DE19736769C1 - Vorrichtung und Verfahren zur Ermittlung und/oder zur Darstellung der in der Lauffläche eines Reifens beim Abrollen erzeugten Temperatur - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Ermittlung und/oder zur Darstellung der in der Lauffläche eines Reifens beim Abrollen erzeugten TemperaturInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur
Ermittlung und/oder zur Darstellung der in der Lauffläche
eines Reifens beim Abrollen erzeugten Temperatur.
Dem Abrieb eines profilierten Reifens beim Abrollen auf der
Straße liegen unterschiedliche Mechanismen zugrunde. Ein
Mechanismus beruht auf thermochemischen Effekten, die beim
Abrollen der Profilelemente auf der Straßenoberfläche in den
Profilelementen auftreten. Solche thermochemischen Effekte
sind beispielsweise das Aufbrechen der Schwefelverbindungen in
Gummi. Solche Effekte sind abhängig von der Temperatur, die im
jeweiligen Profilelement auftritt. Um Aussagen über den
Abrieb, der durch thermochemische Effekte verursacht wird,
treffen zu können, ist es wichtig, Aussagen über in den
Reifenprofilelementen beim Durchlauf durch die Aufstandsfläche
auftretenden Temperaturen zu treffen sowie Erkenntnisse
darüber zu gewinnen, unter welchen Umständen in einzelnen
Profilelementen bestimmte Temperaturen beim Durchlauf durch
die Aufstandsfläche erzeugt werden. Hierzu ist es wichtig, die
thermische Energie, die beim Durchlauf eines Profilelementes
durch die Aufstandsfläche frei wird, möglichst genau zu
erfassen, darzustellen und/oder zu ermitteln. Das Erfassen
soll auch bei realistischen Fahrgeschwindigkeiten auch von
Hochgeschwindigkeitsreifen, bei denen der Abrieb eine
besondere Rolle spielt, sichergestellt sein.
Hierzu ist es bekannt, den Reifen in einem Prüfstand auf einer
Prüftrommel abrollen zu lassen, wobei in die Prüftrommel
oberfläche Thermoelemente eingebaut sind. Durch Berührung der
Reifenprofilelemente erfassen die Thermoelemente beim Abrollen
der Profilelemente auf den Thermoelementen unter Berührkontakt
mit dem Profilelement die im Thermoelement erzeugte Temperatur.
Zumindest bei hohen Geschwindigkeiten ist die Genauigkeit
derartiger Meßsysteme fraglich, da das Wärmeleitverhalten der
Thermoelemente zur Darstellung der thermischen Energie, die
vom Profilelement frei wird, herausgerechnet werden muß.
Darüber hinaus unterliegen die Thermoelemente hohen
Fliehkräften, die abhängig von dem Bewegungszustand der
Trommel sind. Je nach Bewegungszustand sind die Kühleffekte,
die von der umgebenden Luft auf die Trommeloberfläche und
somit auf die mitbewegten Thermoelemente einwirken,
unterschiedlich und können ebenfalls zu Fehlern im Ergebnis
führen.
Da die Thermoelemente trommelfest sind und somit während der
Umdrehung der Trommel mitbewegt werden, ist zusätzlicher
Aufwand für die Übertragung der Daten aus der Trommel heraus
erforderlich. Entweder müssen Datenspeicher in der Trommel
vorgesehen werden, wobei die Datenspeicher ebenfalls mitbewegt
und mit Energie versorgt werden müssen und die Daten erst nach
Beendigung des Versuchs zur Verfügung stehen, oder es müssen
zusätzliche Übertragungseinrichtungen vorgesehen werden, die
im Bereich der Trommel mitbewegt und außerhalb der Trommel
stationär ausgebildet sind, wobei zusätzliche Maßnahmen
getroffen werden müssen zur Kopplung dieser beiden
Datenübertragungseinrichtungen, die dann eine Übertragung aus
der Trommel heraus während der Bewegung der Trommel
ermöglichen.
