DE19750449C1 - Verfahren zum Angießen eines Gußteiles an ein Hohlprofil - Google Patents
Verfahren zum Angießen eines Gußteiles an ein HohlprofilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Angießen ei
nes Gußteiles an ein Hohlprofil nach der im Oberbe
griff des Anspruches 1 näher definierten Art. Des wei
teren betrifft die Erfindung ein durch das Verfahren
hergestelltes Bauelement.
Aus der DE 42 42 896 C2 ist ein gattungsgemäßes Ver
fahren bekannt. Dabei wird in das Hohlprofil ein Ein
legeteil mit einer in Umfangsrichtung verlaufenden
Rille eingelegt. Beim Umgießen des Hohlprofiles mit
dem Rohmaterial für das Gußteil drückt das unter Druck
stehende Material dabei das Hohlprofil in die Rille
und verbindet somit das Hohlprofil fest mit dem ent
stehenden Gußteil.
Das dort beschriebene Verfahren ist jedoch nachteili
gerweise nur für einen sehr kleinen Anwendungsbereich
geeignet. Darüber hinaus muß für jeden Verbindungsvor
gang ein separat hergestelltes Einlegeteil zur Verfü
gung gestellt werden.
Aus der DE 41 20 844 C1 ist ein Verfahren zur Repara
tur einer Fahrzeugkarosserie aus Knotenelementen und
Hohlprofilträgern bekannt, bei welchem in relativ kom
plizierter Art und Weise jeweils ein Muffenstück zwi
schen zwei miteinander zu verbindende Trägerstutzen
eines Trägerteils eingesetzt werden.
Des weiteren beschreibt die DE 42 35 738 A1 einen end
seitigen Abschluß eines Fahrzeuglängsträgers, bei wel
cher die Verbindung der Hohlprofile mittels Schrauben
erfolgt.
Aus der DE 41 39 330 A1 ist schließlich noch ein als
Leichtmetall-Gußteil ausgebildetes Knotenelement zur
Verbindung von Leichtmetall-Strangprofilen einer Ka
rosserie bekannt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Angie
ßen eines Gußteiles an ein Hohlprofil zu schaffen,
welches vielfältig verwendbar ist, einen relativ ge
ringen Materialaufwand notwendig macht und welches
darüber hinaus eine sehr sichere Verbindung zwischen
den beiden Teilen gewährleistet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kenn
zeichnenden Teil des Anspruches 1 genannten Merkmale
gelöst. Eine konstruktive Lösung der Aufgabe ergibt
sich durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches
2 genannten Merkmale.
Durch das Eingießen des Rohmaterials des Gußteiles
durch die Öffnungen, welche erfindungsgemäß in dem
Hohlprofil vorgesehen sind, in den Zwischenraum ergibt
sich eine sehr feste und haltbare Verbindung zwischen
dem Gußteil und dem Hohlprofil. Die Öffnungen können
dabei vorteilhafterweise bei den verschiedensten Aus
bildungen von Hohlprofilen vorgesehen sein.
Eine konstruktive Ausführung des Verfahrens ist in
Anspruch 2 aufgezeigt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus
dem nachfolgend anhand der Zeichnung prinzipmäßig be
schriebenen Ausführungsbeispiel.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Hohlprofil und ein an
dieses durch das erfindungsgemäße Verfahren an
gegossenes Gußteil;
Fig. 2 das Einlegeteil mit dem Hohlprofil und einem
über dem Hohlprofil angeordnetem Gießwerkzeug
im Schnitt;
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III aus Fig.
1; und
Fig. 4 ein Einlegeteil vor dem Einlegen in das Hohl
profil.
Fig. 1 zeigt ein Hohlprofil 1, welches in eine große
Kammer 1a und eine kleine Kammer 1b aufgeteilt ist,
wobei der Querschnitt des Hohlprofils 1 einstückig
ausgebildet ist. Das Hohlprofil 1 kann dabei aus Alu
minium, Magnesium oder auch einem anderen, geeigneten
Material bestehen, wobei die große Kammer 1a z. B. ei
nen Längsträger einer in ihrer Gesamtheit nicht darge
stellten PKW-Karosserie bildet.
Mit dem Hohlprofil 1 soll nunmehr ein weiteres Teil
der PKW-Karosserie verbunden werden, z. B. im Bereich
der B-Säule. Selbstverständlich ist es auch möglich,
zwei Teile im Bereich der A- oder C-Säule bzw. an ei
ner anderen geeigneten Stelle zu verbinden. Das zu
verbindende Teil wird durch ein Gußteil 2 gebildet,
welches vorzugsweise aus dem gleichen Rohmaterial be
steht wie das Hohlprofil 1.
