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Die Erfindung betrifft ein videotechnisches Gerät mit einer
stereophonen Abtastvorrichtung zur Abtastung einer auf einem kinematografischen
Film aufgebrachten Lichttonspur, insbesondere einen Filmabtaster,
bei welchem linke und rechte Tonsignale der stereophonen Abtasteinrichtung
einer Schalteinrichtung und einer Bewertungsschaltung zugeführt sind,
wobei die Bewertungsschaltung die Schalteinrichtung so steuert,
dass bei gestörtem
linken Tonsignal die Schalteinrichtung das linke Tonsignal durch
das rechte Tonsignal, und bei gestörtem rechten Tonsignal die
Schalteinrichtung das rechte Tonsignal durch das linke Tonsignal
ersetzt.
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Seit den frühesten Tagen des Tonfilms werden
die Toninformationen auf kinematografischem Filmmaterial mittels
einer sogenannten Lichttonspur, die in Laufrichtung des Films neben
den Filmbildern angeordnet sind, aufgezeichnet. In der frühesten Form
wurde eine einzelne monophone Lichttonspur verwendet, wobei bei
der sogenannten Sprossenschrift die Transparenz der Tonspur und
bei der sogenannten Einzackenschrift die Breite der klaren Fläche proportional
zur aufgezeichneten Modulationsamplitude war. Spätere Modifikationen zur Reduzierung
von Verzerrungen führten
einfache Doppelzacken- und zweifache Doppelzackenspuren ein, die einander
benachbart waren und die gleichen Modulationsinformationen trugen,
somit identische Muster hatten. Eine moderne Modifikation ist die
getrennte Modulation der doppelten zweiseitigen Spuren zur Erzielung
einer stereophonen Wiedergabe. Alle heutigen Filmabtaster sind daher
mit einer stereophonen Abtastvorrichtung ausgestattet, die getrennte
Tonsignale für
linke und rechte Lichttonspur erzeugen.
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Lichttonspuren sind aber besonders
empfindlich gegen Störung
durch Schmutz und Kratzer, deren Anzahl mit der Anzahl von Malen
steigt, die die Kopie projiziert wird. Zur Reduktion der Wirkung
von Geräuschen
durch Schmutz und Kratzer ist aus
DE 28 23 853 C2 ein Tonfilm-Abtastsystem
bekannt, bei dem die Lichttonspur durch eine Vielzahl nebeneinander
geordneter Fotosensoren abgetastet wird, wobei jedem Fotosensor
ein eigener Verstärker
und Begrenzer zugeordnet ist. Die Ausgänge der Begrenzer sind sowohl
einer Logikschaltung als auch einem von der Logikschaltung gesteuerten
Signal-Kombinierer zugeführt.
Da bei einem Kratzer unter Umständen nur
einer oder eine kleine Anzahl der Begrenzerausgänge in die Begrenzung geht,
kann auf diese Weise von der Logikschaltung das Auftreten eines
anomalen Signals detektiert werden und ein als gestört erkanntes
Signal durch ein nicht gestörtes
Signal ersetzt werden. Mit der bekannten Schaltungsanordnung lassen
sich Störungen
durch Schmutz und Kratzer, die so stark sind, daß sie die Begrenzer zum Ansprechen
bringen, weitgehend verdecken. Bei der Abtastung von stereophonen
Lichttonspuren werden die beiden Toninformationen in gleicher Weise,
jedoch in getrennten Signalzweigen ausgewertet.
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Aus
EP 0 657 771 A1 ist eine Vorrichtung zur Wiedergabe
von wenigstens zwei entlang der Laufrichtung eines Films aufgebrachten
optischen Tonspuren bekannt, bei der die Audiodaten eines linken und
eines rechten analogen Tonkanals jeweils einem Störsignaldetektor
für linken
und rechten Tonkanal, sowie einem Verstärker für linken und rechten Tonkanal
zugeführt
sind. Die Störsignaldetektoren
detektieren Störsignale
in den ihnen zugeführten
Tonkanälen und
steuern mit ihrem Ausgangssignal einen Schalter, welcher seinerseits
in Abhängigkeit
der Ausgangssignale der Störsignaldetektoren
die beiden Verstärker
ansteuert. Wenn weder im linken noch im rechten Tonkanal Störsignale
entdeckt werden, werden die Ausgangssignale des Verstärkers für den linken
Tonkanal an einem Ausgang für
die linken Tonkanalsignale und die Ausgangssignale des Verstärkers für den rechten
Tonkanal an einem Ausgang für
die rechten Tonkanalsignale abgegeben. Wenn in einem der beiden
analogen Tonkanäle
Störsignale
detektiert werden, dann wird der Schalter so angesteuert, dass das
andere, störsignalfreie
Ausgangssignal am Ausgang des von der Störung betroffenen Verstärkers abgegeben
wird.
