DE19742365C1 - Rohleiter und Verfahren zu dessen Herstellung sowie Multifilamentsupraleiter - Google Patents

Rohleiter und Verfahren zu dessen Herstellung sowie Multifilamentsupraleiter

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Rohleiter als Leiterzwi­ schenprodukt eines bandförmigen Multifilamentsupraleiters mit mehreren zu einem Bündel zusammengefaßten einzelnen Rohleite­ relementen, die jeweils einen Leiterkern aus einem mindestens eine Hoch-Tc-Phase eines metalloxidischen Supraleitermateri­ als oder aus einem Vormaterial dieses Supraleitermaterials enthalten und von einer Umhüllung aus einem normal leitenden Matrixmaterial umschlossen sind. Ein entsprechender Rohleiter und ein Verfahren zu seiner Herstellung sowie ein aus diesem Rohleiter gewonnener bandförmiger Multifilamentsupraleiter sind der EP 0 449 316 A1 zu entnehmen.
Es sind supraleitende Metalloxidverbindungen mit hohen Sprungtemperaturen Tc von über 77 K bekannt, die deshalb auch als Hoch-Tc-Supraleitermaterialien oder HTS-Materialien be­ zeichnet werden und eine LN2-Kühltechnik erlauben. Unter sol­ che Metalloxidverbindungen fallen insbesondere Cuprate von speziellen Stoffsystemen wie z. B. der Basistypen Y-Ba-Cu-O oder Bi-Sr-Ca-Cu-O oder (Bi, Pb)-Sr-Oa-Cu-O. Innerhalb einzel­ ner Stoffsysteme können dabei mehrere supraleitende Hoch-Tc-Pha­ sen auftreten, die sich durch die Anzahl der Kupfer-Sauer­ stoff-Netzebenen bzw. -Schichten innerhalb der kristallinen Einheitszelle unterscheiden und die verschiedene Sprungtempe­ raturen Tc aufweisen.
Mit den bekannten HTS-Materialien wird versucht, langge­ streckte Supraleiter in Draht- oder Bandform herzustellen. Ein hierfür als geeignet angesehenes Verfahren ist die soge­ nannte "Pulver-im-Rohr-Technik", die prinzipiell von der Her­ stellung von Supraleitern mit dem klassischen metallischen Supraleitermaterial Nb3Sn her bekannt ist. Entsprechend die­ ser bekannten Technik wird auch zur Herstellung von Leitern aus HTS-Material in eine rohrförmige Umhüllung bzw. in eine Matrix aus einem normalleitenden Material wie z. B. aus Ag oder einer Ag-Legierung Pulver aus einem Vormaterial des HTS-Ma­ terials eingebracht, das im allgemeinen noch nicht oder nur zu einem geringen Anteil die gewünschte supraleitende Hoch-Tc-Phase enthält. Der so zu erhaltende Rohleiter wird an­ schließend mittels Verformungsbehandlungen, die gegebenen­ falls durch mindestens eine Wärmebehandlung bei erhöhter Tem­ peratur unterbrochen sein können, auf die gewünschte Enddi­ mension gebracht. Danach wird das so erhaltene Leiterzwi­ schenprodukt zur Einstellung oder Optimierung seiner supra­ leitenden Eigenschaften bzw. zur Ausbildung der gewünschten Hoch-Tc-Phase mindestens einer Glühbehandlung unterzogen. Diese Glühbehandlung wird wenigstens teilweise in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre bei einer erhöhten Temperatur durchgeführt, die für das Stoffsystem (Bi, Pb)-Sr-Ca-Cu-O an Luft im allgemeinen zwischen 835°C und 840°C und bei redu­ ziertem Sauerstoff-Partialdruck bei etwa 815°C liegt (vgl. z. B. auch "Supercond. Sci. Technol.", Vol. 4, 1991, Seiten 165 bis 171).
