DE19752147A1 - Bremsanlage für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Bremsanlage für ein KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bremsanlage für ein Kraft
fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bestimmte Arten von Nutz-Kraftfahrzeugen der leichten
Gewichtsklassen, z. B. Lastfahrzeuge mit einem zulässi
gen Gesamtgewicht bis 7,5 Tonnen, Kleinbusse oder auch
land- und forstwirtschaftliche Kraftfahrzeuge, weisen
üblicherweise eine mit Hydraulikflüssigkeit als Druck
mittel betriebene Bremsanlage auf. Es ist zulässig, an
derartige Kraftfahrzeuge Anhänger anzukoppeln, die über
eine pneumatisch betätigte Bremsanlage verfügen. Hier
bei ist bekannt, in dem Kraftfahrzeug eine Drucklufter
zeugungsanlage herkömmlicher Bauart, z. B. mit einem
Kompressor und einem Druckluftvorratsbehälter, vorzuse
hen und das von dieser Anlage erzeugte pneumatische
Druckmittel über ein sogenanntes Anhängersteuerventil
der Anhängerbremsanlage zuzuführen.
Das Anhängersteuerventil dient zur Dosierung des der
Anhängerbremsanlage zugeführten Druckes und wird an ei
nem hydraulischen Steuereingang mit dem in der hydrau
lischen Bremsanlage des Kraftfahrzeuges vorliegenden
Druck beaufschlagt. Dieser Druck wird üblicherweise von
einem von dem Fahrer des Kraftfahrzeuges mittels eines
Bremspedals und eines Bremsgestänges zu betätigenden
Hauptbremszylinders erzeugt, gegebenenfalls unter zu
sätzlicher Verwendung eines Bremskraftverstärkers all
gemein bekannter Bauart.
Die Komponenten, die zur Umsetzung des Bremswunsches
des Fahrers in den Bremsdruck des Kraftfahrzeuges ver
wendet werden, werden im folgenden mit dem Begriff
Bremswertgeber bezeichnet.
Bei der bisher beschriebenen Bremsanlage besteht zwi
schen den Druckniveaus im hydraulischen Teil und im
pneumatischen Teil im allgemeinen ein erheblicher Un
terschied. So kann in dem hydraulischen Teil ein
Bremsdruck von bis zu 150 bar erreicht werden, während
in dem pneumatischen Teil der Höchstwert des Brems
druckes bei etwa 8,5 bar liegt. Bei Verwendung von Schei
benbremsen in dem Kraftfahrzeug oder dem Anhänger ist
außerdem mit einem sehr geringen Ansprechdruck der dor
tigen Bremsen, z. B. von 0,2 bar, zu rechnen. Für eine
Umsetzung des sehr hohen hydraulischen Druckniveaus auf
das relativ niedrige pneumatische Druckniveau dient das
Anhängersteuerventil.
Dies hat zur Folge, daß Anhängersteuerventile bekannter
Bauart relativ kompliziert aufgebaut sind und somit
teuer herzustellen sind. So ist z. B. auf der hydrauli
schen Seite eine besonders aufwendige Abdichtung von
Kolbenführungen in dem Anhängersteuerventil notwendig.
Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde,
eine Bremsanlage für ein Kraftfahrzeug anzugeben, bei
der auf einfache Weise und mit geringem Aufwand eine
Betätigung einer Anhängerbremsanlage in Abhängigkeit
von einer Bremsbetätigung in dem Kraftfahrzeug ermög
licht wird.
Diese Aufgabe wird durch die in dem Patentanspruch 1
angegebene Erfindung gelöst. Weiterbildungen und vor
teilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen angegeben.
Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, daß für eine
Entkopplung des in dem Kraftfahrzeug verwendeten
Bremsdruckmittels von dem in dem Anhänger verwendeten
Bremsdruckmittel statt eines herkömmlichen Anhänger
steuerventils nun einzelne, jeweils den unterschiedli
chen Bremsdruckmitteln zugeordnete Entkopplungskompo
nenten verwendet werden, die jeweils nur für eine Art
von Bremsdruckmittel zu optimieren sind. So ist mit dem
im Kraftfahrzeug verwendeten Bremsdruckmittel ein Sen
siermittel verbunden, das ein vorzugsweise elektrisches
Signal abgibt. Mit dem für den Anhänger vorgesehenen
Bremsdruckmittel ist ein Bremsdrucksteuermittel verbun
den, das ein ihm zugeführtes, vorzugsweise elektrisches
Steuersignal in einen Bremsdruck für die Anhängerbrems
anlage umsetzt. Für die Erzeugung des Steuersignals in
Abhängigkeit von dem Signal des Sensiermittels ist eine
Steuereinrichtung vorgesehen, die für eine geeignete
Anpassung dieser Signale aneinander sorgt. Die
Steuereinrichtung bzw. die Anpassung der Signale kann
auch in das Sensiermittel oder das Bremsdrucksteuermit
tel integriert sein.
Durch diese Art der Entkopplung lassen sich auf der
pneumatischen Seite sehr geringe Ansprechdrücke und
sehr schnelle Druckänderungen erzielen. Ein weiterer
Vorteil ist, daß der Bedarf an Hydraulikflüssigkeit im
Vergleich zur Verwendung von Anhängersteuerventilen be
kannter Bauart sehr gering ist. Außerdem kann die er
findungsgemäße Bremsanlage mit sehr geringer Baugröße
hergestellt werden und hat somit einen geringen Platz
bedarf.
Die Erfindung kann sowohl für Lastkraftfahrzeuge und
Busse unter Verwendung herkömmlicher Anhängersteuerven
tile als Bremsdrucksteuermittel als auch für Kraftfahr
zeuge in der Land- und Forstwirtschaft, bei denen der
artige Anhängersteuerventile unüblich sind, eingesetzt
werden. Im zuletzt genannten Fall besteht das
Bremsdrucksteuermittel aus einer von der erfindungsge
mäßen Steuereinrichtung angesteuerten Ventileinrich
tung, die vorzugsweise als Proportionalventil ausgebil
det ist und die ausgangsseitig direkt mit der Bremsan
lage des Anhängers verbunden wird.
Als Sensiermittel für die Betätigung des Bremswertge
bers kommen verschiedene, vorzugsweise elektrische Si
gnale abgebende Sensoren in Frage. Es können einer
seits, wie im Ausführungsbeispiel angegeben, Drucksen
soren zur Sensierung des hydraulischen Druckes einge
setzt werden. Es ist auch möglich, direkt an dem Brems
wertgeber, beispielsweise über einen potentiometri
schen, optischen oder magnetischen Signalgeber, als Be
tätigungssignal einen Betätigungsweg oder auch einen
Betätigungswinkel zu ermitteln und dem Steuergerät zu
zuführen.
Vorzugsweise ist die Steuereinrichtung als elektroni
sches Steuergerät ausgebildet und weist einen program
mierbaren Mikroprozessor auf. Dies hat den Vorteil, daß
auf einfache Weise, nämlich durch Programmierung des
Mikroprozessors, eine beliebige Zuordnung des pneuma
tischen Druckwertes zu dem hydraulischen Druckwert mög
lich ist. Auch eine Auswahl aus verschiedenen gespei
cherten Zuordnungskennlinien ist auf einfache Weise
möglich.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wer
den die für gattungsgemäße Kraftfahrzeuge gesetzlich
vorgeschriebenen Funktionen "Handbremsfunktion" und
"Kontrollstellung", deren Funktionsweise im nachfolgen
den Ausführungsbeispiel noch näher erläutert wird,
durch elektrisch steuerbare Ventileinrichtungen reali
siert. Dies hat den Vorteil, daß bisher verwendete me
chanische Hebelgestänge oder Seilzüge entfallen können,
wodurch die Installation der Bremsanlage in dem Kraft
fahrzeug vereinfacht wird. Für die Ansteuerung der Ven
tileinrichtungen kann zudem ein üblicherweise bereits
vorhandenes elektrisches Signal, das von einem durch
Betätigung der Handbremse auslösbaren elektrischen
Schaltmittel erzeugt wird, verwendet werden. Durch Ein
satz eines weiteren elektrischen Schaltmittels, z. B.
