DE19725267A1 - Verfahren zum Schutz von Gleichstrommotoren vor thermischer Überlastung - Google Patents
Verfahren zum Schutz von Gleichstrommotoren vor thermischer ÜberlastungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schutz von
Gleichstrommotoren vor thermischer Überlastung mit
den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merk
malen.
Es ist bekannt, daß Gleichstrommotoren, beispiels
weise in Kraftfahrzeugen, als Stellmotoren eingesetzt
werden. Diese werden mit einer von einer Kraftfahr
zeugbatterie bereitgestellten Versorgungsspannung be
trieben. Die Gleichstrommotoren werden unter anderem
auch in thermisch kritischen Bereichen des Kraftfahr
zeugs, beispielsweise in unmittelbarer Nähe einer
Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeugs, eingesetzt.
Als Beispiel soll hier ein elektrisches Stellsystem
für einen variablen Ventilhub der Brennkraftmaschine
zur drosselfreien Laststeuerung genannt sein. Der
Ventilhub wird hierbei über eine durch einen Fahr
zeugführer beeinflußbare Lastanforderung, durch Be
tätigen des Gaspedals, gesteuert. Erfolgt eine wie
derholte, kurzfristige Lastanforderung, führt dies zu
einer starken thermischen Belastung der Stellmotoren
des Stellsystems.
Bekannt ist, zum Schutz von Gleichstrommotoren vor
thermischer Überlastung eine Gehäusetemperatur der
Gleichstrommotoren über ein Bimetall zu erfassen,
welches in Abhängigkeit der Überschreitung einer zu
lässigen Gehäusetemperatur den Gleichstrommotor
stromlos schaltet. Hierbei ist nachteilig, daß eine
Wiedereinschaltung des Gleichstrommotors erst nach
einer Verzögerungszeit, die durch eine thermische
Trägheit des Bimetalls gegeben ist, möglich ist. Wäh
rend dieser Zeit ist der Stellmotor nicht ansteuer
bar.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den im Anspruch 1
genannten Merkmalen bietet demgegenüber den Vorteil,
daß eine Ansteuerung des Gleichstrommotors auch in
der Nähe von dessen thermisch kritischen Bereich mög
lich ist. Dadurch, daß eine Rotortemperatur des
Gleichstrommotors aus einem Ankerstrom und einer Um
gebungstemperatur des Gleichstrommotors ermittelt
wird, die Rotortemperatur mit einer maximal zulässi
gen Rotortemperatur verglichen wird und über einen,
eine Versorgungsspannung des Gleichstrommotors be
reitstellende Reglereinheit in Abhängigkeit des Ver
gleichs der ermittelten Rotortemperatur mit der zu
lässigen Rotortemperatur eine getaktete Versorgungs
spannung bereitgestellt wird, ist es vorteilhaft mög
lich, eine thermische Trägheit einer die Versorgungs
spannung beeinflussenden Reglereinheit auszuschlie
ßen. Hierdurch wird insbesondere auch die Ansteuerung
des Gleichstrommotors, und somit die Ausführung von
Stellbewegungen, im thermisch kritischen Temperatur
bereich des Gleichstrommotors möglich, ohne daß
dieser überlastet wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den in den Unteransprüchen genannten
Merkmalen.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungs
beispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Verfahrens zum
Schutz eines Gleichstrommotors vor
thermischer Überlastung und
Fig. 2 einen Ermittlungsalgorithmus eines
Ankerstroms des Gleichstrommotors.
Anhand des in Fig. 1 gezeigten Blockschaltbildes
wird die Durchführung des Verfahrens zum Schutz von
Gleichstrommotoren vor thermischer Überlastung ver
deutlicht. Im nachfolgenden Ausführungsbeispiel wird
davon ausgegangen, daß Gleichstrommotoren 10 eines
Stellsystems für einen variablen Ventilhub an Brenn
kraftmaschinen von Kraftfahrzeugen vor thermischer
Überlastung geschützt werden sollen. Selbstverständ
lich läßt sich das Verfahren auch für jeden anderen
Gleichstrommotor anwenden.
Ziel des Verfahrens ist es, einen Ankerstrom IA zu
einem Gleichstrommotor 10 zu beeinflussen. Als
Ausgangsgröße des Verfahrens dient einerseits der
Ankerstrom IA selber und eine Umgebungstemperatur TM
des Gleichstrommotors 10.
