DE19728000A1 - Verfahren zur Herstellung von Terrazzoböden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von TerrazzobödenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Terrazzoböden gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Terrazzoböden dieser Art sind bereits bekannt (vgl. Seiten 62 bis 70 des Buches
"Estriche und Bodenbeläge im Hochbau" von Friedrich Eichler, erschienen 1955
im VEB Verlag Technik, Berlin) und werden unter Verwendung von farbigen
Zuschlägen und weißem bzw. grauem Portlandzement in vielen Farben
ausgeführt. Terrazzoböden sind dauerhaft, strapazierfähig, nicht brennbar und
leicht zu pflegen. Ihre Oberfläche wird meist geschliffen, zum Teil auch poliert.
Terrazzoböden werden in der Hauptsache in Wohnhäusern, Eingangshallen von
öffentlichen und privaten Gebäuden, Krankenhäusern, Kantinen, usw. eingesetzt.
Terrazzoböden werden, nach dem heutigen Stand der Technik, entweder mittels
einer Ausgleichsschicht auf den Rohbeton, oder, bei ausreichender Ebenheit,
direkt auf den Rohbeton aufgebracht. Aus konstruktiven Gründen werden
Trennschienen aus Messing oder Kunststoff in die Ausgleichsschicht oder den
Rohbeton, ab einer Größe von über 10 m2, technisch notwendig. Anschließend
wird die Masse mittels Terrazzokellen aufgezogen und durch Walzen verdichtet.
Frühestens 2-3 Tage nach dem Einbringen kann der Terrazzo mit
Fußbodenschleifmaschinen geschliffen werden. Dabei werden ca. 3-5 mm der
Oberfläche abgeschliffen. Nach verschiedenen Schleifvorgängen, mit
unterschiedlichen Körnungen, kann der Boden bis zum Feinschliff bearbeitet
werden. Anschließend können verschiedene Pflegemittel aufgebracht werden.
Fugenlose Terrazzoböden werden, nach dem heutigen Stand der Technik aus
Quarzsanden, Zement, Farbpigmenten, Granit und/oder Marmorsanden und/oder
gewaschenen Sanden, durch den Zuschlag von wäßrigen Kunstharzdispersionen
und einer wäßrigen Lösung eines Modifizierungsmittels für die Verflüssigung
hergestellt. Die Masse für den Terrazzoboden wird an Ort und Stelle gemischt und
fugenlos verlegt. Die Terrazzoböden werden nach ca. 7 Tagen mit
Fußbodenschleifmaschinen geschliffen. Anschließend können
Silikonimprägnierung oder Pflegemittel aufgebracht werden. (vgl. Patent-Nr.
DE 44 29 115 C1, Verfahren zur Herstellung von Terrazzoböden, Patentinhaber
Hofmeister Industriefußboden GmbH D-84323 Massing, Erfinder Robert
Schmöller).
Das Problem des Terrazzobodens ist, daß eine Aufbauhöhe von ca. 10-25 mm
aufgrund der Zusammensetzung der verwendeten Zuschlagstoffe nötig ist. Aus
diesem Grunde können aus dem heutigen Stand der Technik Terrazzoböden nur
dort eingesetzt werden, wo aus konstruktiven Gründen diese Aufbauhöhe zur
Verfügung steht.
Ein weiteres Problem ist, daß die nach dem heutigen Verfahren hergestellten
Terrazzoböden nur bedingt widerstandsfähig sind gegen chemische Substanzen
wegen des eingesetzten Bindemittels Zement. Es gibt eine Vielzahl von
Chemikalien, die die heute bekannten Terrazzoböden an- oder auflösen. Es kann
zur Fleckenbildung in Terrazzoböden durch gewisse Flüssigkeiten führen, die
nicht mehr zu entfernen sind, weil diese schnell und tief in den Boden eindringen
können. Deshalb können heute in einigen Bereichen Terrazzoböden nicht
eingesetzt werden.
Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde,
daß Terrazzoböden heute auch bei niedrigen Einbauhöhen von 3-15 mm
eingesetzt werden können.
Dieses Problem wird durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale
gelöst. Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß
bei der Herstellung von Terrazzoböden bestehend aus Quarzsanden und/oder
Granitsanden und/oder Marmorsanden und/oder gewaschenen Sanden und/oder
Glaskugeln und/oder Mosaiksteinen und/oder Farbpigmenten und/oder
Farbpasten durch den Zuschlag von Epoxidharz und Epoxidhärter oder
Polyesterharz und Polyesterhärter oder Polyurethanharz und Polyurethanhärter
oder Methacrylatharz und Methacrylathärter und/oder Lösemittel verwendet
werden und ein fugenloser Terrazzoboden hergestellt wird.