eines Tastschalters, ist auf einfache Weise die Steue
rung einer sogenannten Kontrollstellung möglich.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Er
findung weist die Steuereinrichtung wenigstens einen
nichtflüchtigen Schreib-/Lesespeicher zur Speicherung
fahrzeugspezifischer Daten auf. Der nichtflüchtige
Schreib-/Lesespeicher ist vorzugsweise als ein mit dem
Mikroprozessor verbundenes oder darin angeordnetes
EEPROM (= Electrical Erasable Read Only Memory) ausge
bildet. Dies hat den Vorteil, daß die Bremsanlage in
sehr einfacher Weise an eine Vielzahl unterschiedlicher
Bauarten des Kraftfahrzeuges anpaßbar ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausfüh
rungsbeispiels unter Zuhilfenahme einer Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfin
dungsgemäßen Bremsanlage.
In der Fig. 1 werden Druckmittelleitungen mit durchge
henden Linien und elektrische Leitungen mit gestrichel
ten Linien dargestellt.
Die Bremsanlage gemäß Fig. 1 weist einen hydraulisch
betriebenen Teil herkömmlicher Bauart auf, von dem in
der Fig. 1 ein Hauptbremszylinder (16) und ein zur me
chanischen Betätigung des Hauptbremszylinders (16) die
nendes Bremspedal (17) als Teile eines Bremswertgebers
und außerdem die Druckflüssigkeit in zwei voneinander
getrennten Bremskreisen führende Leitungen (24, 25)
dargestellt sind. Die Leitungen (24, 25) sind mit nicht
dargestellten Bremszylindern verbunden. Bei Betätigung
des Bremspedals (17) wird von dem Hauptbremszylinder
(16) ein hydraulischer Druck in den Leitungen (24, 25)
und damit auch in den Bremszylindern erzeugt. Mittels
derartiger Bremszylinder werden dann die Bremsen in dem
Kraftfahrzeug mechanisch betätigt.
Des weiteren weist die Bremsanlage einen pneumatischen
Teil auf, in dem ein Kompressor (1), ein Mehrkreis
schutzventil (2), zwei Vorratsbehälter (3, 4) für die
in diesem Ausführungsbeispiel dargestellten beiden
Druckluftkreise und ein Anhängersteuerventil in an sich
bekannter Weise angeordnet sind. Zwischen dem Kompres
sor (1) und dem Mehrkreisschutzventil (2) ist üblicher
weise noch ein Druckregler angeordnet, der jedoch in
der Fig. 1 nicht dargestellt ist.
Als Bremsdrucksteuermittel sind in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ein Anhängersteuerventil (11) und
ein elektrisch ansteuerbares Proportionalventil (12)
zur Druckluftbeaufschlagung des Anhängersteuerventils
(11) vorgesehen.
Das hier verwendete pneumatisch betätigte Anhängersteu
erventil (11) weist im Gegensatz zu der eingangs be
schriebenen hydraulisch betätigten Variante einen für
pneumatische Betätigung ausgelegten Steuereingang (20)
auf, mittels dessen der an einem Vorratsanschluß (22)
des Anhängersteuerventils (11) anliegende Druck an ei
nem Bremsdruckausgang (23) des Anhängersteuerventils
(11) dosiert an die nicht dargestellte Bremsanlage ei
nes Anhängers abgegeben wird. Außerdem ist an dem An
hängersteuerventil (11) ein weiterer für pneumatische
Betätigung ausgelegter Steuereingang (26) vorgesehen,
der beispielsweise über ein Handbremsventil mit pneuma
tischem Druck beaufschlagt werden könnte.
Das Anhängersteuerventil weist außerdem dem Fachmann
bekannte Mittel zur Realisierung einer sogenannten Ab
reißfunktion gemäß Richtlinie 71/320/EWG (Anhang I)
auf, insbesondere ein 2/2-Wegeventil mit Drossel. Hier
durch wird im Falle eines Defekts an den zu der Anhän
gerbremsanlage führenden Druckleitungen eine Zwangs
bremsung des Anhängers bewirkt.
