DE19750651C2 - Vorrichtung zur Messung von Eigenspannungen in dünnen Schichten - Google Patents
Vorrichtung zur Messung von Eigenspannungen in dünnen SchichtenInfo
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Description
Es wird ein Verfahren zum Messen von Eigenspannungen in dünnen metalli
schen oder nichtmetallischen Schichten gemäß Oberbegriff des Patentan
spruchs 1 vorgeschlagen, bei der parasitäre Längenänderungen durch Tem
peratureinfluß praktisch ausgeschaltet sind.
Es ist bekannt, daß metallische und nichtmetallische Schichten auf festen
Substraten mit inneren Spannungen behaftet sein können.
So können galvanisch oder chemisch abgeschiedene Schichten auf metalli
schen Substraten Druck- oder Zugspannungen besitzen. Derartige Spannun
gen werden Eigenspannungen genannt.
Der Spannungszustand wird auf das Substrat übertragen und kann z. B. bei
Blechen zur Verformung bzw. Maßveränderungen führen.
Es ist deshalb von großem Interesse, die Eigenspannungen von dünnen
Schichten zu kennen, um konstruktive Maßnahmen bei den Substraten vor
nehmen zu können oder die Herstellung der Schichten in geeigneter Weise
anzupassen. Ferner ist es von technologischem Interesse, die Spannungsart
und den Spannungsgrad in Abhängigkeit von der Schichtstärke zu kennen.
Für die Messung und Beurteilung von Eigenspannungen sind seit langem Vor
richtungen vor allem für galvanisch oder chemisch abgeschiedene Schichten
bekannt.
Bei Streifenmeßvorrichtungen die einen Meßstreifen und einen Rahmen zur
Aufnahme der Meßvorrichtung benutzen, bestehen die Rahmenteile aus Me
tallen oder aus Metallen die mit Kunststoffen umhüllt sind. Beide Werkstoffe
besitzen wesentliche Nachteile bei der Anwendung in der Galvanik oder bei
der chemischen Abscheidung von metallischen Schichten.
Die Nachteile sind starke Korrosionsanfälligkeit durch den Elektrolyten und
die thermische Ausdehnung, die bei Metallen relativ groß und bei Kunststof
fen besonders groß ist. Die thermische Ausdehnung erzwingt lange Wartezei
ten, bis das Meßsystem im Elektrolyten mit Temperaturen von 30 bis 90°C in
ein thermisches Gleichgewicht gelangt, d. h. bis die Ausdehnung der ver
schiedenen Bauteile keine Längen bzw. Volumenänderungen erfahren. Die
Zeit dafür beträgt bis zu einer Stunde bei einer Elektrolyttemperatur von bei
spielsweise 60°C. Das ist ein vielfaches der eigentlichen Abscheidezeit.
Bekannt ist die Verwendung eines Meßstreifens bei der Bestimmung von Ei
genspannungen in galvanischen Schichten (SU 1678917 A1). Dabei wird der
Meßstreifen am Boden des Elektrolytgefäßes befestigt. Der Gefäßboden ist je
doch wegen der relativ großen geometrischen Ausdehnung und Maßinstabilität
die Quelle von parasitären Längenänderungen, die auf den Meßstreifen übertra
gen werden und so die Meßgenauigkeit der Längenänderung am Meßstreifen
mindern.
Ferner werden Meßstreifen mit Spannrahmen in der Bautechnik benutzt, um die
Witterungseinflüsse auf Dichtungsmittel zu überprüfen ("Weathering Rack for Se
alants"; Journal of Coatings Technologie, Vol. 49 No. 626 March (1977), K. K.
Karpati u. a.) Derartige Vorrichtungen sind jedoch nicht für die präzise Bestim
mung von Eigenspannungen in dünnen Schichten auf Meßstreifen einsetzbar.