Darüber hinaus ist es bekannt, in der Trommel trommelfest
Infrarotsensoren auszubilden, die innerhalb der Trommel
unterhalb eines Fensters, das in der Trommeloberfläche
ausgebildet ist, befestigt sind, wobei die von den Profil
elementen des Reifens beim Abrollen auf dem Fenster
freiwerdende Thermoenergie von der trommelfesten mitbewegten
Infrarotkamera erfaßt wird. Diese Erfassung erfolgt zwar
berührungslos. Allerdings unterliegt auch hier die trommelfeste
Infrarotkamera, die wenig unterhalb der Trommeloberfläche
ausgebildet ist aufgrund der Rotation hohen und in
Abhängigkeit von dem Bewegungszustand der Trommel
unterschiedlichen Fliehkräften. Die gesamte Infrarotkamera mit
Optik muß den möglichen Fliehkräften gerecht ausgebildet und
befestigt sein, so daß die Einflüsse der Fliehkräfte die
Meßergebnisse nicht zu stark verfälschen. Die gesamte Kamera
mit Optik und Befestigung muß somit in erster Linie im
Hinblick auf die möglichen Fliehkraft optimiert werden. Andere
für die Messung wesentliche Kriterien, wie z. B. die
Genauigkeit der Auflösung können hierdurch in den Hintergrund
geraten. Der Aufwand für derartige Einrichtungen wird darüber
hinaus sehr groß. Da die Infrarotkameras trommelfest in der
Trommel befestigt sind und somit mit der Trommel mitdrehen,
müssen die Daten, die von der Kamera erfaßt werden aus der
drehenden Trommel nach außen an eine stationäre
Auswerteeinrichtung weitergeleitet werden. Hierdurch ergeben
sich die gleichen Probleme, die bereits bei der oben genannten
bekannten Lösung mit den Thermoelementen auftreten. Die
Datenübertragungssysteme müssen im Inneren der Trommel mit der
Trommel mitdrehen und außerhalb der Trommel stationär
ausgebildet sein und Kopplungselemente haben, die eine
Weiterleitung der Daten von dem drehenden Datenübertragungs
träger auf den stationären Datenübertragungsträger
ermöglichen. Solchen Datenübertragungsträger sind
üblicherweise aufgrund dieser erforderlichen Kopplung
hinsichtlich der übertragbaren Datenmenge gegenüber rein
stationären Datenübertragungsträgern, die wesentlich
leistungsstärker ausgebildet sein können, beschränkt.
Darüber hinaus ist es beispielsweise aus der DE 39 04 122 C2
bekannt mit einer Infrarotkamera, die außerhalb einer
drehenden Trommel ausgebildet ist und die in Drehrichtung
hinter der Aufstandsfläche des Fahrzeugreifens auf der Trommel
stationär angeordnet und auf den Austrittsbereich der
Profilelemente aus der Aufstandsfläche gerichtet ist, die
thermische Energie zu erfassen, die nach dem Austritt der
Profilelemente aus der Aufstandsfläche frei wird. Hierdurch
ist ein integriertes Gesamtergebnis der hinter der
Aufstandsfläche freiwerdenden thermischen Energie möglich.
Eine lokale Aussage über die thermische Energie, die in den
einzelnen Profilelementen beim Durchtritt durch die
Aufstandsfläche frei wird, ist nicht möglich.
Aus der DE 91 00 941 U1 ist es bekannt,
Oberflächentemperaturen von Reifen mit einem Infrarotsensor zu
messen. Aus "materials evaluation, Juli 1974, S. 142-152" ist
ebenfalls der Einsatz von Infrarot zum zerstörungsfreien
Reifentest bekannt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung und ein Verfahren zur Ermittlung und/oder zur
Darstellung der in der Lauffläche eines Reifens beim Abrollen
erzeugten Temperatur zu schaffen, mit der in einfacher und
genauer Weise hoher Datenübertragbarkeit ermittelt und/oder
dargestellt werden kann, welche thermische Energie in
einzelnen Profilelementen in der Bodenaufstandsfläche beim
Durchlauf der Profilelemente durch die Bodenaufstandsfläche
frei wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Vorrichtung gemäß
den Merkmalen von Anspruch 1 sowie durch das Verfahren gemäß
den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst.
