DE19723720C2 - Vorrichtung zur Erzeugung einer Gegengewichtskraft bei einem Manipulator - Google Patents
Vorrichtung zur Erzeugung einer Gegengewichtskraft bei einem ManipulatorInfo
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Description
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zur Erzeugung einer
Gegengewichtskraft bei einem Manipulator gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Als Manipulatoren im Sinne dieser Erfindung werden Vorrichtungen verstanden, die
durch die Bereitstellung einer Gegengewichtskraft auf elektromotorischem,
pneumatischem oder anderem Wege eine für einen Bediener erleichterte vertikale
oder horizontale Bewegung von Lasten über kurze Transportstrecken ermöglichen.
Manipulatoren lassen sich beispielsweise klassifizieren in Hebelarm-Manipulatoren,
die das Balancieren einer Last über ein System von Hebelarmen realisieren, in Seil-
Manipulatoren, die das Balancieren einer Last über eine Seiltrommel ermöglichen,
sowie in Positionierern, die ein manuelles Verfahren von Lasten unterstützen.
Aus der DE-OS 44 15 518 ist ein Manipulator bekannt, bei dem ein automatischer
Abgleich einer Gegengewichtskraft entsprechend einer Last erfolgt. Hierbei liefert ein
Lastsensor in Abhängigkeit der Last ein elektrisches Signal, das über eine
Elektronikeinheit ein Druckregelventil derart ansteuert, daß über einen die
Gegengewichtskraft erzeugenden Druckmittelzylinder die Last in der Schwebe
gehalten wird. Hierbei ist der Lastsensor zur Ermittlung der Gewichtskraft der Last im
Kraftfluß zwischen der Last und dem Druckmittelzylinder angeordnet.
Die DE-PS 31 27 879 beschreibt einen Hebelarm-Manipulator, bei dem ein Hebelarm
um eine Standsäule oder eine hängende, stationäre oder bewegbare Haltevorrichtung
drehbar gelagert ist. Zusätzlich kann für eine vertikale Schwenkbewegung der
Hebelarm als Parallelogrammgestänge ausgeführt werden, um in jeder möglichen
Position des Hebelarms eine senkrechte Ausrichtung des Hebelarms über dem
Lastaufnahmemittel zu erreichen. Die statischen Eigengewichtsmomente werden
durch reitende, verschiebbare Gegengewichte oder gemeinsam mit den von der
Anhängelast oder von einer dynamischen Bewegung herrührenden Momente durch
einen hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagten Druckmittelzylinder austarriert und
balanciert. Eine Sicherheitsvorrichtung blockiert hier bei einer plötzlich auftretenden
groben Differenz zwischen Last- und Kraftmoment - beispielsweise beim
unbeabsichtigten Lösen der zu bewegenden Last - selbsttätig in jeder Stellung eine
Schwenkbewegung des Hebelarms. Die Sicherheitsvorrichtung besteht hier aus einem
Sicherheitsgurt und/oder einer mechanischen Bremse am Druckmittelzylinder.
Aus der DE-OS 41 21 334 ist ein Manipulator mit schwenkbarem Ausleger bekannt,
wobei die Eigengewichts- und Lastmomente hier bedienungssicher durch ein
Gegengewicht und einen druckbetätigten Fluidzylinder mit Hilfe eines elektronisch-
pneumatisches Steuerungs- und Regelungssystem für den momentan erforderlichen
Arbeitsdruck im Zylinder ausbalanciert werden. Der Manipulator ist durch eine
elektronische Waage und verschiedene Sicherheitsschaltungen für die Abfrage der
jeweiligen Last- und Bewegungssituationen vervollständigt.
Insgesamt ermöglichen bekannte Manipulatoren das Ausbalancieren einer Last, wobei
bei automatischen Lösungen die von der Last hervorgerufene Gewichtskraft über
einen Lastsensor erfaßt und als Eingangssignal von einer Elektronikeinheit zur
Ermittlung der Gegengewichtskraft verarbeitet wird. Da insoweit Änderungen der
Gewichtskraft - beispielsweise durch Berühren der Last - in die Ermittlung der
Gegengewichtskraft einfließen, wird damit auf das Manipulieren störend eingewirkt.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen Manipulator zu schaffen, der eine einfache und
komfortable Bedienung unter Einhaltung sicherheitstechnischer Anforderungen
ermöglicht.
