DE19735031A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Spritzgießen von Kunststoffgegenständen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Spritzgießen von KunststoffgegenständenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spritzgießen von
Kunststoffgegenständen aus thermoplastischem, duroplastischem oder
elastomerem Material, das die Schritte aufweist:
- - Einspritzen einer ausreichenden Menge Kunststoffschmelze in die Kavität eines Formwerkzeugs entlang eines Schmelzefließwegs, der sich von einer Kunststoffplastifizier- und -einspritzeinheit durch eine Kunststoffeinspritzdüse bis ins Formwerkzeug erstreckt;
- - Gleichzeitiges und/oder anschließendes Eingeben eines Druckfluids, insbesondere eines Druckgases, von einer Wandung der Kavität aus mittels mindestens eines Fluideinspritzelements, so daß sich ein Fluidpolster zwischen Wandung der Kavität und der ins Formwerkzeug eingebrachten Schmelze bildet;
- - Erhärtenlassen des so hergestellten Formteils;
- - Entlastung der Kavität vom Druck des Druckfluids; und
- - Entformen des Formteils.
Des weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Ein Verfahren der gattungsgemäßen Art ist aus der WO 90/06220
bekannt. Dort wird zunächst eine für die Ausbildung des Formteils
ausreichende Menge Kunststoffschmelze in die Kavität eines
Spritzgießwerkzeugs eingebracht. Da der Kunststoff während des
Abkühlprozesses einer Schrumpfung unterliegt, kann es ohne besondere
Vorkehrungen zu Einfallstellen kommen. Diese werden gemäß dieser
Veröffentlichung dadurch vermieden, daß Druckgas als Polster zwischen
Kavitätsoberfläche und Kunststoffschmelze gebracht wird. Natürlich muß
sichergestellt werden, daß dieses Gaspolster gezielt aufgebaut und - nach
der Erhärtung der Schmelze - wieder abgebaut werden kann. Zu diesem
Zweck sind zwei Lösungsmöglichkeiten beschrieben:
Zum einen sind Ventile vorgesehen, die über einen entsprechenden
Ventilsitz eine Gasabdichtung ermöglichen. Durch die Betätigung (axiale
Verstellung) des Ventilschaftes kann das Ventil wahlweise auf "offen"
oder "zu" gestellt werden, womit in Kombination mit einer
entsprechenden Gasregelung das gewünschte Gaspolster auf- und
abgebaut werden kann.
Alternativ ist vorgesehen, daß poröses Sintermetall zum Einsatz kommt.
An der Übergangsstelle im Werkzeug, an der das Gaspolster erzeugt
werden soll, ist ein poröses Metallelement vorgesehen, durch das
Druckgas hindurchströmen kann; dies gilt jedoch nicht für die
Kunststoffschmelze, wodurch eine gezielte Begasung ohne Rückströmen
von Schmelze erreicht werden kann.
Ein weiteres Verfahren der gattungsgemäßen Art ist aus der WO 93/01039
bekannt. Hier geht es speziell um das Problem, wie erreicht
werden kann, daß sich das zwischen Kavitätsoberfläche und
Kunststoffschmelze eingebrachte Gaspolster nicht unerwünscht ausbreitet
und an Stellen zur Wirkung kommt, wo dies nicht erwünscht ist.
Lösungsgemäß wird dort vorgeschlagen, eine Aufrauhung der
Kavitätsoberfläche an den Stellen vorzusehen, wo sich das Gaspolster
aufbauen soll. Die Oberflächen-Stellen, die an das Gaspolster angrenzen
jedoch selber nicht mehr durch dieses beaufschlagt werden sollen, sind
glatt ausgeführt. Es wird also durch Aufrauhung der Oberfläche der
Bereich definiert, in dem sich das Gaspolster ausbilden und wirken soll.