Neben entsprechend hergestellten Einkernleitern mit einem Leiterkern aus dem HTS-Material und einer Umhüllung aus dem normalleitenden Material sind auch sogenannte Mehrkern- oder Multifilamentleiter mit HTS-Leiterkernen bekannt (vgl. die eingangs genannte EP-A-Schrift oder "IEEE Trans. Appl. Super­ cond."; Vol. 5, No. 2, Juni 1995, Seiten 1259 bis 1262). Sol­ che Mehrkernleiter werden in an sich bekannter Weise mittels einer Bündelungstechnik erhalten. Hierzu wird ein als ein Zwischenprodukt des herzustellenden Multifilamentsupraleiters anzusehender Rohleiter erstellt, indem eine vorbestimmte An­ zahl einzelner Rohleiterelemente zu dem Bündel zusammengefaßt werden. Jedes einzelne Rohleiterelement besteht dabei aus ei­ nem Leiterkern und einer Umhüllung aus dem normalleitenden Material. Das Leiterkernmaterial kann schon das metalloxidi­ sche Supraleitermaterial mit der gewünschten Hoch-Tc-Phase sein oder ein Vormaterial im Hinblick auf dieses Supraleiter­ material darstellen, das noch nicht optimierte supraleitende Eigenschaften besitzt und beispielsweise das mindestens eine Ausgangsmaterial des auszubildenden Supraleitermaterials ist. Bei dem aus der EP 0 449 316 A1 zu entnehmenden Rohleiter ist das Querschnittsverhältnis von Leiterkernmaterial zu normal­ leitendem Material seiner einzelnen Rohleiterelemente über den gesamten Bündelquerschnitt gesehen praktisch überall gleich. Für AC-Anwendungen kann noch das Bündel von einzelnen Leiterkernen um die gemeinsame Leiterachse verdrillt (ge­ twistet) werden.
Aus dem Patent-Abstract zu JP 08-087921 A ist das Endprodukt eines Multifilamentsupraleiters mit kreisförmigem Querschnitt zu entnehmen. Die einzelnen Filamente dieses Leiters weisen dabei mit größer werdendem Abstand von der Leitermitte abneh­ mende Durchmesser auf. Zugleich nehmen auch die Abstände zwi­ schen benachbarten Filamenten in radialer Richtung von innen nach außen ab. Auf diese Weise soll eine Vergleichmäßigung der Stromverteilung in dem Leiterendprodukt herbeigeführt werden.
Die bekannten Multifilamentsupraleiter mit HTS-Material haben bevorzugt eine Bandform. Um diese Form eines entsprechenden Leiterendproduktes zu erhalten, muß mindestens ein Walz­ schritt vorgesehen werden. Dabei wird im allgemeinen von einer zunächst zylinderförmigen Gestalt des Rohleiters ausge­ gangen, wobei eine Gleichverteilung der Leiterkerne über den Querschnitt gesehen vorgesehen wird. Dieser Aufbau wird dann mittels des Walzprozesses in die flache Bandform überführt, um so die für eine hohe Stromtragfähigkeit notwendige Textur, d. h. weitgehend parallele Ausrichtung der Kristallebenen der supraleitenden Phase, zu erreichen. Das Ergebnis ist dann ein Flachleiter mit einem Breiten-zu-Dicken-Verhältnis von bei­ spielsweise 10 oder höher.
Es zeigt sich jedoch, daß bei einer derartigen Herstellung eines bandförmigen Multifilamentsupraleiters ungleichmäßige Verdichtung des HTS-Vormaterials auftreten und damit die Stromtragfähigkeit des gesamten Leiters über den Querschnitt gesehen ungleichmäßig ist. Diese Ungleichmäßigkeit hat in er­ ster Linie ihre Ursache in dem Walzschritt, bei dem nämlich die Mittelbereiche besonders stark gepreßt werden, während es in den seitlichen Randbereichen kaum zu einer Verdichtung des Supraleitermaterials kommt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen Roh­ leiter mit den eingangs genannten Merkmalen bereit zustellen, mit dem ein bandförmiger Hoch-Tc-Multifilamentsupraleiter herzustellen ist, der insbesondere in seinen Randbereichen eine gegenüber bekannten Ausführungsformen verbesserte Strom­ tragfähigkeit bzw. kritische Stromdichte besitzt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Querschnittsverhältnis von Leiterkernfläche zu Umhüllungsflä­ che bei mindestens einem weiter innen in dem Bündel liegenden Rohleiterelement größer ist als bei weiter außen liegenden Rohleiterelementen.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß durch eine Zunahme des Querschnitts an Matrixmaterial vom Leiter­ zentrum nach außen zum Außenrand hin die angesprochene Un­ gleichmäßigkeit beim Verformen zu einer Bandform zumindest weitgehend auszugleichen ist. Die mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Rohleiters verbundenen Vorteile sind dann darin zu sehen, daß nach dem mindestens einen Verformungs­ schritt wenigstens weitgehend gleichmäßige Querschnitte der Leiterkerne mit insbesondere einem hohen Aspektverhältnis (= Leiterkernbreite/Leiterkerndicke) zu erhalten sind. Das Endprodukt eines aus dem erfindungsgemäßen Rohleiter erstell­ ten bandförmigen HTS-Multifilamentleiters zeigt folglich auch in seinen Randbereichen die geforderte hohe Stromtragfähig­ keit.
