DE19745628A1 - Kombinatorische Erzeugung von phosphorhaltigen Wirkstoffen und Zwischenprodukten durch Festphasensynthese - Google Patents
Kombinatorische Erzeugung von phosphorhaltigen Wirkstoffen und Zwischenprodukten durch FestphasensyntheseInfo
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- C07F—ACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
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- C07F9/32—Esters thereof
- C07F9/3205—Esters thereof the acid moiety containing a substituent or a structure which is considered as characteristic
- C07F9/3229—Esters of aromatic acids (P-C aromatic linkage)
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C40B—COMBINATORIAL CHEMISTRY; LIBRARIES, e.g. CHEMICAL LIBRARIES
- C40B40/00—Libraries per se, e.g. arrays, mixtures
Description
Die Erfindung betrifft das technische Gebiet der Synthese von chemischen
Verbindungen mit bestimmten gemeinsamen Strukturmerkmalen, insbesondere auf
dem Gebiet der Zwischenprodukte und Wirkstoffe aus der Gruppe der
Phosphonigsäuren und Phosphinsäuren und deren Ester.
Phosphorhaltige Verbindungen sind im Stoffwechsel von tierischen und pflanzlichen
Organismen häufig anzutreffen. Anhand allgemein bekannter Beispiele ist schon
gezeigt worden, daß strukturelle Varianten solcher Verbindungen Wirkstoffe auf
dem Gebiet der Pharmazeutika oder Pflanzenschutzmittel sein können. Allerdings
besteht ein wachsendes Problem aus der Vielzahl der strukturellen Varianten
potentieller Wirkstoffe solche mit gewünschten Eigenschaften herauszufinden.
Steigende Anforderungen an die Eigenschaften neuer biologisch aktiver Stoffe für
den Pflanzenschutz oder die Medizin haben es mit sich gebracht, daß die
Entwicklung eines marktreifen Wirkstoffs mit der Herstellung und Prüfung einer
immer größeren Zahlen an Testsubstanzen verbunden ist. Nach Einschätzung vieler
Fachleute wird diese Tendenz trotz verfeinerter Kenntnisse über die Biochemie
bekannter Wirkstoffe und computerunterstützter Berechnungen von
Molekülstrukturen und -eigenschaften ("molecular modelling") anhalten. Um
Aufwand an Kosten und Zeit nicht gleichermaßen ansteigen zu lassen, stellt sich für
die Forschung nach neuen Wirkstoffen die Aufgabe, effektivere Methoden zur
Herstellung großer Zahlen neuartiger oder systematisch variierter Testverbindungen
zu entwickeln.
Die Methoden zur systematischen Herstellung großer Zahlen an Testverbindungen
und speziell dazu geeigneter Methoden zu deren Analyse und biologischen Prüfung
werden unter dem Begriff "kombinatorische Chemie" zusammengefaßt; vgl. z. B. J.
S. Früchtel, G. Jung in Angew. Chem. 108 (1996)19.
Einige kombinatorische Synthesemethoden zielen darauf ab, in möglichst effektiver,
standardisierter Weise eine große Zahl von strukturvarianten Verbindungen in
möglichst wenigen Reaktionsschritten gemeinsam ("in einem Pool") herzustellen
und gemeinsam auf biologische Wirkung zu testen; vgl. z. B. die Divide-Couple-and-
Recombine-Methode nach a) K. S. Lam, S. E. Salmon, E. M. Hersh, V. J. Hruby, W.
M. Kazmeiersky, R. J. Knapp in Nature 82 (1991) 354, b) A. Furka, F. Sebestyen, M.
Asgedom, G. Dibo in Int. J. Pept. Protein Res. 37 (1991) 487. Falls dann eine ganze
Gruppe von Verbindungen ("Pool") keine wirksame Verbindung enthält, so reicht im
Prinzip ein einziger gemeinsamer Test aus, um diese Strukturvarianten
auszuschließen. Falls der gemeinsame Test jedoch Wirksamkeit anzeigt, kann die
Variation bei der Herstellung der Testverbindungen gezielt verringert werden, um
die Gruppe mit dem Wirkstoff oder den Wirkstoffen einzugrenzen und schließlich
die Struktur der wirksamen Verbindungen zu bestimmen.
Die beschriebene "Pooling"-Methode läßt sich in der Regel jedoch nicht mehr
sinnvoll anwenden, wenn es um die Optimierung von Wirkstoffstrukturen geht und in
der Gruppe der Testverbindungen viele ähnlich wirksame Verbindungen vorhanden
bzw. zu erwarten sind oder auch wenn größere Mengen der Verbindungen für die
Ersttests benötigt werden.
Zur Lösung der letztgenannten Aufgabe geht man oftmals von einer Verbindung mit
bekannter biologischer Wirkung aus, der sogenannten Leitstruktur oder
Leitverbindung, und variiert die Struktur der Leitverbindung systematisch mit Hilfe
eines weitgehend standardisierten ("kombinatorischen) Herstellungsverfahrens
durch Einsatz einer großen Zahl unterschiedlicher Edukte. Die jeweils hergestellten
Einzelverbindungen werden dann einzeln auf ihre biologische Wirkung getestet, um
die Verbindung mit optimaler Wirkung gleicher Wirkungsart herauszufinden.
Zu den bekannten Synthesemethoden aus der kombinatorischen Chemie (siehe J.
S. Früchtel, G. Jung in Angew. Chem. 108 (1996)19 und dort zitierter Literatur)
gehört eine Gruppe von Methoden, bei welchen der jeweilige Wirkstoff schrittweise
festkörpergebunden, vorzugsweise gebunden an ein organisches Polymer (im
folgenden als "synthetisches oder natürliches Harz", "Harz" oder "Harzpolymer"
bezeichnet), hergestellt wird.
Mit Hilfe der Bindung an den Festkörper, z. B. an das Harz in Form von Teilchen
hoher Korngröße oder Kügelchen, werden die Zwischenstufen im Prinzip
makroskopisch handhabbar. Die Synthese eines Wirkstoffes über mehrere
Reaktionsstufen benötigt dann weniger Aufwand bei der Isolierung und Reinigung
als bei konventionellen Methoden, weil diese Schritte in der Regel in Form einer
einfachen Filtration und Abspülung der Harzkörper zu bewerkstelligen sind. Das
harzgebundene fertige Wirkstoffmolekül muß schließlich noch vom Harz
abgespalten werden.
Für die Wahl geeigneter Harz-Molekül-Systeme ergeben sich grundsätzlich
Probleme durch den Zielkonflikt, sowohl eine gewünschte hohe Stabilität der
Bindung zwischen synthetisierten Molekülteilen und Harz bei der Anwendung
unterschiedlicher Reaktionstypen und -bedingungen zu gewährleisten als auch eine
schonende Methode zur überwiegenden oder vollständigen Abspaltung des fertigen
Syntheseprodukts vom Harz zu ermöglichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kombinatorische Synthesemethode
auf Basis harzgebundener Synthesebausteine und -produkte bereitzustellen, welche
die Synthese einer breiten Variation von potentiell biologisch aktiven Verbindungen
mit einem Phosphoratom und ähnlicher Partialstruktur erlaubt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren unter Verwendung von
Zwischenprodukten, die an ein Harzpolymer gebunden sind, zur Herstellung von
chemischen Verbindungen der Formel (I),
worin
R1 einen unsubstituierten oder substituierten aromatischen oder heteroaromatischen Rest bedeutet,
R2 Wasserstoff oder einen organischen Rest bedeutet, der auch über Heteroatome mit dem restlichen Teil der Verbindung der Formel (I) verbunden sein kann,
R3 Wasserstoff oder einen organischen Rest, der auch über Heteroatome mit dem restlichen Teil der Verbindung der Formel (I) verbunden sein kann, bedeutet und
Y die funktionelle Gruppe bedeutet, die nach Abspaltung der Verbindung (I) vom Harzpolymer am Molekül der Formel (I) gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß man
a) ein Harz-Linker-Addukt der Formel (II)
R1 einen unsubstituierten oder substituierten aromatischen oder heteroaromatischen Rest bedeutet,
R2 Wasserstoff oder einen organischen Rest bedeutet, der auch über Heteroatome mit dem restlichen Teil der Verbindung der Formel (I) verbunden sein kann,
R3 Wasserstoff oder einen organischen Rest, der auch über Heteroatome mit dem restlichen Teil der Verbindung der Formel (I) verbunden sein kann, bedeutet und
Y die funktionelle Gruppe bedeutet, die nach Abspaltung der Verbindung (I) vom Harzpolymer am Molekül der Formel (I) gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß man
a) ein Harz-Linker-Addukt der Formel (II)
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-S1]n (II)
worin
[Harzpolymer] für den Rest eines Harzes steht, der in der Harz-Linker- Verbindung (II) über n Bindungsstellen mit den n Gruppen der Formel [Linker-Z-E1-S1] verbunden ist,
Linker jeweils einen organischen Linker bedeutet,
Z eine für den jeweiligen Linker spezifische funktionelle Gruppe oder Bindung bedeutet, aus der nach Abspaltung der Verbindung (I) vom Harzpolymer-Linker-Rest die Gruppe Y in Formel (I) entsteht,
E1 wie R1 in Formel (I) definiert ist oder einen für die Herstellung von R1 in Verbindung (I) geeigneten Rest bedeutet,
S1 eine funktionelle Gruppe ist, die für palladium katalysierte Substitutionen analog der Heck-Reaktion geeignet ist,
n die Anzahl der funktionellen Gruppen [Linker-Z-E1-S1] am Harz bedeutet, die vom Molekulargewicht des Harzpolymers abhängt und größer oder gleich 1 ist,
in Gegenwart eines geeigneten Palladiumkatalysators mit einer Verbindung aus der Gruppe der Phosphinate (Derivate der unterphosphorigen Säure) der Formel (III)
[Harzpolymer] für den Rest eines Harzes steht, der in der Harz-Linker- Verbindung (II) über n Bindungsstellen mit den n Gruppen der Formel [Linker-Z-E1-S1] verbunden ist,
Linker jeweils einen organischen Linker bedeutet,
Z eine für den jeweiligen Linker spezifische funktionelle Gruppe oder Bindung bedeutet, aus der nach Abspaltung der Verbindung (I) vom Harzpolymer-Linker-Rest die Gruppe Y in Formel (I) entsteht,
E1 wie R1 in Formel (I) definiert ist oder einen für die Herstellung von R1 in Verbindung (I) geeigneten Rest bedeutet,
S1 eine funktionelle Gruppe ist, die für palladium katalysierte Substitutionen analog der Heck-Reaktion geeignet ist,
n die Anzahl der funktionellen Gruppen [Linker-Z-E1-S1] am Harz bedeutet, die vom Molekulargewicht des Harzpolymers abhängt und größer oder gleich 1 ist,
in Gegenwart eines geeigneten Palladiumkatalysators mit einer Verbindung aus der Gruppe der Phosphinate (Derivate der unterphosphorigen Säure) der Formel (III)
A1-O-(PHO)A* (III)
worin
A1 Wasserstoff oder einen organischen Rest, vorzugsweise den Rest der Formel R3 in Formel (I) oder einen davon verschiedenen Alkylrest, insbesondere (C1-C4)Alkyl, oder einen Trialkylsilylrest wie Trimethylsilyl (TMS) bedeutet und
A* eine hydrolytisch abtrennbare oder nach einer Zwischenreaktion abtrennbare Gruppe ist, beispielsweise eine Alkylgruppe, ein Trialkylsilylrest, wie TMS, oder Dialkoxymethyl,
vorzugsweise mit einer Verbindung der Formel (III-1), (III-2) oder (III-3),
A1 Wasserstoff oder einen organischen Rest, vorzugsweise den Rest der Formel R3 in Formel (I) oder einen davon verschiedenen Alkylrest, insbesondere (C1-C4)Alkyl, oder einen Trialkylsilylrest wie Trimethylsilyl (TMS) bedeutet und
A* eine hydrolytisch abtrennbare oder nach einer Zwischenreaktion abtrennbare Gruppe ist, beispielsweise eine Alkylgruppe, ein Trialkylsilylrest, wie TMS, oder Dialkoxymethyl,
vorzugsweise mit einer Verbindung der Formel (III-1), (III-2) oder (III-3),
H2P(=O)-O-A1 (III-1)
A1-O-PH-O-A* (III-2)
A1-O-P(H)(=O)(A*) (III-3)
worin A1 und A* wie oben definiert ist,
insbesondere mit einem ein Phosphinatderivat der Formel
worin A1 einen organischen Rest, vorzugsweise den Rest der Formel R3 in
Formel (I) oder einen davon verschiedenen Alkylrest, insbesondere (C1-C4)Alkyl
bedeutet, A2 und A3 jeweils einen Alkylrest wie (C1-C4)Alkyl
bedeuten und TMS = Trimethylsilyl ist,
unter Substitution der Gruppe S1 zu einer harzgebundenen Verbindung der Formel (IV) umsetzt,
unter Substitution der Gruppe S1 zu einer harzgebundenen Verbindung der Formel (IV) umsetzt,
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-P(H)(=O)-O-A1]n (IV)
worin A1 wie in Formel (III) definiert ist, und
b) gegebenenfalls - vorzugsweise im Falle, daß E1 in der in a) eingesetzten Verbindung (II) nicht gleich R1 ist - die Verbindung (IV) in einem oder mehreren weiteren Reaktionsschritten am organischen Rest E1 zum Rest (E1)' derivatisiert und damit eine bzw. mehrere harzgebundene Zwischenstufen der Formel (IV)' erhält,
b) gegebenenfalls - vorzugsweise im Falle, daß E1 in der in a) eingesetzten Verbindung (II) nicht gleich R1 ist - die Verbindung (IV) in einem oder mehreren weiteren Reaktionsschritten am organischen Rest E1 zum Rest (E1)' derivatisiert und damit eine bzw. mehrere harzgebundene Zwischenstufen der Formel (IV)' erhält,
[Harzpolymer]-[Linker-Z-(E1)'-P(H)(=O)-O-A1]n (IV)'
worin A1 wie in Formel (III) definiert ist, und
c) gegebenenfalls die Verbindung der Formel (IV) bzw. (IV)' aus Stufe a) bzw. b) zu einer für die harzgebundene Synthese geeigneten, d. h. vor allem unter Berücksichtigung der Reaktivität der Linker-Verknüpfung und der Quellfähigkeit des jeweils eingesetzten Harzes geeigneten Verbindung (V), bzw. (V)' hydrolysiert,
c) gegebenenfalls die Verbindung der Formel (IV) bzw. (IV)' aus Stufe a) bzw. b) zu einer für die harzgebundene Synthese geeigneten, d. h. vor allem unter Berücksichtigung der Reaktivität der Linker-Verknüpfung und der Quellfähigkeit des jeweils eingesetzten Harzes geeigneten Verbindung (V), bzw. (V)' hydrolysiert,
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1'-P(H)(=O)-OH]n (V)
[Harzpolymer]-[Linker-Z-(E1)'-P(H)(=O)-OH]n (V)'
und
d) gegebenenfalls die nach c) erhaltene Verbindung (V) bzw. (V)' zur Verbindung der Formel (VI) bzw. (VI)' verestert,
d) gegebenenfalls die nach c) erhaltene Verbindung (V) bzw. (V)' zur Verbindung der Formel (VI) bzw. (VI)' verestert,
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-P(H)(=O)-O-R3]n (VI)
[Harzpolymer]-[Linker-Z-(E1)'-P(H)(=O)-O-R3]n (VI)'
worin
R3 wie R3 in Formel (I) definiert, aber nicht gleich Wasserstoff ist, und
e) gegebenenfalls eine nach a), b), c) oder d) erhaltene Verbindung (IV), (V) oder (VI) bzw. (IV)', (V)' bzw. (VI)', deren gemeinsames Strukturmerkmal die Phosphonigsäure- oder Phosphonigsäureestergruppe ist, unter Ausbildung einer Phosphor-Kohlenstoffbindung zu Verbindungen der allgemeinen Formeln (VII) oder (VIII) bzw. (VII)' bzw. (VIII)' umsetzt,
R3 wie R3 in Formel (I) definiert, aber nicht gleich Wasserstoff ist, und
e) gegebenenfalls eine nach a), b), c) oder d) erhaltene Verbindung (IV), (V) oder (VI) bzw. (IV)', (V)' bzw. (VI)', deren gemeinsames Strukturmerkmal die Phosphonigsäure- oder Phosphonigsäureestergruppe ist, unter Ausbildung einer Phosphor-Kohlenstoffbindung zu Verbindungen der allgemeinen Formeln (VII) oder (VIII) bzw. (VII)' bzw. (VIII)' umsetzt,
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-P(R2)(=O)-O-A4]n (VII)
[Harzpolymer]-[Linker-Z-(E1)'-P(R2)(=O)-O-A4]n (VII)'
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-P(E2)(=O)-O-A4]n (VIII)
[Harzpolymer]-[Linker-Z-(E1)'-P(E2)(=O)-O-A4]n (VIII)'
worin
R2 die in Formel (I) festgelegte Bedeutung hat,
E2 einen organischen Rest bedeutet, der zu dem Rest R2 derivatisiert werden kann,
A4 = A1, H bzw. R3 bedeutet, und
f) die nach vorstehenden Stufen erhaltenen Verbindungen, falls erforderlich, an den Resten E1, (E1)', E2 und A4 so modifiziert, daß die harzgebundene Verbindung der Formel (IX) erhalten wird,
R2 die in Formel (I) festgelegte Bedeutung hat,
E2 einen organischen Rest bedeutet, der zu dem Rest R2 derivatisiert werden kann,
A4 = A1, H bzw. R3 bedeutet, und
f) die nach vorstehenden Stufen erhaltenen Verbindungen, falls erforderlich, an den Resten E1, (E1)', E2 und A4 so modifiziert, daß die harzgebundene Verbindung der Formel (IX) erhalten wird,
[Harzpolymer]-[Linker-Z-R1-P(R2)(=O)-O-R3]n (IX)
worin R1, R2, R3 wie in Formel (I) definiert sind, und
g) die Verbindung der Formel (I), aus dem Harz-Linker Addukt der Formel (IX) abspaltet,
wobei in den Formeln (IV) bis (IX) und (IV)' bis (VIII)' die Reste [Harzpolymer], Linker, Z wie in Formel (II) definiert sind und E1 bzw. (E1)' in den Formeln (V) bis (VIII) bzw. (V)' bis (VIII)' wie in Formel (IV) bzw. (IV)' definiert sind.
