DE19723629A1 - Mehrkomponentensystem zum Verändern, Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder ähnlichen Stoffen sowie Verfahren zu seiner Anwendung - Google Patents
Mehrkomponentensystem zum Verändern, Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder ähnlichen Stoffen sowie Verfahren zu seiner AnwendungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mehrkomponentensystem
zum Verändern, Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen
Materialien oder ähnlichen Stoffen sowie Verfahren zu seiner
Anwendung.
Als heute hauptsächlich zur Zellstoffherstellung verwendete
Verfahren sind das Sulfat- und das Sulfitverfahren zu nennen.
Mit beiden Verfahren wird unter Kochung und unter Druck Zell
stoff erzeugt. Das Sulfat-Verfahren arbeitet unter Zusatz von
NaOH und Na2S, während im Sulfit-Verfahren Ca(HSO3)2 + SO2 zur
Anwendung kommt, bzw. heute wegen ihrer besseren Löslichkeit
die Natrium- oder Ammonium-Salze des Hydrogensulfits.
Alle Verfahren haben als Hauptziel die Entfernung des Lignins
aus dem verwendeten Pflanzenmaterial, Holz oder
Einjahrespflanzen.
Das Lignin, das mit der Zellulose und der Hemizellulose den
Hauptbestandteil des Pflanzenmaterials (Stengel oder Stamm)
ausmacht, muß entfernt werden, da es sonst nicht möglich ist,
nicht vergilbende und mechanisch hochbelastbare Papiere
herzustellen.
Die Holzstofferzeugungsverfahren arbeiten mit Steinschleifern
(Holzschliff) oder mit Refinern (TMP), die das Holz nach ent
sprechender Vorbehandlung (chemisch, thermisch oder chemisch-ther
misch) durch Mahlen defibrillieren.
Diese Holzstoffe besitzen noch einen Großteil des Lignins. Sie
werden v. a. für die Herstellung von Zeitungen, Illustrierten,
etc. verwendet.
Seit einigen Jahren werden die Möglichkeiten des Einsatzes von
Enzymen für den Ligninabbau erforscht. Der Wirkmechanismus der
artiger lignolytischer Systeme ist erst vor wenigen Jahren auf
geklärt worden, als es gelang, durch geeignete Anzuchtbedingun
gen und Induktorzusätze bei dem Weißfäulepilz Phanerochaete
chrysosporium zu ausreichenden Enzymmengen zu kommen. Hierbei
wurden die bis dahin unbekannten Ligninperoxidasen und Mangan
peroxidasen entdeckt. Da Phanerochaete chrysosporium ein sehr
effektiver Ligninabbauer ist, versuchte man dessen Enzyme zu
isolieren und in gereinigter Form für den Ligninabbau zu ver
wenden. Dies gelang jedoch nicht, da sich herausstellte, daß
die Enzyme vor allem zu einer Repolymerisation des Lignins und
nicht zu dessen Abbau führen.
Ähnliches gilt auch für andere lignolytische Enzymspezies wie
Laccasen, die das Lignin mit Hilfe von Sauerstoff anstelle von
Wasserstoffperoxid oxidativ abbauen. Es konnte festgestellt
werden, daß es in allen Fällen zu ähnlichen Prozessen kommt. Es
werden nämlich Radikale gebildet, die wieder selbst miteinander
reagieren und somit zur Polymerisation führen.
So gibt es heute nur Verfahren, die mit in-vivo Systemen arbei
ten (Pilzsysteme). Hauptschwerpunkte von Optimierungsversuchen
sind das sogenannte Biopulping und das Biobleaching.
Unter Biopulping versteht man die Behandlung von Holzhack
schnitzeln mit lebenden Pilzsystemen.
Es gibt 2 Arten von Applikationsformen:
- 1. Vorbehandlung von Hackschnitzeln vor dem Refinern oder Mah len zum Einsparen von Energie bei der Herstellung von Holzstof fen (z. B. TMP oder Holzschliff).
Ein weiterer Vorteil ist die meist vorhandene Verbesserung der
mechanischen Eigenschaften des Stoffes, ein Nachteil die
schlechtere Endweiße.
- 2. Vorbehandlung von Hackschnitzeln (Softwood/Hardwood) vor der Zellstoffkochung (Kraftprozeß, Sulfitprozeß).
Hier ist das Ziel, die Reduzierung von Kochchemikalien, die
Verbesserung der Kochkapazität und "extended cooking".
Als Vorteile werden auch eine verbesserte Kappareduzierung nach
dem Kochen im Vergleich zu einem Kochen ohne Vorbehandlung
erreicht.
Nachteile dieser Verfahren sind eindeutig die langen Behand
lungszeiten (mehrere Wochen) und v. a. die nicht gelöste
Kontaminierungsgefahr während der Behandlung, wenn man auf die
wohl unwirtschaftliche Sterilisation der Hackschnitzel verzich
ten will.
Das Biobleaching arbeitet ebenfalls mit in-vivo Systemen. Der
gekochte Zellstoff (Softwood/Hardwood) wird vor der Bleiche mit
dem Pilz beimpft und für Tage bis Wochen behandelt. Nur nach
dieser langen Behandlungszeit zeigt sich eine signifikante Kap
pazahlerniedrigung und Weißesteigerung, was den Prozeß unwirt
schaftlich für eine Implementierung in den gängigen Bleichse
quenzen macht.
Eine weitere meist mit immobilisierten Pilzsystemen durchge
führte Applikation ist die Behandlung von Zellstoffabrikations
abwässern, insbesondere Bleichereiabwässern zu deren Entfärbung
und Reduzierung des AOX (Reduzierung von chlorierten Verbindun
gen im Abwasser, die Chlor- oder Chlordioxid-Bleichstufen
verursachen).
Darüber hinaus ist bekannt, Hemizellulasen u. a. Xylanasen,
Mannanasen als "Bleichbooster" einzusetzen.
Diese Enzyme sollen hauptsächlich gegen das nach dem Kochprozeß
das Restlignin zum Teil überdeckende repräzipitierte Xylan wir
ken und durch dessen Abbau die Zugänglichkeit des Lignins für
die in den nachfolgenden Bleichsequenzen angewendeten
Bleichchemikalien (v. a. Chlordioxid) erhöhen. Die im Labor
nachgewiesenen Einsparungen von Bleichchemikalien wurden in
großem Maßstab nur bedingt bestätigt, so daß man diesen Enzym
typ allenfalls als Bleichadditiv einstufen kann.
Ein weiterer, in letzter Zeit untersuchter möglicher Einsatz
von lignolytischen Enzymen oder Pilzen wurde bei der "Kohlever
flüssigung" erkennbar. Vorläufige Untersuchungen zeigen die
prinzipielle Möglichkeit, Braun- oder Steinkohle mit Hilfe von
in vivo Behandlung mit z. B. Weißfäulepilzen wie Phanerochaete
chrysosporium anzugreifen und zu verflüssigen (Inkubationszeit
mehrere Wochen) Bioengineering 4.92.8 Jg.). Die mögliche Struk
tur von Steinkohle zeigt ein dreidimensionales Netzwerk von po
lycyclischen, aromatischen Ringsystemen mit einer "gewissen"
Ähnlichkeit zu Ligninstrukturen.
Als Cofaktor neben den lignolytischen Enzymen nimmt man Che
latsubstanzen (Siderophoren, wie Ammoniumoxalat) und Biotenside
an.
In der Anmeldung PCT/EP87/00 635 wird ein System zur Entfernung
von Lignin aus ligninzellulosehaltigem Material unter gleich
zeitiger Bleiche beschrieben, welches mit lignolytischen Enzy
men aus Weißfäulepilzen unter Zusatz von Reduktions- und Oxida
tionsmitteln und phenolischen Verbindungen als Mediatoren
arbeitet.
In der DE 40 08 893 C2 werden zusätzlich zum Red/Ox-System "Mimic
Substanzen", die das aktive Zentrum (prosthetische Gruppe) von
lignolytischen Enzymen simulieren, zugesetzt. So konnte eine
erhebliche Performanceverbesserung erzielt werden.
In der Anmeldung PCT/EP92/01 086 wird als zusätzliche Verbesse
rung eine Redoxkaskade mit Hilfe von im Oxidationspotential
"abgestimmten" phenolischen oder nichtphenolischen Aromaten
eingesetzt.
Bei allen drei Verfahren ist die Limitierung für einen groß
technischen Einsatz die Anwendbarkeit bei geringen Stoffdichten
(bis maximal 4%) und bei den beiden letzten Anmeldungen zusätz
lich die Gefahr des "Ausleachens" von Metallen beim Einsatz der
Chelatverbindungen, die v.a. bei nachgeschalteten Peroxid
bleichstufen zur Zerstörung des Peroxids führen können.
Aus WO/12 619, WO 94/12 620 und WO 94/12 621 sind Verfahren be
kannt, bei welchen die Aktivität von Peroxidase mittels soge
nannter Enhancer-Substanzen gefördert werden.
Die Enhancer-Substanzen werden in WO 94/12 619 anhand ihrer
Halbwertslebensdauer charakterisiert.
Gemäß WO 94/12 620 sind Enhancer-Substanzen durch die Formel
A=N-N=B charakterisiert, wobei A und B jeweils definierte cy
clische Reste sind.
Gemäß WO 94/12 620 sind Enhancer-Substanzen organische Chemika
lien, die mindestens zwei aromatische Ringe enthalten, von de
nen zumindest einer mit jeweils definierten Resten substituiert
ist.
