DE19740922A1 - Brandmeldeanlage zur Brandfrüherkennung - Google Patents
Brandmeldeanlage zur BrandfrüherkennungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Brandmeldeanlage mit minde
stens einem Infrarotstrahlungsempfänger der mit einer
Auswerte- und Anzeigeeinheit verbunden ist.
Es sind Brandmeldeanlagen bekannt, die eine Vielzahl von
Infrarotmeldern umfassen, die mit einer Brandmeldezentra
le verbunden sind. Jeder Infrarotmelder erzeugt bei Ein
fall von Infrarotstrahlung auf den Melder ein entspre
chendes Signal, das entweder selbsttätig von dem Melder
an die Brandmeldezentrale abgesendet oder von der Brand
meldezentrale bei zyklischem Abfragen der Melder regi
striert wird.
Neben dem Melden von Bränden möchte man mit Infrarotmel
dern insbesondere auch mögliche Brandherde erkennen, be
vor ein Brand ausgebrochen ist, indem man ungewöhnliche
Wärmequellen über die von diesen Wärmequellen ausgehende
Infrarotstrahlung erfaßt.
Häufig entstehen aber Brände gerade in Räumen oder Hohl
räumen die schlecht zugänglich sind und sich der direkten
Überwachung entziehen, wie beispielsweise Deckenhohlräu
me, Kabelschächte und dergleichen. Um diese Hohlräume zu
überwachen, bräuchte man eine große Anzahl von Infrarot
meldern, so daß die Brandmeldeanlagen entsprechend aufwen
dig und teuer werden. Darüber hinaus können die Melder
selbst schlecht überprüft, gewartet oder ausgetauscht
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brandmel
deanlage der eingangs genannten Art anzugeben, die mit
einfachen Mitteln eine zuverlässige Überwachung von abge
schlossenen Hohlräumen oder verwinkelten Gebäuden ermög
licht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
dem Infrarotstrahlungsempfänger eine Mehrzahl von Strah
lungssammlern zugeordnet ist, die jeweils einen einem zu
überwachenden Raumbereich zugewandten Strahlungseinlaß,
mindestens einen dem Infrarotstrahlungsempfänger zuge
wandten Strahlungsauslaß und ein im Strahlungsweg zwi
schen Strahlungseinlaß und Strahlungsauslaß angeordnete
Strahlungsumlenkelement haben.
Da bei der erfindungsgemäßen Lösung die Strahlungssammler
passive Strahlungsübertragungselemente sind, sind sie au
ßerordentlich zuverlässig und können praktisch nicht aus
fallen. Die Strahlungssammler sind dazu bestimmt, die
Strahlung auch in schlecht einsehbaren Räumen zu erfassen
und dem Strahlungsempfänger zuzuleiten, wobei eine Viel
zahl von Strahlungssammlern einem einzigen Infrarotstrah
lungsempfänger zugeordnet werden kann. Dieser kann an ei
ner Stelle angeordnet werden, an der er leicht zu überwa
chen und zu warten ist. Dadurch ist die erfindungsgemäße
Brandmeldeanlage einfach und preiswert im Aufbau und
funktionssicher im Betrieb.
Das Strahlungsumlenkelement kann beispielsweise ein Re
flektor, ein Infrarotstrahlungsleiter oder ein Prisma
sein. Am Strahlungseinlaß ist vorzugsweise eine Sammelop
tik vorgesehen. Das Strahlungsumlenkelement und der
Strahlungsauslaß können so ausgebildet sein, daß die Ab
strahlung der Infrarotstrahlung von einem Strahlungssamm
ler aus in verschiedene Richtungen erfolgt.
Der Infrarotstrahlungsempfänger kann ein bildgebender
Empfänger, beispielsweise eine Infrarotkamera sein. Vor
zugsweise ist dabei der Strahlungsempfänger beweglich an
geordnet und mit einem Positionierungsantrieb verbunden,
derart, daß er auf jeden der Infrarotstrahlungssammler
ausgerichtet werden kann. Eine solche Positionierungsein
richtung kann von einer Halterung für den Strahlungsemp
fänger gebildet sein, die um zwei Achsen drehbar ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung, welche in Verbindung mit
den beigefügten Zeichnungen die Erfindung anhand von Aus
führungsbeispielen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische perspektivische Darstellung
eines Gebäudeflures mit einer installierten er
findungsgemäßen Brandmeldeanlage,
Fig. 2 einen Blick von oben in die in Fig. 1 darge
stellte abgehängte Decke,
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines weiteren
Raumes mit an der Decke angeordneten Infra
rotstrahlungssammlern,
Fig. 4 eine Darstellung eines Infrarotstrahlungs
sammlers gemäß einer ersten Ausführungsform der
Erfindung,
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Infrarot
strahlungssammlers gemäß einer zweiten Aus
führungsform der Erfindung und
Fig. 6 eine schematische Darstellung eines in einer
Decke eingebautem Infrarotstrahlungssammler ge
mäß einer dritten Ausführungsform der Er
findung.
