DE19724627A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Entnahme von warmem Tiefenwasser - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Entnahme von warmem TiefenwasserInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Entnahme
von warmem Tiefenwasser mit einer Erdwärmesondenanordnung
gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1 und eine
Vorrichtung zur Entnahme von warmen Tiefenwasser mit einer
Erdwärmesondenanordnung gemäß Oberbegriff des
Patentanspruches 4.
Die Wärmegewinnung mit rohrförmigen Erdwärmesonden ist
bekannt. Dabei sind zwei Typen zu unterscheiden. Es kann
durch die rohrförmige Erdwärmesonde im Erdinnern
vorhandenes warmes Wasser abgepumpt werden, oder es wird
von der Erdoberfläche durch die rohrförmige Erdwärmesonde
Wasser ins Erdinnere geleitet und auf dem Weg zum unteren
Ende der Erdwärmesonde und auch beim nachfolgenden
Aufstieg durch die Erdwärme erwärmt. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auf den ersten Typus.
Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, mit einem
Bohrgerät eine im wesentlichen vertikale Bohrung ins
Erdinnere zu treiben, bis deren Ende eine warmes Wasser
führende Schicht erreicht. Dieses warme Wasser kann
anschließend durch ein ins Bohrloch eingesetztes Rohr an
die Erdoberfläche gepumpt werden. Befindet sich die
Warmwasser führende Schicht sehr nahe der Erdoberfläche,
so wird das heraufgepumpte warme Wasser auf seinem Weg zur
Erdoberfläche nicht mehr weiter erwärmt, und es muß dafür
gesorgt werden, daß beim Durchfließen kälterer Schichten
eine Abkühlung vermieden werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Entnahme von warmem Tiefenwasser zu
schaffen, mit denen das gefaßte Wasser auf dem Weg zur
Erdoberfläche zusätzlich erwärmt werden kann.
Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den
Merkmalen des Patentanspruches 1 sowie eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Patentanspruches 4.
Die Wasserfassung kann auf im wesentlichen beliebiger Höhe
zwischen der Erdoberfläche und dem unteren Ende des
Bohrloches erfolgen. Je weiter oben die Wasserfassung
liegt, umso länger kann die Erwärmungsstrecke gegen das
Erdinnere ausgebildet werden. Es ist auch möglich, das
gefaßte Wasser mit der Erdwärmesonde durch weitere Wasser
führende und wärmere Zonen hindurchzuleiten, auch wenn die
Wasserqualität in diesen Zonen ungeeignet ist für eine
Entnahme. Geeignet angeordnete Isolationsbereiche bewahren
das in den wärmeren Zonen aufgewärmte Wasser vor einer
Abkühlung beim Durchfließen oberflächennaher Zonen oder
kälteres Wasser führender Zonen.
Anhand eines illustrierten Ausführungsbeispieles wird die
Erfindung näher erläutert. Es zeigt die einzige Figur
einen Querschnitt durch ein schematisch dargestelltes
Bohrloch mit einer Erdwärmesonde in koaxialer Anordnung.
In einer Bohrung 1, die im Erdreich 3 erstellt worden ist
und eine Tiefe von mehreren 100 m, beispielsweise 800 m
aufweist, ist ein Steigrohr 5 eingesetzt, das von der
Oberfläche 7 bis nahe an den Grund 9 des Bohrloches 1
reicht. Im höchst gelegenen Bereich A ist der Durchmesser
D1 des Steigrohres 5 zur Aufnahme einer Unterwasserpumpe
vorzugsweise größer als in den darunter liegenden
Bereichen A bis F. Der dünnere Rohrabschnitt mit
Durchmesser D2 ist konzentrisch von einem Mantel- oder
Außenrohr 11 umgeben, das ebenfalls bis zum Grund 9 des
Bohrloches 1 geführt ist und unten durch einen Deckel 13
oder einen Zementpfropfen abgeschlossen ist. Das obere
Ende des Mantelrohres 11 liegt etwa an der Kontaktstelle
des Bereiches A mit dem Bereich B. Im Bereich B ist das
Mantelrohr 11 mit einer Vielzahl von Bohrungen oder
Schlitzen 15 in Form eines Filterrohres ausgebildet,
welche den Durchtritt von Wasser in den Zwischenraum 17
zwischen dem Steigrohr 5 und dem Mantelrohr 11 erlauben.
Das Bohrloch 1 ist oberhalb und unterhalb des Bereiches B
abgedichtet, so daß nur Wasser aus der Zone im Bereich B
durch die Bohrungen oder Schlitze 15 in das Mantelrohr 11
eintreten kann. Das untere Ende 19 des Steigrohres 5 liegt
entweder in einem Abstand zum Deckel 13, so daß die
untere Öffnung des Steigrohres 5 freiliegt, oder es sind
im unteren Endbereich des Steigrohres 5 ebenfalls Schlitze
oder Perforationen ausgebildet, welche den Eintritt bzw.
Übertritt von Wasser aus dem Zwischenraum 17 in das
Steigrohr 5 ermöglichen.
Das obere Ende des Steigrohres 5 ist als Pumpenkammer mit
Durchmesser D1 ausgebildet, so daß es mit einer Pumpe P
verbunden resp. eine Pumpe aufnehmen kann, welche das aus
dem Bereich (B) zufließende Wasser schöpft.