Alle drei Anmeldungen betreffen "dye transfer inhibition" und
den Einsatz der jeweiligen Enhancer-Substanzen zusammen mit
Peroxidasen als Detergent-Additiv oder Detergent-Zusammenset
zung im Waschmittelbereich. Zwar wird in der Beschreibung der
Anmeldung auf eine Verwendbarkeit zum Behandeln von Lignin ver
wiesen, aber eigene Versuche mit den in den Anmeldungen konkret
offenbarten Substanzen zeigten, daß sie als Mediatoren zur
Steigerung der Bleichwirkung der Peroxidasen beim Behandeln von
ligninhaltigen Materialien keine Wirkung zeigten!
WO 94/29 510 beschreibt ein Verfahren zur enzymatischen Deligni
fizierung, bei dem Enzyme zusammen mit Mediatoren eingesetzt
werden. Als Mediatoren werden allgemein Verbindungen mit der
Struktur NO-, NOH- oder HRNOH offenbart.
Von den in WO 94/29 510 aufgeführten Mediatoren liefert
1-Hydroxy-1H-benzotriazol (HBT) die besten Ergebnisse in der
Delignifizierung. HBT hat jedoch verschiedene Nachteile:
Es ist nur zu hohen Preisen und nicht in hinreichenden Mengen verfügbar.
Es ist nur zu hohen Preisen und nicht in hinreichenden Mengen verfügbar.
Es reagiert unter Delignifizierungsbedingungen zu
1H-Benzotriazol. Diese Verbindung ist relativ schlecht abbaubar
und kann in größeren Mengen eine beträchtliche Umweltbelastung
darstellen. Es führt in gewissem Umfang zu einer Schädigung von
Enzymen. Seine Delignifizierungsgeschwindigkeit ist nicht allzu
hoch.
Es ist daher wünschenswert, Systeme zum Verändern, Abbau oder
Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder ähnlichen
Stoffen zur Verfügung zu stellen, die die genannten Nachteile
nicht oder in geringerem Maße aufweisen.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Mehrkomponentensy
stem zum Verändern, Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhal
tigen Materialien oder ähnlichen Stoffen enthaltend
- a) ggf. mindestens einen Oxidationskatalysator und
- b) mindestens ein geeignetes Oxidationsmittel und
- c) mindestens einen Mediator, dadurch gekennzeichnet, daß der Mediator ausgewählt ist aus der Gruppe stabiler Nitroxyl-Radi kale (Nitroxide).
Unter stabilem Nitroxyl-Radikal (Nitroxid) ist im Sinne der
Erfindung zu verstehen, daß diese freien Radikale in reiner
Form erhalten, charakterisiert und aufbewahrt werden können.
Es wurde nun gefunden, daß das erfindungsgemäße Mehrkomponen
tensystem mit Mediatoren ausgewählt aus der Klasse der
stabilen Nitroxyl-Radikale nicht die Nachteile der aus dem
Stand der Technik bekannten Mehrkomponentensysteme aufweist.
Bevorzugt werden als Mediatoren im erfindungsgemäßen Mehrkompo
nentensystem Verbindungen der allgemeinen Formel (I), (II) oder
(III)
wobei
Ar einbindiger homo- oder heteroaromatischer ein- oder zwei kerniger Rest bedeutet und
wobei dieser aromatische Rest durch einen oder mehrere, glei che oder verschiedene Reste R2 ausgewählt aus der Gruppe Halo gen-, Formyl-, Cyano-, Carbamoyl-, Carboxy-, Ester oder Salz des Carboxyrests, Sulfonorest, Ester oder Salz des Sulfono rests, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino-, Phenyl-, Aryl-C1-C5-Alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-Alkyl-, Phospho-, Phosphono-, Phosphonooxyrest, Ester oder Salz des Phosphonooxyrests substituiert sein können und
wobei Phenyl-, Carbamoyl- und Sulfamoylreste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit einem Rest R3 substituiert sein können, der Aminorest ein- oder zweifach mit R3 substituiert sein kann und die Aryl-C1-C5-alkyl, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-Reste gesättigt oder unge sättigt, verzweigt oder unverzweigt sein können und mit einem Rest R3 ein- oder mehrfach substituiert sein können, wobei R3 ein- oder mehrfach vorhanden sein kann und gleich oder ver schieden ist und Hydroxy-, Formyl-, Cyano-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Carbamoyl-, Sulfono-, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino-, Phenyl-, C1-C5-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C5-Alkylcarbonylrest bedeutet und
R1 gleich oder verschieden ist und Halogen-, Hydroxy-, Mercap to-, Formyl-, Cyano-, Carbamoyl-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Sulfonorest, Ester oder Salz des Sulfono rests, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino-, Phenyl-, Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-, Phospho-, Phosphono-, Phosphono-oxyrest, Ester oder Salz des Phospho nooxyrests bedeutet
und R1 im Fall bicyclischer stabiler Nitroxylradikale (Struktur III) auch Wasserstoff bedeuten kann und
wobei Carbamoyl-, Sulfamoyl-, Amino-, Mercapto- und Phenylre ste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit einem Rest R4 substituiert sein können und die Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-Reste gesättigt oder ungesättigt, ver zweigt oder unverzweigt sein können und mit einem Rest R4 ein- oder mehrfach substituiert sein können, wobei
R4 gleich oder verschieden ist und Hydroxy-, Formyl-, Cyano-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Carbamoyl-, Sulfono-, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino, Phenyl-, C1-C5-Alkyl-, C1-C5-Alkoxyrest, C1-C5-Alkylcarbonylrest be deutet und
je zwei Reste R3oder R4 paarweise über eine Brücke [-CR5R6-]m mit m gleich 0, 1, 2, 3 oder 4 verknüpft sein können und
R5 und R6 gleich oder verschieden sind und Halogen-, Carboxy rest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Carbamoyl-, Sulfa moyl-, Phenyl, Benzoyl-, C1-C5-Alkyl-, C1-C5-Alkoxyrest, C1-C5-Alkylcarbonylrest bedeuten und
eine oder mehrere nicht benachbarte Gruppen [-CR5R6-] durch Sau erstoff, Schwefel oder einen ggf. mit C1-C5-Alkyl- substituier ten Iminorest und zwei benachbarte Gruppen [-CR5R6-] durch eine Gruppe [-CR5=CR6-), [-CR5=N-] oder [-CR5=N(O)-] ersetzt sein können.
Ar einbindiger homo- oder heteroaromatischer ein- oder zwei kerniger Rest bedeutet und
wobei dieser aromatische Rest durch einen oder mehrere, glei che oder verschiedene Reste R2 ausgewählt aus der Gruppe Halo gen-, Formyl-, Cyano-, Carbamoyl-, Carboxy-, Ester oder Salz des Carboxyrests, Sulfonorest, Ester oder Salz des Sulfono rests, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino-, Phenyl-, Aryl-C1-C5-Alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-Alkyl-, Phospho-, Phosphono-, Phosphonooxyrest, Ester oder Salz des Phosphonooxyrests substituiert sein können und
wobei Phenyl-, Carbamoyl- und Sulfamoylreste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit einem Rest R3 substituiert sein können, der Aminorest ein- oder zweifach mit R3 substituiert sein kann und die Aryl-C1-C5-alkyl, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-Reste gesättigt oder unge sättigt, verzweigt oder unverzweigt sein können und mit einem Rest R3 ein- oder mehrfach substituiert sein können, wobei R3 ein- oder mehrfach vorhanden sein kann und gleich oder ver schieden ist und Hydroxy-, Formyl-, Cyano-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Carbamoyl-, Sulfono-, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino-, Phenyl-, C1-C5-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C5-Alkylcarbonylrest bedeutet und
R1 gleich oder verschieden ist und Halogen-, Hydroxy-, Mercap to-, Formyl-, Cyano-, Carbamoyl-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Sulfonorest, Ester oder Salz des Sulfono rests, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino-, Phenyl-, Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-, Phospho-, Phosphono-, Phosphono-oxyrest, Ester oder Salz des Phospho nooxyrests bedeutet
und R1 im Fall bicyclischer stabiler Nitroxylradikale (Struktur III) auch Wasserstoff bedeuten kann und
wobei Carbamoyl-, Sulfamoyl-, Amino-, Mercapto- und Phenylre ste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit einem Rest R4 substituiert sein können und die Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-Reste gesättigt oder ungesättigt, ver zweigt oder unverzweigt sein können und mit einem Rest R4 ein- oder mehrfach substituiert sein können, wobei
R4 gleich oder verschieden ist und Hydroxy-, Formyl-, Cyano-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Carbamoyl-, Sulfono-, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino, Phenyl-, C1-C5-Alkyl-, C1-C5-Alkoxyrest, C1-C5-Alkylcarbonylrest be deutet und
je zwei Reste R3oder R4 paarweise über eine Brücke [-CR5R6-]m mit m gleich 0, 1, 2, 3 oder 4 verknüpft sein können und
R5 und R6 gleich oder verschieden sind und Halogen-, Carboxy rest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Carbamoyl-, Sulfa moyl-, Phenyl, Benzoyl-, C1-C5-Alkyl-, C1-C5-Alkoxyrest, C1-C5-Alkylcarbonylrest bedeuten und
eine oder mehrere nicht benachbarte Gruppen [-CR5R6-] durch Sau erstoff, Schwefel oder einen ggf. mit C1-C5-Alkyl- substituier ten Iminorest und zwei benachbarte Gruppen [-CR5R6-] durch eine Gruppe [-CR5=CR6-), [-CR5=N-] oder [-CR5=N(O)-] ersetzt sein können.