Längenänderungen werden auch zur Bestimmung der thermischen Eigenschaften
von Materialien mit geringer Festigkeit wie Asphalt, Wachs, Schokolade etc. be
nutzt, insbes. zur Bestimmung der Sprödbrüchigkeit (brittle point). Eine entspre
chende Vorrichtung wird beschrieben in EP 0539 932 A1, bei der ein feststehen
der und ein beweglicher Halter für die Probe, eine Belastungsvorrichtung und ei
ne Kraftmeßdose benutzt werden. Diese Vorrichtung ist zur Bestimmung von Ei
genspannungen in dünnen Schichten auf Meßstreifen nicht geeignet.
Die Eigenspannungen in dünnen Filmen, insbes. Halbleiterschichten wird in Ab
hängigkeit von der Temperatur auf optischen Weg mittels Laser bestimmt, wobei
die Änderung des Krümmungsradius der Probe vermessen wird (Rev. Sci. In
strum., Vol. 63, Nr. 4 (1992) S. 2305-2309, P. J. von Preising). Auch diese Vor
richtung, die speziell für Temperaturen bis 700°C ausgelegt ist, eignet sich nicht
für die Bestimmung der Eigenspannung von abgeschiedenen Schichten auf Meß
streifen.
Die Längenänderung eines Körpers ist bei metallkundlichen Untersuchungen von
Interesse, z. B. bei der Bestimmung von Phasenumwandlungen. Dazu werden Di
latometer benutzt, wie in der DE-PS 15 73 486 beschrieben. Die Meßeinrichtung
benutzt für die wesentlichen Geräteteil Quarzglas in der Form von Rohren um pa
rasitäre Längenänderungen so weit wie möglich zu eliminieren. Die Vorrichtung
arbeitet jedoch im Vakuum oder Schutzgas und ist nicht in flüssigen Elektrolyten
einsetzbar. Ferner wird die Längenänderung an massiven Körpern und nicht an
Meßstreifen bestimmt.
Um diese beiden Nachteile - langsame Einstellung des thermischen Gleichge
wichts und parasitäre Längenänderungen - zu überwinden, wird erfindungsge
mäß vorgeschlagen, daß der Meßstreifen senkrecht zwischen einem feststehen
den und einem beweglichen Halter (Gleitbolzen) kraftschlüssig eingespannt ist,
wobei die Längenänderung des Meßstreifens während des Abscheidens der
Schicht über den beweglichen Halter auf die Längenmeßvorrichtung übermittelt
wird und beide Halter sowie das Podest, in dem der feststehende Halter befestigt
ist, und die Auflagefläche der Längenmessvorrichtung aus Materialien bestehen,
die einen thermischen Ausdehnugskoeffizienten von ≦ 5,5 × 10-6 (1/K) besitzen.
Als Materialien dafür werden Quarzglas, Quarzgut bzw. metallische Werkstoffe
mit kleinem thermischen Ausdehnungskoeffizienten vorgeschlagen.
Quarzglas bzw. Quarzgut haben den Vorteil im Temperaturbereich bis 100°C
praktisch keine thermische Ausdehnung zu zeigen. Der Ausdehnungskoeffizient
von Quarzglas liegt im Bereich von 5 . 10-7 (1/K), der von Legierungen bei 10 . 10-6
(1/K) und der von Kunststoffen bei ca. 60 . 10-6 (1/K) und größer.
Ein weiterer Vorteil von Quarzglas bzw. Quarzgut ist die immense Korrosionsbe
ständigkeit gegenüber Elektrolyten. Keine der heute bekannten Elektrolyten der
Galvanik korrodiert erkennbar Quarzglas.
Als metallische Werkstoffe werden Eisen-Nickel-Legierungen eingesetzt, deren
thermischer Ausdehungskoeffizient im Bereich von 1 . 10-6 (1/K) liegt und eine ho
he Korrosionsfestigkeit besitzen.