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Des weiteren ist aus
US 3,452,161 ein stereophones Tonsystem
für Filme
im Super-8 Format bekannt, bei dem zwei Tonkanäle auf Tonspuren unterschiedlicher
Güte magnetisch
aufgezeichnet werden. Zur Verbesserung der Tonqualität wird hierbei
auf der eigentlich für
eine Tonaufzeichnung vorgesehenen magnetischen Spur das Summensignale
von linken und rechten Tonkanal und einer schmäleren, eigentlich lediglich
als Ausgleichsspur vorgesehenen magnetischen Spur, die wegen ihrer
gegenüber
der eigentlichen Tonspur geringeren Breite lediglich qualitativ
verminderte Tonaufzeichnungseigenschaften aufweist, das Differenzsignal
vom linken und rechten Tonkanal aufgezeichnet. Mittels einer Matrixschaltung
wird aus den beiden abgetasteten Toninformationssignalen die ursprüngliche
linke und rechte Toninformation wiederhergestellt. Da auf der eigentlich
für die
Tonaufzeichnung vorgesehenen magnetischen Tonspur das Summensignal
vom linken und rechten Tonkanal aufgezeichnet wird, ist dieses System
abwärtskompatibel
zu Filmprojektoren, die nur zur Wiedergabe eines monophonen Tonsignals
vorgesehen sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, bei
Abtastung einer gestörten
monophonen Lichttonspur mit einer stereophonen Abtastvorrichtung,
ein möglichst
ungestörtes
monophones Tonsignal zu erzeugen.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß vorgesehen
ist, daß zur
Abtastung einer monophonen Lichttonspur eine Signaladdierstufe vorgesehen
ist, der zur Erzeugung eines Summensignals linkes und rechtes Tonsignal
des Ausgangs der Schalteinrichtung zugeführt sind.
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Zur Realisierung des erfindungsgemäßen Prinzips
werden die Bewertungsschaltung und die Steuerschaltung dazu genutzt,
entweder linke und rechte Toninformation beider Abtastsysteme zu
summieren oder bei einem erkannten Fehler in einem der beiden Toninformationen
der beiden Lichttonspuren nur das linke oder das rechte Tonsignal
weitergeben. Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß ein Großteil der
Verschmutzungen und Kratzer auf eine der beiden Tonspurhälften begrenzt
ist, so daß meist eine
der beiden Toninformationen ungestört ist. Da bei einer monophonen
Lichttonspur beide Lichttonspurhälften
die gleiche Toninformation tragen, können linke und rechte Lichttonspur
direkt miteinander verglichen werden. Bei dem Vergleich der beiden Tonsignale
wird, falls eine Signaldifferenz zwischen beiden Tonspurhälften festgestellt
wird, das Signal mit der verringerten Amplitude als gestört angesehen und
auf das Signal mit der größeren Amplitude
umgeschaltet.
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Die Erfindung wird nun anhand von
in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben
und erläutert.
Es zeigen:
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1 Linkes
und rechtes Ausgangssignal bei stereophoner Abtastung eines monophonen
Signals,
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2 Grundprinzip
der Kombination von linkem und rechtem Tonsignal,
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3 Tonsignalverarbeitung
mit als seriellem digitalen Audiosignal codiertem Tonsignal,
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Die 1 zeigt
die Ausgangssignale einer Stereoabtastvorrichtung mit getrennten
Ausgangssignalen für
linke und rechte Toninformation, aufgetragen über der Zeitachse. Bei ungestörter Lichttonabtastung
müßten beide
Signale einen identischen Signalverlauf einnehmen. Wie 1 zeigt, sind jedoch bei
Verschmutzungen oder Kratzern auf der Lichttonspur, die auf eine
der beiden Hälften
der Lichttonspur begrenzt sind, Signaleinbrüche X entweder nur im linken
Tonsignal L oder im rechten Tonsignal R vorhanden.
