DE19533911C1 - Elektrochemische Meßzelle - Google Patents
Elektrochemische MeßzelleInfo
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- G01N27/4045—Cells with anode, cathode and cell electrolyte on the same side of a permeable membrane which separates them from the sample fluid, e.g. Clark-type oxygen sensors for gases other than oxygen
Description
Die Erfindung betrifft eine elektrochemische Meßzelle mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Eine Vorrichtung zum simultanen Nachweis verschiedener Gaskomponenten
mit einer Vielzahl von Arbeitselektroden, einer gemeinsamen
Gegenelektrode und einer gemeinsamen Bezugselektrode in einem
wäßrigen Elektrolyten ist aus der DE 41 36 779 A1 bekanntgeworden. Die
Arbeitselektroden sind hinter einer Diffusionsmembran angeordnet und über
einzelne Blenden vor der Diffusionsmembran, die den Gaszutritt begrenzen,
den nachzuweisenden Gaskomponenten ausgesetzt. Die Meßwertbildung
erfolgt mit Hilfe einer potentiostatischen Auswerteschaltung, die auch die
Potentiale an den Arbeitselektroden einregelt und vorgibt.
Nachteilig bei der bekannten Vorrichtung ist, daß durch Diffusion der
Gaskomponenten innerhalb der Diffusionsmembran Querempfindlichkeiten
auftreten, die die Selektivität der Nachweisreaktion beeinträchtigen. Zwar
kann die Querempfindlichkeit durch Auswahl bestimmter Arbeitspotentiale
reduziert werden, jedoch wird dann bei bestimmten Anwendungsfällen auch
die Empfindlichkeit des Gasnachweises beeinträchtigt. Auf der anderen
Seite gibt es Nachweisreaktionen, z. B. die Bestimmung von
Kohlenmonoxyd, bei denen eine Querdiffusion zwischen zwei
Arbeitselektroden erforderlich ist.
Eine elektrochemische Meßzelle zum Nachweis von Kohlenmonoxyd mit
zwei Arbeitselektroden und einem Gaspfad zwischen den Arbeitselektroden
ist aus der EP 126 623 B2 bekanntgeworden. Die bekannte Meßzelle besitzt
zwei Platin-Arbeitselektroden sowie eine Platin-Bezugselektrode und eine
Platin-Gegenelektrode. Die Arbeitselektroden sind hintereinander
angeordnet, und zwischen ihnen liegt eine partiell hydrophobe und partiell
hydrophile Matrix. Die an der Oberseite der Meßzelle liegende erste
Arbeitselektrode ist direkt dem Meßgas ausgesetzt und an ihr wird der
gesamte Kohlenmonoxydanteil oxidiert. Der neben Kohlenmonoxyd noch
vorhandene Wasserstoff wird teilweise auch an der ersten Arbeitselektrode
oxidiert und diffundiert dann durch die hydrophobe Matrix zur zweiten
Arbeitselektrode, wo er vollständig umgesetzt wird.
Nachteilig bei der bekannten Meßzelle ist, daß ein Nachweis von weiteren
Gasen nicht möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Meßzelle der genannten Art
derart zu verbessern, daß die Selektivität des Nachweises von
unterschiedlichen Gaskomponenten verbessert wird.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Mitteln des kennzeichnenden Teils
des Patentanspruchs 1.
Der Vorteil der Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß durch eine
Elektrolytsperre innerhalb der Diffusionsmembran eine Querdiffusion
zwischen einzelnen Arbeitselektroden wirksam unterbunden ist. Die
Elektrolytsperre kann derart ausgeführt sein, daß die Diffusionsmembran
zwischen den Arbeitselektroden unterbrochen ist und an der Trennstelle auf
einen Träger aufgeschweißt ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
In vorteilhafter Weise ist die Diffusionsmembran als eine erste
Diffusionsmembran und eine zweite Diffusionsmembran ausgeführt, und die
Elektrolytsperre ist ein Spalt zwischen der ersten Diffusionsmembran und der
zweiten Diffusionsmembran, welcher mit Elektrolyt gefüllt ist.
