DE19746814A1 - Pumpeneinrichtung, damit ausgerüstete Abgasreinigungsanlage und Betriebsverfahren hierfür - Google Patents
Pumpeneinrichtung, damit ausgerüstete Abgasreinigungsanlage und Betriebsverfahren hierfürInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Pumpeneinrichtung nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1, auf eine damit ausgerüstete
Abgasreinigungsanlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 3
und auf ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Abgasreini
gungsanlage.
Pumpeneinrichtungen der eingangs genannten Art werden her
kömmlicherweise z. B. dazu verwendet, in einem Kraftfahrzeug
einen Luftstrom zur Kühlung eines das Fahrzeug antreibenden
Verbrennungsmotors oder als Zuluftstrom für eine Heizungs-
oder Klimaanlage bereitzustellen, wobei das Pumpenaggregat
durch ein Luftfördergebläse gebildet sein kann und die zuge
hörigen Pumpenantriebsmittel eine druckgesteuerte Flüssig
keitsreibungskupplung beinhalten, die mit einer Antriebs
scheibe an den Verbrennungsmotor als Antriebsquelle angekop
pelt ist, während sie mit einer Abtriebsscheibe an das Luft
gebläse angekoppelt ist. Zwischen Antriebs- und Abtriebs
scheibe ist ein Arbeitsraum gebildet, der in einem steuerba
ren Maß mit einer viskosen Flüssigkeit befüllbar ist. Die
Menge der jeweils im Arbeitsraum befindlichen Flüssigkeit be
stimmt das Kupplungsmoment, d. h. das von der Kupplung über
tragbare Drehmoment, und ist bei dieser Art druckgesteuerter
Flüssigkeitsreibungskupplung durch einen Steuerdruck variabel
einstellbar, mit dem die Kupplung über einen zugehörigen Steu
erdruckanschluß unter Verwendung eines für den jeweiligen An
wendungsfall geeigneten Druckmediums beaufschlagbar ist. Eine
Flüssigkeitsreibungskupplung dieses Typs ist in der Offenle
gungsschrift DE 197 02 973 A1 beschrieben, worauf für weitere
Details verwiesen werden kann. Die dortige Kupplung wird
pneumatisch dergestalt gesteuert, daß der Steuerdruck in Ab
hängigkeit von der Abtriebsdrehzahl der Kupplung variabel so
eingestellt wird, daß die Abtriebsdrehzahl auf eine gewünsch
te Solldrehzahl eingeregelt wird. Weitere Flüssigkeitsrei
bungskupplungen dieses Typs sind in den Patentschriften
DE 34 24 385 C2 und US 3.215.235 offenbart. Während bei der Kupp
lung gemäß DE 34 24 385 C2 ebenso wie bei derjenigen gemäß
DE 197 02 973 A1 die Abtriebsscheibe von einem Kupplungsgehäuse
gebildet ist, in welchem eine antriebsseitige Kupplungsschei
be mit zugehörigem Anschlußwellenstumpf, d. h. Anschlußstut
zen, drehbar gelagert ist, bildet umgekehrt bei der Kupplung
gemäß US 3.215.235 das Kupplungsgehäuse den antriebsseitigen
Kupplungsteil, in welchem eine abtriebsseitige Kupplungs
scheibe mit zugehörigem Anschlußstutzen drehbar gelagert ist.