Als Mediatoren im erfindungsgemäßen Mehrkomponentensystem be
sonders bevorzugt sind Nitroxyl-Radikale der allgemeinen Formel
(IV) und (V),
wobei
R7 gleich oder verschieden ist und Phenyl-, Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl- bedeutet
wobei Phenylreste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit einem Rest R9 substituiert sein können und die Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-Reste gesättigt oder ungesättigt, ver zweigt oder unverzweigt sein können und mit einem Rest R9 ein- oder mehrfach substituiert sein können,
wobei R9 ein- oder mehrfach vorhanden sein kann und gleich oder verschieden ist und Hydroxy-, Formyl-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Carbamoyl-, Sulfono-, Sulfamoyl-, Ni tro-, Nitroso-, Amino, Phenyl-, Benzoyl-, C1-C5-Alkyl-, C1-C5-Alkoxyrest, C1-C5-Alkylcarbonylrest bedeutet und
R8 gleich oder verschieden ist und Wasserstoff-, Hydroxy-, Mer capto-, Formyl-, Cyano-, Carbamoyl-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Sulfonorest, Ester oder Salz des Sulfo norests, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino-, Phenyl-, Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl -, Phospho-, Phosphono-, Phosphonooxyrest, Ester oder Salz des Phosphono-oxyrests bedeutet
wobei Carbamoyl-, Sulfamoyl-, Amino-, Mercapto- und Phenylre ste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit einem Rest R3 substituiert sein können und die Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-Reste gesättigt oder ungesättigt, ver zweigt oder unverzweigt sein können und mit einem Rest R3 ein- oder mehrfach substituiert sein können und
eine [-CR8R8-]-Gruppe durch Sauerstoff, einen ggf. mit C1-C5-Alkyl- substituierten Iminorest, einen (Hydroxy)imino rest, eine Carbonylfunktion oder eine ggf. mit R3 mono- oder disubstituierten Vinylidenfunktion ersetzt sein kann und
zwei benachbarte Gruppen [-CR8R8-] durch eine Gruppe [-CR8=CR8-] oder [-CR8=N-] oder [-CR8=N(O)-] ersetzt sein können.
R7 gleich oder verschieden ist und Phenyl-, Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl- bedeutet
wobei Phenylreste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit einem Rest R9 substituiert sein können und die Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-Reste gesättigt oder ungesättigt, ver zweigt oder unverzweigt sein können und mit einem Rest R9 ein- oder mehrfach substituiert sein können,
wobei R9 ein- oder mehrfach vorhanden sein kann und gleich oder verschieden ist und Hydroxy-, Formyl-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Carbamoyl-, Sulfono-, Sulfamoyl-, Ni tro-, Nitroso-, Amino, Phenyl-, Benzoyl-, C1-C5-Alkyl-, C1-C5-Alkoxyrest, C1-C5-Alkylcarbonylrest bedeutet und
R8 gleich oder verschieden ist und Wasserstoff-, Hydroxy-, Mer capto-, Formyl-, Cyano-, Carbamoyl-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Sulfonorest, Ester oder Salz des Sulfo norests, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino-, Phenyl-, Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl -, Phospho-, Phosphono-, Phosphonooxyrest, Ester oder Salz des Phosphono-oxyrests bedeutet
wobei Carbamoyl-, Sulfamoyl-, Amino-, Mercapto- und Phenylre ste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit einem Rest R3 substituiert sein können und die Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-Reste gesättigt oder ungesättigt, ver zweigt oder unverzweigt sein können und mit einem Rest R3 ein- oder mehrfach substituiert sein können und
eine [-CR8R8-]-Gruppe durch Sauerstoff, einen ggf. mit C1-C5-Alkyl- substituierten Iminorest, einen (Hydroxy)imino rest, eine Carbonylfunktion oder eine ggf. mit R3 mono- oder disubstituierten Vinylidenfunktion ersetzt sein kann und
zwei benachbarte Gruppen [-CR8R8-] durch eine Gruppe [-CR8=CR8-] oder [-CR8=N-] oder [-CR8=N(O)-] ersetzt sein können.
Beispiele für Verbindungen, die im erfindungsgemäßen Mehrkom
ponentensystem als Mediatoren (Komponente c) eingesetzt werden
können, sind
2,2,6,6-Tetramethyl-piperidin-1-oxyl (TEMPO),
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Oxo-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Acetamido-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(Ethoxyfluorphosphinyloxy)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(Isothiocyanato)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Maleimido-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(4-Nitrobenzoyloxy)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(Phosphonooxy)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Cyano-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
3-Carbamoyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-pyrrolin-1-oxyl,
4-Phenyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-imidazolin-3-oxid-1-oxyl,
4-Carbamoyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-imidazolin-3-oxid-1-oxyl,
4-Phenacyliden-2,2,5,5-tetramethyl-imidazolidin-1-oxyl,
3-(Aminomethyl)-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-Carbamoyl-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-Carboxy-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-Cyano-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-Maleimido-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-(4-Nitrophenoxycarbonyl)-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl.
2,2,6,6-Tetramethyl-piperidin-1-oxyl (TEMPO),
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Oxo-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Acetamido-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(Ethoxyfluorphosphinyloxy)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(Isothiocyanato)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Maleimido-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(4-Nitrobenzoyloxy)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(Phosphonooxy)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Cyano-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
3-Carbamoyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-pyrrolin-1-oxyl,
4-Phenyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-imidazolin-3-oxid-1-oxyl,
4-Carbamoyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-imidazolin-3-oxid-1-oxyl,
4-Phenacyliden-2,2,5,5-tetramethyl-imidazolidin-1-oxyl,
3-(Aminomethyl)-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-Carbamoyl-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-Carboxy-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-Cyano-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-Maleimido-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-(4-Nitrophenoxycarbonyl)-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl.
Als Mediatoren werden bevorzugt
2,2,6,6-Tetramethyl-piperidin-1-oxyl (TEMPO),
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Oxo-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Acetamido-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(Isothiocyanato)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Maleimido-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(4-Nitrobenzoyloxy)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(Phosphonooxy)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Cyano-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
3-Carbamoyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-pyrrolin-1-oxyl,
4-Phenyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-imidazolin-3-oxid-1-oxyl,
4-Carbamoyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-imidazolin-3-oxid-1-oxyl,
4-Phenacyliden-2,2,5,5-tetramethyl-imidazolidin-1-oxyl.
2,2,6,6-Tetramethyl-piperidin-1-oxyl (TEMPO),
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Oxo-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Acetamido-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(Isothiocyanato)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Maleimido-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(4-Nitrobenzoyloxy)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(Phosphonooxy)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Cyano-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
3-Carbamoyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-pyrrolin-1-oxyl,
4-Phenyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-imidazolin-3-oxid-1-oxyl,
4-Carbamoyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-imidazolin-3-oxid-1-oxyl,
4-Phenacyliden-2,2,5,5-tetramethyl-imidazolidin-1-oxyl.
Als Mediatoren insbesondere bevorzugt sind
2,2,6,6-Tetramethyl-piperidin-1-oxyl (TEMPO), und
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl.
2,2,6,6-Tetramethyl-piperidin-1-oxyl (TEMPO), und
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl.
Das erfindungsgemäße Mehrkomponentensystem enthält Mediatoren,
die v. a. zu den Mediatoren (insbesondere HOBT), die nach dem
Stand der Technik bekannt sind, folgende Vorteile aufweisen:
- 1) Die für diese Substanzen (v.a. HOBT) bekannte typische Bil dung von gefärbten Reaktanten ist nicht oder nur sehr schwach vorhanden, was von großem Vorteil für die Anwendung sein kann.
- 2) Die Reaktionsgeschwindigkeit ist generell schneller.
- 3) Die Abbaubarkeit ist z. T. wesentlich besser.
Vorzugsweise umfaßt das erfindungsgemäße Mehrkomponentensystem
mindestens einen Oxidationskatalysator.
Als Oxidationskatalysatoren werden im erfindungsgemäßen Mehr
komponentensystem bevorzugt Enzyme eingesetzt. Im Sinne der
Erfindung umfaßt der Begriff Enzym auch enzymatisch aktive
Proteine oder Peptide oder prosthetische Gruppen von Enzymen.
Als Enzym können im erfindungsgemäßen Mehrkomponentensystem
Oxidoreduktasen der Klassen 1.1.1 bis 1.97 gemäß Internationa
ler Enzym-Nomenklature, Committee of the International Union
of Biochemistry and Molecular Biology (Enzyme Nomenclature,
Academic Press, Inc., 1992, S. 24-154) eingesetzt werden.
Vorzugsweise werden Enzyme der im folgenden genannten Klassen
eingesetzt:
Enzyme der Klasse 1.1, die alle Dehydrogenasen, die aufprimä re, sekundäre Alkohole und Semiacetale wirken, umfassen und die als Akzeptoren NAD⁺ oder NADP⁺ (Subklasse 1.1.1), Cyto chrome (1.1.2), Sauerstoff (O2) (1.1.3), Disulfide (1.1.4), Chinone (1.1.5) oder die andere Akzeptoren haben (1.1.99).
Enzyme der Klasse 1.1, die alle Dehydrogenasen, die aufprimä re, sekundäre Alkohole und Semiacetale wirken, umfassen und die als Akzeptoren NAD⁺ oder NADP⁺ (Subklasse 1.1.1), Cyto chrome (1.1.2), Sauerstoff (O2) (1.1.3), Disulfide (1.1.4), Chinone (1.1.5) oder die andere Akzeptoren haben (1.1.99).
Aus dieser Klasse sind besonders bevorzugt die Enzyme der
Klasse 1.1.5 mit Chinonen als Akzeptoren und die Enzyme der
Klasse 1.1.3 mit Sauerstoff als Akzeptor.