Dabei wird in bekannter Weise, z. B. in einem Druck
gießverfahren flüssiges Rohmaterial in ein um die
kleine Kammer 1b angeordnetes, nach außen abdichtendes
Gießwerkzeug 3 eingebracht, welches in Fig. 2 nur
teilweise dargestellt ist, dessen komplette Ausgestal
tung jedoch von der Form des herzustellenden Gußteiles
2 abhängt und für einen Gießfachmann leicht vorstell
bar ist.
Die kleine Kammer 1b des Hohlprofils 1 weist Öffnungen
4 auf, durch welche das Rohmaterial für das Gußteil 2
während des Gießvorganges fließen kann. Damit das Roh
material nicht die ganze kleine Kammer 1b füllt und
somit sehr viel Material verbraucht wird und sich ein
unnötig hohes Gewicht ergibt, ist in die kleine Kammer
1b vor dem Gießvorgang zumindest teilweise mit Abstand
von den Innenwänden der kleinen Kammer 1b ein Einlege
teil 5 eingelegt bzw. eingeschoben worden. Das Einle
geteil 5 ist U-förmig ausgebildet und weist an seiner
der großen Kammer 1a zugewandten Seite Rippen 6 auf,
wodurch zum einen die notwendige Steifigkeit des Ein
legeteils 5 gegeben ist und zum anderen nicht zuviel
Material für das Einlegeteil 5 verbraucht und somit
das Gewicht erhöht wird.
Zwischen dem Einlegeteil 5 und der kleinen Kammer 1b
ergibt sich an dem der großen Kammer 1a abgewandten
Seite sowie im seitlichen Bereich der kleinen Kammer
1b ein Zwischenraum 7, in welchen das Rohmaterial wäh
rend des Gießvorganges fließt.
Somit ergibt sich gleichzeitig mit der Herstellung des
Gußteiles 2 eine Verbindung zwischen dem Gußteil 2 und
dem Hohlprofil 1 durch das durch die Öffnungen 4 in
diejenigen Bereiche der kleinen Kammer 1b geflossene
Rohmaterial des Gußteiles 2, welche nicht bereits von
dem im Prinzip wie ein Gießkern wirkenden, dabei je
doch nicht entfernbaren Einlegeteil 5 eingenommen
sind.
Ein weiterer Effekt des Einlegeteils 5 ist, daß dieses
der kleinen Kammer 1b während des Gießvorganges Stabi
lität gibt und die kleine Kammer 1b dadurch nicht
durch den beim Gießen entstehenden Druck verformt wer
den kann.
Durch die Aufteilung des Hohlprofils 1 in die große
Kammer 1a und die kleine Kammer 1b ist es möglich, das
Einlegeteil 5 relativ klein auszubilden.
Fig. 2 zeigt einen Teil eines Gießwerkzeuges 3, wel
ches an seiner der kleinen Kammer 1b zugewandten Seite
des Hohlprofils 1 mit einem Keil 8 versehen ist, der
beim Anpressen des Gießwerkzeuges 3 von der Außen-
bzw. Oberseite her eine nicht dargestellte Vertiefung
in die kleine Kammer 1b des Hohlprofils 1 drückt. Auf
diese Weise erhält man auf der Oberseite eine Abdich
tung zwischen dem Hohlprofil 1 und dem Gießwerkzeug 3,
wodurch das Rohmaterial für das Gußteil 2 nicht aus
treten kann.
In dem Einlegeteil 5 befindet sich im seitlichen Be
reich eine Rille 9, die unterhalb des Keiles 8 ange
ordnet ist. Dadurch drückt der Keil 8 Material der
kleinen Kammer 1b in die Rille 9 und das Einlegeteil 5
wird mit der kleinen Kammer 1b noch besser verbunden.
Fig. 3 zeigt in einer Schnittansicht aus Fig. 1 die
kleine Kammer 1b des Hohlprofils 1 mit den Öffnungen 4
und dem in die kleine Kammer 1b eingebrachten Einlege
teil 5. Das Einlegeteil 5 ist so ausgebildet, daß es
die kleine Kammer 1b an ihrer Innenseite sowohl an der
Oberseite als auch an der Unterseite berührt und somit
die kleine Kammer 1b zumindest in den Randbereichen
vollständig ausfüllt.