g) die Verbindung der Formel (I), aus dem Harz-Linker Addukt der Formel (IX) abspaltet,
wobei in den Formeln (IV) bis (IX) und (IV)' bis (VIII)' die Reste [Harzpolymer], Linker, Z wie in Formel (II) definiert sind und E1 bzw. (E1)' in den Formeln (V) bis (VIII) bzw. (V)' bis (VIII)' wie in Formel (IV) bzw. (IV)' definiert sind.
Gegenstand der Erfindung sind auch die Einzelschritte des erfindungsgemäßen
Verfahrens und die neuartigen Verbindungen der Formel (I), (II) und (IV) bis (IX)
und (IV)' bis (VIII)'.
Ein besonderer Aspekt der Erfindung liegt in der strukturellen Variationsbreite der
herstellbaren Verbindungen der Formel (I). Sie wird vor allem dadurch ermöglicht,
daß zahlreiche Derivatisierungsreaktionen an den in Stufe a) eingeführten
Phosphonigsäure- oder Phosphonigsäureestergruppen in Frage kommen, die mit
hohen Ausbeuten in den einzelnen Stufen durchgeführt werden können. Besonders
überraschend gelingt bereits die Einführung der phosphorhaltigen Gruppen am
Harzgerüst mit guter Ausbeute. Denn erfahrungsgemäß gelingen viele der aus der
Chemie in freier Lösung bekannten Reaktionen nicht unter analogen Bedingungen,
nicht mit guten Ausbeuten oder überhaupt nicht, wenn eine der
Reaktionskomponenten an Trägern fixiert worden ist. Die Einführung der
Phosphonigsäure- oder Phosphonigsäureestergruppen unter den Bedingungen der
palladiumkatalysierten Heck-Reaktion war in Festphasensynthesen bisher nicht
bekannt.
Überraschender ist auch die gute Ausbeute und Reinheit der Endprodukte (I), die
aufgrund ihrer funktionellen Gruppen sehr polare Moleküle darstellen. Dagegen sind
entsprechende Synthesen in freier Lösung teilweise mit extremen
Ausbeuteverlusten verknüpft.
In der Formel (I) und den anderen allgemeinen Formeln (II) bis (VII) bedeutet ein
organischer Rest einen kohlenstoffhaltigen Rest, beispielsweise einen
gegebenenfalls substituierten (hetero)aromatischen Rest oder einen aliphatischen,
d. h. nicht aromatischen organischen Rest, der außer C-Atomen und
Wasserstoffatome auch Heteroatome enthalten kann, oder einen entsprechenden
araliphatischen Rest.
Die geeigneten organischen Reste können in der Größe recht unterschiedlich sein;
vorzugsweise enthält ein organischer Rest inklusive eventuell enthaltender
Substituenten weniger als 30 C-Atome, insbesondere 1 bis 20 C-Atome, wobei
kleinere Reste mit 1 bis 12 C-Atome in der Regel bevorzugt sind. Als Substituenten
eines organischen Restes kommen ebenfalls (hetero)aromatischen und aliphatische
Reste, inklusive funktionelle Gruppen in Frage, wobei die funktionellen Gruppen
vorzugsweise gut mit dem sonst im fixierten Molekülteil vorhandenen funktionellen
Gruppen kompatibel sind. Beispielsweise sollten als funktionelle Gruppen keine
oxidativen Gruppen vorhanden sein, wenn der Linker oxidationsempfindlich ist und
damit schon unter den Bedingungen der kombinatorische Synthese reagieren
würde.
Organische Reste sind beispielsweise gegebenenfalls substituierte
Kohlenwasserstoffreste oder Kohlenwasserstoffoxyreste. Ein Kohlenwasserstoffrest
ist ein geradkettiger, verzweigter oder cyclischer und gesättigter oder ungesättigter
oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest; z. B. Alkyl, Alkinyl, Cycloalkyl,
Cycloalkenyl oder Aryl; vorzugsweise bedeutet ein Kohlenwasserstoffrest Alkyl,
Alkenyl oder Alkinyl mit bis zu 12 C-Atomen oder Cycloalkyl mit 3, 4, 5, 6, 7 oder 8
Ringatomen oder Aryl; entsprechendes gilt für einen Kohlenwasserstoffrest in einem
Kohlenwasserstoffoxyrest. Organische Reste, die über ein Heteroatom gebunden
sein können, schließen auch Gruppen wie Trialkylsilyl wie Trimethylsilyl (TMS) ein.
Aryl bedeutet ein mono-, bi- oder polycyclisches, carbocyclisches aromatisches
Ringsystem; im substituierten Fall, oder genauer im cyclisch substituierten Fall,
werden insbesondere auch bicyclische oder polycyclische Ringsysteme mit
mindestes einem aromatischen Ring, der mit einem oder mehreren
cycloaliphatischen, gegebenenfalls teilungesättigten Ringen anelliert ist,
eingeschlossen. Gegebenenfalls cyclisch substituiertes Aryl ist beispielsweise Phenyl,
Naphthyl, Tetrahydronaphthyl, Indenyl, Indanyl, Pentalenyl, Fluorenyl und
ähnliches, wobei die genannten Ringsysteme im allgemein substituierten Fall noch
weiter substituiert sein können; vorzugsweise ist Aryl ein unsubstituierter Phenyl-
oder Naphthylring; substituiertes Aryl ist vorzugsweise ein Phenylrest, der
unsubstituiert oder substituiert ist, wobei die Substituenten keinen ankondensierten
Ring bedeuten.
Heteroaryl oder ein heteroaromatischer Rest bedeutet ein mono-, bi- oder
polycyclisches aromatisches Ringsystem, in dem mindestens 1 Ring ein oder
mehrere Heteroatome enthält, beispielsweise Pyridyl, Pyrimidinyl, Pyridazinyl,
Pyrazinyl, Triazinyl, Thienyl, Thiazolyl, Oxazolyl, Isoxazolyl, Furyl, Pyrrolyl,
Pyrazolyl und Imidazolyl. Im substituierten Fall werden insbesondere auch
bicyclische oder polycyclische aromatische, benzokondensierte oder mit
cycloaliphatischen Ringen anellierte Verbindungen, z. B. Chinolinyl, Benzoxazolyl
etc. eingeschlossen. Heteroaryl schließt auch einen heteroaromatischen Ring ein,
der vorzugsweise 5- oder 6-gliedrig ist und 1,2- oder 3 Heteroringatome,
insbesondere aus der Gruppe N, O und S enthält.
Ein heterocyclischer Rest (Heterncyclyl) oder Ring (Heterocyclus) kann gesättigt,
ungesättigt oder heteroaromatisch (Heteroaryl) sein; er enthält ein oder mehrere
Heteroringatome, vorzugsweise aus der Gruppe N, O und S; vorzugsweise ist er
ein nicht aromatischer Ring mit 3 bis 8 Ringatomen und 1 bis 3 Heteroringatomen
aus der Gruppe N, O und S oder ist ein heteroaromatischer Ring mit 5 oder 6
Ringatomen und enthält 1, 2 oder 3 Heteroringatome aus der Gruppe N, O und S.
Der Rest kann z. B. ein wie oben definierter heteroaromatischer Rest oder Ring sein
oder ist ein partiell hydrierter Rest wie Oxiranyl, Pyrrolidyl, Piperidyl, Piperazinyl,
Dioxolanyl, Morpholinyl, Tetrahydrofuryl. Als Substituenten für einen substituierten
heterocyclischen Rest kommen die weiter unten genannten Substituenten in Frage,
zusätzlich auch Oxo. Die Oxogruppe kann auch an den Heteroringatomen, die in
verschiedenen Oxidationsstufen existieren können, z. B. bei N und S, auftreten.
Substituierte Reste, wie substituierte Kohlenwasserstoffreste, z. B. substitutiertes
Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Phenyl und Benzyl, oder substituiertes Heteroaryl, ein
substituierter bicyclischer Rest, gegebenenfalls mit aromatischen Anteilen,
bedeuten beispielsweise einen vom unsubstituierten Grundkörper abgeleiteten
substituierten Rest, wobei die Substituenten beispielsweise einen oder mehrere,
vorzugsweise 1, 2 oder 3 Reste aus der Gruppe Halogen, Alkoxy, Haloalkoxy,
Alkylthio, Hydroxy, Amino, Nitro, Cyano, Azido, Alkoxycarbonyl, Alkylcarbonyl,
Formyl, Carbamoyl, Mono und Dialkylaminocarbonyl, substituiertes Amino wie
Acylamino, Mono- oder Dialkylamino, und Alkylsulfinyl, Haloalkylsulfinyl,
Alkylsulfonyl, Haloalkylsulfonyl und, im Falle cyclischer Reste, auch Alkyl und
Haloalkyl sowie den genannten gesättigten kohlenwasserstoffhaltigen Resten
entsprechende ungesättigte aliphatische Reste, wie Alkenyl, Alkinyl, Alkenyloxy,
Alkinyloxy etc. bedeuten. Bei Resten mit C-Atomen sind solche mit 1 bis 4 C-Atomen,
insbesondere 1 oder 2 C-Atomen, bevorzugt. Bevorzugt sind in der Regel
Substituenten aus der Gruppe Halogen, z. B. Fluor und Chlor, C1-C4-Alkyl,
vorzugsweise Methyl oder Ethyl, C1-C4-Haloalkyl, vorzugsweise Trifluormethyl, C1-C4-Al
koxy, vorzugsweise Methoxy oder Ethoxy, C1-C4-Haloalkoxy, Nitro und Cyano.
Besonders bevorzugt sind dabei die Substituenten Methyl, Methoxy und Chlor.
Gegebenenfalls substituiertes Phenyl ist vorzugsweise Phenyl, das unsubstituiert
oder ein- oder mehrfach, vorzugsweise bis zu dreifach durch gleiche oder
verschiedene Reste aus der Gruppe Halogen, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Halo
genalkyl, C1-C4-Halogenalkoxy und Nitro substituiert ist, z. B. o-, in- und p-Tolyl,
Dimethylphenyle, 2-, 3- und 4-Chlorphenyl, 2-, 3- und 4-Trifluor- und
-Trichlorphenyl, 2,4-, 3,5-, 2,5- und 2,3-Dichlorphenyl, o-, m- und p-Methoxyphenyl.
Die Reste Alkyl, Alkoxy, Haloalkyl, Haloalkoxy, Alkylamino und Alkylthio sowie die
entsprechenden ungesättigten und/oder substituierten Reste sind im
Kohlenstoffgerüst jeweils geradkettig oder verzweigt. Wenn nicht speziell
angegeben, sind bei diesen Resten die niederen Kohlenstoffgerüste, z. B. mit 1 bis 4
C-Atomen bzw. bei ungesättigten Gruppen mit 2 bis 4 C-Atomen, bevorzugt.
Alkylreste, auch in den zusammengesetzten Bedeutungen wie Alkoxy, Haloalkyl
usw., bedeuten, z. B. Methyl, Ethyl, n- oder i-Propyl, n-, i-, t- oder 2-Butyl, Pentyle,
Hexyle, wie n-Hexyl, i-Hexyl und 1,3-Dimethylbutyl, Heptyle, wie n-Heptyle, 1-
Methylhexyl und 1,4-Dimethylpentyl. Cycloalkyl bedeutet einen cycloaliphatischen
Kohlenwasserstoffrest wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl oder Cyclohexyl
usw.; Alkenyl, Cycloalkenyl- und Alkinyl haben die Bedeutung der den Alkylresten
entsprechenden möglichen ungesättigten Reste; Alkenyl bedeutet z. B. Allyl, 1-Me
thylprop-2-en-1-yl, 2-Methyl-prop-2-en-1-yl, But-2-en-1-yl, But-3-en-1-yl, Methyl
but-3-en-1-yl und 1-Methyl-but-2-en-1-yl; Cycloalkenyl ist z. B. Cyclopentenyl und
Cyclohexenyl; Alkinyl bedeutet z. B. Propargyl, But-2-in-1-yl, But-3-in-1 -yl, 1-Methyl
but-3-in-1-yl.
Alkenyl in der Form "(C3-C4)Alkenyl" oder "(C3-C6)Alkenyl" bedeutet vorzugsweise
einen Alkenylrest mit 3 bis 4 bzw. 3 bis 6 C-Atomen, bei dem die Doppelbindung
nicht an dem C-Atom liegt, das mit dem übrigen Molekülteil der Verbindung
verbunden ist ("yl"-Position). Entsprechendes gilt für (C3-C4)Alkinyl usw.
Halogen bedeutet beispielsweise Fluor, Chlor, Brom oder Iod, Haloalkyl, -alkenyl
und -alkinyl bedeuten durch Halogen, vorzugsweise durch Fluor, Chlor und/oder
Brom, insbesondere durch Fluor oder Chlor, teilweise oder vollständig substituiertes
Alkyl, Alkenyl bzw. Alkinyl, z. B. CF3, CHF2, CH2F, CF3CF2, CH2FCHCl2, CCl3,
CHCl2, CH2CH2Cl; Haloalkyl ist z. B. OCF3, OCHF2, OCH2F, CF3CF2O, OCH2CF3
und OCH2CH2Cl; entsprechendes gilt für Haloalkenyl und andere durch Halogen
substituierte Reste.