In der nachfolgenden Skizze wird die Verwendung von Quarzglas in der Form ei
nes Quarzglasstabes bzw. eines Quarzglasrohres als feststehender Halter näher
beschrieben.
In dem horizontalen, kreisförmigen Podest aus einer Eisen-Nickel-Legierung (1)
(vgl. Skizze a) mit kleinem thermischen Ausdehnungskoeffizienten von ca. 1 . 10-6
(1/K) befindet sich in der Verschraubung (2) der feststehende Halter in der Form
eines ca. 10 mm starken Quarzglasstabs (3), der unten rechtwinkelig abgebo
gen ist und einen Achsialschlitz sowie eine radiale Bohrung mit ca. 3 mm be
sitzt.
In dem Podest (1) befindet sich der leicht gleitende, bewegliche Halter (6) (Gleit
bolzen) in einer PTFE-Buchse; er besteht aus einer Eisen-Nickel-Legierung mit
kleinem thermischen Ausdehnungskoeffizienten von ca. 1 . 10-6 (1/K)) und einem
Durchmesser von ca. 5 mm und trägt am oberen Teil einen Ring (7). Zwischen
Podest (1) und Ring (7) befindet sich eine Spiralfeder (8) aus Federstahl. Im unte
ren Ende besitzt der bewegliche Halter (6) einen achsialen Schlitz (9) und eine
radiale Bohrung (10). In den Schlitz (9) wird der Meßstreifen (11) eingelegt und
mit einem Stift aus VA-Material oder Silber via Bohrung (10) befestigt.
Das andere Ende des Meßstreifens (11) wird in den Schlitz (4) des Quarzglashal
ters eingelegt und durch Ziehen nach unten um ca. 4 mm mit einem Quarzglas
stift via Bohrung (5) justiert. Auf der oberen Stirnfläche des Rings (7) liegt einge
tieft eine Scheibe (∅ 10 × ca. 1,5 mm) aus Quarzglas (12) (vgl. Skizze b). Auf
der Quarzglasscheibe steht der senkrecht bewegliche Meßfühler (13) einer Län
genmeßvorrichtung, z. B. einer digitalen Meßuhr (14).
Die Meßuhr (14) ist via Halter (15) an dem feststehenden Halter (3) (Quarzglas
stab) festgeklemmt.
Wenn stark schäumende Elektrolyte benutzt werden, ist es notwendig den Gleit
bolzen im Gleitbereich zu schützen. Dazu wird ein Spritzschutz (17) unterschied
licher Stärke, z. B. 2 cm, auf der Unterseite des Podestes (1) angeschraubt.
Die Meßvorrichtung wird in den auf beispielsweise 60°C vorgewärmten Elektro
lyten getaucht, bis der Elektrolyt ca. 1 cm unterhalb des beweglichen Halters (6)
steht. Bereits nach fünf bis sieben Minuten ist die Anlage im thermischen Gleich
gewicht. Das ist erkennbar an der unveränderten Anzeige der Meßuhr. Bereits
nach fünf Minuten kann mit der galvanischen Abscheidung begonnen werden.
Vergleichsweise dazu benötigt eine Vorrichtung mit einem kunststoffumhüllten Me
tallhalter etwa 30 bis 40 Minuten.
Der schnelle thermische Ausgleich wird durch folgende Maßnahmen erreicht:
- 1. Der feststehende Halter (3) und die Auflage des Meßfühlers (12) der Meßuhr be stehen aus Quarzglas.
- 2. Der bewegliche Halter (6) (Gleitbolzen) besteht aus einer Legierung mit sehr kleinem thermischen Ausdehnungskoeffizienten.
- 3. Die Meßuhr ist am feststehenden Halter (3) fixiert.
- 4. Das Podest besteht ebenfalls aus einer Legierung mit sehr kleinem thermi schen Ausdehnungskoeffizienten.