Diese Aufgabe wird, ausgehend einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 14
angegeben.
Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, daß über einen Kraftsensor
ausschließlich die Betätigungskraft eines Bedieners und nicht die Gewichtskraft der
Last gemessen wird.
Ein ähnliches Prinzip wird auch bei der DE-OS 38 32 968 angewendet, bei der
allerdings die über einen Kraftsensor ermittelte Betätigungskraft gemeinsam mit einem
Sollwert einem Regler zugeführt wird, der daraus ein Ansteuersignal für ein Stellglied
generiert. Das so gewonnene Meßsignal wird stetig einem in einer Elektronikeinheit
integriertem Umsetzer mit einer speziellen Kennlinie zugeführt. Dessen
Ausgangssignal wird von einem ebenfalls in der Elektronikeinheit integrierten PI-Regler
in ein Ansteuersignal für ein Stellglied umgewandelt. Die spezielle Kennlinie des
Umsetzers weist ein Fenster auf, durch die ein Ausgangssignal erst ab einen
bestimmten und einstellbaren Betrag eines Meßsignales ausgegeben wird. Im Fenster
ist die Verstärkung gleich Null, d. h., daß damit kein Signal ausgangsseitig an den PI-
Regler abgegeben wird. Das einstellbare Fenster bestimmt somit die
Mindestbetätigungskraft, ab der dem PI-Regler ein Signal zugeführt wird. Es ist auf
die insbesondere von den Lagerstellen im Getriebe (z. B. Hebelarmgetriebe)
verursachte Systemreibung abgestimmt. Infolge dessen bleibt der Manipulator beim
Loslassen in jeder Position allein aufgrund der Systemreibung stehen. Beim Betätigen
des Manipulators wird die Systemreibung durch die Regelung eliminiert. Auch andere
Systemparameter - wie maximale Grenzkraftwerte - sind über die Kennlinie im
Umsetzer einstellbar. Der dem Umsetzer nachgeschaltete PI-Regler ermöglicht durch
seinen integrierten Anteil, daß selbst dann ein Signal an das Stellglied gegeben wird,
wenn kein Eingangssignal am PI-Regler anliegt. Somit verharrt der Manipulator in
seiner aktuellen Position auch dann, wenn kein Meßsignal über den Kraftsensor
anliegt, da er in diesem Fall ein Ansteuersignal vom PI-Regler auf das Stellglied gibt.
Die Funktion des Manipulators wird über den Bediener bestimmt. Er übt eine
Betätigungskraft - die einer gewollten Bewegungsrichtung entspricht - auf den
Kraftsensor aus. Diese Betätigungskraft wird als elektrisches Meßsignal der
Elektronikeinheit zugeführt. Das dort in vorstehend beschriebener Weise aufbereitete
Signal wird ausgangsseitig als Ansteuersignal einem Stellglied mit eigenständigem
Regelkreis - insbesondere einem elektropneumatischen Druckregelventil - zugeführt.
Durch den vom Bediener geschlossenen Regelkreis wird die Last ausbalanciert und
manipulierbar, wobei auf die Regelstrecke wirkende Störgrößen - wie Reibung -
keinen Einfluß haben, da hier ausschließlich über die Betätigungskraft des Bedieners
geregelt wird. ist durch den Bediener die gewollte Position der Last erreicht worden,
so gibt er keine Betätigungskraft mehr auf den Kraftsensor. Damit verharrt der
Manipulator in dieser Position d. h. er bleibt in seiner eigenen Reibung stehen. Die
erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es nach dem Ausbalancieren der Last, diese
auch durch Aufbringen einer Bedienungskraft außerhalb des Kraftsensors zu
manipulieren. Alle Änderungen des Belastungszustandes des Manipulators werden
durch die Eigenregelung des Stellgliedes - beispielsweise eines Druckregelventils -
sofort erfaßt und korrigiert. Die Kennlinie im Umsetzer ist an systemeigene Parameter
des verwendeten Manipulators frei anpaßbar. Diese Eigenschaft des Umsetzers
ermöglicht eine Anpassung der Regelung an verschiedenartige Manipulatoren.
