DE19730291A1 - Vorrichtung zum Reinhalten der Luft im Personeninnenraum eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Vorrichtung zum Reinhalten der Luft im Personeninnenraum eines KraftfahrzeugesInfo
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- B60H3/06—Filtering
- B60H3/0608—Filter arrangements in the air stream
- B60H3/0633—Filter arrangements in the air stream with provisions for regenerating or cleaning the filter element
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Rein
halten der Luft im Personeninnenraum eines Kraftfahrzeuges
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Vorrichtung ist bereits bekannt. Durch den
Adsorber einer solchen Vorrichtung soll die Zufuhr stören
der Gerüche, aber auch von toxischen Gasen, insbesondere
karzinogenen Stoffen, wie aromatischen Kohlenwasserstoffen,
z. B. Benzol, von außen in den Personeninnenraum des Kraft
fahrzeuges verhindert werden. Zudem sollen in der Innenluft
enthaltene gasförmige Stoffe, z. B. Gerüche oder Tabakrauch,
beseitigt werden. Bei der bekannten Vorrichtung läßt die
Wirksamkeit des Adsorbers jedoch mit der Zeit nach. Damit
brechen die Schadstoffe durch den Adsorber mehr und mehr
durch, so daß es mit der Zeit nur noch zu einer Einebnung
von Schadstoffspitzen kommt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Reinhal
ten der Innenluft im Personeninnenraum eines Kraftfahrzeu
ges mit zeitlich unbegrenzter Wirksamkeit bereitzustellen.
Dies wird erfindungsgemäß mit der im Anspruch 1 gekenn
zeichneten Vorrichtung erreicht. In den Unteransprüchen
sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wiedergege
ben.
Nach der Erfindung sind also zwei Adsorber vorgesehen,
durch die jeweils Außenluft in den Personeninnenraum oder
bei Reinigung der Innenluft die Innenluft im Kreislauf ge
leitet werden kann. Die Adsorber sind wechselweise auf Ad
sorptionsbetrieb bzw. Desorptionsbetrieb schaltbar. D.h.,
der eine Adsorber wird durch Desorption der Schadstoffe re
generiert, während der andere zur Adsorption eingesetzt
wird. Damit steht immer ein wirksamer Adsorber zur Verfü
gung. D.h., mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird eine
einwandfreie Innenluftqualität praktisch über die gesamte
Lebensdauer des Kraftfahrzeuges aufrechterhalten.
Bei der Desorption wird die Luft im Gegenstrom durch den
Adsorber geleitet.
Zur Erwärmung des Adsorptionsmittels kann der Adsorber mit
einer elektrischen Heizeinrichtung versehen sein. Vorzugs
weise wird jedoch zur Desorption erwärmte Luft verwendet.
Die Erwärmung der Desorptionsluft kann beispielsweise durch
eine elektrische Heizeinrichtung erfolgen. Vorzugsweise
wird jedoch ein Wärmetauscher verwendet, mit dem die
Desorptionsluft durch das Kühlwasser oder die Abgase des
Verbrennungsmotors des Kraftfahrzeuges erwärmt wird. Damit
wird elektrische Energie gespart.
Dem Wärmeaustausch mit dem Kühlwasser wird dabei im allge
meinen der Vorzug gegeben. Denn zum einen ist der Kühlwas
serkreislauf für die zu den Adsorbern führenden Desorpti
onsluftleitungen leichter zugänglich als die Abgasleitung.
Auch erfolgt der Wärmeübergang in einem Wärmetauscher von
einem flüssigen auf ein gasförmiges Medium, also vom Kühl
wasser auf die Desorptionsluft schneller als vom Abgas auf
die Desorptionsluft. In der Regel reicht die Kühlwassertem
peratur zur Desorption aus.
Bei Verwendung von Adsorptionsmitteln, die eine höhere
Desorptionstemperatur als Aktivkohle zulassen, kann jedoch
auch das Erwärmen der Desorptionsluft mit den Abgasen des
Verbrennungsmotors interessant sein.
Neben Aktivkohle können als Adsorptionsmittel beispielswei
se auch Polymere, wie Styrolpolymere, oder unbrennbare
Stoffe, wie Zeolithe, insbesondere hydrophobe Zeolithe,
oder Silicagel eingesetzt werden. Auch können Gemische ver
schiedener Adsorptionsmittel verwendet werden, beispiels
weise Gemische aus Aktivkohle und Zeolith.