Während des Abrollens des Reifens auf der äußeren Mantelfläche
der Trommelstrahlen die Profilelemente, die in der
Aufstandsfläche auf der Profiltrommel mit der Profiltrommel in
Berührung stehen, Wärme und somit Infrarotstrahlung ab. Ein
Profilelement, das beim Abrollen auf der Durchgangsöffnung der
Trommeloberfläche abrollt, strahlt seine Infrarotstrahlung ins
Trommelinnere, wobei diese von der Spiegelfläche des Spiegels
aus der Trommel heraus auf eine Einrichtung zur Erfassung der
Infrarotstrahlung, die außerhalb der Trommel gestellfest
befestigt ist und somit sich nicht mit der bewegten Trommel
mitbewegt, reflektiert wird. Trotz des Abrollens des Reifens
auf der bewegten Trommel wird somit die Infrarotstrahlung, die
von Profilelementen beim Abrollen erzeugt wird, erfaßt, ohne
daß die Einrichtung zur Erfassung der Infrarotstrahlung
zusammen mit der Trommel um die Trommelachse bewegt wird.
Obwohl somit die Vorteile des Trommelprüfstandes und die der
Erfassung der Infrarotstrahlung der in der Aufstandsfläche
abrollenden Profilelemente genutzt werden, entfallen die
Nachteile, die mit der trommelfesten Infraroterfassungs
einrichtung des Standes der Technik verbunden sind. Fehler in
der Erfassung der Infrarotstrahlung, die durch die
Fliehkräfte, die auf eine mitbewegte Erfassungseinrichtung
zurückzuführen sind, entfallen. Fehler, die auf die aufwendige
Befestigung einer Erfassungseinrichtung zurückzuführen sind,
entfallen. Komplizierte, aufwendige Datenübertragung mit
zusätzlicher Koppelung zwischen einer mitbewegten Erfassungs
einrichtung und einer stationären Datenverarbeitungseinrich
tung entfallen, da sowohl Erfassungseinrichtung als auch eine
Datenverarbeitungseinrichtung stationär ausgebildet sind.
Somit läßt sich eine höhere Datendichte übertragen. Auf diese
Weise können mehr Daten erfaßt werden. Die Auflösung der
gesamten Einrichtung zur Erfassung der Infrarotstrahlung kann
erhöht werden. Die Einrichtung zur Erfassung der Infrarot
strahlung kann, da die Anforderungen, die durch die hohen
Fliehkräfte bei einer trommelfesten Einrichtung erforderlich
sind, besser auf die Erfordernisse zur Erfassung und zur
Auswertung der Wärmestrahlung ausgerichtet und ohne
Fliehkraftberücksichtigung optimiert werden.
Besonders vorteilhaft ist das Verfahren gemäß Anspruch 6,
wodurch die Infrarotstrahlung weitgehend unverzerrt durch die
Bewegung der Trommel auf die Einrichtung zur Erfassung der
Infrarotstrahlung reflektiert wird. Vorzugsweise wird dies
durch die Vorrichtung gemäß den Merkmalen von Anspruch 2
bewirkt. Bevorzugt werden die erfaßten Daten an eine
Einrichtung zur Weiterverarbeitung der Daten weitergeleitet
und dort der zugehörigen Meßpositionen des Reifens
zugeordnet.
Die Vorrichtung des Anspruchs 3 ermöglicht eine optimale, von
der Bewegung der Trommel unabhängige und weitgehend verzer
rungsfreie Reflexion der vom Profilelement abgestrahlten
Infrarotstrahlung auf die Einrichtung zur Erfassung der
Infrarotstrahlung.
Die Vorrichtung gemäß den Merkmalen von Anspruch 4 ermöglicht
eine verbesserte Beibehaltung des Abrollkontaktes auch über
den Öffnungsbereich in der Trommel hinweg, so daß die
Bedingungen zur Ermittlung und/oder zur Darstellung der in der
Lauffläche eines Reifens beim Abrollen erzeugten Temperatur
noch realitätsgetreuer werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Fig. 1
bis 5 dargestellten Ausführungsformen näher erläutert.
Hierin zeigen
Fig. 1 respektivische, schematische Darstellungen des
Prüfstandes,
Fig. 2 Querschnittsdarstellung durch eine erfindungsgemäße
Meßvorrichtung mit auf einer Prüftrommel abrollenden
Reifen,
Fig. 3 Schnittdarstellung gemäß Schnitt III-III von
Fig. 2,
Fig. 4 Darstellung des Glasfensters in Querschnittsdar
stellung gemäß Schnitt IV-IV von Fig. 2,
Fig. 5 Darstellung des Glasfensters in Schnittdarstellung
V-V von Fig. 3 längs zur Trommelachse.
