DE19729557C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Kunststoffgegenstands - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines KunststoffgegenstandsInfo
- Publication number
- DE19729557C1 DE19729557C1 DE1997129557 DE19729557A DE19729557C1 DE 19729557 C1 DE19729557 C1 DE 19729557C1 DE 1997129557 DE1997129557 DE 1997129557 DE 19729557 A DE19729557 A DE 19729557A DE 19729557 C1 DE19729557 C1 DE 19729557C1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- cavity
- melt
- overflow
- plastic
- sleeve
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C45/00—Injection moulding, i.e. forcing the required volume of moulding material through a nozzle into a closed mould; Apparatus therefor
- B29C45/17—Component parts, details or accessories; Auxiliary operations
- B29C45/1703—Introducing an auxiliary fluid into the mould
- B29C45/1704—Introducing an auxiliary fluid into the mould the fluid being introduced into the interior of the injected material which is still in a molten state, e.g. for producing hollow articles
- B29C45/1711—Introducing an auxiliary fluid into the mould the fluid being introduced into the interior of the injected material which is still in a molten state, e.g. for producing hollow articles and removing excess material from the mould cavity by the introduced fluid, e.g. to an overflow cavity
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C45/00—Injection moulding, i.e. forcing the required volume of moulding material through a nozzle into a closed mould; Apparatus therefor
- B29C45/17—Component parts, details or accessories; Auxiliary operations
- B29C45/1703—Introducing an auxiliary fluid into the mould
- B29C45/1704—Introducing an auxiliary fluid into the mould the fluid being introduced into the interior of the injected material which is still in a molten state, e.g. for producing hollow articles
- B29C2045/1724—Introducing an auxiliary fluid into the mould the fluid being introduced into the interior of the injected material which is still in a molten state, e.g. for producing hollow articles hollows used as conduits
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
Kunststoffgegenstands mit mindestens einer Hohlstelle, das die Schritte
aufweist:
- - Schließen eines Formwerkzeugs mit mindestens einer Kavität;
- - Einspritzen einer ausreichenden Menge Kunststoffschmelze in die mindestens eine Kavität des Formwerkzeugs, vorzugsweise bis die Kavität vollständig mit Kunststoffschmelze gefüllt ist;
- - Freigeben einer fluidischen Verbindung zwischen der Kavität und einer mit dieser verbundenen Überlaufkavität;
- - Eingeben eines Druckfluids, insbesondere Druckgases, in die Schmelze mittels mindestens einer Fluideinspritzdüse, so daß ein Teil der in die Kavität eingebrachten Schmelze unter Hohlraumbildung in der Kavität in die Überlaufkavität ausgetrieben wird;
- - Abkühlenlassen des so hergestellten Formteils auf eine Temperatur unterhalb des Schmelzpunkts der Kunststoff schmelze;
- - Entlastung der Kavität vom Druck des Druckfluids;
- - Schließen der fluidischen Verbindung zwischen Kavität und Nebenkavität, indem ein Verschlußschieber bewegt wird, so daß zwecks Herstellung einer sauberen, scharfkantigen Öffnung am Formteil noch schmelzflüssiges und/oder verfestigtes Kunststoffmaterial abgeschert wird; und
- - Entformen des Formteils.
Des weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahren.
Als vorteilhaftes Fertigungsverfahren für Kunststoff-Formteile hat sich
das sog. Gasinnendruck-Verfahren durchgesetzt, wie es beispielsweise
aus der US 4,101,617 bekannt ist. Hierbei wird Kunststoffschmelze in die
Kavität eines Formwerkzeugs eingespritzt. Vor der Erstarrung wird
Druckgas in die Schmelze injiziert, so daß sich in der Schmelze ein
Hohlraum bildet.
Formteile werden beim Gasinnendruckverfahren üblicherweise also so
hergestellt, daß zunächst eine bestimmte Menge Kunststoff eingespritzt
wird. Danach oder mit einer zeitlichen Überlappung wird das Gas in die
Schmelze eingespritzt. Das Gas bildet im Inneren des zu fertigenden
Formteils einen Hohlraum, der eine Gewichtsreduzierung des Teils
bewirkt und darüberhinaus zu einer Verbesserung der Formteiloberfläche
beiträgt, da das Gas abkühlungsbedingten Volumenkontraktionen
entgegenwirkt.