Insbesondere bevorzugt in dieser Klasse ist Cellobiose:
quinone-1-oxidoreduktase (1.1.5.1).
quinone-1-oxidoreduktase (1.1.5.1).
Weiterhin bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.2. Diese Enzym
klasse (1.1.5.1) umfaßt solche Enzyme, die Aldehyde zu den
korrespondierenden Säuren oder Oxo-Gruppen oxidieren. Die Ak
zeptoren können NAD⁺, NADP⁺ (1.2.1), Cytochrome (1.2.2), Sau
erstoff (1.2.3), Sulfide (1.2.4), Eisen-Schwefel-Proteine
(1.2.5) oder andere Akzeptoren (1.2.99) sein.
Besonders bevorzugt sind hier die Enzyme der Gruppe (1.2.3) mit
Sauerstoff als Akzeptor.
Weiterhin bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.3.
In dieser Klasse sind Enzyme zusammengefaßt, die auf CH-CH-Gruppen
des Donors wirken.
Die entsprechenden Akzeptoren sind NAD⁺, NADP⁺ (1.3.1), Cyto
chrome (1.3.2), Sauerstoff (1.3.3), Chinone oder verwandte Ver
bindungen (1.3.5), Eisen-Schwefel-Proteine (1.3.7) oder andere
Akzeptoren (1.3.99).
Besonders bevorzugt ist die Bilirubinoxidase (1.3.3.5).
Hier sind ebenfalls die Enzyme der Klasse (1.3.3) mit Sauer
stoff als Akzeptor und (1.3.5) mit Chinonen etc. als Akzeptor
besonders bevorzugt.
Weiterhin bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.4, die auf
CH-NH2-Gruppen des Donors wirken.
Die entsprechenden Akzeptoren sind NAD⁺, NADP⁺ (1.4.1), Cyto
chrome (1.4.2), Sauerstoff (1.4.3), Disulfide (1.4.4),
Eisen-Schwefel-Proteine (1.4.7) oder andere Akzeptoren (1.4.99).
Besonders bevorzugt sind auch hier Enzyme der Klasse 1.4.3 mit
Sauerstoff als Akzeptor.
Weiterhin bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.5, die auf CH-NH-Gruppen
des Donors wirken. Die entsprechenden Akzeptoren sind
NAD⁺, NADP⁺ (1.5.1), Sauerstoff (1.5.3), Disulfide (1.5.4)
Chinone (1.5.5) oder andere Akzeptoren (1.5.99).
Auch hier sind besonders bevorzugt Enzyme mit Sauerstoff (O2)
(1.5.3) und mit Chinonen (1.5.5) als Akzeptoren.
Weiterhin bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.6, die auf NADH
oder NADPH wirken.
Die Akzeptoren sind hier NADP⁺ (1.6.1), Hämproteine (1.6.2),
Disulfide (1.6.4), Chinone (1.6.5), NO2-Gruppen (1.6.6), und
ein Flavin (1.6.8) oder einige andere Akzeptoren (1.6.99).
Besonders bevorzugt sind hier Enzyme der Klasse 1.6.5 mit
Chinonen als Akzeptoren.
Weiterhin bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.7, die auf andere
NO2-Verbindungen als Donatoren wirken und als Akzeptoren Cyto
chrome (1.7.2), Sauerstoff (O2) (1.7.3), Eisen-Schwefel-Protei
ne (1.7.7) oder andere (1.7.99) haben.
Hier sind besonders bevorzugt die Klasse 1.7.3 mit Sauerstoff
als Akzeptor.
Weiterhin bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.8, die auf Schwe
felgruppen als Donatoren wirken und als Akzeptoren NAD⁺, NADP⁺
(1.8.1), Cytochrome (1.8.2), Sauerstoff (O2) (1.8.3), Disulfide
(1.8.4), Chinone (1.8.5), Eisen-Schwefel-Proteine (1.8.7) oder
andere (1.8.99) haben.
Besonders bevorzugt ist die Klasse 1.8.3 mit Sauerstoff (O2)
und (1.8.5) mit Chinonen als Akzeptoren.
Weiterhin bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.9, die auf Häm
gruppen als Donatoren wirken und als Akzeptoren Sauerstoff (O2)
(1.9.3), NO2-Verbindungen (1.9.6) und andere (1.9.99) haben.
Besonders bevorzugt ist hier die Gruppe 1.9.3 mit Sauerstoff
(O2) als Akzeptor (Cytochromoxidasen).
Weiterhin bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.12, die auf Was
serstoff als Donor wirken.
Die Akzeptoren sind NAD⁺ oder NADP⁺ (1.12.1) oder andere
(1.12.99).
Desweiteren bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.13 und 1.14
(Oxigenasen).
Weiterhin sind bevorzugte Enzyme die der Klasse 1.15, die auf
Superoxid-Radikale als Akzeptoren wirken.
Besonders bevorzugt ist hier die Superoxid-Dismutase
(1.15.1.1).
Weiterhin sind bevorzugt Enzyme der Klasse 1.16.
Als Akzeptoren wirken NAD⁺ oder NADP⁺ (1.16.1) oder Sauerstoff
(O2) (1.16.3).
Besonders bevorzugt sind hier Enzyme der Klasse 1.16.3.1
(Ferroxidase, z. B. Ceruloplasmin).
Weiterhin bevorzugte Enzyme sind diejenigen, die der Gruppe
1.17 (Wirkung auf CH2-Gruppen, die zu -CHOH- oxidiert werden),
1.18 (Wirkung auf reduziertes Ferredoxin als Donor), 1.19 (Wir
kung auf reduziertes Flavodoxin als Donor) und 1.97 (andere Oxi
doreduktasen) angehören.
Weiterhin besonders bevorzugt sind die Enzyme der Gruppe 1.11.
die auf ein Peroxid als Akzeptor wirken. Diese einzige Subklas
se (1.11.1) enthält die Peroxidasen.
Besonders bevorzugt sind hier die Cytochrom-C-Peroxidasen
(1.11.1.5), Catalase (1.11.1.6), die Peroxydase (1.11.1.6), die
Iodid-Peroxidase (1.11.1.8), die Glutathione-Peroxidase
(1.11.1.9), die Chlorid-Peroxidase (1.11.1.10), die L-Ascorbat-
Peroxidase (1.11.1.11), die Phospholipid-Hydroperoxid-
Glutathione-Peroxidase (1.11.1.12), die Mangan-Peroxidase
(1.12.1.13), die Diarylpropan-Peroxidase (Ligninase, Lignin-
Peroxidase) (1.11.1.14).
Ganz besonders bevorzugt sind Enzyme der Klasse 1.10, die auf
Biphenole und verwandten Verbindungen wirken. Sie katalysieren
die Oxidation von Biphenolen und Ascorbaten. Als Akzeptoren
fungieren NAD⁺, NADP⁺ (1.10.1), Cytochrome (1.10.2), Sauerstoff
(1.10.3) oder andere (1.10.99).
Von diesen wiederum sind Enzyme der Klasse 1.10.3 mit Sauer
stoff (O2) als Akzeptor besonders bevorzugt.
Von den Enzymen dieser Klasse sind die Enzyme Catechol Oxidase
(Tyrosinase) (1.10.3.1), L-Ascorbate Oxidase (1.10.3.3), o-Ami
nophenol Oxidase (1.10.3.4) und Laccase (Benzoldiol: Oxigen
Oxidoreduktase) (1.10.3.2) bevorzugt, wobei die Laccasen (Ben
zoldiol: Oxigen Oxidoreduktase) (1.10.3.2) insbesondere bevor
zugt sind.
Die genannten Enzyme sind käuflich erhältlich oder lassen sich
nach Standardverfahren gewinnen. Als Organismen zur Produktion
der Enzyme kommen beispielsweise Pflanzen, tierische Zellen,
Bakterien und Pilze in Betracht. Grundsätzlich können sowohl
natürlich vorkommende als auch gentechnisch veränderte Organis
men Enzymproduzenten sein. Ebenso sind Teile von einzelligen
oder mehrzelligen Organismen als Enzymproduzenten denkbar, vor
allem Zellkulturen.
Für die insbesondere bevorzugten Enzyme, wie die aus der Gruppe
1.11.1 vor allem aber 1.10.3 und insbesondere zur Produktion
von Laccasen werden beispielsweise Weißfäulepilze wie Pleuro
tus, Phlebia und Trametes verwendet.
Das erfindungsgemäße Mehrkomponentensystem umfaßt mindestens
ein Oxidationsmittel. Als Oxidationsmittel können beispielswei
se Luft, Sauerstoff, Ozon, Peroxide, wie H2O2 und organische
Peroxide, Persäuren, wie die Peressigsäure, Perameisensäure,
Perschwefelsäure, Persalpetersäure, Metachlorperoxibenzosäure,
Perchlorsäure, andere "Perverbindungen", wie Perborate, Perace
tate, Persulfate oder Sauerstoffspezies und deren Radikale, wie
OH˙, OOH˙, Singulettsauerstoff, Superoxid (O2⁻), Ozonid, Dioxy
genyl-Kation (O2⁺), Dioxirane, Dioxetane oder Fremy Radikale
eingesetzt werden.
Vorzugsweise werden solche Oxidationsmittel eingesetzt, die
entweder durch die entsprechenden Oxidoreduktasen generiert
werden können z. B. Dioxirane aus Laccasen plus Carbonylen oder
die chemisch den Mediator regenerieren oder diesen direkt um
setzen können.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung von Substanzen, wel
che erfindungsgemäß als Mediatoren geeignet sind zum Verändern,
Abbau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder
ähnlichen Stoffen.
