DE19724578C2 - Radgabel und zugehörige Lenkrolle - Google Patents
Radgabel und zugehörige LenkrolleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft das technische Gebiet von Lenkrollen,
wie sie beispielsweise aus der EP 0 484 627 A1 bekannt sind.
Üblicherweise umfaßt eine gattungsgemäße Lenkrolle folgende
Konstruktions-Bauteile:
- - eine Radgabel mit zwei, beabstandet zueinander verlaufenden Schenkeln und einer die Schenkel verbindenden Abdeckung,
- - ein, zwischen den Schenkeln der Radgabel drehbar gelagertes Laufrad, sowie
- - einen Zapfen, der mit der Abdeckung verbunden ist und an dem die Radgabel drehbar geführt wird.
Die genannte Radgabel erfüllt mehrere Funktionen:
- - Sie dient als Lager für das Laufrad,
- - sie schützt das Laufrad vor Beschädigungen,
- - sie dient der verschwenkbaren Führung der Laufrolle um den Zapfen herum.
Derartige Lenkrollen werden beispielsweise für Einkaufs
wagen, Müllbehälter oder Krankenbetten eingesetzt. Sie sind
mit oder ohne Bremse (für das Laufrad) ausgebildet.
Bei allen Anwendungen unterliegt das Laufrad dem größten
Verschleiß und den größten mechanischen Beanspruchungen. Aus
diesem Grunde wurde bereits in der Vergangenheit dem Schutz
des Laufrades vor Beschädigungen Beachtung geschenkt. Dazu
hat man die Radgabeln - wie in der EP 0 484 627 A1 beschrie
ben - mit flächigen Seitenschenkeln ausgebildet. Die Seiten
schenkel der Radgabel besitzen dabei im wesentlichen eine
Dreieckform, die sich von der Abdeckung zur Lagerstelle des
Laufrades hin verjüngt.
Die bekannten Radgabeln werden aus einer sogenannten
"Platine" gestanzt oder durch Fließpressen geformt.
Derartige Formgebungsverfahren sind relativ aufwendig. Für
unterschiedliche Radgrößen müssen unterschiedliche Radgabeln
bereitgestellt werden.
Aus der EP 0 441 246 A1 ist eine Laufrolle bekannt, die zwei
Tragarme umfaßt, die als Drahtbiegeteile ausgebildet sind.
Hierdurch soll das Sauberhalten der Laufrolle im Einsatz
verbessert werden.
Die US 2,914,340 beschreibt, wie die US 2,987,752, eine
rund gebogene Radgabel für eine Laufrolle.
Alle vorbekannten Formen schaffen nur einen unzureichenden
Schutz der Laufrolle vor Beschädigungen und schaffen keine
Möglichkeit der Anpassung an unterschiedliche Radgrößen.
Hier setzt die, der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe an.
Sie besteht darin, eine Möglichkeit aufzuzeigen, Lenkrollen
der gattungsgemäßen Art konstruktiv einfacher zu gestalten,
zuverlässig vor Beschädigungen zu schützen und mit Radgabeln
auszubilden, die leicht an unterschiedliche Radgrößen
angepaßt werden können.
Dabei liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, daß
dieses Ziel durch eine neuartige Gestaltung der Radgabel auf
einfache Art und Weise erreicht werden kann.
Dabei geht die Erfindung zunächst davon aus, die Radgabel
aus einem Drahtbügel zu formen.
Ein solcher Drahtbügel läßt sich in einem einfachen Form
gebungsverfahren (durch Biegung) in die gewünschte Geometrie
bringen.
Wie nachstehend noch näher ausgeführt werden wird, schafft
die Erfindung vor allem auch die Möglichkeit, ausgehend von
ein und demselben Drahtbügel, diesen durch unterschiedliche
Formgebung an unterschiedliche Radgrößen anzupassen. Hier
durch entfällt die Notwendigkeit, für jede Radgröße ein
eigenes Werkzeug zur Herstellung der Radgabel bereitzu
stellen.
Durch eine ebenfalls nachstehend noch näher beschriebene
Formgebung des Drahtbügels wird darüber hinaus die Möglich
keit geschaffen, das zugehörige Laufrad weitestgehend vor
mechanischen Beschädigungen zu schützen.
In ihrer allgemeinsten Ausführungsform betrifft die
Erfindung eine Radgabel für eine Lenkrolle mit den
Merkmalen des Anspruchs 1.
Auf diese Weise wird ein Draht-Formteil bereitgestellt,
welches im konfektionierten Zustand (unter anderem nach
Einsetzen eines zugehörigen Laufrades) die Laufrolle sowohl
nach oben als auch seitlich sowie nach vorne und hinten
vorzugsweise über die Lauffläche hinaus umgreift und damit
vor mechanischen Beschädigungen schützt.