Unter "sehr kleinem thermischen Ausdehnungskoeffizienten" ist ein Wert von
≦ 5 . 10-6 (1/K) zu verstehen.
Die Längenänderung am Meßstreifen wird von der digitalen Meßuhr registriert und
via einer RS 232 Schnittstelle in einem angeschlossenen Computer verarbeitet, d. h.
die zeitliche Längenänderung am Meßstreifen wird am Monitor in der Form eines
Plots Längenänderung gegen Zeit dargestellt. Auch die zeitliche Änderung der Ei
genspannung in dem Maß N/mm2 oder MPa kann so als Graph dargestellt werden.
Diese Arbeitsweise ist mit der geschilderten Vorrichtung von besonderer Bedeu
tung bei der chemischen bzw. stromlosen Abscheidung von Nickel, Gold und an
deren Metallen, da die Abscheidung nach Eintauchen der Anlage in den Elektroly
ten sofort am Meßstreifen beginnt. In diesem Fall ist es unzulässig, eine längere
Zeit zu warten, bis das System in das thermische Gleichgewicht gelangt. Wird in
diesem Fall die Meßvorrichtung auf 5 bis 10°C über die Elektroyttemperatur außer
halb des eigentlichen Elektrolyten vorgeheizt, z. B. in destilliertem Wasser und dann
innerhalb von 5 bis 10 Sekunden in den Elektrolyten getaucht, so ist die Verfäl
schung der Messung durch Temperaturausgleich zu vernachlässigen.
Im Fall der chemischen Abscheidung von Metallen zeigt Quarzglas einen weiteren
Vorteil. Die Oberfläche von Quarzglasstäben und Quarzglasrohren ist extrem glatt
und praktisch "keimfrei". Eine derartige keimfreie Oberfläche führt zu keiner parasi
tären Metallabscheidung. Die parasitäre Metallabscheidung ist von Nachteil für die
Messung, da Metallflitter in den Elektrolyten und schließlich an den Meßstreifen ge
langen und dort die Schichtdicke, die nach dar Abscheidung gemessen wird, ver
fälschen.
An Stelle des Quarzglasstabes (3) kann vorteilhafterweise auch ein entsprechend
geformtes Quarzglasrohr benutzt werden.
Da der Elektrolyt in das Quarzglasrohr eindringt, kann das Quarzglasrohr zur Auf
nahme eines Temperaturfühlers oder pH-Meters verwendet werden. Dazu ist es
sinnvoll, das Quarzglasrohr mit seitlichen Bohrungen zu versehen, um einen ra
schen Elektrolytaustausch zu gewährleisten.
Das ist von Vorteil, wenn nur geringe Elektrolytmengen von ca. 250 ml zur Verfü
gung stehen.
Die Form des feststehenden Halters kann auch U-förmig sein. Die beiden Enden
des Quarzglasstabes oder Quarzglasrohres können in dem Podest (1) verschraubt
oder mit einem Hochtemperaturkitt befestigt sein. Die Befestigung via Verschrau
bung hat den Vorteil, schnell und sicher ohne besondere Justierung die L- und U-
förmigen Quarzglashalter austauschen zu können.
Bei der Verschraubung zeigt sich Quarzglas in der Form von Stäben und Rohren
ebenfalls von besonderem Vorteil, da es relativ große Druckkräfte aufnehmen
kann. Dazu ist es vorteilhaft, für die anpressenden Teile (Konen) in der Verschrau
bung weiches Aluminium, Messing und/oder Kunststoff, z. B. TEFLON, zu verwen
den.
Bei der galvanischen Metallabscheidung wird das Podest (1) via Buchse (16) an
die Kathode angeklemmt. Der Gleichstrom fließt vom Podest (1) via Feder (8) und
beweglichem Halter (6) zum Meßstreifen (11), auf dem die Metallabscheidung er
folgt.