Die Wirksamkeit des Mehrkomponentensystems beim Verändern, Ab
bau oder Bleichen von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder
ähnlichen Stoffen ist häufig nochmals gesteigert, wenn neben
den genannten Bestandteilen noch Mg2⁺ Ionen vorhanden sind. Die
Mg2⁺ Ionen können beispielsweise als Salz, wie z. B. MgSO4, ein
gesetzt werden. Die Konzentration liegt im Bereich von 0,1-2 mg/g
ligninhaltigem Material, vorzugsweise bei 0,2-0,6 mg/g.
In manchen Fällen läßt sich eine weitere Steigerung der Wirk
samkeit des erfindungsgemäßen Mehrkomponentensystems dadurch
erreichen, daß das Mehrkomponentensystem neben den Mg2⁺ Ionen
auch Komplexbildner wie z. B. Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA), Diethylentriaminpentaessigsäure (DTPA), Hydroxyethylendia
mintriessigsäure (HEDTA), Diethylentriaminpentamethylen
phosphonsäure (DTPPA), Nitrilotriessigsäure (NTA), Polyphos
phorsäure (PPA) etc. enthält. Die Konzentration liegt im Be
reich von 0,2-5 mg/g ligninhaltigem Material, vorzugsweise
bei 1-3 mg.
Der Einsatz des erfindungsgemäßen Mehrkomponentensystems in ei
nem Verfahren zu Behandeln von Lignin erfolgt beispielsweise
dadurch, daß man die jeweils ausgewählten Komponenten a) bis c)
gemäß gleichzeitig oder in beliebiger Reihenfolge mit einer
wäßrigen Suspension des ligninhaltigen Materials mischt.
Vorzugsweise wird ein Verfahren unter Einsatz des erfindungsge
mäßen Mehrkomponentensystems in Gegenwart von Sauerstoff oder
Luft bei Normaldruck bis 10 bar und in einem pH-Bereich von 2
bis 11, bei einer Temperatur von 20 bis 95°C, vorzugsweise
40-95°C, und einer Stoffdichte von 0,5 bis 40% durchgeführt.
Ein für den Einsatz von Enzymen bei der Zellstoffbleiche unge
wöhnlicher und überraschender Befund ist, daß beim Einsatz des
erfindungsgemäßen Mehrkomponentensystems eine Steigerung der
Stoffdichte eine erhebliche Steigerung der Kappaerniedrigung
ermöglicht.
Aus ökonomischen Gründen bevorzugt wird ein erfindungsgemäßes
Verfahren bei Stoffdichten von 8 bis 35%, besonders bevorzugt
9 bis 15% durchgeführt.
Überraschenderweise zeigte sich ferner, daß eine saure Wäsche
(pH 2 bis 6, vorzugsweise 4 bis 5) oder Q-Stufe (pH-Wert 2 bis
6, vorzugsweise 4 bis 5) vor der Enzym-Mediatorstufe bei man
chen Zellstoffen zu einer erheblichen Kappazahlerniedrigung im
Vergleich zur Behandlung ohne diese spezielle Vorbehandlung
führt. In der Q-Stufe werden als Chelatbildner die zu diesem
Zwecke üblichen Substanzen (wie z. B. EDTA, DTPA) eingesetzt.
Sie werden vorzugsweise in Konzentrationen von 0,1%/to bis
1%/to besonders bevorzugt 0,1%/to bis 0,5%/to eingesetzt.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden vorzugsweise 0,01 bis 100 IU
Enzym pro g ligninhaltiges Material eingesetzt. Besonders
bevorzugt werden 0,1 bis 100 insbesondere bevorzugt werden 1
bis 40 IU Enzym pro g ligninhaltiges Material eingesetzt (1 U
entspricht dem Umsatz von 1 µmol
2,2'-Azino-bis(3-ethyl-benzothiazolin-6-sulfonsäure-diammonium
salz) (ABTS)/min/ml Enzym.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden vorzugsweise 0,01 mg bis
100 mg Oxidationsmittel pro g ligninhaltigem Material einge
setzt. Besonders bevorzugt werden 0,01 bis 50 mg Oxidationsmit
tel pro g ligninhaltigem Material eingesetzt.
Im erfindungsgemäßen Verfahren werden vorzugsweise 0,5 bis 80 mg
Mediator pro g ligninhaltigem Material,eingesetzt. Besonders
bevorzugt werden 0,5 bis 40 mg Mediator pro g ligninhaltigem
Material eingesetzt.
Gleichzeitig können Reduktionsmittel zugegeben werden, die zu
sammen mit den vorhandenen Oxidationsmitteln zur Einstellung
eines bestimmten Redoxpotentials dienen.
Als Reduktionsmittel können Natrium-Bisulfit, Natrium-Dithio
nit, Ascorbinsäure, Thioverbindungen, Mercaptoverbindungen oder
Glutathion etc. eingesetzt werden.
Die Reaktion läuft beispielsweise bei Laccase unter Luft- oder
Sauerstoff zufuhr oder Luft- bzw. Sauerstoffüberdruck ab, bei
den Peroxidasen (z. B. Ligninperoxidasen, Manganperoxidasen) mit
Wasserstoffperoxid. Dabei können beispielsweise der Sauerstoff
auch durch Wasserstoffperoxid + Katalase und Wasserstoffperoxid
durch Glucose + GOD oder andere Systeme in situ generiert
werden.
Außerdem können dem System Radikalbildner oder Radikalfänger
(Abfangen von beispielsweise OH˙ oder OOH˙ Radikalen) zugesetzt
werden. Diese können das Zusammenspiel innerhalb der Red/Ox- und
Radikalmediatoren verbessern.
Der Reaktionslösung können auch weitere Metallsalze zugegeben
werden. Diese sind im Zusammenwirken mit Chelatbildnern als Ra
dikalbildner oder Red/Ox-Zentren wichtig. Die Salze bilden in
der Reaktionslösung Kationen. Solche Ionen sind u. a. Fe2⁺,
Fe3⁺, Mn2⁺, Mn3⁺, Mn4⁺, Cu2⁺, Ca2⁺, Ti3⁺, Cer4⁺, Al3⁺.
Die in der Lösung vorhandenen Chelate können darüber hinaus als
Mimicsubstanzen für die Enzyme, beispielsweise für die Laccasen
(Kupferkomplexe) oder für die Lignin- oder Manganperoxidasen
(Hämkomplexe) dienen. Unter Mimicsubstanzen sind solche Stoffe
zu verstehen, die die prosthetischen Gruppen von (hier) Oxido
reduktasen simulieren und z. B. Oxidationsreaktionen katalysie
ren können.
Weiterhin kann dem Reaktionsgemisch NaOCl zugesetzt werden.
Diese Verbindung kann im Zusammenspiel mit Wasserstoffperoxid
Singulettsauerstoff bilden.
Schließlich ist es auch möglich, unter Einsatz von Detergentien
zu arbeiten. Als solche kommen nicht-ionische, anionische, ka
tionische und amphotere Tenside in Betracht. Die Detergentien
können die Penetration der Enzyme und Mediatoren in die Faser
verbessern.
Ebenso kann es für die Reaktion förderlich sein, Polysaccharide
und/oder Proteine zuzusetzen. Hier sind insbesondere als Poly
saccharide Glucane, Mannane, Dextrane, Lävane, Pektine, Algina
te oder Pflanzengummis und/oder eigene von den Pilzen gebildete
oder in der Mischkultur mit Hefen produzierte Polysaccharide
und als Proteine Gelantine und Albumin zu nennen. Diese Stoffe
dienen hauptsächlich als Schutzkolloide für die Enzyme.
Weitere Proteine, die zugesetzt werden können, sind Proteasen
wie Pepsin, Bromelin, Papain usw. Diese können u. a. dazu die
nen, durch den Abbau des im Holz vorhandenen Extensins C
(hydroxyprolinreiches Protein) einen besseren Zugang zum Lignin
zu erreichen.
Als weitere Schutzkolloide kommen Aminosäuren, Einfachzucker,
Oligomerzucker, PEG-Typen der verschiedensten Molekulargewich
te, Polyethylenoxide, Polyethylenimine und Polydimethylsiloxane
in Frage.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann nicht nur bei der Deligni
fizierung (Bleiche) von Sulfat-, Sulfit-, Organosol-, o. a.
Zellstoffen und von Holzstoffen eingesetzt werden, sondern auch
bei der Herstellung von Zellstoffen allgemein, sei es aus Holz- oder
Einjahrespflanzen, wenn eine Defibrillierung durch die üb
lichen Kochverfahren (verbunden eventuell mit mechanischen Ver
fahren oder Druck) d. h. eine sehr schonende Kochung bis zu Kap
pazahlen, die im Bereich von ca. 50-120 Kappa liegen können,
gewährleistet ist.
Bei der Bleiche von Zellstoffen wie auch bei der Herstellung
von Zellstoffen kann die Behandlung mehrfach wiederholt werden,
entweder nach Wäsche und Extraktion des behandelten Stoffes mit
NaOH oder ohne diese Zwischenschritte. Dies führt zu noch we
sentlich weiter reduzierbaren Kappawerten und zu erheblichen
Weißesteigerungen. Ebenso kann vor der Enzym/Mediatorbehandlung
eine O2-Stufe eingesetzt werden oder auch wie bereits erwähnt
eine saure Wäsche oder Q-Stufe (Chelatstufe) ausgeführt werden.
Bei der "Verflüssigung" von Kohle (Steinkohle, Braunkohle) wird
eine ähnliche Verfahrensführung wie bei der Delignifizierung
(Bleiche) von Holz- oder Einjahrespflanzenzellstoff eingesetzt.