Die Funktionsweise eines derartigen Anhängersteuerven
tils ist dem Fachmann bestens bekannt, z. B. aus der
Firmendruckschrift Nr. 815 000 003 3 der WABCO
Westinghouse Fahrzeugbremsen, "Beschreibung der Druck
luftgeräte in Fahrzeugen", Seiten 79 bis 80, und wird
daher an dieser Stelle nicht näher beschrieben.
Der Kompressor (1) dient zur Förderung von Druckluft zu
dem Mehrkreisschutzventil (2). Von hier aus gelangt die
Druckluft zu einem Vorratsbehälter (3) für einen ersten
Druckmittelkreis und einem Vorratsbehälter (4) für ei
nen zweiten Druckmittelkreis.
Von dem Vorratsbehälter (3) wird die Druckluft direkt
zu dem Vorratsanschluß (22) des Anhängersteuerventils
(11) geführt. Von dem Vorratsbehälter (4) wird die
Druckluft über das Proportionalventil (12) zu dem Steu
ereingang (20) des Anhängersteuerventils (11) geführt.
Das Proportionalventil (12) ist durch ein elektrisches
Signal betätigbar und gibt den an einem eingangsseiti
gen Druckluftanschluß vorliegenden Druck ausgangsseitig
proportional oder nahezu proportional zu einer in dem
elektrischen Signal vorhandenen Information, z. B. dem
Strom oder einem Tastverhältnis bei pulsförmigem Si
gnalverlauf, aus. Das Proportionalventil (12) ist vor
zugsweise als ein im stromlosen, d. h. im unbetätigten
Falle, geschlossenes Ventil ausgebildet.
Der hydraulische Teil der Bremsanlage ist über zwei
Drucksensoren (14, 15) und ein elektronisches Steuerge
rät (13) mit dem den pneumatischen Teil der Bremsanlage
steuernden Proportionalventil (12) verbunden. Zur Er
mittlung des in dem hydraulischen Teil der Bremsanlage
vorliegenden Druckes ist vorzugsweise an jeden der bei
den hydraulischen Bremskreise jeweils ein Drucksensor
angeschlossen. Es ist allerdings auch möglich, nur ei
nen Drucksensor zu verwenden. Die Verwendung eines
zweiten, einem unabhängigen Bremskreis zugeordneten
Drucksensors hat aber den Vorteil, daß auch bei Defek
ten unterschiedlicher Art, sowohl an einem Drucksensor
als auch an einem Bremskreis, ein weiterer Betrieb der
Anhängerbremsanlage möglich ist.
Die Drucksensoren (14, 15) sind über elektrische Lei
tungen an das elektronische Steuergerät (13) ange
schlossen. Die Drucksensoren (14, 15) geben elektrische
Drucksignale an das elektronische Steuergerät (13) ab,
die dort mittels eines ein Steuerprogramm ausführenden
Mikroprozessors zu einem Ansteuersignal für das Propor
tionalventil (12) verarbeitet werden. Das Ansteuersi
gnal wird als elektrisches Signal über eine elektrische
Leitung dem Proportionalventil (12) zugeführt.
Bei der Verarbeitung der Drucksignale wird in vorteil
hafter Weise ein Vergleich dieser Signale durchgeführt.
Bei Erkennung eines größeren Unterschiedes zwischen den
Drucksignalen kann der Fahrer des Kraftfahrzeuges mit
tels eines optischen oder akustischen Signals auf eine
mögliche Fehlfunktion der Bremsanlage hingewiesen wer
den. Zur Bestimmung des Ansteuersignals für das Propor
tionalventil (12) wird in einem derartigen Fall vor
zugsweise das den höheren Druck anzeigende Drucksignal
verwendet.
Es ist auch möglich, weitere Drucksensoren zur Ermitt
lung des von dem Proportionalventil (12) und/oder dem
Anhängersteuerventil (11) ausgegebenen Druckes vorzuse
hen. Derartige Drucksensoren wären dann druckmittelsei
tig mit den Druckluftausgängen der jeweiligen Ventile
(11, 12) und elektrisch mit dem Steuergerät (13) ver
bunden. Durch Berücksichtigung derartiger Drucksignale
in dem Steuerprogramm kann einerseits eine Druckrege
lung im Sinne eines geschlossenen Regelkreises durchge
führt werden, andererseits können Defekte im pneumati
schen Teil der Bremsanlage erkannt und angezeigt wer
den.
