DE19739203A1 - Verfahren zur Reinigung von Esterölen - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von EsterölenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von mehrwertigem Alkohol aus
Esterölen mit Hilfe eines Ionenaustauschers. Die Erfindung betrifft insbesondere die
Reinigung von Rapsölmethylester (nachfolgend: "RME") mit sauren Ionenaus
tauschern.
Veresterungen sind typische Gleichgewichtsreaktionen. Obwohl man versucht, das
Gleichgewicht durch geeignete Maßnahmen auf die Seite der Ester zu verschieben,
enthalten die Ester immer auch Anteile von Restalkohol.
Ein Beispiel dafür ist die Herstellung von Pentaerythritdioleat (nachfolgend PDO)
durch Umsetzung von Pentaerythrit und Ölsäure. Das Reaktionsprodukt besteht aus
einem Gemisch von Mono-, Di- und Trioleat, wobei das Dioleat den Hauptbestandteil
darstellt. Da Pentaerythrit einen sehr hohen Schmelzpunkt (253°C) und Kochpunkt
(ca. 290°C) hat, lassen sich Restmengen nur sehr schwer und unvollständig entfernen,
z. B. durch fraktionierte Kristallisation oder Auswaschen mit Wasser. Dies hat zur
Folge, daß das PDO nach wenigen Wochen durch Auskristallisieren von Restmengen
Pentaerythrit trüb wird. Die trübe Lösung läßt sich danach nur schwer wieder klar
stellen.
Ein zweites Beispiel: Trimethylolpropanester von organischen Säuren, wie z. B. ge
sättigten C6-C10-Monocarbonsäuren werden als Grundflüssigkeiten von Kältekom
pressorenschmierstoffen, als Mischkomponenten von Motorenölen und als Weich
macher in Kunststoffen eingesetzt. Auch hier stellt sich das Problem der Entfernung
von nicht umgesetztem Trimethylolpropan aus dem Endprodukt, da der Restalkohol
gehalt zu Dichtungsunverträglichkeiten führen kann. Die Kombination von Restalko
hol und Restwasser im Ester führt zur Erhöhung des Trübungspunktes, was sich sehr
negativ auf die Kälteeigenschaften auswirkt. Darüber hinaus wird die Löslichkeit von
Wasser durch die lösungsvermittelnden Eigenschaften des Alkohols im Ester erhöht.
Wassergehalte sind besonders kritisch bei Kältekompressoranwendungen zu sehen.
Trimethylolpropanester von natürlichen Fettsäuren, wie z. B. Ölsäure, werden groß
technisch als Schmierstoffgrundflüssigkeiten von biologisch abbaubaren Hydraulik
ölen, Schmierfetten etc. hergestellt. Werden Restmengen von Trimethylolpropan und
Katalysatoren nur unvollständig entfernt, verschlechtern sich die Grenzflächeneigen
schaften des Produktes (Schaum, Demulgierbarkeit) und anwendungstechnische
Eigenschaften, wie z. B. der Korrosionsschutz (nach DIN 51 585) und die Hydrolyse
stabilität (nach ASTM-D 2619). Auch hier besteht also ein Bedarf nach einem
Verfahren, das die geschilderten Nachteile vermeidet.
Im Zuge der zunehmenden Verwertung nachwachsender Rohstoffe spielen auch aus
nachwachsenden Rohstoffen gewonnene Kraftstoffe und Heizöle eine immer größere
Rolle. Ein für diese Zwecke hergestellter wichtiger Stoff ist Rapsölmethylester (auch
"Biodiesel" genannt). Bei der Herstellung von synthetischen Carbonsäureestern durch
Umesterung von nativen Ölen und Fetten wird mehrwertiger Alkohol frei; so entsteht
bei der Umesterung von Rapsöl mit Methanol zu RME auch Glycerin, das - sofern das
Esteröl als Kraftstoff oder Heizöl verwendet werden soll - unerwünscht ist; für
Biodiesel wird beispielsweise ein Glyceringehalt von maximal 20 ppm gefordert. Mit
der derzeit üblichen Methode der Glycerinabtrennung durch Abkühlung läßt sich der
Glycerin-Restgehalt lediglich bis auf ca. 150 ppm senken.
