DE19746797A1 - Verfahren zur Steuerung bidirektionaler Schalter in Stromrichtern - Google Patents
Verfahren zur Steuerung bidirektionaler Schalter in StromrichternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung bidirektionaler Schalter in Stromrichtern
mit getrennten internen Strompfaden für beide Stromrichtungen, vorzugsweise 3×3
Matrixumrichtern.
Eine Reihe von Verfahren zur Stromkommutierung in Matrixumrichtern setzt auf eine
Erweiterung der Grund-Topologie durch zusätzliche betriebsmäßig laststromführende
Bauteile. Bekannt geworden sind höherfrequente Resonanzkreise (IEEE PESC 1993, p. 545-550)
[1] und (EPE 1991, p. 196-201) [2], Freilaufzweige (Dissertation Söhner, Universität
Karlsruhe 1993) [3] oder parallelgeschaltete Kondensatoren (EPE 1991, p. 469-476) [4].
Nachteilig an den Anordnungen mit höherfrequenten Resonanzkreisen sind die
betriebsmäßig laststromführenden zusätzlichen Bauelemente sowie ein notwendiges
zeitgenaues Schalten im Nulldurchgang des hochfrequenten Stromes oder der Spannung.
Beliebige Schaltzeitpunkte sind nicht wählbar, was Totzeiten zur Folge hat. Eine aktive
Bedämpfung der für Matrixumrichter typischen Schwingungen an Eingangsfiltern ist nur
eingeschränkt möglich. Nachteilig an den Lösungen nach [3] und [4] sind ebenfalls die
betriebsmäßig stromführenden zusätzlichen Bauteile, wie B6-Brücken,
Zwischenkreiskapazität mit Einrichtungen zur Spannungsbegrenzung, z. B. Bremschopper,
bzw. Kondensatoren parallel zu den Schaltern sowie die dadurch auftretenden zusätzlichen
Verluste.
Dagegen sind nur zwei Verfahren bekannt, die keine zusätzlichen betriebsmäßig
laststromführenden Bauteile erfordern (IEEE-Industry Application Society 1989 p. 1190-1194)
[5] und getrennte interne Strompfade und Steuersignale für beide Stromrichtungen
nutzen (bidirektionaler Schalter, auch als Vierquadrantenschalter bekannt, bestehend aus
einer Antiparallelschaltung zweier Zweiquadrantenschalter, auch als unidirektionale Schalter
bezeichnet).
Charakteristisch für letztgenannte Verfahren ist ein Schaltalgorithmus in vier Schritten.
Ausgangspunkt für die Schaltabfolge ist entweder die Ermittlung des Vorzeichens der
Kommutierungsspannung zwischen den beiden am Schaltvorgang beteiligten Phasen oder
des Vorzeichen des Stromes im aktuell leitenden Schalter. Zwischen den Schritten müssen
Sicherheitszeiten, die im wesentlichen durch die Schaltzeiten der Leistungshalbleiter sowie
deren Ansteuereinrichtungen bestimmt sind, eingehalten werden.
Der wesentliche Nachteil der beiden Verfahren nach [5] sind die notwendigen vier
Schaltschritte, was diese Verfahren für bei Matrixumrichtern wünschenswerten schnellen
Umschaltvorgängen weniger geeignet macht. Matrixumrichter sind aber insbesondere zur
aktiven Dämpfung der Netzfilterschwingungen und aufgrund fehlender Energiespeicher auf
schnelle Umschaltvorgänge angewiesen.
Nachteilig ist des weiteren, daß nach Erfassung der Stromrichtung/Kommutierungsspannung
vor dem ersten Schaltschritt die folgenden Schaltschritte zwangsweise ablaufen, ohne daß
auf eine Änderung des Vorzeichens der Stromrichtung/Kommutierungsspannung reagiert
werden kann, was während des gesamten Umschaltvorgangs in vier Schritten kurzzeitig
einen Kurzschluß bzw. einen lückenden Strom zur Folge haben kann.