Die Lehre, die diese Dokumente vermitteln, hilft jedoch bei der
Produktion bestimmter Kunststoff-Formteile zunächst nicht weiter: Bei
einer Vielzahl von Teilen ergibt sich aufgrund der Teile-Geometrie, daß
der Formhohlraum nicht von einer Seite aus vollständig mit Schmelze
gefüllt werden kann. Vielmehr muß die Schmelze über mehrere
(mindestens zwei) Teilbereiche des Formteils zugeführt werden. An
bestimmten Stellen kommt es dann zu einem Schmelzezusammentreffen;
dort liegt eine Bindenaht vor, die eine Schwachstelle in der Stabilität des
Formteils darstellt.
Diese Schwachstelle kann dadurch kritisch werden, daß aufgrund der
Rheologie und aufgrund des Temperaturganges im Werkzeug gerade an
dieser entferntesten Stelle ein Materialschluß durch ungünstige
Wärmeverhältnisse erschwert wird. Da - beispielsweise bei der
Verarbeitung von Thermoplast - die Nahtstelle am (von der
Kunststoffeinspritzdüse gesehen) entferntesten Punkt entsteht, ist dort
auch in der Regel die Temperatur bereits am niedrigsten, so daß ein
sicheres Verbinden der Teil-Schmelze erschwert ist. Bindenähte bereiten
grundsätzlich Probleme, da sie jeweils zwei Fließfronten gegeneinander
bringen. Daher sind nur geringe Festigkeiten in den Bindenähten zu
erwarten.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine zugehörige Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zu
schaffen, die es ermöglichen, bei kritischen Formteilen (in obigem Sinnei
eine einwandfreie Verbindung der Schmelzen beim Zusammentreffen an
der Nahtstelle zu bewerkstelligen, so daß keine Festigkeitsnachteile sowie
keine negativen Auswirkungen betreffend das optische Erscheinungsbild
des Formteils zu befürchten sind. Es soll also auch erreicht werden, einen
Fertigungsablauf zu erzielen, bei dem nur möglichst geringe
Markierungen am fertigen Formteil infolge der Anwendung des
gattungsgemäßen Verfahrens auftreten.
Die Lösung der Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet,
- - daß die Kunststoffschmelze in einen ersten (10) und in mindestens einen weiteren zweiten (11) Abschnitt der Kavität (2) geleitet wird, wobei die Schmelzen aus beiden Abschnitten (10, 11) an einer von der Kunststoffeinspritzdüse (3) entfernten Stelle (12) zusammen treffen,
- - daß das Druckfluid über einen Werkzeugabschnitt (13) in die Kavität (2) eingebracht wird, der aus mikroporösem Metall besteht, wobei der der Kavität (2) zugewandte Teil des Werkzeugabschnitts (13) wesentlichen der zu fertigenden Formteilkontur entspricht und wobei der Werkzeugabschnitt (13) an der Zusammentreffstelle (12) der Schmelzen aus den beiden Abschnitten (10, 11) angeordnet ist, und
- - daß in der Umgebung des Werkzeugabschnitts (13) Tempe rierelemente (14) angeordnet sind, um die Erhärtung der Kunst stoffschmelze zu beeinflussen.
Mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag wird zuverlässig verhindert, daß
an der Zusammenfließstelle der Teil-Schmelzeströme eine Bindenaht
entsteht, die nicht den Anforderungen an Festigkeit und optische
Erscheinung genügt: Durch die Temperierung dieser Stelle wird
gewährleistet, daß der zu verarbeitende Kunststoff stets noch eine
Konsistenz aufweist, in der sicherer Stoffschluß möglich ist. Durch das
Vorsehen einer Gasinjektion über die Werkzeugwand mittels porösem
Material ist des weiteren sichergestellt, daß sich keine Einfallstellen an
der Formteiloberfläche ergeben, wenn schließlich die Erhärtung des
Kunststoffs stattfindet (ausgenommen davon ist freilich die Stelle, an der
das Gaspolster aufgebaut wird). D. h. durch das gezielte Aufbringen des
Gasdrucks im Bereich der Bindenaht werden nicht nur Einfallstellen
vermieden, sondern auch die Oberfläche und die Oberflächen
abzeichnung auf der Sichtseite des Teils werden deutlich verbessert.
