DE10124303A1 - Bremssystem für einem Anhänger eines PKW - Google Patents
Bremssystem für einem Anhänger eines PKWInfo
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Abstract
Bei den bekannten Bremssystemen für Anhänger (4) ist nachteilig, daß sie durch die Auflaufkraft gesteuert werden, mit welcher der Anhänger auf den Pkw (1) einwirkt. Die Bremse kann daher dann nicht betätigt werden, wenn keine Auflaufkraft auftritt, der Anhänger also von dem PKW gezogen wird. Das ist beispielsweise bei der Fahrt bergauf oder beim Parken des Pkws bergauf der Fall. Die Erfindung schafft hier Abhilfe, indem die in dem Anhänger (4) angeordnete Bremse durch das Bremssystem des Fahrzeugs gesteuert wird. Hierzu ist in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung in dem Anhänger ein aktiver Verstärker (6) für die Bremskraft vorgesehen, welcher durch das Bremssystem des Pkws angesteuert wird.
Description
Für Lastkraftwagen ist es bekannt, daß Bremssystem des
Anhängers mit dem Bremssystem des ziehenden Fahrzeugs zu
verknüpfen beziehungsweise zu integrieren. Anhänger von Pkws,
wie beispielsweise Wohnwagen, sind heute regelmäßig mit
eigenen hydraulischen Bremsen versehen. Diese hydraulischen
Bremsen im Anhänger werden regelmäßig über eine
Auflaufvorrichtung betätigt. Das bedeutet, die Bremse des
Anhängers wird erst dann betätigt, wenn dieser durch das
Auflaufen eine Kraft auf die Kupplung des Pkws ausübt. Diese
Betätigung erfordert eine Rückfahreinrichtung, damit das
Gespann rückwärts fahren kann. Bei Rückwärtsfahrt ist keine
Bremsung im Anhänger möglich. Bei den bekannten
Anhängerauflaufbremsen, unabhängig ob bei mechanischer oder
hydraulischer Betätigung, ist bei Stillstand des
Zugfahrzeuges am Hang oder bei bergauf gerichteter Fahrt kein
Bremsen des Anhängers möglich, da keine Auflaufkraft
vorhanden ist.
Aufgabe der Erfindung ist es einen Bremssystem für einen
Anhänger zu beschreiben, welches keine Rückfahr-Einrichtung
benötigt und ein Bremsen des Anhängers bei Stillstand oder
Zugfahrt des Pkws ermöglicht.
Die Erfindung geht daher aus von einem Bremssystem für einen
Anhänger der sich aus dem Oberbegriff des Anspruchs 1
ergebenden Gattung. Die Aufgabe wird durch die sich aus dem
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 ergebende
Merkmalskombination gelöst. Die Erfindung besteht im Prinzip
also darin den Bremsvorgang bei dem Anhänger nicht von der
durch den Anhänger auf den PKW ausgeübten Kraft abhängig zu
machen sondern das Bremssystem des Anhängers vom Bremssystem
des Pkws her anzusteuern. Damit wird die Bremskraft des
Anhängers unabhängig von der von dem Anhänger auf in den PKW
ausgeübten Kraft. Die Bremskraft des Anhängers hängt nun
vielmehr von dem Zustand des Bremssystems im PKW ab.
Bei der oben geschilderten Bremsbetätigung wird der Anhänger
in jedem Fahrzustand und bei Betätigung des
Zugfahrzeugbremsanlage mitbetätigt. Somit ist immer eine
Abbremsung des gesamten Gespanns gewährleistet, insbesondere
auch am Hang. Die heute eingesetzten Auflaufbetätigungen
erfordern eine Rückfahreinrichtung, diese entfällt bei obiger
Erfindung. Mit der obigen Erfindung ist ein problemloses
Rangieren/Rückwärtsfahren möglich. Durch die heutigen
Auflaufbremsbetätigungen ist erst durch das Auflaufen des
Anhängers auf das Zugfahrzeug eine Bremsbetätigung möglich.
Durch obige Erfindung ist eine gleichmäßige und der
Fahrsicherheit sowie der Stabilität dienende Abbremsung des
gesamten Gespanns gewährleistet. Weiterhin ist durch den
Wegfall des Auflaufstoßes und bei ABS/ESP-Einsatz durch
fehlende Schlingerbewegung ein wesentlicher Komfort- und
Sicherheitsgewinn zu verzeichnen.
Im Rahmen der Erfindung kann das Bremssystem des Anhängers
mechanisch, hydraulisch, pneumatisch oder elektromechanisch
aufgebaut sein. In Fortbildung der Erfindung empfiehlt es
sich ein hydraulisches Bremssystem mit einem pneumatischen
Verstärker (Booster) zu verwenden.