Im folgenden werden das Verfahren zur Entnahme von
zusätzlich erwärmtem Tiefenwasser und die dazu verwendete
Vorrichtung erläutert. Das Bohrloch 1 von der Gesamtlänge
bzw. Tiefe LT, führt im dargestellten Beispiel durch fünf
verschiedene Gesteinsschichten, kurz als Bereiche A bis F
bezeichnet. Der Bereich A ist nicht wasserführend, und es
kann ihm - da oberflächennahe gelegen - keine
wirtschaftlich nutzbare Wärme entzogen werden. Der durch
diesen Bereich A führende Teil des Steigrohres 5 kann
daher vorzugsweise von einer Isolation 21 umgeben sein.
Der darunter liegende Bereich B ist wasserführend und die
Qualität des Wassers für eine Nutzung geeignet. Allerdings
ist die Temperatur T₀ des Wassers für eine Nutzung,
beispielsweise als Thermalwasser, zu niedrig. Unterhalb
des Bereiches B liegt wiederum ein im wesentlich
wasserfreier Bereich C unter dem ein wasserführender
Bereich D anschließt. Die Temperatur T₁ im Bereich D ist
wohl höher als im Bereich B, jedoch das Wasser für die
Nutzung ungeeignet. Sie weist z. B. einen zu hohen Mineral-
oder Gasgehalt auf. Unterhalb des Bereiches D liegt
wiederum eine beispielsweise sehr dicke, nicht
wasserführende Schicht E, an die unten im Bereich F
wiederum eine wasserführende Schicht mit einer
Wassertemperatur T₂ anschließt. Deren Temperatur liegt
wiederum höher als die diejenige im Bereich B. Allerdings
ist die Nutzung dieses Wassers nicht möglich, da
beispielsweise dessen Mineral- oder Gasgehalt ebenfalls zu
hoch ist. Nutzbar aber ist dessen Wärmeinhalt. Die Nutzung
des Wärmeinhaltes der wasserführenden Schicht F und auch
der darüber liegenden wasserfreien und wasserführenden
Schichten B bis E ist dennoch möglich, und zwar dadurch,
daß durch die Öffnungen 15 im Mantelrohr 11 Wasser in den
Zwischenraum 17 gelangt und zwangsweise sukzessive nach
unten fließt. Durch das Loch am unteren Ende des
Steigrohres 5 oder durch dort angebrachte Schlitze kann
das Wasser aus dem Bereich B im Steigrohr 5 wieder nach
oben fließen. Auf dem Weg aus dem Bereich B nach unten
und wieder zurück nimmt das Wasser von der Umgebung über
den Mantel des Mantelrohres 11 Wärme auf und kann durch
die Pumpe mit einer Temperatur T₃ abgesaugt werden, welche
über der Temperatur T₀ im Entnahmebereich B liegt.
Es ist auch denkbar, daß in einem oder mehreren der
vertikal zweimal durchflossenen Bereiche B bis F eine
niedrigere Temperatur herrscht als in einem der darüber
liegenden Bereiche. Ist dies der Fall, so kann das
Mantelrohr 11 im jeweiligen Bereich, angenommen es sei der
Bereich C, mit einer Isolation 23 umgeben werden.
Ebenfalls um eine Rückkühlung zu vermeiden, kann das
gesamte oder zumindest der obere Teil des Steigrohres 5
isoliert werden, um einen Rückfluß von Wärme in das
Wasser im Zwischenraum 17 zu verhindern.
Der unvermeidbare Zwischenraum 25 zwischen der
Bohrlochwandung und der Erdwärmesonde bzw. der darum
gelegten Isolation wird in bekannter Weise durch ein gut
wärmeleitendes Material bzw. nach bohrtechnischen
Erfordernissen ausgefüllt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Entnahme von warmem Tiefenwasser mit
einer Erdwärmesondenanordnung, bei der das Tiefenwasser
von einem in das Tiefenwasser vorgetriebenes Steigrohr
gefaßt und von dort an die Erdoberfläche gepumpt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserfassung in einem
Bereich (B) oberhalb des unteren Endes (19) des
Steigrohres (5) gefaßt, in einem das Steigrohr (5)
umgebenden Mantelrohr (11) nach unten zum Ende (19) des
Steigrohres (5) geführt und von dort über ein parallel
zum Mantelrohr (11) verlaufendes Steigrohr (5) geleitet
und an die Erdoberfläche gepumpt wird, wobei das
Tiefenwasser auf seinem Weg nach unten durch das
umliegende Erdreich erwärmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Wasser durch das im Innern des Mantelrohres (11)
geführte Steigrohr (5) nach oben geleitet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steigrohr (5) im oberen
oberflächennahen Bereich gegenüber der Umgebung
thermisch isoliert geführt wird.
4. Vorrichtung zur Entnahme von warmem Tiefenwasser mit
einer Erdwärmesonde mit einem Steigrohr, durch welches
Tiefenwasser zwangsgeleitet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steigrohr (5) an seinem
unteren Ende (19) offen oder mit Filteröffnungen
versehen ist und daß das Mantelrohr (11) im Bereich
seines oberen Endes Bohrungen oder Schlitze (15) zur
Wasserfassung aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mantelrohr (11) das Steigrohr (5) konzentrisch
umgibt und unterhalb des oberen Endes des Steigrohres
(5) endet.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steigrohr (5) und/oder das
Mantelrohr (11) im obenliegenden Bereich wärmeisoliert
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in der oberen Zone im Bereich (B) der Zwischenraum
(25) zum Bohrloch (1) hin nach oben und nach unten
abgedichtet ist.
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Also Published As
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CH691326A8 (de) | 2001-08-31 |
AT409159B (de) | 2002-06-25 |
BG101673A (en) | 1998-03-31 |
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