DE19746595A1 - Antriebseinheit mit Elektromotor - Google Patents
Antriebseinheit mit ElektromotorInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Antriebseinheit mit einem
Elektromotor nach der Gattung des Anspruches 1.
Eine durch die Druckschrift EP 0 175 996 A3 bekannte
Antriebseinheit besitzt einen Elektromotor mit einer
Motorwelle, eine mit der Motorwelle verbundene Schnecke, ein
mit der Schnecke im Eingriff befindliches Schneckenrad und
gemäß der Fig. 3 dieser Druckschrift beiden Enden der
Motorwelle zugeordnet Reibungsbremsen, deren erste
Reibelemente mit der längsverschiebbar gelagerten Motorwelle
starr verbunden sind und deren zweite Reibelemente jeweils
von einem Drehrichtungsgesperre gegen Verdrehung in einer
Drehrichtung gesichert sind, wobei das eine
Drehrichtungsgesperre gegen Linksdrehung und das andere
Drehrichtungsgesperre gegen Rechtsdrehung der Motorwelle
wirkt. Vom Schneckenrad, auf das ein in der einen oder
anderen Drehrichtung wirkendes Rücktriebsmoment
beispielsweise eines beweglichen Fahrzeugbauteiles wirkt,
wird über die Schnecke des ausgeschalteten Motors ein erstes
Reibelement zur Erzeugung von Reibschluß gegen das
zugeordnete zweite Reibelement gedrückt und dieserart die
Motorwelle gebremst. Diese Reibungsbremsen ergeben in dem
vorliegenden Fall den Vorteil, daß ein Mangel an
Selbsthemmung des aus dieser Schnecke und dem Schneckenrad
bestehenden Schneckengetriebes, wobei der Mangel eine Folge
von Erschütterungen sein kann, nicht zu ungewollter
selbsttätiger Verstellung des beweglichen Fahrzeugteiles wie
Fensterscheibe, Schiebedach, Spiegel, Sitz oder dergleichen
führt. Diese Reibungsbremsen erschweren auch zumindest ein
unbefugtes Öffnen eines Fensters oder eines Schiebedaches.
Teuer ist der Aufwand für Bauteile mit Gleitflächen, die mit
Sorgfalt aufeinander abzustimmen und herzustellen sind.
Durch die Patentschrift US 4,823,035 ist ein Elektromotor
mit einem Rastmechanismus bekannt, der gegen eine ungewollte
Verdrehung der Motorwelle wirkt und beim Einschalten des
Elektromotors per elektrischen Strom entrastbar ist. Der
Rastmechanismus enthält eine mit der Motorwelle verdrehfest
verbundene Nabe mit vier radial abstehenden Rastzähnen,
einen zum Eintauchen in Lücken zwischen den Rastzähnen
bestimmten Raststift, der radial zur Nabe verschiebbar
gelagert ist und mittels einer Feder in Richtung der Nabe
belastet ist, und einen das Entrasten bewirkenden Aktuator,
der nach Art einer Schraubenfeder aus Draht gewunden ist,
wobei der Draht aus Formgedächtnismaterial (shape memory
metal) gewickelt ist und mittels elektrischem Strom
aufheizbar ist, um infolge von Erwärmung gegen die
Schraubenfeder zu wirken und den Raststift aus einer
jeweiligen Lücke zwischen den Rastzähnen zu ziehen. Die
Windungen sind nach Art einer elektrischen Spule einerseits
mit einem Schalter und andererseits mit einer Bürste und
also Ankerwicklungen des Elektromotors in Reihe geschaltet,
so daß ein Einschalten des Elektromotors eine Erwärmung des
Aktuators und damit schließlich ein Entrasten des
Rastmechanismus zur Folge hat. Ein Ausschalten des
Elektromotors führt zu einem Abkühlen des Aktuators und
schließlich dazu, daß die Schraubenfeder den Raststift zur
Nabe drückt, wodurch ein Einrasten des Stiftes zwischen
Rastzähnen möglich wird. Erkennbar kommt also zwischen dem
Stift und wenigstens einem der Rastzähne ein mechanischer
formschlüssiger Kontakt zustande.
Die erfindungsgemäße Antriebseinheit mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1 hat den Vorteil, daß sie eine auf
einfache Art und Weise wirkende Hemmung besitzt, die
berührungslos und verschleißfrei ausgebildet ist.
Die erfindungsgemäße Antriebseinheit kommt ohne Gleitflächen
und ohne Reibflächen aufweisende und ohne formschlüssig
mechanisch wirkende Bauelemente aus. Die erfindungsgemäße
Antriebseinheit ist verschleißarm, auch dann, wenn der
Zutritt von Abrieb von Bürsten des Motors nicht vermeidbar
ist.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im
Patentanspruch 1 angegebenen Antriebseinheit möglich.