Eine weitergebildete Verfahrensweise stellt die DE 39 13 109 C2 dar.
Dort wird eine Produktionsweise von hohlen Kunststoffkörpern
offenbart, bei der der Formhohlraum zunächst vollständig mit Kunst
stoffschmelze ausgefüllt und nach dem Einsetzen des Erstarrens der
Schmelze an den Wänden des Formhohlraums die noch schmelzflüssige
Seele des Kunststoffkörpers mittels des Fluids in mindestens eine
außerhalb des Formhohlraums angeordnete und mit diesem verbundene
entformbare Nebenkavität ausgetrieben wird. Damit ist es möglich,
Kunststoffkörper herzustellen, die auch bei komplizierter geometrischer
Form eine einwandfreie Oberfläche, insbesondere ohne Fließmar
kierungen, aufweisen. Auch im Falle weniger, verhältnismäßig enger
Hohlräume in einem weitgehend massiven Kunststoffkörper zeigen sich
keine Einfallstellen in der Oberfläche.
Dabei sind zwischen der Haupt- und der Nebenkavität (Überlaufkavität)
Ventilschieber angeordnet, die entweder die fluidische Verbindung
zwischen Haupt- und Überlaufkavität freigeben oder sperren.
Weiterhin ist durch die DE 42 35 673 A1 eine Gießvorrichtung zur
Herstellung von Kunststoff-Formteilen bekannt geworden, bei der die
Formkavität mit einer Überlaufkavität in fluidischer Verbindung steht.
Ein Gaseinblasmechanismus bläst Gas in die Kunststoffschmelze ein, um
in der Schmelze einen Hohlraum zu bilden. Die Vorrichtung weist
weiterhin einen Mechanismus zum Öffnen und Schließen der
Ausflußpassage zwischen Haupt- und Nebenkavität auf, der die
Ausflußpassage schließt, bis die Schmelze die Kavität füllt, und die
Passage öffnet, wenn der Gaseinblasmechanismus in Betrieb ist.
Zweck der im Stand der Technik bekannten Überlaufkavitäten ist es, vor
allem sicherzustellen, daß die gesamte Formkavität mit Schmelze gefüllt
ist - auch die entferntesten Stellen - und daß sich der Hohlraum durch
Gasinjektion in den gewünschten Bereichen ausbildet. Dabei ist in der
Regel eine möglichst ungestörte Formteiloberfläche das Ziel, die also
nicht von Gasaustrittsöffnungen unterbrochen ist. Hierzu sieht
insbesondere die eingangs genannte US 4,101,617 Vorkehrungen vor, d. h.
dort werden die Öffnungen, die durch Gasein- oder -austritt entstehen,
nachträglich wieder verschlossen.
Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren und eine zugehörige Vorrichtung zu schaffen,
mit der es möglich ist, im Gasinnendruckverfahren gefertigte Formteile
so herzustellen, daß sie eine möglichst scharf definierte Gasaustritts
öffnung aufweisen. Die Erfindung soll also eine Vorgehensweise
vorschlagen, mit der Formteile durch Gasinjektion dergestalt produziert
werden, daß eine klar definierte Öffnung entsteht, die später den mit dem
Formteil erwünschten Funktionen dient.
Bezüglich des Verfahrens wird diese Aufgabe durch die im
Patentanspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
Erfindungsgemäß wird also der Übergangsbereich von der Hauptkavität
zur Überlaufkavität mit einem Schieberelement abgeschert, so daß sich
eine definierte Öffnung an dieser Stelle bildet. Diese an sich
unerwünschte Öffnung ist dann von Vorteil, wenn das fragliche Formteil
zum Leiten eines Fluids vorgesehen ist, das dann durch die geschaffene
Öffnung strömen soll. Dabei ist es unerheblich, ob diese Öffnung an
einer Außen- oder Innenfläche des Formteils geschaffen wird.
Vorteilhafterweise ist vorgesehen, daß die Eingabe von Druckfluid in die
Kunststoffschmelze an einem möglichst weit von der Überlaufkavität (5)
entfernten Ort erfolgt.
Gemäß einer Weiterbildung wird der Verschlußschieber (7) in einer
Hülse (13) geführt, die vor dem Einspritzen von Schmelze in die Kavität
(4) eingeführt und aus dem fertigen Formteil (1) wieder entfernt wird.
