DE19945864A1 - ARCP Dreipunkt- oder Mehrpunktstromrichter - Google Patents
ARCP Dreipunkt- oder MehrpunktstromrichterInfo
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Abstract
Es wird ein Dreipunkt- oder Mehrpunktstromrichter vorgeschlagen, DOLLAR A - mit einer Reihenschaltung von mindestens vier Hauptschaltern (S¶1¶...S¶8¶) pro Stromrichterphase, welche elektrisch parallel zwischen einer positiven und einer negativen Gleichspannungsschiene (2, 4) geschaltet sind, DOLLAR A - wobei parallel zu jedem einzelnen Hauptschalter eine einzelne Entlastungskapazität (C¶1¶...C¶8¶) angeordnet ist, DOLLAR A - wobei zwischen den Gleichspannungsschienen (2, 4) mindestens zwei Stromrichterebenen gebildet sind, deren Verbindungspunkt (0) bzw. Verbindungspunkte (0, 1', 3') und Spannungsmittelpunkte (1, 3, 11, 12, 13, 14) verfügbar sind, DOLLAR A - wobei der Ausgang der Stromrichterphase (10) über eine Reihenschaltung mindestens eine Resonanz-Induktivität (L¶aux¶, L¶aux1¶, L¶aux2¶) und unabhängig steuerbarer bidirektionaler Hilfsschalter (S¶aux1¶...S¶aux4¶) mit den Spannungsmittelpunkten (1, 3, 11, 12, 13, 14) der Stromrichterebenen verbunden ist, DOLLAR A - wobei die Verbindungspunkte (7, 9, 17, 19, 27, 49) der Entlastungskapazitäten (C¶1¶...C¶8¶), welche nicht gleichzeitig den Ausgang der Stromrichterphase (10) bilden, über Ladungssteuerungsschalter (S¶n-NPC¶, S¶p-NPC¶, S¶n-NPC1¶...S¶n-NPC3¶, S¶p-NPC1¶...S¶p-NPC3¶) mit dem Verbindungspunkt (0) bzw. den Verbindungspunkten (0, 1', 3') der Stromrichterebenen verbunden sind.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen ARCP Dreipunkt- oder Mehrpunktstromrichter
und insbesondere auf weich schaltende Mehrpunktstromrichtertopologien für Hoch
leistungsstromrichter.
Hart schaltende Mehrpunktstromrichter, wie sie z. B. von A. Nabae et. al. in der Ver
öffentlichung "A New Neutral Point Clamped PWM Inverter", in den "Transactions of
the IEEE Industrial Applications Society", Vol. IA-17, No. 5, 1981 vorgeschlagen wur
den, werden im Hochleistungsbereich zur Steuerung von Drehstromantrieben bzw.
bei Energieübertragungsanlagen zur Netzkopplung und Kompensation eingesetzt.
Das Mehrpunktstromrichterkonzept hat sich insbesondere bei hohen Spannungse
benen bewährt, in denen die maximale Sperrspannung eines heute verfügbaren ein
zelnen Halbleiterventiles nicht ausreicht.
Gegenwärtig werden in den Mehrpunktstromrichtern mit Spannungszwischenkreis im
hohen Leistungsbereich GTO Schalter mit Inversdioden eingesetzt. Bei dieser Konfi
guration müssen die maximal auftretenden Stromanstiege di/dt und Spannungsan
stiege du/dt durch passive Begrenzernetzwerke begrenzt werden, um eine Zerstö
riung der Halbleiterventile zu vermeiden. Diese Netzwerke sind oft stark verlustbe
haftet und tragen wesentlich zur Stromrichterkomplexität und den Stromrichterkosten
bei.
Die maximal erreichbare Schaltfrequenz in diesen Hochleistungsstromrichtern ist be
grenzt durch die im Halbleiter auftretenden Schaltverluste sowie durch die minimalen
Schalt- und Erholzeiten der Halbleiterbauelemente. Da die Schaltfrequenz direkten
Einfluß auf die Qualität der elektrischen Eingangs- und Ausgangsgrößen und somit
auf das gesamte Systemdesign hat, ist die erreichbare Schaltfrequenz ein wesentli
ches Gütekriterium für einen Stromrichter.
Fortschritte in der Leistungshalbleiterentwicklung ermöglichen heute einen Strom
richterbetrieb mit wesentlich höherem di/dt und du/dt, was eine beträchtliche Verklei
nerung oder sogar den Verzicht auf die Begrenzernetzwerke zur Folge hat. Die ge
genwärtige Grenze in der erreichbaren Schaltfrequenz ist somit im wesentlichen nur
noch durch die maximal zulässigen Halbleiterverluste gegeben.
Zur Erhöhung der maximalen Schaltfrequenz in Stromrichtern im kleinen und mittle
ren Leistungsbereich wurden verschiedene weich schaltende Stromrichtertopologien
vorgestellt, die eine Reduktion der Schaltverluste ermöglichen. Insbesondere das im
Patent US 5047913 von R. De Doncker et. al. vorgeschlagene "Auxiliary Resonant
Commutated Pole" (ARCP) Prinzip für Zweipunktstromrichter eignet sich sehr gut zur
Reduzierung von Schaltverlusten. Bei einem solchen ARCP Stromrichter ist jedem
Hauptschalter ein Entlastungskondensator elektrisch parallel geschaltet. Außerdem
ist eine Hilfsschaltung, bestehend aus einem Hilfsschalter, der elektrisch in Reihe mit
einer Resonanz-Induktivität geschaltet ist, vorgesehen, die einen Mittelpunkt eines
Gleichspannungs-Zwischenkreis-Kondensators mit einem Ausgangsanschluß der
Stromrichterphase verbindet.
Neben der drastischen Reduzierung der Schaltverluste ermöglicht das ARCP Prinzip
auch eine Steuerung des maximalen du/dt bzw. des di/dt, was neben der Möglichkeit
des Einsatzes kritischer Halbleiterschalter auch eine Reduzierung der Beanspru
chung der Endwindungen in Drehstrommotoren mit sich bringt.
Möglichkeiten der Erweiterung dieses ARCP Prinzips auf Dreipunktstromrichter mit
Entkopplungsdioden wurden von Cho et. al. auf der IEEE Konferenz PESC 1996, im
Patent DE 195 36 470 von Dr. A. Mertens und M. Bruckmann und von D. G. Rouaud
et. al. im Patent US 5684688 vorgestellt. In diesen Lösungen ist der Stromrichter
ausgang wieder mit mindestens einer Resonanz-Induktivität verbunden, die über
mindestens zwei bidirektionale Schalter unabhängig mit den zwei Spannungsmittel
puhkten der zwei Stromrichterebenen im Dreipunktstromrichter verbunden werden
können. Der Unterschied in den Topologien ist in der Anordnung der Entlastungska
pazitäten für die vier Hauptschalter zu finden. Das Problem der unsymmetrischen
Ladungsverschiebung zwischen der oberen und der unteren Stromrichterebene im
Kommutierungsfall wurde auf vielfältige Weise durch Variation der Anzahl und An
ordnung der Entlastungskapazitäten zu lösen versucht. Bisher konnte jedoch nicht
der Idealfall, der eine maximale Hauptschalterentlastung und gleichmäßige Konden
satorbelastung garantiert, gefunden werden, d. h. eine Parallelschaltung von exakt
gleichen Entlastungskapazitäten so nah wie möglich am jeweiligen Hauptschalter.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dreipunkt- oder Mehrpunktstrom
richter mit ARCP Stromrichtertopologie anzugeben, dessen Entlastungsnetzwerk für
jeden Hauptschalter gleich ist und direkt parallel zu jedem Hauptschalter angeordnet
werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß alternativ durch die im Anspruch 1 und 5 ange
gebenen Topologien gelöst.
Durch die Anordnung mehrerer Stromrichterphasen, die jeweils elektrisch parallel zu
einem aus einer Reihenschaltung zweier Kondensatoren bestehenden Gleichspan
nungs-Zwischenkreises geschaltet sind, eine obere und untere Stromrichterebene
mit jeweils zwei Hauptschaltern aufweisen und deren Verbindungspunkte jeweils
mittels einer Entkopplungsdiode mit dem Verbindungspunkt der beiden Kondensato
ren des Gleichspannungs-Zwischenkreises verknüpft sind, erhält man den Aufbau
eines Dreipunktstromrichters.
Ausgehend von der hart schaltenden Dreipunktstromrichtertopologie mit Entkopp
lungsdioden kann die weich schaltende ARCP Dreipunktstromrichtertopologie mit
Ladungssteuerungsschaltern durch folgende Modifikationen und Erweiterungen er
zielt werden:
- 1. In jeder Stromrichterebene muß durch eine Serienschaltung von zwei Kapazitäten oder alternativen Spannungsquellen dafür gesorgt werden, daß ein Spannungs mittelpunkt bezüglich der Stromrichterebene zur Verfügung steht.
