DE19832395C1 - Elektrochemische Meßzelle zum Nachweis von Hydridgasen - Google Patents
Elektrochemische Meßzelle zum Nachweis von HydridgasenInfo
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Abstract
Eine elektrochemische Meßzelle zum Nachweis von Hydridgasen, vorzugsweise Arsin und Phosphin, enthaltend zumindest eine Arbeitselektrode (3) aus einem katalytisch inaktiven Material und eine Bezugselektrode (4) in einem mit einem schwefelsäurehaltigen Elektrolyten (9) gefüllten Elektrolytraum (6), soll hinsichtlich der Querempfindlichkeit gegenüber anderen Schadgasen verbessert werden. Zur Lösung der Aufgabe ist vorgesehen, die Arbeitselektrode als Kohlenstoffelektrode (3) auszuführen und im Elektrolyten (9) einen Elektrolytzusatz aus Silbersulfat in gesättigter Lösung vorzusehen.
Description
Die Erfindung betrifft eine elektrochemische Meßzelle zum Nachweis von
Hydridgasen, speziell Arsin und Phosphin, enthaltend zumindestens eine
Arbeitselektrode aus einem katalytisch inaktiven Material und eine Bezugs
elektrode in einem mit einem Elektrolyten gefüllten Elektrolytraum, welcher
zum nachzuweisenden Gas hin mit einer Diffusionsmembran abgeschlossen
ist.
Aus der U.S. 5,316,648 geht eine elektrochemische Meßzelle zum Nachweis
von Wasserstoffhalogeniden mit einer Arbeitselektrode aus einem katalytisch
inaktiven Material und einer Bezugselektrode in einem mit einem schwefel
säurehaltigen Elektrolyten gefüllten Elektrolytraum hervor, welcher zum nachzu
weisenden Gas hin mit einer Diffusionsmembran abgeschlossen ist. Des Wei
teren wird in dieser Veröffentlichung die Kombination eines schwefelsäurehal
tigen Elektrolyten mit einem Silbersulfat als Elektrolytzusatz angegeben.
Eine elektrochemische Meßzelle zum Nachweis von Hydridgasen, insbesondere
Phosphin und Arsin, ist aus der EP 436 148 B1 bekannt geworden. Bei der
bekannten Meßzelle sind eine Arbeitselektrode, eine Bezugselektrode und eine
Hilfselektrode in einem Elektrolytraum eines Meßzellengehäuses angeordnet.
Zur Umgebung hin, die die Meßgasprobe mit dem nachzuweisenden Hydridgas
enthält, ist der Elektrolytraum mit einer gaspermeablen Diffusionsmembran abge
schlossen. Als Elektrolyt wird Schwefelsäure mit katalysierenden Zusätzen ver
wendet.
Die bekannte Meßzelle zeichnet sich zwar durch eine hohe Empfindlichkeit aus,
allerdings bestehen Querempfindlichkeiten gegenüber einer Reihe von anderen
Gasen. Diese Querempfindlichkeiten sind bei bestimmten Anwendungen be
sonders störend oder können auch zu Fehlalarmen führen. So reagiert die
bekannte Meßzelle neben Phosphin und Arsin auch auf NO2, H2, C2H2, SO2,
H2O2 und O3.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektrochemische Meßzelle
der genannten Art hinsichtlich der Querempfindlichkeit gegenüber anderen
Schadgasen zu verbessern.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Die Aufgabe wird auch mit den Merkmalen des Patentanspruchs 2 gelöst.
Der Vorteil der Erfindung besteht in der überraschend gefundenen Tatsache,
daß durch Kombination einer Arbeitselektrode aus Kohlenstoff mit einem
schwefelsäurehaltigen Elektrolyten, dem Silbersulfat als Elektrolytzusatz
beigefügt ist, die Selektivität des Nachweises von Arsin und Phosphin gegenüber
anderen Gasen, wie zum Beispiel H2, C2H2 und NO2, deutlich verbessert wird.
Alternativ zu Schwefelsäure kann als Elektrolyt auch Phosphorsäure verwendet
werden, welcher als Elektrolytzusatz Silberphosphat enthält.
