DE19735012C1 - Verfahren zur Herstellung eines gegossenen Zylinderkopfes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines gegossenen ZylinderkopfesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines gegossenen Zylinderkopfes für eine Brennkraftma
schine nach der im Oberbegriff des Anspruchs 1 näher
definierten Art, sowie einen gegossenen Zylinderkopf
für eine Brennkraftmaschine nach der im Oberbegriff
des Anspruches 7 näher definierten Art.
Ein gattungsgemäßes Verfahren und ein dadurch herge
stellter Zylinderkopf ist aus der DE 196 43 725 A1
bekannt.
Zum Gießen des Zylinderkopfs wird bei einem solchen
Verfahren meist eine Gießform verwendet, deren äußere
Berandung durch Kokillen, z. B. aus Stahl, gebildet
ist. Zur Herstellung von Ein- und Auslaßkanälen sowie
einem Raum für das Kühlwasser in dem Zylinderkopf, dem
sogenannten Wasserraum, werden in die Formkokillen aus
Gießsand hergestellte Sandkerne eingehängt.
Nach dem erfolgten Gießvorgang werden die Sandkerne
zunächst mechanisch verkleinert und anschließend meist
mit Preßluft aus den somit gebildeten Hohlräumen im
Zylinderkopf geblasen.
Aufgrund von verschiedenen, gußtechnisch notwendigen
Parametern, wie z. B. Teilungsebenen, Formschrägen oder
Gußwandstärken ist es nicht möglich, den Wasserraum
frei zu gestalten. Dadurch kann eine optimale Kühlung
von im unteren Bereich des Zylinderkopfes angeordneten
Brennräumen durch das Kühlwasser nicht erreicht wer
den.
Zur schlechten Kühlung der Brennräume trägt auch die
Tatsache bei, daß durch die Zuführung des Kühlwassers
von einem unter dem Zylinderkopf angeordneten Kurbel
gehäuse her das Kühlwasser bereits einen starken Im
puls zum oberen Bereich des Wasserraumes hin aufweist.
Außerdem sollten bei Gußteilen stets Gußanhäufungen
vermieden werden, wodurch der Wasserraum im Zylinder
kopf meist sehr viel größer als notwendig gestaltet
werden muß.
Ein Kern zur gießtechnischen Herstellung von Zylinder
blöcken aus Grauguß ist aus der DE 37 07 256 C1 be
kannt. Dieser ist zur Bildung des Wassermantels und
der Sohle des Zylinderblockes einteilig ausgebildet.
Die US-PS 4,690,104 beschreibt einen durch Gießen her
gestellten Zylinderkopf für eine Brennkraftmaschine,
welcher im oberen Bereich eine Öffnung aufweist, in
welcher ein napfförmiges Teil eingeschraubt wird.
Durch dieses Teil soll der Kühlwasserstrom in Richtung
der Brennräume geleitet werden, wobei die Öffnung
gleichzeitig zum Entfernen des Gießsandes verwendet
wird.
Nachteilig ist dabei jedoch das relativ umständliche
Einschrauben des napfförmigen Teiles, für welches au
ßerdem zusätzliche Dichteinrichtungen benötigt werden,
um den Wasserraum des Zylinderkopfes sicher abzudich
ten. Außerdem entsteht bei diesem Zylinderkopf ein
erheblicher mechanischer Aufwand zur Herstellung der
sehr großen Gewindebohrung für das napfförmige Teil.
Aus der GB-PS 563 789 ist ein Zylinderkopf bekannt,
welcher an seiner Oberseite mit einer durch Schrauben
befestigten Deckplatte versehen ist. An die dem Innen
raum des Zylinderkopfes zugewandte Seite der Abdeck
platte ist mit weiteren Schrauben eine Verteilerplatte
befestigt, die bewirken soll, daß das durch den Zylin
derkopf strömende Kühlwasser sich größtenteils in der
Nähe der Brennräume befindet.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Her
stellung eines Zylinderkopfes zu schaffen, welches mit
sehr einfachen Mitteln erreicht, daß in dem Wasserraum
des Zylinderkopfes enthaltenes Kühlmittel sehr gut
kühlt, und zwar insbesondere die im unteren Bereich
des Zylinderkopfes liegenden Brennräume.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kenn
zeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmale
gelöst.