In Fig. 1 erkennt man einen Raumflur mit einem Boden 10,
Wänden 12 mit Türen 14, die zu verschiedenen Räumen füh
ren, und einer abgehängten Decke 16. Die Decke 16
schließt mit der Gebäudedecke 18 einen Deckenhohlraum 20
ein, der gemäß Fig. 2 durch Querwände 22 in verschiedene
Abschnitte 24 unterteilt sein kann und in dem beispiels
weise Kabel 26 geführt sind. Der Deckenhohlraum 20 und
seine einzelnen Abschnitte 24 sind nicht einsehbar und
können daher nicht direkt zur Brandfrüherkennung über
wacht werden.
Erfindungsgemäß ist in jedem Abschnitt 24 ein Infra
rotsammler 28 angeordnet, wie er in einer der Fig. 4 bis
6 dargestellt ist. Der Infrarotsammler 28 hat ein Ge
häuse 30 mit einem Strahlungseinlaß 32 und einem Strah
lungsauslaß 34. Der Strahlungseinlaß 32 liegt innerhalb
des jeweiligen Abschnittes 24 des Deckenhohlraumes 20,
d. h. oberhalb der Decke 16, während der Strahlungsauslaß
unterhalb der Decke 16 liegt. Am Strahlungseinlaß hat der
Sammler 28 eine Sammeloptik 36, welche die einfallende
Strahlung bündelt und auf ein Strahlungsumlenkelement 38
innerhalb des Gehäuses 30 richtet. In den dargestellten
Ausführungsbeispielen ist das Strahlungsumlenkelement als
Reflektor dargestellt, welcher die von der Sammeloptik 36
kommende Strahlung zum Strahlungsauslaß 34 reflektiert
und ablenkt. Anstelle eines Reflektors, also Spiegels,
könnte auch ein Prisma zum Umlenken der Strahlung Verwen
dung finden. Gegebenenfalls könnten auch Strahlleiter
verwendet werden.
Die Strahlungssammler 28 sind in der Decke 16 so mon
tiert, daß ihre Strahlungsauslässe 34 zu einer Infrarot
kamera 40 hin gerichtet sind. Diese ist in einem Gestell
42 um eine horizontale Achse 44 schwenkbar aufgehängt und
mit einer nur schematisch angedeuteten Auswerte- Alar
meinrichtung 41 verbunden. Das Gestell 42 selbst ist um
eine vertikale Achse 46 an der Decke aufgehängt. Mit Hil
fe eines nicht dargestellten Antriebes kann die Kamera um
die beiden Achsen 44 und 46 verschwenkt und auf den je
weiligen Strahlungssammler 28 gerichtet werden. Damit
kann eine einzige Infrarotkamera eine Vielzahl von Strah
lungssammlern und über diese eine Vielzahl von nicht di
rekt einsehbaren Räumen überwachen.
Bei dem Strahlungssammler gemäß Fig. 4 ist ein einfacher
Reflektor 38 vorgesehen, welcher die Strahlung nach einer
Seite zu einem Strahlungsauslaß 34 reflektiert.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 hat der Strahlungs
sammler 28 zwei Auslässe 34. Dementsprechend ist der Re
flektor 38 als dachförmiger Doppelreflektor ausgebildet,
der die einfallende Strahlung nach den nach entgegenge
setzten Seiten weisenden Strahlungsauslässen 34 reflek
tiert. Ein solcher Strahlungssammler kann von zwei Seiten
her überwacht werden.
Fig. 6 schließlich zeigt einen Strahlungssammler 28, bei
dem Reflektor 38 von einem Kegel gebildet ist, der die
einfallende Strahlung über 360° nach allen Seiten hin ab
strahlen kann. Dies ermöglicht ebenfalls eine Überwachung
des Sammlers von verschiedenen Seiten her, wodurch auch
ein größerer Bereich des überwachten Hohlraumes erfaßt
wird.