Verschiedenartige Manipulatoren sind durch ihre unterschiedlichen Getriebe
gekennzeichnet. Vorzugsweise ist das Getriebe als Hebelarmanordnung oder als
Anordnung nach Art einer Seilwinde oder als Anordnung nach Art eines
Linearpositionierers ausgebildet. Der die Gegengewichtskraft erzeugende Antrieb ist
vorzugsweise fluidisch als Druckmittelaggregat - insbesondere als Druckmittelzylinder
- oder elektromotorisch ausgebildet. Als Sicherheitseinrichtung kann eine direkt am
Antrieb angeordnete Bremseinrichtung eingesetzt werden. Vorzugsweise ist die
Bremseinrichtung federkraftbetrieben und pneumatisch über ein Ventil ansteuerbar
und rückstellbar. Bei Verwendung eines Druckmittelaggregats ist das Stellglied
vorzugsweise als hochdynamisches elektropneumatisches Druckregelventil
ausgebildet.
Zur Verbesserung der dynamischen Eigenschaften des Manipulators kann
vorteilhafter Weise neben dem über den Umsetzer aufbereiteten Wert der
Betätigungskraft des Bedieners auch ihre erste und zweite Ableitung nach der Zeit in
die Berechnung des Ansteuersignals für das Stellglied einfließen. Die erste und die
zweite Ableitung der Betätigungskraft nach der Zeit wird dabei gegengekoppelt, womit
sich die Stabilität des Regelkreises erheblich erhöht. Zur Bedienung des Manipulators
ist ein Bedienungsgriff vorgesehen, der vorzugsweise direkt am Manipulator befestigt
ist. Am Bedienungsgriff ist zum einen der Kraftsensor zur Erfassung der
Betätigungskraft und zum anderen ein Bremstaster angeordnet, der mit der
Bremseinrichtung in Wirkverbindung steht. Durch Loslassen dieses Bremstasters bzw.
des Bedienungsgriffes ist die Bremseinrichtung auslösbar. Diese
Sicherheitseinrichtung wird vervollständigt durch einen Initiator, der den Lastzustand
des Manipulators ständig erfaßt. Sollte sich dieser Lastzustand plötzlich -
beispielseise infolge eines Abreißens der Last - ändern, so wird dieses Ereignis vom
Initiator registriert und die Bremseinrichtung wird ausgelöst. Vorteilhafter Weise ist bei
in Eingriff stehender Bremseinrichtung die Übermittlung eines Stellwertes an den
Antrieb unterbrochen. Somit ist es ausgeschlossen, daß der Antrieb im eingebremsten
Zustand eine Kraft aufbaut. Diese sicherheitstechnische Maßnahme schließt eine
Gefährdung von Personen durch eine unbeabsichtigte Betätigung des Kraftsensors
aus.
Zum Abwerfen von Lasten bei einem vertikal operierenden Manipulator wird
erfindungsgemäß vorgeschlagen, den Wert der Gegengewichtskraft im lastlosen
Zustand - also vor Aufnahme einer Last - in der Elektronikeinheit zu speichern und
nach einem bei betätigter Bremseinrichtung erfolgenden Lastabwurf wieder aus der
Elektronikeinheit auszulesen und durchzusteuern. Ein Abwerfen von Lasten ist selbst
dann möglich, wenn sich nach Aufnahme der Last die Hebelarmverhältnisse am
Manipulator ändern. Dafür wird der Wert der Gegengewichtskraft sowohl im lastlosen
Zustand, als auch in einem belasteten Zustand in der Elektronikeinheit abgespeichert.