Der Drahtbügel kann aus einem rostfreien Werkstoff,
beispielsweise einem rostfreien Stahl oder Aluminium
bestehen. Dies hat den Vorteil, daß auch dann, wenn der
Drahtbügel selbst beschädigt wird, eine Rostbildung ver
hindert wird. Hierdurch wird die Lebensdauer der Lenkrolle
insgesamt verlängert.
Wie bereits ausgeführt bietet die erfindungsgemäße
Ausbildung der Radgabel die Möglichkeit, einen Drahtbügel
definierter Länge für Lenkrollen mit Laufrädern unterschied
licher Größe einzusetzen. Es bedarf dazu lediglich einer
entsprechenden Adaptierung der Formgebung des Drahtbügels.
Mit anderen Worten: gegenüber einer kleineren Laufrolle muß
bei einer größeren Laufrolle der Abstand zwischen der
zwischen den Basisabschnitten der Seitenschenkel aufgespann
ten Ebene und den freien Enden der Endabschnitte der Seiten
schenkel entsprechend vergrößert werden. Dies erfolgt auf ein
fache Weise durch Abknickungen zwischen den Basisabschnitten
und den Endabschnitten sowie durch entsprechende
Abknickungen im Bereich der Basisabschnitte und/oder
Endabschnitte der Seitenschenkel.
Eine weitere Möglichkeit der Anpassung ist dadurch gegeben,
daß der Winkel, unter dem die Endabschnitte zu den Basis
abschnitten verlaufen, angepaßt wird.
Der Drahtbügel kann prinzipiell jede beliebige Querschnitts
form aufweisen. Ein Rundstab bietet folgende Vorteile:
Ein Rundstab ist unempfindlich gegen Schmutz. Die Ver
letzungsgefahr für einen Benutzer wird auf ein Minimum
reduziert. Die Verformbarkeit eines Rundstabes (in die
gewünschte Geometrie der Radgabel) ist besonders einfach.
Darüber hinaus schafft ein Rundstab ein ansprechendes Aus
sehen.
Aus der Funktion der Radgabel zur Verwendung in einer Lenk
rolle ergibt sich, daß die Radgabel Lager zur Aufnahme einer
entsprechenden Achse (Welle) für das zugehörige Laufrad
besitzen muß. Dazu sieht eine Ausführungsform vor, die End
abschnitte der Seitenschenkel an ihrem jeweiligen freien
Ende mit einem Lager zur Aufnahme einer zwischen den End
abschnitten verlaufenden Achse auszubilden. Aus statischen
Gründen können die freien Enden der Endabschnitte dabei
senkrecht zur Achsrichtung abgeflacht sein. Dies erleichtert
vor allem die Montage.
Wie ausgeführt umfaßt die Erfindung auch eine Lenkrolle ins
gesamt, die dann folgende Merkmale besitzt:
- - Eine Radgabel der vorstehend genannten Art,
- - ein, zwischen den freien Enden der Seitenschenkel der Rad gabel gelagertes Laufrad,
- - eine zwischen den Basisschenkeln der Radgabel fixierte Abdeckung, wobei
- - die Radgabel an einem, mit der Abdeckung verbundenen und die Abdeckung durchgreifenden Zapfen drehbar geführt ist.
Es ergeben sich die vorstehend genannten Vorteile.
Insgesamt wirkt die Lenkrolle sehr viel filigraner unter
voller Aufrechterhaltung der Schutzfunktion für das meist
aus Kunststoff bestehende Laufrad.
Bei dieser Gestaltung erfolgt die Verbindung zwischen
der Radgabel und dem zugehörigen Zapfen über eine korrespon
dierende Abdeckung. Diese kann zwischen dem Basisschenkel
und den Basisabschnitten der Seitenschenkel angeordnet und
gleichzeitig durch diesen Abschnitt des Drahtbügels fixiert
werden. Zu diesem Zweck weist die beispielsweise aus Kunst
stoff bestehende Abdeckung zum Beispiel eine umlaufende
Ringnut auf, die eine formschlüssige Aufnahme der Abdeckung
in dem genannten Basisbereich der Radgabel ermöglicht. Der
Zusammenbau der Teile ist besonders einfach, da die
Abdeckung beispielsweise seitlich (vom offenen Ende der U-
förmigen Radgabel) auf die Basisabschnitte der Seitenschen
kel bis zum Anschlag gegen den Basisschenkel aufgeschoben
werden kann.