Mono- oder disubstituiertes Amino bedeutet einen chemisch stabilem. Pest aus der
Gruppe der substituierten Aminoreste, welche beispielsweise durch einen bzw. zwei
gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe Alkyl, Alkoxy, Acyl und Aryl N-sub
stituiert sind; vorzugsweise Monoalkylamino, Dialkylamino, Acylamino,
Arylamino, N-Alkyl-N-arylamino sowie N-Heterocyclen; dabei sind Alkylreste mit 1
bis 4 C-Atomen bevorzugt; Aryl ist dabei vorzugsweise Phenyl oder substituiertes
Phenyl; für Acyl gilt dabei die weiter unten genannte Definition, vorzugsweise (C1-C4)Al
kanoyl. Entsprechendes gilt für substituiertes Hydroxylamino oder Hydrazino.
Ein Acylrest bedeutet den Rest einer organischen Säure, z. B. den Rest einer
Carbonsäure und Reste davon abgeleiteter Säuren wie der Thiocarbonsäure,
gegebenenfalls N-substituierter Iminocarbonsäuren, oder der Rest von
Kohlensäuremonoestern, gegebenenfalls N-substituierter Carbaminsäure,
Sulfonsäuren, Sulfinsäuren, Phosphonsäuren, Phosphinsäuren. Acyl bedeutet
beispielsweise Formyl, Alkylcarbonyl wie (C1-C4-Alkyl)-carbonyl, Phenylcarbonyl,
wobei der Phenylring substituiert sein kann, z. B. wie oben für Phenyl gezeigt, oder
Alkyloxycarbonyl, Phenyloxycarbonyl, Benzyloxycarbonyl, Alkylsulfonyl,
Alkylsulfinyl, N-Alkyl-1-iminoalkyl und andere Reste von organischen Säuren.
Die allgemeinen Formeln umfassen auch Stereoisomere, welche z. B. ein oder
mehrere asymmetrische C-Atome oder auch Doppelbindungen enthalten, die in der
jeweiligen allgemeinen Formel nicht gesondert angegeben sind. Die durch ihre
spezifische Raumform definierten möglichen Stereoisomeren mit gleicher
chemischer Verknüpfung, wie Enantiomere, Diastereomere, Z- und E-Isomere sind
somit alle von der allgemeinen Formel umfaßt und können nach üblichen Methoden
aus Gemischen der Stereoisomeren erhalten oder auch durch stereoselektiven
Reaktionen in Kombination mit dem Einsatz von stereochemisch reinen
Ausgangsstoffen hergestellt werden.
Die allgemeinen Formeln umfassen auch Tautomere der bezeichneten
Verbindungen, soweit sie durch Protonenwanderung entstehen und soweit sie
chemisch stabile Tautomere sind.
Viele der Verbindungen der Formel (I) können Salze bilden, so zum Beispiel
diejenigen, bei denen im Fall R3 = H der Wasserstoff der Gruppe -P(=O)(R2)(OH)
oder auch andere vorhandene acide Wasserstoffatome (z. B. aus Carboxylgruppen
u. a.) durch ein für die Landwirtschaft geeignetes Kation ersetzt wird. Diese Salze
sind beispielsweise Metallsalze; vorzugsweise Alkali- oder Erdalkalisalze,
insbesondere Natrium- und Kaliumsalze, oder auch Ammoniumsalze oder Salze mit
organischen Aminen. Ebenso kann Salzbildung durch Anlagerung einer Säure an
basische Gruppen, wie z. B. Amino und Alkylamino, erfolgen. Geeignete Säuren
hierfür sind starke anorganische und organische Säuren, beispielsweise HCl, HBr,
H2SO4 oder HNO3.
Der organische Linker in den Verbindungen der Formeln (II) und (IV) bis (IX) hat die
Funktion einer Brücke zwischen dem Harzpolymer und dem Molekülteil, das
strukturell modifiziert werden soll. Der Linker muß die Bindung des genannten
Molekülteils und dessen spätere Abspaltung ermöglichen. Der Linker muß
außerdem auf das Harzpolymer aufgebracht werden können, und zwar in der Regel
durch eine chemische Reaktion, sofern das Harzpolymer nicht bereits aus
geeigneten Monomeren, welche den Linker enthalten, aufgebaut werden kann.
Eventuell kann auf einen strukturell besonderen Linker ganz verzichtet werden; in
diesem Falle stellt der Linker eine direkte Bindung dar.
Als Linker eignen sich strukturell sehr unterschiedliche Reste, die in Abhängigkeit
von den Bindungsstellen am Harzpolymer geeignete Bindungsstellen und
funktionelle Gruppen aufweisen müssen, wobei im allgemeinen eine Harz-Linker-
Verbindung der Formel (X)
[Harzpolymer]-[Linker-X]n (X)
worin [Harzpolymer], Linker und n wie in der genannten Formel (II) definiert sind
und X eine für den jeweils verwendeten Linker spezifische funktionelle Gruppe
bedeutet. Die Harz-Linker-Verbindung (X) wird dann mit einer aromatischen oder
heteroaromatischen Verbindung ("Scaffoldsystem") der Formel (XI),
Y1-E1-S1 (XI)
worin E1 und S1 wie in der genannten Formel (II) definiert sind und Y1 eine
funktionelle Gruppe ist, die mit der funktionellen Gruppe X der Harz-Linker-Ver
bindung zur Brücke Z reagiert, analog bekannten Methoden zum Harz-Linker-Addukt
der Formel (II) umgesetzt.
Für das Verfahren sind strukturell sehr unterschiedliche Linker geeignet,
beispielsweise auch solche, die aus der harzgebundenen Synthese für die
Anbindung von Carbonsäuren, beispielsweise von Aminosäuren bei der
Peptidsynthese, eingesetzt werden können.
Verbindungen (Linker-Komponenten), die für den Aufbau des Linkers in
Kombination mit einem aminogruppenhaltigen Harz, z. B. einem
Aminomethylenpolystyrolharz, oder einem hydroxygruppenhaltigen Harz eingesetzt
werden können, sind beispielsweise Linker-Komponenten mit einer
Carbonsäuregruppe. Die Herstellung der Harz-Linker-Verbindung der Formel (X)
erfolgt dann jeweils durch Reaktion der Carboxygruppe einer Linker-Komponente
(XII) mit einer Aminogruppe oder Hydroxygruppe des Harzes (Amidbildung bzw.
Esterbildung).
Teilweise können die Linker auch schrittweise hergestellt werden; in einem ersten
Schritt wird eine Carbonsäure mit dem aminogruppenhaltigen Harz kondensiert und
das erhaltene modifizierte Harz an den eingeführten Gruppen bis zur gewünschten
Harz-Linker-Verbindung weiter modifiziert.
Desweiteren sind Harz-Linker-Verbindungen bekannt, welche auf Basis anderer
Harze und auf andere Weise aufgebaut werden.
Beispiele für Linker-Komponenten (XII) und Harz-Linker-Verbindungen der Formel
(X) sind in den nachfolgenden Tabellen 1 und 2 aufgeführt; eine Linker-Komponente
ist jeweils die Verbindung der Formel (XII),
W-Linker-X (XII)
worin W die Abgangsgruppe oder zur Abgangsgruppe zu aktivierende funktionelle
Gruppe ist, die bei der Umsetzung mit der funktionellen Gruppe des Harzes, z. B.
der Aminogruppe oder Hydroxygruppe des Harzes, ersetzt wird; für den Fall, daß
die Harz-Linker-Verbindung (X) anders hergestellt wird oder die Herstellung nicht
detailliert angegeben ist, ist der Rest W = Polymer oder ∧∧∧∧∧ angegeben, was die
Bindungsstelle der funktionellen Gruppe Linker-X am Harzpolymer andeutet; X hat
die weiter oben genannte Bedeutung; Literaturangaben: siehe J.S. Früchtel, G.
Jung, Angew. Chem. 108 (1996) 19-46 und dort zitierte Literatur:
Die verwendbaren Harzpolymere sollen in den flüssigen Phasen, die für die
Reaktionen und Isolierung der Verbindungen eingesetzt werden, unlöslich, weitgehend inert gegenüber den Reaktionsbedingungen in Stufen a) bis g) und
filtrierbar sein; jedes Harzpolymerpartikel weist vorzugsweise viele Bindungsstellen
für die jeweiligen Linker auf. In Abhängigkeit von der Struktur der gewählten Linker
kommen vom Aufbau her gänzlich unterschiedliche Harzpolymere in Frage,
beispielsweise Polystyrolharze, Polyamidharze, Polydimethylacrylamidharze,
modifizierte Harze auf Basis der genannten Harze und Mischpolymere. Bevorzugte
Harze sind Aminomethylenpolystyrolharze, d. h. aminomethylierte Polystyrolharze,
oder auch anders modifizierte Harze auf Polystyrolbasis, z. B. Pfropfpolymerisate
von Polystyrol und Polyethylenglykol wie solche aus der Reihe ®TentaGel (Fa.
Rapp Polymere, Tübingen, Deutschland), in Form quellfähiger Partikel im
Korngrößenbereich von beispielsweise 0,01 bis 1 mm, vorzugsweise 0,05 bis 0,5
mm, und einer Beladung von Aminomethylgruppen von 0,01 bis 10 mmol pro
Gramm Harz, vorzugsweise 0,1 bis 2 mmol pro Gramm Harz.
Die einzelnen Linker werden in an sich bekannter Weise auf das Harz aufgebracht;
siehe genannte Literatur zu Tabellen 1 und 2. Dabei können unterschiedlichste
Techniken eingesetzt werden. Geeignete Linker-Komponenten für die Kombination
mit den hydroxy- oder aminomethylierten Polystyrolharzen sind Linker mit
Carbonsäuregruppen, die unter üblichen Bedingungen für Kondensationen und
speziell für Ester- und Amidbildungsreaktionen umgesetzt werden. Geeignet sind
schonende Methoden bei moderaten Temperaturen. Die Umsetzung kann z. B. in
einem weitgehend wasserfreien inerten organischen Lösungsmitteln in Gegenwart
von Katalysatoren oder üblichen Kondensationsmitteln bei Temperaturen von
beispielsweise -30°C bis 200°C, vorzugsweise von 0°C bis 150°C, insbesondere
0°C bis 100°C durchgeführt werden. Abhängig vom jeweiligen Harz können auch
wäßrig-organische Lösungsmittel eingesetzt werden.
Mit der Bezeichnung "inertes Lösungsmittel" sind Lösungsmittel gemeint, die unter
den jeweiligen Reaktionsbedingungen inert sind, jedoch nicht unter beliebigen
Reaktionsbedingungen inert sein müssen. Für die obengenannte Kondensation
kommen beispielsweise folgende in Frage:
- - Ether wie tert.-Butylmethylether, Dimethoxyethan (DME), Tetrahydrofuran (THF), Diethylether, Diisopropylether,
- - dipolar aprotische Lösungsmittel wie Dimethylformamid (DMF), N,N- Dimethylacetamid (DMA), N-Methyl-pyrrolidon (NMP), Acetonitril,
- - gegebenenfalls halogenierte aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe wie Dichlormethan, Toluol, o-Chlortoluol, Chlorbenzol, oder
- - Gemische aus inerten Solventien.
Als Kondensationsmittel zur Herstellung der Harz-Linker-Verbindung (X) aus der
Linker-Komponente (XII) und einem Hydroxymethylen- oder
Aminomethylenpolystyrolharz eignen sich übliche Mittel wie azeotrope Destillation,
Umsetzung mit aktivierten Derivaten der Carbonsäure wie Halogeniden oder aktiven
Estern. Besonders geeignet sind schonende Methoden wie die Umsetzung in
Gegenwart von Carbodiimiden wie Dicyclohexylcarbodiimid (DCC) oder
Diisopropylcarbodiimid.
Nach Herstellung der oben beschriebenen [Harzpolymer)-Linker-X-Strukturen (X)
werden diese mit Verbindungen der Formel (XI) zu Verbindungen der Formel (II)
umgesetzt. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Verbindungen (X) mit X = OH
oder NH2, die mit Carbonsäuren der Formel (IX) (Y1 = -COOH) zu harzgebundenen
Estern oder Amiden (Z = -O-CO- bzw. -NH-CO-) umgesetzt werden.
Die so zugänglichen gegebenenfalls substituierten (hetero)aromatischen Addukte
der Formel (II) müssen eine funktionelle Gruppe (S1) tragen, die es ermöglicht, Pd
katalysierte Reaktionen zum Aufbau von (Hetero)aryl-Phosphor-III-Verbindungen
durchzuführen (vgl. analoge Bedingungen der Heck-Reaktion; siehe Lit. R.F. Heck,
Palladium, Reagents in Organic Synthesis, Academic Press 1985).
Ein zentraler Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der Aufbau einer
Arylphosphorverbindung (Phosphor-III-Verbindung) auf der festen Phase (Stufe a),
bei der unter Bedingungen analog der Heck-Reaktion Derivate der
unterphosphorigen Säure der Formel (III) eingesetzt werden.
Aus der Literatur sind bereits Verfahren dieses Typs bekannt, bei denen man
Phosphinate wie H2PO2CH3 oder H2PO2C2H5 einsetzt; siehe Palladium Reagents
and Catalysts, Innovations in Organic Synthesis, Jiro Tsuji, John Wiley & Sons,
Chichester England 1995, S. 243 ff, desweiteren in Lit. Haiyan Lei, Mark S. Stoakes,
Kamal P.B. Herath, Jinho Lee and Alan W. Schwabacher, J. Org. Chem. 59 (1994),
4206-4210, desweiteren in Lit. Haiyan Lei, Mark. S. Stoakes, Alan W. Schwabacher,
Synthesis 1992, S. 1255-1260.
Typische Beispiele für eine Gruppe, mit der palladiumkatalysierte Reaktionen der
oben angegebenen Art durchgeführt werden können, sind organische
Halogenverbindungen, vorzugsweise Jodide und Bromide, aber auch
Pseudohalogene wie Triflate oder Tosylate und andere; siehe z. B. analoge
Reaktionen und Reaktionsbedingungen in R.F. Heck, Palladium Reagents in
Organic Synthesis, Academic Press, 1985. Im erfindungsgemäßen Verfahren kann
vorzugsweise von Iodiden aber auch von Bromiden ausgegangen werden.
Pseudohalogenide, z. B. Triflate oder Tosylate, lassen sich aus geeigneten
Vorstufen, z. B. Phenolen, herstellen. Dieser Aufbau von Pseudohalogeniden kann
auf fester Phase durchgeführt werden.
Analog der literaturbekannten Heck-Reaktion kann das Palladium in Form von Pd-II-
Salzen eingesetzt werden, beispielsweise Bis-triphenylphosphan-PdII-dichlorid, die
in situ einen reaktiven Pd°-Komplex bilden. Alternativ können auch Pd°-Komplexe
wie Tetrakis-triphenylphosphan-Pd u. a. eingesetzt werden.
Nach Durchführung der oben genannten Verfahren zur palladiumkatalysierten
Einführung einer Phosphor-Kohlenstoffbindung erhält man Verbindungen der
allgemeinen Formel (IV) oder, nach Derivatisierung der Gruppe E1 zu (E1)',
Verbindungen der Formel (IV)' als gegebenenfalls substituierte (hetero)aromatische
Phosphonigsäureester, vorzugsweise mit niederen Alkylgruppen A1 im Ester,
beispielsweise C1-C8-Alkyl, insbesondere C1-C5-Alkyl.
Ein weiterer, optionaler Schritt der Erfindung besteht in der Hydrolyse der
Phosphonigsäureester an fester Phase zu phosphonigen Säuren (V) bzw. (V)'.
Hierzu wird in einem Lösungsmittel, in dem das Harzpolymer quellfähig ist und das
unter den Reaktionsbedingungen inert ist, beispielsweise die weiter oben allgemein
erwähnten Lösungsmittel, vorzugsweise Tetrahydrofuran (THF), Dioxan oder
Ethylenglycoldiether, eine starke organische Base, wie z. B. Diazabicycloundec-
7-en unter Zusatz einer geeigneten Menge Wasser, beispielsweise 1 bis 100
Äquivalente, vorzugsweise 1 bis 10 Äquivalente, bei Temperaturen von 0 bis 100°C,
vorzugsweise 10°C bis 50°C umgesetzt. Die entstehenden Phosphonigsäuren
können dann an fester Phase zu Aktivestern umgesetzt werden, z. B. durch Reaktion
mit Pivaloylchlorid in Acetonitril/Pyridin (Lit. zu analogen Reaktionen, siehe B. C.