Abgasreinigungsanlagen der eingangs genannten Art sind bei
spielsweise zur Abgasreinigung bei Verbrennungsmotoren von
Kraftfahrzeugen bekannt, wobei eine von meist mehreren abgas
reinigenden Maßnahmen darin besteht, das Abgas in einer Ab
gasnachverbrennungseinheit einem Abgasnachverbrennungsprozeß
unter Luftzufuhr zu unterziehen. Eine solche Abgasnachbehand
lung wird z. B. für Dieselmotoren mit Direkteinspritzung ver
wendet. Für die Luftzuführung wird eine Luftpumpeneinrichtung
ausreichender Leistung benötigt. Vorzugsweise wechseln im Be
trieb einer solchen Abgasreinigungsanlage Betriebsphasen mit
aktiver Abgasnachverbrennungseinheit mit solchen mit passiver
Abgasnachverbrennungseinheit ab. Während passiv gehaltener
Abgasnachverbrennungseinheit ist es zweckmäßig, einen Spül
luftstrom durch dieselbe hindurch aufrechtzuerhalten. Wenn im
Abgasströmungsweg eine Filtereinheit angeordnet ist, wie dies
z. B. im Abgasstrang von Dieselmotoren meist der Fall ist,
setzt sich die Filtereinheit während passiv bleibender Abgas
nachverbrennungseinheit immer mehr zu, so daß zur Aufrechter
haltung eines gewünschten Spülluftstromdurchsatzes eine höhe
re Pumpenleistung erforderlich wird, bevor dann durch Akti
vierung einer neuerlichen Abgasnachverbrennungsphase die Fil
tereinheit wieder von abgelagerten Partikeln befreit wird.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstel
lung einer Pumpeneinrichtung der eingangs genannten Art, die
eine vorteilhafte Steuerbarkeit des Pumpenaggregates über die
zugeordnete druckgesteuerte Flüssigkeitsreibungskupplung er
möglicht, einer mit einer solchen Pumpeneinrichtung in Form
einer Luftpumpeneinrichtung ausgerüsteten Abgasreinigungsan
lage der eingangs genannten Art, bei welcher der Abgasnach
verbrennungseinheit sowohl in deren aktivem als auch passivem
Zustand Luft in einer jeweils gewünschten, selbsttätig gesteu
erten Menge zuführbar ist, und eines vorteilhaften Verfahrens
zum Betrieb einer derartigen Abgasreinigungsanlage zugrunde.
Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung
einer Pumpeneinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1,
einer Abgasreinigungsanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 3
und eines Betriebsverfahrens hierfür mit den Merkmalen des
Anspruchs 4.
Bei der Pumpeneinrichtung nach Anspruch 1 ist der Steuer
druckanschluß der Flüssigkeitsreibungskupplung, über den das
drucksteuernde Medium zur Bereitstellung des entsprechenden
Steuerdrucks zu- bzw. abführbar ist, über eine verbindende
Steuerleitung an die Druckseite des Pumpenaggregates ange
schlossen. Dadurch besitzt die Pumpeneinrichtung eine Selbst
regulierfähigkeit. Denn sobald auf der Druckseite des Pum
penaggregates der Strömungswiderstand anwächst, z. B. wegen
allmählichen Zusetzens einer Filtereinheit in einem nachge
schalteten Drallbrenner einer Abgasreinigungsanlage, und da
mit der Luftdurchsatz einen gewünschten Wert zu unterschrei
ten droht, vermag dem die Pumpeneinrichtung dadurch entgegen
zuwirken, daß der sich aufgrund des anwachsenden Strömungswi
derstands erhöhende Druck des vom Pumpenaggregat geförderten
Mediums auf der Druckseite des Pumpenaggregates, vorliegend
als Systemdruck bezeichnet, über die Steuerleitung zum Steu
erdruckanschluß der Flüssigkeitsreibungskupplung geführt
wird. Die Kupplung wird folglich mit einem erhöhten Steuer
druck beaufschlagt, was wiederum dazu führt, daß mehr Kupp
lungsflüssigkeit in den Arbeitsraum gedrückt wird und die
Kupplung dadurch ein höheres Drehmoment übertragen kann. Das
erhöhte Kupplungsmoment bewirkt eine entsprechende Erhöhung
der Leistung des Pumpenaggregates, so daß dieses in die Lage
versetzt wird, trotz des sich erhöhenden Strömungswiderstan
des den Durchsatz an gefördertem Medium auf dem gewünschten
Wert zu halten. Da auf diese Weise das vom Pumpenaggregat ge
förderte Medium gleichzeitig als Druckmedium zur Steuerung
der Flüssigkeitsreibungskupplung eingesetzt wird, wird zur
Kupplungssteuerung kein eigenes Medium mit zugehöriger
Druckquelle benötigt.