Hierzu empfiehlt sich entsprechend der Merkmalskombination
nach Anspruch 2 einen Booster einzusetzen, welcher elektrisch
ansteuerbar ist, beispielsweise über einen Magneten. Die im
Anhänger bereits bekannten und eingebauten hydraulischen
Bremsen (Scheiben- oder Trommelbremsen) werden gemäß dieser
Weiterbildung durch einen aktiven Booster betätigt.
Bevorzugte Komponenten im Anhänger sind, wie in dem
Ausführungsbeispiel noch beschrieben wird:
hydraulische Bremsen,
aktiver Booster mit angeflanschtem Tandemhauptzylinder und Drucksensor für Tandern-Achsen- Anhänger,
oder aktiver Booster mit angeflanschten Einfachhauptzylinder und Drucksensor für Ein-Achs-Anhänger,
Elektromotor mit Vakuumpumpe zur Vakuumversorgung des Booster,
Drucksensor im Zugfahrzeug.
hydraulische Bremsen,
aktiver Booster mit angeflanschtem Tandemhauptzylinder und Drucksensor für Tandern-Achsen- Anhänger,
oder aktiver Booster mit angeflanschten Einfachhauptzylinder und Drucksensor für Ein-Achs-Anhänger,
Elektromotor mit Vakuumpumpe zur Vakuumversorgung des Booster,
Drucksensor im Zugfahrzeug.
Bei allen aufgeführten Komponenten handelt es sich um
Serienteile die standardmäßig in PKW's eingebaut werden.
Diese Komponenten können unverändert übernommen werden.
Verwendet man für das Bremssystem des PKW einen geregeltes
Bremssystem, so empfiehlt sich in Weiterbildung der Erfindung
die Anwendung der Merkmalskombination nach Anspruch 4. Auf
diese Weise ist es möglich den Zustand des Bremssystems des
Anhängers bei dem Regelvorgang innerhalb des Bremssystems des
Pkws zu berücksichtigen.
Ein Ausführung Beispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnung erläutert.
Bei Bremsbetätigung im PKW 1 als Zugfahrzeug und
hydraulischem Druckaufbau gibt der im Zugfahrzeug 1
befindliche PKW-Drucksensor 2 ein elektrisches,
druckproportionales Signal S1 über die Leitung L1 an den
Zentralrechner 3 des Zugfahrzeuges 1 ab. Der Zentralrechner
gibt entsprechend diesem Signal S1 eine definierte
Stromstärke A über die Leitung L2 an den im Anhänger 4
befindliche Magnet 5 des aktiven Booster 6 ab. Damit erfolgt
proportional zur Stromstärke A die Einleitung der Atmosphäre
in den Booster 6. Der Booster 6 wird hiermit aktiviert, es
erfolgt der Druckaufbau im THZ/HZ 7.
Der Drucksensor 8 im THZ/HZ 7 des aktiven Boosters 6 gibt
proportional zum erzeugten hydraulischen Druck ein
elektrisches Signal S2 ab, dieses Signal wird über eine
Leitung L3 an den im Zugfahrzeug 1 befindlichen
Zentralrechner 3 gegeben. Durch Abgleichen der
Drucksensorsignale S1, S2 der im Zugfahrzeug 1 und im
Anhänger 4 befindlichen Drucksensoren 2 beziehungsweise 8
wird ein Gleichgewicht zwischen der erzeugten Bremskraft im
Zugfahrzeug und Anhänger hergestellt.
Vom Zugfahrzeug zum Anhänger werden 2 Stromleitungen L2, L3
benötigt und zwar:
zum Ansteuern des Magneten 5 im aktiven Booster 6 des Anhängers 4,
zur Rückführung des Steuersignales S2 des Drucksensores 8 im Anhänger 4 an den Zentralrechner 3 im Zugfahrzeug 1.
zum Ansteuern des Magneten 5 im aktiven Booster 6 des Anhängers 4,
zur Rückführung des Steuersignales S2 des Drucksensores 8 im Anhänger 4 an den Zentralrechner 3 im Zugfahrzeug 1.
Durch diese Art der Betätigung wird eine ABS- und ESP-
Tauglichkeit des gesamten Systems ermöglicht und
gewährleistet, hierbei muß lediglich noch eine geeignete
ABS/ESP-Hydraulikeinheit und Radsensoren in den Anhänger
eingebaut werden. Je nach Softwareauslegung können sowohl das
Zugfahrzeug als auch der Anhänger unabhängig voneinander die
ABS- und ESP-Regelung erzeugen.