- 2. Der Ausgang der Stromrichterphase muß durch eine Reihenschaltung einer Re sonanz-Induktivität und unabhängig steuerbarer bidirektionaler Hilfsschalter mit den Spannungsmittelpunkten in jeder Stromrichterebene verbunden werden. Da bei ist jeweils ein Anschluß eines Hilfsschalters mit einem Spannungsmittelpunkt einer Stromrichterebene und ein Anschluß der Resonanz-Induktivität mit dem Ausgang der Stromrichterphase verbunden.
- 3. Parallel zu jedem Hauptschalter muß eine Entlastungskapazität angebracht wer den.
- 4. Ein steuerbarer Hilfsschalter muß antiparallel zu jeder Entkopplungsdiode ge schalten werden.
Somit erhält man einen verlustarmen ARCP Stromrichter mit Ladungssteuerungs
schaltern gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 oder 5, der die Vorteile eines
Dreipunktstromrichters bzw. Mehrpunktstromrichters mit denen eines ARCP Strom
richters kombiniert, wobei eine maximale Schaltentlastung erzielt werden kann. Eine
Steuerung der Ladung der Entlastungskapazitäten über den Hauptschaltern erfolgt
durch zusätzliche Ladungssteuerungsschalter, die antiparallel zu den Entkopplungs
dioden des Dreipunktstromrichters geschalten sind.
Mit dieser Topologie ist es möglich, den Schaltaugenblick der Hauptschalter der
Stromrichterphase frei festzulegen, wodurch herkömmliche Pulsweitenmodulations
verfahren eingesetzt werden können. Die Hauptschalter und die antiparallelen Hilfs
schalter zu den Entkopplungsdioden - die Ladungssteuerungsschalter - in dieser
ARCP Stromrichterphase schalten bei verschwindender Spannung über diesen Bau
elementen ein und aus (Zero-Voltage-Switch-(ZVS)-Prinzip). Die Hilfsschalter in Rei
he zur Resonanz-Induktivität werden nach dem Zero-Current-Switch-(ZCS-) Prinzip
ebenfalls schaltentlastend betrieben. Beim ZCS-Prinzip wird der Hilfsschalter bei ver
schwindendem Strom ein- und abgeschaltet. Das heißt, alle in dieser Stromrichter
phase verwendeten Halbleiterschalter schalten verlustarm. Die spannungsmäßige
Auslegung der Hauptschalter, Hilfsschalter und Ladungssteuerungsschalter sowie
die Betriebsweise der Schalter kann der nachstehenden Tabelle 1 entnommen wer
den, wobei zur Erläuterung der angeführten Bezugszeichen auf die Zeichnung hin
gewiesen wird. Die Auslegung der Schalter bzgl. des Nennstromes hängt von den
Schaltungsparametern, die den Effektivstrom durch den Schalter bestimmen, und
den thermischen und elektrischen Eigenschaften der Schalter ab. Die Vorteile der
ARCP Dreipunktstromrichtertopologie mit Ladungssteuerungsschaltern gegenüber
den bisher vorgestellten ARCP Dreipunktstromrichtern sind:
- a) eine gleichmäßige Strombelastung der Entlastungskapazitäten,
- b) eine Minimierung von Streuinduktivitäten und der damit verbundenen optimalen Entlastung der Hauptschalter,
- c) eine Minimierung der parasitären Schwingungen nach den Kommutierungen,
- d) eine Möglichkeit der Aufteilung der hohen Verluste der Halbleiter im Nullpfad bei kleinen Ausgangsspannungen und hohem Ausgangsstrom auf die durch Parallel schaltung der Nullpfade erzielbare doppelte Anzahl an Halbleitern,
- e) eine Realisierung der Entkopplungsdiode und des antiparallelen Schalters in ei nem Standardmodul,
- f) erzielbare Fertigungskostenvorteile durch die Gleichheit aller entlasteten Haupt schaltermodule.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in
der unterschiedliche Ausführungsbeispiele einer Stromrichterphase eines verlustar
men ARCP Stromrichters mit Ladungssteuerungsschaltern schematisch veranschau
licht sind. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ausgangsphase eines ARCP Dreipunktstromrichters mit La
dungssteuerungsschaltern gemäß Erfindung,
Fig. 2, 3 alternative Möglichkeiten zur Anordnung der Induktivität(en) im
ARCP Dreipunktstromrichter mit Ladungssteuerungsschaltern,
Fig. 4 eine Phase eines ARCP Dreipunktstromrichters, die direkte Wechsel
von der maximalen positiven Spannung zur maximalen negativen
Spannung zuläßt,
Fig. 5 eine alternative Realisierungsmöglichkeit für die in Fig. 4 gezeigte
Stromrichterphase,
Fig. 6 eine Phase eines ARCP Fünfpunktstromrichters mit Ladungssteue
rungsschaltern, welche nach den benannten Designrichtlinien ent
worfen wurde,
Fig. 7 qualitativ den Verlauf der Spannung über den Entlastungskapazitä
ten C1 bis C4, die Spannung über den Ladungssteuerungsschaltern
vSpNPC und vSnNPC sowie die Ausgangsspannung vo für einen ARCP
Dreipunktstromrichter mit Ladungssteuerungsschaltern und positiven
Ausgangsstrom io,
Fig. 8 die Schaltzustände für alle steuerbaren Schalter innerhalb einer
Schaltsequenz für einen ARCP Dreipunktstromrichter mit Ladungs
steuerungsschaltern und positiven Ausgangsstrom io,
Fig. 9 qualitativ den Verlauf der Ströme durch die Ladungssteuerungs
schalter, bestehend aus den aktiven Schaltern Tp-NPC, Tn-NPC und den
Entkopplungsdioden Dp-NPC und Dn-NPC, sowie den Strom durch die
Resonanz-Induktivität Laux für einen ARCP Dreipunktstromrichter,
Fig. 10, 11, 12 ARCP unterstützte kapazitive Kommutierungen für einen ARCP
Dreipunktstromrichter mit Ladungssteuerungsschaltern (entspre
chend den Fig. 7 bis 9).
Fig. 1 zeigt den Aufbau einer Ausgangsphase eines Dreipunktstromrichters, beste
hend aus einer Reihenschaltung von Hauptschaltern S1, S2, S3, S4 die elektrisch par
allel zu einem Gleichspannungszwischenkreis geschalten sind, welcher aus einer
Reihenschaltung von gleich großen Kapazitäten (Kondensatoren) Cdc1, Cdc2, Cdc3,
Cdc4 besteht und damit eine positive Gleichspannungsschiene 2 mit einer negativen
Gleichspannungsschiene 4 verbindet. Während der Verbindungspunkt 0 der Kapa
zitäten Cdc2 und Cdc3 als Stromrichtermittelpunkt bezeichnet wird, repräsentieren Ver
bindungspunkte 1 und 3 die Spannungsmittelpunkte bezüglich der oberen und unte
ren Stromrichterebene.
Direkt parallel zu jedem Hauptschalter S1 bis S4 sind Entlastungskapazitäten C1, C2,
C3, C4 geschalten. Die Schalter S1 bis S4 bestehen jeweils aus einem aktiv aus
schaltbaren Leistungshalbleiter T1, T2, T3, T4 mit antiparallel geschalteter Diode D1,
D2, D3, D4. Der Stromrichtermittelpunkt 0 ist mit dem Verbindungspunkt 7 der Haupt
schalter S1 und S2 durch einen Ladungssteuerungsschalter Sp-Npc Und mit dem Ver
bindungspunkt 9 der Hauptschalter S3 und S4 durch einen Ladungssteuerungs
schalter Sn-NPC verbunden. Diese Ladungssteuerungsschalter bestehen jeweils aus
einem aktiv ausschaltbaren Leistungshalbleiter Tp-NPC, Tn-NPC mit antiparaller Diode
Dp-NPC, Dp-NPC, die als Entkopplungsdiode (n = negativ, p = positiv) fungiert.
Zusätzlich sind die Spannungsmittelpunkte 1 und 3 der Stromrichterebenen jeweils
über einen Hilfsschalter Saux1 und Saux2 mit einer Resonanz-Induktivität (allgemein
Induktivität) Laux verbunden - siehe Verbindungspunkt 8. Die andere Seite der Reso
nanz-Induktivität Laux ist am Ausgang der Stromrichterphase 10 (gleichzeitig auch als
Verbindungspunkt bezeichnet) angeschlossen. Die Hilfsschalter bestehen aus einer
Serienschaltung von zwei aktiv ausschaltbaren Leistungshalbleitern mit antiparallelen
Dioden, die so miteinander verschalten sind, daß ein bidirektionaler Schalter ent
steht.
