DE19731170A1 - Stromwandler für Drehstromsysteme - Google Patents
Stromwandler für DrehstromsystemeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Stromwandler für Drehstromsysteme
und dient der Erfassung von Strömen, beispielsweise für
Drehstromzähler oder elektronische Auslösevorrichtungen von
Niederspannungsschutzschaltern.
Als Stromwandler sind einerseits transformatorische Wandler
bekannt, deren Hauptnachteil in den genauigkeits- und strombe
reichsbegrenzenden Sättigungseigenschaften des Kernmaterials
besteht. Anderseits sind eisenlose Wandler (Rogowski-Wandler)
bekannt, die für einen weiten Strombereich geeignet sind und
eine integrierende Weiterverarbeitung der Wandlersignale
erfordern. Nachteilig bei den eisenlosen Wandlern ist die
Verwendung von Toroidspulen, deren Herstellung und Montage um
die Drehstromleiter im allgemeinen mit einem hohen Aufwand
verbunden sind. Zur Vermeidung aufwendiger Rundwickelmaschinen
ist in der Druckschrift DE 42 29 678 A1 ein Verfahren zur
Herstellung eines aus einer Rogowski-Spule gebildeten Strom
wandlers mit einem biegsamen unmagnetischen Wicklungsträger
vorgeschlagen worden. Danach wird ein thermisch verformbarer
Wicklungsträger als ringförmiger Hohlkörper vorverformt und
auf einen geradlinig ausgebildeten Wickeldorn aufgeschoben und
mit der Wandlerspule bewickelt. Nach dem Abziehen vom Wickel
dorn kehrt der Hohlkörper in seine Ringform zurück. Nachteilig
bei Verwendung in einem Drehstromsystem ist auch hier noch die
hohe technologische Sorgfalt mit der die Stromwandler herzu
stellen und zu montieren sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Strom
wandler für Drehstromsysteme nach dem Rogowski-Prinzip anzu
geben, der einfach sowie preiswert herzustellen und zu montie
ren ist und der außerdem die Summenstrommessung zuläßt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gesamtheit der
Merkmale des unabhängigen Anspruches gelöst, während den
Unteransprüchen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zu
entnehmen sind.
Die Halterung der Wandlerspulen durch die weichmagnetischen
Joche ermöglicht eine einfache und hinsichtlich der Symmetrie
der Wandlerspulen unkomplizierte Herstellung des Stromwand
lers. Durch die weichmagnetischen Joche wird einerseits die
Meßempfindlichkeit des Stromwandlers infolge der Bündelung der
von den Drehstromleitern ausgehenden Magnetfelder erhöht und
anderseits infolge der abschirmenden Wirkung die Störempfind
lichkeit verringert. Die magnetische Wirkung der Joche gleicht
auch Unsymmetrien zwischen den Wandlerspulen in einem erhebli
chen Grade aus. Da in einem symmetrischen Drehstromsystem der
Summenstrom außerhalb eines Störfalles Null ist, gelangen die
Joche auch nicht annähernd in den Bereich ihrer magnetischen
Sättigung, weshalb der erfindungsgemäße Stromwandler nach dem
Rogowski-Prinzip arbeitend zu betrachten ist. Die zu erfassen
den Leiterströme ergeben sich in bekannter Weise jeweils aus
der zu integrierenden Differenz bzw. Summe der Meßspannungen
zweier den entsprechenden Drehstromleiter umgebenden Wandler
spulen - je nachdem, ob diese Wandlerspulen zueinander im
gleichen oder entgegengesetzten Wicklungssinn angeordnet sind.
Der Stromwandler eignet sich auch zur Erfassung des Summen
stromes des Drehstromsystems aus der zu integrierenden Diffe
renz der Meßspannungen der beiden äußeren Wandlerspulen.
Die Joche bestehen aus Ferriten oder anderen geeigneten weich
magnetischen Materialien. Zweckmäßigerweise sind in den Jochen
Vertiefungen zur Halterung der Wandlerspulen vorgesehen.
Da in einem symmetrischen Drehstromsystem der Summenstrom im
Normalfall Null ist, kann nach einer vorteilhaften Weiter
bildung der magnetische Kreis beidseitig durch Querjoche
geschlossen werden, was zu einer weiteren Erhöhung der Ab
schirmung gegen magnetische Störfelder und zu einer Verbes
serung der Symmetrie des Stromwandlers führt. Die Joche und
Querjoche können in zweckmäßiger Weise in zwei L-förmigen oder
I- bzw. U-förmigen Teilen, aber auch als Ganzes ausgeführt
werden.