Kennzeichnend für die beiden Vierschritt-Verfahren ist, daß zwei unidirektionale Schalter
aus- und zwei eingeschaltet werden.
Insbesondere beim Verfahren mit Erfassung der Stromrichtung vor dem ersten Schaltschritt
wirken sich Offsetfehler besonders negativ aus, d. h. eine Unterbrechung von Lastströmen
und damit verbundene Überspannungen können zu einer Zerstörung von Schalterelementen
führen.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, bidirektionale Schalter mit getrennten internen
Strompfaden für beide Stromrichtungen vorzugsweise in 3×3 Matrixumrichtern bei einem
Minimum zu schaltender unidirektionaler Schalter je Kommutierungsvorgang so
anzusteuern, daß:
- - ohne zusätzliche betriebsmäßig laststromführende Bauteile eine Kommutierung in nur zwei Schalt-Schritten bei alleiniger Erfassung der Kommutierungsspannung möglich ist,
- - eine freizügige Festlegung der Umschaltzeitpunkte vorgenommen werden kann,
- - zu jedem Zeitpunkt, auch während des Umschaltens, ein Freilaufzweig für beide Stromrichtungen entsteht vorhanden ist.
Außerdem sollen die für Matrixumrichter typischen starken Eingangsspannungs
schwankungen sowie Schwingungen an Eingangsfiltern vorteilhaft beeinflußbar sein.
Die Aufgabe wird entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 1 bis 4
gelöst. Durch das erfindungsgemäße Steuerverfahren ergeben sich gegenüber dem Stand der
Technik folgende Vorteile:
- 1. Zusätzliche betriebsmäßig laststromführende Bauteile sind nicht notwendig.
- 2. Ein Umschalten zwischen zwei Eingangsphasen erfolgt in nur zwei Schritten, wobei in Abhängigkeit vom Referenz-Hauptzustand und vom Ziel-Hauptzustand entweder im ersten Schritt zwei unidirektionale Schalter abgeschaltet und im zweiten Schritt zwei unidirektionale Schalter eingeschaltet oder im ersten Schritt nur ein unidirektionaler Schalter abgeschaltet und im zweiten Schritt nur ein unidirektionaler Schalter eingeschaltet werden.
- 3. Schaltvorgänge können zu nahezu beliebigen Zeitpunkten, auch mit hohen Folgefrequenzen, erfolgen, wodurch Totzeiten praktisch vermieden werden und die Regeldynamik günstig beeinflußt wird.
- 4. Zu jedem beliebigen Zeitpunkt, also auch während des Umschaltens, existiert ein Freilaufzweig für beide Stromrichtungen.
- 5. Die Realisierung des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens macht lediglich die Erfassung eines jeweils aktuellen Intervalles im Mehrphasensystem erforderlich, z. B. im Dreiphasensystem die Erfassung der sich zyklisch wiederholenden sechs Vorzeichenwechsel der verketteten Spannungen.
- 6. Aus der inhärenten Bedämpfung von Resonanzeffekten an den Eingangsfiltern resultieren verminderte Anforderungen an diese.
- 7. Das vorgeschlagene Steuerverfahren ist bei praktisch beliebigen Frequenzen des speisenden Netzes anwendbar; Einschränkungen bei höheren Frequenzen ergeben sich lediglich aus Schaltzeiten der elektronischen Bauteile.
Anhand von schematischen Ausführungsbeispielen, die sich im wesentlichen auf den 3×3
Matrixumrichter beziehen, wird die Erfindung nachstehend näher beschrieben, wobei auf die
Figuren der Zeichnung Bezug genommen wird.