Fig. 2 zeigt eine vorteilhafte Ausführungsform der Stromrichterphase, wobei gleiche
Bauelemente mit denselben Bezugszeichen versehen sind wie in Fig. 1. Gegenüber
der Ausführungsform in Fig. 1 sind anstelle einer Resonanz-Induktivität Laux zwei
Resonanz-Induktivitäten Laux1 und Laux2 vorgesehen. Diese beiden Resonanz-
Induktivitäten Laux1 und Laux2 sind jeweils mit einem Hilfsschalter Saux1 bzw. Saux2
elektrisch in Reihe geschaltet.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 3 unterscheidet sich gegenüber der Ausführungs
form in Fig. 2 durch die Ankopplung der Resonanz-Induktivitäten an die Stromrich
terphase. Diese beiden Resonanz-Induktivitäten Laux1 und Laux2 sind jeweils mit ei
nem Hilfsschalter Saux1 bzw. Saux2 elektrisch in Reihe geschaltet und direkt an die
Verbindungspunkte 7 und 9 angeschlossen. Der wesentliche Vorteile dieser Anord
nung besteht darin, daß die maximale Sperrspannungsbelastung der Hilfsschalter
Saux1 und Saux2 nur Vdc/4 beträgt.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 4 unterscheidet sich gegenüber der Ausführungs
form in Fig. 1 durch die Ankopplung eines zusätzlichen Hilfsschalters Saux3 zwischen
dem Stromrichtermittelpunkt 0 und dem Anschlußpunkt 8 der Resonanz-Induktivität.
Dies erweitert die Betriebsmöglichkeiten des Stromrichters derart, daß entlastete
Schalttransitionen von der maximalen negativen Gleichspannungsebene, der Gleich
spannungsschiene 4, zur maximalen positiven Gleichspannungsebene, der Gleich
spannungsschiene 2, möglich sind.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 5 unterscheidet sich gegenüber der Ausführungs
form in Fig. 4 durch eine Reihenschaltung von Hilfsschaltern Saux1 bis Saux3 und den
entsprechenden Resonanz-Induktivitäten Laux1 bis Laux3 sowie deren Ankopplung in
der Stromrichterphase an die Verbindungspunkte 7, 10 und 9. Vorteilhaft in dieser
Anordnung ist, daß die Hilfsschalter Saux1 und Saux2 mit einer maximalen Sperrspan
nung von Vdc/4 belastet werden.
Fig. 6 zeigt eine Erweiterung der Ausführungsform gemäß Fig. 1 auf einen ver
lustarm schaltenden ARCP Mehrpunktstromrichter mit mehr als drei Punkten, wobei
in jeder Stromrichterebene durch eine Serienschaltung von zwei Kapazitäten
Cdc1. . . Cdc8 dafür gesorgt wird, daß ein Spannungsmittelpunkt bezüglich der jeweili
gen Stromrichterebene zur Verfügung steht, wobei der Ausgang der Stromrichter
phase 10 durch eine Reihenschaltung von mindestens einer Resonanz-Induktivität
Laux und unabhängig steuerbarer bidirektionaler Hilfsschalter Saux1 . . . Saux4 mit den
Spannungsmittelpunkten in jeder Stromrichterebene verbunden ist, wobei parallel zu
jedem einzelnen Hauptschalter S1 . . . S8 eine einzelne Entlastungskapazität C1 . . . C8
angeordnet ist und wobei eine Steuerung der Ladung der Entlastungskapazitäten
über den Hauptschaltern durch zusätzliche Ladungssteuerungsschalter Sp-NPC1, Sp-NPC2,
Sp-NPC3, Sn-NPC1 Sn-NPC2, Sn-NPC3 erfolgt, die antiparallel zu den Entkopplungs
dioden des Mehrpunktstromrichters geschalten sind. Im konkreten Fall ist ein ARCP
Fünfpunktstromrichter dargestellt.
Im einzelnen besteht die Ausgangsphase des Fünfpunktstromrichters aus einer Rei
henschaltung der Hauptschalter S1 bis S8, die elektrisch parallel zu einem Gleich
spannungszwischenkreis geschalten sind, welcher aus einer Reihenschaltung der
gleich großen Kapazitäten Cdc1 bis Cdc8 besteht und damit die positive Gleichspan
nungsschiene 2 mit der negativen Gleichspannungsschiene 4 verbindet. Während
der Verbindungspunkt 0 der Kapazitäten Cdc4 und Cdc5 als Stromrichtermittelpunkt
bezeichnet wird, repräsentieren die Verbindungspunkte 1' und 3' die Spannungs
mittelpunkte bezüglich der oberen und unteren Stromrichterhälfte und damit die Ver
bindungspunkte zwischen den Stromrichterebenen. Die obere und untere Strom
richterhälfte wird im Fünfpunktstromrichter noch einmal in jeweils zwei Stromrichter
ebenen unterteilt, so daß insgesamt vier Stromrichterebenen existieren.
Die Schalter S1 bis S8 bestehen jeweils aus einem aktiv ausschaltbaren Leistungs
halbleiter T1, T2 . . . mit antiparallel geschalteter Diode D1, D2 . . .. Der Stromrichtermittel
punkt 0 ist mit dem Verbindungspunkt 7 der Hauptschalter S2 und S3 durch die Ent
kopplungsdiode Dp-NPC2 sowie mit dem Verbindungspunkt 9 der Hauptschalter S6 und
S7 durch die Entkopplungsdiode Dn-NPC2 verbunden. Der Spannungsmittelpunkt 1'
der oberen Stromrichterhälfte ist mit dem Verbindungspunkt 27 der Hauptschalter S1
und S2 durch die Entkopplungsdiode Dp-NPC1 sowie mit dem Verbindungspunkt 19
der Hauptschalter S5 und S6 durch die Entkopplungsdiode Dn-NPC1 verbunden. Der
Spannungsmittelpunkt 3' der unteren Stromrichterhälfte ist mit dem Verbindungs
punkt 17 der Hauptschalter S3 und S4 durch die Entkopplungsdiode Dp-NPC3 sowie mit
dem Verbindungspunkt 49 der Hauptschalter S7 und S8 durch die Entkopplungs
diode Dn-NPC3 verbunden.
Direkt parallel zu den Hauptschaltern S1 bis S8 sind die Entlastungskapazitäten C1
bis C8 geschalten. Die Ladungssteuerungsschalter bestehen jeweils aus einem aktiv
ausschaltbaren Leistungshalbleiter Tp-NPC1 . . ., Tn-NPC1 . . ., die antiparallel zu jeder Ent
kopplungsdiode geschalten werden.
Zusätzlich sind die Spannungsmittelpunkte 11, 12, 13 und 14 aller Stromrichterebe
nen jeweils über die Hilfsschalter Saux1 bis Saux4 mit einer Resonanz-Induktivität Laux
verbunden - siehe Verbindungspunkt 8. Die andere Seite der Resonanz-Induktivität
Laux ist am Ausgang 10 der Stromrichterphase angeschlossen. Die Hilfsschalter be
stehen aus einer Serienschaltung von zwei aktiv ausschaltbaren Leistungshalbleitern
mit antiparallelen Dioden, die so miteinander verschalten sind, daß ein bidirektiona
ler Schalter entsteht.
Ähnlich wie in der Ausführung gemäß Fig. 3 kann auch in dem Fünfpunktstromrichter
jeder bidirektionale Hilfsschalter mit einer separaten Resonanz-Induktivität verbun
den werden. Die Sperrspannungsbelastung der Hilfsschalter kann somit auf maximal
3/8Vdc begrenzt werden, wenn die Hilfsschalter nicht am Punkt 8 mit einer Resonanz-
Induktivität verbunden werden, sondern jeweils die Punkte 12 und 27, 11 und 17, 13
und 19 bzw. 14 und 49 mit einer Serienschaltung, bestehend aus einer Resonanz-
Induktivität und eines bidirektionalen Hilfsschalters verbunden werden.
Fig. 7 stellt die Spannungen über den Entlastungskapazitäten vC1 bis vC4, und damit
die Spannungen über den Hauptschaltern S1 bis S4, die Stromrichterausgangsspan
nung vo und die Spannung über den Ladungssteuerungsschaltern vSpNPC und vSnNPC
für alle möglichen Kommutierungen in den Stromrichtertopologien der Fig. 1 bis 3
links von der Markierung A dar. Unter Annahme eines positiven Laststromes io ist ei
ne volle Schaltsequenz von der maximalen positiven Ausgangsspannung vo über die
maximale negative Ausgangsspannung vo und zurück dargestellt. Die ersten beiden
Kommutierungen sind kapazitive Kommutierungen. Die Ausgangsspannung vo
wird mittels zweier ARCP Kommutierungen wieder auf die maximale positive
Ausgangsspannung zurückgeschwungen. Für die Stromrichter nach Fig. 4 und 5
sind alle in Fig. 7 dargestellten Kommutierungen möglich. Die beiden letzten Kom
mutierungen sind direkte Transitionen von der maximalen positiven zur maxima
len negativen Ausgangsspannung, wobei die erstere wieder eine kapazitive Kommu
tierung und die letztere eine ARCP Kommutierung ist. Der Maßstab einer Tei
lung der Ordinate entspricht der Größe der Gleichspannung Vdc im Gleichspan
nungszwischenkreis. Da die Spannung über den Entlastungskapazitäten den Span
nungen über den Hauptschaltern entspricht, kann daraus die Sperrspannungsbela
stung aller Hauptschalter zu Vdc/2 bestimmt werden. Die Kommutierungszeiten sind
stark von den gewählten Schaltungsparametern abhängig. Alle Verläufe werden im
weiteren im Detail beschrieben.