Besonders vorteilhaft, weil einfach im Aufbau, ist ein
Ausführungsbeispiel mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruches 2. Das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 3
ergibt den Vorteil einer verstärkten Hemmung.
Die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 4 ergeben ein
Ausführungsbeispiel im Falle eines Elektromotors, der als
ein Kollektormotor ausgebildet ist für zwei
Antriebsdrehrichtungen. Trotz der für die
Drehrichtungsumkehr notwendigen Änderung der Stromrichtung
durch die Bürsten genügt es nunmehr, die Magnetspule der
Rasteinrichtung über die Gleichrichterschaltung dauerhaft
mit Anschlußleitungen des Elektromotors zu verbinden.
Die erfindungsgemäße Antriebseinheit ist schematisch in der
einzigen Figur dargestellt.
Die Antriebseinheit 2 besitzt einen schematisch
dargestellten Elektromotor 3, einen Rastmechanismus 4 und
wahlweise ein aus dem Stand der Technik entnehmbares
Getriebe 5, beispielsweise ein Schneckengetriebe.
Der Elektromotor 3 ist hier als ein Kollektormotor mit zwei
Bürsten 6 und 7 ausgebildet und weist zwei zu den Bürsten 6
und 7 verlaufende Anschlußleitungen 8 und 9 auf. Der
Elektromotor 3 ist beispielsweise in zwei Drehrichtungen
betreibbar, je nachdem, ob an die Anschlußleitung 8 oder 9
eine positive Spannung gelegt wird. Das Bereitstellen einer
positiven Spannung an der Anschlußleitung 8 oder 9 und
dementsprechend das Potential an der jeweils anderen
Anschlußleitung gehört nicht zum Gegenstand der Erfindung
und wird deshalb hier nicht beschrieben.
Der Elektromotor 3 hat eine Motorwelle 10 zum Abgeben von
Drehmoment an das Getriebe 5 oder direkt an einen nicht
dargestellten Drehmomentaufnehmer. Mit der Motorwelle 10 und
damit auch mit dem Getriebe 5 drehfest verkoppelt ist als
Bestandteil des Rastmechanismus 4 eine Nabe 11, die hier im
Beispiel vier Rastzähne 12 aufweist, die radial von der Nabe
11 abstehen und unter sich gleiche Winkelabstände aufweisen.
Die Nabe 11 und die Rastzähne 12 sind aus einem magnetisch
leitenden Werkstoff hergestellt. Anstelle von vier in der
Figur dargestellten Rastzähnen 12 ist es möglich, eine
unbestimmte Anzahl von Rastzähnen zu wählen. Entlang einer
durch Drehen der Nabe 11 erzeugbaren Umlaufbahn dieser
Rastzähne 12 ist ein permanentmagnetischer Kreis, bestehend
aus einem ersten Magnetflußleitstück 13, einem zweiten
Magnetflußleitstück 14 und einem Permanentmagnet 15,
angeordnet. Der Permanentmagnet 15 hat einen Nordpol N und
einen Südpol S. Demgemäß stellt das Magnetflußleitstück 13
in Ausrichtung zu Rastzähnen 12 und der Nabe 11 einen
Nordpol N zur Verfügung, wogegen das Magnetflußleitstück 14
im Bereich der Rastzähne 12 einen Südpol S zur Verfügung
stellt. Anhand der Figur ist erkennbar, daß ausgehend von
dem Nordpol durch das Magnetflußleitstück 13 sowie einen zu
diesem ausgerichteten Rastzahn 12, durch die Nabe 11 und
einen weiteren Rastzahn 12 sowie durch das andere
Magnetflußleitstück 14 ein magnetischer Fluß stattfindet. In
der Figur sind Luftspalte 16 und 17 dargestellt, die
unvermeidlich sind. In der gezeigten Ausrichtung der
Rastzähne 12 zu den Magnetflußleitstücken 13 und 14 sind
Magnetflußlinien durch die Luftspalte 16 und 17 am
kürzesten. Erfolgt wegen eines in das Getriebe 5 wirkenden
Rücktriebsmoments eine Verdrehung der Nabe 11, so verlieren
die Rastzähne 12 die dargestellten Ausrichtungen zu den
Magnetfeldleitstücken 13 und 14 und die Luftspalte 16 und 17
werden dann länger, wobei der magnetische Fluß in den
Luftspalten 16 und 17 Richtungsänderungen unterliegt. Dies
bewirkt Rückstellmomente entgegen der Verdrehung der Nabe 11
mit der erfindungsgemäß gewollten Wirkung, daß unerwünschte
Verdrehungen der Motorwelle 10 beschränkt werden auf ein
Winkelmaß, das im wesentlichen auf einen Winkel eingegrenzt
ist in der Größenordnung der Abmessung des Rastzahnes 12 in
Umfangsrichtung dividiert durch den Abstand des Rastzahnes
12 relativ zu einer Drehachse der Nabe 11 bzw. der Drehachse
der Motorwelle 10.