Eine nach Anspruch 2 weitergebildete Pumpeneinrichtung bein
haltet in der Steuerleitung zwischen Druckseite des Pumpenag
gregates und Steuerdruckanschluß der Flüssigkeitsreibungs
kupplung eine ansteuerbare Druckbegrenzungseinheit, die so
ausgelegt ist, daß sie wahlweise den Druck an der Druckseite
des Pumpenaggregates, d. h. den Systemdruck, als Steuerdruck
für die Kupplung durchläßt oder den Steuerdruck auf einen
Wert kleiner als der Systemdruck begrenzt. Dadurch kann bei
ansteigendem Systemdruck die Pumpenleistung wahlweise ent
sprechend angehoben oder auf einen gewünschten Wert begrenzt
gehalten werden.
Die Abgasreinigungsanlage nach Anspruch 3 ist mit einer als
Luftpumpeneinrichtung ausgebildeten Pumpeneinrichtung nach
Anspruch 1 oder 2 mit einer Luftpumpe als Pumpenaggregat aus
gerüstet, wobei die Flüssigkeitsreibungskupplung antriebssei
tig an den Verbrennungsmotor als Antriebsquelle angekoppelt
ist. Durch diese mechanische Ankopplung an den Verbrennungs
motor, dessen Abgas von der Abgasreinigungsanlage gereinigt
wird, entfällt die Notwendigkeit einer eigenen Antriebsquelle
für die Pumpeneinrichtung. Es ist auch kein Elektromotor als
Pumpenantriebsquelle erforderlich, wie dies z. B. beim Einsatz
in einem Kraftfahrzeug in Betracht gezogen werden könnte,
insbesondere wenn dieses bereits über eine elektrische Bord
netzversorgung verfügt. Allerdings würde dies eine relativ
hohe Generatorleistung erfordern, was somit vorliegend ent
fallen kann.
Mit dem Verfahren nach Anspruch 4 läßt sich die Abgasreini
gungsanlage nach Anspruch 3 in vorteilhafter Weise betreiben,
indem eine Zuschalt- und eine Abschalt-Betriebsart vorgesehen
sind, zwischen denen periodisch umgeschaltet wird. In der Zu
schalt-Betriebsart ist die Abgasnachverbrennungseinheit aktiv,
und die vorhandene Druckbegrenzungseinheit in der Steuer
leitung zwischen der Druckseite der Luftpumpe und dem Steuer
druckanschluß der Flüssigkeitsreibungskupplung wird im deakti
vierten Begrenzungsbetrieb gehalten. In der Abschalt-
Betriebsart ist die Abgasnachverbrennungseinheit passiv, und
die Druckbegrenzungseinheit wird in einem speziellen aktiven
Begrenzungsbetrieb gehalten, und zwar derart, daß eine Spül
luftstromzufuhr zur passiven Abgasnachverbrennungseinheit mit
einer im wesentlichen konstanten Luftförderleistung aufrecht
erhalten wird, die einerseits größer null und andererseits
kleiner als ein vorgebbarer Bruchteil, z. B. die Hälfte, der
minimalen Soll-Luftförderleistung im Zuschaltbetrieb ist. Da
durch ergibt sich in erwünschter Weise ein Zuschaltbetriebs
modus mit einer motordrehzahlabhängigen Steuerung der Luft
mengenleistung für die Abgasnachverbrennungseinheit, indem
der Systemdruck als Steuerdruck für die Flüssigkeitsreibungs
kupplung dient, während im Abschaltbetriebsmodus ein ver
gleichsweise geringer Spülluftstrom durch die passive Abgas
nachverbrennungseinheit hindurch aufrechterhalten wird. Wenn
eine Filtereinheit in der Abgasnachverbrennungseinheit vor
handen ist, die sich im Abschaltbetriebsmodus allmählich mit
Rußpartikel zusetzt, erhöht sich der Systemdruck und damit
der Steuerdruck bis zum vorgegebenen Begrenzungswert, so daß
die Spülluftmenge durch begrenzte Erhöhung der Pumpenleistung
soweit gewünscht konstant gehalten werden kann.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in den
Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Abgasreini
gungsanlage für einen Verbrennungsmotor und
Fig. 2 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Betriebsweise
der Abgasreinigungsanlage von Fig. 1.