Die Zufuhr von Fluid durch das Fluideinspritzelement (7) kann in
Abhängigkeit des in der Kavität (2) herrschenden Drucks und/oder in
Abhängigkeit der seit dem Beginn des Einspritzens von Schmelze
verstrichenen Zeit und/oder in Abhängigkeit des Einspritzweges der
Schnecke (5) gesteuert oder geregelt werden. Weiterhin kann vorgesehen
sein, daß der Druck des Druckfluids, das über das Fluideinspritzelement
(7) in die Kavität (2) eingebracht wird, gemäß einem vorgegebenen
zeitlichen Profil gesteuert oder geregelt wird.
Abhängig davon, ob Thermoplaste einerseits oder Duroplaste oder
Elastomere andererseits verarbeitet werden, sind verschiedene
Temperierungen des Werkzeugabschnitts (13) aus mikroporösem Metall
angedacht: Der Bereich des Werkzeugabschnitts (13) kann für eine
gewisse Zeit beheizt werden, um im Falle von zu verarbeitenden
Thermoplasten ein vorzeitiges Einfrieren der Schmelze zu verhindern.
Entsprechend kann der Bereich für eine gewisse Zeit gekühlt werden, um
im Falle von zu verarbeitenden Duroplasten oder Elastomeren eine
vorzeitige Erstarrung der Schmelze zu verhindern. Andererseits kann der
Bereich für eine gewisse Zeit gekühlt werden, um im Falle von zu
verarbeitenden Thermoplasten ein Einfrieren der Schmelze zu
bewerkstelligen bzw. der Bereich kann für eine gewisse Zeit beheizt
werden, um im Falle von zu verarbeitenden Duroplasten oder
Elastomeren ein Erstarren der Schmelze zu bewerkstelligen.
Gemäß einer Verfahrensvariation ist vorgesehen, daß zusätzlich zu der
Eingabe von Druckfluid zwischen Wandung (9) der Kavität (2) und
Schmelze Druckfluid durch mindestens ein weiteres Fluideinspritz
element ins Innere der Schmelze eingegeben wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
weist ein aus mindestens zwei Hälften bestehendes Formwerkzeug (1)
mit einer Kavität (2), eine Kunststoffplastifizier- und -einspritzeinheit (4,
5), die Kunststoffschmelze produziert und von der aus diese Schmelze
über eine Kunststoffeinspritzdüse (3) bis in die Kavität (2) des
Formwerkzeugs (1) gelangt, und mindestens ein Fluideinspritzelement
(7) auf, das Druckfluid, insbesondere Druckgas, von einer Wandung (9)
der Kavität (2) aus in die Kavität einleitet, so daß sich ein Fluidpolster (8)
zwischen Wandung (9) und der ins Formwerkzeug (1) eingebrachten
Schmelze bildet. Erfindungsgemäß ist diese Vorrichtung gekennzeichnet
durch
- - einen ersten (10) und mindestens einen weiteren zweiten (11) Abschnitt der Kavität (2), in den die Kunststoffschmelze eingeleitet wird, wobei die beiden Abschnitte (10, 11) an einer von der Kunststoffeinspritzdüse (3) entfernten Stelle (12) zusammentreffen,
- - einen Werkzeugabschnitt (13) aus mikroporösem Metall, der mit einem Fluideinspritzelement (7) in Verbindung steht und über den ein Fluid zwischen Kavitätswand und Kunststoffschmelze eingeleitet werden kann, wobei der der Kavität (2) zugewandte Teil des Werkzeugabschnitts (13) im wesentlichen der zu fertigenden Formteilkontur entspricht und wobei der Werkzeugabschnitt (13) an der Zusammentreffstelle (12) der Schmelzen aus den beiden Abschnitten (10, 11) angeordnet ist, und
- - Temperierelemente (14), die in der Umgebung des Werkzeugabschnitts (13) angeordnet sind, um die Erhärtung der Kunststoffschmelze zu beeinflussen.