Ändern sich die Hebelarmverhältnisse, so stellt sich ein anderer Belastungswert am
Antrieb (Druck im Arbeitszylinder) ein. Auch dieser Wert wird abgespeichert. Aus den
abgespeicherten Werten läßt sich eine Kennlinie für den belasteten sowie eine
Kennlinie für den unbelasteten Zustand erstellen. Anhand dieser beiden Kennlinien ist
nach einem bei betätigter Bremseinrichtung erfolgenden Lastabwurf über
Verhältnisbeziehungen eine prozentuale Wertänderung der dem aktuellen lastlosen
Zustand entsprechende Gegengewichtskraft von der Elektronikeinheit ermittelbar und
durchsteuerbar, so daß nach dem Lösen der Bremseinrichtung trotz geänderter
Hebelarmverhältnisse ein ausbalancierter Zustand besteht.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung werden nachstehend gemeinsam mit
der Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung anhand der
Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Manipulatoranordnung,
Fig. 2 einen Signalflußplan eines Regelkreises,
Fig. 3 einen Signalflußplan eines Regelkreises für hochdynamische
Manipulatoren und
Fig. 4 einen Signalflußplan einer Weiterbildung von Fig. 2 oder Fig. 3.
Der als Regelstrecke durch eine Punktlinie gekennzeichnete Bereich in Fig. 1 zeigt
einen Hebelarm-Manipulator, bei dem ein Hebelarm 1 um ein Lager 2 schwenkbar
gelagert ist, wobei eine Last 3 am Hebelarm 1 angelenkt ist. Die durch die Last 3
verursachte Gewichtskraft wird mittels eines gegengewichtskrafterzeugenden
Druckmittelaggregats 4 in Form eines Arbeitszylinders derart ausgeglichen, daß die
Last 3 mit dem Hebelarm 1 balancierbar ist. Das Druckmittelaggregat 4 ist über eine
Bremseinrichtung 13 arretierbar. Die Bremseinrichtung 13 wird über ein Ventil 14
angesteuert. Das Druckmittelaggregat 4 wird über ein Stellglied mit Hilfsregler in Form
eines Druckregelventils - das im rechten Bereich der Figur dargestellt - betrieben. Das
Ventil 5 wird über einen Regler 6 entsprechend eines Ansteuersignals ausgeregelt,
das von der Elektronikeinheit 7 - dargestellt in dem als Regeleinrichtung
gekennzeichnetem Bereich - ausgangsseitig bereitgestellt wird.
Die Elektronikeinheit 7 wird eingangsseitig ein die Betätigungskraft eines Bedieners 8
repräsentierendes Meßsignal zugeführt. Dieses Meßsignal wird über einen am
Hebelarm 1 des Manipulators angeordneten Kraftsensor 9, der mit einem Griff 10
verbunden ist, erzeugt. Damit liegt hier eine Handregelung vor, bei der eine
gewünschte Position der Last 3 über den beobachtenden und abgleichenden
Bediener 8 regelbar ist. Durch die Betätigungskraft des Bedieners gibt dieser ein
Ansteuersignal für das als Stellglied dienende und eigengeregelte Druckregelventil 5,
6 vor. Das Ansteuersignal wird über die Elektronikeinheit 7 beeinflußt, in der zu
diesem Zwecke ein Umsetzer 11 sowie ein PI-Glied 12 integriert ist. Die
Elektronikeinheit 7 liefert weiterhin ein Ansteuersignal für das Ventil 14 der
Bremseinrichtung 13 und ist weiterhin mit einem in der Zeichnung nicht dargestellten
Initiator verbunden, der binär den Lastzustand des Manipulators erkennt.
Die Funktion der Elektronikeinheit 7 geht aus dem in Fig. 2 dargestellten Regelkreis
hervor, der durch den Bediener 8 geschlossen wird. Entsprechend einem Soll-Ist-
Vergleicher 15 für die Lastposition bringt der Bediener 8 eine Betätigungskraft 16 auf
den Kraftsensor 9 zum Erreichen einer Sollposition der Last auf. Der Umsetzer 11 in
der Elektronikeinheit 7 setzt dieses Meßsignal (Ue) auf Basis seiner Kennlinie dann in
ein Ausgangssignal (Ua) um, wenn eine Mindestbetätigungskraft entweder in
Aufwärtsrichtung (positives Vorzeichen) oder in Abwärtsrichtung (negatives
Vorzeichen) überschritten ist. Durch den Umsetzer 11 ist auch eine
Signalsverstärkung möglich. Daneben ist auch eine Amplitudenbegrenzung des
Ausgangssignals (Ua) - die einer Grenzkraft entspricht - einstellbar. Das
Ausgangssignal (Ua) wird auf das nachfolgende PI-Glied 12 gegeben, das
insbesondere eine Signalhaltefunktion bei fehlendem Eingangssignal erfüllt.
