DE19752289C1 - Gesinterter Hartmetall-Formkörper - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen gesinterten Hartmetall-Formkörper
aus einer hexagonalen Carbidphase, vorzugsweise aus Wolframcar
bid (WC), einer kubischen Carbidphase und einer Bindemetallpha
se mit einer mit Binder angereicherten und/oder an in fester
Lösung vorliegenden kubischen Carbiden verarmten Oberflächenzo
ne.
In diesem Zusammenhang betrifft die Erfindung ferner ein Ver
fahren zur Wiederherstellung einer binderreichen und/oder an
kubischen Carbiden freien oder stark verarmten Oberflächenrand
zone an einem gesinterten Hartmetall-Formkörper, dessen Ober
flächenzone durch Nachschleifen oder mechanische Endbearbeitung
eines Rohlings wenigstens teilweise abgetragen worden war.
Von mischcarbidhaltigen Hartmetallsubstraten ist bekannt, daß
sie eine oberflächennahe, binderreiche und mischcarbidarme Zone
aufweisen können. Eine solche Zone hat einen großen Einfluß auf
die Zähigkeitssteigerung der Metallegierung und ist von großer
Bedeutung für Hartmetall-Formkörper für Schneidzwecke. Ebenso
hat eine solche Zone einen großen Einfluß auf die Haftung zwi
schen einer solchen Hartmetallegierung und einer darauf aufge
brachten Beschichtung aus hochschmelzenden, fest haftenden,
harten und verschleißmindernden Überzügen, wie sie auf Werkzeu
geinsätzen und Schneideinsätzen häufig zum Einsatz kommen.
Für den Hartmetall-Legierungstyp WC-(Ti, Ta, Nb, W)C-Co ist die
Eigenschaftsentwicklung, insbesondere das Zähigkeitsverhalten,
so zu beschreiben, daß Biegefestigkeit und Bruchzähigkeit (Kic)
mit steigenden Cobaltgehalt und größer werdenden WC-Korn zuneh
men. Sie nimmt aber ebenfalls zu, wenn der Mischcarbidanteil
sinkt. Zur Verbesserung der Zähigkeit und Biegebruchfestig
keit, insbesondere bei Schneidstoffen wird daher häufig eine
partielle Umwandlung der Randzone dieser WC-TiC-TaNbC-Co-Le
gierungen in den WC-Co-Typ mit möglichst gleichzeitiger
Co-Anreicherung vorgenommen.
Von Schwarzkopf (M. Schwarzkopf u. a., "Stickstoffhaltige Hart
metalle zur Herstellung zähigkeitssteigender Randzonen", 12.
Plansee-Seminar 1989, Vol. 2, Seite 803 ff.) konnte gezeigt
werden, daß der Abtransport der kubischen Mischcarbidphase über
einen Aufstickungsprozeß durch Zugabe von Stickstoff verläuft,
der in der nachfolgenden Vakuumbehandlung wieder rückgängig ge
macht wird und zu einer bevorzugten Auflösung und dem Diffusi
onstransport der Mischcarbidphase im Bindemetall (Co) führt.
Diese selektive Abreicherung der Randzonen steigert deren Zä
higkeit, was insbesondere bei beschichteten Hartmetallen eine
erhebliche technische Bedeutung hat. Das Fortschreiten von Ris
sen aus der Beschichtung in das Hartmetall wird dadurch er
schwert. Für die Herstellung von solchen Gradientenstrukturen
sind TiC-arme Zusammensetzungen typisch. Inzwischen sind zahl
reiche Schneidstoffe mit Gradientenstruktur auf dem Markt.
Für die Herstellung der Randzonen- bzw. Gradientenstrukturen
sind verschiedene Verfahren bekannt.
Beispielsweise kann eine Nitrierbehandlung des Hartmetalls un
terhalb der Schmelztemperatur der Binderphase durchgeführt wer
den, wobei anschließend unter Vakuum bis zur Sintertemperatur
aufgeheizt wird.
Der für die Aufstickung erforderliche Stickstoff kann auch in
Form von Nitriden oder Carbonitriden eines der Hartstoffcarbide
(W, Ti, Ta) zum Hartmetallmischungsansatz zugeführt werden. Da
bei ist es offenbar gleichgültig, ob reine nitridische Hart
stoffe (TiN) oder Carbonitride (TiCN, (WTi)CN) zugesetzt wer
den. Die Sinterung muß dann unter Vakuum eingeleitet werden,
damit die Gradientenzonenbildung eintreten kann.