Durch den Einsatz von Kunstharzen als Bindemittel im Terrazzoboden kann dieser
in einer geringen Schichtstärke ab 3 mm hergestellt werden. Des weiteren wird
durch den Einsatz von Kunstharzen als Bindemittel die mechanische und
chemische Widerstandsfähigkeit erhöht. Es wird die Elastizität und die
Biegezugfestigkeit des Terrazzobodens verbessert. Der Terrazzoboden ist
innerhalb weniger Stunden ausgehärtet und begehbar und kann nach wenigen
Tagen geschliffen werden.
Ein weiterer Vorteil ist, daß durch den Einsatz der im Patentanspruch 1 genannten
Kunstharze und -härter die chemische Widerstandsfähigkeit des Terrazzobodens
erhöht wird. Je nach chemischer Bodenbeanspruchung kann so das
entsprechende Kunstharzsystem wie z. B. Epoxidharz und -härter als Bindemittel
ausgewählt werden.
Ein weiterer Vorteil durch den Einsatz von Kunstharzen als Bindemittel ist, daß der
Terrazzoboden mit Schleifmaschinen im Trockenschleifverfahren geschliffen
werden kann und somit umfangreiche Abdichtungs- und Abklebemaßnahmen
entfallen, um zu verhindern, daß Wasser in das Bauwerk eindringen kann.
Eine vorteilhafte Ausstattung der Erfindung ist im Patentanspruch 2 angegeben.
Die Weiterbildung nach Patentanspruch 2 ermöglicht es, die Masse für den
Terrazzoboden an Ort und Stelle zu erzeugen und fugenlos zu verlegen. Dabei
wird die Masse in einer Mischanlage in der richtigen Rezeptur vermischt.
Als Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden ein Terrazzoboden mit
dem Bindemittel Epoxidharz und -härter und aus Quarzsanden näher
beschrieben.
Für die Herstellung des fugenlosen Terrazzobodens wird auf einem gereinigtem
Rohbeton der Güte B25 eine Grundierung aufgebracht, die an Ort und Stelle
hergestellt wird. Das Mischungsverhältnis der Grundierung ist 66,67% Epoxidharz
und 33,33% Epoxidhärter. Die Grundierung wird mittels Lammfellroller auf den
Rohbeton aufgebracht. Auf diese Grundierung wird ein Quarzsand mit einer
Körnung von 0,8 mm aufgestreut bevor die Grundierung ausgehärtet ist. Der
Vorteil der Untergrundvorbereitung aus Epoxidharz besteht in einer
hervorragenden Haftung zum Rohbeton. Die anschließende Abstreuung mit
Quarzsand dient der optimalen Haftung des fugenlosen Terrazzobodens mit dem
Rohbeton. Zudem wird durch die Epoxidharzgrundierung der Rohbeton in der
obersten Zone verfestigt. Innerhalb von 24 Stunden nach Auftragen der
Grundierung wird die an Ort und Stelle gemischte Masse in einer Dicke von 3-15
mm in der nachher beschriebenen Rezeptur fugenlos aufgebracht. Diese Masse
wird verdichtet und kann nachfolgend maschinell geglättet werden. Mit Ausnahme
der Baudehnungsfugen kann dieser Terrazzoboden fugenlos über beliebig große
Flächen verlegt werden.
Nach ca. 7 Tagen wird der Terrazzoboden mit Fußbodenschleifmaschinen im
Trockenschleifverfahren oder Naßschleifverfahren geschliffen. Dabei ergibt sich
der Vorteil, daß je nach Dicke des Terrazzobodens nur ca. 1-4 mm der
Oberfläche abgeschliffen werden. Der fugenlose Terrazzoboden kann bis zum
Feinschliff bearbeitet werden. Anschließend können Imprägnierungen auf
Kunstharzbasis oder Silikonbasis aufgebracht werden.
Ein Beispiel für eine erfindungsgemäße Rezeptur mit Volumenprozentverteilung
ist im nachfolgenden genannt:
Epoxidharz | 16,00% |
Epoxidhärter | 8,00% |
Farbpaste | 1,00% |
Quarzsandmischung | 73,00% |
Glaskugeln, Spheriglas SP 00 | 2,00% |
100,00% |
Durch einen Anteil von 24,00% Bindemittel Epoxidharz und -härter auf die
gesamte Mischung, bei der unter Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung, kann
der Terrazzoboden fugenlos hergestellt werden. Die erfindungsgemäße Rezeptur
ist für einen Terrazzoboden in der Dicke von 6-8 mm gedacht.
Die erfindungsgemäße Rezeptur kann auch in der Weise variiert werden, daß an
Stelle der Quarzsande in der gleichen Volumenverteilung auch andere Sande
verwendet werden.
Die erfindungsgemäße Rezeptur kann auch in der Weise variiert werden, daß bei
höheren Schichtstärken der Anteil von Epoxidharz und -härter als Bindemittel bis
zu 12% verringert werden kann und der Anteil der Quarzsandmischung
entsprechend erhöht wird. Bei geringeren Schichtstärken wird der Epoxidharz und
-härter Anteil als Bindemittel bis zu 40% erhöht und der Anteil der
Quarzsandmischung entsprechend verringert.