Froehler; M. D. Matteucci, Tetrahedron Lett. 27 (1986), 469), und diese mit
praktisch beliebigen Alkoholen R3-OH zu einer Vielzahl von Phosphonigsäurestern
zu Verbindungen der Formel (VI) bzw. (VI)' umgesetzt werden.
Weitere geeignete Veresterungsmethoden für Phosphonigsäuren sind in folgenden
Literaturstellen beschrieben:
- - Xiadong Cao, A.M.M. Mjalli, Tetrahedron Letters 37 (1996) 6073-6076,
- - Changzhi Zhang, A. M.M. Mjalli, Tetrahedron Letters 37 (1996) 5457-5460
Grundsätzlich wird durch den Schritt der Hydrolyse und der Veresterung eine breite
Vielfalt des Restes R3 in Formel (I) zugänglich.
Gegenstand der Erfindung sind insbesondere auch die harzgebundenen Verfahren
zur Umsetzung von Addukten der Formeln (IV) bis (VI) bzw. (IV)' bis (VI)', deren
gemeinsames Strukturmerkmal Phosphonigsäure- oder
Phosphonigsäuremonoestergruppen ist, mit einer Reihe von Verbindungen mit
funktionellen Gruppen, die unter Ausbildung von Phosphor-Kohlenstoff-Bindungen
an die oben genannten Phosphor-III-Verbindungen addieren (Einführung des
Restes R2).
Beispielsweise können die genannten Verbindungen, vorzugsweise nach
Umsetzung der Phosphorkomponente mit Silylierungsreagentien wie z. B.
Trimethylsilylchlorid, Triethylamin, Bistrimethylsilylacetamid, oder
Hexamethyldisilazan oder auch Gemischen der Silyierungsreagentien, aktiviert und
mit Elektrophilen, beispielsweise Aldehyden, Iminen, Isocyanaten oder Michael-Akzeptoren,
in die entsprechenden Produkte der Formel (VII) und (VIII) bzw. (VII)'
bis (VIII)' umgesetzt werden; siehe analoge Methoden zur Silylierung in:
- - Kamyar Afarinkia, Charles W. Rees, Tetrahedron 46 (1990) 7175-7196;
- - E.A. Boyd A.C. Reagan, Tetrahedron Letters 35 (1994), 4223-4226;
- - J.K. Thottathil, O.E. Ryono, C.A. Przybyla, J.L. Moniot, R. Neubeck Tetrahedron Lett. 25 (1984) 4741-4744;
- - O.A. Evans, K. Hurst, J.M. Jakaes, J. Am Chem. Soc. 100 (1978) 3467;
- - K. Issleib et al., DD-Patent 24 28 10
Die Verbindungen der allgemeinen Formel (IV) bis (VI) bzw. (IV)' bis (VI)' können
auch basenkatalysiert mit den oben genannten Elektrophilen zur Reaktion gebracht
werden. Als Basen kommen neben anorganischen Salzen, wie z. B. Kalium-tert.
butylat, vor allem organische Stickstoffbasen, wie z. B. Triethylamin,
Diazabiycloundec-7-en, N-Isopropyl-N-ethylamin und ähnliche Verbindungen in
Betracht (Lit: R.B. Fox, W.J. Bailey, J. Org. Chem. 25 (1960) 1447; siehe auch Lit.
Houben-Weyl, "Methoden der Org. Chemie", Georg Thieme Verlag 1963, Bd. 12/1,
"Organische Phosphorverbindungen).
Die Auswahl der geeigneten Reaktionssequenz zur Aktivierung der Verbindungen
der allgemeinen Formel (IV) bis (VI) bzw. (IV)' bis (VI)' hängt von den spezifischen
chemischen Reaktivitäten weiterer funktioneller Gruppen in E1, (E1)' oder R1 ab und
gibt dem Fachmann auch die Möglichkeit vielseitige chemische Umsetzungen an E1
bzw. (E1)' durchzuführen. Die entstandenen Phosphinsäurederivate der allgemeinen
Formel (VII) bis (VIII) bzw. (VII)' bis (VIII)' sind ebenfalls ausreichend stabil um
vielseitige chemische Umsetzungen an den Resten E1, (E1)' und E2 durchzuführen.
Die Reste E1, (E1)' und E2 müssen dabei so ausgewählt werden, daß eine
Modifizierung der Reste zu den Resten R1 bzw. R2 in Formel (I) möglich ist.
Auf die beschriebene Weise lassen sich vorzugsweise Verbindungen der Formel (I)
herstellen, worin
R1 Phenylen bedeutet, das unsubstituiert oder durch einen bis vier Reste aus der Gruppe Halogen, Alkyl, Haloalkyl, Alkoxy, Haloalkoxy, Alkylthio, Hydroxy, Amino, Nitro, Cyano, Azido, Alkoxycarbonyl, Alkylcarbonyl, Formyl, Carbamoyl, Mono- und Dialkylaminocarbonyl, Acylamino, vorzugsweise Alkanoylamino mit 1 bis 6 C-Atomen, Mono- oder Dialkylamino, und Alkylsulfinyl, Haloalkylsulfinyl, Alkylsulfonyl, Haloalkylsulfonyl substituiert ist,
wobei jeder Substituent bis zu 6 C-Atome im Alkylteil haben kann, oder einen heteroaromatischen Rest aus der Gruppe der Fünf- oder Sechsringe mit jeweils 1, 2 oder 3 Heteroatomen aus der Gruppe N, O und S bedeutet, wobei der Rest unsubstituiert oder durch einen bis vier Reste aus der Gruppe Halogen, Alkyl, Haloalkyl, Alkoxy, Haloalkoxy, Alkylthio, Hydroxy, Amino, Nitro, Cyano, Azido, Alkoxycarbonyl, Alkylcarbonyl, Formyl, Carbamoyl, Mono- und Dialkylaminocarbonyl, substituiertes Amino wie Acylamino, vorzugsweise Alkanoylamino mit 1 bis 6 C-Atomen, Mono- oder Dialkylamino, und Alkylsulfinyl, Haloalkylsulfinyl, Alkylsulfonyl, Haloalkylsulfonyl substituiert ist und jeder Substituent vorzugsweise bis zu 6 C-Atome, insbesondere 4 C-Atome im Alkylteil haben kann, und
R2 Wasserstoff, einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 C- Atomen, der unsubstituiert oder substituiert ist und inklusive Substituenten 1 bis 30 C-Atome enthält, bedeutet,
R3 Wasserstoff oder einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 C- Atomen, der unsubstituiert oder substituiert ist und inklusive Substituenten 1 bis 30 C-Atome enthält, bedeutet, oder einen Aryl oder Heteroarylrest, der unsubstituiert oder substituiert ist und inklusive Substituenten 1 bis 30 C-Atome enthält, bedeutet, vorzugsweise Alkyl, Alkenyl, Alkinyl mit jeweils 1 bis 12 C-Atomen, wobei jeder der 3 vorstehenden Reste unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, Haloalkyl, Alkoxy, Haloalkoxy, Alkylthio, Nitro, Cyano, Alkoxycarbonyl, Alkylcarbonyl oder unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl substituiert ist, wobei jeder Substituent bis zu 4 C-Atome im Alkylteil haben kann, und
Y H, COOH, CONH2, OH, NH2 oder Alkylamino bedeutet.
R1 Phenylen bedeutet, das unsubstituiert oder durch einen bis vier Reste aus der Gruppe Halogen, Alkyl, Haloalkyl, Alkoxy, Haloalkoxy, Alkylthio, Hydroxy, Amino, Nitro, Cyano, Azido, Alkoxycarbonyl, Alkylcarbonyl, Formyl, Carbamoyl, Mono- und Dialkylaminocarbonyl, Acylamino, vorzugsweise Alkanoylamino mit 1 bis 6 C-Atomen, Mono- oder Dialkylamino, und Alkylsulfinyl, Haloalkylsulfinyl, Alkylsulfonyl, Haloalkylsulfonyl substituiert ist,
wobei jeder Substituent bis zu 6 C-Atome im Alkylteil haben kann, oder einen heteroaromatischen Rest aus der Gruppe der Fünf- oder Sechsringe mit jeweils 1, 2 oder 3 Heteroatomen aus der Gruppe N, O und S bedeutet, wobei der Rest unsubstituiert oder durch einen bis vier Reste aus der Gruppe Halogen, Alkyl, Haloalkyl, Alkoxy, Haloalkoxy, Alkylthio, Hydroxy, Amino, Nitro, Cyano, Azido, Alkoxycarbonyl, Alkylcarbonyl, Formyl, Carbamoyl, Mono- und Dialkylaminocarbonyl, substituiertes Amino wie Acylamino, vorzugsweise Alkanoylamino mit 1 bis 6 C-Atomen, Mono- oder Dialkylamino, und Alkylsulfinyl, Haloalkylsulfinyl, Alkylsulfonyl, Haloalkylsulfonyl substituiert ist und jeder Substituent vorzugsweise bis zu 6 C-Atome, insbesondere 4 C-Atome im Alkylteil haben kann, und
R2 Wasserstoff, einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 C- Atomen, der unsubstituiert oder substituiert ist und inklusive Substituenten 1 bis 30 C-Atome enthält, bedeutet,
R3 Wasserstoff oder einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 C- Atomen, der unsubstituiert oder substituiert ist und inklusive Substituenten 1 bis 30 C-Atome enthält, bedeutet, oder einen Aryl oder Heteroarylrest, der unsubstituiert oder substituiert ist und inklusive Substituenten 1 bis 30 C-Atome enthält, bedeutet, vorzugsweise Alkyl, Alkenyl, Alkinyl mit jeweils 1 bis 12 C-Atomen, wobei jeder der 3 vorstehenden Reste unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, Haloalkyl, Alkoxy, Haloalkoxy, Alkylthio, Nitro, Cyano, Alkoxycarbonyl, Alkylcarbonyl oder unsubstituiertes oder substituiertes Phenyl substituiert ist, wobei jeder Substituent bis zu 4 C-Atome im Alkylteil haben kann, und
Y H, COOH, CONH2, OH, NH2 oder Alkylamino bedeutet.
Von besonderem Interesse sind Verbindungen (I) mit R3 = (C1-C4)Alkyl und Y =
COOH.
Bei der Derivatisierung an der Phosphonigsäure(ester)gruppe lassen sich
unterschiedlichste Verfahren mit elektrophilen Reaktionspartnern anwenden
beispielsweise ist es meist möglich, folgende Substanzklassen mit Verbindungen
der Formel (IV) reagieren zu lassen:
Die in den Formeln der Reaktionsschemata 1) bis 5) gezeigten Reste R2' und E2',
R2'' und E2'' sind nur Teile der Reste R2 und E2 in Verbindungen der Formeln (VII)
und (VIII) bzw. (VII)' und (VIII)', die bei der jeweiligen Reaktion am Phosphoratom
eingeführt werden, weil die funktionellen Gruppen der Reaktionsprodukte in den
Formeln der Reaktionsschemata noch explizit aufgezeigt worden sind. Es ist
deshalb zu beachten, daß die Reste R2' und E2', R2'' und E2'' nicht mit den Resten
R2 und E2 in Formeln (VII) und (VIII) bzw. (VII)' und (VIII)' identisch sind.
Für alle Reaktionstypen 1) bis 5) können die Phosphor-III-Verbindungen der
allgemeinen Formeln (IV) beispielsweise durch Zusatz einer geeigneten Base, wie
z. B. Triethylamin, Diazabicycloundec-7-en, Diisopropylethylamin deprotoniert oder
durch Silylierungen aktiviert und anschließend mit den obengenannten geeignet
funktionalisierten Verbindungen umgesetzt werden. Entsprechende Reaktionen sind
auch mit den Verbindungen der Formeln (V) und (VI) bzw. (IV)' bis (VI)'
durchführbar.
Geeignete Reagentien zur Silylierung der obengenannten Verbindungen sind
beispielsweise Trialkylsilylchloride/Trialkylamine, Hexamethyldisilazan,
Bistrimethylsilylacetat und weitere dem Fachmann bekannte Silylierungsreagentien.
Bei der Wahl der Aktivierungsreaktionen durch Deprotonierung oder Silylierung sind
mögliche Wechselwirkung zwischen funktionellen Gruppen in den organischen
Resten E1, R1, (E1)', E2 und R2 in der dem Fachmann bekannten Weise zu
berücksichtigen. Eine generelle Einschränkung der Reste in den Verbindungen vom
Typ (IV), (V) oder (VI), (VII) bzw. (IV)', (V)' oder (VI)' besteht nicht.
Derivatisierungsreaktionen oder Reaktionen, bei denen die oben beschriebenen
Reste E1 oder E2 zu Resten R1 oder R2 umgesetzt werden, sind in der Regel vom
Typ her bekannt und können meist unter analogen Reaktionsbedingungen
angewendet werden, wobei manche bevorzugten Verfahrensmaßnahmen durch
Besonderheiten des Harzkörpers bedingt sind. Bei der Wahl der
Derivatisierungsreaktionen sind mögliche Wechselwirkungen zwischen funktionellen
Gruppen in den organischen Resten E1 und E2 bzw. (E1)' und (E2)' bzw. R1 und R2
in der dem Fachmann bekannten Weise zu berücksichtigen. Eine generelle
Einschränkung der organischen Reste in den Verbindungen (VII), (VIII) oder (IX)
bzw. (VII)' oder (VIII)' besteht nicht.
Auf die beschriebene Weise lassen sich übersichtlich strukturbezogene
Substanzbibliotheken (Libraries) herstellen, die für die systematische Prüfung der
enthaltenen einzelnen Verbindungen oder deren Mischungen auf biologische oder
physikalisch-technische Eigenschaften besonders geeignet sind. Ein Beispiel für die
Herstellung einer systematischen Substanzbibliothek für Testverbindungen ist in
Schema 1 (siehe nächste Seite) dargestellt.
Gemäß Schema 1 wird nach der Anbindung einer Jodbenzoesäure (hier am Beispiel
der p-Iod-Benzoesäure als Verbindung (XI)) an die Harz-Linker-Verbindung (X) (hier
am Beispiel einer Polystyrol-Wang-Linker-Verbindung) das p-Iod
benzolcarbonyloxy-Harz-Linker-Addukt (= Verbindung (II)) erhalten, welches mit
einem Orthoameisensäurealkylester unter Pd-Katalyse das entsprechende
Benzolphosphonigsäure-Harz-Linker-Addukt (= Verbindung (IV)) ergibt. Das
erfindungsgemäße harzgebundene Zwischenprodukt der Formel (II) wird
anschließend benutzt, um durch Additions- und Substitutionsreaktionen mit einer
Serie von Aldehyden, Iminen, Isocyanaten, Michaelakzeptoren und
Organohalogenverbindungen entsprechende Untergruppen von
Phosphinsäureesterderivaten der gezeigten Art herzustellen (Schema 1, R = Alkyl).
Wird vor der Umsetzung der Verbindung (IV) die Phosphonigsäureestergruppe zur
Verbindung der Formel (V) hydrolysiert, ergibt sich eine entsprechende
Substanzbibliothek mit harzgebundenen freien Phosphinsäuren (Schema 1, R = H).
Ebenso erhält man nach erneuter Veresterung der Verbindung (V), z. B. mit
Benzylalkohol zur Verbindung des Typs (VI), eine entsprechende
Substanzbibliothek mit harzgebundenen freien Phosphinsäurebenzylestern
(Schema 1, R = CH2C6H5).
Mit analogen Umsetzungen unter Verwendung anderer Harz-Linker-Systeme gemäß
Tabelle 1, z. B. mit einem Polystyrol-Rink-amid-Linker, lassen sich die
harzgebundenen Produkte ebenfalls herstellen.