Es wurde nun gefunden, daß saure Ionenaustauscher zur Lösung des Problems
hervorragend geeignet sind: Sie reduzieren den Gehalt an mehrwertigem Alkohol
beträchtlich; ein Gehalt von 20 ppm kann ohne weiteres unterschritten werden. Die
Ionenaustauscher lassen sich, wenn sie nach Gebrauch mit mehrwertigem Alkohol
beladen sind, auch leicht reinigen; zu diesem Zweck reicht die Wäsche mit einem
organischen Lösungsmittel, in dem der mehrwertige Alkohol löslich ist. Ein bevor
zugtes Lösungsmittel ist beispielsweise der einwertige Alkohol, der zur Umesterung
der nativen Öle und Fette eingesetzt worden ist - vorzugsweise Methanol.
Gegenstand der Erfindung ist also ein Verfahren zur Entfernung von mehrwertigem
Alkohol aus Esterölen, wonach man die zu reinigenden Esteröle mit saurem Ionen
austauscher in Kontakt bringt.
Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Esteröle umfassen alle durch Um
esterung nativer Öle und Fette erhaltenen Reaktionsgemische; für das erfindungs
gemäße Verfahren bevorzugte Esteröle umfassen durch Umesterung mit einwertigen
Alkoholen (vorzugsweise mit 1 bis 4 C-Atomen) erhaltene Reaktionsgemische. Insbe
sondere kann das Verfahren auf Reaktionsprodukte angewandt werden, wie sie bei
der RME-Herstellung anfallen.
Für das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugte Ionenaustauscher sind stark saure
Ionenaustauscher, wie sie durch Sulfonierung vernetzter Styrolpolymerisate erhältlich
sind.
Als Basispolymerisat kann ein vernetztes Polymerisat ethylenisch einfach ungesättigter
Monomerer, die zum überwiegenden Teil aus mindestens einer Verbindung der Reihe
Styrol, Vinyltoluol, Ethylstyrol, α-Methylstyrol und deren kernhalogenierte Derivate
wie Chlorstyrol bestehen, dienen; sie können daneben auch eine oder mehrere
Verbindungen aus der Reihe Vinylbenzylchlorid, Acrylsäure, ihre Salze und ihre Ester,
insbesondere ihren Methylester, ferner Vinylnaphthaline, Vinylxylole und die Nitrile
und Amide von Acryl- und Methacrylsäuren enthalten.
Die Polymerisate sind vernetzt - vorzugsweise durch Copolymerisation mit ver
netzenden Monomeren mit mehr als einer, vorzugsweise mit 2 oder 3, copolymeri
sierbaren C=C-Doppelbindung(en) pro Molekül. Solche vernetzenden Monomeren
umfassen beispielsweise polyfunktionelle Vinylaromaten wie Di- und Trivinylbenzole,
Divinylethylbenzol, Divinyltoluol, Divinylxylol, Divinylethylbenzol, Divinylnaphthalin,
polyfunktionelle Allylaromaten wie Di- und Triallylbenzole, polyfunktionelle Vinyl- und
Allylheterocyclen wie Trivinyl- und Triallylcyanurat und -isocyanurat, N,N'-
C1-C6-Alkylendiacrylamide und -dimethacrylamide wie N,N'-Methylendiacrylamid
und -dimethacrylamid, N,N'-Ethylendiacrylamid und -dimethacrylamid, Polyvinyl- und
Polyallylether gesättigter C2-C20-Polyole mit 2 bis 4 OH-Gruppen pro Molekül, wie
z. B. Ethylenglykoldivinyl- und -diallylether und Diethylenglykoldivinyl- und -diallyl
ether, Ester ungesättigter C3-C12-Alkohole oder gesättigter C2-C20-Polyole mit 2
bis 4 OH-Gruppen pro Molekül wie Allylmethacrylat, Ethylenglykoldi(meth)acrylat,
Glycerintri(meth)acrylat, Pentaerythrittetra(meth)acrylat, Divinylethylenharnstoff,
Divinylpropylenharnstoff, Divinyladipat, aliphatische und cycloaliphatische Olefine mit
2 oder 3 isolierten C=C-Doppelbindungen wie Hexadien-1,5, 2,5-Dimethylhexa
dien-1,5, Octadien-1,7, 1,2,4-Trivinylcyclohexan. Als vernetzende Monomere haben
sich Divinylbenzol (als Isomerengemisch) sowie Mischungen aus Divinylbenzol und
aliphatischen C6-C12-Kohlenwasserstoffen mit 2 oder 3 C=C-Doppelbindungen be
sonders bewährt. Die vernetzenden Monomeren werden im allgemeinen in Mengen
von 1 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 25 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge
der eingesetzten polymerisierbaren Monomeren, eingesetzt.