Zur vereinfachten Montage gegenüber sogenannten Durchsteck
wandlern wird nach einer vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung vorgeschlagen, eines der Joche nachträglich verbind
bar mit den übrigen Bestandteilen des Stromwandlers aus zu
führen. Dadurch können die Wandlerspulen problemlos zwischen
die Drehstromleiter geschoben werden, um danach den Strom
wandler durch Verbindung mit den noch fehlenden weichmagneti
schen Teilen zu vervollständigen.
Durch seitliche, die Wandlerspulen zum Teil überdeckende
weichmagnetische Ausbildungen der Joche ergibt sich eine sehr
robuste Weiterbildung der Erfindung, die gegen äußere mechani
sche sowie magnetische Einflüsse weitgehend geschützt ist. Die
Ausbildungen können - unter Gewährleistung ausreichender
Luftspalte - gegenüberstehend oder wechselständig von beiden
Jochen oder nur von einem der Joche ausgehen. Eine alternative
Weiterbildung dazu besteht in der Anordnung von seitlich die
Wandlerspulen umrahmenden weichmagnetischen Stegen, die mit
beiden Jochen verbunden sind.
Die Erfindung ist keineswegs beschränkt auf die beschriebenen
Weiterbildungen und Ausführungsformen, insbesondere sollen
daraus zu bildende sinnvolle Kombinationen mit umfaßt werden.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel,
aus dem weiterer Merkmale und Vorteile zu ersehen sind, näher
erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigt in
jeweils vereinfachter Darstellung
Fig. 1 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Stromwandlers im Längsschnitt;
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Stromwandlers im Längsschnitt;
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Stromwandlers;
Fig. 4 die Schnittdarstellung IV-IV aus Fig. 3.
Der Stromwandler nach Fig. 1 zur Erfassung der Ströme der
Drehstromleiter 1, 2 und 3 eines symmetrischen Drehstrom
systems besteht aus vier gleichen Wandlerspulen 4, 5, 6 und 7
sowie aus zwei weichmagnetischen Jochen 8 und 9. Die Wick
lungen der Wandlerspulen 4 bis 7 sind auf zylindrischen
Wicklungsträgern festgelegt und im gleichen Wicklungssinn
parallel nebeneinander angeordnet, so daß sie sich mit ihren
Längsachsen 10 in einer Ebene erstrecken, die senkrecht von
den Drehstromleitern 1 bis 3 durchstoßen wird. Je zwei Wand
lerspulen 4, 5 bzw. 5, 6 bzw. 6, 7 rahmen jeweils einen der
Drehstromleiter 1 bzw. 2 bzw. 3 seitlich ein. Die Wandler
spulen 4 bis 7 sind kopfseitig jeweils durch zylindrische
Vertiefungen 12 in den Jochen 8, 9 festgelegt, die im wesent
lichen länglich quaderförmig ausgebildet sind und sich in
ihrer Länge ebenfalls in der Ebene der Längsachsen 10 der
Wandlerspulen 4 bis 7 erstrecken. Infolge der Symmetrie des
Drehstromsystems sind die Joche 8, 9 nur von einem Gesamt
magnetfluß unerheblichen Betrages beaufschlagt. Der Strom
wandler kann zur Montage als Ganzes senkrecht zur Zeichenebene
von Fig. 1 über die Drehstromleiter 1 bis 3 geschoben werden.
Es können aber auch in einfacher Weise die an dem oberen Joch
8 befestigten Wandlerspulen 4 bis 7 in Richtung des Pfeils 14
seitlich zwischen die Drehstromleiter 1 bis 3 geschoben
werden, um anschließend durch Befestigung des unteren Jochs 9
mit den Wandlerspulen 4 bis 7 den Stromwandler zu vervoll
ständigen.
Der Stromwandler nach Fig. 2 unterscheidet sich von dem
vorhergehenden durch zusätzlich vorgesehene weichmagnetische
Querjoche 15 und 16. Die Querjoche 15, 16 sind ebenfalls
länglich quaderförmig ausgelegt und verbinden die gegenüber
liegenden Enden der Joche 8 und 9, so daß alle Wandlerspulen
4 bis 7 von weichmagnetischen Teilen umgeben sind. Die Joche
8, 9 und die Querjoche 15, 16 bilden demzufolge einen
geschlossenen magnetischen Kreis, der wiederum infolge der
Symmetrie des Drehstromsystems nur mit einem unerheblichen
Magnetfluß beaufschlagt ist. Dieser magnetische Kreis schirmt
die Wandlerspulen 4 bis 7 in hohem Maße gegen magnetische
Störfelder ab, verbessert die Symmetrie des Stromwandlers und
dessen mechanische Stabilität. Der magnetische Kreis aus
Jochen 8, 9 und Querjochen 15, 16 bildet in diesem Beispiel
ein durchgehendes weichmagnetischen Teil, in dessen nuten
förmige Vertiefungen 13 die Wandlerspulen 4 bis 7 einzu
schieben und festzulegen sind. Die einen Spulenanschlüsse 24
bis 27 der im gleichen Wicklungssinn angeordneten Wandler
spulen 4 bis 7 sind miteinander verbunden, während die anderen
Spulenanschlüsse 34 bis 37 zu einer nicht näher zu beschrei
benden Auswerteschaltung zu führen sind.