Selbstverständlich kann auch die beschriebene Lenkrolle mit
einer Bremseinrichtung ausgebildet werden, die dann zwischen
den Basisabschnitten der Seitenschenkel der Radgabel an der
Abdeckung geführt wird. Nähere Einzelheiten hierzu zeigt das
folgende Ausführungsbeispiel.
Dabei kann die Bremseinrichtung einen gegen die Lauffläche
der Laufrolle betätigbaren Bremsschuh und einen, den
Bremsschuh beaufschlagenden Brems- und Lösehebel umfassen.
Nach einer weiteren Ausführungsform ist der Brems- und Löse
hebel als einteiliger Kipphebel ausgebildet, dessen Lösearm
eine korrespondierende Ausnehmung der Abdeckung durchragt
und dessen Bremsarm über das korrespondierende Ende der
Abdeckung vorsteht.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungs
beispieles näher erläutert. Dabei zeigen - jeweils in
schematisierter Darstellung -
Fig. 1: eine Seitenansicht einer Lenkrolle
Fig. 2: eine Draufsicht auf die Lenkrolle nach Fig. 1
Fig. 3: eine perspektivische Ansicht einer Radgabel der
Lenkrolle nach den Fig. 1, 2.
Fig. 1 zeigt eine mit dem Bezugszeichen 10 insgesamt dar
gestellte Lenkrolle.
Sie umfaßt einen Zapfen 12, der an seinem unteren Ende mit
einer topfartigen Aufnahme 14 fest verbunden ist.
Im Bereich der Aufnahme 14 wird der Zapfen 12 in einem
Kugellager (nicht dargestellt) geführt.
Das Kugellager wird umfangsseitig von einer Manschette
(ebenfalls nicht dargestellt) eingefaßt, welche am unteren
Ende mit einer Kunststoff-Abdeckung 16 kraftschlüssig ver
bunden ist.
Die Abdeckung 16 weist auf ihren Längsseiten 16s sowie ihrer
hinteren Stirnseite 16r eine Umfangsnut 18 mit einem halb
kreisförmigen Querschnitt auf.
In der Nut 18 liegt eine Radgabel 20, deren Geometrie sich
insbesondere aus Fig. 3 ergibt.
Die Radgabel 20 ist U-förmig gestaltet und umfaßt einen
Basisschenkel 22, der in etwa halbkreisförmig verläuft sowie
zwei, parallel zueinander verlaufende Seitenschenkel 24, 26.
Jeder Seitenschenkel umfaßt einen, an den Basisschenkel 22
anschließenden Basisabschnitt 24b, 26b und einen Endabschnitt
24e, 26e in Verlängerung des jeweiligen Basisabschnitts 24b,
26b.
Wie Fig. 3 zeigt, sind die Endabschnitte 24e, 26e der Rad
gabel 20 gegenüber einer, von den Basisabschnitten 24b, 26b
und dem Basisschenkel 22 aufgespannten Ebene 28 in einem
Winkel Alpha von etwa 35° abgebogen.
Fig. 3 zeigt weiter, daß die Basisabschnitte 24b, 26b
selbst jeweils eine Abknickung 30, 32 (in Richtung auf die
jeweiligen Endabschnitte 24e, 26e) aufweisen, wobei der
Winkel Beta zwischen den Endabschnitten 24e, 26e und den
benachbarten Abschnitten 24b1 und 26b1 der Basisabschnitte
24b, 26b etwa 50° beträgt.
Während die Radgabel 20 grundsätzlich aus einem Rundstab-
Profil geformt ist, sind die freien Enden 24f, 26f der End
abschnitte 24e, 26e abgeflacht ausgebildet und weisen je
weils eine Öffnung 24o, 26o auf.
Fig. 1 zeigt, daß die Öffnungen 24o, 26o ein Lager für eine
Achse 34 bilden, auf der ein Laufrad 36 aus Kunststoff dreh
bar zwischen den Seitenschenkeln 24, 26 der Radgabel 20
geführt ist.
Der Seitenansicht nach Fig. 1 läßt sich entnehmen, daß die
Radgabel 20 das Laufrad 26 sowohl von oben als auch seitlich
sowie nach vorne und hinten schützt.
So ragt der Basisschenkel 22 über die Lauffläche 36l des
Laufrades 36 ebenso vor wie die Basisabschnitte 24b, 26b
oberhalb der Lauffläche 36l verlaufen.
Ebenso könnten die Abschnitte 24b1 und 26b1 der Seiten
schenkel 24, 26 verlängert ausgebildet sein, um das Laufrad
36 auch nach vorne (in der Zeichnung rechts) zu überragen.
Der seitliche Schutz des Laufrades 36 ergibt sich ohne
weiteres durch die beidseitig des Laufrades 36 verlaufenden
Endabschnitte 24e, 26e der Radgabel 20.