Im Anschluß an die Umsetzungen gemäß Schema 1 und analoge Derivatisierungen
werden die harzgebundenen Produkte ("Scaffold") zweckmäßig durch Trennung der
Linker-Scaffoldbindung abgespalten. Die Abspaltbedingungen hängen vom
einzelnen Linker ab und sind in der Regel literaturbekannt oder können in
Vorversuchen optimiert werden. Die Abspaltung führt zu den gewünschten
Syntheseprodukten der allgemeinen Formel (I). Im Falle des Wang-Linkers und der
Arbuzov-Reaktion nach Schema 1, unterste Reihe, erhält man nach Abspaltung mit
Trifluoressigsäure als Produkt einen (p-Carboxyphenyl)(R')phosphinsäure-alkylester
der Formel (Ia),
worin R' wie R2 definiert ist, ausgenommen Wasserstoff.
Die beschriebenen Verfahrensvarianten ermöglichen ein breite Wahl für die
Struktur des Restes R2 in Verbindungen der Formel (I). Von besonderem Interesse
sind daher Verbindungen (I) und die genannten harzgebundenen Vorstufen, worin
R2 Wasserstoff oder einen aliphatischen acyclischen oder cyclischen
Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 C-Atomen oder Heterocyclyl mit 3 bis 7
Ringatomen und 1, 2 oder 3 Heteroatomen aus der Gruppe N, O und S bedeutet,
wobei der Kohlenwasserstoffrest oder der Heterocyclylrest jeweils unsubstituiert
oder durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, Alkoxy, Alkenyloxy,
Alkinyloxy, Haloalkoxy, Haloalkenyloxy, Haloalkinyloxy, Alkylthio, Amino, Nitro,
Cyano, Azido, Alkoxycarbonyl, Alkenyloxycarbonyl, Alkinyloxycarbonyl,
Alkylcarbonyl, Alkenylcarbonyl, Alkinylcarbonyl, Formyl, Carbamoyl, Mono- und
Dialkylaminocarbonyl, Acylamino, Mono- oder Dialkylamino, und Alkylsulfinyl,
Haloalkylsulfinyl, Alkylsulfonyl, Haloalkylsulfonyl, unsubstituiertes oder substituertes
Cycloalkyl, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenyl, unsubstituiertes oder
substituiertes Aryl, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclyl, unsubstituiertes
oder substituertes Cycloalkoxy, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenyloxy,
unsubstituiertes oder substituiertes Aryloxy, unsubstituiertes oder substituiertes
Heterocyclyloxy, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkylamino,
unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenylamino, unsubstituiertes oder
substituiertes Arylamino, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclylamino,
und im Falle cyclischer Reste auch Alkyl und Haloalkyl substituiert ist.
Vorzugsweise sind dabei Reste mit kürzerkettigen Kohlenwasserstoff-(Alkyl-)teilen
bevorzugt, z. B. mit 1 bis 8 C-Atomen, vorzugsweise 1 bis 6 C-Atomen,
insbesondere mit 1 bis 4 C-Atomen.
Bevorzugt sind auch Verbindungen (I) und deren harzgebunden Vorstufen, worin
R2 einen Rest der Formel (R2a), (R2b), (R2c), (R2d) oder (R2e) bedeutet,
-CHOH-R* (R2a)
-CO-NH-R* (R2b)
-CHR**-NH-R* (R2c)
-CRaRb-CRcRd-X-Re (R2d)
-R* (R2e)
worin
R* einen einen aliphatischen acyclischen oder cyclischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 C-Atomen oder Heterocyclyl mit 3 bis 6 Ringatomen und 1, 2 oder 3 Heteroatomen aus der Gruppe N, O und S bedeutet, wobei der Kohlenwasserstoffrest oder der Heterocyclylrest jeweils unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, Alkoxy, Alkenyloxy, Alkinyloxy, Haloalkoxy, Haloalkenyloxy, Haloalkinyloxy, Alkylthio, Amino, Nitro, Cyano, Azido, Alkoxycarbonyl, Alkenyloxycarbonyl, Alkinyloxycarbonyl, Alkylcarbonyl, Alkenylcarbonyl, Alkinylcarbonyl, Formyl, Carbamoyl, Mono- und Dialkylaminocarbonyl, Acylamino, vorzugsweise Alkanoylamino, Mono- oder Dialkylamino, und Alkylsulfinyl, Haloalkylsulfinyl, Alkylsulfonyl, Haloalkylsulfonyl, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkyl, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenyl, unsubstituiertes oder substituiertes Aryl, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclyl, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkoxy, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenyloxy, unsubstituiertes oder substituiertes Aryloxy, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclyloxy, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkylamino, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenylamino, unsubstituiertes oder substituiertes Arylamino, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclylamino, und im Falle cyclischer Reste auch Alkyl und Haloalkyl substituiert ist,
R** ein Rest aus der Gruppe der für R* definierten Reste ist oder
R* und R** gemeinsam eine Alkylenbrücke bedeuten, welche unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste substituiert ist, die unabhängig voneinander aus der Gruppe der Substituenten am Kohlenwasserstoffrest für R* ausgewählt sind, und
Ra, Rb, Rc, Rd, Re unabhängig voneinander jeweils einen Rest aus der Gruppe der für R* definierten Reste ist oder
Ra, Rc oder Rd, Re oder Rc, Re paarweise eine Alkylenbrücke bedeuten, welche unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste substituiert ist, die unabhängig voneinander aus der Gruppe der Substituenten am Kohlenwasserstoffrest für R* ausgewählt sind.
-CHOH-R* (R2a)
-CO-NH-R* (R2b)
-CHR**-NH-R* (R2c)
-CRaRb-CRcRd-X-Re (R2d)
-R* (R2e)
worin
R* einen einen aliphatischen acyclischen oder cyclischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 C-Atomen oder Heterocyclyl mit 3 bis 6 Ringatomen und 1, 2 oder 3 Heteroatomen aus der Gruppe N, O und S bedeutet, wobei der Kohlenwasserstoffrest oder der Heterocyclylrest jeweils unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, Alkoxy, Alkenyloxy, Alkinyloxy, Haloalkoxy, Haloalkenyloxy, Haloalkinyloxy, Alkylthio, Amino, Nitro, Cyano, Azido, Alkoxycarbonyl, Alkenyloxycarbonyl, Alkinyloxycarbonyl, Alkylcarbonyl, Alkenylcarbonyl, Alkinylcarbonyl, Formyl, Carbamoyl, Mono- und Dialkylaminocarbonyl, Acylamino, vorzugsweise Alkanoylamino, Mono- oder Dialkylamino, und Alkylsulfinyl, Haloalkylsulfinyl, Alkylsulfonyl, Haloalkylsulfonyl, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkyl, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenyl, unsubstituiertes oder substituiertes Aryl, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclyl, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkoxy, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenyloxy, unsubstituiertes oder substituiertes Aryloxy, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclyloxy, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkylamino, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenylamino, unsubstituiertes oder substituiertes Arylamino, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclylamino, und im Falle cyclischer Reste auch Alkyl und Haloalkyl substituiert ist,
R** ein Rest aus der Gruppe der für R* definierten Reste ist oder
R* und R** gemeinsam eine Alkylenbrücke bedeuten, welche unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste substituiert ist, die unabhängig voneinander aus der Gruppe der Substituenten am Kohlenwasserstoffrest für R* ausgewählt sind, und
Ra, Rb, Rc, Rd, Re unabhängig voneinander jeweils einen Rest aus der Gruppe der für R* definierten Reste ist oder
Ra, Rc oder Rd, Re oder Rc, Re paarweise eine Alkylenbrücke bedeuten, welche unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste substituiert ist, die unabhängig voneinander aus der Gruppe der Substituenten am Kohlenwasserstoffrest für R* ausgewählt sind.
Vorzugsweise sind dabei Reste mit kürzerkettigen Kohlenwasserstoff-(Alkyl-)teilen
bevorzugt, z. B. mit 1 bis 8 C-Atomen, vorzugsweise 1 bis 6 C-Atomen,
insbesondere mit 1 bis 4 C-Atomen.
Bei den allgemeinen Begriffen wie "substituiertes Cycloalkyl, Aryl, Heterocyclyl" sind
als Substituenten vorzugsweise die oben bei der allgemeinen Definition
substituierten Reste genannten bevorzugten Substituenten von besonderem
Interesse.
Weitere Variationsmöglichkeiten zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I)
ergeben sich aus der Möglichkeit, bereits Modifikationen an den harzgebundenen
Vorstufen der Formel (II) vorzunehmen. Eine Derivatisierung der Verbindung (II) und
deren Weiterverarbeitung sind in Schema 2 (siehe nächste Seite) an einem Beispiel
angedeutet.
Gemäß Schema 2 wird beispielsweise 5-Jodanthranilsäure an ein Harzpolymer, das
den Wang-Linker trägt, angeknüpft. Sie enthält eine funktionelle Gruppe
(Aminogruppe), die zu Derivaten umgesetzt werden kann. Anstelle der Einführung
über die Anthranilsäure kann die Aminogruppe kann auch durch Reduktion einer
Nitrogruppe hergestellt werden. Für die Reduktion eignen sich viele der für
Nitrogruppen geeigneten chemischen Reduktionsmittel, wie Metallsalze unter
sauren Bedingungen, vorzugsweise milde Reduktionsmittel, die in organischen
Lösemitteln eingesetzt werden können wie Zinndichloriddihydrat-HCl oder
katalytische Reduktionen.
Die erhaltene Aminoverbindung läßt sich weiter modifizieren, z. B. durch (reduktive) Alkylierung oder wie hier gezeigt, durch Acylierung. Die Acylierung kann wiederum
mit einer Vielzahl von Acylierungsmitteln erfolgreich durchgeführt werden,
beispielsweise mit Carbonsäurehalogeniden oder Carbonsäuren ggf. unter Zusatz
geeigneter aktivierender Reagentien wie beispielsweise Triethylamin oder
Carbodiimiden. Anschließend wird das erfindungsgemäße Verfahren zum Aufbau
der palladiumkatalysierten Darstellung der Phosphorkohlenstoffbindung eingesetzt.
Eine weitere Derivatisierung kann dann analog Schema 1 durchgeführt werden, z. B.
die Reaktion mit 4-Fluor-benzaldehyd zur letzten Verbindung nach Schema 2.
Die handelsübliche Polystyrol-Wang-Linker-Verbindung: (Fa. Rapp Polymere,
Tübingen) 4-Hydroxymethyl-phenyloxymethyl-polystyrolharz, wird im folgende als
Hydroxy-Wangpolystyrolharz abgekürzt.
DMF = Dimethylformamid
THF = Tetrahydrofuran
TFA = Trifluoressigsäure
TMS = Trimethylsilan oder Trimethylsilyl
CH2Cl2 = Dichlormethan, Methylenchlorid
DBU-1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en
DMSO = Dimethylsulfoxid
DMF = Dimethylformamid
THF = Tetrahydrofuran
TFA = Trifluoressigsäure
TMS = Trimethylsilan oder Trimethylsilyl
CH2Cl2 = Dichlormethan, Methylenchlorid
DBU-1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en
DMSO = Dimethylsulfoxid
500 ml wasserfreies Methylenchlorid wurden zusammen mit 12,5 g, (15,4 mmol
Hydroxyfunktion) Hydroxy-Wangpolystyrolharz (200-400 mesh, 1,23 mmol OH pro
Gramm Harz) vorgelegt. Zu dieser Suspension gab man 11,44 g (4,6 mmol) 4-Jod
benzoesäure, 0,83 g (6,55 mmol) Dimethylaminopyridin und 10,5 g (83,1 mmol)
Diisopropylcarbodiimid. Die Suspension wurde 3 h geschüttelt und für 16 h stehen
gelassen. Die Suspension wurde filtriert und das Harzpolymer mehrfach mit DMF
(5-fach), THF (5-fach) und Methylenchlorid (5-fach), je insgesamt 1 l Lösungsmittel,
gewaschen. Anschließend wurde mit 400 ml Diethylether nachgewaschen. Das
Rohprodukt wurde im Vakuum getrocknet. Rohausbeute: 15,41 g (82,2%).
15,00 g (14,4 mmol Jodarylfunktion) 4-Jodbenzoyloxy Wangpolystyrolharz wurden
unter Argonatmosphäre in 250 ml Tetrahydrofuran suspendiert und mit 4,75 g
(6,80 mmol) Bistriphenylphosphan-palladium-II-dichlorid und 17,46 g (172 mmol)
wasserfreiem N-Methylmorpholin versetzt. Zu dieser Suspension wurde unter
Schutzgasatmosphäre die wie folgt dargestellte Lösung gegeben:
10,44 g (158,2 mmol) wasserfreie unterphosphorige Säure, dargestellt durch
Evaporation von 21 g einer 50%igen wäßrigen Lösung dieser Säure und
anschließender einstündiger Trocknung über 4 Å Molsieb, wurden in 184,4 g
Orthoameisensäuretriethylester (1,244 mol) 2 h gerührt. Nach Zugabe wurde die
Suspension sofort auf 65°C erhitzt und für 45 min unter Rückfluß gehalten.
Anschließend kühlte man unter Schutzgas ab, filtrierte das Harzpolymer ab und
wusch mit 400 ml einer 5%igen Essigsäure in Tetrahydrofuran und anschließend
mit 600 ml Tetahydrofuran, mehrfach mit Methylenchlorid und mehrfach mit
Diethylester. Das Harz wurde unter Vakuum getrocknet. Rohausbeute: 14,53 g
(100,14%).
300 mg (3,0 mmol) 4-(Ethoxyphosphinoyl)-benzoyloxy-Wangpolystyrolharz wurden
in 2 ml wasserfreiem Methylenchlorid suspendiert. Anschließend setzte man bei
Kühlung auf 5°C. 7,50 ml einer 1 M Triethylaminlösung in Methylenchlorid und
anschließend 6,75 ml einer 1 M Trimethylsilylchloridlösung in Methylenchlorid zu.
Die Reaktionsmischung wurde innerhalb 1 h auf Raumtemperatur aufgewärmt,
anschließend unter Schutzgas filtriert und dann mit 6,0 ml einer 1 M 4-Nitro
benzaldehydlösung in Methylenchlorid versetzt. Nach 2 h Schütteln bei
Raumtemperatur filtrierte man das Harz ab und wusch mehrfach mit Tetrahydrofuran
und Methylenchlorid nach. Das Harz wurde im Vakuum getrocknet.
Anschließend spaltete man das Produkt ab, indem man das Harz für 1 h in einer
20%igen Trifluoressigsäurelösung in Methylenchlorid schüttelte. Nach Filtration
und Einengen der organischen Phase erhält man das Produkt ohne jegliche weitere
Reinigung in über 90%iger Reinheit. Ausbeute: ?
1H-NMR (TMS/DMSO d6):
δ(ppm) = 1,08 (t, J = 6,9 Hz, 1,8 H, CH2-CH 3, Diastereomer 1), 1,10 (t, J = 6,9 Hz, 1,2 H, CH2-CH 3 Diastereomer 2), 3,88 (q, J = 6,9 Hz, 2,6 H, CH 2-CH3, Diastereomer 1), 3,94 (q, J = 6,9 Hz, 1,4 H, CH 2-CH3, Diastereomer 2), 5,35 (d, J = 12 Hz, 0,6 H, CH-OH Diastereomer 1), 5,43 (d, J = 16 Hz, 0,4 H, CH-OH Diastereomer 2), 6,4 (s br., 1H, COOH), 7,48-7,60 (m, 3H, aromatische H, 7,72-7,83 (m, 3 H, aromatische H) 8,0-8,2 (m, 2 H, aromatische H), 8,13-8,2 (m, 1H, aromatische H).