Es zeigen
Fig. 1 einen idealen 3×3 Matrixumrichter,
Fig. 2 die 60°-Intervalle im dreisträngigen Mehrphasensystem,
Fig. 3 die vier Zustände eines bidirektionalen Schalters:
a.) bidirektionaler Schalter ausgeschaltet,
b.) bidirektionaler Schalter eingeschaltet,
c.) undidirektionaler Schalter in Vorwärtsrichtung eingeschaltet,
d.) unidirektionaler Schalter in Rückwärtsrichtung eingeschaltet,
a.) bidirektionaler Schalter ausgeschaltet,
b.) bidirektionaler Schalter eingeschaltet,
c.) undidirektionaler Schalter in Vorwärtsrichtung eingeschaltet,
d.) unidirektionaler Schalter in Rückwärtsrichtung eingeschaltet,
Fig. 4 die intervallabhängige Zuordnung zwischen Eingangsspannung und Spannungshöhe
sowie eine Tabelle aller konkreten Schaltzustände für Teilstromrichter 1,
Fig. 5 ein verallgemeinertes Statusdiagramm,
Fig. 6 Leitzustände in Abhängigkeit von der Stromrichtung in Teilstromrichter 1,
Fig. 7 Kommutierungsbeispiel für Intervall 4, Io < 0, Ui1 < Ui3 < Ui1.
Ausgangspunkt des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens ist die Erfassung der aktuellen 60°-In
tervalle 1 . . . 6, wie sie in Fig. 2 beispielhaft für ein dreisträngiges Mehrphasensystem
dargestellt sind. Ein Intervall beginnt mit dem Schnittpunkt zweier
Eingangsstrangspannungen (Ui1, Ui2, Ui3) und endet mit dem folgenden Schnittpunkt von
zwei Eingangsstrangspannungen. Innerhalb eines Intervalls ändert folglich keine der
verketteten Spannungen das Vorzeichen, d. h. eine Eingangsstrangspannung ist immer größer
als die beiden anderen Eingangsstrangspannungen und wird deshalb für die Dauer des
Intervalls mit UP bezeichnet, eine ist immer kleiner als die beiden anderen und wird deshalb
für die Dauer des entsprechenden Intervalls mit UN bezeichnet, und eine
Eingangsstrangspannung liegt innerhalb eines Intervalls mit ihren Augenblickswerten
zwischen den beiden Spannungen UP und UN und wird mit UM bezeichnet. Die Zuordnung
der Eingangsstrangspannungen zur relativen Höhe der Strangspannungen in Abhängigkeit
vom Intervall zeigen die Spalten 1-4 in Fig. 4. So ist z. B. zu erkennen, daß im Intervall 4 die
Netzphase Ui2 immer die größte Spannung besitzt, die Netzphase Ui1 immer die kleinste
Spannung besitzt und die Spannung der Netzphase Ui3 immer zwischen Ui1 und Ui2 liegt.
Die Kommutierung nach dem erfindungsgemäßen Steuerverfahren wird beispielhaft für
einen Teilstromrichter des idealen 3×3 Matrixumrichters nach Fig. 1 erläutert. Ein
Teilstromrichter besteht aus drei bidirektionalen Schaltern, die jede der drei Eingangsphasen
mit einer Ausgangsphase verbinden können. Damit sind die drei Teilstromrichter identisch.
Die Bezeichnung der unidirektionalen Einzelschalter erfolgt nach der folgenden Konvention:
S Schalter
1. Index: Ziffer der Eingangsphase oder relative Höhe der Eingangsstrangspannung (P: größte, M: mittlere, N: kleinste).
2. Index: Ziffer der Ausgangsphase.
3. Index: mögliche Stromrichtung im unidirektionalen Schalter:
"v" vorwärts, "r" rückwärts.
S Schalter
1. Index: Ziffer der Eingangsphase oder relative Höhe der Eingangsstrangspannung (P: größte, M: mittlere, N: kleinste).
2. Index: Ziffer der Ausgangsphase.
3. Index: mögliche Stromrichtung im unidirektionalen Schalter:
"v" vorwärts, "r" rückwärts.
Ein bidirektionaler Schalter kann die vier in Fig. 3 dargestellten Schalt-Zustände annehmen.
