DE19742244A1 - Medizinische Vorrichtung zur Augenbefundung - Google Patents
Medizinische Vorrichtung zur AugenbefundungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine medizinische Vorrichtung zur Au
genbefundung mit einer Erfassungsvorrichtung von Bildern
und/oder Daten des Auges und einer Befundungsstation.
Nur ein Teil der Patienten mit internistischen, neurologi
schen und pädiatrischen Erkrankungen mit Veränderungen des
Augenhintergrundes, beispielsweise bei Diabetes mellitus, ar
terielle Hypertonie, cerebralen Erkrankungen mit Beteiligung
des Nervus opticus, werden in den Anfangsstadien dieser Er
krankungen augenfachärztlich untersucht. Der erstbehandelnde
Arzt, der Allgemeinarzt, Internist, Neurologe oder Kinder
arzt, untersucht nur im Hinblick auf sein Sachgebiet. Eine
augenärztliche Untersuchung erfolgt in der Regel erst nach
Einsetzen von subjektiven Sehproblemen, zu einem Zeitpunkt,
in dem eine optimale Behandlung oft nicht mehr möglich ist.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, die es einem erstbehan
delnden Arzt ermöglicht, Augenuntersuchungen auf einfache
Weise durchzuführen und so schnell wie möglich einen fach
ärztlichen Befund zu erhalten.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die me
dizinische Vorrichtung zur Augenbefundung eine an der Erfas
sungsvorrichtung angeschlossene Datenschnittstelle zum An
schluß an ein Datennetz zur Übertragung der erfaßten Bilder
und/oder Daten und eine Ausgabevorrichtung aufweist, und daß
die Befundungsstation mit einer Datenschnittstelle zum An
schluß an das Datennetz zum Empfang der Bilder und/oder Daten
des Auges und zum Senden von die Befundung kennzeichnenden
Daten an die Ausgabevorrichtung versehen ist. Durch eine der
artige Tele-ophthalmologische Multi-Screening und Diagnose-Ein
heit mit Telebefundung von Fundusbildern, Papillenbildern,
Augeninnendruck, Refraktion und/oder zentraler Visus via Da
tenleitungen können bei Patienten mit oben genannten Erkran
kungen bereits im Anfangsstadium der Erkrankung einem Scree
ning hinsichtlich des Augenhintergrundes, des Sehnerven, des
Augeninnendruckes, der Refraktion und der zentralen Sehschär
fe unterzogen werden. Die bildliche Aufnahme des Augenhinter
grundes und Papille, sowie die anderen Untersuchungen erfol
gen durch den erstbehandelnden Arzt. Via Datennetz erfolgt
die Übermittelung des Bildes des Augenhintergrundes und der
anderen Untersuchungsbefunde an den Augenarzt, der dann die
Befundung vornimmt und das Ergebnis an den erstbehandelten
Arzt über die Datenleitung übermittelt. So kann der augen
ärztliche Befund schnell und ohne zeitraubende Augenarztbesu
che in die Diagnostik und Therapie einfließen.
In vorteilhafter Weise kann die Ausgabevorrichtung eine an
der Erfassungsvorrichtung angeschlossene Sichtstation sein.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Datennetz ein
ISDN-Netz ist. Dadurch können die Bild- und sonstige Daten
auf einfache Weise durch das nahezu überall vorhandene digi
tale Telefonnetz übermittelt werden.
Erfindungsgemäß kann die Erfassungsvorrichtung eine Kamera
zur Erfassung des Augenhintergrundes, der Refraktion und/oder
des Sehnerves aufweisen. Zur Bestimmung des Augeninnendruckes
kann ein Pneumotonometer vorgesehen sein. Weiterhin kann die
Erfassungsvorrichtung eine Vorrichtung zur Bestimmung der
Sehschärfe aufweisen.
Eine besonders einfache und automatische Bedienung ergibt
sich, wenn die Erfassungsvorrichtung eine Schaltvorrichtung
aufweist, durch die die Erfassungsvorrichtung eingeschaltet
und gleichzeitig eine Verbindung mit der Befundungsstation
über das Datennetz hergestellt wird.
Erfindungsgemäß kann Verfahren zur externen Augenbefundung
folgende Schritte aufweisen:
- a) Erfassung von medizinischen Bildern und/oder Daten des Au ges,
- b) Übertragung der erfaßten Bilder und/oder Daten über ein Datennetz,
- c) Auswertung der gespeicherten Bilder und/oder Daten mit ei ner Befundungsstation und
- d) Absendung der Auswertung an eine Ausgabevorrichtung.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In der Figur ist eine Erfassungsvorrichtung 1 dargestellt,
die eine Kamera 2 und eine Vorrichtung 3 aufweist, durch die
sich beispielsweise der Augeninnendruck oder die Sehschärfe
bestimmen lassen.