1H-NMR (TMS/DMSO d6):
δ(ppm) = 1,08 (t, J = 6,9 Hz, 1,8 H, CH2-CH 3, Diastereomer 1), 1,10 (t, J = 6,9 Hz, 1,2 H, CH2-CH 3 Diastereomer 2), 3,88 (q, J = 6,9 Hz, 2,6 H, CH 2-CH3, Diastereomer 1), 3,94 (q, J = 6,9 Hz, 1,4 H, CH 2-CH3, Diastereomer 2), 5,35 (d, J = 12 Hz, 0,6 H, CH-OH Diastereomer 1), 5,43 (d, J = 16 Hz, 0,4 H, CH-OH Diastereomer 2), 6,4 (s br., 1H, COOH), 7,48-7,60 (m, 3H, aromatische H, 7,72-7,83 (m, 3 H, aromatische H) 8,0-8,2 (m, 2 H, aromatische H), 8,13-8,2 (m, 1H, aromatische H).
1,00 g (1,0 mmol P-H-Funktionalität) 4-(Ethoxyphosphinoyl)-benzoyloxy-
Wangpolystyrolharz wurden mit 2 ml Methylenchlorid vorgequollen, anschließend
mit 2,30 g (22,7 mmol) Triethylamin in 2,0 ml Methylenchorid versetzt und dann mit
einer Lösung von 2,24 g (20,7 mmol) Trimethylsilylchlorid umgesetzt. Nach 1,5 h
Schütteln bei Raumtemperatur wurde die Flüssigkeit abfiltriert und eine Lösung von
2,55 g (29,9 mmol) N-Isopropyl-ethanimin in 4 ml Methylenchlorid zugegeben. Die
Suspension wurde 3 h bei Raumtemperatur geschüttelt. Darauf wurde abfiltriert und
die Suspension mehrfach mit Methylenchlorid, Tetrahydrofuran und abschließend
nochmals mit Methylenchlorid und Diethylether gewaschen.
Rohausbeute: 1,07 g (99%).
Die Abspaltung von 27,3 mg des Rohproduktes mit einer 50%igen Lösung von TFA in Dichlormethan führte zu 9,2 mg des Titelprodukts (94,6% Ausbeute).
1H-NMR (DMSO-d6/TMS): δ(ppm) = 1,05-1,45 (m, br., 12H, alle CH 3), 3,42 (sept., J = 7,0 Hz, 0,6 H), (CH3)2-CH Diastereomer 1), 3,60 (sept, J = 7,0 Hz, 0,4 H, (CH3)2-CH Diastereomer 2), 3,90 bis 4,20 (m br., 3 H, CH2O, P-CH-N), 7,96 (m, 2H, aromatische H), 8,70 (m, 2H, aromatische H), 9,0 (s. br, 2H COOH, NH).
Rohausbeute: 1,07 g (99%).
Die Abspaltung von 27,3 mg des Rohproduktes mit einer 50%igen Lösung von TFA in Dichlormethan führte zu 9,2 mg des Titelprodukts (94,6% Ausbeute).
1H-NMR (DMSO-d6/TMS): δ(ppm) = 1,05-1,45 (m, br., 12H, alle CH 3), 3,42 (sept., J = 7,0 Hz, 0,6 H), (CH3)2-CH Diastereomer 1), 3,60 (sept, J = 7,0 Hz, 0,4 H, (CH3)2-CH Diastereomer 2), 3,90 bis 4,20 (m br., 3 H, CH2O, P-CH-N), 7,96 (m, 2H, aromatische H), 8,70 (m, 2H, aromatische H), 9,0 (s. br, 2H COOH, NH).
7,00 g (6,90 mmol P-H Funktionalität) 4-(Ethoxyphosphinoyl)-benzoyloxy-
Wangpolystyrolharz wurden in 70 ml Tetrahydrofuran vorgelegt, mit 312 mg (17,3
mmol) Wasser und 5,28 g (34,7 mmol) DBU versetzt. Nach 1 h schütteln bei
Raumtemperatur, filtrierte man die Suspension und wusch die feste Phase je
fünfmal mit 100 ml 5%iger Essigsäure in THF, mit 100 ml THF mit 100 ml
Methylenchlorid und abschließend zweimal mit Diethylether. Das Harzpolymer
trocknete man für 12 h im Vakuum.
Rohausbeute: 7,57 g (112%) der Titelverbindung
Rohausbeute: 7,57 g (112%) der Titelverbindung
50 mg (0,05 mmol P-H-Funktionalität) 4-(Hydroxyphosphinoyl)-benzoyloxy-
Wangpolystyrolharz wurden mit 1 ml Methylenchlorid versetzt. Nach 30 min wurden
1,1 ml einer 1 M Triethylaminlösung in Methylenchlorid zugegeben und
anschließend mit 1 ml einer 1 M Trimethylsilylchloridlösung in Methylenchlorid
versetzt. Nach 30 min Schütteln bei Raumtemperatur wurde die Flüssigkeit abfiltriert
und mit 1 ml einer 1 M Lösung von Isobutyraldehyd in Methylenchlorid versetzt und
1 h bei Raumtemperatur geschüttelt. Darauf filtrierte man die Flüssigkeit ab und
wusch das Harz je zehnfach mit THF und Methylenchlorid. Das Harz wurde
anschließend für 30 min mit 5 ml 50%iger Trifluoressigsäure in Methylenchlorid
versetzt und filtriert. Das Filtrat wurde eingeengt.
Ausbeute: 14 mg der Titelverbindung (108%).
1H-NMR (DMSO-d6/TMS):
δ(ppm) = 0,95 (d, J = 11 Hz, 3 H, CH 3-CH, Rotationsisomeres 1), 0,98 (d, J = 11 Hz, 3H, CH 3-CH, Rotationsisomeres 2), 1,95 (sept, J = 11 Hz, 1H (CH3)2-CH-), 3,50 (t, J = 6 Hz, CH-OH), 4,0-5,0 (s br., 3 H, COOH POH und CH-OHH), 7,8 (m, 2H, aromatische H), 8,0 (m, 2H, aromatische H)
Ausbeute: 14 mg der Titelverbindung (108%).
1H-NMR (DMSO-d6/TMS):
δ(ppm) = 0,95 (d, J = 11 Hz, 3 H, CH 3-CH, Rotationsisomeres 1), 0,98 (d, J = 11 Hz, 3H, CH 3-CH, Rotationsisomeres 2), 1,95 (sept, J = 11 Hz, 1H (CH3)2-CH-), 3,50 (t, J = 6 Hz, CH-OH), 4,0-5,0 (s br., 3 H, COOH POH und CH-OHH), 7,8 (m, 2H, aromatische H), 8,0 (m, 2H, aromatische H)
Das Verfahren folgt dem unter Beispiel 6 angegebenen Vorgehen, setzt aber als
Aldehyd 4-Chlorbenzaldehyd ein. Rohausbeute: 17,3 mg Titelverbindung (105,8%).
1H-NMR (DMSO, TMS):
δ (ppm) = 4,0 (s, br, 3 H, COOH P-OH C-OH), 4,93 (d, J = 11,2 Hz 1H CH-O), 7,24 (m, 4H, aromatische H), 7,72 (m, 2H, aromatische H), 7,98 (m, 2H, aromatische H).
1H-NMR (DMSO, TMS):
δ (ppm) = 4,0 (s, br, 3 H, COOH P-OH C-OH), 4,93 (d, J = 11,2 Hz 1H CH-O), 7,24 (m, 4H, aromatische H), 7,72 (m, 2H, aromatische H), 7,98 (m, 2H, aromatische H).
50 mg (0,05 mmol OH-Funktionalität) 4-(Hydroxyphosphinoyl)-benzoyloxy-
Wangpolystyrolharz wurden mit 1 ml Methylenchlorid versetzt und anschließend mit
392 mg (19 mmol) Bistrimethylsilylacetamid, gelöst in 2 ml Methylenchlorid, bei
Raumtemperatur für 1 h zur Reaktion gebracht. Die Flüssigkeit wurde abfiltriert und
die oben beschriebene Umsetzung wiederholt. Das filtrierte Harz wurde dann mit 1
ml einer 1 M Lösung von Acrylsäureethylester in Methylenchlorid versetzt und für
16 h bei Raumtemperatur stehengelassen. Die Flüssigkeit wurde abfiltriert und das
Harz je zehnfach mit THF und Methylenchlorid gewaschen. Das Harz wurde dann
30 min mit einer 50%igen Lösung von Trifluoressigsäure in Methylenchlorid
umgesetzt. Das Filtrat ergab nach Einengen das Rohprodukt in über 90%iger
Reinheit; Ausbeute: 17,5 mg (122%).
1H-NMR (DMSO-d6/TMS):
δ(ppm) = 1,12 (t, 7,2 Hz, 3H, CH2-CH3), 2,04 (m, 2H, CH 2-COOEt), 2,38 (m, 2H, CH2-CH2COOEt), 3,98 (q, J = 7,2 Hz, OCH 2-CH3), 7,82 (m, 2H, aromatische H), 8,06 (m, 2H, aromatische H).
1H-NMR (DMSO-d6/TMS):
δ(ppm) = 1,12 (t, 7,2 Hz, 3H, CH2-CH3), 2,04 (m, 2H, CH 2-COOEt), 2,38 (m, 2H, CH2-CH2COOEt), 3,98 (q, J = 7,2 Hz, OCH 2-CH3), 7,82 (m, 2H, aromatische H), 8,06 (m, 2H, aromatische H).
Das Verfahren folgt exakt dem unter Beispiel 8 angegebenen Vorgehen. Anstelle
der Aldehydlösung wurde 15 ml einer 0,5 molaren Lösung von N-Benzyl-Isopropyl
methanimin in Methylenchlorid zugegeben und 3 h bei Raumtemperatur gerührt. Die
Flüssigkeit wurde abfiltriert und das Harz je zehnfach mit Methylenchlorid, THF und
wieder Methylenchlorid gewaschen. Die Abspaltung erfolgte durch 30 minütige
Umsetzung des Harzes mit 3 ml einer 50%igen Trifluoressigsäurelösung in
Methylenchlorid.
Nach Einengen der Lösung erhielt man das Rohprodukt in über 90%iger Reinheit.
Rohausbeute: 22 mg (126%)
1H-NMR (DMSO-d6/TMS):
δ= 0,82 (d, J = 8,0 Hz, 3H, CH 3-CH-CH3), 0,98 (d, J = 7,0 Hz, 3H, CH3-CH-CH3), 2,10 (m, 1H, (CH3)2CH), 3,06 (dd, JPH = 12,4 Hz, JC-H = 4 Hz, 1H, P-CH-C), 4,34 (AB-Spektrum, JHAHB = 12,0 Hz, 2H, CH 2-N), 7,4 (m, 5H, aromatische H), 7,82 (m, 2H, aromatische H), 8,06 (m, 2H, aromatische H).
Rohausbeute: 22 mg (126%)
1H-NMR (DMSO-d6/TMS):
δ= 0,82 (d, J = 8,0 Hz, 3H, CH 3-CH-CH3), 0,98 (d, J = 7,0 Hz, 3H, CH3-CH-CH3), 2,10 (m, 1H, (CH3)2CH), 3,06 (dd, JPH = 12,4 Hz, JC-H = 4 Hz, 1H, P-CH-C), 4,34 (AB-Spektrum, JHAHB = 12,0 Hz, 2H, CH 2-N), 7,4 (m, 5H, aromatische H), 7,82 (m, 2H, aromatische H), 8,06 (m, 2H, aromatische H).
15,0 g (1,85 mmol) Hydroxy-Wangpolystyrolharz (200-400 pm, Fa. Rapp
Polymere) wurden unter Schutzgasatmosphäre in 200 ml wasserfreiem
Methylenchlorid suspendiert. Anschließend gab man 14,56 g (55 mmol)
Jodanthranilsäure, 12,58 g (99,6 mmol) Diisopropylcarbodiimid und 0,990 g (8,10
mmol) 4-N,N-Dimethylaminopyridin zu und schüttelte die Suspension für 24 h. Das
Harz wurde abfiltriert und fünffach mit insgesamt 2 l DMF, fünffach mit insgesamt 1 l
THF und mehrfach mit insgesamt 1 l Methylenchlorid gewaschen. Der Feststoff
wurde dann zweimal mit Ether gewaschen und dann im Vakuum gründlich
getrocknet. Ausbeute: 18,58 g (94,9%).
550 mg (0,52 mmol) 2-Amino-5-Iodbenzoyloxy-Wangpolystyrolharz wurde in 15 ml
wasserfreiem Methylenchlorid suspendiert, auf 0°C gekühlt und anschließend mit
526 mg (5,2 mmol) Triethylamin und 554 mg Isobuttersäurechlorid versetzt. Die
Reaktionslösung erwärmte sich auf Raumtemperatur. Nach 16 h Rühren. Darauf
filtrierte man die feste Phase ab und wusch fünfzehnfach mit Methylenchlorid und
dreifach mit Ether nach. Ausbeute: 530 mg = 90,4%
0,500 g (0,0443 mmol Aryl-iod-Funktionalität) 2-Isoprnpylcarbonylamino-5-
iodbenzoyloxy-Wangpolystyrolharz wurden in 5 ml wasserfreiem THF unter
Argonatmosphäre suspendiert und mit 0,538 g (5,30 mmol) N-Methylmorpholin
und 0,146 g (0,208 mmol) Bistriphenylphosphan-palladium-II-dichlorid versetzt.
Anschließend wurde zu dieser Suspension eine wie folgt dargestellte Lösung
gegeben:
0,320 g (4,90 mmol) kristalline, unterphosphoriger Säure wurden mit 4 A Molsieb unter Schutzgasatmosphäre 1 h getrocknet und mit 5,68 g (38,3 mmol) Triethylorthoformiat 2,5 h gerührt. Diese Lösung wurde zur oben beschriebenen Suspension gegeben, die darauf schnell für 1 h auf Rückflußtemperatur erwärmt wurde. Der Ansatz wurde danach schnell abgekühlt, zehnfach mit einer 5%igen Essigsäurelösung in Tetrahydrofuran gewaschen, zehnfach mit Methylenchlorid gewaschen und abschließend dreimal mit Diethylether nachgewaschen. Das entstandene Harz wurde im Vakuum getrocknet; Rohausbeute: 458 mg (94,5%). Eine Probeabspaltung mit 50 mg Harz (1 h 20%ige Trifluoressigsäure/Methylenchlorid) ergab 17,3 mg (105%) des Rohprodukts.
1H-NMR (DMSO-d6/TMS):
δ (ppm) = 1,08 (d, J = 8,0 Hz, 6H, (CH 3)2CH), 1,23 (t, J = 5,6 Hz, 3H, CH2-CH 3), 2,60 (sept, J = 8,0 Hz, 1H, (CH3)CH), 4,07 (m, 2H, P-O-CH 2), 7,55 (d, J = 576 Hz, 1H, P-H), 7,83 (m, 1H, aromatische H), 8,35 (m, 1H, aromatische H), 8,73 (m, 1H, aromatische H).
0,320 g (4,90 mmol) kristalline, unterphosphoriger Säure wurden mit 4 A Molsieb unter Schutzgasatmosphäre 1 h getrocknet und mit 5,68 g (38,3 mmol) Triethylorthoformiat 2,5 h gerührt. Diese Lösung wurde zur oben beschriebenen Suspension gegeben, die darauf schnell für 1 h auf Rückflußtemperatur erwärmt wurde. Der Ansatz wurde danach schnell abgekühlt, zehnfach mit einer 5%igen Essigsäurelösung in Tetrahydrofuran gewaschen, zehnfach mit Methylenchlorid gewaschen und abschließend dreimal mit Diethylether nachgewaschen. Das entstandene Harz wurde im Vakuum getrocknet; Rohausbeute: 458 mg (94,5%). Eine Probeabspaltung mit 50 mg Harz (1 h 20%ige Trifluoressigsäure/Methylenchlorid) ergab 17,3 mg (105%) des Rohprodukts.