Fortbildungsgemäß sind die Temperierelemente Heizelemente oder
Kühlelemente.
In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel darge
stellt:
Fig. 1 zeigt schematisch die erfindungsgemäße Spritzgießvorrich
tung,
Fig. 2 zeigt schematisch einen vergrößerten Schnitt durch die
Vorrichtung.
In Fig. 1 ist - schematisch dargestellt - eine Spritzgießvorrichtung zu
sehen. Das Spritzgießwerkzeug 1 weist eine Kavität 2 auf, die die
Geometrie des zu fertigenden Formteils 6 definiert. Die Kavität 2 wird
mit Schmelze versorgt, die in einer Kunststoffplastifizier- und -einspritz
einheit (bestehend aus Schnecke 5 und Schneckenzylinder 4) hergestellt
wird; die Schmelze wird über eine Kunststoffeinspritzdüse 3 ins
Werkzeug 1 injiziert.
Wie der Fig. 1 sofort entnommen werden kann, fließt die Schmelze-
von der Kunststoffeinspritzdüse 3 kommend - auf zwei unterschiedlichen
Wegen durch die Kavität: Sie fließt im vorliegenden Falle symmetrisch in
einen ersten Abschnitt 10 und in einen zweiten Abschnitt 11 der Kavität
2. An der Stelle 12 treffen beide Teil-Schmelzeflüsse zusammen.
Erfindungsgemäß ist genau an dieser Zusammentreffstelle 12 ein
Fluideinspritzelement 7 vorhanden, das einen Werkzeugabschnitt aus
porösem Metall 13 mit Druckfluid, im vorliegenden Falle mit
Stickstoffgas (N2), versorgt.
Weiterhin sind im Bereich der Zusammentreffstelle der Teilschmelzen 12
verschiedene Temperierelemente 14 angeordnet. Soll eine thermo
plastische Schmelze verarbeitet werden, werden die Temperierelemente
14 für eine Erwärmung der Bindenahtstelle 12 sorgen. Damit kann das
Kunststoffmaterial dort nicht zu schnell "einfrieren", so daß ein
einwandfreier Stoffschluß gewährleistet ist.
Sobald die beiden Teilschmelzen über die beiden Abschnitte 10 und 11
an der Zusammentreffstelle 12 angelangt sind, wird über das
Fluideinspritzelement 7 und den Werkzeugabschnitt aus porösem Metall
13 zwischen der Wandung 9 der Kavität 2 und dem noch flüssigen
Kunststoff ein Fluidpolster 8 aufgebaut.
Die Verhältnisse sind detailliert in Fig. 2 dargestellt. Das Fluidpolster 8
bewerkstelligt, daß erstarrungsbedingte Kontraktionen des Kunststoffs
keine Einfallstellen an der Formteiloberfläche verursachen, sondern daß
das Fluidpolster diese Kontraktionen ausgleicht. Die Oberflächenqualität
ist daher auch im Bereich der Bindenaht 12 - abgesehen von der Stelle
des Polsters 8 - erstklassig.
Der Bereich aus porösem Metall 13 kann z. B. aus Sintermetall bestehen,
wie er im Kunststoff-Werkzeugbau üblicherweise zu Entlüftungszwecken
eingesetzt wird.
Additiv zu der erläuterten Vorgehensweise - dies ist jedoch im
Ausführungsbeispiel nicht dargestellt - kann an weiteren Stellen des
Formteils Gas injiziert werden ("Gasinnendruckverfahren"), um innere
Hohlstellen im Formteil 6 zu schaffen.