Auf einer in den Lagerblöcken 3 und 4 drehbar gelagerten
Trommelwelle 2 ist konzentrisch eine Prüftrommel 1 fest
gelagert. Die Trommelwelle 2 steht über einen Antriebsriemen 5
mit einem Elektromotor 6 bekannter Art in Antriebsverbindung,
der über ein Motorsteuerteil 7 bekannter Art gesteuert wird.
Das Motorsteuerteil 7 kann dabei mit einem zentralen Computer
8 in Verbindung stehen, über den die Antriebsgeschwindigkeit
sowie Drehbeginn und Winkellage bei Beginn in bekannter Weise
eingestellt und geregelt werden können. Über eine Tastatur 9
sind entsprechend den jeweiligen Prüferfordernissen Änderungen
der Geschwindigkeiten eingebbar. Die Lagerblöcke 3 und 4 sind,
wie in den Figuren aus Übersichtsgründen nicht dargestellt, in
einem Gestell befestigt. In dem Gestell ist um ein
Schwenklager 14 ein Schwinghebel 13 zur Trommeloberfläche der
Trommel 1 radial hoch- bzw. abschwenkbar gelagert. Die
Verschwenkung erfolgt mit Hilfe eines nicht dargestellten
Schwenkantriebs bekannter Art, der ebenfalls über den Computer
8 gesteuert wird. Am Schwinghebel 13 ist parallel zur Welle 2
eine Aufnahmeachse 15 befestigt, auf der zur Messung ein auf
einer Felge 16 montierter Reifen 17 parallel zur Welle 2 um
die Achse 15 drehbar und in seiner axialen Position mit Hilfe
eines nicht dargestellten vom Computer 8 gesteuerten
Stellantriebs bekannter Art gesteuert einstellbar befestigt
ist.
Zur Messung eines Reifens im Prüfstand wird zunächst der
Schwinghebel 13 angehoben und der Reifen mit seiner Felge 16
auf der Achse 15 befestigt und in die gewünschte axiale
Position eingestellt. Danach wird der Reifen 17 mit Hilfe des
Schwinghebels 13 soweit abgesenkt, bis die Lauffläche 18 auf
der Manteloberfläche der Trommel 1 aufliegt. Ein auf einer am
Schwinghebel 13 befestigten Halterung 20 befestigtes Gewicht
19 drückt den Reifen der Radlast eines Fahrzeugs entsprechend
auf die Manteloberfläche der Trommel 1. Die über den Antrieb
6, den Riemen 5 und die Welle 2 angetriebene Trommel 1 treibt
durch den Reibkontakt zur Reifenlauffläche 18 den Reifen 17
an. Dabei rollt die Lauffläche 18 auf der Manteloberfläche 21
der Trommel 1 ab.
Die zylindrische Manteloberfläche 21 der Trommel 1 ist aus
Stahl oder aus einem anderen geeigneten Material hergestellt.
Je nach gewünschter Simulation des Abriebs kann die
Stahltrommel beschichtet ausgebildet sein. Beispielsweise ist
eine Beschichtung mit Korund, Schmirgel oder zur Erzeugung von
geringem Abrieb mit Straßenbelag möglich. Parallel zur Welle 2
ist in der zylindrischen Manteloberfläche 21, wie in Fig. 2 zu
erkennen, bei einer Trommel mit einem Außendurchmesser der
Manteloberfläche von 2 m ein Spalt 26 mit einer Länge L
zwischen 10 und 100 mm, beispielsweise von 20 mm (d. h. Länge
in Umfangsrichtung der Trommel: 20 mm), und einer Breite B
(d. h. Länge in Achsrichtung der Trommel) von ca. 200 mm
ausgebildet, indem eine Glasplatte 25, wie in den Fig. 2
bis 5 zu erkennen ist, befestigt ist, die mit ihrer radial
äußeren Oberfläche Teil der zylindrischen Manteloberfläche 21
der Trommel ist, so daß die zylindrische Manteloberfläche 21
eine geschlossene zylindrische Manteloberfläche darstellt. Die
Welle 2 ist innerhalb der Trommel 1 als Wellenstumpf ausgebil
det, auf dem ein Spiegel 22 befestigt ist, der auf seiner zur
Glasplatte 25 im Spalt 26 weisenden Oberfläche mit einer
ebenen Spiegelfläche 23 ausgebildet ist. Zu einer ersten
Ebene, die die Trommelachse a beinhaltet und die senkrecht zu
einer zweiten Ebene B steht, die die Trommelachse a und die
Fahrzeugradachse C beinhaltet, die das Fahrzeugrad während des
Abrollens auf der Trommel ohne Simulation von Vorspur
einnimmt, ist die Spiegeloberfläche 23 so ausgerichtet, daß
sie ebenfalls die Schnittachse der beiden Ebenen beinhaltet
und unter einem Winkel α = 45° zu der ersten Ebene, die die
Trommelachse a beinhaltet, steht.