Alternativ dazu kann vorgesehen sein, daß der Verschlußschieber (7) in
einer Hülse (13) geführt wird, die vor dem Einspritzen von Schmelze in
die Kavität (4) eingeführt wird, als Einlegeteil Bestandteil des Formteils
(1) ist und nicht wieder aus dem Formteil (1) entfernt wird.
Bezüglich der Vorrichtung wird diese Aufgabe durch
- - ein aus mindestens zwei Hälften bestehendes Formwerkzeug (3) mit mindestens einer Kavität (4),
- - mit einer Öffnung zum Einspritzen von Kunststoffschmelze in die Kavität (4),
- - mindestens eine Fluideinspritzdüse (6) zur Eingabe eines Druckfluids in die Schmelze, und
- - eine Überlaufkavität (5), die mit der Kavität (4) in fluidische Verbindung gebracht werden kann,
gelöst, mit einem durch Bewegungsmittel (
10
) betätigbaren beweglichen
Verschlußmittel (
7
), mit dem die fluidische Verbindung zwischen Kavität
(
4
) und Nebenkavität (
5
) freigegeben und unterbrochen werden kann,
wobei das Verschlußmittel (
7
) einen scharfkantigen Bereich (
9
) aufweist,
mit dem zwecks Herstellung einer sauberen scharfkantigen Öffnung (
8
)
am Formteil (
1
) noch schmelzflüssiges und/oder verfestigtes
Kunststoffmaterial durch die Bewegung des Verschlußmittels (
7
)
abgeschert werden kann.
Vorteilhafterweise weist der dem Formhohlraum zugewandte Endbereich
(11) des Verschlußmittels (7) einen der Schmelzeströmung in die
Überlaufkavität (5) angepaßten Bereich (12) auf. Ferner kann das
Verschlußmittel (7) in einer Hülse (13) angeordnet sein, die durch
Bewegungsmittel (14) verschiebbar ist. Schließlich kann die Hülse (13)
eine Verbindungsbohrung (15) zwischen Kavität (4) und Überlaufkavität
(5) aufweisen, die vorzugsweise scharfe Kanten hat.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt:
Fig. 1 zeigt schematisch einen Schnitt durch die Spritzgieß
vorrichtung in einem frühen Verfahrensstadium, in
Fig. 2 ist ein späteres Verfahrensstadium skizziert,
Fig. 3 zeigt ein noch späteres Verfahrensstadium,
Fig. 4 stellt einen vergrößerten Ausschnitt der Spritzgießvorrichtung
dar.
In Fig. 1 ist eine Spritzgießvorrichtung zu sehen. Der Kunststoff
gegenstand 1 mit einer Hohlstelle 2 soll in ihr gefertigt werden. Hierfür
ist ein Formwerkzeug 3 vorgesehen, das eine Formkavität 4 aufweist, die
die Außenkonturen des Gegenstandes 1 definiert. Die Kavität 4 ist mit
einer Überlaufkavität (Nebenkavität) 5 verbunden, d. h. es kann
Kunststoffschmelze von der Kavität 4 in die Überlaufkavität 5 gelangen.
In die Kavität 4 kann mittels einer Fluideinspritzdüse 6 ein Druckfluid,
vorzugsweise Stickstoffgas, injiziert werden. Dieses Gas bildet die
Hohlstelle 2 im Formteil 1 aus.
Die fluidische Verbindung zwischen Kavität 4 und Nebenkavität 5 kann
abgesperrt werden. Hierfür ist ein Verschlußschieber vorgesehen, der
verschiebbar angeordnet ist. Die Verschiebung erfolgt durch
ein - schematisch skizziertes - Bewegungsmittel 10. Der Verschlußschieber 7
hat in seinem dem Formhohlraum zugewandten Endbereich 11 einen
scharfkantigen Bereich 9, der dazu geeignet ist, beim Verschieben durch
die Mittel 10 noch schmelzflüssiges oder bereits verfestigtes
Kunststoffmaterial abzuscheren.