Die erfindungsgemäße Rezeptur kann auch in der Weise variiert werden, daß an
Stelle der Bindemittel Epoxidharz und -härter, Polyesterharz und -härter, oder
Polyurethanharz und -härter, oder Methacrylatharz und -härter und/oder
Lösemittel verwendet werden können, je nach chemischer und mechanischer
Beanspruchung des Terrazzobodens.
Die erfindungsgemäße Rezeptur kann auch in der Weise variiert werden, daß an
Stelle der verwendeten Glaskugeln, die der leichteren Verarbeitung dienen, ein
Feinsand wie z. B. Geba verwendet wird.
Die erfindungsgemäße Rezeptur kann auch in der Weise variiert werden, daß in
die noch nicht ausgehärtete Grundierung Mosaiksteine eingesetzt werden, die bei
der Aushärtung der Grundierung einen festen Verbund mit dem Rohbeton
eingehen. Die Grundierung wird wie in der erfindungsgemäßen Rezeptur mit
Quarzsand abgestreut. Innerhalb von 24 Stunden nach Auftragen der Grundierung
und dem Einsetzen der Mosaiksteine wird die in der erfindungsgemäßen Rezeptur
genannten Masse aufgebracht. Dabei gehen die Mosaiksteine mit der Masse eine
feste Verbindung ein. Nach ca. 7 Tagen wird in gewohnter Weise der
Terrazzoboden geschliffen und weiter bearbeitet. Durch die feste Verankerung der
Mosaiksteine brechen diese beim Schleifen nicht aus und können aus optischen
Gesichtspunkten beliebig angeordnet werden.
Die Erfindung ergibt gegenüber dem Terrazzoboden eine erhebliche Verbilligung
der Verlegung, da durch die geringeren Schichtstärken des Terrazzobodens
erheblich Zeit in der Verlegung eingespart werden kann. Zusätzlich ergibt sich
eine Verbilligung der Schleifarbeiten da das Trockenschleifverfahren eingesetzt
werden kann und geringere Schichtstärken abgeschliffen werden müssen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Terrazzobodens besteht darin, daß er
wesentlich widerstandsfähiger ist gegen chemische Belastungen. Auslaufende
Flüssigkeiten dringen nicht so leicht und tief in den Boden ein. Der Terrazzoboden
ist weniger anfällig für Verschmutzungen. Die Reinigung und Pflege ist dadurch
wesentlich einfacher.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der erfindungsgemäße, fugenlose
Terrazzoboden aufgrund der geringen Schichtstärke bei Sanierungen, An- und
Umbauten und überall dort, wo aus konstruktiven Gründen nur geringe
Einbauhöhen möglich sind, eingesetzt werden kann. Z.B. in
Dienstleistungszentren, Ausstellungshallen, Messehallen, Altbausanierungen,
Großküchen, Bäder, Labore, Operationsräume und in Bereichen, in denen
chemische und mechanische Belastungen auf den Boden wirken und gleichzeitig
Wert auf eine natürliche Optik gelegt wird. Durch die geringe Schichtstärke kann
eine sehr feine Terrazzostruktur erreicht werden, was optisch eine besondere
Note darstellen kann.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß Mosaiksteine in einem beliebigen Raster in
den fugenlosen Terrazzoboden eingefügt werden können und somit eine Vielzahl
an Gestaltungs- und Designvariationen möglich sind.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Terrazzoböden, bestehend aus Quarzsanden
und/oder Granitsanden und/oder Marmorsanden und/oder gewaschenen
Sanden und/oder Glaskugeln und/oder Mosaiksteinen und/oder
Farbpigmenten und/oder Farbpasten,
dadurch gekennzeichnet,
daß als weiterer Zuschlag Epoxidharz und Epoxidhärter oder Polyesterharz
und Polyesterhärter oder Polyurethanharz und Polyurethanhärter oder
Methacrylatharz und Methacrylathärter und/oder Lösemittel verwendet
werden und ein fugenloser Terrazzoboden hergestellt wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erzeugung der Masse des Terrazzobodens, an Ort und Stelle, durch
die Vermischung der eingesetzten Materialien, erfolgt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997128000 DE19728000A1 (de) | 1997-07-01 | 1997-07-01 | Verfahren zur Herstellung von Terrazzoböden |
DE29724329U DE29724329U1 (de) | 1997-07-01 | 1997-07-01 | Terrazzoboden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997128000 DE19728000A1 (de) | 1997-07-01 | 1997-07-01 | Verfahren zur Herstellung von Terrazzoböden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19728000A1 true DE19728000A1 (de) | 1999-02-04 |
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ID=7834264
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997128000 Ceased DE19728000A1 (de) | 1997-07-01 | 1997-07-01 | Verfahren zur Herstellung von Terrazzoböden |
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Country | Link |
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