Der Stromwandler nach Fig. 3 und Fig. 4 weist zwei Joche 8, 9
und diese endseitig verbindende Querjoche 15, 16. Der so
gebildete magnetische Kreis wird in diesem Beispiel jedoch aus
zwei weichmagnetischen Teilen zusammengesetzt. Der erste Teil
ist U-förmig ausgebildet und besteht aus dem oberen Joch 8
sowie den beiden Querjochen 15, 17. Dieser Teil kann wiederum
mit den daran befestigten Wandlerspulen 4 bis 7 in Bewegungs
richtung des Pfeils 14 seitlich zwischen die Drehstromleiter
1 bis 3 gebracht werden. Der zweite, I-förmige Teil besteht
aus dem unteren Joch 9 und kann anschließend mit dem ersten
Teil über nut- und federartige Verbindungsmittel 17 sowie mit
den verbleibenden Kopfenden der Wandlerspulen 4 bis 7 ver
bunden werden. Die Joche 8, 9 weisen außerdem an beiden
Längsseiten leistenartige, gegenüberstehende Ausbildungen 19
auf, welche die Wandlerspulen 4 bis 7 seitlich überkragen.
Dadurch wird ein zusätzlicher Schutz gegen mechanische Bean
spruchungen und magnetische Störeinflüsse geschaffen. Durch
einen ausreichend großen Luftspalt 20 zwischen jeweils gegen
überstehenden Ausbildungen wird verhindert, daß Teile des
weichmagnetischen Materials in den Bereich der Sättigung
gelangen.
Claims (10)
1. Stromwandler für Drehstromsysteme mit den Merkmalen:
- - vier gleiche, zylinderförmige Wandlerspulen (4 bis 7) sind parallel zueinander beabstandet angeordnet;
- - zwischen jeweils zwei benachbarten Wandlerspulen (4, 5; 5, 6; 6, 7) und im wesentlichen quer zu deren Längs achsen (10) verläuft jeweils einer der Drehstromleiter (1; 2; 3);
- - die Wandlerspulen (4 bis 7) werden kopfseitig von zwei in der Ebene ihrer Längsachsen (10) sich erstreckenden, weichmagnetischen Jochen (8, 9) gehalten.
2. Stromwandler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Joche (8, 9) Vertiefungen (12; 13) zur kopfseitigen
Aufnahme der Wandlerspulen (4 bis 7) aufweisen.
3. Stromwandler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Joche (8, 9) außerhalb der äußeren
Wandlerspulen (4, 7) in gleicher Erstreckungsebene über
zwei weichmagnetische Querjoche (15, 16) magnetisch
verbunden sind.
4. Stromwandler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
jedes Joch (8; 9) mit je einem verbundenen Querjoch (15;
16) L-förmig ausgebildet ist.
5. Stromwandler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das eine Joch (9) I-förmig und das andere Joch (8) mit
beiden verbundenen Querjochen (15, 16) U-förmig ausge
bildet ist.
6. Stromwandler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
beide Joche (8, 9) und beide Querjoche (15, 16) zu einem
einzigen weichmagnetischen Teil ausgebildet sind.
7. Stromwandler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß eines der Joche (8, 9) nachträglich mit den
Wandlerspulen (4 bis 7) zu verbinden ist.
8. Stromwandler nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß eines der Jochee (8, 9) nachträglich
mit den Querjochen (15, 16) und den Wandlerspulen (4 bis
7) zu verbinden ist.
9. Stromwandler nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens einer der Joche (8, 9) mit
seitlichen Ausbildungen (19) die Wandlerspulen (4 bis 7)
seitlich in der Weise überkragen, daß unter Belassung
ausreichender Luftspalte (20) magnetische Sättigungs
erscheinungen ausgeschlossen sind.
10. Stromwandler nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandlerspulen (4 bis 7) von
weichmagnetischen und von den Jochen (8, 9) ausgehenden
weichmagnetischen Stegen käfigartig umrahmt sind, deren
Erstreckungsebenen parallel zu den Längsachsen (10) der
Wandlerspulen (4 bis 7) sowie quer zur Erstreckungsebene
der Joche (8, 9) verlaufen, wobei unter Belassung eines
ausreichenden Abstandes der Joche (8, 9) magnetische
Sättigungerscheinungen ausgeschlossen sind.
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