DE19745486A1 - Elektrochemische Meßzelle zum Nachweis von Arsin und Phosphin - Google Patents
Elektrochemische Meßzelle zum Nachweis von Arsin und PhosphinInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrochemische Meßzelle mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Eine elektrochemische Meßzelle zum Nachweis von Hydridgasen, insbesondere
Phosphin und Arsin, ist aus der EP 436 148 B1 bekanntgeworden. Bei der
bekannten Meßzelle sind eine Arbeitselektrode, eine Bezugselektrode und eine
Hilfselektrode in einem Elektrolytraum eines Meßzellengehäuses angeordnet. Zur
Umgebung hin, die die Meßgasprobe mit dem nachzuweisenden Hydridgas
enthält, ist der Elektrolytraum mit einer gaspermeablen Membran abgeschlossen.
Als Elektrolyt wird Schwefelsäure mit katalysierenden Zusätzen verwendet.
Die bekannte Meßzelle zeichnet sich zwar durch eine hohe Empfindlichkeit aus,
allerdings bestehen Querempfindlichkeiten gegenüber einer Reihe von anderen
Gasen. Diese Querempfindlichkeiten sind bei bestimmten Anwendungen
besonders störend, oder können auch zu Fehlalarmen führen. So reagiert die
bekannte Meßzelle neben Phosphin und Arsin auch auf NO2, H2, C2H2, SO2,
H2O2 und O3.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektrochemische Meßzelle der
genannten Art hinsichtlich der Querempfindlichkeit gegenüber anderen Gasen zu
verbessern.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Die Aufgabe wird auch mit den Merkmalen des Patentanspruchs 2 gelöst.
Der Vorteil der Erfindung besteht in der überraschend gefundenen Tatsache, daß
durch Kombination einer als Dünnschicht ausgeführten Arbeitselektrode mit einem
Elektrolyten, der aus Schwefelsäure besteht und dem ein Elektrolytzusatz aus
Silbersulfat beigefügt ist, die Selektivität des Nachweises von Arsin und Phosphin
gegenüber anderen Gasen, wie zum Beispiel H2, C2H2 und NO2, deutlich
verbessert wird. Alternativ zu Schwefelsäure kann als Elektrolyt auch
Phosphorsäure verwendet werden, welcher als Elektrolytzusatz Silberphosphat
enthält.
Die elektrochemische Reaktion innerhalb der Meßzelle läuft so ab, daß das
nachzuweisende Phosphin oder Arsin innerhalb des Elektrolytraumes selektiv mit
dem Elektrolytzusatz reagiert und das Reaktionsprodukt dann an der
Arbeitselektrode nachgewiesen wird. Durch die Verwendung einer
Dünnschichtelektrode als Arbeitselektrode, ist die katalytische Aktivität der
Arbeitselektrode, aufgrund ihrer geringen Oberfläche, klein gegenüber anderen
Gasbestandteilen der Meßgasprobe. Deswegen wird durch die anderen
Gasbestandteile der Meßgasprobe nur ein vergleichsweise kleines Meßsignal an
der Arbeitselektrode erzeugt. Eine elektrochemische Meßzelle, die Schwefelsäure
als Elektrolyt und Silbersulfat als Elektrolytzusatz enthält, zeichnet sich beim
Nachweis von Arsin und Phosphin durch hohe Empfindlichkeit und kurze
Ansprechzeit aus.
Die erfindungsgemäße Meßzelle kann als Zweielektroden-Meßzelle oder auch als
Dreielektroden-Meßzelle mit einer zusätzlichen Hilfselektrode ausgeführt sein. Die
Meßelektroden werden in bekannter Weise an einen Potentiostaten
angeschlossen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Besonders vorteilhaft ist es, den Elektrolytzusatz in gesättigter Lösung dem
Elektrolyten zuzusetzen. Derart ausgeführte Meßzellen besitzen eine besonders
hohe Langzeitstabilität. Eine gesättigte Lösung des Elektrolytzusatzes läßt sich
vorteilhaft dadurch erreichen, daß der Elektrolytzusatz als Bodenkörper im
Elektrolytraum vorliegt. So kann verbrauchter Elektrolytzusatz durch den
Bodenkörper ständig ersetzt werden.
Als Material für die Arbeitselektrode eignet sich besonders gut Gold, da es
fertigungstechnisch einfach zu verarbeiten und mit dem erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Elektrolyten elektrochemisch verträglich ist. Versuche haben
gezeigt, daß man mit einer Arbeitselektrode aus Gold besonders selektive
Meßsignale erhält.