In Fig. 1 ist ein frühes Verfahrensstadium dargestellt. Mittels einer - nicht
näher bezeichneten - Kunststoffeinspritzdüse (in der Fig. 1 links
dargestellt) wird zunächst Kunststoffschmelze in die Kavität 4
eingespritzt. Der Verschlußschieber verschließt dann jedoch noch - im
Unterschied zur Darstellung in Fig. 1 - die fluidische Verbindung
zwischen Kavität 4 und Überlaufkavität 5, so daß noch kein Kunststoff in
die Nebenkavität gelangen kann. Die Kavität wird im vorliegenden Falle
dabei zunächst vollständig mit Schmelze gefüllt und kurz unter leichtem
Nachdruck gehalten; es kann jedoch auch nur eine teilweise
Kavitätsfüllung erfolgen.
Nach der Schmelzeeinspritzung wird Druckgas über die Fluidein
spritzdüse 6 in die Schmelze injiziert. Zuvor wird der Verschlußschieber
7 in der Fig. 1 nach oben bewegt, so daß die fluidische Verbindung
zwischen Kavität 4 und Nebenkavität 5 freigegeben ist. Die Gasinjektion
über die Düse 6 bewirkt daher, daß Schmelze über den Öffnungsbereich
8 aus der Kavität 4 in die Nebenkavität 5 austreten kann. Dieses Stadium
ist in Fig. 1 zu sehen. Wie in dieser Figur zu sehen ist, ist der dem
Formhohlraum zugewandte Endbereich 11 des Verschlußschiebers 7
dabei strömungsgünstig ausgebildet, d. h. der Bereich 12 ist der
Schmelzeströmung angepaßt (s. auch Fig. 4).
Vor der Injektion von Schmelze wurde im gezeigten Falle eine Hülse 13
mittels eines Bewegungsmittels 14 in die Kavität 4 eingefahren. Die
Hülse weist eine Verbindungsbohrung 15 auf, und zwar genau an der
Übergangsstelle von der Haupt- zur Nebenkavität. Durch diese Bohrung
15 strömt also die Schmelze beim Austreiben in die Nebenkavität 5.
In Fig. 2 ist ein etwas späteres Verfahrensstadium zu sehen. Man erkennt,
wie sich die Hohlstelle 2 nunmehr durch Gasinjektion über die Düse 6
weiter ausgebreitet hat und bereits in den Bereich der Überlaufkavität 5
reicht.
In Fig. 3 ist ein noch späteres Verfahrensstadium zu sehen. Durch
Gasinjektion über die Düse 6 hat sich der Hohlraum 2 so weit
ausgebreitet, daß eine rohrähnliche Struktur im Formteil 1 entstanden ist.
Erfindungsgemäßes Ziel ist es, den Gasaustrittsbereich des Formteils 1,
also die Öffnung 8, scharf auszubilden, d. h. mit scharfen Kanten zu
versehen. Dies ist deshalb notwendig, weil der hohle Bereich 2 des
Formteils 1 später für die Leitung von Fluiden dienen, also eine
Fluidleitungsfunktion übernehmen soll.
Zu diesem Zweck befindet sich im vorliegenden Beispiel auch im
Bereich der Fluideinspritzdüse 6 eine eingesetzte Buchse, die für den
späteren Anschluß einer Fluidleitung (z. B. Ölleitung) vorgesehen ist.
Durch die Gaseingabe an dieser Stelle wird eine saubere Ansatzstelle
geschaffen. Die eingelegte Buchse wird in ihrem inneren Bereich nicht
überspritzt, so daß später ein geringer Fließwiderstand an dieser Stelle
gegeben sein wird. Die Buchse wird vor der Schmelzeeinspritzung mittig
in die Kavität eingelegt, weshalb an dieser Stelle nach dem Spritzvorgang
eine gute Anschlußstelle für externe Fluidleitungen ohne notwendige
Nacharbeit vorliegt.
Zwecks Erzeugung einer scharfkantigen Öffnung wird daher gemäß Fig.
3 der Verschlußschieber 7 in der Zeichnung mittels des Bewegungs
mittels 10 nach unten bewegt (s. Pfeil in Fig. 3). Der scharfkantige
Bereich 9 des Verschlußschiebers 7 schert dabei das sich vor der Öffnung
8 befindliche Kunststoffmaterial - egal ob noch flüssig oder bereits
verfestigt - ab und entfernt damit den Kunststoff, der sich im Inneren der
eingelegten Hülse 13 befindet. Im Anschluß daran wird - dies ist jedoch
nicht dargestellt - die Hülse 13 mittels des Bewegungsmittels 14 aus dem
Formteil 1 herausgezogen (s. Pfeil in Fig. 3), wodurch die Öffnung 8 des
Formteils 1 wunschgemäß scharfkantig ausgebildet wird. Dadurch wird
dann auch ein gegebenenfalls noch vorhandener Restfilm zwischen
Formteil 1 und Hülse 13 abgeschert.