Fett hervorgehobene Gates kennzeichnen einen eingeschalteten IGBT; nicht fett
hervorgehobene einen ausgeschalteten. Stromwege sind im folgenden ebenfalls fett
hervorgehoben.
In Abhängigkeit vom konkreten Intervall können jeweils drei Hauptzusände P, M und N
gefunden werden, die keinen Kurzschluß zwischen zwei Eingangsphasen verursachen. Jeder
Hauptzustand stellt eine bidirektionale Verbindung zwischen einer Ausgangsphase (z. B. o1)
und der Soll-Eingangsphase her, Status P mit der momentan größten
Eingangsstrangspannung, Status M mit der mittleren Eingangsstrangspannung und Status N
mit der momentan kleinsten Eingangsstrangspannung. Zusätzlich sind in den
Hauptzuständen sogenannte redundante unidirektionale Schalter geschlossen. Für den Fall,
daß eine Eingangsphase eine größere Spannung hat als die Soll-Eingangsphase, ist der
entsprechende unidirektionale Schalter in Rückwartsrichtung geschlossen, für den Fall einer
niedrigeren Spannung ist der entsprechende unidirektionale Schalter in Vorwärtsrichtung
geschlossen. In einem Hauptzustand sind folglich in einem Teilstromrichter unter der
Voraussetzung von n Eingangsphasen n+1 unidirektionale Schalter geschlossen, d. h. in
einem Teilstromrichter des 3×3 Matrixumrichter sind in den Hauptzuständen immer vier
unidirektionale Schalter geschlossen (zwei sogenannte Basis-Schalter, die innerhalb eines
Intervalls einen Strompfad für beide Stromrichtungen garantieren und zwei weitere, dem
Zustand P, M, N spezifische) und zwei offen, wie es in Fig. 4 für die Ausgangsphase o1
(zweiter Index ist 1) dargestellt ist.
Die Kommutierung von einem Referenz-Hauptzustand in einen anderen sogenannten Ziel-
Hauptzustand, d. h. die Kommutierung des Ausgangsstromes von einer Eingangsphase zur
anderen, ist stets in nur zwei Schritten möglich:
- 1. Abschalten der (des) unidirektionalen Schalter(s), die (der) für den Ziel-Hauptzustand nicht notwendig sind (ist).
- 2. Einschalten der (des) unidirektionalen Schalter(s), die (der) für den Ziel-Hauptzustand notwendig sind (ist).
Für die Wechsel zwischen den Zuständen P und M sowie zwischen M und N muß nur im
ersten Schritt ein unidirektionaler Schalter eingeschaltet und im zweiten Schritt einer
ausgeschaltet werden. Das ergibt sich aus identischen Spalten 9, 10 und 11 sowie 12, 13 und
14 nach Fig. 4. Ein Wechsel zwischen den Zuständen P und N erfordert in beiden Schritten
jeweils das Schalten von zwei unidirektionalen Schaltern, da die Schnittmenge aus den
beiden Zuständen nur die Basisschalter sind.
Nach dem Schritt 1 wird für die Dauer einer Sicherheitszeit, die im wesentlichen durch die
Schaltzeiten der Ventile sowie deren Ansteuereinrichtungen bestimmt wird, ein
Zwischenzustand (PM, MN, NP) erreicht. Die eingeschalteten unidirektionalen Schalter im
Zwischenzustand bilden die Schnittmenge der eingeschalteten Schalter des Referenz-
Hauptzustandes und des Ziel-Hauptzustandes. Schaltet man z. B. im Intervall 4 zwischen den
Eingangsspannungen UP und UM, d. h. zwischen den Netzphasen Ui2 und Ui3, entsprechend
den Zuständen P und M (siehe auch Fig. 7), so bleiben die Basis-Schalter S21r, S11v sowie der
sowohl für den Zustand P als auch für den Zustand M spezifische Schalter S31v durchgehend
eingeschaltet, während S21v im ersten Schritt abgeschaltet wird und S31r im Schritt 2
eingeschaltet wird. Es müssen folglich nur zwei unidirektionale Schalter umgeschaltet
werden. Für Io1 < 0 kommutiert der Strom nach dem ersten Schritt.