Um den Luftwiderstand der Adsorber herabzusetzen, ist es
vorteilhaft, das Adsorptionsmittel auf einem luftdurchläs
sigen Träger vorzusehen. Dabei kann es sich z. B. um Schich
ten aus porösem Material handeln, beispielsweise Schaum
stoff, wie Polyurethanschaum, wobei die Schichten im Adsor
ber als Stapel vorliegen, oder um einen monolithischen Kör
per, der mit Luftdurchgangskanälen versehen ist. Der Körper
kann dabei durch einen Zeolith gebildet sein oder bei
spielsweise aus Keramik bestehen und an den Durchgangskanä
len mit Aktivkohle oder einem anderen Adsorptionsmittel be
schichtet sein.
Der Luftdurchsatz einer solchen Vorrichtung liegt bei einem
Personenkraftwagen in der Praxis maximal bei 600 kg Luft
unter Normalbedingungen pro Stunde, und bei Normalbetrieb
bei ca. 300 kg Luft pro Stunde. Entsprechend sind die Ge
bläse auszulegen, durch die die Außen- bzw. Innenluft ange
saugt wird.
Damit sich die Adsorber zur Desorption auf einer hinrei
chend hohen Temperatur befinden, sind sie vorzugsweise mit
einer thermischen Isolierung ummantelt. Damit erfolgt zur
Aufrechterhaltung der für die Adsorption erforderlichen
niedrigen Temperatur bei Adsorptionsbetrieb zugleich eine
thermische Isolierung des Adsorbers gegenüber der warmen
Umgebung im Motorraum.
Damit die für den Adsorptionsbetrieb erforderliche niedrige
Temperatur des Adsorbers auch bei warmen Außentemperaturen
gewährleistet ist, wird die Außenluft und bei Umluftbetrieb
ggf. auch die Innenluft durch die Klimaanlage des Kraft
fahrzeuges geleitet, bevor sie in den Adsorber eintritt.
Die Luft wird damit auf ca. 5 bis 18°C abgekühlt. Dadurch
erfolgt zugleich eine Luftentfeuchtung, was der Wirksamkeit
des Adsorptionsmittels zusätzlich zugute kommt.
Um eine Umweltbelastung durch die desorbierten Schadstoffe
zu verhindern, werden sie erfindungsgemäß vorzugsweise ver
brannt. Dies läßt sich auf elegante Weise dadurch errei
chen, daß der die desorbierten Schadstoffe enthaltende
Desorptionsluftstrom über eine Leitung der Ansaugluft des
Motors des Kraftfahrzeuges zugeführt wird.
Das Umschalten der Adsorber auf den Adsorptions- bzw.
Desorptionsbetrieb kann auf unterschiedliche Weise erfol
gen. So ist es möglich, die Umschaltung nach bestimmten
Zeitintervallen durchzuführen. Ferner kann zum Umschalten
der Adsorber vom Adsorptions- auf den Desorptionsbetrieb
jedem Adsorber ein Sensor nachgeschaltet sein. Da die mei
sten Schadstoffe oxidierbar sind, sind die Sensoren vor
zugsweise zur Bestimmung oxidierbarer Stoffe ausgelegt.
In der zu reinigenden Luft können jedoch auch nicht adsor
bierbare, oxidierbare Stoffe enthalten sein, beispielsweise
Kohlenmonoxid, so daß bei Vorliegen solcher Stoffe der
Sensor am Ausgang des Adsorbers zu einem vorzeitigen Um
schalten des Adsorbers auf Desorptionsbetrieb führen würde.
Demgemäß ist es vorteilhaft, jedem Adsorber zwei Sensoren
zuzuordnen, wobei der eine Sensor den Schadstoffgehalt in
der Luft vor dem jeweiligen Adsorber und der andere den
Schadstoffgehalt in der Luft nach dem Adsorber erfaßt. Wenn
dann der nach dem Adsorber angeordnete Sensor den gleichen
oder gar einen höheren Gehalt an oxidierbaren Stoffen als
der vor dem Adsorber angeordnete Sensor feststellt, ist
dies ein Signal für eine Sättigung des Adsorptionsmittels
des Adsorbers und damit zum Umschalten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in erster Linie zum
Reinhalten der Innenluft eines Pkw bestimmt. Sie kann frei
lich auch für die Reinhaltung der Luft im Personeninnenraum
von Lastkraftwagen oder Bussen eingesetzt werden.
Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert, deren einzige Figur schematisch eine Ausfüh
rungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt.
Die Vorrichtung weist danach zwei Adsorber 1, 2 in einer
Leitung 3, 4 auf, die einerseits zu dem Personeninnenraum 5
des Kraftfahrzeuges und andererseits zu der Außen- oder
Frischluft 6 führt.
In jeder Leitung 3, 4 sind personeninnenraumseitig von dem
Adsorber 1, 2 eine Heizung 7, 8 und ein Gebläse 9, 10 vor
gesehen. Die Leitung 3 ist an beiden Enden an ein 3-Wege-Ventil
12, 13 angeschlossen, und die Leitung 4 an ihren En
den an die 3-Wege-Ventile 14, 15. Das 3-Wege-Ventil 13 ist
einerseits mit der zur Außenluft 6 führenden Leitung 16
verbunden, in der die Klimaanlage 17 und ein Gebläse 18 an
geordnet ist, und andererseits mit einer Zwischenleitung
20, die an das 3-Wege-Ventil 15 angeschlossen ist. An die
Leitung 16 kann dabei eine nicht dargestellte Leitung ange
schlossen sein, mit der Innenluft aus dem Personeninnenraum
5 angesaugt wird, um die Innenluft im Kreislauf zu reini
gen.
An das 3-Wege-Ventil 12 ist einerseits die Leitung 21 ange
schlossen, die über die Fahrzeugheizung 22 in den Perso
neninnenraum 5 führt, und andererseits eine Leitung 23,
über die mit dem Gebläse 9 Desorptionsluft angesaugt werden
kann. Ferner ist zwischen dem Adsorber 1 und dem Dreiwege
ventil 13 eine mit einem Ventil 24 absperrbare Leitung 25
angeschlossen, über die die Desorptionsluft nach Durchtritt
durch den Adsorber 1 entfernt wird.
Das 3-Wege-Ventil 14 ist einerseits über eine Zwischenlei
tung 26 an die Leitung 21 an der vom Personeninnenraum 5
abgewandten Seite der Fahrzeugheizung 22, also zwischen der
Fahrzeugheizung 22 und dem 3-Wege-Ventil 12 angeschlossen,
andererseits an eine Leitung 27 für die Desorptionsluft,
wobei die Desorptionsluft nach Durchtritt durch den Adsor
ber 2 über eine Leitung 28 entfernt wird, die an das
3-Wege-Ventil 15 angeschlossen ist.
Bei Adsorptionsbetrieb des Adsorbers 1 und Desorptionsbe
trieb des Adsorbers 2 strömt die Frischluft von außen oder
die aus dem Personeninnenraum 5 abgesaugte Luft gemäß dem
Pfeil 30 über das Gebläse 18 durch die Klimaanlage 17 in
den Adsorber 2 und von dort gemäß dem Pfeil 31 über die
Fahrzeugheizung 22 in den Personeninnenraum 5 gemäß dem
Pfeil 32. Die 3-Wege-Ventile 12 und 13 sperren also die
Leitung 3 ab. Das Ventil 24 ist geöffnet.
Gleichzeitig wird gemäß dem Pfeil 33 über die Leitung 23
durch das Gebläse 9 Desorptionsluft in den Adsorber 1 gemäß
dem Pfeil 34 gesaugt, wobei die Desorptionsluft nach Durch
tritt durch den Adsorber 1, also Beladung mit den desor
bierten Schadstoffen über die Leitung 25 gemäß dem Pfeil 35
entfernt wird. Die beladene Desorptionsluft kann beispiels
weise der Ansaugluft des Verbrennungsmotors des Kraftfahr
zeuges zugeführt werden.
Die Desorptionsluft wird dabei durch die Heizung 7, z. B.
einen Wärmetauscher, auf Desorptionstemperatur aufgeheizt.