In Fig. 4 ist ein vergrößerter Ausschnitt des Bereichs des
Verschlußschiebers 7 zu sehen. Allerdings enthält diese Figur auch eine
alternative Ausführungsform: Die Hülse 13, die bei den Fig. 1 bis 3 vor
der Schmelzeinjektion in die Kavität eingeschoben und nach der
Formteilerstarrung wieder herausgezogen wurde, ist jetzt als Einlegeteil
ausgebildet. D. h. die Hülse 13 wird bei der Ausführung gemäß Fig. 4 in
die Kavität 4 eingelegt, von Schmelze umspritzt und verbleibt im
Formteil 1. Daher hat die Hülse - wie auch in den Fällen der Fig. 1
bis 3 - eine Verbindungsbohrung 15, durch die Schmelze von der
Hauptkavität 4 in die Überlaufkavität 5 fließen kann.
Gut zu sehen ist in Fig. 4, wie der Endbereich 11 des Verschlußschiebers
7 ausgebildet ist: Der scharfkantige Bereich 9 erlaubt das sichere
Abscheren von Schmelze im Innenbereich der Hülse 13 und damit den
Abtransport der Schmelze aus der Hülse 13. Weiterhin ist gut zu sehen,
daß der Bereich 12 des Verschlußschiebers 7 der Schmelzeströmung
angepaßt ist.
Mit dieser Lösung wird im vorliegenden Beispiel ein Formteil 1 erzeugt,
daß eine scharfkantige Öffnung 8 und somit eine scharfkantige
Umlenkung um - hier - 90° aufweist (nämlich vom länglichen,
rohrförmigen Teil zum Querteil im Bereich der Nebenkavität 5), wobei
ein genau ausgebildeter Verlauf der Bohrung im Querteil gegeben ist.
Die Lösung gemäß den Fig. 1 bis 3 und die in der Fig. 4 können auch
kombiniert werden, so daß ein Einlegeteil in Form einer Hülse 13 gemäß
Fig. 4 zum Einsatz kommt, in der sich dann eine herausnehmbare Hülse
gemäß Fig. 1 bis 3 befindet, in der wiederum der Verschlußschieber
gleitend angeordnet ist.
Das Ausführungsbeispiel bezieht sich auf die Schaffung einer
scharfkantigen Öffnung in einem Innenbereich des Formteils
(innenliegende Öffnung). Genauso ist es mit dem Verfahren bzw. mit der
zugehörigen Vorrichtung aber auch möglich, Überläufe derart
abzuscheren, daß sich eine außenliegende Öffnung ergibt.
1
Kunststoffgegenstand
2
Hohlstelle
3
Formwerkzeug
4
Kavität
5
Überlaufkavität
6
Fluideinspritzdüse
7
Verschlußschieber
8
Öffnung
9
scharfkantiger Bereich des Verschlußschiebers
10
Bewegungsmittel für den Verschlußschieber
11
Endbereich des Verschlußschiebers
12
Bereich, der der Schmelzeströmung angepaßt ist
13
Hülse
14
Bewegungsmittel für die Hülse
15
Verbindungsbohrung
Claims (8)
1. Verfahren zum Herstellen eines Kunststoffgegenstands (1) mit
mindestens einer Hohlstelle (2), das die Schritte aufweist:
- a) Schließen eines Formwerkzeugs (3) mit mindestens einer Kavität (4);
- b) Einspritzen einer ausreichenden Menge Kunststoffschmelze in die mindestens eine Kavität (4) des Formwerkzeugs (3), vorzugsweise bis die Kavität (4) vollständig mit Kunststoffschmelze gefüllt ist;
- c) Freigeben einer fluidischen Verbindung zwischen der Kavität (4) und einer mit dieser verbundenen Überlaufkavität (5);
- d) Eingeben eines Druckfluids, insbesondere Druckgases, in die Schmelze mittels mindestens einer Fluideinspritzdüse (6), so daß ein Teil der in die Kavität (4) eingebrachten Schmelze unter Hohlraumbildung in der Kavität (4) in die Überlaufkavität (5) ausgetrieben wird;
- d) Abkühlenlassen des so hergestellten Formteils (1) auf eine Temperatur unterhalb des Schmelzpunkts der Kunststoff schmelze;
- e) Entlastung der Kavität (4) vom Druck des Druckfluids;
- f) Schließen der fluidischen Verbindung zwischen Kavität (4) und Nebenkavität (5), indem ein Verschlußschieber (7) bewegt wird, so daß zwecks Herstellung einer sauberen, scharfkantigen Öffnung (8) am Formteil (1) noch schmelzflüssiges und/oder verfestigtes Kunststoffmaterial abgeschert wird; und
- g) Entformen des Formteils (1).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingabe
von Druckfluid in die Kunststoffschmelze an einem möglichst weit von