1H-NMR (DMSO-d6/TMS):
δ (ppm) = 1,08 (d, J = 8,0 Hz, 6H, (CH 3)2CH), 1,23 (t, J = 5,6 Hz, 3H, CH2-CH 3), 2,60 (sept, J = 8,0 Hz, 1H, (CH3)CH), 4,07 (m, 2H, P-O-CH 2), 7,55 (d, J = 576 Hz, 1H, P-H), 7,83 (m, 1H, aromatische H), 8,35 (m, 1H, aromatische H), 8,73 (m, 1H, aromatische H).
50 mg (0,046 mmol P-H-Funktionalität)5-Ethoxyphosphinoyl-2-
isopinpylcarbonylamino-benzoyloxy-Wangpolystyrolharz wurden in 1 ml
Methylenchlorid suspendiert, mit 1,1 ml einer 1 M Triethylaminlösung in
Methylenchlorid und 1,0 ml eine 1 M Trimethylsilylchloridlösung in Methylenchlorid
versetzt. Nach 30 min Schütteln wurde die Lösung abfiltriert und mit 1 ml einer 1 M
Lösung von 4-Nicotinaldehyd in Methylenchlorid versetzt. Nach 1 h Reaktion bei
Raumtemperatur filtrierte man die Reaktionslösung ab, das Harz zehnfach mit
Tetrahydrofuran und Methylenchlorid nach und setzte das Produkt vom Harz frei,
indem man für 30 min mit 50%iger Trifluoressigsäure in Methylenchlorid abspaltete.
Das Rohprodukt wurde am Rotationsverdampfer eingeengt und in einer Reinheit
von über 95% als glasartige Masse erhalten. Ausbeute: 21 mg (96%).
1H-NMR (DMSO-d6/TMS):
δ(ppm) = 1,13 (t, 6,4 Hz, 2H, O-CH2-CH 3 Diastereomer 1), 1,18 (d, 7 Hz, 6H, (CH 3)2CH), 1,23 (t, 6,4 Hz, 1,8 H, OCH2CH3, Diastereomer 2), 2,60 (sept, J = 7 Hz, 1H, (CH3)2-CH), 3,89 (quart, J = 8,0 Hz, 0,8 H, CH 2-CH3, Diastereomer 1), 4,06 (quart, J = 8,0 H2, 1,2 H, CH2-CH3, Diastereomer 2), 5,43 (d, J = 12,8 Hz, 0,4 H, P-CH Diastereomer 1), 5,60 (d, J = 16,0 Hz, 0,6H, P-CH Diastereomer 2), 7,97 (m, 2H, aromatische H, 7,80 (m, 1H, aromatische H), 8,28 (m, 1H, aromatisches H), 8,64 (m, 1H, aromatische H), 8,76 (m, 2H, aromatische H), 11,4 (s, 1H, COOH).
1H-NMR (DMSO-d6/TMS):
δ(ppm) = 1,13 (t, 6,4 Hz, 2H, O-CH2-CH 3 Diastereomer 1), 1,18 (d, 7 Hz, 6H, (CH 3)2CH), 1,23 (t, 6,4 Hz, 1,8 H, OCH2CH3, Diastereomer 2), 2,60 (sept, J = 7 Hz, 1H, (CH3)2-CH), 3,89 (quart, J = 8,0 Hz, 0,8 H, CH 2-CH3, Diastereomer 1), 4,06 (quart, J = 8,0 H2, 1,2 H, CH2-CH3, Diastereomer 2), 5,43 (d, J = 12,8 Hz, 0,4 H, P-CH Diastereomer 1), 5,60 (d, J = 16,0 Hz, 0,6H, P-CH Diastereomer 2), 7,97 (m, 2H, aromatische H, 7,80 (m, 1H, aromatische H), 8,28 (m, 1H, aromatisches H), 8,64 (m, 1H, aromatische H), 8,76 (m, 2H, aromatische H), 11,4 (s, 1H, COOH).
Die im obengenannten Text dargestellte experimentelle Vorgehensweise erlaubt
den systematischen Aufbau von Substanzbibliotheken. Ausgehend von 5-Iodanthranilsäure,
das durch den Wang-Linker über die Carbonsäurefunktion an ein
Polymer gebunden ist, wurde durch folgende schrittweise Umsetzungen eine
Substanzbibliothek aufgebaut:
Die Verbindung der Formel
Die Verbindung der Formel
wurde mit den Acylierungsmitteln Acetylchlorid, Propionylchlorid,
Isopropylcarbonylchlorid und Cyclohexylcarbonylchlorid zu den vier verschiedenen
N-Acylverbindungen umgesetzt. Die palladiumkatalysierte Umsetzung mit Bis
triphenylphosphan-Pd-II-dichlorid mit unterphosphoriger Säure und
Orthoameisensäuretriethylester analog Beispiel 2 führte zu den vier
Phosphonigsäureethylestern gemäß der Formel (IV) und anschließende Hydrolyse
zu den vier Phosphonigsäuren gemäß der Formel (V). Die acht erhaltenen
phosphorhaltigen Harz-Linker-Addukte gemäß (IV) und (V) wurden jeweils mit 10
unterschiedlichen Aldehyden und 10 unterschiedlichen Isocyanaten gemäß
Tabellen A und B umgesetzt:
Nr. | |
R* | |
1 | Phenyl |
2 | 4-Chlor-phenyl |
3 | 4-Methoxy-phenyl |
4 | 3,4-Dichlor-phenyl |
5 | 2-Chlor-phenyl |
6 | 2,4-Dichlor-phenyl |
7 | 2-Fluor-phenyl |
8 | 3 Brom-4-fluor-phenyl |
9 | 2-Methoxy-phenyl |
10 | 2,6-Dichlor-phenyl |
Nr. | |
R* | |
1 | 4-Chlor-phenyl |
2 | 3,4-Dichlor-phenyl |
3 | 3,5-Dichlor-phenyl |
4 | 2,4-Dichlor-phenyl |
5 | 4-Brom-phenyl |
6 | 4-Isopropyl-phenyl |
7 | 1-Naphthyl |
8 | 3-(2,2-Dichlor-1,1-difluorethoxy)-phenyl |
9 | 3-Methoxycarbonyl-phenyl |
10 | 2-Butoxy-phenyl |
Die erhaltene Substanzbibliothek aus 160 Harz-Linker-Addukten gemäß der
allgemeinen Formel (IX), worin R2
ein Rest der Formeln (R2
a) bzw. (R2
b) ist,
-CHOH-R* (R2a)
-CO-NH-R* (R2b)
-CO-NH-R* (R2b)
worin R* gemäß Tabellen A bzw. B definiert ist,
wurden mit 20%iger Trifluoressigsäure in Methylenchlorid gespalten und eine weitere Substanzbibliothek aus 160 Verbindungen der Formel (Ib) erhalten.
wurden mit 20%iger Trifluoressigsäure in Methylenchlorid gespalten und eine weitere Substanzbibliothek aus 160 Verbindungen der Formel (Ib) erhalten.
worin
Acyl = Acetyl, Propionyl, Isopropylcarbonyl oder Cyclohexylcarbonyl,
R2 = (R2a), (R2b)
R3 = H, Ethyl
Y = COOH
bedeuten.
Acyl = Acetyl, Propionyl, Isopropylcarbonyl oder Cyclohexylcarbonyl,
R2 = (R2a), (R2b)
R3 = H, Ethyl
Y = COOH
bedeuten.
Claims (14)
1. Verfahren unter Verwendung von Zwischenprodukten, die an ein
Harzpolymer gebunden sind, zur Herstellung von chemischen Verbindungen der
Formel (I),
worin
R1 einen unsubstituierten oder substituierten aromatischen oder heteroaromatischen Rest bedeutet,
R2 Wasserstoff oder einen organischen Rest bedeutet, der auch über Heteroatome mit dem restlichen Teil der Verbindung der Formel (I) verbunden sein kann,
R3 Wasserstoff oder einen über ein C-Atom gebundenen organischen Rest bedeutet und
Y die funktionelle Gruppe bedeutet, die nach Abspaltung der Verbindung (I) vom Harzpolymer am Molekül der Formel (I) gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß man
worin
R1 einen unsubstituierten oder substituierten aromatischen oder heteroaromatischen Rest bedeutet,
R2 Wasserstoff oder einen organischen Rest bedeutet, der auch über Heteroatome mit dem restlichen Teil der Verbindung der Formel (I) verbunden sein kann,
R3 Wasserstoff oder einen über ein C-Atom gebundenen organischen Rest bedeutet und
Y die funktionelle Gruppe bedeutet, die nach Abspaltung der Verbindung (I) vom Harzpolymer am Molekül der Formel (I) gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) ein Harz-Linker-Addukt der Formel (II)
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-S1]n (II)
worin
[Harzpolymer] für den Rest eines Harzes steht, der in der Harz-Linker- Verbindung (II) über n Bindungsstellen mit den n Gruppen der Formel [Linker-Z-E1-S1] verbunden ist,
Linker jeweils einen organischen Linker bedeutet,
Z eine für den jeweiligen Linker spezifische funktionelle Gruppe oder Bindung bedeutet, aus der nach Abspaltung der Verbindung (I) vom Harzpolymer-Linker-Rest die Gruppe Y in Formel (I) entsteht
E1 wie R1 in Formel (I) definiert ist oder einen für die Herstellung von R1 in Verbindung (I) geeigneten Rest bedeutet,
S1 eine funktionelle Gruppe ist, die für palladium katalysierte Substitutionen analog der Heck-Reaktion geeignet ist,
n die Anzahl der funktionellen Gruppen [Linker-Z-E1-S1] am Harz bedeutet, die vom Molekulargewicht des Harzpolymers abhängt und größer oder gleich 1 ist,
in Gegenwart eines geeigneten Palladiumkatalysators mit einer Verbindung aus der Gruppe der Phosphinate (Derivate der unterphosphorigen Säure) der Formel (III)
A1-O-(PHO)A* (III)
worin
A1 Wasserstoff oder einen organischen Rest bedeutet,
A* eine hydrolytisch abtrennbare oder nach einer Zwischenreaktion abtrennbare Gruppe ist,
unter Substitution der Gruppe S1 zu einer harzgebundenen Verbindung der Formel (IV) umsetzt,
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-P(H)(=O)-O-A1]n (IV)
worin A1 wie in Formel (III) definiert ist, und - b) gegebenenfalls die Verbindung (IV) in einem oder mehreren weiteren
Reaktionsschritten am organischen Rest E1 zum Rest (E1)' derivatisiert und
damit eine bzw. mehrere harzgebundene Zwischenstufen der Formel (IV)'
erhält,
[Harzpolymer]-[Linker-Z-(E1)'-P(H)(=O)-O-A1]n (IV)'
worin A1 wie in Formel (III) definiert ist, und - c) gegebenenfalls die Verbindung der Formel (IV) bzw. (IV)' aus Stufe a) bzw. b)
zu einer für die harzgebundene Synthese geeigneten Verbindung (V) bzw.
(V)'hydrolysiert,
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-P(H)(=O)-OH]n (V)
[Harzpolymer]-[Linker-Z-(E1)'-P(H)(=O)-OH]n (V)'
und - d) gegebenenfalls die nach c) erhaltene Verbindung (V) bzw. (V)' zur
Verbindung der Formel (VI) bzw. (VI)' verestert,
[Harzpolymer)-[Linker-Z-E1-P(H)(=O)-O-R3]n (VI)
[Harzpolymer]-[Linker-Z-(E1)'-P(H)(=O)-O-R3]n (VI)'
worin
R3 wie R3 in Formel (I) definiert, aber nicht gleich Wasserstoff ist, und - e) gegebenenfalls eine nach a), b), c) oder d) erhaltene Verbindung (IV), (V)
oder (VI) bzw. (IV)', (V)' bzw. (VI)', deren gemeinsames Strukturmerkmal die
Phosphonigsäure- oder Phosphonigsäureestergruppe ist, unter Ausbildung
einer Phosphor-Kohlenstoffbindung zu Verbindungen der allgemeinen
Formeln (VII) oder (VIII) bzw. (VII)' bzw. (VIII)' umsetzt,
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-P(R2)(=O)-O-A4]n (VII)
[Harzpolymer]-[Linker-Z-(E1)'-P(R2)(=O)-O-A4]n (VII)'
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-P(E2)(=O)-O-A4]n (VIII)
[Harzpolymer]-[Linker-Z-(E1)'-P(E2)(=O)-O-A4]n (VIII)'
worin
R2 die in Formel (I) festgelegte Bedeutung hat,
E2 einen organischen Rest bedeutet, der zu dem Rest R2 derivatisiert werden kann,
A4 =A1, H bzw. R3 bedeutet, und - f) die nach vorstehenden Stufen erhaltenen Verbindungen, falls erforderlich, an
den Resten E1, (E1)', E2 und A4 so modifiziert, daß die harzgebundene
Verbindung der Formel (IX) erhalten wird,
[Harzpolymer]-[Linker-Z-R1-P(R2)(=O)-O-R3]n (IX)
worin R1, R2, R3 wie in Formel (I) definiert sind, und - g) die Verbindung der Formel (I), aus dem Harz-Linker Addukt der Formel (IX)
abspaltet,
wobei in den Formeln (IV) bis (IX) und (IV)' bis (VIII)' die Reste [Harzpolymer], Linker, Z wie in Formel (II) definiert sind und E1 bzw. (E1)' in den Formeln (V) bis (VIII) bzw. (V)'bis (VIII)' wie in Formel (IV) bzw. (IV)' definiert sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
R1 Phenylen bedeutet, das unsubstituiert oder durch einen bis vier Reste aus der Gruppe Halogen, Alkyl, Haloalkyl, Alkoxy, Haloalkoxy, Alkylthio, Hydroxy, Amino, Nitro, Cyano, Azido, Alkoxycarbonyl, Alkylcarbonyl, Formyl, Carbamoyl, Mono- und Dialkylaminocarbonyl, Acylamino, Mono- oder Dialkylamino, und Alkylsulfinyl, Haloalkylsulfinyl, Alkylsulfonyl, Haloalkylsulfonyl substituiert ist, wobei jeder Substituent bis zu 6 C-Atome im Alkylteil haben kann,
oder einen heteroaromatischen Rest aus der Gruppe der Fünf- oder Sechsringe mit jeweils 1, 2 oder 3 Heteroatomen aus der Gruppe N, O und S bedeutet, wobei der Rest unsubstituiert oder durch einen bis vier Reste aus der Gruppe Halogen, Alkyl, Haloalkyl, Alkoxy, Haloalkoxy, Alkylthio, Hydroxy, Amino, Nitro, Cyano, Azido, Alkoxycarbonyl, Alkylcarbonyl, Formyl, Carbamoyl, Mono- und Dialkylaminocarbonyl, substituiertes Amino wie Acylamino, Mono- oder Dialkylamino, und Alkylsulfinyl, Haloalkylsulfinyl, Alkylsulfonyl, Haloalkylsulfonyl substituiert ist und jeder Substituent bis zu 6 C-Atome im Alkylteil haben kann, und
R2 Wasserstoff, einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 C-Atomen, der unsubstituiert oder substituiert ist und inklusive Substituenten 1 bis 30 C-Atome enthält, bedeutet,
R3 Wasserstoff oder einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 C-Atomen, der unsubstituiert oder substituiert ist und inklusive Substituenten 1 bis 30 C-Atome enthält, bedeutet oder einen Aryl oder Heteroarylrest, der unsubstituiert oder substituiert ist und inklusive Substituenten 1 bis 30 C-Atome enthält, bedeutet und
Y H, COOH, CONH2, OH, NH2 oder Alkylamino bedeutet.