Die Gradientenzone kann auch dadurch erhalten werden, daß das
Hartmetall im Anschluß an die Sinterung im Temperaturbereich
von ca. 1150 bis maximal 1350° einer Stickstoffbehandlung unter
erhöhtem Druck ausgesetzt wird.
In einem anderen Verfahren erfolgt die Sinterung des Hartme
talls durch Entwachsen bis 600°C, Halten, Aufheizen auf Sinter
temperatur und Vakuumsintern bei 0,1-100 Pa und anschließen
dem Drucksintern. Danach wird der Hartmetall-Formkörper auf un
ter 1280°C abgekühlt und einer Druckbehandlung mit Stickstoff
bei 1-10 MPa und einer anschließenden Vakuumbehandlung (10-
100 Pa) unterzogen.
In einem besonderen Verfahren für Wendeschneidplatten wird nach
der Finishbearbeitung des Hartmetalls eine Stickstoffdruckbe
handlung bei 1-10 MPa und einer Temperatur unterhalb der eu
tektischen Temperatur der Bindemetallphase durchgeführt. An
schließend wird das Hartmetall im Vakuum bei 10-100 Pa behan
delt.
Diese Zusammenstellung zeigt, daß relativ aufwendige mehrstufi
ge Verfahren erforderlich sein können, um eine Randzone mit den
gewünschten Materialeigenschaften zu erhalten.
Die Veränderungen in der Randzone wie auch ihre Dicke werden
von mehreren Parametern beeinflußt, wie z. B. von der Zusammen
setzung der Hartmetallegierung, vom Ti-Gehalt, von Temperatur,
Druck und Dauer der Stickstoffbehandlung sowie von Temperatur,
Druck (Vakuum) und Dauer der Vakuumbehandlung.
Nun ist es für eine große Zahl der Anwendungen nötig, daß der
durch Pressen aus einem Hartmetallmischungsansatz erhaltene,
gesinterte, druck- und vakuumbehandelte Körper zur Erzielung
einer Endkontur einer zusätzlichen mechanischen Bearbeitung der
Körperoberfläche - einer mechanischen Finishbearbeitung - un
terzogen werden soll. Dies kann beispielsweise auch zur Her
stellung einer sehr scharfen Schneidkante erwünscht sein. Bei
einer derartigen anschließenden Finishbearbeitung wird jedoch
ein Teil der Randzone und damit die Gradientenstruktur wieder
abgetragen. Die erzielte Eigenschaftsverbesserungen der Randzo
ne geht dadurch wieder verloren. Der Erfindung liegt daher das
Problem zugrunde, einen mechanischen nachbearbeiteten, gesin
terten Hartmetall-Formkörper bereitzustellen, der an seiner ge
samten Oberfläche mit einer mit Binder angereicherten und/oder
an in fester Lösung vorliegenden kubischen Carbiden verarmten
Oberflächenzone ausgestattet ist. Dieser Formkörper soll die
vorteilhaften Eigenschaften eines mechanisch endbearbeiteten
Formkörpers und eines Formkörpers mit WC-Co-Randzone vereinigen
und dabei verfahrenstechnisch auf vergleichsweise einfache Wei
se erhältlich sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
der gesinterte Hartmetall-Formkörper aus einer Hartmetallegie
rung, bestehend aus einer hexagonalen Carbidphase, vorzugsweise
aus Wolframcarbid (WC), einer kubischen Carbidphase, ausgebil
det als Mischcarbid aus den Carbiden der 4a- und 5a-Gruppe des
PSE und einem Bindemetall aus Fe, Co oder Ni oder einer Legie
rung daraus mit einer mit der Bindemetallegierung angereicher
ten und/oder an in fester Lösung vorliegenden kubischen Carbi
den verarmten Oberflächenzone erhalten wird durch:
- - Herstellung eines gesinterten, ausgeformten Hartmetall-Roh körpers mit einer binderreichen und/oder carbidarmen Oberflächenzone in an sich gekannter Weise durch Zuführen von Stickstoff in Kombination mit einer Vakuum sinterung;
- - Erzielung der Endkontur des gesinterten Formkörpers durch bereichsweise mechanische Bearbeitung der Körperoberfläche (mechanische Finishbearbeitung);
- - Wiederherstellung der Oberflächenzone in den Bereichen, in denen sie durch die Finishbearbeitung gemäß des vorausge gangenen Schritts entfernt worden war, durch thermische Be handlung des Formkörpers im Vakuum.