Die elektrochemische Reaktion innerhalb der Meßzelle läuft so ab, daß
das nachzuweisende Phosphin oder Arsin innerhalb des Elektrolytraumes
selektiv mit dem Elektrolytzusatz reagiert und das Reaktionsprodukt dann
an der Arbeitselektrode nachgewiesen wird. Durch die Verwendung einer
Arbeitselektrode aus Kohlenstoff liefert eine derartige Meßzelle bei Schadgasen
wie NO2 und SO2 kein oder allenfalls nur ein sehr geringes Meßsignal. Eine
elektrochemische Meßzelle, die Schwefelsäure als Elektrolyt und Silbersulfat
als Elektrolytzusatz enthält, zeichnet sich beim Nachweis von Arsin und Phosphin
durch hohe Empfindlichkeit und kurze Ansprechzeit aus.
Die erfindungsgemäße Meßzelle kann als Zweielektroden-Meßzelle oder auch
als Dreielektroden-Meßzelle mit einer zusätzlichen Hilfselektrode ausgeführt
sein. Die Meßelektroden werden in bekannter Weise an einen Potentiostaten
angeschlossen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Besonders zweckmäßig ist es, als Elektrolyt ein Gemisch aus Phosphorsäure
und Schwefelsäure zu verwenden mit Silberphosphat als Elektrolytzusatz.
Vorteilhaft ist es, den Elektrolytzusatz in gesättigter Lösung herzustellen.
Derart ausgeführte Meßzellen besitzen eine besonders hohe Langzeit
stabilität. Eine gesättigte Lösung des Elektrolytzusatzes läßt sich vorteil
haft dadurch erreichen, daß der Elektrolytzusatz als Bodenkörper im
Elektrolytraum vorliegt. So kann verbrauchter Elektrolytzusatz durch den
Bodenkörper ständig ersetzt werden.
Die Kohlenstoffelektrode ist zweckmäßigerweise als Dickschichtelektrode
ausgeführt. Die Kohlenstoffelektrode kann aus plattenförmigem Material
herausgeschnitten werden. Die bevorzugte Stärke der Kohlenstoff
elektrode liegt zwischen 1 bis 2 Millimeter.
Als Material für die Arbeitselektrode kann auch Kohlenstoff-Papier,
Glaskohlenstoff oder poröser Glas-Kohlenstoff verwendet werden.
Als besonders vorteilhaft hat sich eine gesinterte Kohlenstoffelektrode
erwiesen, die aus einem Gemisch aus Kohlenstoff und PTFE besteht.
Eine derartige Elektrode kann im Gießverfahren oder im Siebdruckver
fahren auf die poröse PTFE-Diffusionsmembran aufgebracht werden.
Die Dicke der gesinterten Kohlenstoffelektrode liegt vorteilhaft zwischen
100 Mikrometer und 1000 Mikrometer.
Besonders gute Ergebnisse lieferte eine Kohlenstoffelektrode aus einem
gesinterten Gemisch aus Kohlenstoff und Gold.