Der Ankerstrom IA kann entweder unmittelbar gemessen
werden oder dieser wird, wie anhand von Fig. 2 noch
erläutert wird, berechnet. Die Umgebungstemperatur TM
kann aus einer Kühlwassertemperatur der Brennkraft
maschine des Kraftfahrzeugs entnommen werden. Da der
Gleichstrommotor 10 zur Ansteuerung der Ventile der
Brennkraftmaschine mit dem Zylinderkopf der Brenn
kraftmaschine integriert ist, kann die Kühlwasser
temperatur der Brennkraftmaschine als Umgebungs
temperatur TM des Gleichstrommotors 10 angenommen
werden.
Über einen Multiplizierer 12 wird das Quadrat IA 2 des
Ankerstroms IA ermittelt. Aus dem Quadrat des Anker
stroms IA und einem Ankerwiderstand RA läßt sich eine
einem Rotor des Gleichstrommotors 10 zugeführte Wär
meleistung Pzu als Ohmsche Verlustleistung des Anker
stroms IA ermitteln. Über ein Subtrahierglied 14 wird
von der dem Rotor zugeführten Wärmeleistung Pzu eine
vom Rotor abgeführte Wärmeleistung Pab abgezogen.
Hierzu wird über ein Subtrahierglied 16 die
Umgebungstemperatur TM von einer Rotortemperatur TR
abgezogen und die sich ergebende Differenz einem
Funktionsglied 18 zugeführt, das aus dieser Differenz
und einem thermischen Übergangswiderstand Rth zwi
schen dem Rotor und einer Umgebung des Gleichstrom
motors 10 die abgeführte Wärmeleistung Pab berechnet.
Die Differenz zwischen zugeführter Wärmeenergie Pzu
und abgeführter Wärmeenergie gab wird einem Funk
tionsglied 20 zugeführt, das über eine Integration
die in dem Rotor verbleibende Wärmeenergie ermittelt
und aus dieser durch Division mit einer Wärme
kapazität Cth des Rotors die aktuelle Rotortemperatur
TR ermittelt.
Die Rotortemperatur TR wird einem Vergleicher 22 zu
geführt, der die aktuelle Rotortemperatur TR mit ei
ner maximal zulässigen Rotortemperatur Tmax ver
gleicht. Ein Ausgang des Vergleichers 22 ist über
einen Multiplizierer 24 mit einem Ausgang einer
Reglereinheit 26 verbunden, die eine Versorgungs
spannung für den Gleichstrommotor 10 bereitstellt.
Der Vergleicher 22 ermittelt, ob die zulässige maxi
male Temperatur Tmax von der aktuellen Rotortempera
tur TR überschritten wird oder nicht. Hierdurch er
gibt sich ein Ausgangssignal 0 oder 1. Wird die maxi
mal zulässige Temperatur Tmax von der Rotortemperatur
TR überschritten, wird über den Multiplizierer 24 der
Ausgang der Reglereinheit 26 auf 0 geschaltet und
somit ein Stromfluß zum Gleichstrommotor 10 unter
brochen. Hierdurch setzt sofort eine Abkühlphase des
Rotors ein, so daß die Rotortemperatur TR sinkt.
Durch die Unterbrechung der Stromzufuhr wird einer
seits der Ankerstrom IA beeinflußt, der als Ausgangs
größe zur Ermittlung der Rotortemperatur TR dient.
Andererseits verändert sich das Temperaturgefälle
zwischen der Rotortemperatur TR und der Umgebungs
temperatur TM, so daß sich die hieraus ergebende
Differenz ebenfalls sofort in die Berechnung der
aktuellen Rotortemperatur TR einfließt. Sinkt die
Rotortemperatur TR unter die maximale Temperatur
Tmax, wird über den Vergleicher 22 der Ausgang der
Reglereinheit 26 wieder auf 1 geschaltet, so daß die
Unterbrechung zwischen der Reglereinheit 26 und dem
Gleichstrommotor 10 aufgehoben wird und die Versor
gungsspannung wieder anliegt und eine Ansteuerung des
Stellmotors 10 möglich ist.
Durch den erneut fließenden Ankerstrom IA durch den
Rotor wird die Rotortemperatur TR des Gleichstrom
motors 10 wieder erhöht, so daß bei Überschreiten der
maximal zulässigen Temperatur Tmax der Ausgang der
Reglereinheit 26 wieder auf 0 geschaltet wird. Dieser
Schaltvorgang wiederholt sich fortlaufend, solange
sich die Rotortemperatur TR in einem thermisch kriti
schen Bereich des Gleichstrommotors 10, also in der
Nähe der maximal zulässigen Temperatur Tmax befindet.