Die Bremsanlage in dem Kraftfahrzeug weist des weiteren
eine Handbremseinrichtung bekannter Ausführungsart auf,
bei der mittels eines als Betätigungselement wirkenden
Handbremshebels (6) wenigstens ein Teil der Bremsen des
Kraftfahrzeuges vorzugsweise über mechanische Seilzüge
oder Gestänge betätigt werden können. Hiervon ist in
der Fig. 1 nur der Handbremshebel (6) dargestellt.
Zur Betätigung der Anhängerbremsanlage aufgrund einer
Betätigung der Handbremseinrichtung ist ein elektri
scher Schalter (21) vorgesehen, der mechanisch von dem
Handbremshebel (6) betätigbar ist. In vorteilhafter
Weise kann hierbei ein in Kraftfahrzeugen meistens
schon vorhandener Schalter für eine Handbremskontroll
lampe verwendet werden.
Der pneumatische Teil der Bremsanlage weist neben den
bisher beschriebenen Komponenten noch ein von dem
Schalter (21) elektrisch betätigbares Magnetventil (7),
ein weiteres, von einem Tastschalter (9) elektrisch be
tätigbares Magnetventil (8) und ein Zweiwegeventil (10)
auf. Das Magnetventil (7) ist eingangsseitig über eine
Druckluftleitung mit dem Vorratsbehälter (3) des ersten
Druckmittelkreises verbunden und beaufschlagt bei elek
trischer Betätigung über das Zweiwegeventil (10) den
weiteren Steuereingang (26) des Anhängersteuerventils
(11) mit diesem Druck.
Der Tastschalter (9) und das weitere Magnetventil (8)
dienen zur Aktivierung einer Kontrollstellung. Als Kon
trollstellung wird in derartigen Bremsanlagen eine ge
setzlich vorgeschriebene Betätigungsart bezeichnet,
durch die der Fahrer des Kraftfahrzeuges die Möglich
keit hat, zu überprüfen, ob die Handbremse des Kraft
fahrzeuges insbesondere bei unebener Fahrbahn in der
Lage ist, den aus Kraftfahrzeug und Anhänger bestehen
den Fahrzeugzug zu bremsen. Bei Aktivierung der Kon
trollstellung wird die durch Handbremsbetätigung in dem
Kraftfahrzeug normalerweise ausgelöste Betätigung der
Anhängerbremsanlage unterdrückt, so daß durch die Betä
tigung der Handbremse dann nur die Bremsanlage in dem
Kraftfahrzeug betätigt wird.
Zu diesem Zweck kann das weitere Magnetventil (8) von
dem Fahrer durch Betätigung des elektrischen Tastschal
ters (9), vorzugsweise in nicht selbst einrastender
Ausführungsform, zeitweise aktiviert werden. Bei Akti
vierung des weiteren Magnetventils (8) wird der in dem
ersten Druckmittelkreis vorliegende Vorratsdruck an das
in die Druckmittelleitung zwischen dem Magnetventil (7)
und dem Anhängersteuerventil (11) eingefügte Zweiwege
ventil (10) ausgegeben. Das Zweiwegeventil (10) ist
ausgangsseitig mit dem weiteren Steuereingang (26) des
Anhängersteuerventils (11) verbunden und beaufschlagt
diesen mit dem jeweils höheren der beiden an seinen
Druckmitteleingängen anliegenden Druck. Hierdurch wird
der weitere Steuereingang (26) des Anhängersteuerven
tils (11) auch bei betätigter Handbremseinrichtung mit
dem Vorratsdruck des ersten Druckmittelkreises beauf
schlagt, so daß die Anhängerbremsanlage nicht betätigt
wird.