Beim Abrollen der Lauffläche 18 auf der Trommeloberfläche 29
wird in den Profilelementen aufgrund thermochemischer Effekte
Wärme erzeugt. Die Profilelemente, die auf der Glasplatte 25
abrollen, strahlen entsprechend ihrer thermischen Energie
Infrarotstrahlung ins Innere der Trommel, wobei die
Infrarotstrahlung, die radial durch die Glasplatte 25 auf die
Spiegeloberfläche 23 einstrahlt, an der Spiegeloberfläche so
reflektiert wird, daß sie axial aus der Trommel heraus
reflektiert wird. Von einer stationär außerhalb der Trommel
aufgebauten Infrarotkamera 24 wird die von der Spiegelober
fläche 23 aus der Trommel heraus reflektierte Infrarotstrah
lung erfaßt und aufgezeichnet. Die Daten werden an den
Computer 8 zur weiteren Auswertung und Speicherung weiter
geleitet. Auf diese Weise erfaßt die Infrarotkamera den
gesamten Infrarotabstrahlungsverlauf und somit den Temperatur
verlauf über die Breite B und die Länge L der Glasplatte der
Profilelemente, die auf der Glasplatte 25 zu einem bestimmten
Zeitpunkt abrollen.
Auf diese Weise wird ein Momentanbild der Abstrahlungsvertei
lung der auf der Glasplatte 25 befindlichen Profilelemente
erfaßt.
Zur Verbesserung der Abbildung der von den Profilelementen
durch die Glasplatte 25 abgestrahlten Infrarotstrahlung auf
die Infrarotkamera 24 ist in einer zweiten Ausführung, die in
Fig. 3 dargestellt ist, eine Konvergenzlinse 27 zwischen
Spiegeloberfläche 23 und Glasplatte 25 so in der Trommel
befestigt, daß ihr Brennpunkt im Schnittpunkt S zwischen
Trommelachse a und Spiegeloberfläche 23 liegt. Auf diese Weise
wird die abgestrahlte Infrarotstrahlung, die durch die
Glasplatte 25 radial ins Trommelinnere gerichtet ist,
entsprechend dem dargestellten Strahlenverlauf 30 von der
Linse 27 im Brennpunkt auf der Spiegeloberfläche 23 gebündelt
und in diesem Brennpunkt seitlich nach außen aus der Trommel
heraus reflektiert. Durch eine weitere nicht dargestellte
Konvergenzlinse bekannter Art wird die vom Spiegel
reflektierte divergierende Infrarotstrahlung so umgelenkt, daß
sie parallel zur Achse a der Trommel auf dem Objektiv der
Infrarotlichtkamera 24 einstrahlt und von dieser erfaßt wird.
Verzerrungen durch die Drehbewegung der Trommel können so
vermieden werden.
Beim Abrollen des Reifens auf der Trommeloberfläche werden die
Profilelemente der Lauffläche 18 somit hinsichtlich ihrer
Infrarotabstrahlung im Bereich der Aufstandsfläche und somit
hinsichtlich ihrer thermischen Energie von der Infrarotlicht
kamera 24 erfaßt und zur weiteren Auswertung an den Computer 8
weitergeleitet.
Die Zuordnung der Daten zu bestimmten Umfangspositionen des zu
vermessenden Reifens erfolgt in bekannter Weise durch
Inkrementalgeber an der Trommelnabe 2 und an der Radachse 15.
Durch den Inkrementalgeber an der Trommelnabe 2 können die
Bewegungssignale weggetriggert werden. Durch den Inkremental
geber an der Radnabe 15 erfolgt die Zuordnung der Messung zu
bestimmten Reifenpositionen.