R1 Phenylen bedeutet, das unsubstituiert oder durch einen bis vier Reste aus der Gruppe Halogen, Alkyl, Haloalkyl, Alkoxy, Haloalkoxy, Alkylthio, Hydroxy, Amino, Nitro, Cyano, Azido, Alkoxycarbonyl, Alkylcarbonyl, Formyl, Carbamoyl, Mono- und Dialkylaminocarbonyl, Acylamino, Mono- oder Dialkylamino, und Alkylsulfinyl, Haloalkylsulfinyl, Alkylsulfonyl, Haloalkylsulfonyl substituiert ist, wobei jeder Substituent bis zu 6 C-Atome im Alkylteil haben kann,
oder einen heteroaromatischen Rest aus der Gruppe der Fünf- oder Sechsringe mit jeweils 1, 2 oder 3 Heteroatomen aus der Gruppe N, O und S bedeutet, wobei der Rest unsubstituiert oder durch einen bis vier Reste aus der Gruppe Halogen, Alkyl, Haloalkyl, Alkoxy, Haloalkoxy, Alkylthio, Hydroxy, Amino, Nitro, Cyano, Azido, Alkoxycarbonyl, Alkylcarbonyl, Formyl, Carbamoyl, Mono- und Dialkylaminocarbonyl, substituiertes Amino wie Acylamino, Mono- oder Dialkylamino, und Alkylsulfinyl, Haloalkylsulfinyl, Alkylsulfonyl, Haloalkylsulfonyl substituiert ist und jeder Substituent bis zu 6 C-Atome im Alkylteil haben kann, und
R2 Wasserstoff, einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 C-Atomen, der unsubstituiert oder substituiert ist und inklusive Substituenten 1 bis 30 C-Atome enthält, bedeutet,
R3 Wasserstoff oder einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 C-Atomen, der unsubstituiert oder substituiert ist und inklusive Substituenten 1 bis 30 C-Atome enthält, bedeutet oder einen Aryl oder Heteroarylrest, der unsubstituiert oder substituiert ist und inklusive Substituenten 1 bis 30 C-Atome enthält, bedeutet und
Y H, COOH, CONH2, OH, NH2 oder Alkylamino bedeutet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
R2 Wasserstoff oder einen aliphatischen acyclischen oder cyclischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 C-Atomen oder Heterocyclyl mit 3 bis 7 Ringatomen und 1, 2 oder 3 Heteroatomen aus der Gruppe N, O und S bedeutet, wobei der Kohlenwasserstoffrest oder der Heterocyclylrest jeweils unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, Alkoxy, Alkenyloxy, Alkinyloxy, Haloalkoxy, Haloalkenyloxy, Haloalkinyloxy, Alkylthio, Amino, Nitro, Cyano, Azido, Alkoxycarbonyl, Alkenyloxycarbonyl, Alkinyloxycarbonyl, Alkylcarbonyl, Alkenylcarbonyl, Alkinylcarbonyl, Formyl, Carbamoyl, Mono- und Dialkylaminocarbonyl, Acylamino, Mono- oder Dialkylamino, und Alkylsulfinyl, Haloalkylsulfinyl, Alkylsulfonyl, Haloalkylsulfonyl, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkyl, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenyl, unsubstituiertes oder substituiertes Aryl, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclyl, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkoxy, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenyloxy, unsubstituiertes oder substituiertes Aryloxy, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclyloxy, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkylamino, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenylamino, unsubstituiertes oder substituiertes Arylamino, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclylamino, und im Falle cyclischer Reste auch Alkyl und Haloalkyl substituiert ist.
R2 Wasserstoff oder einen aliphatischen acyclischen oder cyclischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 C-Atomen oder Heterocyclyl mit 3 bis 7 Ringatomen und 1, 2 oder 3 Heteroatomen aus der Gruppe N, O und S bedeutet, wobei der Kohlenwasserstoffrest oder der Heterocyclylrest jeweils unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, Alkoxy, Alkenyloxy, Alkinyloxy, Haloalkoxy, Haloalkenyloxy, Haloalkinyloxy, Alkylthio, Amino, Nitro, Cyano, Azido, Alkoxycarbonyl, Alkenyloxycarbonyl, Alkinyloxycarbonyl, Alkylcarbonyl, Alkenylcarbonyl, Alkinylcarbonyl, Formyl, Carbamoyl, Mono- und Dialkylaminocarbonyl, Acylamino, Mono- oder Dialkylamino, und Alkylsulfinyl, Haloalkylsulfinyl, Alkylsulfonyl, Haloalkylsulfonyl, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkyl, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenyl, unsubstituiertes oder substituiertes Aryl, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclyl, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkoxy, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenyloxy, unsubstituiertes oder substituiertes Aryloxy, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclyloxy, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkylamino, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenylamino, unsubstituiertes oder substituiertes Arylamino, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclylamino, und im Falle cyclischer Reste auch Alkyl und Haloalkyl substituiert ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
R2 ein Rest der Formel (R2a), (R2b), (R2c), (R2d) oder (R2e) bedeutet,
-CHOH-R* (R2a)
-CO-NH-R* (R2b)
-CHR**-NH-R* (R2c)
-CRaRb-CRcRd-X-Re (R2d)
-R* (R2e)
worin
R* einen einen aliphatischen acyclischen oder cyclischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 C-Atomen oder Heterocyclyl mit 3 bis 6 Ringatomen und 1, 2 oder 3 Heteroatomen aus der Gruppe N, O und S bedeutet, wobei der Kohlenwasserstoffrest oder der Heterocyclylrest jeweils unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, Alkoxy, Alkenyloxy, Alkinyloxy, Haloalkoxy, Haloalkenyloxy, Haloalkinyloxy, Alkylthio, Amino, Nitro, Cyano, Azido, Alkoxycarbonyl, Alkenyloxycarbonyl, Alkinyloxycarbonyl, Alkylcarbonyl, Alkenylcarbonyl, Alkinylcarbonyl, Formyl, Carbamoyl, Mono- und Dialkylaminocarbonyl, Acylamino, Mono- oder Dialkylamino, und Alkylsulfinyl, Haloalkylsulfinyl, Alkylsulfonyl, Haloalkylsulfonyl, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkyl, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenyl, unsubstituiertes oder substituiertes Aryl, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclyl, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkoxy, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenyloxy, unsubstituiertes oder substituiertes Aryloxy, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclyloxy, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkylamino, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenylamino, unsubstituiertes oder substituiertes Arylamino, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclylamino, und im Falle cyclischer Reste auch Alkyl und Haloalkyl substituiert ist,
R** ein Rest aus der Gruppe der für R* definierten Reste ist oder
R* und R** gemeinsam eine Alkylenbrücke bedeuten, welche unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste substituiert ist, die unabhängig voneinander aus der Gruppe der Substituenten am Kohlenwasserstoffrest für R* ausgewählt sind, und
Ra, Rb, Rc, Rd, Re unabhängig voneinander jeweils einen Rest aus der Gruppe der für R* definierten Reste ist oder
Ra, Rc oder Rd, Re oder Rc, Re paarweise eine Alkylenbrücke bedeuten, welche unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste substituiert ist, die unabhängig voneinander aus der Gruppe der Substituenten am Kohlenwasserstoffrest für R* ausgewählt sind.
R2 ein Rest der Formel (R2a), (R2b), (R2c), (R2d) oder (R2e) bedeutet,
-CHOH-R* (R2a)
-CO-NH-R* (R2b)
-CHR**-NH-R* (R2c)
-CRaRb-CRcRd-X-Re (R2d)
-R* (R2e)
worin
R* einen einen aliphatischen acyclischen oder cyclischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 C-Atomen oder Heterocyclyl mit 3 bis 6 Ringatomen und 1, 2 oder 3 Heteroatomen aus der Gruppe N, O und S bedeutet, wobei der Kohlenwasserstoffrest oder der Heterocyclylrest jeweils unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste aus der Gruppe Halogen, Alkoxy, Alkenyloxy, Alkinyloxy, Haloalkoxy, Haloalkenyloxy, Haloalkinyloxy, Alkylthio, Amino, Nitro, Cyano, Azido, Alkoxycarbonyl, Alkenyloxycarbonyl, Alkinyloxycarbonyl, Alkylcarbonyl, Alkenylcarbonyl, Alkinylcarbonyl, Formyl, Carbamoyl, Mono- und Dialkylaminocarbonyl, Acylamino, Mono- oder Dialkylamino, und Alkylsulfinyl, Haloalkylsulfinyl, Alkylsulfonyl, Haloalkylsulfonyl, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkyl, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenyl, unsubstituiertes oder substituiertes Aryl, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclyl, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkoxy, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenyloxy, unsubstituiertes oder substituiertes Aryloxy, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclyloxy, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkylamino, unsubstituiertes oder substituertes Cycloalkenylamino, unsubstituiertes oder substituiertes Arylamino, unsubstituiertes oder substituiertes Heterocyclylamino, und im Falle cyclischer Reste auch Alkyl und Haloalkyl substituiert ist,
R** ein Rest aus der Gruppe der für R* definierten Reste ist oder
R* und R** gemeinsam eine Alkylenbrücke bedeuten, welche unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste substituiert ist, die unabhängig voneinander aus der Gruppe der Substituenten am Kohlenwasserstoffrest für R* ausgewählt sind, und
Ra, Rb, Rc, Rd, Re unabhängig voneinander jeweils einen Rest aus der Gruppe der für R* definierten Reste ist oder
Ra, Rc oder Rd, Re oder Rc, Re paarweise eine Alkylenbrücke bedeuten, welche unsubstituiert oder durch einen oder mehrere Reste substituiert ist, die unabhängig voneinander aus der Gruppe der Substituenten am Kohlenwasserstoffrest für R* ausgewählt sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
R3 = (C1-C4)Alkyl und Y = COOH bedeuten.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
Z eine Gruppe der Formel -O-CO- oder -NH-CO- ist und
S1 ein Jodatom bedeutet.
Z eine Gruppe der Formel -O-CO- oder -NH-CO- ist und
S1 ein Jodatom bedeutet.
7. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel (IV)
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-P(H)(=O)-O-A1]n (IV)
worin A1, [Harzpolymer], Linker, Z, E1 und n wie in Anspruch 1 definiert sind und
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Harz-Linker-Addukt der Formel (II)
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-S1]n (II)
worin
[Harzpolymer], Linker, Z, E1 und n wie in Formel (IV) definiert sind und S1 eine funktionelle Gruppe ist, die für palladium-katalysierte Substitutionen analog der Heck-Reaktion geeignet ist,
in Gegenwart eines geeigneten Palladiumkatalysators mit einer Verbindung aus der Gruppe der Phosphinate (Derivate der unterphosphorigen Säure) der Formel (III)
A1-O-(PHO)A* (III)
worin
A1 Wasserstoff oder einen organischen Rest bedeutet,
A* eine hydrolytisch abtrennbare oder nach einer Zwischenreaktion abtrennbare Gruppe ist,
unter Substitution der Gruppe S1 zur Verbindung der Formel (IV) umsetzt.
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-P(H)(=O)-O-A1]n (IV)
worin A1, [Harzpolymer], Linker, Z, E1 und n wie in Anspruch 1 definiert sind und
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Harz-Linker-Addukt der Formel (II)
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-S1]n (II)
worin
[Harzpolymer], Linker, Z, E1 und n wie in Formel (IV) definiert sind und S1 eine funktionelle Gruppe ist, die für palladium-katalysierte Substitutionen analog der Heck-Reaktion geeignet ist,
in Gegenwart eines geeigneten Palladiumkatalysators mit einer Verbindung aus der Gruppe der Phosphinate (Derivate der unterphosphorigen Säure) der Formel (III)
A1-O-(PHO)A* (III)
worin
A1 Wasserstoff oder einen organischen Rest bedeutet,
A* eine hydrolytisch abtrennbare oder nach einer Zwischenreaktion abtrennbare Gruppe ist,
unter Substitution der Gruppe S1 zur Verbindung der Formel (IV) umsetzt.
8. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel (VII)
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-P(E2)(=O)-O-A4]n (VII)
worin A4, [Harzpolymer], Linker, Z, E1, E2 und n wie in Anspruch 1 definiert sind,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Harz-Linker-Addukt der Formel (IV)
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-P(H)(=O)-O-A4]n (IV)
worin A4, [Harzpolymer], Linker, Z, E1 und n wie in Formel (VII) definiert sind,
mit einem Elektrophil unter Ausbildung einer Phosphor-Kohlenstoffbindung zur Verbindungen der allgemeinen Formeln (VII) umsetzt.
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-S1]n (II)
worin
[Harzpolymer], Linker, Z, E1 und n wie in Formel (IV) definiert sind und S1 eine funktionelle Gruppe ist, die für palladium-katalysierte Substitutionen analog der Heck-Reaktion geeignet ist,
in Gegenwart eines geeigneten Palladiumkatalysators mit einer Verbindung aus der Gruppe der Phosphinate (Derivate der unterphosphorigen Säure) der Formel (III)
A1-O-(PHO)A* (III)
worin
A1 Wasserstoff oder einen organischen Rest bedeutet,
A* eine hydrolytisch abtrennbare oder nach einer Zwischenreaktion abtrennbare Gruppe ist,
unter Substitution der Gruppe S1 zur Verbindung der Formel (IV) umsetzt.
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-P(E2)(=O)-O-A4]n (VII)
worin A4, [Harzpolymer], Linker, Z, E1, E2 und n wie in Anspruch 1 definiert sind,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Harz-Linker-Addukt der Formel (IV)
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-P(H)(=O)-O-A4]n (IV)
worin A4, [Harzpolymer], Linker, Z, E1 und n wie in Formel (VII) definiert sind,
mit einem Elektrophil unter Ausbildung einer Phosphor-Kohlenstoffbindung zur Verbindungen der allgemeinen Formeln (VII) umsetzt.
[Harzpolymer]-[Linker-Z-E1-S1]n (II)
worin
[Harzpolymer], Linker, Z, E1 und n wie in Formel (IV) definiert sind und S1 eine funktionelle Gruppe ist, die für palladium-katalysierte Substitutionen analog der Heck-Reaktion geeignet ist,
in Gegenwart eines geeigneten Palladiumkatalysators mit einer Verbindung aus der Gruppe der Phosphinate (Derivate der unterphosphorigen Säure) der Formel (III)
A1-O-(PHO)A* (III)
worin
A1 Wasserstoff oder einen organischen Rest bedeutet,
A* eine hydrolytisch abtrennbare oder nach einer Zwischenreaktion abtrennbare Gruppe ist,
unter Substitution der Gruppe S1 zur Verbindung der Formel (IV) umsetzt.
9. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I),
dadurch gekennzeichnet, daß man die Verbindung der Formel (I) aus einem ein Harz-Linker-Addukt der Formel (IX)
[Harzpolymer]-[Linker-Z-R1-P(R2)(=O)-O-R3]n (IX)
abspaltet, wobei in den Formeln (I) und (IX) die Reste [Harzpolymer], Linker, Z, Y, R1, R2, R3 und die Zahl n wie in Anspruch 1 definiert sind.
dadurch gekennzeichnet, daß man die Verbindung der Formel (I) aus einem ein Harz-Linker-Addukt der Formel (IX)
[Harzpolymer]-[Linker-Z-R1-P(R2)(=O)-O-R3]n (IX)
abspaltet, wobei in den Formeln (I) und (IX) die Reste [Harzpolymer], Linker, Z, Y, R1, R2, R3 und die Zahl n wie in Anspruch 1 definiert sind.
10. Verbindungen der Formeln (II), (IV), (IV)', (V), (V)', (VI), (VI)', (VII), (VII)',
(VIII), (VIII)' und (IX), wie in einem der Ansprüche 1 bis 9 definiert sind.
11. Substanzbibliothek enthaltend Verbindungen der Formel (II), (IV), (IV)', (V),
(V)', (VI), (VI)', (VII), (VII)', (VIII), (VIII)' oder (IX), wie gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 9 definiert sind, oder deren Gemische.
12. Substanzbibliothek enthaltend Verbindungen der Formel (I), wie sie gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 5 definiert sind.
13. Substanzbibliothek enthaltend Verbindungen der Formel (I), (IV), (IV)', (V),
(V)', (VI), (VI)', (VII), (VII)', (VIII), (VIII)' oder (IX), hergestellt nach einem
Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9.
14. Verwendung einer Substanzbibliothek gemäß Anspruch 11, 12 oder 13 in
einem Testverfahren auf biologische Wirkung als Pharmazeutikum oder
Pflanzenschutzmittel.
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