Fig. 8 zeigt die Logikzustände aller Schalter in einer Stromrichterphase des ARCP
Dreipunktstromrichters mit Ladungssteuerungsschaltern korrespondierend zu den
Kommutierungen dargestellt in Fig. 7. Auch hier sind die Kommutierungen rechts
von der Markierung A nur von den erweiterten Topologien gemäß Fig. 4 oder Fig. 5
durchführbar. Alle Hilfsschalter sind nur während Kommutierungen eingeschalten
und beeinflussen den stationären Betrieb des Stromrichters nicht.
Fig. 9 gibt qualitativ die Stromverläufe durch die Ladungssteuerungsschalter, jeweils
bestehend aus aktiven Schalter Tx-NPC (x = p bzw. n) und Entkopplungsdiode Dx-NPC,
und durch die Resonanz-Induktivität Laux wieder. Eine Ordinatenteilung entspricht der
Größe des Ausgangsstrom io. Die Entkopplungsdioden Dp-NPC und Dn-NPC werden wie
im hart schaltenden Stromrichter auch im stationären Zustand "0" mit dem Aus
gangsstrom io belastet, wobei die Ausgangsstromrichtung entscheidet, ob die positive
oder negative Entkopplungsdiode leitet. Zusätzlich werden die Entkopplungsdioden
bzw. die Ladungssteuerungsschalter mit dem Resonanzstrom bei der ARCP Kom
mutierung bzw. einem Teil des Umladestromes bei der kapazitiven Kommutierung
belastet. Der Kommutierungsablauf korrespondiert zu den Beschreibungen für Fig. 7
und Fig. 8.
Fig. 10 entspricht Fig. 7, zeigt jedoch qualitativ den Verlauf der Spannung über den
Entlastungskapazitäten und den Ladungssteuerungsschaltern für eine Schaltse
quenz mit ARCP unterstützter kapazitiver Kommutierung für einen ARCP Dreipunkt
stromrichter mit Ladungssteuerungsschaltern. Für Stromrichter nach Fig. 1 bis Fig. 3
sind alle links von der Markierung A gezeigten Kommutierungen möglich. Die Ordi
natenteilung entspricht der Teilung in Fig. 7. Auch hier sind für alle Schalter Nenn-
Sperrspannungen von Vdc/2 erforderlich. Die ersten beiden Kommutierungen
sind in diesem Fall ARCP unterstützte kapazitive Kommutierungen. Die Kondensato
ren werden nicht linear wie in Fig. 7, sondern mit Hilfe einer resonanten Schwingung
umgeladen. Die darauffolgenden zwei ARCP Kommutierungen entsprechen qualitativ
den ARCP Kommutierungen in Fig. 7. Für die Stromrichter nach Fig. 4 und 5
sind alle in Fig. 10 dargestellten Kommutierungen möglich. Die beiden letzten Kom
mutierungen sind direkte Transitionen von der maximalen positiven zur maxima
len negativen Ausgangsspannung vo, wobei die erstere eine ARCP unterstützte ka
pazitive Kommutierung und die letztere eine ARCP Kommutierung ist. Auch die
Kommutierungszeiten für die ARCP unterstützten kapazitiven Kommutierungen sind
stark von den gewählten Schaltungsparametern abhängig.
Fig. 11 entspricht der Fig. 8 und zeigt die Ansteuerlogik für alle Schalter für die für
Fig. 10 diskutierten Kommutierungen. Auch hier werden die Hilfsschalter Saux und
die Ladungssteuerungsschalter nur zu den Kommutierungen aktiviert.
Fig. 12 zeigt qualitativ den Verlauf der Ströme in den Ladungssteuerungsschaltern
und den Entkopplungsdioden, sowie der resonanten Induktivität Laux für die für Fig.
10 diskutierten Kommutierungen. Der Ordinatenmaßstab wurde aus Fig. 9 über
nommen, obwohl der Laststrom io, in dieser Darstellung nur etwa 10% des Laststro
mes in Fig. 9 entspricht. Alle dargestellten Stromverläufe sind im weiteren beschrie
ben. Bezüglich der Strombelastung der Entkopplungsdioden treffen die für Fig. 9
gemachten Aussagen zu.
Im folgenden soll nun die Funktionsweise der Stromrichterphase gemäß Fig. 1 die
ses erfindungsgemäßen, verlustarmen ARCP Dreipunktstromrichters mit Ladungs
steuerungsschaltern anhand der Kommutierungsvorgänge von den oberen Haupt
schaltern S1 und S2 auf die unteren Hauptschalter S3 und S4 sowie zurück beschrie
ben werden. Für den Betrieb eines beliebigen Dreipunktstromrichters sind die in der
nachstehenden Tabelle 2 gezeigten Schaltzustände maßgebend, um die gewünsch
ten Ausgangsspannungen vo bezüglich des Stromrichtermittelpunktes 0 (siehe Spalte
2) zu erzielen.
Eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Schalttransitionen ist im folgenden für
einen positiven Ausgangsstrom io gegeben. Die Kommutierungen p→0 und 0→n sind
in diesem Fall kapazitive Kommutierungen bzw. ARCP unterstützte kapazitive Kom
mutierungen und die Kommutierungen n→0 und 0→p sind ARCP Kommutierungen.
Bei relativ kleinem Ausgangsstrom, relativ großen Entlastungskapazitäten bzw. rela
tiv großer Gleichspannung kann es zu ungewollt langen Kommutierungszeiten für die
kapazitive Kommutierung kommen. Um die Kommutierungsdauer für die kapazitive
Kommutierung zu verkürzen, kann man den ARCP Hilfszweig zur Beschleunigung
der Kommutierung nutzen, was zu einer ARCP unterstützten kapazitiven Kommutie
rung führt.
Nachfolgend wird eine Kommutierung p→0 für io<0 behandelt.
Vor Beginn der Kommutierung sind die Hauptschalter S1 und S2 geschlossen. Der
Ausgangsstrom io fließt durch die Leistungshalbleiter (Schalter) T1 und T2. Die Span
nung über den Schaltern S3 und S4 ist jeweils vC3 = vC4 = Vdc/2. Die Inversdioden D3
und D4 sind damit im Sperrzustand.
Der Leistungshalbleiter (Schalter) Tn-NPC muß vor dem Start der kapazitiven Kommu
tierung aktiv eingeschalten werden, um während der Kommutierung eine korrekte
Umladung der Entlastungskapazitäten C1 und C3 parallel zu den an der Kommutie
rung beteiligten Hauptschaltern S1 und S3 zu gewährleisten. Da die Spannung über
dem Kondensator C4 gleich vC4 = Vdc/2 ist, wird der Leistungshalbleiter (Schalter) Tn-NPC
unter vSnNPC = 0 und damit ZVS Bedingungen eingeschalten. Da der Schalter T3
noch ausgeschalten und die Inversdiode D3 noch im Sperrzustand ist, fließt durch
den Schalter Sn-NPC kein Strom.
Die Kommutierung beginnt, wenn der Schalter T1 aktiv ausgeschalten wird. Der Last
strom io kommutiert jeweils zur Hälfte in die Entlastungskapazitäten C1 und C3, die
umgeladen werden. Dabei sinkt die Spannung in C3 linear ab, während sie in C1 line
ar ansteigt. Wie in Fig. 9 erkennbar, trägt der Schalter Tn-NPC nun die Hälfte des
Laststromes iSnNPC = io/2. Die andere Hälfte fließt über die positive Gleichspannungs
schiene 2. Die Spannung über dem Kondensator C4 bleibt wegen dem eingeschalte
nen Schalter Tn-NPC konstant bei vC4 = Vdc/2.
Die Kommutierung der Hauptschalter ist beendet, wenn die Spannung über dem
Kondensator C3 den Wert vC3 = 0 erreicht hat und der Schalter S3 mit der Diode D3
unter ZVS Bedingung einschaltet. Jeweils die Hälfte des Laststromes wird nun von
den Serienschaltungen Tn-NPC/D3 und T2/DP-NPC getragen. Hier kann einer der beiden
parallelen Zweige - der mit dem Schalter Sn-NPC - verlustarm, da bei vSnNPC=0, aus
geschalten werden, was zu einem Transfer des Laststromes io komplett zur positiven
Entkopplungsdiode Dp-NPC führt (siehe Fig. 9). Damit ist die Kommutierung abge
schlossen und der "0" Zustand erreicht. Die Schalter S2 und S3 sind eingeschalten
und die Spannungen vC1 und vC4 betragen jeweils Vdc/2. Die Hilfsschalter Saux1 und
Saux2 werden für diese Kommutierung nicht aktiviert.
