DE19739510C2 - Filterpatrone - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Filterpatrone, umfassend einen rohrförmigen Filter
körper, der einen reinluftseitigen Innenraum umschließt und zumindest in axia
ler Richtung einerseits mit einem stirnseitigen Deckel dichtend verbunden ist.
Eine solche Filterpatrone ist aus der DE 34 39 194 C2 bekannt. Die Deckel
sollen eine große Stabilität und Reißfestigkeit aufweisen und bestehen daher
aus einer Kunststoff-Vergußmasse, beispielsweise aus Polyurethan.
Aus der DE-OS 23 27 650 ist eine Vorrichtung zum Entlasten eines Strö
mungssystems bekannt. Die Entlastung des Strömungssystems ist vorgesehen,
um einen allmählichen, gedämpften Übergang zwischen verschiedenen Be
triebszuständen zu erzielen. Die vorbekannte Vorrichtung weist eine von einem
Strömungsdruchlaß durchsetzte Platte auf und einen gegenüber dem Durchlaß
zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen Stellung bewegbaren Ver
schlußteller mit einem entlang dem Umfang verlaufenden, elastischen Dich
tungsteil, welches sich in der geschlossenen Stellung flexibel am Rand des
Durchlasses in Anlage befindet und zusammen mit diesem einen strömungs
dichten Verschluß bildet. Zum Bewegen des Verschlußtellers gegenüber der
Platte ist eine Betätigungsvorrichtung vorgesehen sowie ein durch ein in Wirk
verbindung mit dem Verschlußteller angeordnetes und vom Rand des Durch
lasses umgebenes Drosselglied, das über einen vorbestimmten Teil des Hubs
des Verschlußtellers zwischen der geöffneten und der geschlossenen Stellung
eine Durchströmungsöffnung von konstanter Querschnittsgröße begrenzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Filterpatrone der eingangs ge
nannten Art derart weiterzuentwickeln, daß eine Beschädigung/Zerstörung der
Filterpatrone auch dann sicher vermieden wird, wenn diese reinluftseitig mit
Druckspitzen beaufschlagt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen von Anspruch 1 ge
löst. Auf vorteilhaft Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche bezug.
Zur Lösung der Aufgabe ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorge
sehen, daß der Deckel zum Abbau reinluftseitig im Filterkörper auftretender
Druckspitzen eine schwingfähig ausgebildete Membran aufweist. Hierbei ist von
Vorteil, daß die Filterpatrone besonders sicher und effizient gereinigt werden
kann. Die Gefahr einer überdruckbedingten Beschädigung der Filterpatrone ist
durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung auf ein Minimum begrenzt.
Während der bestimmungsgemäßen Verwendung der Filterpatrone besteht ein
Druckgefälle vom Staubluftbereich zum reinluftseitigen Innenraum des Filter
körpers, wobei sich mit zunehmender Gebrauchsdauer immer mehr ausgefilter
te Partikel auf der Staubluftseite des Filterkörpers anlagern. Von Zeit zu Zeit
muß der Filterkörper gereinigt werden, um die ursprünglichen Gebrauchseigen
schaften wieder herzustellen. Ein Indikator für die zunehmende Ablagerung der
Partikel auf der Außenseite des Filterkörpers ist beispielsweise die zunehmen
de Druckdifferenz zwischen der Staubluft- und der Reinluftseite. Nach Über
schreitung einer vorherbestimmten Druckdifferenz erfolgt die Reinigung der
Filterpatrone dadurch, daß in dem reinluftseitigen Innenraum, bezogen auf den
Staubluftbereich, ein plötzlicher Überdruck angelegt wird, um die staubluftseiti
ge Oberfläche freizublasen. Ist bei der aus dem Stand der Technik bekannten
Filterpatrone beispielsweise der Reinigungsdruck zu hoch und/oder der Filter
körper weist durch seine Verschmutzung eine zu geringe Strömungsdurchläs
sigkeit auf, besteht die Gefahr, daß der zumeist aus einem Vliesstoff bestehen
de Filterkörper bei plötzlicher reinluftseitiger Überdruckbeaufschlagung be
schädigt/zerstört wird.
Dadurch, daß der Deckel erfindungsgemäß eine schwingfähig ausgebildete
Membran aufweist, werden unerwünscht hohe Druckspitzen im reinluftseitigen
Innenraum abgebaut, ohne daß der Werkstoff des Filterkörpers einer unzuläs
sig hohen, die Gebrauchsdauer verringernden mechanischen Belastung aus
gesetzt ist.