Eine konstruktive Lösung der Aufgabe ergibt sich durch
die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 7 genannten
Merkmale.
Der erfindungsgemäße Verdrängungskörper, welcher in
dem Wasserraum des Zylinderkopfes verbleibt, führt zu
einer verbesserten Verteilung der Kühlmittelströmung
im Zylinderkopf, insbesondere einer Konzentration des
Kühlmittelstromes auf die Oberseite der im unteren
Bereich des Zylinderkopfes angeordneten Brennräume.
Diese verbesserte Kühlung hat vorteilhafterweise eine
geringere notwendige Leistung einer Wasserpumpe, einen
geringeren Kraftstoffverbrauch und eine höhere Klopf
toleranz zur Folge.
Ein weiterer Vorteil des in dem Wasserraum angeordne
ten Verdrängungskörpers ist, daß dadurch die Kühlmit
telmenge der Brennkraftmaschine erheblich reduziert
werden kann. Diese Reduktion führt zu einer kürzeren
Warmlaufphase der Brennkraftmaschine, wodurch Schad
stoffemissionen und Reibleistung verringert, Fahrkom
fort, Ansprechverhalten der Heizung sowie Defrostge
schwindigkeit und Defoggeschwindigkeit der Scheiben
erhöht werden.
Einen weiteren positiven Aspekt bietet der erfindungs
gemäße Verdrängungskörper dadurch, daß er zur Verstei
fung des Zylinderkopfes beitragen kann.
Durch den in dem Sandkern angeordneten Verdrängungs
körper kann darüber hinaus eine große Menge an Gieß
sand eingespart werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildun
gen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und aus dem nachfolgend anhand der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispiel.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Gießform für einen
erfindungsgemäßen Zylinderkopf mit einem Ver
drängungskörper im Bereich der Ein- und Aus
laßkanäle; und
Fig. 2 einen weiteren Schnitt durch die Gießform für
den Zylinderkopf mit dem Verdrängungskörper
aus Fig. 1.
Fig. 1 zeigt eine Gießform 1, welche in bekannter Wei
se aus einem Oberteil 2 und einem Unterteil 3 aufge
baut ist. An ihrem äußeren Rand wird die Gießform 1
durch einen Formkasten 4 begrenzt. Das Oberteil 2 und
das Unterteil 3 sind dabei als Kokillen ausgebildet.
Der Formkasten 4 besteht aus Metall, wie z. B. Stahl.
Zwischen dem Oberteil 2 und dem Unterteil 3 ist ein
Hohlraum 5 ausgebildet, welcher nach dem Gießvorgang
den Zylinderkopf bildet. Der in Fig. 1 dargestellte
Schnitt durch die Gießform 1 zeigt außerdem einen
Sandkern 6, der nach dem Gießvorgang Ein- bzw. Auslaß
kanäle bildet. Der Sandkern 6 ist in Kernlagern 7 ein
gelegt, welche in dem Unterteil 3 angeordnet sind.
Zur Bildung eines Wasserraumes nach dem Gießvorgang
befindet sich in dem Hohlraum 5 ein weiterer Sandkern
8. Wie aus der Fig. 2 zu entnehmen ist, ist der Sand
kern 8 ebenfalls in Kernlagern 9 eingelegt, welche
sich in dem Unterteil 3 befinden.
In den Sandkern 8 wird vor dem Gießvorgang ein Ver
drängungskörper 10 eingearbeitet. Dies wird dadurch
erreicht, daß vor dem Einsetzen des Sandkernes 8 der
Verdrängungskörper 10 besandet wird und somit der
Sandkern 8 erst entsteht. Der Gießsand des Sandkernes
8 hat dabei je nach verwendetem Werkstoff für den Ver
drängungskörper 10 eine entsprechende Isolationswir
kung, um ein Schmelzen bzw. Verdampfen des Verdrän
gungskörpers 10 während des Gießvorganges zu verhin
dern.