Das vom PI-Glied 12 ausgegebene Signal entspricht dem Ansteuersignal für das
Stellglied 17 (Druckregelventil). Das Stellglied 17 wirkt mit einem Drucksignal als
Stellwert y auf die Regelstrecke 18. Die Regelstrecke 18 symbolisiert die
mechanischen Bauelemente des Manipulators, wie Hebelarm 1, Lager 2, Last 3 etc.
Die durch das Aufbringen der Betätigungskraft Fb erzielte Positionsänderung der Last
wird als Regelgröße x vom Bediener 8 mit der von ihm gewünschten Position als
Führungsgröße w verglichen, wobei der Bediener solange eine Betätigungskraft auf
den Kraftsensor ausübt, bis die von ihm gewünschte Position erreicht ist.
Im Unterschied zu Fig. 2 zeigt Fig. 3 zusätzliche Mittel innerhalb der
Elektronikeinheit 7, die dem Manipulator verbesserte Dynamikeigenschaften
verleihen. Hierbei wird über einen Differenzierer 19 sowie einen weiteren dem
Differenzierer 19 nachgeschalteten Differenzierer 20 auf die Bildung des Stellwertes
nach folgender Formel Einfluß genommen:
y = PI - Ue'.Kv - Ue".Ka
mit . . . Ue' = dUe/dt
und . . Ue" = dUe'/dt
(Kv, Ka ⇒ Verstärkungsfaktoren)
und . . Ue" = dUe'/dt
(Kv, Ka ⇒ Verstärkungsfaktoren)
Damit wird zum einen die Kraftänderungsgeschwindigkeit - die dem Wert Ue'
entspricht - sowie die Kraftänderungsbeschleunigung - die dem Wert Ue" entspricht -
zur Erhöhung der Stabilität des Regelkreises gegengekoppelt. Anstelle des
Eingangssignals (Ue) kann auch das Ausgangssignal (Ua) der zweimaligen
Differenzierung zu Grunde gelegt werden.
Im Unterschied zu Fig. 2 zeigt Fig. 4 als Weiterbildung der Elektronikeinheit 7 eine
darin integrierte Mikroprozessoreinheit 21, mit der insbesondere die vorstehend
beschriebenen Maßnahmen auf flexible Weise durchführbar sind. Weiterhin ist in
diesem Signalflußplan ein Bremstaster 22 symbolisch dargestellt, über den der
Bediener 8 bei Loslassen des hier nicht dargestellten Griffes 10 zum einen die
Bremseinrichtung 13 aktiviert und zum anderen auch den Signalfluß im Regelkreis
unterbricht, so daß im eingebremsten Zustand des Manipulators eine
Druckmittelbeaufschlagung des Druckmittelaggregates 4 aus sicherheitstechnischen
Gründen unterbleibt.