Die Größe des Sintermetalleinsatzes 13 ist von den aktuellen
Bedürfnissen abhängig. Generell ist er so groß auszubilden, wie es der
Größe des Fluidpolsters 8 entspricht. Gegebenenfalls kann der Bereich
um den Einsatz 13 herum (oder der Bereich 13 selber) zwecks definierter
Ausbildung des Fluidpolsters aufgerauht werden, wie es die WO 93/01039
lehrt. Als Werkzeugabschnitte 13 kommen vorzugsweise - wie
erläutert - poröse Metalle, insbesondere Sintermetalle, zum Einsatz.
Alternativ dazu ist es aber auch möglich, beliebige gasdurchlässige und
wärme- und druckbeständige Materialien dort einzusetzen.
Der Einsatz der erfindungsgemäßen Lehre ist vor allem bei der
Verarbeitung von Duroplasten und Elastomeren vorteilhaft: Es besteht
bei der Verarbeitung dieser Materialien üblicherweise die Gefahr des
Materialeintritts in kleinste Spalte. Dadurch tritt das Problem des
Spritzgrates im Bereich der Trennebene des Werkzeugs immer wieder
auf. Deshalb bietet sich gerade der poröse Stahl für die Herstellung von
Formteilen aus diesen Kunststoffen an, da kein Kunststoff in dieses
Metall eindringen kann.
4
Formwerkzeug
2
Kavität des Formwerkzeugs
3
Kunststoffeinspritzdüse
4
Schneckenzylinder
5
Schnecke
4
,
5
Kunststoffplastifizier- und -einspritzeinheit
6
Formteil
7
Fluideinspritzelement
8
Fluidpolster
9
Wandung der Kavität
2
10
erster Abschnitt der Kavität
11
zweiter Abschnitt der Kavität
12
Zusammentreffstelle der Teil-Schmelzen
13
Werkzeugabschnitt aus porösem Metall
14
Temperierelemente
Claims (11)
1. Verfahren zum Spritzgießen von Kunststoffgegenständen aus
thermoplastischem, duroplastischem oder elastomerem Material, das die
Schritte aufweist:
- a) Einspritzen einer ausreichenden Menge Kunststoffschmelze in die Kavität (2) eines Formwerkzeugs (1) entlang eines Schmelzefließwegs, der sich von einer Kunststoffplastifizier- und -einspritzeinheit (4, 5) durch eine Kunststoffeinspritzdüse (3) bis ins Formwerkzeug (1) erstreckt;
- b) Gleichzeitiges und/oder anschließendes Eingeben eines Druckfluids, insbesondere eines Druckgases, von einer Wandung (9) der Kavität (2) aus mittels mindestens eines Fluideinspritzelements (7), so daß sich ein Fluidpolster (8) zwischen Wandung (9) der Kavität (2) und der ins Formwerkzeug eingebrachten Schmelze bildet;
- c) Erhärtenlassen des so hergestellten Formteils (6);
- d) Entlastung der Kavität (2) vom Druck des Druckfluids; und
- e) Entformen des Formteils (6);
dadurch gekennzeichnet,- - daß die Kunststoffschmelze in einen ersten (10) und in mindestens einen weiteren zweiten (11) Abschnitt der Kavität (2) geleitet wird, wobei die Schmelzen aus beiden Abschnitten (10, 11) an einer von der Kunststoffeinspritzdüse (3) entfernten Stelle (12) zusammentreffen,
- - daß das Druckfluid über einen Werkzeugabschnitt (13) in die Kavität (2) eingebracht wird, der aus mikroporösem Metall besteht, wobei der der Kavität (2) zugewandte Teil des Werkzeugabschnitts (13) im wesentlichen der zu fertigenden Formteilkontur entspricht und wobei der Werkzeugabschnitt (13) an der Zusammentreffstelle (12) der Schmelzen aus den beiden Abschnitten (10, 11) angeordnet ist, und
- - daß in der Umgebung des Werkzeugabschnitts (13) Temperierelemente (14) angeordnet sind, um die Erhärtung der Kunststoffschmelze zu beeinflussen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr
von Fluid durch das Fluideinspritzelement (7) in Abhängigkeit des in der
Kavität (2) herrschenden Drucks und/oder in Abhängigkeit der seit dem
Beginn des Einspritzens von Schmelze verstrichenen Zeit und/oder in
Abhängigkeit des Einspritzweges der Schnecke (5) gesteuert oder
geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Druck des Druckfluids, das über das Fluideinspritzelement (7) in die
Kavität (2) eingebracht wird, gemäß einem vorgegebenen zeitlichen
Profil gesteuert oder geregelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bereich des Werkzeugabschnitts (13) aus mikroporösem Metall
für eine gewisse Zeit beheizt wird, um im Falle von zu verarbeitenden
Thermoplasten ein vorzeitiges Einfrieren der Schmelze zu verhindern.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bereich des Werkzeugabschnitts (13) aus mikroporösem Metall
für eine gewisse Zeit gekühlt wird, um im Falle von zu verarbeitenden
Duroplasten oder Elastomeren eine vorzeitige Erstarrung der Schmelze
verhindern.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bereich des Werkzeugabschnitts (13) aus mikroporösem Metall
für eine gewisse Zeit gekühlt wird, um im Falle von zu verarbeitenden
Thermoplasten ein Einfrieren der Schmelze zu bewerkstelligen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bereich des Werkzeugabschnitts (13) aus mikroporösem Metall
für eine gewisse Zeit beheizt wird, um im Falle von zu verarbeitenden
Duroplasten oder Elastomeren ein Erstarren der Schmelze zu
bewerkstelligen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß Druckfluid nach Verfahrensschritt b) gemäß Anspruch 1 zwischen
Wandung (9) der Kavität (2) und Schmelze und zusätzlich durch
mindestens ein weiteres Fluideinspritzelement ins Innere der Schmelze
eingegeben wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach mindestens einem
der Ansprüche 1 bis 8, die aufweist:
- - ein aus mindestens zwei Hälften bestehendes Formwerkzeug (1) mit einer Kavität (2);
- - eine Kunststoffplastifizier- und -einspritzeinheit (4, 5), die Kunststoffschmelze produziert und von der aus diese Schmelze über eine Kunststoffeinspritzdüse (3) bis in die Kavität (2) des Formwerkzeugs (1) gelangt; und
- - mindestens ein Fluideinspritzelement (7), das Druckfluid,
insbesondere Druckgas, von einer Wandung (9) der Kavität (2)
aus in die Kavität einleitet, so daß sich ein Fluidpolster (8)
zwischen Wandung (9) und der ins Formwerkzeug (1)
eingebrachten Schmelze bildet,
gekennzeichnet durch - - einen ersten (10) und mindestens einen weiteren zweiten (11) Abschnitt der Kavität (2), in den die Kunststoffschmelze eingeleitet wird, wobei die beiden Abschnitte (10, 11) an einer von der Kunststoffeinspritzdüse (3) entfernten Stelle (12) zusammentreffen,
- - einen Werkzeugabschnitt (13) aus mikroporösem Metall, der mit einem Fluideinspritzelement (7) in Verbindung steht und über den ein Fluid zwischen Kavitätswand und Kunststoffschmelze eingeleitet werden kann wobei der der Kavität (2) zugewandte Teil des Werkzeugabschnitts (13) im wesentlichen der zu fertigenden Formteilkontur entspricht und wobei der Werkzeugabschnitt (13) an der Zusammentreffstelle (12) der Schmelzen aus den beiden Abschnitten (10, 11) angeordnet ist, und
- - Temperierelemente (14), die in der Umgebung des Werkzeugabschnitts (13) angeordnet sind, um die Erhärtung der Kunststoffschmelze zu beeinflussen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperierelemente Heizelemente sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperierelemente Kühlelemente sind.
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DE1997135031 DE19735031C2 (de) | 1997-08-13 | 1997-08-13 | Verfahren und Vorrichtung zum Spritzgießen von Kunststoffgegenständen |
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Publications (2)
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DE19735031A1 true DE19735031A1 (de) | 1999-02-18 |
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