Die vernetzenden Monomeren müssen nicht in reiner Form, sondern können auch in
Form ihrer technisch gehandelten Mischungen minderer Reinheit (wie z. B. Divinyl
benzol in Mischung mit Ethylstyrol) eingesetzt werden.
Die Copolymerisation von Monomer und Vernetzer wird üblicherweise durch Radi
kalbildner initiiert, die monomerlöslich sind. Bevorzugte radikalbildende Katalysatoren
umfassen beispielsweise Diacylperoxide wie Diacetylperoxid, Dibenzoylperoxid, Di-p-
chlorbenzoylperoxid, Lauroylperoxid, Peroxyester wie tert.-Butylperoxyacetat, tert.-
Butylperoctoat, tert.-Butylperoxypivalat, tert.-Butylperoxy-2-ethylhexanoat, tert.-
Butylperoxybenzoat, Dicyclohexylperoxydicarbonat, Alkylperoxide wie Bis-(tert.-
butylperoxybutan), Dicumylperoxid, tert.-Butylcumylperoxid, Hydroperoxide wie
Cumolhydroperoxid, tert.-Butylhydroperoxid, Ketonperoxide wie Cyclohexanon
hydroperoxid, Methylethylketonhydroperoxid, Acetylacetonperoxid oder - vorzugs
weise - Azoisobutyrodinitril.
Die Radikalbildner können in katalytischen Mengen, d. h. vorzugsweise 0,01 bis 2,5,
insbesondere 0,12 bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf die Summe von Monomer und
Vernetzer, eingesetzt werden.
Die Herstellung der vernetzten Basispolymerisate kann nach bekannten Methoden der
Suspensionspolymerisation erfolgen; vgl. Ullmann's Encyclopedia of Industrial
Chemistry, 5th ed., Vol. A21, 363-373, VCH Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim
1992. Die wasserunlösliche Monomer/Vernetzer-Mischung wird einer wäßrigen Phase
zugesetzt, die vorzugsweise zur Stabilisierung der Monomer/Vernetzer-Tröpfchen der
dispersen Phase und der daraus entstehenden Perlpolymerisate mindestens ein Schutz
kolloid enthält. Als Schutzkolloide sind natürliche und synthetische wasserlösliche
Polymere, wie z. B. Gelatine, Stärke, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Poly
acrylsäure, Polymethacrylsäure und Copolymerisate aus (Meth)acrylsäure und
(Meth)acrylsäureestern bevorzugt. Sehr gut geeignet sind auch Cellulosederivate,
insbesondere Celluloseether und Celluloseester, wie Methylhydroxyethylcellulose,
Methylhydroxypropylcellulose, Hydroxyethylcellulose oder Carboxymethylcellulose.
Die Einsatzmenge der Schutzkolloide beträgt im allgemeinen 0,02 bis 1, vorzugsweise
0,05 bis 0,3 Gew.-%, bezogen auf die Wasserphase.
Das Gewichtsverhältnis wäßrige Phase/organische Phase liegt im Bereich von vor
zugsweise 0,5 bis 20, insbesondere 0,75 bis 5.