Weiterhin ist die Erfassungsvorrichtung 1 mit einer Ausgabe
vorrichtung versehen, die einen Drucker 4 und/oder eine
Sichtstation 5, einen PC oder eine Workstation, aufweisen
kann.
Die Kamera 2, die Vorrichtung 3 und die Ausgabevorrichtung 4
und 5 sind über eine Datenschnittstelle 6 mit einem Daten
netz, einem ISDN-Netz 7, verbunden. An dem ISDN-Netz 7 ist
eine Befundungsstation 8 angeschlossen, die ebenfalls eine
Datenschnittstelle 9 und eine daran angeschlossenen Worksta
tion 10 aufweist. Derartige Workstations sind beispielsweise
sehr schnelle Kleincomputer auf der Basis eines oder mehrerer
schneller Prozessoren.
Die Erfassungsvorrichtung 1, die beispielsweise bei einem
erstbehandelnden Arzt steht, erfaßt mit der Kamera 2 den Au
genhintergrund, die Refraktion und/oder den Sehnerves. Zur
Bestimmung des Augeninnendruckes kann als Vorrichtung 4 ein
Pneumotonometer vorgesehen sein. Zusätzlich kann die Vorrich
tung 4 die Sehschärfe bestimmen. Diese Bilder und/oder Daten
des Auges werden durch die Datenschnittstelle 6 über das
ISDN-Netz 7 an die Befundungsstation 8 weitergeleitet, wo ein
Facharzt, ein Augenarzt, die Auswertung und Befundung vor
nimmt. Der Befund wird durch die Datenschnittstelle 9 über
das ISDN-Netz 7 an die Ausgabevorrichtung 4 oder die Sicht
station 5 weitergeleitet, wo er entweder ausgedruckt oder vom
erstbehandelnden Arzt betrachtet werden kann.
Zur Vereinfachung des Bedienungsaufwandes kann mit einer in
der Erfassungsvorrichtung 1 angeordneten Schaltvorrichtung 11
diese eingeschaltet und gleichzeitig eine Verbindung mit der
Befundungsstation 8 über das ISDN-Netz hergestellt werden.
Das erfindungsgemäße medizinische integrierte Multifunktions-Unter
suchungsgerät, eine sogenannte Tele-ophthalmologische
Multi-Screening- und Diagnose-Einheit, ist über ein ISDN-Netz
mit Software mit einer Befundungsstation, beispielsweise ei
nem PC, verbunden, durch die eine automatische und/oder indi
viduelle Befundung durch einen Augenarzt via ISDN-Netz und
eine sofortige Befundrücksendung möglich ist. Das Untersu
chungsgerät kann den Augenhintergrund, den Sehnerv zwei- oder
dreidimensional, die Refraktion, den Augeninnendruck und/oder
die Sehschärfe erfassen.
Die Vorteile einer derartigen Telebefundung mittels der tele
ophthalmologischen Multi-Screening- und Diagnose-Einheit für
die behandelnde Ärzte und Patienten sind vielfältig. Vorteil
haft für die Patienten ist, daß die Erstuntersuchung des Au
genhintergrundes, des Sehnerven, des Augeninnendruckes, der
Refraktion und der zentralen Sehschärfe mittels der erfin
dungsgemäßen Telebefundung schnell und ohne zusätzliche Ter
minvereinbarungen und bei geeigneter Kamera ohne Pupillener
weiterung erfolgt. Die Ergebnisse der Screening-Untersuchun
gen von Augenhintergrund, Papille, Augeninnendruck, Refrakti
on und subjektiver Sehschärfe ergeben ein Mosaik von Augenbe
funden, die eine Qualifizierung des untersuchten Auges in
"ohne Befund", "verdächtig" und "pathologisch" ermöglicht.
Bei fraglich pathologischen und eindeutig pathologischen Be
funden - "verdächtig" oder "pathologisch" - bei der Telebe
fundung erfolgt der Rat, eine ausführliche augenfachärztliche
Untersuchung mit Pupillenerweiterung beim Augenarzt anzustre
ben. Der behandelnde Allgemeinarzt, Internist, Neurologe oder
Kinderarzt erhält somit via Telebefundung schnell einen Be
fund über den Status der Netzhautgefäße, des Sehnerven, der
Refraktion, der zentralen Sehschärfe und des Augeninnendruc
kes. Vorteilhaft für den Augenarzt ist, daß der Augenarzt
aufgrund dieser - einer Reihenuntersuchung von Risikopatien
ten vergleichbaren - Screening-Untersuchung durch Telebefun
dung die Möglichkeit einer frühzeitigeren Diagnosestellung
für beispielsweise diabetische Retinopathie oder Glaukomer
krankung erhält und somit frühzeitiger eine Therapie dieser
Erkrankungen beispielsweise durch Laserkoagulation der Netz
haut bei Diabetes mellitus oder antiglaukomatöse Therapie bei
Grünem Star einleiten kann.