Im folgenden wird Erfindung anhand von Beispielen näher
erläutert:
5 g atro Zellstoff (Softwood O2 delignifiziert), Stoffdichte
30% (ca. 17 g feucht) werden zu folgenden Lösungen gegeben:
- A) 20 ml Leitungswasser werden mit 63,8 mg 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-1-oxyl unter Rühren versetzt, der pH-Wert mit 0,5 mol/l H2SO4-Lsg. so eingestellt, daß nach Zugabe des Zellstoffs und des Enzyms pH 4,5 resultiert.
- B) 5 ml Leitungswasser werden mit der Menge Laccase von Trame tes versicolor versetzt, daß eine Aktivität von 15 U (1 U = Umsatz von 1 µmol ABTS/min/ml Enzym) pro g Zellstoff resultiert.
Die Lösungen A und B werden zusammen gegeben und auf 33 ml
aufgefüllt.
Nach Zugabe des Zellstoffes wird für 2 min mit einem Teigkne
ter gemixt.
Danach wird der Stoff in eine auf 45°C vorgeheizte Reaktions
bombe gegeben und unter 1-10 bar Sauerstoffüberdruck für
1-4 Stunden inkubiert.
Danach wird der Stoff über einem Nylonsieb (30 µm) gewaschen
und 1 Stunde bei 60°C, 2% Stoffdichte und 8% NaOH pro g Zell
stoff extrahiert.
Nach erneuter Wäsche des Stoffes wird die Kappazahl bestimmt.
Ergebnis vergl. Tabelle 1.
5 g atro Zellstoff (Softwood O2 delignifiziert), Stoffdichte
30% (ca. 17 g feucht) werden zu folgenden Lösungen gegeben:
- A) 20 ml Leitungswasser werden mit 81,5 mg 4-Phenyl-2,2,5,5-tetramethylimidazolin-3-oxid-1-oxyl unter Rühren versetzt, der pH-Wert mit 0,5 mol/l H2SO4-Lsg. so eingestellt, daß nach Zugabe des Zellstoffs und des Enzyms pH 4,5 resultiert.
- B) 5 ml Leitungswasser werden mit der Menge Laccase von Trame tes versicolor versetzt, daß eine Aktivität von 15 U (1 U = Umsatz von 1 µmol ABTS/min/ml Enzym) pro g Zellstoff resultiert.
Die Lösungen A und B werden zusammen gegeben und auf 33 ml
aufgefüllt.
Nach Zugabe des Zellstoffes wird für 2 min mit einem Teigkne
ter gemixt.
Danach wird der Stoff in eine auf 45°C vorgeheizte Reaktions
bombe gegeben und unter 1-10 bar Sauerstoffüberdruck für
1-4 Stunden inkubiert.
Danach wird der Stoff über einem Nylonsieb (30 µm) gewaschen
und 1 Stunde bei 60°C, 2% Stoffdichte und 8% NaOH pro g Zell
stoff extrahiert.
Nach erneuter Wäsche des Stoffes wird die Kappazahl bestimmt.
Ergebnis vergl. Tabelle 1.
5 g atro Zellstoff (Softwood O2 delignifiziert), Stoffdichte
30% (ca. 17 g feucht) werden zu folgenden Lösungen gegeben:
- A) 20 ml Leitungswasser werden mit 63,9 mg 4-Oxo-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-1-oxyl unter Rühren versetzt, der pH-Wert mit 0,5 mol/l H2SO4-Lsg. so eingestellt, daß nach Zugabe des Zellstoffs und des Enzyms pH 4,5 resultiert.
- B) 5 ml Leitungswasser werden mit der Menge Laccase von Trame tes versicolor versetzt, daß eine Aktivität von 15 U (1 U = Umsatz von 1 µmol ABTS/min/ml Enzym) pro g Zellstoff resultiert.
Die Lösungen A und B werden zusammen gegeben und auf 33 ml
aufgefüllt.
Nach Zugabe des Zellstoffes wird für 2 min mit einem Teigkne
ter gemixt.
Danach wird der Stoff in eine auf 45°C vorgeheizte Reaktions
bombe gegeben und unter 1-10 bar Sauerstoffüberdruck für
1-4 Stunden inkubiert.
Danach wird der Stoff über einem Nylonsieb (30 µm) gewaschen
und 1 Stunde bei 60°C, 2% Stoffdichte und 8% NaOH pro g Zell
stoff extrahiert.
Nach erneuter Wäsche des Stoffes wird die Kappazahl bestimmt.
Ergebnis vergl. Tabelle 1.
5 g atro Zellstoff (Softwood O2 delignifiziert), Stoffdichte
30% (ca. 17 g feucht) werden zu folgenden Lösungen gegeben:
- A) 20 ml Leitungswasser werden mit 68,0 mg 4-Cyano-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-1-oxyl unter Rühren ver setzt, der pH-Wert mit 0,5 mol/l H2SO4-Lsg. so eingestellt, daß nach Zugabe des Zellstoffs und des Enzyms pH 4,5 resultiert.
- B) 5 ml Leitungswasser werden mit der Menge Laccase von Trame tes versicolor versetzt, daß eine Aktivität von 15 U (1 U = Umsatz von 1 µmol ABTS/min/ml Enzym) pro g Zellstoff resultiert.
Die Lösungen A und B werden zusammen gegeben und auf 33 ml
aufgefüllt.
Nach Zugabe des Zellstoffes wird für 2 min mit einem Teigkne
ter gemixt.
Danach wird der Stoff in eine auf 45°C vorgeheizte Reaktions
bombe gegeben und unter 1-10 bar Sauerstoffüberdruck für
1-4 Stunden inkubiert.
Danach wird der Stoff über einem Nylonsieb (30 µm) gewaschen
und 1 Stunde bei 60°C, 2% Stoffdichte und 8% NaOH pro g Zell
stoff extrahiert.
Nach erneuter Wäsche des Stoffes wird die Kappazahl bestimmt.
Ergebnis vergl. Tabelle 1.
5 g atro Zellstoff (Softwood O2 delignifiziert), Stoffdichte
30% (ca. 17 g feucht) werden zu folgenden Lösungen gegeben:
- A) 20 ml Leitungswasser werden mit 57,8 mg 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-1-oxyl unter Rühren versetzt, der pH-Wert mit 0,5 mol/l H2SO4-Lsg. so eingestellt, daß nach Zu gabe des Zellstoffs und des Enzyms pH 4,5 resultiert.
- B) 5 ml Leitungswasser werden mit der Menge Laccase von Trame tes versicolor versetzt, daß eine Aktivität von 15 U (1 U = Umsatz von 1 µmol ABTS/min/ml Enzym) pro g Zellstoff resultiert.
Die Lösungen A und B werden zusammen gegeben und auf 33 ml
aufgefüllt.
Nach Zugabe-des Zellstoffes wird für 2 min mit einem Teigkne
ter gemixt.
Danach wird der Stoff in eine auf 45°C vorgeheizte Reaktions
bombe gegeben und unter 1-10 bar Sauerstoffüberdruck für
1-4 Stunden inkubiert.
Danach wird der Stoff über einem Nylonsieb (30 µm) gewaschen
und 1 Stunde bei 60°C, 2% Stoffdichte und 8% NaOH pro g Zell
stoff extrahiert.
Nach erneuter Wäsche des Stoffes wird die Kappazahl bestimmt.
Ergebnis vergl. Tabelle 1.
5 g atro Zellstoff (Softwood O2 delignifiziert), Stoffdichte
30% (ca. 17 g feucht) werden zu folgenden Lösungen gegeben:
- A) 20 ml Leitungswasser werden mit 79,0 mg 4-Acetamido-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-1-oxyl unter Rühren versetzt, der pH-Wert mit 0,5 mol/l H2SO4-Lsg. so eingestellt, daß nach Zugabe des Zellstoffs und des Enzyms pH 4,5 resultiert.
- B) 5 ml Leitungswasser werden mit der Menge Laccase von Trame tes versicolor versetzt, daß eine Aktivität von 15 U (1 U = Umsatz von 1 µmol ABTS/min/ml Enzym) pro g Zellstoff resultiert.
Die Lösungen A und B werden zusammen gegeben und auf 33 ml
aufgefüllt.
Nach Zugabe des Zellstoffes wird für 2 min mit einem Teigkne
ter gemixt.
Danach wird der Stoff in eine auf 45°C vorgeheizte Reaktions
bombe gegeben und unter 1-10 bar Sauerstoffüberdruck für
1-4 Stunden inkubiert.
Danach wird der Stoff über einem Nylonsieb (30 µm) gewaschen
und 1 Stunde bei 60°C, 2% Stoffdichte und 8% NaOH pro g Zell
stoff extrahiert.
Nach erneuter Wäsche des Stoffes wird die Kappazahl bestimmt.
Ergebnis vergl. Tabelle 1.
5 g atro Zellstoff (Softwood O2 delignifiziert), Stoffdichte
30% (ca. 17 g feucht) werden zu folgenden Lösungen gegeben:
- A) 20 ml Leitungswasser werden mit 74,0 mg 4-Carbamoyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-imidazolin-3-oxid-1-oxyl un ter Rühren versetzt, der pH-Wert mit 0,5 mol/l H2SO4-Lsg. so eingestellt, daß nach Zugabe des Zellstoffs und des Enzyms pH 4,5 resultiert.
- B) 5 ml Leitungswasser werden mit der Menge Laccase von Trame tes versicolor versetzt, daß eine Aktivität von 15 U (1 U = Umsatz von 1 µmol ABTS/min/ml Enzym) pro g Zellstoff resultiert.