Über die sich ergebende Rückkopplung des Ankerstroms
IA auf die Berechnung der Rotortemperatur TR und die
sich hieraus ergebende Unterbrechung der Spannungs
versorgung des Gleichstrommotors 10, die wiederum den
Ankerstrom IR beeinflußt, stellt sich die Schalt
frequenz des Zu- bzw. Abschaltens der Spannungsver
sorgung des Gleichstrommotors 10 selbsttätig ein.
Hierdurch wird einerseits sichergestellt, daß eine
Stellbewegung mittels des Gleichstrommotors 10 auch
in dessen thermischen Grenzbereichen noch möglich
ist, eine Überlastung jedoch durch das getaktete Ein- bzw.
Ausschalten vermieden wird. Aufgrund der Berech
nung der Parameter, die in den Vergleich der Rotor
temperatur TR mit der maximal zulässigen Temperatur
Tmax eingehen, ist die Anordnung zusätzlicher, ther
misch träge reagierender Bauelemente nicht notwendig.
Anhand von Fig. 2 wird die Möglichkeit der Ermitt
lung des Ankerstroms IA verdeutlicht. Der Ankerstrom
IA kann entweder unmittelbar am Gleichstrommotor 10
gemessen werden, was jedoch zusätzliche Meßeinrich
tungen erforderlich macht. Der Ankerstrom IA läßt
sich jedoch nachbilden, wenn von der Ankerspannung
UA, die als Versorgungsspannung bekannt ist, über ein
Subtrahierglied 28 die in der Ankerwicklung induzier
te Spannung Ui abgezogen wird. Die induzierte Span
nung Ui läßt sich über ein Funktionsglied 30 aus
einer Drehzahl d des Gleichstrommotors 10 und einer
Strom-Momentkonstante c ermitteln. Die Drehzahl d
kann über ein nicht dargestelltes Differenzierglied
aus einem Drehwinkel ω des Rotors des Gleichstrom
motors 10 ermittelt werden.
Die sich ergebende Differenz aus der Ankerspannung UA
und der induzierten Spannung Ui wird einem weiteren
Funktionsglied 32 zugeführt, wobei eine Division
durch den Ankerwiderstand RA unter Berücksichtigung
einer Zeitkonstante
wobei L die Induktivität der Ankerwicklung ist,
erfolgt. Hierdurch wird eine durch die Induktivität L
verursachte Verzögerung berücksichtigt. Am Ausgang
des Funktionsgliedes 32 liegt ein dem Ankerstrom IA
entsprechendes Signal an, das in die anhand von Fig.
1 gezeigte Ermittlung der Rotortemperatur TR ein
fließen kann.
Claims (5)
1. Verfahren zum Schutz von Gleichstrommotoren vor
thermischer Überlastung, wobei eine Temperatur des
Gleichstrommotors erfaßt und die erfaßte Temperatur
mit einer vorgebbaren maximalen Temperatur verglichen
wird und bei Überschreiten der maximalen Temperatur
eine Unterbrechung einer Spannungsversorgung des
Gleichstrommotor erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Rotortemperatur (TR) des Gleichstrommotors (10)
aus einem Ankerstrom (IA) und einer Umgebungstempera
tur (TM) des Gleichstrommotors (10) ermittelt wird,
die Rotortemperatur (TR) mit einer maximal zulässigen
Rotortemperatur (Tmax) verglichen wird und über eine,
eine Versorgungsspannung des Gleichstrommotors (10)
bereitstellende Reglereinheit (26) in Abhängigkeit
des Vergleichs der Rotortemperatur (TR) mit der
maximal zulässigen Rotortemperatur (Tmax) eine
Taktung der Versorgungsspannung erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ankerstrom (IA) am Gleichstrommotor (10) ge
messen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ankerstrom (IA) berechnet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rotortemperatur (TR)
aus einer Differenz einer dem Rotor zugeführten Wär
memenge (Pzu) und einer vom Rotor abgeführten
Wärmemenge (Pab), und einer Wärmkapazität (Cth) des
Rotors ermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die abgeführte Wärmemenge
(Pab) aus einer Differenz der aktuellen Rotor
temperatur (TR) und einer Umgebungstemperatur (TM)
und einem thermischen Übergangswiderstand (Rth)
zwischen dem Rotor und der Umgebung des Gleichstrom
motors (10) ermittelt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997125267 DE19725267A1 (de) | 1997-06-13 | 1997-06-13 | Verfahren zum Schutz von Gleichstrommotoren vor thermischer Überlastung |
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DE1997125267 DE19725267A1 (de) | 1997-06-13 | 1997-06-13 | Verfahren zum Schutz von Gleichstrommotoren vor thermischer Überlastung |
Publications (1)
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ID=7832535
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE19725267A1 (de) |
WO (1) | WO1998058433A1 (de) |
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