Der erstbehandelnde Arzt erhält bei Risikopatienten schnell
einen zusätzlichen wichtigen Befund über den Status der
Netzhautgefäße und des Nervus opticus, des Visus, des Augen
innendruckes und der Refraktion ohne zusätzlichen Transport
des Patienten. Dem Augenarzt wird eine Screening-Untersuchung
des Augenhintergrundes, des Sehnerven und der Sehschärfe von
zusätzlichen Patienten ermöglicht, die bislang keine augen
ärztliche Untersuchung des Augenhintergrundes erhielten. Das
heißt, die Augenärzte gewinnen neue Patienten und können die
Haupterblindungsursachen (Glaukom/ diabetische Retinopathie)
durch diese Screeninguntersuchung frühzeitiger als bislang
diagnostizieren und einer augenärztlichen Behandlung zufüh
ren.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung führt langfristig aufgrund
einer früheren Diagnosestellung und einem früheren Einsetzen
der Therapie mit rechtzeitiger Einleitung einer antihyperten
siven Therapie bei Hypertoniker, rechtzeitiger Glaukombehand
lung bei beginnendem Glaukomschaden am Nervus opticus, recht
zeitiger Einleitung einer Laserbehandlung bei diabetischer
Retinopathie zu einer deutlichen Kostenersparnis im Gesund
heitswesen.
Claims (8)
1. Medizinische Vorrichtung zur Augenbefundung mit einer Er
fassungsvorrichtung (1) von Bildern und/oder Daten des Au
ges, die eine Datenschnittstelle (6) zum Anschluß an ein
Datennetz (7) zur Übertragung der erfaßten Bilder und/oder
Daten und eine Ausgabevorrichtung (4, 5) aufweist, und ei
ner Befundungsstation (8) mit einer Datenschnittstelle (9)
zum Anschluß an das Datennetz (7) zum Empfang der Bilder
und/oder Daten des Auges und zum Senden von die Befundung
kennzeichnenden Daten an die Ausgabevorrichtung (4, 5).
2. Medizinische Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausgabevorrichtung
(4, 5) eine an der Erfassungsvorrichtung (1) angeschlossene
Sichtstation (5) ist.
3. Medizinische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Datennetz (7) ein ISDN-Netz ist.
4. Medizinische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Erfassungsvorrichtung (1) eine Kamera (2) zur Erfassung des
Augenhintergrundes, der Refraktion und/oder des Sehnerves
aufweist.
5. Medizinische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Erfassungsvorrichtung (1) ein Pneumotonometer (3) zur Be
stimmung des Augeninnendruckes aufweist.
6. Medizinische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Erfassungsvorrichtung (1) eine Vorrichtung (3) zur Bestim
mung der Sehschärfe aufweist.
7. Medizinische Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Erfassungsvorrichtung (1) eine Schaltvorrichtung (11) auf
weist, durch die die Erfassungsvorrichtung (1) eingeschal
tet und gleichzeitig eine Verbindung mit der Befundungssta
tion (8) über das Datennetz (7) hergestellt wird.
8. Verfahren zur externen Augenbefundung gekenn
zeichnet durch folgende Schritte:
- a) Erfassung von medizinischen Bildern und/oder Daten des Au ges,
- b) Übertragung der erfaßten Bilder und/oder Daten über ein Datennetz (7),
- c) Auswertung der gespeicherten Bilder und/oder Daten mit ei ner Befundungsstation (8) und
- d) Absendung der Auswertung an eine Ausgabevorrichtung (4, 5).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997142244 DE19742244A1 (de) | 1997-09-25 | 1997-09-25 | Medizinische Vorrichtung zur Augenbefundung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997142244 DE19742244A1 (de) | 1997-09-25 | 1997-09-25 | Medizinische Vorrichtung zur Augenbefundung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19742244A1 true DE19742244A1 (de) | 1999-04-22 |
Family
ID=7843535
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997142244 Ceased DE19742244A1 (de) | 1997-09-25 | 1997-09-25 | Medizinische Vorrichtung zur Augenbefundung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19742244A1 (de) |
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- 1997-09-25 DE DE1997142244 patent/DE19742244A1/de not_active Ceased
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Legal Events
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