Die in Fig. 1 dargestellte Abgasreinigungsanlage eignet sich
beispielsweise zur Reinigung des Abgases eines als Antriebs
motor in einem Personenkraftwagen eingebauten, herkömmlichen,
nicht gezeigten Dieselmotors mit Direkteinspritzung. Die An
lage beinhaltet eine Abgasnachverbrennungseinheit in Form ei
nes herkömmlichen Drallbrenners 1, dem das vom Verbrennungs
motor kommende, zu reinigende Abgas 3 über eine z. B. radiale
Einlaßöffnung 2 zugeführt wird. Dem Drallbrenner 1 ist ein
nur schematisch als ein Funktionsblock wiedergegebene Abgas
auspuffanlage 4 nachgeschaltet, die von irgendeinem herkömm
lichen Aufbau ist und insbesondere einen oder mehrere Abgas
katalysatoren enthalten kann. Darüber hinaus verfügt die Ab
gasreinigungsanlage über eine herkömmliche, nicht gezeigte
Filtereinheit im Drallbrenner, um Partikel, wie Rußpartikel,
aus dem Abgas herauszufiltern, die sich bei passivem Drall
brenner 1 ansammeln und bei aktivem Drallbrenner 1 von diesem
wieder abgebrannt werden.
Dem Drallbrenner 1 wird über eine z. B. axiale Lufteinlaßöff
nung 5 die zur Durchführung des Abgasnachverbrennungsprozes
ses benötigte Luft zugeführt. Zur Bereitstellung des entspre
chenden Luftstroms ist die Abgasreinigungsanlage mit einer
Luftpumpeneinrichtung ausgerüstet, die als Pumpenaggregat ei
ne Luftpumpe 6 beinhaltet, welche Luft vom Außenraum über ei
nen Lufteinlaß 7 ansaugt und als komprimierten Luftstrom über
einen Luftauslaß 8 abgibt. Eine Verbindungsleitung 9 verbin
det diesen Luftauslaß 8 mit der Lufteinlaßöffnung 5 des
Drallbrenners 1. Die Luftpumpe 6 wird mechanisch angetrieben,
wozu die Pumpeneinrichtung eine Flüssigkeitsreibungskupplung
10 aufweist, die ein antriebsseitiges Kupplungsgehäuse 10a
und eine im Kupplungsgehäuse 10a unter Bildung eines zwi
schenliegenden Arbeitsraums 10c drehbeweglich gelagerte, ab
triebsseitige Kupplungsscheibe 10b aufweist. Der Arbeitsraum
10c ist in steuerbarer Weise mit einer variablen Menge einer
viskosen Kupplungsflüssigkeit 10d befüllbar. Flüssigkeitsrei
bungskupplungen dieser Bauart sind bekannt, so daß für weite
re Details auf die diesbezügliche Literatur verwiesen werden
kann. Beispielsweise ist eine der in den eingangs zitierten
Druckschriften beschriebenen Flüssigkeitsreibungskupplungen
verwendbar.
Über einen Anschlußstutzen 11 ist die Luftpumpe 6 mechanisch
an die Abtriebsscheibe 10b der Kupplung 10 angekoppelt. Das
Kupplungsgehäuse 10a der Kupplung 10 wird über einen Riemen
trieb 12 vom nicht gezeigten Verbrennungsmotor, dem die Ab
gasreinigungsanlage zugeordnet ist, angetrieben. Die Menge
der im ringscheibenförmigen Arbeitsraum 10c befindlichen
Kupplungsflüssigkeit 10d ist pneumatisch steuerbar, d. h. es
handelt sich um eine druckgesteuerte Flüssigkeitsreibungs
kupplung 10. Zur Zu- bzw. Abführung des zugehörigen Druckme
diums besitzt die Kupplung 10 einen Steuerdruckanschluß 13,
der mittels eines Lagers drehbar gelagert sein kann und in
diesem Fall auch dann stillsteht, wenn sich die Kupplung 10
dreht. In an sich bekannter und daher hier nicht näher erläu
terter Weise wird durch das über den Steuerdruckanschluß 13
zu- und abgeführte Druckmedium ein mehr oder weniger großer
Steuerdruck auf eine nicht näher gezeigte Vorratskammer der
Kupplung 10 ausgeübt, in welcher die Kupplungsflüssigkeit 10d
bevorratet ist und die mit dem Arbeitsraum 10c in Fluidver
bindung steht.