Sowohl Druckspitzen als auch Druckpulsationen werden durch die schwingfä
hige Membran in ausgezeichneter Weise gedämpft.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der Filterkörper als Faltenfilter
ausgebildet sein, wobei die Membran zentral im Deckel, radial innerhalb der
Falten, angeordnet ist. Hierbei ist von Vorteil, daß ein vergleichsweise kleinvo
lumiger Filterkörper durch die Ausgestaltung als Faltenfilter eine vergleichswei
se große Filterfläche aufweist. Durch die zentrale Anordnung der Membran,
radial innerhalb der Falten, gelangen die Druckspitzen auf der Reinluftseite auf
dem kürzesten Weg zur Membran.
Bevorzugt ist die gesamte Filterpatrone rotationssymetrisch ausgebildet. Eine
derartige Ausgestaltung ist in fertigungstechnischer Hinsicht und im Hinblick auf
gute Gebrauchseigenschaften von hervorzuhendem Vorteil. Die Faltenabstän
de eines hohlzylinderförmig ausgebildeten Filterkörpers sind gleichmäßig in
Umfangsrichtung zueinander beabstandet. Entlang der gesamten Oberfläche
erfolgt daher eine gleichmäßig gute Staubabscheidung aus dem zu filternden
gasförmigen Medium.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, daß die
Membran als Rollbalg ausgebildet ist. Durch eine derartige Ausgestaltung ist
eine große Hin- und Herbeweglichkeit der Membran in axialer Richtung gewähr
leistet, sodaß auch Druckspitzen mit großen Amplituden durch eine entspre
chende Auslenkung der Membran abgebaut werden. Eine Beschädigung des
Filterkörper-Werkstoffs wird in jedem Fall vermieden.
Im Hinblick auf eine in fertigungstechnischer und wirtschaftlicher Hinsicht einfa
che und kostengünstige Herstellbarkeit der Filterpatrone, sind der Deckel und
die Membran bevorzugt einstückig ineinander übergehend und materialeinheit
lich ausgebildet. Bevorzugt besteht der Deckel aus einem tiefziehbaren Vlies
stoff.
Hierbei ist von Vorteil, daß der Deckel und die Membran in einem
Arbeitsgang gemeinsam herstellbar sind.
Um sicherzustellen, daß das zu filternde Medium im wesentlichen durch
den Filterkörper und nicht ausschließlich durch die Membran des Deckels
strömt, ist es erforderlich, daß die Membran einen Strömungswiderstand
aufweist, der zumindest so groß ist wie der Strömungswiderstand der
Falten.
Nach einer ersten Ausgestaltung besteht die Möglichkeit, daß die
Membran strömungsdurchlässig ist. Hierbei ist von Vorteil, daß der Abbau
von Druckspitzen nicht nur durch die Hin- und Herbeweglichkeit der
Membran erfolgt, sondern auch durch ein Abblasen des Überdrucks durch
die Membran. Die Membran ist in diesem Fall als Überdruckventil
ausgebildet. Außerdem wird durch die strömungsdurchlässige Membran
die wirksame Filterfläche der Filterpatrone vergrößert.
Nach einer anderen Ausgestaltung kann die Membran
strömungsundurchlässig sein. Eine derartige Ausgestaltung gelangt zur
Anwendung, wenn die Druckspitzen vergleichsweise geringer sind, als bei
der zuvor beschriebenen Ausführung und eine Verbindung vom
Staubluftbereich zum Reinluftbereich durch die Membran in jedem Fall
vermieden werden soll, zum Beispiel, um definierte und berechenbare
Strömungsverhältnisse durch die Filterpatrone zu erzielen.
Bevorzugt ist die Membran von einer U-förmig in Richtung des
Filterkörpers offenen Nut des Deckels außenseitig umschlossen, wobei die
Nut die ringförmige Stirnseite des Filterkörpers umschließt und wobei der
Filterkörper und der Deckel durch eine in der Nut angeordnete
Vergußmasse verbunden sind.
Ein Verfahren zur Herstellung der Filterpatrone, bei dem die ringförmige
Stirnseite des Filterkörpers in eine Vergußmasse eingebettet und mit dem
Deckel versehen wird, besteht darin, daß die Vergußmasse in flüssigem
Zustand in die U-förmige Nut eingefüllt wird und anschließend die
Stirnseite in die noch flüssige Vergußmasse eingetaucht wird und sich im
Anschluß an die Aushärtung der Vergußmasse eine unlösbare Verbindung
zwischen dem Deckel und dem Filterkörper ergibt.
Im folgenden wird die erfindungsgemäße Filterpatrone anhand der Fig.