Der Kathodenstrom kann auch direkt dem beweglichen Halter (6) oder dem Meß
streifen (11) mit einem weichen Leitungsband aus Kupfer oder Silber von der
Buchse (16) oder dem Podest (1) aus zugeführt werden.
Die Vorrichtung ist auch geeignet, die Eigenspannungen von aufgedampften, auf
gesprühten oder aufgestrichenen Schichten zu ermitteln. Dazu werden beide Sei
ten des Meßstreifens beschichtet.
Soll beispielsweise die Eigenspannung einer Lackschicht auf einer Acetatfolie be
stimmt werden, ist es vorteilhaft - da hierbei keine Korrosions auftreten kann -
den feststehenden Halter aus einer Eisen-Nickel-Legierung mit einem thermischen
Ausdehungskoeffizienten von ca. 3 . 10-6 (1/K) zu benutzen. Die Acetatfolie, die
zwischen feststehendem und beweglichen Halter eingespannt ist, wird besprüht
und die Längenänderung beim Trocknen bzw. Aushärten der Lackschicht gemes
sen. Soll die Längenänderung des Meßstreifens bei erhöhter Aushärtetemperatur
verfolgt werden, wird die besprühte Folie in die auf Aushärtetemperatur erwärmte
Vorrichtung eingespannt und anschließend die Längenänderung verfolgt, z. B. mit
einer digitalen Meßuhr, die an einen Computer angeschlossen ist und die zeitliche
Änderung des Meßstreifens aufzeichnet. Auf diese Weise kann die optimale Aus
härtezeit und Aushärtetemperatur bestimmt werden.
Als Meßstreifen eignen sich Streifen aus Messing, Aluminium, legiertem und unle
giertem Stahl, Kunststoff-Folien oder Papier.
Wenn an Teilen aus der Produktion die Eigenspannung der Schichten gemessen
werden soll, können auch anders geformte Teile eingesetzt werden, z. B. Rohre
oder Drähte. In diesen Fällen eignet sich eine Vorrichtung, bei der der feststehen
de Halter U-förmig ausgebildet ist und im Falle der galvanischen oder stromlosen
Beschichtung aus Quarzstäben mit ∅ bis zu 30 mm besteht, um Teile bis zu einer
Länge von ca. 1 m prüfen zu können.
In gleicher Weise und mit vergleichbar schnellem thermischen Ausgleich funktio
niert die Meßeinrichtung, wenn feststehender Halter (3) und Gleitbolzen (6) aus ei
ner Eisen-Nickel-Legierung gefertigt werden, deren thermischer Ausdehnungs
koeffizient bei 1 bis 5 . 10-6 (1/K) liegt. Um eine Metallabscheidung beim Einsatz
in der Galvanik zu verhindern, wird der metallische Halter (3) mit einer Lackschicht
umhüllt. Der hauptsächliche Einsatz einer derartigen Meßvorrichtung liegt jedoch
außerhalb der Galvanik. Beispielsweise bei der Messung von Eigenspannungen in
Abhängigkeit der Temperatur von dünnen Metallschichten aus Alumium, Chrom
oder Gold auf Kunststoff-Folien oder Spritzgussteilen, die durch Aufdampfen oder
Sputtern erzeugt werden. Ferner von PVD- oder Sputterschichten aus Titancar
bonitrid oder Titannitrid auf Werkzeugen oder Metallfolien.
Dazu werden die entsprechenden streifenartigen Teile an die Stelle des Meßstrei
fens (11) eingespannt und die Länenänderung in Abhängigkeit von der Temperatur
bestimmt, und daraus wiederum die Eigenspannung der dünnen Schichten be
rechnet. Als Temperaturübertragungsmedium eignen sich Luft, Schutzgase, Was
ser, Paraffinöl oder Siliconöle mit niederem Dapfdruck, die das Meßobjekt gleich
mässig umspülen.