Es wäre auch möglich, die elektrischen Signale des
Schalters (21) und des Tastschalters (9) elektrisch
derart zu verknüpfen, daß die beschriebene Kontroll
stellung ermöglicht wird, z. B. durch Parallelschaltung
des Tastschalters (9) zu dem Schalter (21). In diesem
Fall könnten die Ventile (8, 10) entfallen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Er
findung weist das elektronische Steuergerät (13) außer
dem noch einen Anschluß für ein Geschwindigkeitssignal,
das die Fahrzeuggeschwindigkeit repräsentiert, auf. Ein
derartiges Geschwindigkeitssignal kann beispielsweise
von einem in gattungsgemäßen Kraftfahrzeugen häufig
schon vorhandenen Tachometer abgenommen werden. Das
Steuerprogramm für den in dem Steuergerät (13) angeord
neten Mikroprozessor weist dann vorzugsweise Programm
schritte auf, durch die in Abhängigkeit von der Fahr
zeuggeschwindigkeit und gegebenenfalls der übrigen Ein
gangssignale bestimmte, von dem zuvor beschriebenen
Normalbetrieb abweichende Ansteuersignale für das Pro
portionalventil (12) erzeugt werden.
So ist beispielsweise die hydraulische Bremsanlage von
land- oder forstwirtschaftlichen Kraftfahrzeugen häufig
für eine sogenannte Lenkbremsung des Kraftfahrzeuges
ausgelegt. In diesem Fall sind in dem Kraftfahrzeug
zwei Bremspedale vorgesehen, die bei geringen Fahrzeug
geschwindigkeiten einzeln und bei höheren Fahrzeugge
schwindigkeiten, d. h. in der Regel auf öffentlichen
Straßen, nur gemeinsam betätigt werden können. Bei Be
tätigung nur eines der Bremspedale wird die diesem
Bremspedal zugeordnete Seite des Kraftfahrzeuges ein
zeln abgebremst, so daß das Kraftfahrzeug eine Kurve
fährt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
das elektronische Steuergerät (13) daher so ausgelegt,
daß eine Lenkbremsung automatisch erkannt wird, indem
überprüft wird, ob nur eines der Drucksignale der Sen
soren (14, 15) einen auf eine Bremsbetätigung hindeu
tenden Wert aufweist und ob zusätzlich eine relativ ge
ringe Fahrzeuggeschwindigkeit vorliegt. In diesem Fall
wird dann eine Aktivierung der Anhängerbremsanlage un
terdrückt, indem ein entsprechendes Steuersignal an das
Proportionalventil (12) abgegeben wird. Hierdurch wird
der Luftverbrauch der pneumatischen Anlage verringert
und somit Energie gespart. Außerdem wird der Verschleiß
der pneumatischen Bremsanlage des Kraftfahrzeuges und
des Anhängers verringert.
Bei Erkennung nur eines auf eine Bremsbetätigung hin
deutenden Drucksignals bei einer höheren Fahrzeugge
schwindigkeit könnte ein Warnsignal aktiviert werden,
durch das dem Fahrer eine Fehlfunktion der Bremsanlage
angezeigt wird.
In einer anderen Anwendung für das Fahrzeug-Geschwin
digkeitssignal kann die Zuordnungscharakteristik von
dem hydraulischen Druck zu dem pneumatischen Druck ge
schwindigkeitsabhängig variiert werden. Hierdurch kann
eine automatische Anpassung der Abbremsungscharakteri
stika an bestimmte gesetzliche Abbremsungsvorschriften
durch entsprechende Programmschritte in dem Steuergerät
durchführbar.