Vor Beginn der Kommutierung sind die Schalter S1 und S2 geschlossen. Der Last
strom io fließt durch die Schalter T1 und T2. Die Spannung über den Schaltern S3 und
S4 ist jeweils vC3 = vC4 = Vdc/2. Die Inversdioden D3 und D4 sind im Sperrzustand.
Bevor die Kommutierung gestartet werden kann, muß der Schalter Tn-NPC einge
schalten werden, um während der Kommutierung ein korrektes Umladen der Entla
stungskapazitäten C1 und C3 parallel zu den an der Kommutierung beteiligten Haupt
schaltern S1 und S3 zu gewährleisten. Da die Spannung über der Kapazität C4 gleich
vC4 = Vdc/2 ist, wird der Schalter Tn-NPC bei vSnNPC = 0 und damit unter ZVS Bedingungen
eingeschalten. Durch diesen Schalter fließt jedoch noch kein Strom, da T3 ausge
schalten ist und die Inversdiode D3 wegen der Sperrspannung von Vdc/2 blockiert ist.
Der Kommutierungsvorgang wird mit dem Einschalten von Saux1 bei iaux = 0 (ZCS) ge
startet. Wegen der nun negativen Spannung über der Induktivität Laux, vLaux = -Vdc/4
kommt es zu einem negativen Stromanstieg iaux im Hilfszweig. Wenn der Strom in T1
bzw. T2, bestehend aus der Überlagerung des Laststromes io mit dem Strom iaux, ei
nen bestimmten frei wählbaren Wert erreicht hat, wird die Kommutierung der Haupt
schalter durch aktives Ausschalten von T1 gestartet. Die Stromstärke, bei der das
Abschalten erfolgt, wird so gewählt, daß die Kommutierungsdauer innerhalb der ge
wünschten maximalen Kommutierungsdauer liegt.
Nach dem Ausschalten von T1 kommutiert der Umladestrom, bestehend aus einer
Überlagerung von dem Laststrom io und dem Strom iaux, in die Entlastungskapazitä
ten (Kondensatoren) C1 und C3 und lädt diese um. Dabei wird der Kondensator C1
nichtlinear geladen, während der Kondensator C3 dementsprechend entladen wird.
Der Schalter Tn-NPC trägt nun die Hälfte dieses Umladestromes (siehe Fig. 12). Die
andere Hälfte wird über die positive Gleichspannungsschiene 2 geführt. Die Span
nung über der Kapazität C4 wird dabei durch den geschlossenen Schalter Sn-NPC
konstant bei vC4 = Vdc/2 gehalten.
Die Kommutierung der Hauptschalter ist beendet, wenn die Spannung über C3 den
Wert vC3 = 0 erreicht hat und der Schalter S3 unter ZVS Bedingungen eingeschalten
wird. Der Laststrom io mit dem überlagerten Strom iaux, der während der Kommutie
rung jeweils zur Hälfte von der positiven Gleichspannungsschiene 2 und der Serien
schaltung Tn-NPC und D3 getragen wurde, kommutiert mit dem Einschalten von S3 von
der positiven Gleichspannungsschiene 2 auf die Serienschaltung S2 und Dp-NPC. Wie
auch in Fig. 12 zu erkennen ist, wird nun der Laststrom io mit dem überlagerten
Strom iaux zur Hälfte von der Serienschaltung von Tn-NPC und D3 getragen, während
die andere Hälfte von S2 und der positiven Entkopplungsdiode DP-NPC getragen wird.
Eine positive Spannung von vLaux = Vdc/4 liegt jetzt über der Induktivität Laux im Hilfs
zweig, was zu einem positiven Stromgradienten in iaux führt. Wenn der Strom iaux den
Wert iaux = 0 erreicht hat, kann der Schalter Saux1 unter ZCS Bedingung ausgeschalten
werden. Damit fließt jetzt ein Strom in Höhe des Laststromes io durch die parallelen
Zweige Tn-NPC/D3 und S2/Dp-NPC. Abschließend kann nun einer der beiden parallelen
Zweige - der Zweig mit dem Schalter Sn-NPC - verlustarm, da bei vSnNPC = 0, ausge
schalten werden, was den Laststrom io komplett auf die positive Entkopplungsdiode
Dp-NPC kommutieren läßt (siehe Fig. 12). Damit ist die gesamte Kommutierung been
det und der Stromrichterzweig hat den Zustand "0" erreicht.
Nachfolgend wird eine Kommutierung 0→n für io<0 behandelt:
Vor Beginn der Kommutierung sind die Schalter S2 und S5 geschlossen. Der Last
strom io fließt durch T2 und die positive Entkopplungsdiode Dp-NPC. Die Spannung
über den Schaltern S1 und S4 ist jeweils vC1 = vC4 = Vdc/2. Die Inversdioden D1 und D4
sind damit gesperrt.
Die Kommutierung wird initiiert, indem der Schalter T2 aktiv ausgeschalten wird. Da
der Schalter S3 eingeschalten ist, kommutiert der Laststrom io jeweils zur Hälfte in die
Kondensatoren C2 und C4, wobei diese umgeladen werden. Dabei steigt die Span
nung am Kondensator C2 linear an, während die Spannung am Kondensator C4 line
ar fällt. Ein Umladen des Kondensators C1 wird anforderungsgemäß durch die Ent
kopplungsdiode DP-NPC, die einen Pfad für den Umladestrom des Kondensators C2
bereitstellt, verhindert. Damit bleiben die Spannungen über C1 und C3 jeweils bei
vC1 = Vdc/2 und vC3 = 0. Die positive Entkopplungsdiode Dp-NPC und die negative Gleich
spannungsschiene 4 tragen nun jeweils die Hälfte des Laststromes io (siehe Fig. 9).
Die Kommutierung ist beendet, wenn die Spannung über C4 den Wert vC4 = 0 erreicht
hat und der Schalter S4 unter ZVS Bedingung eingeschalten wird. Der Laststrom io,
der während der Kommutierung jeweils zur Hälfte von der Serienschaltung S2 und
positive Entkopplungsdiode Dp-NPC bzw. von der negativen Gleichspannungsschiene
4 getragen wurde, kommutiert nun komplett auf die Inversdioden D3 und D4. Damit ist
die Kommutierung beendet und der "n" Zustand mit einer Ausgangsspannung von
vo = -Vdc/2 wurde erreicht. Für diese Kommutierung ist ein aktives Einschalten des
Schalters Tp-NPC zur Ladungssteuerung nicht erforderlich, da die positive Entkopp
lungsdiode Dp-NPC einen Strompfad für die Umladung des Kondensators C2 bereit
stellt. Die Hilfsschalter Saux1 und Saux2 werden für diese Kommutierung nicht aktiviert.
Vor Beginn der Kommutierung sind die Schalter S2 und S3 geschlossen. Der Last
strom io fließt durch T2 und die positive Entkopplungsdiode Dp-NPC. Die Spannung
über den Schaltern S1 und S4 ist jeweils vC1 = vC4 = Vdc/2. Damit sind die Inversdioden
D1 und D4 im Sperrzustand.
Die Kommutierung wird mit dem Einschalten des Hilfsschalters Saux2 bei iaux = 0 (ZCS)
gestartet. Wegen der damit verbundenen negativen Spannung über der Induktivität
Laux, vLaux =-Vdc/4, kommt es zu einem negativen Stromanstieg iaux im Hilfszweig.
Wenn der Strom in T2, bestehend aus der Überlagerung von io und iaux, einen be
stimmten frei wählbaren Wert erreicht hat, wird die Kommutierung der Hauptschalter
durch aktives Ausschalten von T2 gestartet. Die Stromstärke, bei der das Abschalten
erfolgt, wird so gewählt, daß die Kommutierungsdauer innerhalb der gewünschten
maximalen Kommutierungsdauer liegt.
Da S3 eingeschalten bleibt, kommutiert der Laststrom io mit dem überlagerten Strom
iaux nach dem Ausschalten von T2 in die Kondensatoren C2 und C4 und lädt diese um.
Dabei steigt die Spannung am Kondensator C2 nichtlinear an, während die Spannung
am Kondensator C4 entsprechend fällt. Die positive Entkopplungsdiode Dp-NPC, die in
dieser Kommutierung einen Pfad für den Umladestrom des Kondensators C2 stellt
(siehe Fig. 12) und damit ein Umladen von C1 anforderungsgemäß verhindert, und
die negative Gleichspannungsschiene 4 tragen nun jeweils die Hälfte des Laststro
mes io mit dem überlagerten Strom iaux. Die Spannungen über den Kondensatoren C1
und C3 bleiben damit jeweils konstant bei vC1 = Vdc/2 und vC3 = 0 (siehe Fig. 10). We
gen der Steuerung der Ladungsverteilung der Entlastungskapazitäten mit der positi
ven Entkopplungsdiode Dp-NPC ist für diese Kommutierung das aktive Einschalten des
Schalters Sp-NPC mittels Tp-NPC nicht erforderlich.