In Fig. 4 ist das Einlegeteil 5 vor dem Einlegen in
die kleine Kammer 1b dargestellt. An den Berührungs
punkten mit der Oberseite der kleinen Kammer 1b sind
an dem Einlegeteil 5 mit Fasen 10 versehene Vorsprünge
bzw. Dichtlippen 11 angebracht, um das durch die Öff
nungen 4 einströmende Rohmaterial für das Gußteil 2 an
einem Verlassen der Kammer 1b zu hindern und diese
somit an ihren Innenwänden nach außen abzudichten. Die
Dichtlippen 11 können dabei mit Übermaß ausgeführt
sein, so daß sie von innen in die Wand der kleinen
Kammer 1b eindringen, wodurch die Abdichtung weiter
verbessert wird. An der der großen Kammer 1a zugewand
ten Seite ist die Abdichtung durch die Rippen 6 ge
währleistet, wodurch kein Rohmaterial in zwischen den
Rippen 6 sich befindliche Hohlräume 12 gelangen kann.
In einer nicht dargestellten Art und Weise kann als
Einlegeteil 5 eine Luftbohne bzw. ein Steiger aus dem
zuvor hergestellten Gußteil 2 verwendet werden. Dazu
muß lediglich das Gießwerkzeug entsprechend ausgelegt
werden, damit der beim Gießen anfallende Steiger die
Form des Einlegeteils 5 aufweist. Dadurch kann sehr
viel Material eingespart werden, da der Steiger beim
Gießen sowieso anfällt und ansonsten Abfallmaterial
darstellen würde.
Falls für das Einlegeteil 5 kein Steiger eines zuvor
hergestellten Gußteiles 2 verwendet wird, so sollte
aus gießtechnischen Gründen dennoch darauf geachtet
werden, daß für das Einlegeteil 5 das gleiche Material
wie für das Gußteil 2 verwendet wird.
Claims (9)
1. Verfahren zum Angießen eines Gußteiles an ein
Hohlprofil, insbesondere im Kfz-Karosseriebau, bei
welchem in das Hohlprofil ein Einlegeteil einge
legt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Rohmaterial für das Gußteil (2) durch in dem
Hohlprofil (1) angeordnete Öffnungen (4) in einen
durch die Innenwände des Hohlprofils (1) und des
wenigstens teilweise auf Abstand davon angeordne
ten Einlegeteils (5) gebildeten Zwischenraum (7)
eingegossen wird.
2. Bauelement, insbesondere Kfz-Karosseriebauelement,
bestehend aus einem Gußteil und einem Hohlprofil
sowie einem in das Hohlprofil eingelegten Einlege
teil, das nach Anspruch 1 hergestellt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Hohlprofil (1) mit Öffnungen (4) versehen ist,
die Verbindungen zu einem Zwischenraum (7) her
stellen, der zwischen den Innenwänden des Hohlpro
fils (1) und des wenigstens teilweise mit Abstand
davon angeordneten Einlegeteils (5) gebildet ist,
und daß die Öffnungen (4) und der Zwischenraum (7)
von dem Gußteil (2) ausgefüllt sind.
3. Bauelement nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Hohlprofil (1) einstückig mit einer großen
Kammer (1a) und einer kleinen Kammer (1b) ausge
bildet ist.
4. Bauelement nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Einlegeteil (5) beim Gießvorgang sich in der
kleinen Kammer (1b) befindet, wobei die Öffnungen
(4) in der kleinen Kammer (1b) des Hohlprofils (1)
angeordnet sind.
5. Bauelement nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der Oberseite des Einlegeteils (5) Vorsprünge
(11) derart angeordnet sind, daß sie seitliche In
nenwände der kleinen Kammer (1b) des Hohlprofils
(1) dichtend abschließen.
6. Bauelement nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorsprünge als Dichtlippen (11) ausgebildet
sind, welche gegenüber der Öffnung der kleinen
Kammer (1b) des Hohlprofils (1) ein Übermaß auf
weisen.
7. Bauelement nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Einlegeteil an seiner Unterseite bzw. der der
großen Kammer (1a) zugewandten Seite mit Rippen
(6) versehen ist, zwischen welchen sich Hohlräume (12)
befinden.
8. Bauelement nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gießwerkzeug (3) an seiner der kleinen Kammer
(1b) zugewandten Seite mit einem als Keil (8) aus
gebildeten Vorsprung versehen ist.
9. Bauelement nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich an der der großen Kammer (1a) abgewandten
Seite des Einlegeteiles (5) im seitlichen Bereich
eine Rille (9) befindet, die unterhalb des Keiles
(8) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997150449 DE19750449C1 (de) | 1997-11-14 | 1997-11-14 | Verfahren zum Angießen eines Gußteiles an ein Hohlprofil |
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Publications (1)
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---|---|
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---|---|---|---|
DE1997150449 Expired - Fee Related DE19750449C1 (de) | 1997-11-14 | 1997-11-14 | Verfahren zum Angießen eines Gußteiles an ein Hohlprofil |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE19750449C1 (de) |
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- 1997-11-14 DE DE1997150449 patent/DE19750449C1/de not_active Expired - Fee Related
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