Bei der vorliegenden Pumpeneinrichtung ist der pneumatische
Steueranschluß 13 der Flüssigkeitsreibungskupplung 10 über
eine Steuerleitung 14 an die Verbindungsleitung 9 zwischen
Luftpumpe 6 und Drallbrenner 1 angeschlossen. Dies bedeutet,
daß der von der Luftpumpe 6 erzeugte komprimierte Luftstrom
für den Drallbrenner 1 auch als Druckmedium zur Steuerung der
Flüssigkeitsreibungskupplung 10 dient. Dadurch läßt sich ein
selbstregulierendes Verhalten für den Antrieb der Luftpumpe 6
realisieren, wie weiter unten näher erläutert. Außerdem ent
fällt die Notwendigkeit einer eigenständigen Druckquelle für
die Kupplungssteuerung. In der Steuerleitung 14 ist eine an
steuerbare Druckbegrenzungseinheit 15 vorgesehen, welche in
einem inaktiven Begrenzungsbetrieb eine die Steuerleitung 14
vollständig freigebende Offenstellung einnimmt, so daß der
Druck des von der Luftpumpe 6 erzeugten Luftstroms, d. h. der
Systemdruck, als Steuerdruck für die Flüssigkeitsreibungs
kupplung 10 fungiert. Durch Beaufschlagung mit einem entspre
chenden Steuersignal 16 wird die Druckbegrenzungseinheit 15
in einen aktiven Begrenzungsbetrieb geschaltet, in welchem
sie den am Steueranschluß 13 der Kupplung 10 anstehenden
Steuerdruck auf einen gewünschten Wert zwischen null und dem
aktuellen Steuerdruckwert, d. h. dem Begrenzungsdruckwert,
begrenzt hält.
Nachfolgend wird die Betriebsweise der Abgasreinigungsanlage
von Fig. 1 unter Bezugnahme auf das Diagramm von Fig. 2 näher
erläutert. Das Diagramm stellt für einen typischen Be
triebsabschnitt typische Kurvenverläufe der Kupplungsdreh
zahl, d. h. der abtriebsseitigen Kupplungsscheibe 10b und des
Systemdrucks pS, d. h. des Luftdrucks auf der Druckseite der
Luftpumpe 6, jeweils in Abhängigkeit von Zeit t dar. Die An
lage wird abwechselnd in zwei Betriebsarten gefahren, und
zwar einer Zuschalt-Betriebsart ZB und einer Abschalt-
Betriebsart AB, von denen je ein Betriebszyklus in Fig. 2 ge
zeigt ist. Im Abschaltbetrieb soll durch die Pumpeneinrich
tung eine vergleichsweise kleine Luftmenge von der Luftpumpe
6 zur Spülung des Drallbrenners 1 aufrechterhalten werden.
Die Luftpumpeneinrichtung kann beispielsweise so dimensio
niert sein, daß bei einem typischen Drehzahlbereich für die
Drehzahl nA des Verbrennungsmotors zwischen 750 U/min und
4800 U/min die Drehzahl nan des antriebsseitigen Kupplungsge
häuses 10a zwischen 1100 U/min und 7500 U/min liegt, d. h. ei
ne Übersetzung zwischen Verbrennungsmotorwelle und Kupplungs
antriebsseite 10a von ca. 1 : 1,56 vorliegt. Eine geeignete
Drehzahl nab der abtriebsseitigen Kupplungsscheibe 10b zur
Bereitstellung des Spülluftstroms für den Drallbrenner 1 be
trägt dann beispielsweise ungefähr 450 U/min, was einer Luft
förderleistung der Luftpumpe 6 von ca. 2 kg/h entspricht.