1
Hebelarm
2
Lager
3
Last
4
Druckmittelaggregat
5
Ventil
6
Regler
7
Elektronikeinheit
8
Bediener
9
Kraftsensor
10
Griff
11
Umsetzer
12
PI-Glied
13
Bremseinrichtung
14
Ventil
15
Soll-Ist-Vergleicher
16
Betätigungskraft
17
Stellglied
18
Regelstrecke
19
Differenzierer
20
Differenzierer
21
Mikroprozessoreinheit
22
Bremstaster
23
Kennlinie
Claims (14)
1. Vorrichtung zur Erzeugung einer Gegengewichtskraft bei einem Manipulator,
mit einer über ein Getriebe bewegbaren
Last, die mit einem eine Gegengewichtskraft erzeugenden Antrieb balancierbar ist,
wobei ein Kraftsensor vorgesehen ist, der ausgangsseitig mit einer Elektronikeinheit
verbunden ist, über welche ein Stellglied ansteuerbar ist, mit welchem der Antrieb
ansteuerbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß über den Kraftsensor (9) ausschließlich die Betätigungskraft eines Bedieners (8)
meßbar ist und das Meßsignal stetig einem in der Elektronikeinheit (7) integrierten
Umsetzer (11) zuführbar ist, dessen Ausgangssignal von einem ebenfalls in der
Elektronikeinheit (7) integrierten PI-Regler (12) in ein Ansteuersignal für das Stellglied
umwandelbar ist, wobei das dem Umsetzer (11) zugeführte Meßsignal entsprechend
einer einstellbaren Kennlinie in das Ausgangssignal umsetzbar ist und wobei die
Kennlinie ein Fenster aufweist, so daß ein Ausgangssignal erst ab einem bestimmten,
der Mindestbetätigungskraft entsprechenden Betrag des Meßsignals an den PI-Regler
(12) ausgegeben wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Getriebe nach Art einer Hebelarmanordnung, einer Seilwinde oder
eines Linearpositionierers ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb fluidisch als Druckmittelaggregat (4) oder elektromotorisch
ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb mit einer Bremseinrichtung (13) sicherbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremseinrichtung federkraftbetrieben ist und pneumatisch über ein
Ventil (14) ansteuerbar und rückstellbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellglied bei der Verwendung eines Druckmittelaggregats (4) als
elektropneumatisches Druckregelventil (5, 6) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Anpassung an Reibungs-, Grenzkraft- oder andere Systemparameter
des Manipulators der Verlauf der Kennlinie im Umsetzer (11) einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Berücksichtigung der Reibung der Umsetzer (11) erst ab einem
einstellbaren Mindestbetrag des ihm eingangsseitig vom Kraftsensor (9)
zugeführten Meßwertes ein Ausgangssignal an den PI-Regler (12) abgibt.
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verbesserung der dynamischen Eigenschaften des Manipulators
neben dem über den Umsetzer (11) aufbereiteten Wert der Betätigungskraft
auch ihre erste und zweite Ableitung nach der Zeit in die Berechnung des
Ansteuersignals für das Druckregelventil (5, 6) einfließt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremseinrichtung (13) über einen an einem Bedienungsgriff
angeordneten Bremstaster (22) manuell durch Loslassen des Bedienungsgriffs
auslösbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremseinrichtung (13) über einen den Lastzustand des Manipulators
erfassenden Initiator automatisch auslösbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei in Eingriff stehender Bremseinrichtung (13) die Übermittlung eines
Stellwertes an den Antrieb unterbrochen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ermöglichung eines Abwerfens von Lasten bei einem vertikal
operierenden Manipulator der Wert der Gegengegengewichtskraft im lastlosen
Zustand in der Elektronikeinheit (7) speicherbar ist und nach einem bei
betätigter Bremseinrichtung (13) erfolgenden Lastabwurf, von der
Elektronikeinheit (7) wieder auslesbar und wiederherstellbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ermöglichung eines Abwerfens von Lasten bei einem vertikal
operierenden Hebelarm-Manipulator mit variierbaren Hebelverhältnissen der
Wert der Gegengegengewichtskraft im lastlosen Zustand, der Wert der
Gegengewichtskraft in einem belasteten Zustand sowie der Belastungswert des
Antriebs nach geänderten Hebelarmverhältnissen in der Elektronikeinheit (7)
speicherbar ist, woraus zwei dem belasteten und dem unbelasteten Zustand
entsprechende Kennlinien ermittelbar sind, die nach einem bei betätigter
Bremseinrichtung (13) erfolgenden Lastabwurf von der Elektronikeinheit (7) zur
Ermittlung der dem lastlosen Zustand entsprechenden
Gegengegengewichtskraft zur Anwendung kommen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997123720 DE19723720C2 (de) | 1997-05-30 | 1997-05-30 | Vorrichtung zur Erzeugung einer Gegengewichtskraft bei einem Manipulator |
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ID=7831565
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DE1997123720 Expired - Fee Related DE19723720C2 (de) | 1997-05-30 | 1997-05-30 | Vorrichtung zur Erzeugung einer Gegengewichtskraft bei einem Manipulator |
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