In vorteilhafter Weise ist zum Nachweis einer ersten Gaskomponente eine
erste Arbeitselektrode mit einer ersten Blende versehen, und zum Nachweis
einer zweiten Komponente ist einer zweiten Arbeitselektrode eine zweite
Blende vorgeschaltet, welche den Gaszutritt zur zweiten Arbeitselektrode
begrenzt. Eine dritte Arbeitselektrode ist über die Diffusionsmembran als
Gaspfad mit der zweiten Arbeitselektrode verbunden. Die Elektrolytsperre
befindet sich in der Diffusionsmembran zwischen der ersten Arbeitselektrode
einerseits und der zweiten und dritten Arbeitselektrode andererseits. Eine
derartige Meßzelle eignet sich besonders vorteilhaft zum Nachweis eines
Gemisches aus Sauerstoff, Kohlenmonoxyd und Wasserstoff. Der Sauerstoff
wird hierbei an der ersten Arbeitselektrode reduziert, Kohlenmonoxyd und
ein Teil des Wasserstoffes werden an der zweiten Arbeitselektrode
umgesetzt, und der an der zweiten Arbeitselektrode nicht oxidierte Teil des
Wasserstoffes gelangt über die Diffusionsmembran zur dritten
Arbeitselektrode, wo er vollständig umgesetzt wird. Durch die
Elektrolytsperre in der Diffusionsmembran zwischen der ersten
Arbeitselektrode einerseits und der zweiten und dritten Arbeitselektrode
andererseits wird eine Querdiffusion von Sauerstoff von der zweiten
Arbeitselektrode zur ersten Arbeitselektrode unterbunden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und
im folgenden näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt eine Meßzelle 1 mit einem Meßzellengehäuse 2
welches einen mit einem wäßrigen Elektrolyten 3 gefüllten Elektrolytraum 4
umschließt. An der Oberseite des Meßzellengehäuses 2 befinden sich ein
erster Durchbruch 5 und ein zweiter Durchbruch 6. Der erste Durchbruch 5
ist mit einer ersten Diffusionsmembran 7 und einer auf die erste
Diffusionsmembran 7 vom Elektrolytraum 4 her aufgebrachten ersten
Arbeitselektrode 8 verschlossen, und der Gaszutritt zur ersten
Diffusionsmembran 7 wird durch eine erste Blende 9 mit einer Kapillaren 10
begrenzt. Der zweite Durchbruch 6 ist mit einer zweiten Diffusionsmembran 11
verschlossen, wobei im Bereich des zweiten Durchbruches 6 auf der dem
Elektrolytraum 4 zugewandten Seite eine zweite Arbeitselektrode 12 und
außerhalb des Überdeckungsbereiches des zweiten Durchbruches 6 eine
dritte Arbeitselektrode 13 angeordnet ist. Die dritte Arbeitselektrode 13 ist
über die zweite Diffusionsmembran 11 als Gaspfad mit dem zweiten
Durchbruch 6 bzw. der zweiten Arbeitselektrode 12 verbunden. Der
Gaszutritt zur zweiten Diffusionsmembran 11 wird durch eine vor dem
zweiten Durchbruch 6 befindliche zweite Blende 14 begrenzt. Auf die
Arbeitselektroden 8, 12, 13 ist ein mit Elektrolyt 3 getränktes Glasvlies
15 mittels eines Spannbügels 16 aufgedrückt, wobei das Glasvlies 15 über
einen porösen Stempel 17 und ein poröses Zwischenstück 18 mit dem
wäßrigen Elektrolyten 3 in Verbindung steht. Ein zwischen der ersten
Diffusionsmembran 7 und der zweiten Diffusionsmembran 11 befindlicher,
mit Elektrolyt 3 gefüllter Spalt 19 dient als eine Elektrolytsperre, welche die
Gasdiffusion zwischen den Diffusionsmembranen 7, 11 unterbindet.