Weiterhin wird die o.g. Aufgabe durch ein Verfahren zur Wieder
herstellung einer binderreichen und/oder an kubischen Carbiden
freien oder stark verarmten Oberflächenrandzone an einem gesin
terten Hartmetall-Formkörper, dessen Oberflächenzone durch
Nachschleifen oder mechanische Endbearbeitung eines Rohlings
wenigstens teilweise abgetragen worden ist, gelöst, bei welchem
der die binderreiche und/oder von kubischen Carbiden freie
Oberflächenrandzone nur noch teilweise aufweisende Hartmetall-Form
körper zur Wiederherstellung dieser Zone im gesamten Ober
flächenbereich einer thermischen Behandlung im Vakuum unterzo
gen wird.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die wenigstens
teilweise abgetragene Gradienten- oder Oberflächenrandzone auf
verfahrenstechnisch einfache Weise wiederhergestellt werden
kann, indem der gesamte Hartmetall-Formkörper einer thermischen
Behandlung im Vakuum ausgesetzt wird. Hierdurch ist es überra
schenderweise möglich, daß die noch bestehende Oberflächenrand
zone erhalten bleibt und sich gleichzeitig eine neue, praktisch
entsprechende Oberflächenrandzone in den Bereichen ausbildet,
in denen sie zuvor durch die mechanische Bearbeitung abgetragen
worden war. Diese Ausbildung wird dadurch ermöglicht, daß der
Hartmetall-Formkörper noch genügend Stickstoff enthält, trotz
der vorausgegangenen Gradientenzonenbildung während des Sin
terns. Mit Hilfe des noch im Hartmetall vorhandenen Stickstoffs
kann sich unter den erfindungsgemäß angegebenen Verfahrensbe
dingungen eine neue zähigkeitssteigernde Randzone ausbilden.
Zwar ist aus der DE 27 17 842 C2 bekannt, Hartmetall im An
schluß an die Sinterung im Temperaturbereich von ca. 1150°C
bis 1350°C einer Stickstoffbehandlung unter erhöhtem Druck
auszusetzen, um Oberflächenschichten mit verbesserten Ver
schleißeigenschaften zu erzeugen. Da dieses Verfahren ohne an
schließende Vakuumbehandlung ausgeführt wird, läßt sich dabei
jedoch keine bindemetallangereicherte und an kubischen Carbiden
verarmte Oberflächenzone erzielen. Diese Aufstickung kann auch
in einem zweiten Arbeitszyklus durchgeführt werden und eignet
sich somit auch zu einer Behandlung finishbearbeiteter Hartme
tall-Formkörper. Das Merkmal der Behandlung nach Druckschrift
DE 27 17 842 C2 ist ein von außen nach innen abnehmender Stick
stoffgehalt.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann der gemäß
dem ersten Verfahrens schritt herzustellende gesinterte Hartme
tall-Rohkörper erhalten werden durch:
- - Zubereitung einer Pulvermischung aus Wolframcarbid als Hauptbestandteil und einem Metall der Eisengruppe des PSE oder einer daraus gebildeten Legierung im Anteil von wenigstens 3 Masse% sowie den kubischen Zusatzcarbiden aus den Elementen der 4a- und 5a-Gruppe des PSE, wobei 0,1 bis 8 Masse% der Pulvermischung in Form von Verbindungen aus dem System Me(4a-5a)N-C-O-B und/oder deren Gemischen, d. h. von Nitriden, Carbonitriden, Carboxynitriden, Borcarbo nitriden, Bornitriden der 4a- und 5a-Gruppenelemente und/oder deren Gemische vorliegen.
- - Herstellung von Formkörpern durch Verpressen der Pulver mischung;
- - Sintern des Preßlings unter Vakuum, bei Normaldruck unter Schutzgas oder bei Überdruck unter Schutzgas oberhalb der eutektischen Temperatur des Bindersystems.
Als Bindemetall ist vorzugsweise Cobalt geeignet.
Der Stickstoff wird dem Rohling durch Zugabe einer stickstoff
haltigen Hartstoffverbindung, beispielsweise einer Nitrid- oder
Carbonitridverbindung zugeführt. Dabei ist es unerheblich, ob
reine nitridische Hartstoffe (TiN) oder Mischcarbonitride (WTi)
(C, N) oder TiCN zugesetzt werden.
Das Hartmetall ist vorzugsweise ein Hartmetall des Typs M1C-
M2C-M3C . . . MxC . . . MyN/MyCN-Co
Die thermische Behandlung im Vakuum erfolgt bei etwa 600 bis 1300°C, vorzugsweise bei 1200-1250 °C. Das Vakuum sollte vor teilhafterweise bei Drücken zwischen 1 und 10 Pa gehalten wer den. Der Prozeß der thermischen Behandlung im Vakuum zur Wie derherstellung der Randzone dauert unter diesen Bedingungen et wa bis zu 150 Minuten, im allgemeinen zwischen 90 und 120 Minu ten.