Nach einer besonderen Ausführungsform wird die Polymerisation in Anwesenheit
eines Puffersystem durchgeführt. Bevorzugt werden Puffersysteme, die den pH-Wert
der Wasserphase bei Beginn der Polymerisation auf einen Wert zwischen 14 und 6,
vorzugsweise zwischen 12 und 8 einstellen. Unter diesen Bedingungen liegen
Schutzkolloide mit Carbonsäuregruppen ganz oder teilweise als Salze vor. Auf diese
Weise wird die Wirkung der Schutzkolloide günstig beeinflußt. Die Konzentration an
Puffer in der Wasserphase beträgt vorzugsweise 0,5 bis 500, insbesondere 2,5 bis
100 mmol pro Liter wäßrige Phase.
Die organische Phase kann durch Rühren in der wäßrigen Phase verteilt werden,
wobei die Teilchengröße der entstehenden Tröpfchen wesentlich von der Rührge
schwindigkeit abhängt. Wenn man Perlpolymerisate möglichst einheitlicher Teilchen
größe (im allgemeinen "monodispers" genannt) wünscht, sind dafür geeignete Verfah
ren vorzuziehen: Der Monomerstrom kann zu diesem Zweck in die wäßrige Phase
eingedüst werden, wobei durch schwingungsangeregten Strahlzerfall und/oder
Mikroverkapselung der entstandenen Monomertröpfchen die Erzeugung von
Tröpfchen gleichmäßiger Größe unter Vermeidung von Koaleszenz gewährleistet
wird (EP-PS 46 535 und 51 210).
Bevorzugt sind makroporöse Perlpolymerisate; sie entstehen, wenn man der Mono
mer/Vernetzer-Mischung Porogene zusetzt, wie sie beispielsweise bei Seidl et al.,
Adv. Polym. Sci., Vol. 5 (1967), S. 113 bis 213, beschrieben sind, z. B. aliphatische
Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Ester, Ether, Ketone, Trialkylamine, Nitroverbin
dungen, vorzugsweise Isododecan, Isodecan, Methylisobutylketon oder Methyliso
butylcarbinol, in Mengen von 1 bis 150, vorzugsweise 40 bis 100 Gew.-%, insbeson
dere 50 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die Summe von Monomer und Vernetzer.
Die Polymerisationstemperatur richtet sich nach der Zerfallstemperatur des einge
setzten Initiators. Sie liegt im allgemeinen zwischen 50 und 150°C, vorzugsweise
zwischen 55 und 100°C. Die Polymerisation dauert 0,5 bis einige Stunden. Es hat sich
bewährt, ein Temperaturprogramm anzuwenden, bei dem die Polymerisation
bei niedriger Temperatur, z. B. 60°C, begonnen und die Reaktionstemperatur mit fort
schreitendem Polymerisationsumsatz gesteigert wird.
Die resultierenden Perlpolymerisate können als solche oder aber über eine durch eine
sog. seed/feed-Verfahren zugängliche Zwischenstufe mit vergrößerter Teilchengröße
der Funktionalisierung zugeführt werden. Ein seed/feed-Verfahren beinhaltet die
Verfahrensschritte, das ursprünglich erhaltene Polymerisat ("seed") mit copolymeri
sierbaren Monomeren anzuquellen ("feed") und das in das Polymerisat eingedrungene
Monomer zu polymerisieren. Geeignete seed/feed-Verfahren werden beispielsweise in
den EP-PS 98 130 und 101 943 beschrieben.
Bevorzugte Sulfoniermittel umfassen Chlorsulfonsäure, Schwefelsäure, Schwefel
trioxid und Oleum, wobei das Oleum freies Schwefeltrioxid vorzugsweise in Mengen
von 1 bis 100 Gew.-%, bezogen auf Schwefelsäure, enthalten kann. 90- bis
98 gew.-%ige Schwefelsäure ist ein bevorzugtes Sulfoniermittel.