Die Lösungen A und B werden zusammen gegeben und auf 33 ml
aufgefüllt.
Nach Zugabe des Zellstoffes wird für 2 min mit einem Teigkne
ter gemixt.
Danach wird der Stoff in eine auf 45°C vorgeheizte Reaktions
bombe gegeben und unter 1-10 bar Sauerstoffüberdruck für
1-4 Stunden inkubiert.
Danach wird der Stoff über einem Nylonsieb (30 µm) gewaschen
und 1 Stunde bei 60°C, 2% Stoffdichte und 8% NaOH pro g Zell
stoff extrahiert.
Nach erneuter Wäsche des Stoffes wird die Kappazahl bestimmt.
Ergebnis vergl. Tabelle 1.
5 g atro Zellstoff (Softwood O2 delignifiziert), Stoffdichte
30% (ca. 17 g feucht) werden zu folgenden Lösungen gegeben:
- A) 20 ml Leitungswasser werden mit 67,8 mg 3-Carbamoyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-pyrrolin-1-oxyl unter Rühren versetzt, der pH-Wert mit 0,5 mol/l H2SO4-Lsg. so eingestellt, daß nach Zugabe des Zellstoffs und des Enzyms pH 4,5 resultiert.
- B) 5 ml Leitungswasser werden mit der Menge Laccase von Trame tes versicolor versetzt, daß eine Aktivität von 15 U (1 U = Umsatz von 1 µmol ABTS/min/ml Enzym) pro g Zellstoff resultiert.
Die Lösungen A und B werden zusammen gegeben und auf 33 ml
aufgefüllt.
Nach Zugabe des Zellstoffes wird für 2 min mit einem Teigkne
ter gemixt.
Danach wird der Stoff in eine auf 45°C vorgeheizte Reaktions
bombe gegeben und unter 1-10 bar Sauerstoffüberdruck für
1-4 Stunden inkubiert.
Danach wird der Stoff über einem Nylonsieb (30 µm) gewaschen
und 1 Stunde bei 60°C, 2% Stoffdichte und 8% NaOH pro g Zell
stoff extrahiert.
Nach erneuter Wäsche des Stoffes wird die Kappazahl bestimmt.
Ergebnis vergl. Tabelle 1.
5 g atro Zellstoff (Softwood O2 delignifiziert), Stoffdichte
30% (ca. 17 g feucht) werden zu folgenden Lösungen gegeben:
- A) 20 ml Leitungswasser werden mit 67,8 mg 4-Phenacylidin-2,2,5,5-tetramethyl-imidazolidin-1-oxyl unter Rühren versetzt, der pH-Wert mit 0,5 mol/l H2SO4-Lsg. so ein gestellt, daß nach Zugabe des Zellstoffs und des Enzyms pH 4,5 resultiert.
- B) 5 ml Leitungswasser werden mit der Menge Laccase von Trame tes versicolor versetzt, daß eine Aktivität von 15 U (1 U = Umsatz von 1 µmol ABTS/min/ml Enzym) pro g Zellstoff resultiert.
Die Lösungen A und B werden zusammen gegeben und auf 33 ml
aufgefüllt.
Nach Zugabe des Zellstoffes wird für 2 min mit einem Teigkne
ter gemixt.
Danach wird der Stoff in eine auf 45°C vorgeheizte Reaktions
bombe gegeben und unter 1-10 bar Sauerstoffüberdruck für
1-4 Stunden inkubiert.
Danach wird der Stoff über einem Nylonsieb (30 µm) gewaschen
und 1 Stunde bei 60°C, 2% Stoffdichte und 8% NaOH pro g Zell
stoff extrahiert.
Nach erneuter Wäsche des Stoffes wird die Kappazahl bestimmt.
Ergebnis vergl. Tabelle 1.
Enzymdosage 15 U/g Zellstoff, Inkubationszeit 2 h
Enzymdosage 15 U/g Zellstoff, Inkubationszeit 2 h
Enzymdosage 15 U/g Zellstoff, Inkubationszeit 2 h
Claims (10)
1. Mehrkomponentensystem zum Verändern, Abbau oder Bleichen
von Lignin, ligninhaltigen Materialien oder ähnlichen Stoffen
enthaltend
- a) ggf. mindestens einen Oxidationskatalysator und
- b) mindestens ein geeignetes Oxidationsmittel und
- c) mindestens einen Mediator, dadurch gekennzeichnet, daß der Mediator ausgewählt ist aus der Gruppe der stabilen Nitroxyl- Radikale (Nitroxide).
2. Mehrkomponentensystem gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Mediator ausgewählt ist aus der Gruppe der
stabilen Nitroxyl-Radikale (Nitroxide) der allgemeinen Formel
(I), (II) oder (III)
wobei
Ar einbindiger homo- oder heteroaromatischer ein- oder zwei kerniger Rest bedeutet und
wobei dieser aromatische Rest durch einen oder mehrere, glei che oder verschiedene Reste R2 ausgewählt aus der Gruppe Halo gen-, Formyl-, Cyano-, Carbamoyl-, Carboxy-, Ester oder Salz des Carboxyrests, Sulfonorest, Ester oder Salz des Sulfono rests, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino-, Phenyl-, Aryl-C1-C5-Alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-Alkyl-, Phospho-, Phosphono-, Phosphonooxyrest, Ester oder Salz des Phosphonooxyrests substituiert sein können,
wobei Phenyl-, Carbamoyl- und Sulfamoylreste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit einem Rest R3 substituiert sein können, der Aminorest ein- oder zweifach mit R3 substituiert sein kann und die Aryl-C1-C5-alkyl, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-Reste gesättigt oder unge sättigt, verzweigt oder unverzweigt sein können und mit einem Rest R3 ein- oder mehrfach substituiert sein können,
wobei R3 ein- oder mehrfach vorhanden sein kann und gleich oder verschieden ist und Hydroxy-, Formyl-, Cyano-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Carbamoyl-, Sulfono-, Sulfa moyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino-, Phenyl-, C1-C5-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C5-Alkylcarbonylrest bedeutet und
R1 gleich oder verschieden ist und Halogen-, Hydroxy-, Mercap to-, Formyl-, Cyano-, Carbamoyl-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Sulfonorest, Ester oder Salz des Sulfono rests, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino-, Phenyl-, Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-, Phospho-, Phosphono-, Phosphono-oxyrest, Ester oder Salz des Phosphonooxyrests bedeutet
und R1 im Fall bicyclischer stabiler Nitroxylradikale (Struktur III) auch Wasserstoff bedeuten kann und
wobei Carbamoyl-, Sulfamoyl-, Amino-, Mercapto- und Phenylre ste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit einem Rest R4 substituiert sein können und die Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-Reste gesättigt oder ungesättigt, ver zweigt oder unverzweigt sein können und mit einem Rest R4 ein- oder mehrfach substituiert sein können, wobei
R4 gleich oder verschieden ist und Hydroxy-, Formyl-, Cyano-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Carbamoyl-, Sulfono-, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino, Phenyl-, C1-C5-Alkyl-, C1-C5-Alkoxyrest, C1-C5-Alkylcarbonylrest be deutet und
je zwei Reste R3oder R4 paarweise über eine Brücke [-CR5R6-]m mit in gleich 0, 1, 2, 3 oder 4 verknüpft sein können und
R5 und R6 gleich oder verschieden sind und Halogen-, Carboxy rest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Carbamoyl-, Sulfa moyl-, Phenyl, Benzoyl-, C1-C5-Alkyl-, C1-C5-Alkoxyrest, C1-C5-Alkylcarbonylrest bedeuten und
eine oder mehrere nicht benachbarte Gruppen [-CR5R6-] durch Sauerstoff, Schwefel oder einen ggf. mit C1-C5-Alkyl- substitu ierten Iminorest und zwei benachbarte Gruppen [-CR5R6-] durch eine Gruppe [-CR5=CR6-], [-CR5=N-] oder [-CR5=N(O)-] ersetzt sein können.
wobei
Ar einbindiger homo- oder heteroaromatischer ein- oder zwei kerniger Rest bedeutet und
wobei dieser aromatische Rest durch einen oder mehrere, glei che oder verschiedene Reste R2 ausgewählt aus der Gruppe Halo gen-, Formyl-, Cyano-, Carbamoyl-, Carboxy-, Ester oder Salz des Carboxyrests, Sulfonorest, Ester oder Salz des Sulfono rests, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino-, Phenyl-, Aryl-C1-C5-Alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-Alkyl-, Phospho-, Phosphono-, Phosphonooxyrest, Ester oder Salz des Phosphonooxyrests substituiert sein können,
wobei Phenyl-, Carbamoyl- und Sulfamoylreste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit einem Rest R3 substituiert sein können, der Aminorest ein- oder zweifach mit R3 substituiert sein kann und die Aryl-C1-C5-alkyl, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-Reste gesättigt oder unge sättigt, verzweigt oder unverzweigt sein können und mit einem Rest R3 ein- oder mehrfach substituiert sein können,
wobei R3 ein- oder mehrfach vorhanden sein kann und gleich oder verschieden ist und Hydroxy-, Formyl-, Cyano-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Carbamoyl-, Sulfono-, Sulfa moyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino-, Phenyl-, C1-C5-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C5-Alkylcarbonylrest bedeutet und
R1 gleich oder verschieden ist und Halogen-, Hydroxy-, Mercap to-, Formyl-, Cyano-, Carbamoyl-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Sulfonorest, Ester oder Salz des Sulfono rests, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino-, Phenyl-, Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-, Phospho-, Phosphono-, Phosphono-oxyrest, Ester oder Salz des Phosphonooxyrests bedeutet
und R1 im Fall bicyclischer stabiler Nitroxylradikale (Struktur III) auch Wasserstoff bedeuten kann und
wobei Carbamoyl-, Sulfamoyl-, Amino-, Mercapto- und Phenylre ste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit einem Rest R4 substituiert sein können und die Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-Reste gesättigt oder ungesättigt, ver zweigt oder unverzweigt sein können und mit einem Rest R4 ein- oder mehrfach substituiert sein können, wobei
R4 gleich oder verschieden ist und Hydroxy-, Formyl-, Cyano-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Carbamoyl-, Sulfono-, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino, Phenyl-, C1-C5-Alkyl-, C1-C5-Alkoxyrest, C1-C5-Alkylcarbonylrest be deutet und
je zwei Reste R3oder R4 paarweise über eine Brücke [-CR5R6-]m mit in gleich 0, 1, 2, 3 oder 4 verknüpft sein können und
R5 und R6 gleich oder verschieden sind und Halogen-, Carboxy rest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Carbamoyl-, Sulfa moyl-, Phenyl, Benzoyl-, C1-C5-Alkyl-, C1-C5-Alkoxyrest, C1-C5-Alkylcarbonylrest bedeuten und
eine oder mehrere nicht benachbarte Gruppen [-CR5R6-] durch Sauerstoff, Schwefel oder einen ggf. mit C1-C5-Alkyl- substitu ierten Iminorest und zwei benachbarte Gruppen [-CR5R6-] durch eine Gruppe [-CR5=CR6-], [-CR5=N-] oder [-CR5=N(O)-] ersetzt sein können.
3. Mehrkomponentensystem gemäß Anspruch 1 bis 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Mediator ausgewählt ist aus der Gruppe
der stabilen Nitroxy-Radikale (Nitroxide) der allgemeinen For
mel (IV) und (V),
wobei
R7 gleich oder verschieden ist und Phenyl-, Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl -C1-C6-alkyl- bedeutet
wobei Phenylreste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit einem Rest R9 substituiert sein können und die Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-Reste gesättigt oder ungesättigt, ver zweigt oder unverzweigt sein können und mit einem Rest R9 ein- oder mehrfach substituiert sein können,
wobei R9 ein- oder mehrfach vorhanden sein kann und gleich oder verschieden ist und Hydroxy-, Formyl-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Carbamoyl-, Sulfono-, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino, Phenyl-, Benzoyl-, C1-C5-Alkyl-, C1-C5-Alkoxyrest, C1-C5-Alkylcarbonylrest bedeutet und R8 gleich oder verschieden ist und Wasserstoff-, Hydroxy-, Mer capto-, Formyl-, Cyano-, Carbamoyl-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Sulfonorest, Ester oder Salz des Sulfo norests, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino-, Phenyl-, Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-, Phospho-, Phosphono-, Phosphonooxyrest, Ester oder Salz des Phosphono-oxyrests bedeutet
wobei Carbamoyl-, Sulfamoyl-, Amino-, Mercapto- und Phenylre ste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit einem Rest R3 substituiert sein können und die Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-Reste gesättigt oder ungesättigt, ver zweigt oder unverzweigt sein können und mit einem Rest R3 ein- oder mehrfach substituiert sein können und
eine [-CR8R8-]-Gruppe durch Sauerstoff, einen ggf. mit C1-C5-Alkyl- substituierten Iminorest, einen (Hydroxy)imino rest, eine Carbonylfunktion oder eine ggf. mit R3mono- oder disubstituierten Vinylidenfunktion ersetzt sein kann und zwei benachbarte Gruppen [-CR8R8-] durch eine Gruppe [-CR8=CR8-] oder [-CR8=N-] oder [-CR8=N(O)-] ersetzt sein können.
wobei
R7 gleich oder verschieden ist und Phenyl-, Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl -C1-C6-alkyl- bedeutet
wobei Phenylreste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit einem Rest R9 substituiert sein können und die Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-Reste gesättigt oder ungesättigt, ver zweigt oder unverzweigt sein können und mit einem Rest R9 ein- oder mehrfach substituiert sein können,
wobei R9 ein- oder mehrfach vorhanden sein kann und gleich oder verschieden ist und Hydroxy-, Formyl-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Carbamoyl-, Sulfono-, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino, Phenyl-, Benzoyl-, C1-C5-Alkyl-, C1-C5-Alkoxyrest, C1-C5-Alkylcarbonylrest bedeutet und R8 gleich oder verschieden ist und Wasserstoff-, Hydroxy-, Mer capto-, Formyl-, Cyano-, Carbamoyl-, Carboxyrest, Ester oder Salz des Carboxyrests, Sulfonorest, Ester oder Salz des Sulfo norests, Sulfamoyl-, Nitro-, Nitroso-, Amino-, Phenyl-, Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-, Phospho-, Phosphono-, Phosphonooxyrest, Ester oder Salz des Phosphono-oxyrests bedeutet
wobei Carbamoyl-, Sulfamoyl-, Amino-, Mercapto- und Phenylre ste unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit einem Rest R3 substituiert sein können und die Aryl-C1-C5-alkyl-, C1-C12-Alkyl-, C1-C5-Alkoxy-, C1-C10-Carbonyl-, Carbonyl-C1-C6-alkyl-Reste gesättigt oder ungesättigt, ver zweigt oder unverzweigt sein können und mit einem Rest R3 ein- oder mehrfach substituiert sein können und
eine [-CR8R8-]-Gruppe durch Sauerstoff, einen ggf. mit C1-C5-Alkyl- substituierten Iminorest, einen (Hydroxy)imino rest, eine Carbonylfunktion oder eine ggf. mit R3mono- oder disubstituierten Vinylidenfunktion ersetzt sein kann und zwei benachbarte Gruppen [-CR8R8-] durch eine Gruppe [-CR8=CR8-] oder [-CR8=N-] oder [-CR8=N(O)-] ersetzt sein können.
4. Mehrkomponentensystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens einen Oxidationska
talysator umfaßt.
5. Mehrkomponentensystem gemäß Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Oxidationskatalysator eine Oxidoreduktase
vorhanden ist.
6. Mehrkomponentensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß als Oxidationsmittel Luft, Sauer
stoff, Ozon, Peroxide, wie H2O2 oder organische Peroxide, Per
säuren, wie die Peressigsäure, Perameisensäure, Perschwefel
säure, Persalpetersäure, Metachlorperoxibenzosäure, Perchlor
säure, andere "Perverbindungen", wie Perborate, Peracetate,
Persulfate oder Sauerstoffspezies und deren Radikale, wie OH˙,
OOH˙, Singulettsauerstoff, Superoxid (O2⁻), Ozonid, Dioxy
genyl-Kation (O2⁺), Dioxirane, Dioxetane oder Fremy Radikale
eingesetzt werden.
7. Mehrkomponentensystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mediator (Komponente c) ausge
wählt ist aus der Gruppe
2,2,6,6-Tetramethyl-piperidin-1-oxyl (TEMPO),
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Oxo-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Acetamido-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(Ethoxyfluorphosphinyloxy)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(Isothiocyanato)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Maleimido-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(4-Nitrobenzoyloxy)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(Phosphonooxy)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Cyano-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
3-Carbamoyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-pyrrolin-1-oxyl,
4-Phenyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-imidazolin-3-oxid-1-oxyl,
4-Carbamoyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-imidazolin-3-oxid-1-oxyl,
4-Phenacyliden-2,2,5,5-tetramethyl-imidazolidin-1-oxyl,
3-(Aminomethyl)-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-Carbamoyl-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-Carboxy-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-Cyano-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-Maleimido-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-(4-Nitrophenoxycarbonyl)-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl.
2,2,6,6-Tetramethyl-piperidin-1-oxyl (TEMPO),
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Oxo-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Acetamido-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(Ethoxyfluorphosphinyloxy)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(Isothiocyanato)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Maleimido-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(4-Nitrobenzoyloxy)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-(Phosphonooxy)-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
4-Cyano-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl,
3-Carbamoyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-pyrrolin-1-oxyl,
4-Phenyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-imidazolin-3-oxid-1-oxyl,
4-Carbamoyl-2,2,5,5-tetramethyl-3-imidazolin-3-oxid-1-oxyl,
4-Phenacyliden-2,2,5,5-tetramethyl-imidazolidin-1-oxyl,
3-(Aminomethyl)-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-Carbamoyl-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-Carboxy-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-Cyano-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-Maleimido-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl,
3-(4-Nitrophenoxycarbonyl)-2,2,5,5-tetramethyl-pyrrolidin-N-oxyl.
8. Mehrkomponentensystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß als Mediator
2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-1-oxyl (TEMPO) oder
4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-1-oxyl vorhanden sind.
9. Verfahren zum Behandeln von Lignin, ligninhaltigen Materia
lien oder ähnlichen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man
die jeweils ausgewählten Komponenten a) bis c) gemäß Anspruch
1 gleichzeitig oder in beliebiger Reihenfolge mit einer
wäßrigen Suspension des ligninhaltigen Materials mischt.
10. Verwendung von in Anspruch 1 als Komponente c) genannten
Mediatoren zum Verändern, Abbau oder Bleichen von Lignin,
ligninhaltigen Materialien oder ähnlichen Stoffen.
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AU81074/98A AU8107498A (en) | 1997-06-05 | 1998-05-28 | Multi-component system for modifying, decomposing or bleaching lignin, materialscontaining lignin or similar substances and methods for producing the same |
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