Um aber die axialen Positionen des durch die Glasplatte 25
hindurch von der Infrarotkamera 24 erfaßten Profilbereichs
hinaus noch weitere axiale Positionen von Umfangsspuren des
Reifens zu überprüfen, wird der Reifen 17 nach Ablauf der zur
Untersuchung erforderlichen Prüfdauer vom Computer 8 gesteuert
in seiner axialen Position auf der Achse 15 in die neue,
gewünschte Position verschoben. Danach werden von der
Infrarotkamera 24 die abgestrahlte Wärme und somit der
Temperaturverlauf der jetzt auf der Glasplatte abrollenden
Profilblockelemente ermittelt.
Durch entsprechenden Phasenversatz zwischen Umfangslänge des
Reifens und Umfangslänge der Trommel 1 ist es möglich, mit
jeder Umdrehung der Trommel 1 ein anderes Profilblockelement
der Reifenaufbaufläche 18 hinsichtlich seiner Wärmestrahlung
und seines Temperaturverlaufs zu vermessen. Es ist auch
denkbar, zur Ermittlung bestimmter Untersuchungen relevanter
Umfangspositionen diese direkt durch entsprechende
Phasenverstellung des Reifens oder der Trommel mit Hilfe der
Welle 2 so einzustellen, daß die gewünschte Umfangsposition
vermessen wird.
Ebenso ist es denkbar, ein oder mehrere Glasplatten und
korrespondierende Spiegel in axialer Richtung zur
Trommeloberfläche verschiebbar auszubilden, so daß diese
beispielsweise vom Computer 8 gesteuert nach vorgegebener
Meßdauer in ihrer axialen Position in eine neue, axiale
Meßposition verschoben werden. Somit können nacheinander
unterschiedliche Umfangsspuren des Reifens vermessen werden.
Die ermittelten Temperaturverläufe in den Profilelementen sind
nach Auswertung durch den Computer 8 an einem Bildschirm 10
oder über den LCD-Projektor 11 an einem Schirm 12
demonstrierbar.
Zur Simulation von Sturz- und/oder Schräglauf eines
Fahrzeugluftrads ist es denkbar, die Achse 15 in einer Ebene,
die durch die Mittellinien der Achse 15 und der Welle 2 geht
und/oder in einer Ebene, die parallel zur Welle 2 verläuft,
schwenkbar auszubilden. Hierdurch sowie durch vorgegebene
Geschwindigkeits- bzw. Beschleunigungsprofile für den Antrieb
der Welle 2 sind im Kontaktflächenbereich 21 die an
Profilelementen auftretenden Bewegungen in realistischen
Betriebszuständen mit Sturz, Schräglauf und bestimmten
Geschwindigkeitsprofilen mit Brems- und Beschleunigungs
vorgängen überprüfbar und nachmeßbar.
Ebenso ist es denkbar, den Prüfstand mit weiteren
Abrollflächen zur Messung weiterer Größen unter unveränderten
Versuchsbedingungen auszubilden. Der Außendurchmesser der
Trommel 1 beträgt beispielsweise 2 m. Er kann jedoch sowohl
größer als auch kleiner gewählt werden.
Es ist denkbar, zum Abrollen das Fahrzeugrad 17 direkt,
beispielsweise durch Antreiben der Achse 15, mit Hilfe eines
gesteuerten Motors anzutreiben. Es ist auch denkbar, sowohl
das Rad 17 als auch die Trommel 1 anzutreiben.
Aufgrund der hohen Datenübertragbarkeit von der stationären
Infrarotkamera 24 zum Computer 8 können Messungen über einen
breiten Geschwindigkeitsbereich von minimalen
Geschwindigkeiten, von z. B. 0,2 km/h bis
zu Hochgeschwindigkeiten von z. B. 220 km/h und mehr
durchgeführt werden.