Die thermische Behandlung im Vakuum erfolgt bei etwa 600 bis 1300°C, vorzugsweise bei 1200-1250 °C. Das Vakuum sollte vor teilhafterweise bei Drücken zwischen 1 und 10 Pa gehalten wer den. Der Prozeß der thermischen Behandlung im Vakuum zur Wie derherstellung der Randzone dauert unter diesen Bedingungen et wa bis zu 150 Minuten, im allgemeinen zwischen 90 und 120 Minu ten.
In Weiterbildung der Erfindung kann der gesinterte Hartmetall-Form
körper zusätzlich mit einem verschleißmindernden Überzug
versehen sein. In diesem Fall ist es vorteilhaft, die Vakuumbe
handlung zur Wiederherstellung der Randzone nach der mechani
schen Finishbearbeitung in den Beschichtungszyklus zu integrie
ren. Die Formkörper werden dann nach der mechanischen Finishbe
arbeitung direkt in den Beschichtungsreaktor eingebracht und
dort in einem ersten Schritt der thermischen Behandlung im Va
kuum ausgesetzt. Hierbei bildet sich die Randzone aus, auf die
anschließend gewünschte Beschichtung direkt aufgebracht wird.
Herstellung der Oberflächenrandzone in gesinterten oberflächen
bearbeiteten Hartmetall-Formkörpern:
- 1. Einwaage:
Für eine Hartmetallegierung mit
2,5% TiC; 6% TaNbC; 6% Co und 85,5% WC
wurden der TiC-Anteil als 1,5% TiCN(50/50) und 2% (W,Ti)C(50/50) zugesetzt. In einer zweiten HM-Legierung wurde der TiC-Anteil von 2% der Mischung äquivalent als 1% TiCN(50/50) und 2% (W,Ti)C(50/50) zugesetzt. - 2. Mischungsherstellung durch Attritormahlung und Sprüh trocknung.
- 3. Pressen der Formstücke.
- 4. Sintern der Preßlinge im S-HIP mit mechanischer Entwachsung
bei 1440°C:
Während der Sinterung bildete sich die mischcarbidfreie Ober flächenzone aus. Ihre Dicke betrug 10 bis 35 µm. - 5. Umfangsbearbeitung der Schneidplatten:
Bei der Umfangsbearbeitung der Schneidplatten wurde die vorhan dene Oberflächenzone vollständig entfernt. Bei Vorhandensein von Spanformrillen blieb dort die ursprüngliche Oberflächenzone erhalten. - 6. Thermische Behandlung im Vakuum:
Zur Wiederherstellung der mischcarbidfreien Oberflächenzone er folgte eine thermische Behandlung der umfangsbearbeiteten Schneidplatten (und ggf. auch der Schneidplatten zum Drehen) bei ca. 1200°C im Vakuum bzw. starkem Unterdruck. Diese Behand lung dauerte ca. 1,5 bis 2 Stunden.
An den bearbeiteten Flächen bildete sich erneut eine Oberflä chenrandzone aus, die an Kobalt angereichert war und frei von kubischem Mischcarbid. Ihre Dicke betrug 5 bis 35 µm - 7. CVD-Beschichtung:
Nach der Wiederherstellung der Oberflächenzone erfolgte als letzter Fertigungsschritt deren Beschichtung.
Die gemäß den Punkten 1 bis 5 von Beispiel 1 hergestellten Hart
metall-Schneidplatten wurden in den CVD-Reaktor eingebracht.
Die Aufheizung erfolgte unter vermindertem Druck (Vakuum) gemäß
Punkt 6 des vorangegangenen Beispiels als Teilprozeß des Be
schichtungsverfahrens. Nach Erreichen einer Temperatur von
1200°C wurde eine Haltezeit von 150 Minuten eingehalten. An
schließend wurde auf Beschichtungstemperatur abgekühlt und die
Beschichtung ausgeführt.
An den Schneidplatten hatte sich eine Oberflächenrandzone mit
einer Dicke von 5 bis 30 µm ausgebildet, die mit Hartstoff be
schichtet war.