Innerhalb des Elektrolytraumes 4 sind noch eine Bezugselektrode 20 und
eine Gegenelektrode 21 als gemeinsame Elektroden der Arbeitselektroden
8, 12, 13 angeordnet.
Die erfindungsgemäße Meßzelle 1 ist besonders zur Untersuchung eines
Gasgemisches, bestehend aus Sauerstoff, Kohlenmonoxyd und Wasserstoff,
geeignet, wie es beispielsweise bei der Rauchgasanalyse anfällt. Die
Arbeitselektroden 8, 12, 13, die Bezugselektrode 20 und die Gegenelektrode
21 sind in bekannter Weise an einen in der Figur nicht dargestellten
Dreifachpotentiostaten angeschlossen. Das Potential an der ersten
Arbeitselektrode 8 ist hierbei so eingestellt, daß an der ersten
Arbeitselektrode 8 der gesamte im Durchbruch 5 befindliche Sauerstoff
reduziert wird. Die Potentiale der zweiten Arbeitselektrode 12 und der dritten
Arbeitselektrode 13 sind auf etwa gleiche Werte in der Weise eingestellt, daß
an der zweiten Arbeitselektrode 12 das über die zweite Blende 14 in den
zweiten Durchbruch 6 eindiffundierende Kohlenmonoxyd vollständig und
teilweise auch der Wasserstoff oxidiert wird und daß der überschüssige
Wasserstoff durch die zweite Diffusionsmembran 11 zur dritten
Arbeitselektrode 13 gelangt und dort vollständig umgesetzt wird. Durch die
Elektrolytsperre 19 zwischen der ersten Diffusionsmembran 7 und der
zweiten Diffusionsmembran 11 wird eine direkte Diffusion von Sauerstoff aus
dem Bereich der zweiten Arbeitselektrode 12 in den Bereich der ersten
Arbeitselektrode 8 unterbunden.
Claims (4)
1. Elektrochemische Meßzelle (1) zum Nachweis verschiedener
Gaskomponenten, mit mehreren Arbeitselektroden (8, 12, 13), einer
gemeinsamen Gegenelektrode (21) und einer gemeinsamen
Bezugselektrode (20) in einem wäßrigen Elektrolyten (3), mit einer die
Arbeitselektroden (8, 12, 13) bedeckenden Diffusionsmembran und mit
einzelnen, den Gaszutritt zu einzelnen Arbeitselektroden (8, 12)
begrenzenden Blenden (9, 14), dadurch gekennzeichnet, daß
zumindestens zwischen einer der Arbeitselektroden (8) und den
übrigen Arbeitselektroden (12, 13) eine die Querdiffusion innerhalb der
Diffusionsmembran (7, 11) unterbindende Elektrolytsperre (19)
vorhanden ist.
2. Elektrochemische Meßzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Diffusionsmembran als eine erste Diffusionsmembran (7) und
eine zweite Diffusionsmembran (11) ausgeführt ist und daß die
Elektrolytsperre als ein mit Elektrolyt (3) gefüllter Spalt (19) zwischen
der ersten Diffusionsmembran (7) und der zweiten Diffusionsmembran
(11) ausgeführt ist.
3. Elektrochemische Meßzelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine erste Arbeitselektrode (8) mit einer ersten
Blende (9) zum Nachweis einem ersten Komponente, eine zweite
Arbeitselektrode (12) mit einer zweiten Blende (14) zum Nachweis einer
zweiten Komponente und eine dritte Arbeitselektrode (13) vorgesehen
sind, daß die dritte Arbeitselektrode (13) über die Diffusionsmembran
(11) als Gaspfad mit der zweiten Arbeitselektrode (12) verbunden ist
und daß die Elektrolytsperre (19) zwischen der ersten Arbeitselektrode
(8) einerseits und der zweiten Arbeitselektrode (12) und der dritten
Arbeitselektrode (13) andererseits vorgesehen ist.
4. Verwendung einer elektrochemischen Meßzelle nach Anspruch 3 zum
gleichzeitigen Nachweis von zumindestens Kohlenmonoxyd und
Sauerstoff.
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