Die Bezugselektrode und die Hilfselektrode können aus Gold oder aber auch aus
einem anderen Material bestehen, ohne daß meßbare Einbußen an der
Selektivität oder der Empfindlichkeit auftreten.
Zweckmäßige Schichtdicken der Arbeitselektrode werden dann erreicht, wenn
diese auf die Diffusionsmembran aufgesputtert oder aufgedampft wird.
Vorteilhafte Schichtdicken liegen zwischen 50 Nanometer und 500 Nanometer.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Figur dargestellt und im folgenden
näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt eine elektrochemische Meßzelle 1 mit einer auf eine
poröse PTFE-Membran 2 aufgesputterten Arbeitselektrode 3 aus Gold, einer
Bezugselektrode 4 aus Goldpulver und einer ebenfalls aus Gold bestehenden
Hilfselektrode 5, die in einen Elektrolytraum 6 eines Meßzellengehäuses 7
eingebracht sind. Als Elektrodenträger für die Hilfselektrode 5 wird eine poröse
PTFE-Stützmembran 8 verwendet. Der Elektrolyt 9 ist 4 M-Schwefelsäure mit
einem Zusatz aus Silbersulfat in gesättigter Lösung wobei die gesättigte Lösung
durch einen Bodenkörper 15 aus Silbersulfat eingestellt wird. Verbrauchtes
Silbersulfat kann somit ständig durch den Bodenkörper 15 ersetzt werden.
Innerhalb des Elektrolytraumes 6 wird der Elektrolyt 9 von einem porösen
Glaskörper 10 aufgenommen, der in seiner Mitte die Bezugselektrode 4 enthält
und mittels zweier Vliese 11, 12 die elektrolytische Verbindung zwischen den
Elektroden 3, 5 herstellt. Das Meßzellengehäuse 7 besteht aus porösem PTFE,
um über die Durchbrüche 13 einen Druckausgleich zwischen dem Elektrolytraum
6 und der Umgebung herzustellen. Die Elektroden 3, 4, 5 sind in bekannter Weise
an einen in der Figur nicht dargestellten Potentiostaten angeschlossen. Die das
zu untersuchende Phosphin oder Arsin enthaltende Gasprobe gelangt über den
Anschluß 14 durch Diffusion durch die Membran 2 zur Arbeitselektrode 3.
Claims (8)
1. Elektrochemische Meßzelle zum Nachweis von Arsin und Phosphin,
enthaltend zumindestens eine Arbeitselektrode (3) aus katalytisch inaktivem
Material und eine Bezugselektrode (4) in einem mit einem wäßrigen
Elektrolyten (9) gefüllten Elektrolytraum (6), welcher zum nachzuweisenden
Gas hin mit einer gaspermeablen Membran (2) abgeschlossen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Arbeitselektrode (3) als Dünnschichtelektrode
ausgeführt ist, und daß Schwefelsäure als Elektrolyt (9) einen Elektrolytzusatz
aus Silbersulfat enthält.
2. Elektrochemische Meßzelle zum Nachweis von Arsin und Phosphin,
enthaltend zumindestens eine Arbeitselektrode (3) aus katalytisch inaktivem
Material und eine Bezugselektrode (4) in einem mit einem wäßrigen
Elektrolyten (9) gefüllten Elektrolytraum (6), welcher zum
nachzuweisenden Gas hin mit einer gaspermeablen Membran (2)
abgeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitselektrode (3) als
Dünnschichtelektrode ausgeführt ist, und daß der Elektrolyt (9) Phosphorsäure
ist, dem ein Elektrolytzusatz aus Silberphosphat beigefügt ist.
3. Elektrochemische Meßzelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektrolytzusatz im Elektrolyten (9) in gesättigter Lösung vorliegt.
4. Elektrochemische Meßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß ein aus dem Elektrolytzusatz bestehender Bodenkörper
(15) im Elektrolytraum (6) vorhanden ist.
5. Elektrochemische Meßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Arbeitselektrode (3) aus Gold besteht.
6. Elektrochemische Meßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Arbeitselektrode (3) als Sputterelektrode ausgeführt
ist.
7. Elektrochemische Meßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Arbeitselektrode (3) auf die gaspermeable Membran
(2) aufgedampft ist.
8. Elektrochemische Meßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schichtdicke der Arbeitselektrode (3) 50 Nanometer
bis 500 Nanometer beträgt.
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