Die Bezugselektrode und die Hilfselektrode können aus Gold, Platin,
Iridium, Silber, Ruthenium, Rhodium oder Palladium bestehen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Figur dargestellt und im
folgenden näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt eine elektrochemische Meßzelle 1 mit einer porösen
PTFE-Diffusionsmembran 2, einer Kohlenstoffelektrode 3 als Arbeitselektrode,
die aus einem gesinterten Gemisch aus Kohlenstoff und PTFE besteht, einer
Bezugselektrode 4 aus Gold und einer ebenfalls aus Gold bestehenden
Hilfselektrode 5, die in einem Elektrolytraum 6 eines Meßzellengehäuses 7
angeordnet sind. Als Elektrodenträger für die Hilfselektrode 5 wird eine
poröse PTFE-Stützmembran 8 verwendet. Der Elektrolyt 9 ist 4M-Schwefel
säure mit einem Elektrolytzusatz aus Silbersulfat in gesättigter Lösung, wobei die
gesättigte Lösung durch einen Bodenkörper 15 aus Silbersulfat eingestellt
wird. Verbrauchtes Silbersulfat kann somit ständig durch den Bodenkörper 15
ersetzt werden. Innerhalb des Elektrolytraumes 6 wird der Elektrolyt 9 von
einem porösen Glaskörper 10 aufgenommen, der in seiner Mitte die Bezugs
elektrode 4 enthält und mittels zweier Vliese 11, 12 die elektrolytische Ver
bindung zwischen den Elektroden 3, 5 herstellt. Die Kohlenstoffelektrode 3
wurde im Gießverfahren auf die Diffusionsmembran 2 aufgebracht und an
schließend gesintert. Die Dicke der Kohlenstoffelektrode 3 beträgt 200 Mikro
meter. Durch das Vlies 11 wird außerdem die Kohlenstoffelektrode 3 gegen
die Diffusionsmembran 2 gedrückt. Das Meßzellengehäuse 7 besteht aus
porösem PTFE, und über die Durchbrüche 13 wird ein Druckausgleich
zwischen dem Elektrolytraum 6 und der Umgebung hergestellt. Die
Elektroden 3, 4, 5 sind in bekannter Weise an einen in der Figur nicht
dargestellten Potentiostaten angeschlossen. Die Gasprobe, die das zu
untersuchende Phosphin oder Arsin enthält, gelangt über den Anschluß 14
und die Diffusionsmembran 2 zur Kohlenstoffelektrode 3. Mit der erfindungs
gemäßen Meßzelle können Konzentrationen von Phosphin und Arsin im
Konzentrationsbereich unterhalb von 50 ppb nachgewiesen werden.
Claims (11)
1. Elektrochemische Meßzelle zum Nachweis von Hydridgasen, vorzugsweise
Arsin und Phosphin, enthaltend zumindestens eine Arbeitselektrode (3) aus
einem katalytisch inaktiven Material und eine Bezugselektrode (4) in einem
mit einem schwefelsäurehaltigen Elektrolyten (9) und einem Elektrolytzusatz
gefüllten Elektrolytraum (6), welcher zum nachzuweisenden Gas hin mit einer
Diffusionsmembran (2) abgeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Arbeitselektrode als Kohlenstoffelektrode (3) ausgeführt ist und daß der
Elektrolyt (9) Silbersulfat als Elektrolytzusatz enthält.
2. Elektrochemische Meßzelle zum Nachweis von Hydridgasen, vorzugsweise
Arsin und Phosphin, enthaltend zumindestens eine Arbeitselektrode (3)
aus einem katalytisch inaktiven Material und eine Bezugselektrode (4) in
einem mit einem säurehaltigen Elektrolyten (9) und einem Elektrolytzusatz
gefüllten Elektrolytraum (6), welcher zum nachzuweisenden Gas hin mit einer
gaspermeablen Membran (2) abgeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Arbeitselektrode als Kohlenstoffelektrode (3) ausgeführt ist, und daß
der Elektrolyt (9) Phosphorsäure mit Silberphosphat als Elektrolytzusatz
enthält.
3. Elektrochemische Meßzelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Elektrolyten (9) Schwefelsäure zugesetzt ist.
4. Elektrochemische Meßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Elektrolytzusatz im Elektrolyten (9) in gesättigter
Lösung vorliegt.
5. Elektrochemische Meßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein aus dem Elektrolytzusatz bestehender Boden
körper im Elektrolytraum (6) vorhanden ist.
6. Elektrochemische Meßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kohlenstoffelektrode (3) als Kohlenstoff-Dick
schichtelektrode ausgeführt ist.
7. Elektrochemische Meßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kohlenstoffelektrode als Kohlenstoff/PTFE-
Sinterelektrode (3) ausgebildet ist, welche auf die Diffusionsmembran (2)
aufgebracht ist.
8. Elektrochemische Meßzelle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dicke der Sinterelektrode (3) zwischen 100 Mikrometer und 1000
Mikrometer liegt.
9. Elektrochemische Meßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kohlenstoffelektrode als poröse Kohlenstoff
scheibe (3) ausgeführt ist.
10. Elektrochemische Meßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kohlenstoffelektrode (3) aus einem gesinterten
Gemisch aus Kohlenstoff und Gold besteht.
11. Elektrochemische Meßzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenstoffelektrode (3) an der Diffusions
membran (2) anliegt.
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