Durch Variation der Schwefelsäure- bzw. Oleumkonzentration läßt sich der Substitu
tionsgrad (SO3H-Gruppen pro aromatischem Ring) des Polymerisats einstellen. Der
durchschnittliche Substitutionsgrad der erfindungsgemäß zu verwendenden Kationen
austauscher beträgt vorzugsweise 0,6 bis 2, insbesondere 0,8 bis 1,8.
Vor der Sulfierung können die Perlpolymerisate mit einem Quellmittel angequollen
werden, um eine gleichmäßige Sulfierung aller Bereiche der Polymerisatperlen zu
erreichen. Bevorzugte Quellmittel umfassen chlorierte aliphatische und aromatische
Kohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid, Dichlormethan und Chlorbenzol.
Ein anderer Weg, die Sulfierung zu erleichtern, besteht darin, solche Basispoly
merisate zur Sulfierung einzusetzen, die 0,5 bis 20 Gew.-% Acrylnitril und/oder
Methacrylnitril, bezogen auf die Summe von Monomer und Vernetzer, einpoly
merisiert enthalten; vgl. DE-AS 12 27 431 und 12 33 143.
Bevorzugt ist die Sulfonierung unter Inertgasatmosphäre, z. B. Stickstoffatmosphäre.
Die Sulfierungstemperaturen können 50 bis 200°C betragen. Vorzugsweise wird die
Sulfierung aber bei Temperaturen von 125 bis 150, insbesondere von 130 bis 145°C
durchgeführt.
Da sich die gegebenenfalls verwendeten Quellmittel nach beendeter Sulfierung durch
Waschen mit Wasser nicht vollständig entfernen lassen, andererseits aber Quellmittel
haltige Ionenaustauscher für viele Zwecke (z. B. zur Aufbereitung von Lebensmitteln)
unbrauchbar sind, wird man sie in der Regel nach der Sulfierung destillativ oder mit
einem Gasstrom austreiben. Die Entfernung des gegebenenfalls verwendeten Quell
mittels mit Hilfe eines Inertgasstroms, z. B. eines Stickstoffstroms, ist bevorzugt.
Um die Kationenaustauscher Sulfiermittel-frei zu erhalten, werden sie verschiedenen
Wäschen unterworfen. Beispielsweise kann man sie mit Schwefelsäuren abnehmender
Konzentration und zuletzt mit Wasser waschen. Die dann zunächst in der
Wasserstoff-Form vorliegenden Kationenaustauscher können, falls erwünscht, durch
Behandeln mit wäßrigen Salzlösungen in die entsprechenden Salz-Formen übergeführt
werden. So liegen sie beispielsweise nach Behandlung mit wäßriger Kochsalz/Na
triumhydroxid-Lösung in der Natriumform vor.
Die Kationenaustauscher besitzen im allgemeinen mittlere Teilchengrößen von 50 bis
2000, vorzugsweise 200 bis 1200 µm. Die mittlere Teilchengröße ist der Durch
messer, unterhalb und oberhalb dessen jeweils 50 Gew.-% der Perlen liegen.
Das Reinigungsverfahren wird vorzugsweise so ausgeübt, daß man die zu reinigenden
Esteröle über ein Ionenaustauscherbett fließen läßt, das beispielsweise in einer Säule
plaziert sein kann. Die Erschöpfung des als Adsorberharz wirkenden Ionenaustau
schers läßt sich durch Kontrolle des abfließenden Esteröls auf mehrwertigen Alkohol
leicht feststellen. Der saure Ionenaustauscher ist auch dazu geeignet, Salze von Fett
säuren (Seifen) und Wasserspuren festzuhalten. Wenn die Kapazität des Harzes
erschöpft ist, kann der Ionenaustauscher durch Wäsche wieder regeneriert werden. Es
empfiehlt sich, nach der Wäsche eine Konditionierung mit reinem Esteröl anzu
schließen.