Während des Abschaltbetriebs AB bleibt der Drallbrenner 1
passiv, was zur Folge hat, daß sich die Filtereinheit allmäh
lich mit Rußpartikeln zusetzt. Dies erhöht den Strömungswi
derstand für das Abgas mit der Folge, daß sich der System
druck pS des von der Luftpumpe 6 erzeugten Luftstroms an der
Eintrittsseite des Drallbrenners 1 ab einem gewissen Zeit
punkt t0 merklich erhöht. Diese Erhöhung des Systemdrucks
führt zunächst zu einem entsprechend anwachsenden Steuerdruck
für die Kupplung 10, so daß mehr Kupplungsflüssigkeit 10d in
den Arbeitsraum 10c gedrückt wird, wodurch die Flüssigkeits
reibungskupplung 10 ein zunehmend höheres Drehmoment übertra
gen kann. Dieser selbstregulierende Effekt verhindert, daß
die Drehzahl nab der Kupplungsabtriebsscheibe 10b und damit
der Luftpumpe 6 wegen der sich zusetzenden Filtereinheit und
dem dadurch ansteigenden Systemdruck pS merklich abfällt.
Vielmehr wird auf diese Weise für eine im wesentlichen kon
stant bleibende Kupplungsabtriebsdrehzahl nab und damit Luft
pumpendrehzahl gesorgt, so daß ein im wesentlicher konstanter
Spülluftstrom für den Drallbrenner 1 trotz der sich zusetzen
den Filtereinheit aufrechterhalten wird. Wenn der Systemdruck
pS einen von der Druckbegrenzungseinheit 15 im aktiven Be
grenzungsbetrieb vorgegebenen Grenzdruck pG überschreitet,
wie im Beispiel von Fig. 2 zu einem Zeitpunkt t1 der Fall,
begrenzt die Druckbegrenzungseinheit 15 den Steuerdruck für
die Kupplung 10 auf diesen Grenzdruckwert pG, wie in Fig. 2
gestrichelt angedeutet. Für die restliche Dauer der Abschalt
betriebsphase AB wird somit der Kupplungssteuerdruck auf ei
nen je nach Anwendungsfall geeignet gewählten Grenzsteuer
druck pG selbst bei weiter ansteigendem Systemdruck pS be
grenzt, um eine Grundbelüftung des Drallbrenners 1 mit ver
hältnismäßig niedrigem Luftdurchsatz aufrechtzuerhalten.
Zu einem gewissen Zeitpunkt t2, der z. B. durch die Wahl einer
konstanten Zeitdauer einer jeweiligen Abschalt- und Zuschalt
betriebsphase AB, ZB oder dadurch bestimmt sein kann, daß der
Systemdruck pS einen gewissen, vorgegebenen Druckwert pU
überschreitet, wird dann vom Abschaltbetrieb AB in den Zu
schaltbetrieb ZB umgeschaltet. Dazu wird der Drallbrenner 1
in seinen aktiven Zustand versetzt, und die Druckbegrenzungs
einheit 15 wird in ihren inaktiven Begrenzungsbetrieb, d. h.
in ihre Offenstellung geschaltet. Der Steuerdruck für die
Flüssigkeitsreibungskupplung 10 nimmt dadurch rasch vom bis
herigen, begrenzten Druckwert pG um den entsprechenden Diffe
renzdruck dp auf den aktuellen Systemdruck pU zu und folgt
dem Systemdruckverlauf während des Zuschaltbetriebs ZB unbe
grenzt. Das Anliegen des vollen Systemsdrucks pS als Kupp
lungssteuerdruck hat die volle Zuschaltung der Flüssigkeits
reibungskupplung 10 zur Folge. Die Kupplung 10 ist dabei so
ausgelegt, daß in diesem Zustand voller Kupplungszuschaltung
die maximal zulässige Drehzahl für die Luftpumpe 6 von z. B.
3200 U/min nicht überschritten wird. Bei der oben beispielhaft
angegebenen Dimensionierung mit einer antriebsseitigen Kupp
lungsdrehzahl nan zwischen 1100 U/min und 7500 U/min variiert
dann die abtriebsseitige Kupplungsdrehzahl nab zwischen etwa
1100 U/min und etwa 3200 U/min und damit die von der Luftpumpe
6 geförderte Luftmenge je nach Pumpendrehzahl z. B. zwischen
etwa 20 kg/h und 64 kg/h.