der Überlaufkavität (5) entfernten Ort erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verschlußschieber (7) in einer Hülse (13) geführt wird, die vor dem
Einspritzen von Schmelze in die Kavität (4) eingeführt und aus dem
fertigen Formteil (1) wieder entfernt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verschlußschieber (7) in einer Hülse (13) geführt wird, die vor dem
Einspritzen von Schmelze in die Kavität (4) eingeführt wird, als
Einlegeteil Bestandteil des Formteils (1) ist und nicht wieder aus dem
Formteil (1) entfernt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, die aufweist:
wobei das Verschlußmittel (7) einen scharfkantigen Bereich (9) aufweist, mit dem zwecks Herstellung einer sauberen, scharfkantigen Öffnung (8) am Formteil (1) noch schmelzflüssiges und/oder verfestigtes Kunststoffmaterial durch die Bewegung des Verschlußmittels (7) abgeschert werden kann.
- - ein aus mindestens zwei Hälften bestehendes Formwerkzeug (3) mit mindestens einer Kavität (4),
- - mit einer Öffnung zum Einspritzen von Kunststoffschmelze in die Kavität (4),
- - mindestens eine Fluideinspritzdüse (6) zur Eingabe eines Druckfluids in die Schmelze, und
- - einer Überlaufkavität (5), die mit der Kavität (4) in fluidische Verbindung gebracht werden kann,
wobei das Verschlußmittel (7) einen scharfkantigen Bereich (9) aufweist, mit dem zwecks Herstellung einer sauberen, scharfkantigen Öffnung (8) am Formteil (1) noch schmelzflüssiges und/oder verfestigtes Kunststoffmaterial durch die Bewegung des Verschlußmittels (7) abgeschert werden kann.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der dem
Formhohlraum zugewandte Endbereich (11) des Verschlußmittels (7)
einen der Schmelzeströmung in die Überlaufkavität (5) angepaßten
Bereich (12) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verschlußmittel (7) in einer Hülse (13) angeordnet ist, die durch
Bewegungsmittel (14) verschiebbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse
(13) eine Verbindungsbohrung (15) zwischen Kavität (4) und
Überlaufkavität (5) aufweist, die vorzugsweise scharfe Kanten hat.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997129557 DE19729557C1 (de) | 1997-07-10 | 1997-07-10 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Kunststoffgegenstands |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997129557 DE19729557C1 (de) | 1997-07-10 | 1997-07-10 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Kunststoffgegenstands |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19729557C1 true DE19729557C1 (de) | 1998-09-17 |
Family
ID=7835280
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997129557 Expired - Fee Related DE19729557C1 (de) | 1997-07-10 | 1997-07-10 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Kunststoffgegenstands |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19729557C1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1414634B2 (de) † | 2001-07-10 | 2012-05-09 | Cinpres Gas Injection Limited | Verfahren zum spritzgiessen |
CN107283744A (zh) * | 2017-07-07 | 2017-10-24 | 台州新立模塑科技股份有限公司 | 曲形中空塑料件的注塑模具自动脱落式侧边潜伏溢料胶口 |
DE102020206712A1 (de) | 2020-05-28 | 2021-12-02 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von Kunststoffbauteilen |
FR3119111A1 (fr) * | 2021-01-28 | 2022-07-29 | Renault S.A.S. | Système d’injection d’une matière plastique, procédé de fabrication d’une pièce injectée. |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4101617A (en) * | 1975-01-15 | 1978-07-18 | Rohm Gmbh | Method for injection molding of hollow shaped bodies from thermoplastic resins |
DE3913109C2 (de) * | 1989-04-21 | 1991-06-27 | Kloeckner Ferromatik Desma Gmbh, 7831 Malterdingen, De | |
DE4235673A1 (de) * | 1991-10-22 | 1993-04-29 | Honda Motor Co Ltd | Formvorrichtung zur herstellung von kunstharzformlingen |
-
1997
