DE19746522A1 - Gelenklager - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gelenklager, bestehend aus einem Innenring mit
sphärischer Außenfläche und einem diesen aufnehmenden Außenring mit
sphärischer Innenfläche, wobei in einer im Außenring umlaufenden Nut ein
sphärisches Formteil angeordnet ist, das die vom Außenring nicht abgedeckte
sphärische Außenfläche des Innenrings schützt.
Ein derart gattungsgemäßes Gelenklager ist aus dem DE-GM 19 70 792 vor
bekannt. In Fig. 4 dieser Vorveröffentlichung ist ein Gelenklager mit einem
verhältnismäßig breiten Innenring abgebildet, der von einem schmäleren Außen
ring aufgenommen ist. Die nicht vom Außenring abgedeckte Gleitfläche des
Innenringes ist von einem sphärisch ausgebildeten Formteil abgedeckt, das in
einem radialen Abstand vom Innenring angeordnet ist und in einer umlaufenden
Nut im Außenring gehalten ist. Die eigentliche Abdichtung des Gelenklagers
erfolgt durch zusätzliche Dichtringe, die in einer weiteren Nut des Innenringes
eingreifen und mit Vorspannung an dem sphärisch ausgebildeten Formteil fe
dernd anliegen.
Nachteilig dabei ist, daß bei dieser Art einer Abdeckung zwei in der Art unter
schiedliche Bauteile benötigt werden und darüber hinaus der Innenring eine
Nut aufweisen muß. Eine solche Art der Abdeckung ist relativ aufwendig in
Fertigung und Montage und macht daher ein Gelenklager teuer und schränkt
bei axialer Innenring-Fixierung die sphärische Einstellbarkeit in Kipprichtung
ganz oder teilweise ein.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstigere Ab
deckung eines Gelenklagers zu entwickeln, die ohne diese Einschränkung in
vorhandene oder Neukonstruktionen eingebaut werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe nach dem kennzeichnenden Teil von
Anspruch 1 dadurch gelöst, daß das Formteil zumindest zweiteilig ausgebildet
ist, wobei ein vom Innenring beabstandetes erstes Formteil einerseits mit einer
radial nach außen gerichteten Umbördelung in der Nut des Außenringes gehal
ten ist und andererseits mit einer am anderen Ende angeordneten radial nach
innen gerichteten Umbördelung ein auf dem Innenring befindliches zweites
Formteil umfaßt, das an seinem inneren Ende eine radial nach außen gerichtete
Umbördelung aufweist, wobei die Formteile einander teilweise überdeckend,
selbsthaltend und gegeneinander beweglich angeordnet sind.
Durch diese erfindungsgemäße Anordnung wird das Gelenklager sicher nach
außen abgedichtet, so daß es auch unter verschärften Einsatzbedingungen, wie
sie beispielsweise bei Baumaschinen, in der Hütten- und in der Fördermittel
industrie sowie im Fahrzeugbereich gegeben sind, zuverlässig funktionieren
kann. Ein weiterer entscheidender Vorteil ist darin zu sehen, daß zwischen
Innenring, Außenring und zweiteiler Abdeckung zusätzliche Räume gebildet
sind, die als Schmiermittelvorratsräume genutzt werden können. Auf diese
Weise wird die Schaffung eines wartungsfreien lebensdauergeschmierten Ge
lenklagers aus einem überlicherweise wartungspflichtigen Gelenklager möglich.
Es ist weiter von Vorteil, daß durch die erfindungsgemäße Abdichtung im
Vergleich zum bisherigen Stand der Technik gemäß DE-GM 19 70 792 am
Innenring des Gelenklagers keine zusätzliche Nut spanend hergestellt werden
muß. Durch die radial einander entgegegengesetzt gerichteten Umbördelungen
der Formteile ist auch sichergestellt, daß sich bei einem Verschwenken der
Gelenklagerringe in der Abdeckung kein Spalt nach außen bilden kann. Weiter
ist von Vorteil, daß das am Außenring spezifisch angeordnete Formteil für jede
beliebige Lagergröße/-type verwendet werden kann und lediglich das am
Innenring befindliche Formteil in seiner geometrischen Ausdehnung an die
jeweilige Lagergröße/-type angepaßt werden muß. Darüber hinaus lassen sich
die erforderlichen Formteile durch moderne Fertigungsverfahren in jeglicher
Form und Ausdehnung problemlos herstellen, wobei die axiale Fixierung von
Außen- und Innenring ohne Einschränkung möglich ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2
bis 8 beschrieben und werden nachstehend erläutert.
So ist nach Anspruch 2 vorgesehen, daß die Formteile als schalenartige Kugel
stümpfe ausgebildet sein sollen. Derartige kreisrunde Formen lassen sich in ein
facher Weise fertigungstechnisch herstellen.
Aus Anspruch 3 geht hervor, daß das zweite Formteil einen radial nach innen
gerichteten, die Stirnfläche des Innenringes überdeckenden Flansch aufweisen
soll.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung gemäß Anspruch 4 sollen die
Formteile mit Vorspannung aneinander anliegen. Auf diese Weise ist ein siche
rer Zusammenhalt der Abdeckung ohne Spaltbildung zwischen den Formteilen
gewährleistet.
Nach einem anderen Merkmal der Erfindung gemäß Anspruch 5 sollen die
Formteile mit einer Oberflächenschicht, beispielsweise mit einer Korrosions
schutzschicht versehen sein. Durch diese Oberflächenschicht kann das Gelenk
lager ganz speziell an seinen jeweiligen Anwendungsfall angepaßt werden.
Auch ist nach den Ansprüchen 6 und 7 vorgesehen, daß die Formteile aus
einem metallischen Werkstoff, beispielsweise Edelstahl oder Messing oder aus
einem schlag- und temperaturbeständigen Kunststoff hergestellt sein sollen. Die
Auswahl des Werkstoffes wird sich nach dem speziellen Einsatzgebiet des
Gelenklagers richten, wobei insbesondere die thermische Einsatzbandbreite der
verschiedenen Gelenklagertypen ohne Einschränkung genutzt werden kann.
Schließlich geht aus Anspruch 8 hervor, daß in einem von den Formteilen und
deren Umbördelungen begrenzten Freiraum ein Dichtungsring angeordnet sein
soll. Auf diese Weise läßt sich das befettete Gelenklager nach außen vollkom
men dicht abschließen, so daß wartungsarme bzw. -freie Einheiten gebildet
sind.
Die Erfindung wird an nachstehendem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Die beiden Fig. 1 und 2 zeigen einen teilweisen Längsschnitt durch ein
erfindungsgemäßes Gelenklager.
In den Fig. 1 und 2 ist ein erfindungsgemäßes Gelenklager gezeigt, das aus
einem Außenring 1 mit einer sphärischen Innenfläche 2 und aus einem Innen
ring 3 mit einer sphärischen Außenfläche 4 besteht, wobei zwischen den
beiden Flächen 2 und 4 eine am Außenring 1 befestigte Gleitschicht 5 aus PTFE
(Polytetrafluoräthylen) angeordnet ist. Die das Gelenklager nach außen schüt
zende Abdeckung 6 besteht aus einem ersten Formteil 7, das mit seiner radial
nach außen gerichteten Umbördelung 9 in einer Nut 10 des Außenringes einge
schnappt ist. Ein zweites Formteil 8 ist auf der sphärischen Außenfläche 4 des
Innenringes 3 plaziert, d. h. nur aufgeschoben, aber nicht befestigt und weist an
seinem inneren Ende eine radial nach außen gerichtete Umbördelung 12 auf.
Die beiden Formteile 7 und 8 sind einander teilweise überdeckend und gegen
einander beweglich angeordnet, so daß bei einer Kippbewegung des Innen
ringes 3 sich die Umbördelung 12 des Formteiles 8 und die Umbördelung 11
des Formteiles 7 aufeinander zu oder voneinander wegbewegen. In den Figuren
ist die Abdeckung 6 mit ihren Formteilen 7 und 8 so dargestellt, daß zwischen
Umbördelung 12 und Formteil 7 und Umbördelung 11 und Formteil 8 je ein
Spalt verbleibt. Die Abdeckung 6 kann aber auch so ausgeführt werden, daß
beide Teile 7 und 8 direkt, d. h. ohne Spalt aufeinanderliegen.