Bei Einbau der Meßvorrichtung in Sputter-Rezipienten ist es vorteilhaft, eine hori
zontale und axialdrehbare Anordnung zu wählen, um eine gleichmäßige Beschich
tung des Meßstreifens zu gewährleisten.
Die vorgeschlagene Meßvorrichtung eignet sich auch zur Bestimmung des thermi
schen Ausdehnungs- u/o Schrumpfverhaltens von beschichteten Materialien wie
beschichtetem Papier, mehrlagigen Schichtwerkstoffen oder Schrumpfwerkstof
fen, z. B. Schrumpfschläuchen. Dazu werden die entsprechenden Teile wie Strei
fen, Schläuche etc. an die Stelle des Meßstreifens (11) eingespannt und einer
Temperaturrampe unterworfen, wobei gleichzeitig die zeitliche Längenänderung
gemessen wird.
Claims (12)
1. Verfahren zum Messen von Eigenspannungen in metallischen oder nichtmetal
lischen, festen, dünnen Schichten durch Messen der Längenänderung eines
Meßstreifens mittels einer Längenmeßvorrichtung auf den die zu vermessende
Schicht abgeschieden wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Meßstreifen senkrecht zwischen einem feststehenden und einem be
weglichen Halter kraftschlüssig eingespannt ist, wobei die Längenänderung des
Meßstreifens während des Abscheidens der Schicht über den beweglichen Hal
ter auf die Längenmeßvorrichtung übermittelt wird und beide Halter, sowie das
Podest, in dem der feststehende Halter befestigt ist, und die Auflagefläche der
Längenmeßvorrichtung, aus Materialen bestehen, die einen thermischen Ausde
hungskoeffizenten von ≦ 5,5 . 10-6 (1/K) besitzen.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß der feststehende Halter aus einem oder mehreren Quarzglas- und/oder
Quarzgutstäben mit einem Durchmesser von 3 bis ca. 30 mm besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß der feststehende Halter aus einem oder mehreren Quarzglas- und/oder
Quarzgutrohren mit einem Außendurchmesser von 3 bis 30 mm besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß der feststehende Halter aus einem oder mehreren metallischen Stäben
und/oder Rohren besteht, die einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von
≦ 5,5 . 10-6 (1/K) und einen Durchmesser bzw. Außendurchmesser von 5 bis 30 mm
besitzen.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet,
daß der feststehende, nichtmetallische Halter in einer Metallklemmverschrau
bung befestigt und die Klemmverschraubung in dem Podest verschraubt oder
eingeschweißt ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 4 dadurch gekennzeichnet,
daß der feststehende metallische Halter in einem Podest verschraubt ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5 bis 6 dadurch gekennzeichnet,
daß der feststehende Halter im Podest in Längsrichtung verstellbar ist, um unter
schiedlich lange Meßstreifen einspannen zu können.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet,
daß der feststehende Halter L-förmig oder U-förmig geformt ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß die Längenmeßvorrichtung für die zeitliche Längenänderung des Meßstrei
fens als kapazitiver oder induktiver Wegaufnehmer am feststehenden Halter be
festigt ist.
10. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß die Längenmeßvorrichtung für die zeitliche Längenänderung des Meßstreifen
als kapazitiver oder induktiver Wegaufnehmer auf dem Podest mit einem Halter
aus einer Legierung mit kleinem thermischen Ausdehnungskoeffizienten von ≦
5.5 . 10-6 (1/K) befestigt ist.
11. Verfahren nach Anspruch 1 und 9 dadurch gekennzeichnet,
daß der Meßfühler der Längenmeßvorrichtung für die zeitliche Längenänderung
des Meßstreifens auf einer Scheibe aus Quarzglas aufliegt, die sich am oberen
Ende des beweglichen Halters befindet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß für die zeitliche Längenänderung des Meßstreifens Längenmeßvorrichtungen
benutzt werden, die eine online Verarbeitung der Meßsignale via Computer er
möglichen.
Priority Applications (1)
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