Die vom Gesetzgeber geforderte Sicherheit und
Zwangsabbremsung des Anhängers beim Abreißen der
Anhängerdeichsel vom Zugfahrzeug kann durch folgende
Vorrichtung sichergestellt werden:
Unabhängig von der elektrischen Absteuerung des aktiven Boosters 6 kann dieser auch mechanisch, wie jeder Booster, betätigt werden. Durch Anbringung eines Hebels 9, der durch eine Verriegelung 10 arretiert wird und durch eine Feder 11 unter Vorspannung gehalten wird, kann der Booster 6 mechanisch betätigt werden. Die Arretierung wird durch eine Abreißvorrichtung, wie sie in den heute bekannten Auflaufeinrichtungen bekannt ist, gelöst und der Booster wird mechanisch betätigt. Es erfolgt Druckaufbau im Anhängerbremssystem und der Anhänger 4 wird abgebremst.
Unabhängig von der elektrischen Absteuerung des aktiven Boosters 6 kann dieser auch mechanisch, wie jeder Booster, betätigt werden. Durch Anbringung eines Hebels 9, der durch eine Verriegelung 10 arretiert wird und durch eine Feder 11 unter Vorspannung gehalten wird, kann der Booster 6 mechanisch betätigt werden. Die Arretierung wird durch eine Abreißvorrichtung, wie sie in den heute bekannten Auflaufeinrichtungen bekannt ist, gelöst und der Booster wird mechanisch betätigt. Es erfolgt Druckaufbau im Anhängerbremssystem und der Anhänger 4 wird abgebremst.
Die Handbremsbetätigung erfolgt konventionell über die
Handbremseinrichtung der Trommelbremsen im Anhänger oder
einer Topfhandbremse wenn nur Scheibenbremsen im Anhänger
verwendet werden.
Claims (6)
1. Bremssystem für einen Anhänger (4) eines Pkws (1),
welcher mit einem elektrisch angesteuerten insbesondere
geregelten Bremssystem versehen ist, wobei das
Bremssystem des Anhängers (4) mittels eines von einer
Verbindung (L2) zum PKW (1) abgreifbaren Signal (A)
ansteuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das
Bremssystem des Anhängers (4) durch ein Ausgangssignal
(A) des PKW-Bremssystems ansteuerbar ist.
2. Bremssystem für einen Anhänger (4) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß es mit einem elektrisch
ansteuerbaren Verstärker (6) versehen ist.
3. Bremssystem für einen Anhänger (4) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der elektrisch ansteuerbare
Verstärker (6) ein durch einen Magneten (5) betätigter
aktiver Booster ist.
4. Bremssystem für einen Anhänger (4) nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß es über eine Rückleitung
(L3) mit dem Bremssystem (2, 3) des PKW (1) verbunden ist.
5. Bremssystem für einen Anhänger (4) nach Anspruch
4, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremssystem des Pkws
(1) ein über einen Rechner (3) elektronisch geregeltes
Bremssystem ist und daß der Rechner (3) über die
Rückleitung (L3) mit einem in das Bremssystem des
Anhängers integrieren Drucksensor (8) verbunden ist.
6. Bremssystem für einen Anhänger (4) nach einem der
vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es
mit einem Kraftspeicher (11) versehen ist, welcher zur
Betätigung des Bremssystems für den Anhänger (4)
ausgelöst wird, sobald die Verbindung zwischen dem
Anhänger (4) und dem PKW (1) unterbrochen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001124303 DE10124303A1 (de) | 2001-05-17 | 2001-05-17 | Bremssystem für einem Anhänger eines PKW |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001124303 DE10124303A1 (de) | 2001-05-17 | 2001-05-17 | Bremssystem für einem Anhänger eines PKW |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10124303A1 true DE10124303A1 (de) | 2002-11-21 |
Family
ID=7685311
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001124303 Withdrawn DE10124303A1 (de) | 2001-05-17 | 2001-05-17 | Bremssystem für einem Anhänger eines PKW |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10124303A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1538044A2 (de) * | 2003-12-01 | 2005-06-08 | Bosch Rexroth AG | Hydraulische Anhängerbremseinrichtung |
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DE4432583C1 (de) * | 1994-09-13 | 1995-09-14 | Lucas Ind Plc | Fahrzeugbremsanlage mit einem elektronisch gesteuerten pneumatischen Bremskraftverstärker |
DE19723764A1 (de) * | 1997-06-06 | 1998-12-10 | Bosch Gmbh Robert | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Bremsanlage eines Fahrzeugs |
DE19752147A1 (de) * | 1997-11-25 | 1999-05-27 | Wabco Gmbh | Bremsanlage für ein Kraftfahrzeug |
-
2001
- 2001-05-17 DE DE2001124303 patent/DE10124303A1/de not_active Withdrawn
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EP1538044A3 (de) * | 2003-12-01 | 2005-11-09 | Bosch Rexroth AG | Hydraulische Anhängerbremseinrichtung |
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