Die Kommutierung der Hauptschalter ist beendet, wenn die Spannung über dem
Kondensator C4 den Wert vC4 = 0 erreicht hat und der Schalter S4 unter ZVS Bedin
gungen eingeschalten wurde. Der Umladestrom, bestehend aus Laststrom io und
Strom iaux, kommutiert nun von der positiven Entlastungsdiode Dp-NPC, die während
der Kommutierung die Hälfte dieses Umladestromes getragen hat, komplett auf die
Inversdioden in S3 und S4. Eine positive Spannung von vLaux = Vdc/4 liegt jetzt über der
Induktivität Laux im Hilfszweig, die zu einem positiven Stromgradienten in iaux führt.
Wenn der Strom iaux den Wert iaux = 0 erreicht hat, kann der Schalter Saux2 unter ZCS
Bedingung ausgeschalten werden. Damit ist die gesamte Kommutierung beendet
und der Stromrichterzweig hat den Zustand "n" erreicht.
Nachfolgend wird eine Kommutierung n→0 für iO<0 behandelt:
Vor Beginn der Kommutierung sind die Schalter S3 und S4 eingeschalten. Der Last
strom io fließt durch die Inversdioden D3 und D4. Die Spannung über den Schaltern
S1 und S2 ist jeweils vC1 = vC2 = Vdc/2. Die Inversdioden D1 und D2 sind damit im Sperr
zustand.
Bevor die Kommutierung gestartet werden kann, muβ der Schalter Tp-NPC aktiv ein
geschalten werden, um während der Kommutierung eine korrekte Umladung der
Entlastungskapazitäten der an der Kommutierung beteiligten Hauptschalter S2 und
S4 zu gewährleisten. Da die Spannung über dem Kondensator C1 gleich vC1, = Vdc/2 ist,
wird der Schalter Tp-NPC unter ZVS Bedingungen bei vSpNPC = 0 geschlossen. Es fließt
noch kein Strom durch diesen Schalter, da der Schalter T2 noch ausgeschalten ist
und die Inversdiode D2 wegen vC2 = Vdc/2 im Sperrzustand ist.
Die Kommutierung wird mit dem Einschalten des Hilfsschalters Saux2 bei iaux = 0 (ZCS)
gestartet. Wegen der positiven Spannung über der Induktivität Laux, vLaux = Vdc/4,
kommt es zu einem positiven Stromanstieg iaux im Hilfszweig. Wenn dieser Strom iaux
einen bestimmten Wert Iboost<0 mit Iboost = iaux -io erreicht hat, wird die Kommutierung
durch aktives Ausschalten von T4 gestartet. Dieser Wert des Booststromes Iboost ist
frei wählbar, muß aber einen Mindestwert besitzen, der ein vollständiges Umschwin
gen der Spannung über dem Kondensator C2 auf den Wert vC2 = 0 auch bei einem
verlustbehafteten, nicht idealen Aufbau garantiert. Da der Schalter S3 eingeschalten
ist, kommutiert die Differenz des Laststromes io und des Hilfsstromes iaux in die Kon
densatoren C4 und C2, was ein Entladen des Kondensators C2 und ein Laden des
Kondensators C4 bewirkt. Der Schalter Tp-NPC trägt nun die Hälfte dieses resonanten
Stromes, während die andere Hälfte von der negativen Gleichspannungsschiene 4
getragen wird (siehe Fig. 9). Da der Umladestrom des Kondensators C2 von dem
Ladungssteuerungsschalter Sp-NPC getragen wird, bleibt die Spannung über C1 kon
stant bei vC1 = Vdc/2 (siehe Fig. 6).
Wenn die Spannung des Kondensators C2 den Wert vC2 = 0 erreicht hat, wird der
Schalter S2 unter ZVS Bedingung eingeschalten. Damit werden die Kondensator
spannungen von C2 und C4 nun auf vC2 = 0 bzw. vC4 = Vdc/2 gehalten (siehe Fig. 10)
und die eine Hälfte des Umladestromes, bestehend aus der Differenz von Laststrom
io und Strom iaux, die von der negativen Gleichspannungsschiene getragen wurde,
kommutiert nun kurzzeitig auf die negative Entkopplungsdiode Dn-NPC, während die
andere Hälfte weiterhin durch den Schalter S2 und den positiven Ladungssteue
rungsschalter Sp-NPC fließt (siehe Fig. 9 bzw. Fig. 12). Eine negative Spannung von
vLaux = -Vdc/4 liegt jetzt über der Induktivität Laux im Hilfszweig, die zu einem negativen
Stromgradienten in iaux führt. Wenn der Strom iaux den Wert iaux = 0 erreicht hat, kann
der Schalter Saux2 unter ZCS Bedingung ausgeschalten werden. Abschließend kann
der Schalter Tp-NPC unter ZVS Bedingung ausgeschalten werden, da die positive Ent
kopplungsdiode DP-NPC inzwischen den gesamten Laststrom io von der negativen
Entkopplungsdiode Dn-NPC und dem Schalter Tp-NPC übernommen hat. Damit ist die
Kommutierung beendet und der Stromrichterzweig hat den Zustand "0" erreicht.
Nachfolgend wird eine Kommutierung 0→p für io<0 behandelt:
Vor Beginn der Kommutierung sind die Schalter S2 und S3 geschlossen. Der Last
strom io fließt durch T2 und die positive Entkopplungsdiode Dp-NPC. Die Spannung
über den Schaltern S1 und S4 ist jeweils vC1 = vC4 = Vdc/2. Damit sind die Inversdioden
D1 und D4 im Sperrzustand.
Das Einschalten des Hilfsschalters Saux1 bei iaux = 0 (ZCS) startet die Kommutierung.
Wegen der positiven Spannung von vLaux = Vdc/4 über der Hilfsinduktivität Laux ist ein
positiver Stromanstieg bei dem Strom iaux zu verzeichnen. Wenn der Strom iaux einen
Wert Iboost<0 mit Iboost = iaux-io erreicht hat, wird die Kommutierung durch aktives Aus
schalten von T3 gestartet. Der minimale Booststrom Iboost wird wieder durch die Um
schwingbedingung von vC1 ≦ 0 bestimmt. Da der Schalter S2 eingeschalten ist, kom
mutiert die Differenz des Laststromes io und des Stromes iaux in die Kondensatoren
C1 und C3, was zu einem Laden des Kondensators C3 und einem Entladen des Kon
densators C1 führt. Die negative Entkopplungsdiode Dn-NPC, die in diesem Fall einen
Strompfad für die Umladung des Kondensators C3 bei konstanter Spannung am
Kondensator C4 liefert, trägt die Hälfte dieses Umladestromes, während die andere
Hälfte von der positiven Gleichspannungsschiene 2 getragen wird. Die Spannung
über dem Kondensator C4 bleibt damit konstant bei vC4 = Vdc/2.
Wenn die Spannung über C1 den Wert vC1 = 0 erreicht hat, wird der Schalter S1 unter
ZVS Bedingungen eingeschalten. Damit werden die Spannungen der Kondensatoren
C1 und C3 nun auf vC1 = 0 bzw. VC3 = Vdc/2 (siehe Fig. 6) gehalten und der Stromfluß in
Höhe der Hälfte des Umladestromes durch die negative Entkopplungsdiode Dn-NPC
unterbrochen (siehe Fig. 9), was eine Kommutierung des Umladestromes komplett
auf die Schalter S1 und S2 zur Folge hat. Eine negative Spannung vLaux = -Vdc/4 liegt
nun über dem Hilfszweig, die zu einem negativen Gradienten im Strom iaux führt.
Wenn der Strom iaux den Wert iaux = 0 erreicht hat, kann der Schalter Saux1 Unter ZCS
Bedingungen ausgeschalten werden. Damit ist die Kommutierung beendet und der
Stromrichterzweig hat den Zustand "p" erreicht. Für diese Kommutierung ist ein akti
ves Einschalten des negativen Ladungssteuerungsschalters Sn-NPC nicht erforderlich,
da die Entkopplungsdiode Dn-NPC automatisch die korrekte Ladungssteuerung in den
Entlastungskapazitäten vornimmt.
Die Kommutierungen für negative Ausgangsströme io<0 sind wegen der symmetri
schen Struktur analog, jedoch sind jetzt die Transitionen p→0 und 0→n ARCP Kom
mutierungen und die Transitionen n→0 und 0→p kapazitive bzw. ARCP unterstützte
kapazitive Kommutierungen.
Für die Entscheidung, welcher der Hilfsschalter Saux zur ARCP Kommutierung bzw.
zur ARCP unterstützten kapazitiven Kommutierung aktiviert werden muß, ist die
Stromrichtung des Ausgangsstromes io nicht bedeutend. Für ARCP Kommutierungen
bzw. ARCP unterstützte kapazitive Kommutierungen von 0→p oder von p→0 ist im
mer der Schalter Saux1 zu aktivieren. Analog sind die ARCP Kommutierungen bzw.