Vorteilhaft läßt sich der Rohleiter nach der Erfindung da­ durch herstellen, daß zunächst mindestens zwei Typen von ein­ zelnen Rohleiterelementen ausgebildet werden, die jeweils ei­ nen von einem Hüllrohr aus Matrixmaterial umgebenen Leiter­ kern aus Vormaterial des Supraleitermaterials enthalten, wo­ bei sich die Hüllrohre der Typen durch ihre Innenradien un­ terscheiden, und daß dann mehrere der Rohleiterelemente aus den Typen zu dem Bündel derart zusammengefaßt werden, daß we­ nigstens ein Rohleiterelement mit einem größeren Innenradius seines Hüllrohres einen zentralen Leiterbereich ausfüllt, der von mindestens einem Bereich mit Rohleiterelementen umschlos­ sen ist, die Hüllrohre mit vergleichsweise kleinerem Innenra­ dius aufweisen. Ein derartiges Verfahren ist besonders geeig­ net, auf verhältnismäßig einfache Weise einen Rohleiteraufbau bereit zustellen, der sich zu einem insbesondere bandförmigen Multifilamentsupraleiter mit hoher Stromtragfähigkeit verfor­ men läßt.
Folglich kann ein derartiger Rohleiter vorteilhaft zur Aus­ bildung eines bandförmigen Multifilamentsupra­ leiters verwendet werden, bei dem längs einer zentralen Ab­ standslinie zwischen seinen gegenüberliegenden (Flach-)Seiten gesehen die Abstände zwischen benachbarten Leiterkernen wei­ ter innen geringer als weiter außen sind. Entsprechende Mul­ tifilamentsupraleiter zeichnen sich durch eine hohe Strom­ tragfähigkeit von insbesondere über 50 kA/cm2 aus.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Rohleiters sowie des Verfahrens zu seiner Herstellung und des aus dem Rohleiter hergestellten Multifilamentsupraleiters gehen aus den jeweils abhängigen Ansprüchen hervor.
Die Erfindung wird nachfolgend noch weiter erläutert, wobei auf die Zeichnung Bezug genommen wird. Dabei zeigt jeweils schematisch im Querschnitt deren
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Rohleiter für einen HTS-Multifilamentsupraleiter und deren
Fig. 2 ein aus einem entsprechend aufgebauten Rohlei­ ter hergestelltes Endprodukt eines HTS-Multi­ filamentleiters.
Ein mit dem erfindungsgemäßen Rohleiter auszubildender HTS-Mul­ tifilamentleiter stellt einen langgestreckten Verbundkör­ per in Bandform dar, der ein in ein Matrixmate­ rial eingebettetes Hoch-Tc-Material zumindest weitgehend pha­ senrein enthält. Als HTS-Material sind praktisch alle bekann­ ten Hoch-Tc-Supraleitermaterialien, insbesondere selten-erd­ freie Cuprate, mit Phasen geeignet, deren Sprungtemperatur Tc deutlich über der Verdampfungstemperatur des flüssigen Stick­ stoffs (LN2) von 77 K liegt. Ein entsprechendes Beispiel ist das HTS-Material (Bi, Pb)2Sr2Ca2Cu3Ox.
Zur Herstellung des Rohleiters kann vorteilhaft eine an sich bekannte Pulver-im-Rohr-Technik zugrundegelegt werden. Hierzu werden Ausgangspulver, die eine Ausbildung der gewünschten supraleitenden Phase ermöglichen, in Hüllrohre eingebracht, die als Matrixmaterial für das fertige Endprodukt des Supra­ leiters dienen. Gemäß der Erfindung sollen mindestens zwei verschiedene Hüllrohre vorgesehen werden, die sich durch ihre Wandstärke unterscheiden. Dabei soll das Querschnittsverhält­ nis von der Querschnittsfläche des Hüllrohrinnenraums zu der Hüllrohrmaterialfläche verschieden sein. Vorteilhaft wird ein Unterschied in den Querschnittsverhältnissen von mindestens 10% eingeplant. Für die Hüllrohre wählt man vorzugsweise ein Material, das bei der Leiterherstellung keine unerwünschte Reaktion mit den Komponenten des HTS-Materials sowie mit Sau­ erstoff eingeht. Deshalb ist besonders ein Ag-Material geeig­ net, das entweder Ag in reiner Form oder in Form einer Legie­ rung mit Ag als Hauptbestandteil (d. h. zu mehr als 50 Gew.-%) enthält. So ist z. B. reines Ag beispielsweise in Form von kaltverfestigtem Silber oder rekristallisiertem Silber ver­ wendbar. Auch kann pulvermetallurgisch hergestelltes Silber vorgesehen werden. Daneben ist auch dispersionsgehärtetes Silber geeignet.