Während des Zuschaltbetriebs ZB steigt der Systemdruck pS zu
nächst aufgrund der sich zusetzenden Filtereinheit weiter
steil an, bis durch den Verbrennungsvorgang des aktiven
Drallbrenners 1 die Rußpartikel immer weiter abgebrannt wer
den und sich dadurch der Strömungswiderstand im Abgastrakt
wieder reduziert. Als Folge davon verringert sich dann auch
der Systemdruck pS an der Lufteintrittsseite des Drallbren
ners 1 wieder, was im Beispiel von Fig. 2 zu einem Zeitpunkt
t3 einsetzt. Entsprechend verringert sich der Kupplungssteuer
druck und dadurch das von der Flüssigkeitsreibungskupplung 10
übertragbare Drehmoment. Da sich aber gleichzeitig der
Drehmomentbedarf für die Luftpumpe 6 wegen des abnehmenden
Strömungswiderstands im Abgastrakt reduziert, stellt die Pum
peneinrichtung weiterhin eine der aktuellen Drehzahl und dem
aktuellen Lastzustand des Verbrennungsmotors entsprechende
Luftmenge für den Drallbrenner 1 zur Verfügung. Sobald zu ei
nem gewissen Zeitpunkt t4 der Verbrennungsvorgang des Drall
brenners 1 abgeschlossen ist, wird die Anlage wieder in den
Abschaltbetrieb AB umgeschaltet, wozu die Druckbegrenzungs
einheit 15 in ihren aktiven Begrenzungsbetrieb gesteuert
wird, so daß nur noch der gewünschte Spülluftstrom für den
dann passiven Drallbrenner 1 von der Luftpumpe 6 bereitge
stellt wird.
Im Diagramm von Fig. 2 sind eine Minimumdrehzahlkennlinie Kmin
und eine Maximumdrehzahlkennlinie Kmax eingetragen, welche den
Verlauf der Abtriebsdrehzahl nab im Fall minimaler bzw. maxi
maler Motordrehzahl wiedergeben. Der jeweils aktuelle Verlauf
der Kupplungsabtriebsdrehzahl nab verläuft folglich je nach
momentanem Lastzustand des Verbrennungsmotors zwischen diesen
beiden Grenzkennlinien Kmin, Kmax. Während des Zuschaltbetriebs
ZB nimmt die Kupplungsabtriebsdrehzahl nab bei minimaler Mo
torlast, d. h. im Leerlauf des Verbrennungsmotors, während der
Phase voller Kupplungszuschaltung einen etwa konstanten Wert
entsprechend der Minimumkennlinie Kmin an, der um den Überset
zungsfaktor von z. B. 1,56 über der Motorleerlaufdrehzahl naL
liegt. Mit höherer Motorlast folgt der Verlauf der Kupplungs
abtriebsdrehzahl immer mehr dem Verlauf des Systemdrucks pS,
wobei die maximale Abtriebsdrehzahl, wie gesagt, auf die ma
ximal zulässige Pumpendrehzahl nPm begrenzt bleibt, wie dies
aus dem Verlauf der Maximaldrehzahlkennlinie Kmax hervorgeht.
Die obige Beschreibung eines Ausführungsbeispiels macht deut
lich, daß mit der erfindungsgemäßen Abgasreinigungsanlage,
die mit einer erfindungsgemäßen Luftpumpeneinrichtung ausge
rüstet ist, durch Betrieb nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren eine vorteilhafte Abgasnachbehandlung in Form einer Ab
gasnachverbrennung, und gegebenenfalls weiterer Abgasreini
gungsprozesse ermöglicht wird. Es versteht sich, daß neben
der gezeigten weitere erfindungsgemäße Abgasreinigungsanlagen
mit variiertem Aufbau und/oder Dimensionierung für den Fach
mann je nach Bedarf realisierbar sind, wobei sie für jegliche
Art mobiler und stationärer Verbrennungsmotoren verwendet
werden können, bei denen eine Abgasnachverbrennung unter
Luftzufuhr zweckmäßig ist. Die Erfindung ist zudem nicht auf
die Verwendung der gezeigten und anderer, vom Fachmann reali
sierbarer, erfindungsgemäßer Luftpumpeneinrichtungen in Ab
gasreinigungsanlagen beschränkt, sondern sie umfaßt jegliche
Art von Pumpeneinrichtung, bei der ein gasförmiges oder flüs
siges Medium von einer Pumpe gefördert wird, die in steuerba
rer Weise variabel an eine Antriebsquelle mechanisch angekop
pelt sein soll.