Der Verdrängungskörper 10 weist Fixierbereiche 11 auf,
welche in unmittelbarer Nähe der Kernlager 9 angeord
net sind. Die Anordnung der Fixierbereiche 11 ist auch
an beliebigen Stellen im Zylinderkopf möglich, um eine
Verbindung mit dem restlichen Zylinderkopf erlauben zu
können. Durch die Fixierbereiche 11 wird der Verdrän
gungskörper 10 zunächst in einer nicht dargestellten
Herstellungsform für den Sandkern 8 fixiert. Nach dem
Gießen dienen die Fixierbereiche 11 der Verbindung mit
dem restlichen Zylinderkopf. Die Fixierbereiche 11
werden beim Gießvorgang von dem flüssigen Werkstoff
angeschmolzen, welcher durch nicht dargestellte Zuläu
fe in den Hohlraum 5 fließt. Dadurch ergibt sich eine
feste Verbindung und damit auch eine Lagefixierung des
Verdrängungskörpers 10 mit dem während des Gießvorgan
ges in den Hohlraum 5 fließenden Werkstoff.
Durch das Fixieren des Verdrängungskörpers 10 über die
Fixierbereiche 11 in Form von Verschlußscheiben in der
Herstellungsform für den Sandkern 8, können beim nach
folgenden Gießvorgang Öffnungen für die Kernlager 9
beim Gießvorgang verschlossen werden. Somit ergeben
sich durch die Einsparung der Kernlagerverschlüsse
zusätzliche Kostenvorteile bei jedem Zylinderkopf.
Darüber hinaus kann auf eine zusätzliche Abdichtung
von außen verzichtet werden, da der Wasserraum durch
die Fixierbereiche 11 abgedichtet wird.
Der Verdrängungskörper 10 kann dabei selbst sehr ein
fach und kostengünstig aus einer nicht dargestellten
zwei- oder mehrteiligen Form, z. B. durch Pressen oder
Gießen, hergestellt werden. Der Gießvorgang mit dem
Sandkern 8 kann trotz seines neuartigen Aufbaus in
bekannter Art und Weise durchgeführt werden. Dabei
stabilisiert der Verdrängungskörper 10 sogar noch den
ansonsten sehr bruchgefährdeten Sandkern 8.
Der Wasserraum, der nach dem mechanischen Entfernen
des Sandkerns 8 entsteht, weist im Vergleich zu be
kannten Wasserräumen ein erheblich reduziertes Volumen
auf, da der Verdrängungskörper 10 sich beim fertigen
Zylinderkopf ja noch immer in dem Wasserraum befindet.
Durch den Verdrängungskörper 10 wird das Kühlmittel in
Richtung von im unteren Bereich des Zylinderkopfes
angeordneten Brennräumen geleitet, welche ebenso wie
die Ein- und Auslaßkanäle nach dem Entfernen des Sand
kernes 6 entstehen.
Je nach Art des für den Verdrängungskörper 10 einge
setzten Werkstoffs meist wird dabei eine Aluminium
legierung verwendet kann die Steifigkeit und Festig
keit des Zylinderkopfes spürbar erhöht werden. Es kön
nen durch die Art des verwendeten Werkstoffs und der
damit verbundenen Gießtemperaturen nämlich gezielt
Druck- bzw. Zugvorspannungen im Zylinderkopf aufgebaut
werden. Dies wird durch den sich abkühlenden Werkstoff
in dem Hohlraum 5 erzielt, welcher den Verdrängungs
körper 10 umspannt. Somit ist es möglich, beim späte
ren Betrieb des Zylinderkopfes auftretende Belastungen
durch entsprechend gewählte Druck- bzw. Zugvorspannun
gen auszugleichen. Der Verdrängungskörper 10 kann da
bei zur Versteifung des Zylinderkopfes auch Struktur
elemente wie Pfosten oder Rippen enthalten.