Fig. 1 zeigt als Querschnitt einen Ausschnitt aus einem er­ findungsgemäßen Rohleiter 2, der durch eine an sich bekannte Bündelungstechnik von vorbestimmten Rohleiterelementen 3i aufzubauen ist. Jedes Rohleiterelement setzt sich dabei aus einem Hüllrohr 4i zusammen, das einen z. B. pulverförmigen Kern Ki aus einem Vormaterial des HTS-Materials umschließt. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel enthält der Roh­ leiter 2 z. B. 19 Leiterelemente 3i. Ihre Hüllrohre 4i haben z. B. eine sechseckige Querschnittsform (vgl. EP 0 526 224 A1). Selbstverständlich sind auch andere Querschnittsformen wie z. B. kreisrunde oder ovale oder rechteckige Formen möglich. Vorzugsweise haben al­ le Rohleiterelemente 3i dieselbe Querschnittsform und diesel­ be Querschnittsfläche.
Erfindungsgemäß soll das Querschnittsverhältnis Q der Fläche Fk des Leiterkerns Ki zu der von dem Material des jeweiligen Hüllrohres 4i eingenommenen Querschnittsfläche Fh bei weiter innen in dem Rohleiterbündel liegenden Rohleiterelementen 3i größer sein als bei weiter außenliegenden Rohleiterelementen. Dementsprechend muß unter der Annahme gleicher Querschnitts­ flächen und -formen für alle Rohleiterelemente die Fläche Fh vom Rohleiterzentrum nach außen hin insbesondere stufenweise zunehmen. Deshalb ist der Rohleiter 2 aus mindestens zwei Ty­ pen T1 und T2 von Rohleiterelementen 3i zusammengesetzt, die sich hinsichtlich der Fläche ihrer Hüllrohre unterscheiden. Dabei sind die dünneren Hüllrohre in einem zentralen Bereich des Rohleiters vorzusehen.
Dementsprechend weisen beispielsweise das zentrale Rohleiter­ element 3 1 sowie die sechs dieses unmittelbar umschließenden Roh­ leiterelemente 3 2 jeweils ein Hüllrohr 4 1 = 4 2 auf, das eine dünnere Wandstärke d1 besitzt. Die Leiterelemente 3 2 liegen dabei auf einer gedachten Kreislinie L1 und haben alle den­ selben Innenradius r2 (= Radius des Leiterkerns), der gemäß dem gewählten Ausführungsbeispiel gleich dem Innenradius r1 des zentralen Leiterelementes 3 1 ist. Die Leiterelemente 3 1 und 3 2 von dem ersten Typ T1 bilden so einen zentralen Roh­ leiterbereich, der von mindestens einem weiteren Rohleiterbe­ reich umgeben ist, welcher die übrigen Rohleiterelemente von dem zweiten Typ T2 umfaßt. Diese übrigen Leiterelemente bil­ den mindestens eine Lage aus Rohleiterelementen 3 3 um die La­ ge aus den Rohleiterelementen 3 2. Diese Leiterelemente 3 3 liegen ebenfalls auf einer gedachten, mit L2 bezeichneten Kreislinie und haben denselben Innenradius r3, der ver­ gleichsweise kleiner als der Innenradius r2 ist. Die Hüllroh­ re 4 3 dieser äußeren Lage von Rohleiterelementen haben folg­ lich eine vergleichsweise dickere Wandstärke d2. Selbstver­ ständlich ist es auch möglich, für jede der sich konzentrisch umschließenden Lagen aus Rohleiterelementen 3i Hüllrohre 4i mit unterschiedlicher Wandstärke vorzusehen, wobei dann die Wandstärke in radialer Richtung gesehen vom Zentrum nach au­ ßen hin stufenweise zunimmt unter gleichzeitiger Abnahme an Leiterkernquerschnittsfläche Fk. Die Zunahme an Hüllrohrquer­ schnittsfläche Fh sollte so groß sein, daß das Querschnitts­ verhältnis Q um mindestens 10% zunimmt.
Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel des Roh­ leiters 2 kann dieser auch aus einem Bündel von Rohleiterele­ menten aufgebaut werden, von denen zumindest die meisten we­ nigstens annähernd gleiche Innendurchmesser zur Aufnahme des HTS-Vormaterials in pulverförmiger oder fester Form besitzen und die sich teilweise in der Wandstärke ihrer Umhüllungen unterscheiden. In diesem Falle haben nicht alle Rohleiterele­ mente gleiche Querschnittsflächen.
Zur Komplettierung des Rohleiters 2 werden dann die bei­ spielsweise 19 Rohleiterelemente als ein Bündel in eine nicht dargestellte rohrförmige Umhüllung eingebracht. Dabei eventu­ ell verbleibende Hohlräume innerhalb dieser Umhüllung können mit Füllstücken aus dem Material der Umhüllung ausgefüllt sein.
Der so aufgebaute Rohleiter 2 wird anschließend mindestens einer insbesondere querschnittsvermindernden Verformungs-/Ver­ dichtungsbehandlung unterzogen. Dabei ist mindestens ein Walzschritt erforderlich, um so zu einem bandförmigen Aufbau zu gelangen. Im allgemeinen ist eine Abfolge von mehreren Verformungsbehandlungen erforderlich. Hierfür kommen neben dem mindestens einen Walzschritt alle bekannten Verfahren wie z. B. Pressen, Rollen, Walzen, Hämmern, Ziehen oder Schmieden in Frage. Alle derartigen Behandlungen kann man bei Raumtem­ peratur, also kalt, oder bei erhöhter Temperatur durchführen. Zwischen den einzelnen Verformungsbehandlungen lassen sich gegebenenfalls zusätzliche thermische Behandlungsschritte bei erhöhter Temperatur vorsehen. Um in dem so verformten Rohlei­ ter nun die gewünschte supraleitende Hoch-Tc-Phase auszubil­ den und eine hohe kritische Stromdichte einzustellen, schließt sich im allgemeinen eine sogenannte thermo-mecha­ nische Behandlung an. Diese Behandlung setzt sich aus Glüh- und weiteren Verformungsschritten zusammen. Dabei erfolgt der mindestens eine Glüh- oder Sinterschritt im allgemeinen in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre, z. B. in einer N2-Atmosphäre mit 8% O2 oder in Luft.
Ein Ausführungsbeispiel eines nach entsprechenden Verfor­ mungs- und Wärmebehandlungsschritten aus einem erfindungsge­ mäßen Rohleiter gewonnenes, bandförmiges Endprodukt eines HTS-Multifilamentleiters ist in Fig. 2 als Teilansicht eines Querschnitts veranschaulicht. Der mit 7 bezeichnete, etwa zur Hälfte gezeigte HTS-Leiter hat z. B. 19 Leiterkerne Ki aus dem HTS-Material in einer normalleitenden Matrix 8. Wie in der Figur durch gestrichelte Linien G1 und G2 angedeutet sein soll, setzt sich die Matrix 8 aus drei Matrixbereichen 8 1, 8 2 und 8 3 zusammen. Die Linien G1 und G2 ergeben sich durch die Grenzlinien zwischen Rohleiterelementen in sich umschließen­ den Lagen (vgl. Fig. 1). Der erfindungsgemäße Aufbau des Rohleiters hat zur Folge, daß bei dem HTS-Multifilamentleiter 7 bei Betrachtung einer gedachten Abstandslinie A längs einer zentralen Flächennormalen N zwischen den beiden Flachseiten S1 und S2 des Leiters die Abstände zwischen benachbarten Leiterkernen weiter innen geringer als weiter außen sind. So ist der Ab­ stand a1 zwischen einem zentralen Leiterkern K1 und dem dazu benachbarten weiter außenliegenden Leiterkern K2 kleiner als der Abstand a2 zwischen letzterem Leiterkern K2 und dem dazu benachbarten weiter außenliegenden Leiterkern K3. Durch die Wahl der verschieden dicken Hüllrohre für die Leiterelemente in dem Rohleiter läßt sich so erreichen, daß die einzelnen HTS-Leiterkerne mit dem wenigstens einen Verfahrensschritt des Walzens zumindest weitgehend gleichmäßige Querschnitts­ form erhalten. Dabei kann für jeden Leiterkern Ki vorteilhaft ein Aspektverhältnis (= Kernbreite B/Kerndicke D) zwischen etwa 20 und 80, insbesondere von mindestens 30 eingestellt werden. Die Kerndicke D beträgt dabei vorzugsweise höchstens 20 µm und liegt insbesondere unter 15 µm. Entsprechende Mul­ tifilamentsupraleiter mit Leiterkernen aus dem Supraleiterma­ terial (Bi, Pb)2Sr2Ca2Cu3Ox können dann vorteilhaft kritische Stromdichten Jc von über 50 kA/cm2 (bei 77 K, im Nullfeld) erreichen.