Claims (4)
1. Pumpeneinrichtung, insbesondere Luftpumpeneinrichtung für
eine Kraftfahrzeug-Abgasreinigungsanlage, mit
- - einem Pumpenaggregat (6) und
- - Pumpenantriebsmitteln mit einer druckgesteuerten Flüssig keitsreibungskupplung (10), die antriebsseitig an eine An triebsquelle und abtriebsseitig an das Pumpenaggregat ange koppelt ist und die über einen Steuerdruckanschluß (13) mit einem kupplungsmomentbestimmenden Steuerdruck beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Steuerdruckanschluß (13) der Flüssigkeitsreibungs kupplung (10) über eine verbindende Steuerleitung (14) an die Druckseite (8, 9) des Pumpenaggregates (6) angeschlossen ist.
2. Pumpeneinrichtung nach Anspruch 1, weiter dadurch gekenn
zeichnet, daß in der verbindenden Steuerleitung (14) eine an
steuerbare Druckbegrenzungseinheit (15) angeordnet ist, die
im deaktivierten Begrenzungsbetrieb den auf der Druckseite
des Pumpenaggregates (6) herrschenden Systemdruck (pS) als
den Steuerdruck für die Flüssigkeitsreibungskupplung (10)
durchläßt und im aktivierten Begrenzungsbetrieb den Steuer
druck auf einen vorgebbaren Wert (pG) begrenzt.
3. Abgasreinigungsanlage für einen Verbrennungsmotor, insbe
sondere in einem Kraftfahrzeug, mit
- - einer Abgasnachverbrennungseinheit (1) zur Durchführung eines Abgasnachverbrennungsprozesses unter Luftzufuhr und
- - einer Luftpumpeneinrichtung zur Bereitstellung der in der Abgasnachverbrennungseinheit benötigten Luft, dadurch gekennzeichnet, daß
- - als Luftpumpeneinrichtung eine Pumpeneinrichtung nach An spruch 1 oder 2 vorgesehen ist, deren Pumpenaggregat eine Luftpumpe (6) ist und deren Flüssigkeitsreibungskupplung (10) antriebsseitig an den Verbrennungsmotor als Antriebsquelle angekoppelt ist.
4. Verfahren zum Betrieb einer mit einer Pumpeneinrichtung
nach Anspruch 2 ausgerüsteten Abgasreinigungsanlage nach An
spruch 3, bei dem eine Zuschalt- und eine Abschalt-
Betriebsart (ZB, AB) vorgesehen sind, wobei in der Zuschalt-
Betriebsart die Abgasnachverbrennungseinheit (1) aktiv ist
und die Druckbegrenzungseinheit (15) im deaktivierten Begren
zungsbetrieb gehalten wird, während in der Abschalt-
Betriebsart die Abgasnachverbrennungseinheit passiv ist und
die Druckbegrenzungseinheit im aktiven Begrenzungsbetrieb
derart gehalten wird, daß ein Spülluftstrom durch die Abgas
nachverbrennungseinheit hindurch mit einer Luftmenge aufrecht
erhalten wird, die auf einen Wert größer null und kleiner als
ein vorgebbarer Bruchteil der minimalen Soll-Luftmenge in der
Zuschalt-Betriebsart eingeregelt wird.
Priority Applications (1)
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DE19746814A DE19746814A1 (de) | 1997-10-23 | 1997-10-23 | Pumpeneinrichtung, damit ausgerüstete Abgasreinigungsanlage und Betriebsverfahren hierfür |
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