Claims (10)
1. Bremsanlage für ein Kraftfahrzeug, welches zur An
kopplung eines Anhängers mit einer darin eingebau
ten, druckmittelbetätigbaren, insbesondere pneuma
tisch betätigbaren, Anhängerbremsanlage vorgesehen
ist, mit folgenden Merkmalen:
- a) die Bremsanlage ist druckmittelbetätigbar, wo bei ein anders geartetes Druckmittel zum Ein satz kommt als in der Anhängerbremsanlage,
- b) es ist ein Bremswertgeber (16, 17) vorgesehen, der bei Betätigung durch den Fahrer einen Bremsdruck an die Bremsanlage in dem Kraftfahr zeug abgibt,
- c) es ist ein Bremsdrucksteuermittel (11, 12) zur
Beaufschlagung der Anhängerbremsanlage mit ei
nem Bremsdruck, der von der Betätigung des
Bremswertgebers (16, 17) abgeleitet wird, vor
gesehen,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale: - d) es ist wenigstens ein Sensiermittel (14, 15) vorgesehen, das ein die Betätigung des Brems wertgebers (16, 17) repräsentierendes Signal abgibt,
- e) es ist eine Steuereinrichtung (1, 3), insbeson dere ein elektronisches Steuergerät, vorgese hen, der das von dem Sensiermittel (14, 15) ab gegebene Signal zugeführt wird und die in Ab hängigkeit von diesem Signal ein Steuersignal an das Bremsdrucksteuermittel (11, 12) abgibt,
- f) das Bremsdrucksteuermittel (11, 12) gibt in Ab hängigkeit von dem Steuersignal der Steuerein richtung (13) einen ihm zugeführten Eingangs druck dosiert an die Anhängerbremsanlage ab.
2. Bremsanlage nach Patentanspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein hydraulisches Druckmittel zum
Einsatz kommt.
3. Bremsanlage nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bremsdrucksteuermittel (11,
12) ein Anhängersteuerventil (11) aufweist.
4. Bremsanlage nach wenigstens einem der vorhergehen
den Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bremsdrucksteuermittel (11, 12) eine elektrisch
ansteuerbare Ventileinrichtung (12) aufweist.
5. Bremsanlage nach Patentanspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die elektrisch ansteuerbare Ventil
einrichtung (12) als Proportionalventil ausgebildet
ist.
6. Bremsanlage nach wenigstens einem der vorhergehen
den Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erzeugung des Eingangsdrucks für das Brems
drucksteuermittel (11, 12) in dem Kraftfahrzeug
eine Drucklufterzeugungsanlage vorgesehen ist, die
wenigstens einen Kompressor (1) und einen Druck
luftvorratsbehälter (3, 4) aufweist, wobei der
Druckluftvorratsbehälter (3, 4) mit einem Eingangs
anschluß des Bremsdrucksteuermittels (11, 12) ver
bunden ist.
7. Bremsanlage nach wenigstens einem der vorhergehen
den Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine elektrisch betätigbare Ventilein
richtung (7, 8) vorgesehen ist, die von einem mit
einer mechanischen Handbremse (6) verbundenen elek
trischen Schalter (21) und/oder einem weiteren
Tastschalter (9) betätigbar ist und ein Drucksignal
an das Bremsdrucksteuermittel (11, 12) abgibt.
8. Bremsanlage nach wenigstens einem der vorhergehen
den Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensiereinrichtung (14, 15) als ein ein elek
trisches Signal abgebender Drucksensor ausgebildet
ist, der den Bremsdruck in der Bremsanlage des
Kraftfahrzeuges erfaßt.
9. Bremsanlage nach wenigstens einem der vorhergehen
den Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensiereinrichtung (14, 15) als ein ein elek
trisches Signal abgebender Wegsensor bzw. Drehwin
kelsensor ausgebildet ist, der den Betätigungsweg
bzw. den Betätigungswinkel des Bremswertgebers er
faßt.
10. Bremsanlage nach wenigstens einem der vorhergehen
den Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung (13) wenigstens einen nicht
flüchtigen Schreib-/Lesespeicher zur Speicherung
fahrzeugspezifischer Daten aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997152147 DE19752147B4 (de) | 1997-11-25 | 1997-11-25 | Bremsanlage für ein Kraftfahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997152147 DE19752147B4 (de) | 1997-11-25 | 1997-11-25 | Bremsanlage für ein Kraftfahrzeug |
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---|---|
DE19752147A1 true DE19752147A1 (de) | 1999-05-27 |
DE19752147B4 DE19752147B4 (de) | 2013-08-08 |
Family
ID=7849740
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997152147 Expired - Lifetime DE19752147B4 (de) | 1997-11-25 | 1997-11-25 | Bremsanlage für ein Kraftfahrzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19752147B4 (de) |
Cited By (16)
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