Schließlich umfaßt die Lenkrolle 10 noch eine Bremsein
richtung 38, die einen unterhalb der Abdeckung 16 verlaufen
den (nicht dargestellten) Arm umfaßt, der mit einem Kipp
hebel 40 zusammenwirkt, der wiederum einen Bremsarm 40b und
einen Lösearm 40l umfaßt, wobei der Lösearm 40l die
Abdeckung 16 im Bereich einer Aussparung 16o nach oben über
ragt und der Bremsarm 40b nach vorne (in der Figur nach
rechts) über die Radgabel 20 vorsteht.
Der Kipphebel 40 wirkt auf einen Bremsschuh (nicht darge
stellt), der an dem genannten Arm unterhalb der Abdeckung 16
angelenkt ist.
Da die Bremseinrichtung als solche zum Stand der Technik
gehört, erübrigen sich hier weitere Beschreibungen.
Claims (10)
1. Radgabel (20) für eine Lenkrolle (10) mit folgenden
Merkmalen:
- 1. 1.1 die Radgabel (20) besteht aus einem Drahtbügel,
- 2. 1.2 der Drahtbügel besitzt eine U-Form mit einem Basis schenkel (22) und zwei, parallel zueinander verlau fenden Seitenschenkeln (24, 26),
- 3. 1.3 jeder Seitenschenkel (24, 26) umfaßt einen, an den Basisschenkel (22) anschließenden Basisabschnitt (24b, 26b) und einen Endabschnitt (24e, 26e) in Ver längerung des jeweiligen Basisabschnitts (24b, 26b),
- 4. 1.4 die Seitenschenkel (24, 26) weisen zwischen den
Basisabschnitten (24b, 26b) und den Endabschnitten
(24e, 26e) jeweils eine Abknickung auf und
- 1. 1.5.1 die Basisabschnitte (24b, 26b) weisen Abknickungen (30,32) auf und/oder
- 2. 1.5.2 die Endabschnitte (24e, 26e) weisen Abknickungen auf,
- 5. 1.6 die Endabschnitte (24e, 26e) des Drahtbügels sind gegenüber einer, von den Basisabschnitten (24b, 26b) und dem Basisschenkel (22) aufgespannten Ebene (28) in einem Winkel < 90° abgebogen.
2. Radgabel nach Anspruch 1, bei der der Drahtbügel aus
einem rostfreien Werkstoff besteht.
3. Radgabel nach Anspruch 1, bei der der Drahtbügel aus
einem Rundstab besteht.
4. Radgabel nach Anspruch 1, bei der die Endabschnitte
(24e, 26e) an ihrem jeweiligen freien Ende (24f, 26f)
mit einem Lager zur Aufnahme einer zwischen den End
abschnitten (24e, 26e) verlaufenden Achse (34)
ausgebildet sind.
5. Radgabel nach Anspruch 4, bei der die freien Enden (24f,
26f) der Endabschnitte (24e, 26e) senkrecht zur Achs
richtung abgeflacht sind.
6. Lenkrolle mit folgenden Merkmalen:
- 1. 6.1 einer Radgabel (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
- 2. 6.2 einem, zwischen den freien Enden (24f, 26f) der Seitenschenkel (24, 26) der Radgabel (20) gelagerten Laufrad (36),
- 3. 6.3 einer, zwischen den Basisschenkeln (24b, 26b) der Radgabel (20) fixierten Abdeckung (16), wobei
- 4. 6.4 die Radgabel (20) an einem, mit der Abdeckung (16) verbundenen und die Abdeckung (16) durchgreifenden Zapfen (12) drehbar geführt ist.
7. Lenkrolle nach Anspruch 6, bei der die Abdeckung (16)
und/oder das Laufrad (36) aus Kunststoff bestehen.
8. Lenkrolle nach Anspruch 6, bei der zwischen den Basis
abschnitten (24b, 26b) der Radgabel (20) eine an der
Abdeckung (16) geführte Bremseinrichtung (38) für die
Laufrolle (36) angeordnet ist.
9. Lenkrolle nach Anspruch 8, bei der die Bremseinrichtung
(38) einen gegen die Lauffläche (36l) der Laufrolle (36)
betätigbaren Bremsschuh und einen, den Bremsschuh beauf
schlagenden Brems- und Lösehebel (40) umfaßt.
10. Lenkrolle nach Anspruch 9, bei der der Brems- und
Lösehebel (40) als Kipphebel ausgebildet ist, wobei sein
Lösearm (40l) eine korrespondierende Aussparung (16o)
der Abdeckung (16) durchragt und sein Bremsarm (40b)
über das korrespondierende Ende der Abdeckung (16)
vorragt.
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