1
Trommel
2
Trommelwelle
3
Lagerbock
4
Lagerbock
5
Antriebsriemen
6
Motor
7
Motorsteuerung
8
Computer
9
Tastatur
10
Bildschirm
11
LCD-Projektor
12
Projektionsschirm
13
Schwenkhebel
14
Lager
15
Aufnahmeachse
16
Felge
17
Reifen
18
Lauffläche
19
Gewicht
20
Halter
21
Abrollfläche
22
Spiegel
23
Spiegelfläche
24
Infrarotkamera
25
Glasplatte
26
Spalt
27
Linse
29
Trommeloberfläche
30
Infrarotstrahlenverlauf
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Ermittlung und/oder zur Darstellung der
in der Lauffläche (18) eines Reifens (17) beim Abrollen
erzeugten Temperatur
- - mit einer um ihre Achse im Gestell drehbar gelagerten Trommel (1)
- - mit einer Einrichtung zur Aufnahme (15) des Reifens beim Abrollen auf der äußeren Mantelfläche der Trommel,
- - mit einer Einrichtung (24) zur Erfassung von Infrarotstrahlung
- - mit einer Durchgangsöffnung (26) in der
Trommeloberfläche (29) zum Durchlassen von
Infrarotstrahlung aus dem Bereich des Abrollens des
Reifens auf der Oberfläche ins innere der Trommel
zur Erfassung durch die Einrichtung (24) zur
Erfassung von Infrarotstrahlung,
dadurch gekennzeichnet, - - daß die Einrichtung (24) zur Erfassung der Infrarotstrahlung außerhalb der Trommel (1) gestellfest befestigt ist und
- - daß radial innerhalb der Durchgangsöffnung (26) ein Spiegel (22) in der Trommel befestigt ist, dessen Spiegelfläche (23) so ausgerichtet ist, daß radial von der Öffnung (26) auf diesen einstrahlendes Infrarotlicht - insbesondere in Richtung der Trommelachse - aus der Trommel (1) auf die Einrichtung (24) zur Erfassung der Infrarotstrahlung reflektiert wird.
2. Vorrichtung gemäß den Merkmalen von Anspruch 1,
- - wobei die Spiegelfläche (23) eben ist und im Schnittpunkt (s) durch die Trommelachse (a) radial von der Öffnung einfallende Infrarotstrahlung in Achsrichtung aus der Trommel (1) auf die Einrichtung (24) zur Erfassung der Infrarotstrahlung reflektiert wird.
3. Vorrichtung gemäß den Merkmalen von Einspruch 1 oder 2,
- - wobei zwischen Öffnung (26) und Spiegel (22) eine Linse (27) befestigt ist, deren Brennpunkt im Schnittpunkt (s) der Spiegelfläche (23) mit der Trommelachse (a) liegt.
4. Vorrichtung gemäß den Merkmalen von einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 3,
- - wobei in der Öffnung (26) ein Fenster (25) aus infrarotlichtdurchlässigem Material eingesetzt ist, dessen radiale Außenfläche insbesondere den gleichen Radius wie der Außenradius der Trommel aufweist und der im Bereich der Öffnung (26) Teil der Trommeloberfläche (29) ist.
5. Verfahren zur Ermittlung und/oder zur Darstellung der
in der Lauffläche (18) eines Reifens (17) beim Abrollen
erzeugten Temperatur,
- - wobei die beim Abrollen durch eine Öffnung (26) in
der Trommeloberfläche (29) ins Trommelinnere
einstrahlende Infrarotstrahlung von einer
Einrichtung zur Erfassung (24) von Infrarotstrahlung
erfaßt wird,
dadurch gekennzeichnet, - - daß die ins Trommel innere einstrahlende Infrarotstrahlung über einen Spiegel (22) in insbesondere axialer Richtung der Trommel (1) aus dem Trommel inneren nach außen reflektiert und von einer außerhalb der Trommel (1) stationären Einrichtung (24) zur Erfassung der Infrarotstrahlung erfaßt wird.
6. Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruchs 5,
- - wobei die durch die Öffnung (26) ins Innere der Trommel (1) einstrahlende Infrarotstrahlung zunächst auf der Spiegelfläche (23) gebündelt und von dem Spiegel (22) aus der Trommel (1) heraus reflektiert wird.
7. Verfahren gemäß den Merkmalen von Anspruch 5 oder 6,
wobei die während des Abrollens von der Einrichtung
(24) zur Erfassung der Infrarotstrahlung, insbesondere
von einer Infrarotkamera, erfaßten Größen an eine
Einrichtung (8) zur Weiterverarbeitung der Daten
weitergeleitet und dort den zugehörigen Meßpositionen
des Reifens (17) zugeordnet werden.
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