Claims (10)

1. Rohleiter als Leiterzwischenprodukt eines bandförmigen Multifilamentsupraleiters mit mehreren zu einem Bündel zusam­ mengefaßten Rohleiterelementen, die jeweils einen Leiterkern aus einem mindestens eine Hoch-Tc-Phase eines metalloxidi­ schen Supraleitermaterials oder aus einem Vormaterial dieses Supraleitermaterials enthalten und von einer Umhüllung aus einem normal leitenden Matrixmaterial umschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Quer­ schnittsverhältnis von Leiterkernfläche (Fk) zu Umhüllungs­ fläche (Fh) bei mindestens einem weiter innen in dem Bündel liegenden Rohleiterelement (3 1, 3 2) größer ist als bei weiter außenliegenden Rohleiterelementen (3 3).
2. Rohleiter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Querschnittsverhältnis, das um mindestens 10% grö­ ßer ist für ein weiter innen liegendes Rohleiterelement (3 1, 3 2) im Vergleich zu einem benachbarten, weiter außen liegen­ den Rohleiterelement (3 3).
3. Rohleiter nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein Bündel aus Rohleiterelementen (3i) mit derselben Querschnittsform und derselben Quer­ schnittsfläche.
4. Rohleiter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch Rohleiterelemente mit kreis­ förmiger, ovaler, rechteckiger oder sechseckiger Quer­ schnittsform.
5. Rohleiter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als normal­ leitendes Material für die Matrix (8) Ag oder eine Ag-Legierung vorgesehen ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines Rohleiters nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
  • - daß zunächst mindestens zwei Typen (T1, T2) von Rohleitere­ lementen (3 1, 3 2 bzw. 3 3) ausgebildet werden, die jeweils einen von einem Hüllrohr (4 1, 4 2 bzw. 4 3) aus Matrixmaterial umgebenen Leiterkern (Ki) aus Vormaterial des Supraleiter­ materials enthalten, wobei sich die Hüllrohre (4 1, 4 2 bzw. 4 3) der Typen (T1, T2) durch ihre Innenradien (r1, r2 bzw. r3) unterscheiden
    und
  • - daß mehrere Rohleiterelemente (3 1 bis 3 3) aus den Typen (T1, T2) zu dem Bündel derart zusammengefaßt werden, daß wenigstens ein Rohleiterelement (3 1, 3 2) mit einem größeren Innenradius (r1, r2) seines Hüllrohres (4 1, 4 2) einen zen­ tralen Leiterbereich ausfüllt, der von mindestens einem Be­ reich mit Rohleiterelementen (3 3) umschlossen ist, die Hüllrohre (4 3) mit vergleichsweise kleinerem Innenradius (r3) aufweisen.
7. Bandförmiger Multifilamentsupraleiter aus einem Rohleiter gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß längs einer gedachten zentralen Ab­ standslinie (A) zwischen gegenüberliegenden Flachseiten (S1, S2) des Supraleiters (7) gesehen die Abstände (a1, a2) zwi­ schen benachbarten Leiterkernen (K1 bis K3) weiter innen ge­ ringer als weiter außen sind.
8. Supraleiter nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch ein Aspektverhältnis seiner Leiterkerne (Ki) von minde­ stens 20, vorzugsweise mindestens 30.
9. Supraleiter nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch eine Dicke (D) seiner einzelnen Lei­ terkerne (Ki) von höchstens 20 um, vorzugsweise höchstens 15 µm.
10. Supraleiter nach einem der Ansprüche 7 bis 9, gekennzeichnet durch eine kritische Stromdichte bei 77 K von über 50 kA/cm2.
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