Ein besonderes Merkmal des erfindungsgemaßen Steuerverfahrens wird deutlich, wenn man
die Schnittmenge aller Haupt- und/oder Zwischenzustände innerhalb eines Intervalls bildet,
was zum Zwischenzustand NP führt. Außer den Basisschaltern sind keine weiteren Schalter
geschlossen. Folglich besteht zu jedem Zeitpunkt innerhalb eines Intervalls ein Strompfad
für beide Stromrichtungen. Dies gilt auch während den Übergangszeiten zwischen zwei
Schaltzuständen. In Spalte 5 sind die entsprechenden unidirektionalen Schalter in
Rückwärtsrichtung und in Spalte 6 die jeweiligen unidirektionalen Schalter in
Vorwärtsrichtung aufgeführt. Ein Lücken oder eine Unterbrechung des Laststromes wird
somit innerhalb eines Intervalls vermieden.
Mit Hilfe der Zuordnung der Spalten 2-4 nach Fig. 4 ergibt sich eine allgemeine Darstellung
der sechs Zustände innerhalb eines Intervalls wie in Fig. 5 dargestellt. In Fig. 6 sind die
Leitzustände der unidirektionalen Schalter in Abhängigkeit von der Richtung des
Laststromes allgemein für alle Intervalle dargestellt. Die gleiche Graustufe entspricht dem
gleichen zugeordneten unidirektionalen Schalter. Betrachtet man beispielsweise einen
Schaltvorgang von Zustand P zum Zustand N bei positivem (Vorwärts-)Strom, dann fließt
zunächst Strom durch den Schalter SP1v. Im ersten Schaltschritt werden SP1v und zusätzlich
SM1v abgeschaltet, so daß der Strom auf den in einem bestimmten Intervall immer
eingeschalteten Basisschalter SN1v zwangskommutiert. Der Zustand NP wird erreicht. Im
zweiten Schaltschritt werden nach Fig. 5 die beiden unidirektionalen Schalter SM1r und SN1r in
Rückwärtsrichtung eingeschaltet; der Zustand N wird erreicht. Der Strom fließt weiterhin
durch SN1v, vorausgesetzt er hat seine Richtung nicht geändert. Betrachtet man den
Schaltvorgang in umgekehrter Richtung, so leitet zunächst der Schalter SN1v den Strom nach
dem ersten Schaltschritt im Zustand NP noch weiter. Erst nach dem zweiten Schaltschritt
kommt es zu einer natürlichen Kommutierung auf das Ventil SP1v, da UP < UN. Das Ventil
SN1v bleibt weiterhin eingeschaltet.
Eine weitere kennzeichnende Eigenschaft des Verfahrens besteht in den redundant
geschlossenen Schaltern, wodurch nach jedem ersten Schaltschritt weiterhin ein Strompfad
für beide Stromrichtungen zur Verfügung steht, d. h. während eines Umschaltvorganges kann
keine Stromunterbrechung auftreten. Ein Nebeneffekt ist, daß sich die idealisierte Ordnung
der Eingangsspannungen nach ihrer Größe innerhalb eines Intervalls auch bei Störungen
praktisch nicht ändert, da die redundanten Schalter Ausgleichsströme zwischen den jeweils
in Betracht kommenden Eingangsphasen ermöglichen. Im Intervall 4 führt beispielsweise im
Zustand M ein Spannungseinbruch der eigentlich (idealisiert) größten
Eingangsstrangspannung Ui2 bis unterhalb des Augenblickswertes der mittleren Spannung
Ui3 zu einem Durchlaß des redundant, geschlossenen Ventils S21r (siehe auch Fig. 5). Ui2 und
Ui3 bleiben solange parallel geschaltet bis die eigentlich größere Eingangsstrangspannung
wieder größer wird als der Augenblickswert der mittleren Eingangsstrangspannung. Eine
daraus resultierende weitere positive Folge sind verminderte Anforderungen an die bei
Matrixumrichtern notwendigen Eingangsfilter, da die Größe des Spannungseinbruches
vermindert wird.