Claims (13)
1. Gesinterter Hartmetall-Formkörper aus einer Hartmetallegie
rung, bestehend aus einer hexagonalen Carbidphase aus Wolfram
carbid (WC), einer kubischen Carbidphase, ausgebildet als
Mischcarbid aus den Carbiden der Metalle der 4a- und 5a-Gruppe
des PSE und einem Bindemetall aus Fe, Co oder Ni oder einer Le
gierung daraus mit einer mit der Bindemetallegierung angerei
cherten und/oder an den in fester Lösung vorliegenden kubischen
Carbiden verarmten Oberflächenrandzone,
erhältlich durch
- - Herstellung eines gesinterten, ausgeformten Hartmetall-Roh körpers mit einer binderreichen und/oder carbidarmen Oberflächenzone in an sich bekannter Weise durch Zuführen von Stickstoff in Kombination mit einer Vakuumsinterung;
- - Erzielung der Endkontur des gesinterten Formkörpers durch bereichsweise mechanische Bearbeitung der Körperoberfläche (mechanische Finishbearbeitung);
- - Wiederherstellung der Oberflächenzone in den Bereichen, in denen sie durch die Finishbearbeitung gemäß des vorausge gangenen Schritts entfernt worden war, durch thermische Be handlung des Formkörpers im Vakuum.
2. Gesinterter Hartmetall-Formkörper nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hartmetall-Rohkörper erhältlich ist
durch
- - Zubereitung einer Pulvermischung aus Wolframcarbid als Hauptbestandteil und einem Metall der Eisengruppe des PSE oder einer daraus gebildeten Legierung im Anteil von wenigstens 3 Masse% sowie den kubischen Zusatzcarbiden aus den Elementen der 4a- und 5a-Gruppe des PSE, wobei 0,1 bis 8 Masse% der Pulvermischung in Form von Verbindungen aus dem System Me(4a-5a)-N-C-O-B und/oder deren Gemischen, d. h. von Nitriden, Carbonitriden, Carboxynitriden, Borcarbo nitriden, Bornitriden der 4a- und 5a-Gruppenelemente und/oder deren Gemische vorliegen.
- - Herstellung von Formkörpern durch Verpressen der Pulver mischung;
- - Sintern des Preßlings unter Vakuum, bei Normaldruck unter Schutzgas oder bei Überdruck unter Schutzgas oberhalb der eutektischen Temperatur des Bindersystems.
3. Gesinterter Hartmetall-Formkörper nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemetall im wesentlichen aus
Cobalt (Co) besteht.
4. Gesinterter Hartmetall-Formkörper nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stickstoff dem Rohling
durch Zugabe einer stickstoffhaltigen Hartstoffverbindung, bei
spielsweise einer Nitrid- oder Carbonitridverbindung, zugeführt
wird.
5. Gesinterter Hartmetall-Formkörper nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hartmetall ein Hartmetall des
Typs M1C-M2C-M3C . . . MxC . . . MyN/MyCN-Co ist.
6. Gesinterter Hartmetall-Formkörper nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Behandlung im
Vakuum bei etwa 600 bis 1300°C erfolgt.
7. Gesinterter Hartmetall-Formkörper nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Behandlung im
Vakuum in einem Zeitraum von bis zu etwa 150 Minuten erfolgt.
8. Gesinterter Hartmetall-Formkörper nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die thermische Behandlung im Vakuum in ei
nem Zeitraum über 90 bis 120 Minuten erfolgt.
9. Gesinterter Hartmetall-Formkörper nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Hartmetall-Formkörper
zusätzlich mit einem verschleißmindernden Überzug versehen ist.
10. Verfahren zur Wiederherstellung einer binderreichen
und/oder carbidarmen Oberflächenrandzone an einem gesinterten
Hartmetall-Formkörper, dessen Oberflächenzone durch Nachschlei
fen oder mechanische Endbearbeitung eines Rohlings wenigstens
teilweise abgetragen worden ist, bei welchem der die binderrei
che und/oder carbidarme Oberflächenrandzone nur noch teilweise
aufweisende Hartmetall-Formkörper zur Wiederherstellung dieser
Zone im gesamten Oberflächenbereich einer thermischen Behand
lung im Vakuum unterzogen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
thermische Behandlung im Vakuum bei einer Temperatur zwischen
etwa 600 bis 1300°C erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die thermische Behandlung im Vakuum in einer Zeitspanne bis
zu 150 Minuten erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verfahren als Teilschritt in ein CVD-Be
schichtungsverfahren integriert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997152289 DE19752289C1 (de) | 1997-11-26 | 1997-11-26 | Gesinterter Hartmetall-Formkörper |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997152289 DE19752289C1 (de) | 1997-11-26 | 1997-11-26 | Gesinterter Hartmetall-Formkörper |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19752289C1 true DE19752289C1 (de) | 1999-04-22 |
Family
ID=7849817
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997152289 Expired - Fee Related DE19752289C1 (de) | 1997-11-26 | 1997-11-26 | Gesinterter Hartmetall-Formkörper |
Country Status (1)
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