Fig. 3 zeigt die schematische Darstellung eines Raumes
mit einem flurartigen Zentralbereich 48, von dem durch
Säulen 50, Schränke oder auch Zwischenwände abgeteilt
sich einzelne Räume 52 nach den Seiten hin öffnen. Diese
können nicht zentral auf heiße Bereiche, d. h. Infrarot
strahlung aussendende Bereiche überwacht werden. Zu die
sem Zweck sind an der Decke 54 des Raumes wieder Strah
lungssammler 28 so angeordnet, daß ihr Strahlungseinlaß
zu dem jeweils zu überwachenden Raum 52 hinweist, während
die jeweilige Strahlungsauslaß wiederum zu einer nicht
dargestellten Kamera hingerichtet ist, welche eine größe
re Anzahl von Strahlungssammlern erfassen oder abtasten
kann.
In jedem zu überwachenden Raumbereich 24; 52 ist ein ge
pulster oder modulierter Infrarotlichtsender 56 angeord
net, dessen Strahlung über den dem Raumbereich 24; 52 zu
geordneten Strahlungssammler 28 von dem Strahlungsempfän
ger 40 erfaßt und der Auswerte- und Anzeigeeinheit 41 zu
geführt wird. Von dieser wird die Strahlung des Infrarot
lichtsenders 56 als Indiz für die Betriebsbereitschaft
der Brandmeldeanlage erkannt. Bei Nichterkennen der
Strahlung gibt die Auswerte- und Anzeigeeinheit 41 ein
Alarmsignal ab. Mit dieser Anordnung können in den Strah
lenweg gelangte Fremdkörper, Verschmutzungen, aber auch
in den zu überwachenden Raumbereich 24; 52 eingedrungener
kalter Rauch erfaßt werden.
10
Boden
12
Wände
14
Türe
16
Decke
18
Gebäudedecke
20
Deckenhohlraum
22
Querwände
24
Raumbereich
28
Strahlungssammler
32
Strahlungseinlaß
34
Strahlungsauslaß
36
Sammeloptik
38
Strahlungsumlenkelement
40
Infrarotstrahlungsempfänger
41
Anzeigeeinheit
42
Gestell
44
Achse
46
Achse
48
Zentralbereich
50
Säule
52
Raumbereich
54
Decke
56
Infrarotlichtsender
Claims (10)
1. Brandmeldeanlage mit mindestens einem Infrarotstrah
lungsempfänger (40), der mit einer Auswerte- und An
zeigeeinheit (41) verbunden ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Infrarotstrahlungsempfänger (40)
eine Mehrzahl von Strahlungssammlern (28) zugeordnet
ist, die jeweils einem einen zu überwachenden Raumbe
reich (24; 52) zugewandten Strahlungseinlaß (32),
mindestens einen dem Infrarotstrahlungsempfänger (40)
zugewandten Strahlungsauslaß (34) und ein im Strah
lungsweg zwischen Strahlungseinlaß (32) und Strah
lungsauslaß (34) angeordnetes Strahlungsumlenkelement
(38) haben.
2. Brandmeldeanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Strahlungsumlenkelement (38) ein
Reflektor ist.
3. Brandmeldeanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Strahlungsumlenkelement ein Infra
rotstrahlungsleiter ist.
4. Brandmeldeanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Strahlungsumlenkelement ein Prisma
ist.
5. Brandmeldeanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlungseinlaß (32)
eine Sammeloptik (36) umfaßt.
6. Brandmeldeanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Strahlungsumlenkele
ment (38) und der Strahlungsauslaß (34) so ausgebil
det sind, daß der Strahlungssammler (28) die Infra
rotstrahlung in verschiedene Richtungen abstrahlt.
7. Brandmeldeanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Infrarotstrahlungs
empfänger (40) ein bildgebender Strahlungsempfänger
ist.
8. Brandmeldeanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlungsempfänger
(40) beweglich angeordnet und mit einem Positionie
rungsantrieb verbunden ist derart, daß er auf jeden
der Infrarotstrahlungssammler (28) ausgerichtet wer
den kann.
9. Brandmeldeanlage nach Anspruch 7 und 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Infrarotstrahlungsempfänger
(40) eine Infrarotkamera ist, die an einer um zwei
Achsen (44, 46) drehbaren Kamerahalterung befestigt
ist.
10. Brandmeldeanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß in jedem zu überwachenden
Raumbereich (24; 52) ein gepulster oder modulierter
Infrarotlichtsender (56) angeordnet ist, dessen
Strahlung über den dem Raumbereich (24; 52) zugeord
neten Strahlungssammler (28) von dem Strahlungsemp
fänger (40) erfaßt wird und von der Auswerte- und An
zeigeeinheit (41) als Indiz für die Betriebsbereit
schaft der Brandmeldeanlage und die brandschutztech
nische Ordnungsgemäßheit des Raumbereichs (24; 52)
erkannt wird.
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