[1] Pan, C.T.: A zero switching loss matrix converter. 1993, IEEE PESC, p. 545-550.
[2] Cho, J.G.: Soft switched Matrixconverter for high frequency direct AC to AC power
conversion. 1991, EPE, p. 196-201.
[3] Söhner, W.: Der selbstgeführte Direktumrichter und seine Anwendung als Matrix-
Converter zur Speisung von drehzahlgeregelten Antrieben mit Asynchronmaschinen.
1993, Dissertation, Uni Karlsruhe.
[4] Svensson, T.: The modulation and control of a Matrix Converter - Synchronous
Machine Drive. 1991. EPE p. 469-476.
[5] Burany, N.: Safe control of 4 Quadrant Switches. 1989. IEEE-Industry Application
Society, p. 1190-1194.
Claims (5)
1. Verfahren zur Steuerung bidirektionaler Schalter in Stromrichtern mit getrennten internen
Strompfaden und Steuersignalen für beide Stromrichtungen, vorzugsweise 3×3
Matrixumrichter,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Umschaltvorgang von einem Haupt-Schaltzustand (P, M, N) in den anderen nach
einem spannungsgesteuerten Zwei-Schritt-Verfahren ohne die Verwendung zusätzlicher
betriebsmäßig laststromführender Bauteile, erfolgt und daß nach einem ersten Schritt alle
unidirektionalen Schalter außer der Schnittmenge aus Referenz-Haupt-Schaltzustand und
Ziel-Haupt-Schaltzustand abgeschaltet sind und daß nach einem zweiten Schritt alle
Schalter des Ziel-Haupt-Schaltzustandes eingeschaltet sind.
2. Verfahren zur Steuerung bidirektionaler Schalter in Stromrichtern nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Haupt-Schaltzuständen (P, M, N) neben der bidirektionalen Verbindung
zwischen einer Soll-Eingangsphase und einer entsprechenden Ausgangsphase jeweils
unidirektionale Schalter redundant geschlossenen sind, wobei
Eingangsstrangspannungen, die theoretisch höher als die Soll-Eingangsspannungen sind,
unidirektional in Rückwärtsrichtung, und Eingangsstrangspannungen, die theoretisch
niedrigerer als die Soll-Eingangsstrangspannungen sind, unidirektional in
Vorwärtsrichtung mit der jeweiligen Ausgangsphase verbunden sind.
3. Verfahren zur Steuerung bidirektionaler Schalter in Stromrichtern nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Übergang von einem Intervall mit verketteten Spannungen unveränderten
Vorzeichens zum folgenden derjenige Haupt-Schaltzustand im Zielintervall angestrebt
wird, der dieselbe bidirektionale Verbindung zwischen Eingangs- und Ausgangsphase
beinhaltet wie im Referenz-Haupt-Schaltzustand.
4. Verfahren zur Steuerung bidirektionaler Schalter in Stromrichtern nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß für den Fall eines lastseitigen Freilaufs die entsprechende Ausgangsphase mit der
mittleren Eingangsspannung verbunden ist (Zustand M).
5. Verfahren zur Steuerung bidirektionaler Schalter in Stromrichtern nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das spannungsgesteuerte Zwei-Schritt-Verfahren mittels Synchronisiersignalen
realisiert wird, die Intervallen unveränderten Vorzeichens der verketteten Spannungen
zugeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997146797 DE19746797B4 (de) | 1997-10-23 | 1997-10-23 | Verfahren zur Steuerung bidirektionaler Schalter in Stromrichtern |
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Owner name: SIEMENS AG, 80333 MUENCHEN, DE |
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R020 | Patent grant now final |
Effective date: 20120825 |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
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