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2 zeigt
eine Bewertungs- und Signalkombinationsschaltung, der die Ausgangssignale
der Abtasteinrichtung für
ein linkes Tonsignal L und ein rechtes Tonsignal R zugeführt sind.
In einem Komparator 1 werden die Amplituden des rechten
und linken Tonsignals miteinander verglichen. Sofern eine Abweichung
festgestellt wird, die über
einem vorgebbaren Schwellwert S liegt (in 1 dargestellt), werden Steuersignale (C1, C2) erzeugt, die
einen ersten und zweiten Multiplexer 2, 3 ansteuern.
Den beiden Multiplexern 2, 3 sind jeweils beide
Tonsignale L und R zugeführt.
Bei fehlendem Steuersignal reichen erster und zweiter Multiplexer 2, 3 linkes
und rechtes Tonsignal L, R unverändert
zu einer Signaladdierstufe 4 weiter. In der Signaladdierstufe 4 werden
beide Signale gleichwertig zu einem einzigen Signal L + R addiert.
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Liegt die Amplitude des linken Tonsignals
L hingegen wesentlich über
der Amplitude des rechten Tonsignals R, so schalten die erzeugten
Steuersignale (C1, C2)
beide Multiplexer 2, 3 auf das linke Tonsignal
um, so daß in
der Signaladdierstufe 4 zweimal das linke Tonsignal addiert
wird. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß bei gestörtem rechten oder linken Tonsignal
die Signalstärke
am Ausgang der Signaladdierstufe 4 konstant bleibt. Gleiches
gilt, wenn die Amplitude des rechten Tonsignals die Amplitude des
linken Toninformationssignals wesentlich übersteigt, und beide Multiplexer 2, 3 das
rechte Tonsignal R weiterreichen.
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Bei dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die beiden
abgetasteten Tonsignale als serielles digitales AES/EBU-Audiosignal
codiert. Am Eingang der Verarbeitungsschaltung werden aus dem AES/EBU-Datenstrom
zwei digitale Tonsignale L und R erzeugt. In einem ersten und zweiten
Seriell-/Parallelwandler 5, 6 wird der digitale Eingangsdatenstrom
in parallele Datenworte umgesetzt. Durch erste und zweite Pegelsteller 7, 8 können die
Amplituden von rechtem und linkem Tonsignal getrennt voneinander
eingestellt werden, bevor die Signale dem Komparator 9 zugeführt werden.
Wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel
sind die linken und rechten Tonsignale dann einem ersten und einem
zweiten Multiplexer 10, 11 zugeführt, die
von den vom Komparator 9 erzeugten Steuersignalen angesteuert
werden. Im Anschluß an
die Kombination der beiden Ausgangssignale der beiden Multiplexer 10, 11 in
einer Signaladdierstufe 12 wird das Ausgangssignal in einem
Pegelreduzierer 13 auf die Hälfte seines Wertes reduziert
und in einem Parallel-/Seriellumsetzer 14 in einen seriellen
AES/EBU-Datenstrom zurückgewandelt.
Im Ausführungsbeispiel
beinhalten die Pegeleinsteller 7,8 Korrekturmöglichkeiten
von DC-Offset, Azimut- und
Laufzeitfehlern sowie eine Korrekturmöglichkeit der Filmgradation
(Gamma). Die Gamma-Korrektur ist bei der Abtastung von Tonnegativen
mit Sprossenschrift zur Verringerung der nicht linearen Verzerrungen
vorteilhaft.
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Vorzugsweise ist am Ausgang des Pegelreduzierers 13 eine
Vorrichtung 15 zur Anzeige des Klirrfaktors angeschlossen.
Des weiteren kann mittels einer Signalsubtrahierstufe 16 die
Signaldifferenz zwischen linkem und rechtem Tonsignal mittels eines Pegelinstrumentes 17 angezeigt
werden.