Die Kapazität der sauren Ionenaustauscher beträgt etwa 50 bis 250 g Glycerin pro
Liter Harz, jeweils abhängig vom Seifenanteil im Zufluß.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist mit einem vorteilhaften Nebeneffekt verbunden:
Barium-, Calcium-, Magnesium- und Natriumsalze von Sulfonaten (z. B. Calcium-di dodecylbenzolsulfonat oder Calcium-dinonylnaphthalinsulfonat) werden als Korro sionsschutz-, Detergent- und Dispersantadditive in Schmierstoffen eingesetzt. Mit dem erfindungsgemäß zu verwendenden sauren Ionenaustauscher lassen sich diese Salze aus Mineralölen entfernen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist also auch im Bereich der Altölaufarbeitung anwendbar.
Barium-, Calcium-, Magnesium- und Natriumsalze von Sulfonaten (z. B. Calcium-di dodecylbenzolsulfonat oder Calcium-dinonylnaphthalinsulfonat) werden als Korro sionsschutz-, Detergent- und Dispersantadditive in Schmierstoffen eingesetzt. Mit dem erfindungsgemäß zu verwendenden sauren Ionenaustauscher lassen sich diese Salze aus Mineralölen entfernen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist also auch im Bereich der Altölaufarbeitung anwendbar.
Die Prozentangaben der nachfolgenden Beispiele bedeuten jeweils Gewichtsprozente.
Adsorber: Bayer Katalysator K 2631
Betthöhe: 60 mm
Durchmesser: 15 mm
Harzmenge: 10,6 cm3
Betthöhe: 60 mm
Durchmesser: 15 mm
Harzmenge: 10,6 cm3
Durchsatz: 60 ml/h
Prüfsubstanz: Rapsölmethylester - "Biodiesel"
Biodiesel-Dichte: 884 kg/cbm
Prüfsubstanz: Rapsölmethylester - "Biodiesel"
Biodiesel-Dichte: 884 kg/cbm
Die Regeneration erfolgt nach jedem Zyklus mit 4 mal 50 ml Methanol. In den ersten
50 ml Methanol-Regenerat wurden 70-83% und in den zweiten 50 ml Methanol 26
bis 28% Glycerin gefunden. Der dritte und vierte Ablauf enthielt nur noch Spuren
von Glycerin. Nach jeder Regeneration wurde das Harz mit 2 Bettvolumina glycerin
freiem Rapsölmethylester konditioniert.
Die Versuche wurden aufeinander folgend mit der gleichen Bettfüllung gefahren, die
nach jedem Zyklus regeneriert und konditioniert wurde (siehe oben).
Es wurden drei Zyklen mit Rapsölmethylester gefahren, welcher 300 ppm Glycerin
und 120 ppm Na-Oleat enthielt (Proben 1, 2 und 3). Die Ergebnisse sind in Tabelle 1
zusammengefaßt.
2 weitere Zyklen wurden mit Rapsölmethylester gefahren, welcher 200 ppm freies
Glycerin und 10 ppm Na-Oleat enthielt (Proben 4 und 5). Die Ergebnisse sind in
Tabelle 2 zusammengefaßt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Entfernung von mehrwertigem Alkohol aus Esterölen, wonach
man die zu reinigenden Esteröle mit saurem Ionenaustauscher in Kontakt
bringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wonach das Esteröl aus Rapsöl hergestellter
Rapsölmethylester ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wonach der Ionenaustauscher ein sulfoniertes
Styrolpolymerisat ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wonach der Ionenaustauscher makroporös ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997139203 DE19739203A1 (de) | 1997-09-08 | 1997-09-08 | Verfahren zur Reinigung von Esterölen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997139203 DE19739203A1 (de) | 1997-09-08 | 1997-09-08 | Verfahren zur Reinigung von Esterölen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19739203A1 true DE19739203A1 (de) | 1999-03-11 |
Family
ID=7841534
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997139203 Ceased DE19739203A1 (de) | 1997-09-08 | 1997-09-08 | Verfahren zur Reinigung von Esterölen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19739203A1 (de) |
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1997
- 1997-09-08 DE DE1997139203 patent/DE19739203A1/de not_active Ceased
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Owner name: BAYER CHEMICALS AG, 51373 LEVERKUSEN, DE |
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