Damit im Betrieb des Elektromotors 3 dieser nicht mittels
der Magnetflußleitstücke 13 und 14 und der Zähne 12
erzeugbare Rastmomente zu überwinden braucht, was
gegebenenfalls einen nachteilig großen Elektromotor 3
erfordern würde, ist eine Magnetspule 18 vorgesehen zum
wenigstens teilweisen Kompensieren des magnetischen Flusses,
der von dem Permanentmagnet 15 erzeugt wird. Es ist dem
Konstrukteur freigestellt, diese Magnetspule 18 um ein
Magnetflußleitstück 13 oder 14 oder um den Permanentmagnet
15 herum anzuordnen oder die Magnetspule 18 entlang aller
drei genannten Bauteile zu erstrecken. Im dargestellten
Beispiel erfolgt eine Stromversorgung der Magnetspule 18
über Spulenenden 19 und 20 unter Zwischenschaltung einer
Gleichrichterschaltung 21 und Zwischenleitungen 22 und 23
von den Anschlußleitungen 8 und 9 des Elektromotors 3. Wie
in der Figur dargestellt, ist die Gleichrichterschaltung 21
eine sogenannte Brückenschaltung mit der Wirkung, daß die
Stromflußrichtung durch die Magnetspule 18 immer die gleiche
ist, egal ob eine Versorgungsspannung mit dem Vorzeichen +
an die Anschlußleitung 8 oder die Anschlußleitung 9 gelegt
wird. Dies ergibt, in zu der Erfindung gehörender Weise, den
Vorteil, daß auch bei einem in zwei Drehrichtungen
betreibbaren Elektromotor, so wie dies weiter oben
beschrieben ist, zur Versorgung der Magnetspule 18 mit
Erregungsstrom keine zusätzlichen Schaltelemente wie
Relaiskontakte oder Halbleiterschaltelemente notwendig sind.
Die Bauteile 11, 12, 13, 14, 15 bilden also den
Rastmechanismus 4, wobei die Magnetspule 18 dazu bestimmt
ist, zeitweise, nämlich während des Betriebs des
Elektromotors, Rastkräfte wenigstens zu vermindern. Das Ziel
einer völligen Beseitigung von Rastkräften mittels der
Magnetspule 18 braucht nicht erreicht zu werden. Das
Erreichen des Zieles wäre nämlich auch daran geknüpft, daß
Bauteiltoleranzen bezüglich Abmessungen und magnetischer
Wirkung in sehr engen Grenzen gehalten werden müßten und
wegen variabler Temperatur der Magnetspule 18 zusätzlich
Stromfluß durch die Magnetspule 18 geregelt werden müßte.
Dies alles wäre unter Umständen viel zu teuer, insbesondere
dann, wenn die erfindungsgemäße Antriebseinheit preisgünstig
dem Verstellen von Fensterscheiben oder Schiebedächern oder
dergleichen von Fahrzeugen dienen soll.
Claims (4)
1. Antriebseinheit mit einem Elektromotor, der eine
Motorwelle hat, und mit einem elektrisch entrastbaren
Rastmechanismus, der eine mit der Motorwelle verkoppelte
Nabe und von dieser radial abstehende Rastzähne sowie
wenigstens einen Raststift und zur elektrischen Entrastung
ein Element aufweist, das aus Windungen von elektrisch
leitfähigem Draht besteht und zum Entrasten von elektrischem
Strom durchflossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rastzähne (12) aus magnetisch leitfähigem Werkstoff
bestehen, daß der wenigstens eine Raststift (13, 14)
ortsfest angeordnet und Bestandteil eines
permanentmagnetischen Kreises (13, 14, 15) ist, relativ zu
dessen Polen (N, S), die Rastzähne (12) nacheinander
ausrichtbar sind, und daß der elektrisch leitfähige Draht zu
einer wenigstens eine Teillänge des permanentmagnetischen
Kreises (13, 14, 15) umfassenden Magnetspule (18) gewickelt
ist zu einer zeitweiligen wenigstens teilweisen Kompensation
des permanentmagnetischen Flusses des permanentmagnetischen
Kreises (13, 14, 15).
2. Antriebseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der permanentmagnetische Kreis (13, 14, 15) ein Polpaar
mit einem Nordpol (N) und einem Südpol (S) aufweist und daß
die Rastzähne (12) derart winkelig von der Nabe (11)
abstehend ausgerichtet sind, daß sie gleichzeitig zu dem
Polpaar ausrichtbare Paare bilden.
3. Antriebseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nabe (11) aus magnetisch leitfähigem Werkstoff
besteht.
4. Antriebseinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Elektromotor (3) als ein
Kollektormotor mit zwei Bürsten (6, 7) ausgebildet ist und
daß die Magnetspule (18) über eine nach Art einer
Brückenschaltung ausgebildete Gleichrichterschaltung (21)
mit den Bürsten (6, 7) verschaltet ist.
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