Der in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte Verdrängungskör
per 10 besitzt eine den Kühlwasserverhältnissen im
Wasserraum angepaßte Form, jedoch sind in nicht darge
stellten Ausführungsbeispielen zur weiteren Optimie
rung der Strömung sowohl massiv verrippte Gitter-
Spoiler-Konfigurationen des Verdrängungskörpers 10 als
auch sehr einfach aufgebaute Verdrängungskörper 10
vorstellbar.
In einer nicht dargestellten Ausführungsform kann der
Verdrängungskörper 10 aus einem Material mit geringe
rer Dichte als das Kühlmittel bestehen, so daß der
Verdrängungskörper 10 nach Befüllen der Brennkraftma
schine mit Kühlmittel sich durch die entstehenden Auf
triebskräfte frei schwimmend im oberen Bereich des
Wasserraumes befindet. Dabei ist es möglich, an der
Oberseite des Hohlraums 5 oder an der Oberseite des
Verdrängungskörpers 10 Abstandshalter anzubringen, so
daß auch im oberen Bereich des Wasserraumes noch ein
Kühlmittelfluß möglich ist. Der Hauptanteil des Kühl
mittels ist jedoch wie oben beschrieben auf die heißen
Wände der Brennräume konzentriert.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung eines gegossenen Zylin
derkopfes für eine Brennkraftmaschine in einer
Gießform, wobei zur Bildung des Zylinderkopfes ein
Hohlraum zwischen einem Oberteil und einem Unter
teil der Gießform verbleibt, und wobei zur Bildung
eines Wasserraumes für den Zylinderkopf ein Sand
kern in die Gießform eingelegt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
vor dem Gießvorgang ein Verdrängungskörper (10) in
den Sandkern (8) für den Wasserraum eingebracht
wird, welcher nach dem Gießvorgang in dem Wasser
raum verbleibt.
2. Verfahren zur Herstellung eines gegossenen Zylin
derkopfes nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Verdrängungskörper (10) mit dem Gießsand für
den Sandkern (8) besandet wird.
3. Verfahren zur Herstellung eines gegossenen Zylin
derkopfes nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Sandkern (8) im Kernlager (9) eingelegt wird.
4. Verfahren zur Herstellung eines gegossenen Zylin
derkopfes nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich während des Gießvorganges der Werkstoff des
Zylinderkopfes mit dem Verdrängungskörper (10) an
festgelegten Fixierbereichen (11) verbindet.
5. Verfahren zur Herstellung eines gegossenen Zylin
derkopfes nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Fixierbereiche (11) in unmittelbarer Nähe
der Kernlager (9) befinden.
6. Verfahren zur Herstellung eines gegossenen Zylin
derkopfes nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Verdrängungskörper (10) nach dem Gießvorgang
frei schwimmend in dem Wasserraum verbleibt.
7. Gegossener Zylinderkopf für eine Brennkraftmaschi
ne mit einem durch einen Sandkern gebildeten Was
serraum, hergestellt nach dem Verfahren gemäß ei
nem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Wasserraum ein bei dem Gießvorgang inner
halb des Sandkerns (8) eingebrachter Verdrängungs
körper (10) angeordnet ist.
8. Gegossener Zylinderkopf nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
an dem Verdrängungskörper (10) als Verschlußschei
ben (11) ausgebildete Fixierbereiche angebracht
sind.
9. Gegossener Zylinderkopf nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Verdrängungskörper (10) frei schwimmend in dem
Wasserraum angeordnet ist.
10. Gegossener Zylinderkopf nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der Oberseite des Hohlraums (5) oder an der
Oberseite des Verdrängungskörpers (10) Abstands
halter angeordnet sind.
11. Gegossener Zylinderkopf nach einem der Ansprüche 7
bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Verdrängungskörper (10) als Spoiler für eine
Strömung in dem Wasserraum ausgebildet ist.
12. Gegossener Zylinderkopf nach einem der Ansprüche 7
bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Verdrängungskörper (10) zur Versteifung des
Zylinderkopfes Strukturelemente wie Pfosten oder
Rippen enthält.
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