1 bis 4 näher erläutert. Diese zeigen in jeweils schematischer Darstellung:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine gebrauchsfertige Filterpatrone,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt X aus Fig. 1 im Bereich der
Verbindung zwischen dem Deckel und der angrenzenden
Stirnseite des Filterkörpers,
Fig. 3 den Querschnitt durch einen Deckel der Filterpatrone aus Fig. 1,
Fig. 4 eine Ansicht des Deckels aus Fig. 2.
In Fig. 1 ist eine Filterpatrone gezeigt, die hohlzylinderförmig und als
Faltenfilter ausgebildet ist. Eine der Stirnseiten 8 des Filterkörpers 1 ist
von einem Deckel 3 überdeckt.
In Fig. 2 ist ein vergößerter Ausschnitt X aus Fig. 1 gezeigt. Es ist zu
erkennen, daß der Deckel 3 mit einer zentral angeordneten Membran 4
versehen ist. Die Membran 4 ist außenumfangsseitig von der U-förmig in
Richtung des Filterkörpers offenen Nut 7 des Deckels 3 umschlossen,
wobei eine rollbalgartige Anbindung vorgesehen ist, die den Deckel 3 und
die Membran 4 verbindet. Der Deckel 3 und die Membran 4 sind in diesem
Ausführungsbeispiel einstückig ineinander übergehend und
materialeinheitlich ausgebildet und bestehen aus einem Vliesstoff.
Die Nut 7 ist nahezu vollständig mit Vergußmasse 9 ausgefüllt und
umschließt die Stirnseite 8 des Filterkörpers 1 dichtend. Die Vergußmasse
9 kann aus einem Kunstharz, beispielsweise einem Polyurethan-Harz
bestehen. Ein derartiges Harz kann einfach verarbeitet werden, ist einfach
vergießbar und weist einen günstigen Preis auf. Nach einer anderen
Ausgestaltung kann das Kunstharz durch ein Epoxyharz gebildet sein.
Hierbei ist von Vorteil, daß Epoxyharz temperaturbeständig ist und in
einem Temperaturbereich von -30 bis 150°C eine sichere Verbindung der
Stirnseite 8 mit dem Deckel 3 gewährleistet.
In Fig. 3 ist der Deckel aus den Fig. 1 und 2 als Einzelteil in
quergeschnittener Darstellung gezeigt. Die Membran 4, der rollbalgartige
Verbindungsbereich und die Nut 7 des Deckels 3 sind einstückig
ineinanderübergehend und materialeinheitlich ausgebildet.
In Fig. 4 ist eine Ansicht des Deckels 3 aus Fig. 3 gezeigt. Der Deckel 3
erstreckt sich in radialer Richtung ohne sprunghafte
Richtungsänderungen. Die Dauerhaltbarkeit, insbesondere im Bereich des
Rollbalgs 11 und dessen Anbindung an der Membran 4 und der Nut 7 ist
durch eine derartige Ausgestaltung sehr gut.
Claims (8)
1. Filterpatrone, umfassend einen rohrförmigen Filterkörper, der einen
reinluftseitigen Innenraum umschließt und zumindest in axialer Rich
tung einerseits mit einem stirnseitigen Deckel dichtend verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (3) zum Abbau reinluftseitig
im Filterkörper (1) auftretender Druckspitzen eine schwingfähig aus
gebildete Membran (4) aufweist.
2. Filterpatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Filterkörper (1) als Faltenfilter (5) ausgebildet ist und daß die Mem
bran (4) zentral im Deckel (3), radial innerhalb der Falten (6), ange
ordnet ist.
3. Filteranordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Membran (4) als Rollbalg ausgebildet ist.
4. Filterpatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Deckel (3) und die Membran (4) einstückig inein
ander übergehend und materialeinheitlich ausgebildet sind.
5. Filterpatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Deckel (3) aus einem tiefziehbaren Vliesstoff be
steht.
6. Filterpatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Membran (4) einen Strömungswiderstand aufweist,
der größer ist, als der Strömungswiderstand der Falten (6).
7. Filterpatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Membran (4) strömungsundurchlässig ist.
8. Filterpatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Membran (4) von einer U-förmig in Richtung
des Filterkörpers (1) offenen Nut (7) des Deckels (3) außenseitig
umschlossen ist, daß die Nut (7) die ringförmige Stirnseite (8) des
Filterkörpers (1) umschließt und daß der Filterkörper (1) und der
Deckel (3) durch eine in der Nut (7) angeordnete Vergußmasse (9)
verbunden sind.
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- 1997-09-09 DE DE19739510A patent/DE19739510C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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