- 1997-07-10 DE DE1997129557 patent/DE19729557C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4101617A (en) * | 1975-01-15 | 1978-07-18 | Rohm Gmbh | Method for injection molding of hollow shaped bodies from thermoplastic resins |
DE3913109C2 (de) * | 1989-04-21 | 1991-06-27 | Kloeckner Ferromatik Desma Gmbh, 7831 Malterdingen, De | |
DE4235673A1 (de) * | 1991-10-22 | 1993-04-29 | Honda Motor Co Ltd | Formvorrichtung zur herstellung von kunstharzformlingen |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1414634B2 (de) † | 2001-07-10 | 2012-05-09 | Cinpres Gas Injection Limited | Verfahren zum spritzgiessen |
CN107283744A (zh) * | 2017-07-07 | 2017-10-24 | 台州新立模塑科技股份有限公司 | 曲形中空塑料件的注塑模具自动脱落式侧边潜伏溢料胶口 |
DE102020206712A1 (de) | 2020-05-28 | 2021-12-02 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von Kunststoffbauteilen |
FR3119111A1 (fr) * | 2021-01-28 | 2022-07-29 | Renault S.A.S. | Système d’injection d’une matière plastique, procédé de fabrication d’une pièce injectée. |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0761408B1 (de) | Verfahren zum Herstellen von Kunststoffgegenständen | |
DE2445786C3 (de) | Vorrichtung zur Herstellung von großen oder komplexen Spritzgußteilen | |
DE3834917C2 (de) | ||
DE4235673C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines spritzgegossenen hohlen Kunstharzteils und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
DE19543944A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kunststoffgegenständen | |
DE19532243C1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kunststoffgegenständen mit massiven Stellen und Hohlstellen | |
DE102015225938A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Rohres sowie Spritzgießvorrichtung | |
DE19613134C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kunststoffgegenständen | |
DE19729557C1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Kunststoffgegenstands | |
EP1243396A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Kunststoffformteilen mit einem Hohlraum nach dem Spritzgiessverfahren | |
WO2004071742A1 (de) | Verfahren zum herstellen von spritzgiessartikeln und nadelverschlussdüse für ein spritzgiesswerkzeug | |
DE202009009389U1 (de) | Vorrichtung zur Herstellung mehrkomponentiger Kunststoff-Formteile | |
DE102016201584A1 (de) | Verfahren zur Anordnung einer Dichtungsformation an einem Bauteil und Extrusionsvorrichtung hierfür | |
EP1127674A2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Spritzgiessen von mindestens einen Hohlraum aufweisenden Formteilen | |
DE19819833A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Einspritzen von Kunststoffmaterial | |
DE10039864C5 (de) | Spritzgußdüse | |
DE10052068B4 (de) | Werkzeug einer Spritzguß- oder Spritzprägemaschine, Verfahren zur Herstellung einer implantierbaren Linse sowie implantierbare Linse | |
DE19703291C1 (de) | Verfahren zum Herstellen eines aus mindestens zwei unterschiedlichen Kunststoffen bestehenden Kunststoffgegenstandes | |
DE19516290C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Spritzgießen von Kunststoffgegenständen | |
DE19947984A1 (de) | Spritzgiessmaschine | |
DE19735031C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Spritzgießen von Kunststoffgegenständen | |
EP1005408A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum spritzgiessen von spritzgussteilen aus plastifizierbarem material | |
EP3551419B1 (de) | Vorrichtung und verfahren zum herstellen von objekten aus einer erstarrenden formmasse mit schiebereinrichtung | |
DE102007015216B4 (de) | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung eines Hohlkörpers aus mindestens zwei Schichten Kunststoff | |
DE10114418B4 (de) | Verfahren zum Spritzgießen von mindestens einen Hohlraum aufweisenden Formteilen aus wärmehärtendem Kunststoff |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |