Die Erfindung bezieht sich auf ein Mehrkammerprofil aus
Metall als Ausgangsprofil für die Fertigung eines Biege
trägers, mit zwei gegenüberliegenden, durchgehenden
Seitenwandungen, und die Kammern vorgebenden Verbindungs
stegen.
Die Fertigung von Biegeträgern, insbesondere von Stoß
fängerträgern für PKW, geht u. a. aus von metallischen
Mehrkammerprofilen, die typischerweise durch Strangpressen
hergestellt werden.
Typischerweise wird dabei ein Zweikammerprofil verwendet. Es
können jedoch auch drei Kammerprofile usw. Anwendung finden.
Dabei mußten für die jeweils notwendigen Varianten des
Biegeträgers im Anwendungsfall, z. B. um bei Stoßfänger
trägern den von PKW zu PKW verschiedenen Anforderungen
hinsichtlich der Profilvariation nachkommen zu können, bzw.
um Bauteilgewicht und Bauteildimensionierung den
Belastungsfällen anzugleichen, bislang verschieden
ausgestaltete Mehrkammerprofile hergestellt und vorgehalten
werden, was die Herstellung verteuert und hinsichtlich der
Logistik einen beträchtlichen Aufwand bedingt.
Es ist auch bekannt, ausgehend von einem Mehrkammerprofil
durch Anwendung der Innenhochdruck-Umformung das Profil zu
variieren. Dabei bilden sich jedoch mit Nachteil in den
Verbindungsstegen unterschiedliche Materialstärken und damit
eine unterschiedliche Festigkeit aus, was sich wiederum
nachteilig auf die geforderte Gesamtfestigkeit des Biegeteils
auswirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs
bezeichnete Mehrkammerprofil so auszubilden, daß es auf
einfache Weise variierbar ist und die Materialstärke im
wesentlichen gleichförmig ist.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt ausgehend von dem eingangs
bezeichneten Mehrkammerprofil gemäß der Erfindung dadurch,
daß die Verbindungsstege bogen- oder schleifenförmig
ausgeführt sind.
Wenn daher die Verbindungsstege des Mehrkammerprofils in
Anpassung an die Vorgaben gedehnt werden, werden die Bögen
bzw. Schleifen in den Verbindungsstegen entsprechend
gestreckt, wobei die Materialstärke der Verbindungsstege bei
der Profilvergrößerung im wesentlichen erhalten bleibt.
Vorzugsweise ist gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung die
Materialstärke der Verbindungsstege so gewählt, daß sie
derjenigen der Seitenwandungen entspricht.
Gleiche Wandstärken bedeuten gleiche Festigkeit, was sich
wiederum vorteilhaft auf die Gesamtfestigkeit des Biege
trägers auswirkt.
Alternativ, je nach Anwendungsfall kann die vorgenannte
Aufgabe ausgehend von dem eingangs bezeichneten Mehr
kammerprofil dadurch gelöst werden, daß die Verbindungsstege
eine größere Materialstärke als die Seitenwand oder sie
Seitenwand eine größere Materialstärke als die Verbin
dungsstege haben. Bei einer derartigen Ausführungsform
ergibt sich die Profilvergrößerung ausschließlich aus der
Materialdehnung, was für verschiedene Metalle durchaus
Vorteile erbringt.
Um den Umformungsvorgang günstig zu gestalten, sind dabei
gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung die Verbindungsstege
zusätzlich bogen- oder schleifenförmig ausgeführt, so daß
dann die Profilvergrößerung primär aus der Form der
Verbindungsstege und nicht aus der Materialdehnung gewonnen
wird.
Um eine Profilvergrößerung des Mehrkammerprofils zu erzielen,
wird mit Vorteil die Technik des Innenhochdruck-Umformens
angewendet, indem in dem Innern der Kammern durch ein Profil-
Aufblaswerkzeug oder ein Aufweitwerkzeug ein hoher Innendruck
aufgebracht wird, der so hoch gewählt ist, daß eine Dehnung
der Verbindungsstege erfolgt, die durch außerhalb des
Profils variabel angebrachte Matritzen begrenzt wird.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der
Erfindung ergeben sich anhand der Beschreibung eines in der
einzigen Figur der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei
spieles.
Die Figur zeigt ein Mehrkammerprofil 1 aus Metall als
Ausgangsprofil für die Fertigung eines Biegeträgers,
insbesondere eines Stoßfängerträgers für einen PKW. Ein
derartiges Mehrkammerprofil erhöht die Steifigkeit des
Biegeträgers unter Einsparung von Material. Im Aus
führungsbeispiel ist das Mehrkammerprofil kastenförmig
ausgestaltet, wie es insbesondere für Stoßfängerträger
zweckmäßig ist. Andere Profilformen sind denkbar.
Die Mehrkammerprofile werden typischerweise durch
Strangpressen hergestellt, wobei auch hier andere Verfahren
möglich sind.
Im Ausführungsbeispiel ist ein Zweikammer-Ausgangsprofil mit
den Kammern 1a, 1b vorgesehen, das für die meisten
herzustellenden Biegeträger ausreicht. Es können auch Profile
mit mehr als zwei Kammern, je nach herzustellendem
Biegeträger, vorgesehen werden.
Das Mehrkammerprofil 1 besitzt zwei gegenüberliegende,
durchgehende Seitenwandungen 2, 3, sowie die Kammern
begrenzende Verbindungsstege 4, 5 und 6.
Im Ausführungsbeispiel sind der mittlere Verbindungssteg 5
schleifenförmig und die äußeren Verbindungsstege 4, 6
bogenförmig ausgebildet. Muß das Profil 1 in Anpassung an
die gestellten Forderungen vergrößert werden, so geschieht
dies am zweckmäßigsten durch Anwendung des Verfahrens der
Innenhochdruck-Umformung, indem in dem Innern der Kammern
1a, 1b durch ein Profil-Aufblaswerkzeug oder ein Aufweit
werkzeug ein hoher Innendruck aufgebracht wird, der so
hoch gewählt ist, daß eine Streckung der Verbindungsstege
4, 5, 6 erfolgt, die durch außerhalb des Profils variabel
angebrachte Matritzen (nicht dargestellt) begrenzt wird.
Im völlig gedehnten Zustand nehmen die Verbindungsstege 4,
5, 6 des Mehrkammerprofils die gestrichelt gezeichnete
Position ein.
Die dargestellte Ausführungsform mit den bogen- oder
schleifenförmigen Verbindungsstegen und mit im
wesentlichen gleichen Materialstärken in bezug auf die
Seitenwandungen 2, 3 vermeidet mit Vorteil starke
Materialanhäufungen zur Verformung im plastischen Bereich.
Dennoch ist es, im Prinzip möglich, anstelle der bogen- oder
schleifenförmigen Ausbildung, oder in Kombination
damit, die Wandstärke der Verbindungsstege stärker als die
der Seitenwandungen auszubilden, was gegebenenfalls den
Bereich der Profilvergrößerung erweitert.
Die Erfindung erlaubt mit einfachen Mitteln unter
Vermeidung von Festigkeitsproblemen eine Profilvariation,
um Bauteilgewicht und Bauteildimensionen den jeweiligen
Belastungsfällen, denen das Biegeteil später ausgesetzt
ist, anzupassen.