ARCP unterstützten kapazitiven Kommutierungen in der unteren Stromrichterhälfte
für 0→n bzw. von n→O nur mit dem Hilfsschalter Saux2 durchzuführen.
Die Stromrichtung beeinflußt jedoch, ob der aktive Schalter im Ladungssteuerungs
schalter aktiviert werden muß oder nicht. Das Kriterium ist das Vorhandensein eines
Strompfades für den Umladestrom der Entlastungskondensatoren, die über den
Hauptschaltern liegen, die eine Schalttransition ausführen, der nicht über die Entla
stungskondensatoren führen darf, die parallel zu Hauptschaltern liegen, die nicht an
der Kommutierung beteiligt sind. In 50% der Kommutierungsfälle ist ein Strompfad
von den im Dreipunktstromrichter vorhandenen Entkopplungsdioden Dp-NPC und Dn-NPC
gegeben. Da ein aktives Einschalten der Ladungssteuerungsschalter mittels Tp-NPC
bzw. Tn-NPC zwar wirkungslos, jedoch nicht falsch ist, kann das beschriebene Ak
tivierungskriterium unter Nichtbeachtung der Flußrichtung der Entkopplungsdioden
als eine hinreichende Bedingung für den Betrieb des ARCP Stromrichters mit La
dungssteuerungsschaltern angesehen werden.
Im folgenden soll nun die erweiterte Betriebsweise des Stromrichters beschrieben
werden, die aufgrund der in Fig. 4 und 5 gezeigten Anordnungen direkte Kommutie
rungen von p→n und n→p erlaubt. Für einen positiven Ausgangsstrom io<0 sind die
Transitionen p→n kapazitive bzw. ARGP unterstützte kapazitive Kommutierungen,
während die Transitionen n→p ARCP Kommutierungen sind. Die Hilfsschalter Saux1
und Saux2, sowie die Ladungssteuerungsschalter Sp-NPC und Sn-NPC, werden für die
nachfolgend beschriebenen Kommutierungen nicht benötigt.
Nachfolgend wird eine Kommutierung p→n für io<0 behandelt:
Vor Beginn der Kommutierung sind die Schalter S1 und S2 geschlossen. Der Aus
gangsstrom io fließt durch die Schalter T1 und T2. Die Spannung über den Schaltern
S3 und S4 ist jeweils vC3 = vC4 = Vdc/2. Die Inversdioden D3 und D4 sind damit im Sperr
zustand.
Die Kommutierung beginnt, wenn die Schalter T1 und T2 anforderungsgemäß ge
meinsam aktiv ausgeschalten werden. Der Laststrom io kommutiert in die Entla
stungskapazitäten C1, C2, C3 und C4, wobei die Kondensatoren C1 und C2 linear ge
laden und die Kondensatoren C3 und C4 linear entladen werden. Die positive Gleich
spannungsschiene 2 und die negative Gleichspannungsschiene 4 tragen dabei je
weils die Hälfte des Laststromes io.
Die Kommutierung ist beendet, wenn die Spannungen über den Kondensatoren C3
und C4 den Wert vC3 = vC4 = 0 erreicht haben und die Schalter D3 und D4 unter ZVS Be
dingung einschalten. Damit betragen die Spannungen vC1 und vC2 jeweils Vdc/2. Der
Laststrom kommutiert komplett auf die Schalter S3 und S4. Damit ist die Kommutie
rung abgeschlossen und der "n" Zustand erreicht. Der Hilfsschalter Saux3 wird in die
ser Kommutierung nicht aktiviert.
Vor Beginn der Kommutierung sind die Schalter S1 und S2 geschlossen. Der Last
strom io fließt durch die Schalter T1 und T2. Die Spannung über den Schaltern S3 und
S4 ist jeweils vC3 = vC4 = Vdc/2. Die Inversdioden D3 und D4 sind im Sperrzustand.
Der Kommutierungsvorgang wird mit dem Einschalten von Saux3 bei iaux = 0 (ZCS) ge
startet. Wegen der negativen Spannung vLaux = -Vdc/2 über der Induktivität Laux kommt
es zu einem negativen Stromanstieg iaux im Hilfszweig. Wenn der Strom in T1 bzw. T2,
bestehend aus dem Laststrom io und dem überlagerten Strom iaux, einen bestimmten
frei wählbaren Wert erreicht hat, wird die Kommutierung der Hauptschalter durch
gemeinsames Ausschalten von T1 und T2 gestartet. Die Stromstärke, bei der das Ab
schalten erfolgt, wird so gewählt, daß die Kommutierungsdauer innerhalb der ge
wünschten maximalen Kommutierungsdauer liegt.
Nach dem Ausschalten der beiden Hauptschalter T1 und T2 kommutiert der Last
strom io mit dem überlagerten Hilfsstrom iaux jeweils zur Hälfte in die Entlastungskon
densatoren C1 und C2, bzw. C3 und C4. Dabei werden die Kondensatoren C1 und C2
nichtlinear geladen, während die Kondensatoren C3 und C4 dementsprechend entla
den werden. Die Kommutierung der Hauptschalter ist beendet, wenn die Spannun
gen über den Kondensatoren C3 und C4 die Werte vC3 = vC4 = 0 erreicht haben und die
Schalter S3 und S4 unter ZVS Bedingungen eingeschalten werden. Der Laststrom
kommutiert jetzt in die Schalter S3 und S4. Eine positive Spannung von vLaux = Vdc/2
liegt damit über der Induktivität Laux im Hilfszweig, die zu einem positiven Stromgra
dienten im Strom iaux führt. Wenn der Strom iaux den Wert iaux = 0 erreicht hat, kann der
Schalter Saux3 unter ZCS Bedingung ausgeschalten werden. Damit ist die gesamte
Kommutierung beendet und der Stromrichterzweig hat den Zustand "n" erreicht.
Nachfolgend wird eine Kommutierung n→p für io<0 behandelt:
Vor Beginn der Kommutierung sind die Schalter S3 und S4 geschlossen. Der Last
strom fließt durch die lnversdioden D3 und D4. Die Spannung über den Schaltern S1
und S2 ist jeweils vC1 = vC2 = Vdc/2. Damit sind die Inversdioden D1 und D2 im Sperrzu
stand.
Das Einschalten des Hilfsschalters Saux3 bei iaux = 0 (ZCS) startet die Kommutierung.
Wegen der positiven Spannung von vLaux = Vdc/2 über der Hilfsinduktivität Laux ist ein
positiver Stromanstieg bei dem Strom iaux zu verzeichnen. Wenn der Strom iaux einen
Wert Iboost<0 mit Iboost = iaux-io erreicht hat, wird die Kommutierung der Hauptschalter
durch gleichzeitiges aktives Ausschalten von T3 und T4 gestartet. Der minimale
Booststrom iboost ist durch die Umschwingbedingung vC1≈vC2 ≦ 0 gegeben, die zur
Realisierung des ZVS Verhaltens der Hauptschalter eingehalten werden muß. Die
Differenz des Laststromes 10 und des Stromes iaux kommutiert jeweils zur Hälfte in die
Entlastungskondensatoren C1 und C2 bzw. C3 und C4, wobei die Kondensatoren C1
und C2 nichtlinear entladen werden, während die Kondensatoren C3 und C4 entspre
griend geladen werden.
Wenn die Spannungen über C1, und C2 den Wert vC1, = vC2 = 0 erreicht haben, werden
die Schalter S1, und S2 unter ZVS Bedingungen eingeschalten. Da die Spannung der
Kondensatoren C3 und C4 nun auf vC3 = vC4 = Vdc/2 gehalten wird, kommutiert der Last
strom komplett auf die Schalter S1 und S2. Eine negative Spannung vLaux = -Vdc/2 liegt
nun über dem Hilfszweig, die zu einem negativen Gradienten des Stromes iaux führt.
Wenn der Strom den Wert iaux = 0 erreicht hat, kann der Schalter Saux3 unter ZCS Be
dingungen ausgeschalten werden. Damit ist die Kommutierung beendet und der
Stromrichterzweig hat den Zustand "p" erreicht.
Die Kommutierungen für negative Ausgangsströme io<0 sind wegen der symmetri
schen Struktur analog, jedoch sind jetzt die Transitionen p→n ARCP Kommutierun
gen und die Transitionen n-<p kapazitive bzw. ARCP unterstützte kapazitive Kom
mutierungen.
Im weiteren soll auf die Erweiterung der in Fig. 1 vorgestellten Topologie (Dreipunkt
stromrichter) auf Mehrpunktstromrichter eingegangen werden.
Hart schaltende Mehrpunktstromrichter mit Entkopplungsdiode können gemäß den
oben beschriebenen Erweiterungen zu einem ARCP Stromrichter mit Ladungssteue
rungsschaltern modifiziert werden. Die in diesen Stromrichtern möglichen Kommutie
rungen entsprechen den beschriebenen drei Kommutierungstypen - der ARCP
Kommutierung, der kapazitiven Kommutierung und der ARCP unterstützten kapaziti
ven Kommutierung.
Am Beispiel des im Fig. 6 gezeigten Fünfpunktstromrichters soll auf allgemeine Zu
sammenhänge bezüglich der Kommutierungen in ARCP Mehrpunktstromrichtern mit
Ladungssteuerungsschaltern hingewiesen werden. Obwohl in einem Fünfpunkt
stromrichter in einem Zustand vier Hauptschalter, anstelle der zwei Hauptschalter im
Dreipunktstromrichter, eingeschalten sind, erfolgen Kommutierungen zwischen einer
Stromrichterebene und einer darunter oder darüber liegenden Ebene immer mit Hilfe
zweier einzelner Hauptschalter. Aufgrund dieser Tatsache lassen sich die für den
Dreipunktstromrichter gemachten Angaben direkt übertragen und das Steuerproblem
reduziert sich auf die Wahl der richtigen Hilfsschalter Saux und Ladungssteuerungs
schalter Sn-NPC bzw. Sp-NPC. Generell kann gesagt werden, daß bei einer ARCP
Kommutierung bzw. einer ARCP unterstützten kapazitiven Kommutierung der Hilfs
schalter Saux genutzt werden muß, der bezüglich des Spannungspotentials an sei
nem Anschlußpunkt zu den Gleichspannungskapazitäten genau in der Mitte der bei
den Potentiale liegt, zwischen denen die Ausgangsspannung vo kommutiert wird. So
wird zum Beispiel bei der ARCP Kommutierung der Ausgangsspannung vo von
+Vdc/4 auf +Vdc/2 bezüglich des Stromrichtermittelpunktes 0, der Schalter Saux1, der
an einem Potential von +3/8 Vdc bezüglich des Stromrichtermittelpunktes liegt, in
Reihe zur Resonanz-Induktivität Laux geschalten:
Die Wahl der Ladungssteuerungsschalter, die an einer bestimmten Kommutierung
beteiligt sind, erfolgt in der Art, daß nur die Entlastungskapazitäten während der
Kommutierung umgeladen werden, deren parallel geschalteter Hauptschalter am
Kommutierungsprozeß mit einer Schalttransition beteiligt ist. Der Kommutierungstyp
ist dabei für die Wahl der Ladungssteuerungsschalter unerheblich.
In dem eben beschriebenen Beispiel der Kommutierung der Ausgangsspannung vo
von +Vdc/4 auf +Vdc/2 bezüglich des Stromrichtermittelpunktes 0 wären das die
Schalter S1 und S5. Von dieser Kommutierung bleiben die geschlossenen Schalter
S2, S3 und S4 bzw. die offenen Schalter S6, S7 und S8 unberührt. Mit Hilfe der La
dungssteuerungsschalter sind Strompfade zu gewährleisten, die die Kapazitäten C1
und C5 umladen, ohne dabei die anderen Kapazitäten umzuladen. Dies ist in dem
Fall zum einen durch die positive Gleichspannungsschiene 2 und zum anderen durch
einen geschlossenen Schalter Sn-NPC1, gebildet durch Dn-NPC1 und Tn-NPC1, zu ge
währleisten. Im Detail entspricht diese Kommutierung einer ARCP Kommutierung im
Dreipunktstromrichter. In Abhängigkeit von der Richtung des Ausgangsstromes kann
teilweise auch auf ein aktives Einschalten der Schalter Tn-NPC bzw. Tp-NPC verzichtet
werden, da die Entlastungsdioden Dn-NPC bzw. Dp-NPC automatisch eine korrekte La
dungssteuerung vornehmen.
Mit den unter Fig. 6 beschriebenen Modifikationen ist es somit möglich, daß Prinzip
der ARCP Kommutierung mit Ladungssteuerungsschaltern auf Mehrpunktstromrich
ter mit mehr als drei Punkten anzuwenden.
Claims (6)
1. Dreipunkt- oder Mehrpunktstromrichter
- - mit einer Reihenschaltung von mindestens vier Hauptschaltern (S1 . . . S8) pro Stromrichterphase, welche elektrisch parallel zwischen einer positiven und einer ne gativen Gleichspannungsschiene (2, 4) geschalten sind,
- - wobei parallel zu jedem einzelnen Hauptschalter eine einzelne Entlastungs kapazität (C1 . . . C8) angeordnet ist,
- - wobei zwischen den Gleichspannungsschienen (2, 4) mindestens zwei Stromrichterebenen gebildet sind, deren Verbindungspunkt (0) bzw. Verbindungs punkte (0, 1', 3') und Spannungsmittelpunkte (1, 3, 11, 12, 13, 14) verfügbar sind,
- - wobei der Ausgang der Stromrichterphase (10) über eine Reihenschaltung mindestens einer Resonanz-Induktivität (Laux, Laux1, Laux2) und unabhängig steuerba rer bidirektionaler Hilfsschalter (Saux1 . . . Saux4) mit den Spannungsmittelpunkten (1, 3, 11, 12, 13, 14) der Stromrichterebenen verbunden ist,
- - wobei die Verbindungspunkte (7, 9, 17, 19, 27, 49) der Entlastungskapazi täten (C1 . . . C8), welche nicht gleichzeitig den Ausgang der Stromrichterphase (10) bil den, über Ladungssteuerungsschalter (Sn-NPC, Sp-NPC, Sn-NPC1 . . . Sn-NPC3, Sp-NPC1 . . . Sp-NPC3) mit dem Verbindungspunkt (0) bzw. den Verbindungspunkten (0, 1', 3') der Stromrichterebenen verbunden sind (Fig. 1, 2, 4, 6).
2. Dreipunkt- oder Mehrpunktstromrichter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ausgang der Stromrichterphase (10) über eine Reihenschaltung
lediglich einer einzigen Resonanz-Induktivität (Laux) und mehrerer daran angeschlos
sener unabhängig steuerbarer bidirektionaler Hilfsschalter (Saux1...Saux4) mit den
Spannungsmittelpunkten (1, 3, 11, 12, 13, 14) der Stromrichterebenen verbunden ist
(Fig. 1, 6).
3. Dreipunkt- oder Mehrpunktstromrichter nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die einzige Resonanz-Induktivität (Laux) über einen weiteren unabhän
gig steuerbaren bidirektionalen Hilfsschalter (Saux3) mit dem Stromrichtermittelpunkt
(0) verbunden ist (Fig. 4).
4. Dreipunkt- oder Mehrpunktstromrichter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ausgang der Stromrichterphase (10) über getrennte Reihenschal
tungen jeweils einer Resonanz-Induktivität (Laux1, Laux2) und einem unabhängig steu
erbaren bidirektionalen Hilfsschalter (Saux1, Saux2) mit den Spannungsmittelpunkten
(1, 3) der Stromrichterebeneri verbunden ist (Fig. 2).
5. Dreipunkt- oder Mehrpunktstromrichter
- - mit einer Reihenschaltung von mindestens vier Hauptschaltern (S1 . . . S4) pro Stromrichterphase, welche elektrisch parallel zwischen einer positiven und einer ne gativen Gleichspannungsschiene (2, 4) geschalten sind,
- - wobei parallel zu jedem einzelnen Hauptschalter eine einzelne Entlastungs kapazität (C1 . . . C4) angeordnet ist,
- - wobei zwischen den Gleichspannungsschienen (2, 4) mindestens zwei Stromrichterebenen gebildet sind, deren Verbindungspunkt (0) bzw. Verbindungs punkte und Spannungsmittelpunkte (1, 3) verfügbar sind,
- - wobei die Verbindungspunkte (7, 9) der Entlastungskapazitäten (C1 . . . C4), welche nicht gleichzeitig den Ausgang der Stromrichterphase (10) bilden, über Rei henschaltungen einer Resonanz-Induktivität (Laux1, Laux2) und unabhängig steuerba rer bidirektionaler Hilfsschalter (Saux1, Saux2) mit den Spannungsmittelpunkten (1, 3) der Stromrichterebenen verbunden sind,
- - wobei die Verbindungspunkte (7, 9) der Entlastungskapazitäten (C1 . . . C4), welche nicht gleichzeitig den Ausgang der Stromrichterphase (10) bilden, über La dungssteuerungsschalter (Sn-NPC, Sp-NPC) mit dem Verbindungspunkt (0) bzw. den Verbindungspunkten der Stromrichterebenen verbunden sind (Fig. 3).
6. Dreipunkt- oder Mehrpunktstromrichter nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ausgang der Stromrichterphase (10) zusätzlich über eine Reihen
schaltung einer Resonanz-Induktivität (Laux3) und einen unabhängig steuerbaren bidi
rektionalen Hilfsschalter (Saux3) mit dem Stromrichtermittelpunkt (0) verbunden ist
(Fig. 5).
Priority Applications (4)
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DE19945864A DE19945864A1 (de) | 1999-04-20 | 1999-09-23 | ARCP Dreipunkt- oder Mehrpunktstromrichter |
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US09/553,323 US6205040B1 (en) | 1999-04-20 | 2000-04-20 | Auxiliary resonant commutated pole three-point or multipoint converter |
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