Wenn die Adsorptionswirksamkeit des Adsorbers 2 nachläßt,
ist der Adsorber 1 durch Desorption regeneriert, so daß
der Adsorber 2 auf Desorptionsbetrieb und der Adsorber 1
auf Adsorptionsbetrieb umgeschaltet werden kann. Die Luft
strömungsrichtung bei Desorptionsbetrieb des Adsorbers 1
und Adsorptionsbetrieb des Adsorbers 1 ist in der Zeichnung
mit gestrichelten Pfeilen 30' bis 35' gekennzeichnet. D.h.,
die 3-Wege-Ventile 12, 13 sind so geschaltet, daß die Lei
tung 3 mit den Leitungen 16, 21 verbunden sind, wobei die
Leitung 23 abgesperrt und die Leitungen 25 geschlossen ist.
Die Leitung 4 wird durch die 3-Wege-Ventile 14 und 15 von
den Zweigleitungen 26, 20 abgesperrt, während durch Öffnen
des 3-Wege-Ventils 14 über die Leitung 27 von dem Gebläse
10 Desorptionsluft angesaugt wird, die nach Erwärmung mit
der Heizung 8, z. B. einem Wärmetauscher, die Schadstoffe im
Adsorber 2 desorbiert, wobei die mit den Schadstoffen bela
dene Desorptionsluft über das geöffnete Ventil 15 in der
Leitung 28 z. B. der Absaugluft des Verbrennungsmotors des
Kraftfahrzeuges zugeführt wird.
Die oben beschriebene Erfindung ist in vielfältiger Weise
anwendbar und kombinierbar; insbesondere kann unmittelbar
vor jedem Absorber ein Filter zu Partikelabtrennung ange
ordnet sein.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Reinhalten der Luft im Personeninnen
raum eines Kraftfahrzeuges mit einem Adsorber, durch
den die Außenluft in den Personeninnenraum oder bei
Reinigung der Innenluft im Personeninnenraum die Innen
luft im Kreislauf strömt, dadurch gekennzeichnet, daß
ein zweiter Adsorber (1, 2) vorgesehen ist, durch den
die Außenluft (6) oder im Kreislauf die Innenluft in
den Personeninnenraum (5) strömbar ist, wobei der zwei
te Adsorber (1, 2) bei Adsorptionsbetrieb des einen,
ersten Adsorbers (2, 1) in den Desorptionsbetrieb unter
Erwärmung und durch Zufuhr von Luft im Gegenstrom
schaltbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erwärmung des Adsorptionsmittels die im Gegen
strom zugeführte Luft erwärmt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Wärmetauscher (7, 8) zur Erwärmung der Luft
mit dem Kühlwasser oder den Abgasen des Verbrennungsmo
tors des Kraftfahrzeuges vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der die desorbierten Schad
stoffe enthaltende Luftstrom der Ansaugluft des Motors
des Kraftfahrzeuges zugeführt wird.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Außenluft (6) den Adsor
bern (1, 2) über eine Klimaanlage (17) zugeführt wird.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die mit den Adsorbern (1, 2)
gereinigte Luft dem Personeninnenraum (5) über die
Fahrzeugheizung (22) zugeführt wird.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Adsorber (1, 2) mit ei
ner Wärmeisolierung versehen sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zum Umschalten der Adsorber
(1, 2) vom Adsorptions- auf den Desorptionsbetrieb Sen
soren vorgesehen sind, die den Schadstoffgehalt in dem
aus dem jeweiligen Adsorber bei Adsorptionsbetrieb aus
tretenden Luftstrom erfassen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Adsorber (1, 2) Sensoren zugeordnet sind,
die den Schadstoffgehalt des Luftstroms erfassen, der
bei Adsorptionsbetrieb in den Adsorber (1, 2) ein- bzw.
aus dem Adsorber (1, 2) austritt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Zeitintervallschaltung zum
Umschalten der Adsorber (1, 2) von Adsorptions- auf
Desorptionsbetrieb vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß vor jedem Adsorber (1, 2)
ein Filter zur Partikelabtrennung angeordnet ist.
Priority Applications (2)
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DE1997130291 DE19730291A1 (de) | 1997-07-15 | 1997-07-15 | Vorrichtung zum Reinhalten der Luft im Personeninnenraum eines Kraftfahrzeuges |
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