Wie insbesondere aus Fig. 1 weiter ersichtlich, setzt sich der zwischen Gleit
schicht 5 und Stirnfläche 13 liegende Teil 1 7 der sphärischen Außenfläche 4
des Innenringes 3 aus etwa drei gleich großen Bereichen zusammen. Die ersten
zwei Drittel dieses Bereiches werden vom Formteil 8 und das letzte Drittel vom
Formteil 7 abgedeckt. Die beiden Freiräume 15 und 16, die im ersten Fall von
den Formteilen 7 und 8 und im zweiten Fall vom Formteil 7 und den beiden
Lagerringen 1 und 2 begrenzt werden, können als Vorratsräume für Schmier
mittel verwendet werden, so daß eine lebensdauergeschmierte Einheit bei
wartungspflichtigen Gelenklagern eingesetzt werden kann. Genausogut ist es
aber auch möglich, im Freiraum 15 einen zusätzlichen Dichtungsring, beispiels
weise einen O-Ring oder einen fettgetränkten Filzring zu integrieren. Der
einzige Unterschied zwischen den Fig. 1 und 2 besteht darin, daß nach
Fig. 2 das zweite Formteil 8 einen Flansch 14 aufweist, der den Innenring 3
auch an seiner Stirnseite 13 bedeckt. Hier kann mit einer axialen Fixierung des
Innenringes 3 eine Vorspannung und damit Abdichtungsverbesserung über das
Formteil 8 erreicht werden.
Die Montage der Abdeckung 6 erfolgt nun derart, daß zunächst das zweite
Formteil 8 auf den Innenring 3 aufgeschoben wird. Dieses wird dann durch das
erste Formteil 7 gehalten und positioniert, wenn Formteil 7 in die umlaufende
Nut 10 des Außenringes 1 eingeschnappt bzw. eingefedert ist.
1
Außenring
2
sphärische Innenfläche
3
Innenring
4
sphärische Außenfläche
5
PTFE-Gleitschicht
6
Abdeckung
7
erstes Formteil
8
zweites Formteil
9
Umbördelung von
7
10
Nut
11
Umbördelung von
7
12
Umbördelung von
8
13
Stirnseite
14
Flansch von
8
15
Freiraum
16
Freiraum
17
Bereich
Claims (8)
1. Gelenklager, bestehend aus einem Innenring (3) mit sphärischer Außenfläche
(4) und einem diesen aufnehmenden Außenring (1) mit sphärischer Innenfläche
(2), wobei in einer im Außenring (1) umlaufende Nut (10) ein sphärisches
Formteil angeordnet ist, das die vom Außenring (1) nicht abgedeckte sphärische
Außenfläche (4) des Innenrings (3) schützt, dadurch gekennzeichnet, daß das
Formteil zumindest zweiteilig ausgebildet ist, wobei ein vom Innenring (3)
beabstandetes erstes Formteil (7) einerseits mit einer radial nach außen gerichte
ten Umbördelung (9) in der Nut (10) des Außenringes (1) gehalten ist und
andererseits mit einer am anderen Ende angeordneten radial nach innen gerich
teten Umbördelung (11) ein auf dem Innenring (3) befindliches zweites Formteil
(8) umfaßt, das an seinem inneren Ende eine radial nach außen gerichtete
Umbördelung (12) aufweist, wobei die Formteile (7, 8) einander teilweise
überdeckend, selbsthaltend und gegeneinander beweglich angeordnet sind.
2. Gelenklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile
(7, 8) als schalenartige Kugelstümpfe ausgebildet sind.
3. Gelenklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite
Formteil (8) einen radial nach innen gerichteten, eine Stirnfläche (13) des
Innenringes (3) überdeckenden Flansch (14) aufweist.
4. Gelenklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile
(7, 8) mit Vorspannung aneinander anliegen.
5. Gelenklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile
(7, 8) mit einer Oberflächenschicht, beispielsweise mit einer Korrosionsschutz
schicht versehen sind.
6. Gelenklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile
(7, 8) aus Edelstahl oder aus Messing hergestellt sind.
7. Gelenklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile
(7, 8) aus einem schlag- und temperaturbeständigen Kunststoff hergestellt sind.
8. Gelenklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem von
den Formteilen (7, 8) und deren Umbördelungen (11, 12) begrenzten Freiraum
(15) ein Dichtring angeordnet ist.
Priority Applications (2)
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19746522A Withdrawn DE19746522A1 (de) | 1997-10-22 | 1997-10-22 | Gelenklager |
Country Status (2)
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DE (1) | DE19746522A1 (de) |
WO (1) | WO1999020913A1 (de) |
Cited By (1)
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DE102017117363A1 (de) | 2017-08-01 | 2019-02-07 | Schaeffler Technologies AG & Co. KG | Gelenklager |
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Also Published As
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: INA-SCHAEFFLER KG, 91074 HERZOGENAURACH, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |