DE19721857A1 - Spreizanker - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Spreizanker mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1.
Aus der EP 0 217 053 B1 ist ein derartiger Spreizanker bekannt. Der bekannte
Spreizanker weist eine Spreizhülse auf, an der nach vorn abstehende Spreizzungen
ausgebildet sind. Durch Aufschieben der Spreizhülse auf ein insbesondere konisches
Spreizelement sind ihre Spreizzungen aufspreizbar, um den Spreizanker in einer
insbesondere konischen Hinterschneidung zu verankern. Die Spreizhülse weist
Schneiden an vorderen Stirnenden ihrer Spreizzungen auf, mittels derer die
Hinterschneidung herstellbar ist. Dazu wird der bekannte Spreizanker in ein
zylindrisches Bohrloch eingeführt und die Spreizhülse beispielsweise mittels einer
Hammerbohrmaschine auf das Spreizelement auf- und zugleich rotierend angetrieben.
Der bekannte Spreizanker hat den Nachteil, daß ein zylindrisches Bohrloch hergestellt
werden muß, bevor der Spreizanker gesetzt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spreizanker so auszubilden, daß er
sich ohne vorbohren setzen läßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Das Spreizelement des erfindungsgemäßen Spreizankers weist mindestens eine
Schneide an einer vorderen Stirnseite auf, so daß mit ihm ein zylindrisches Bohrloch
wie mit einem herkömmlichen Bohrer gebohrt werden kann. Die Erfindung hat den
Vorteil, daß der Arbeitsgang des Vorbohrens des zylindrischen Bohrlochs eingespart
wird. Weiterer Vorteil ist, daß kein zusätzliches Bohrwerkzeug notwendig ist. Das
Bohren des Bohrlochs, die Herstellung der Hinterschneidung und das Aufspreizen der
Spreizzungen zur formschlüssigen Verankerung des Spreizankers kann in einem
durchgehenden Arbeitsgang erfolgen. Dabei kann das Auftreiben der Spreizhülse auf
das Spreizelement zum Herstellen der Hinterschneidung mit oder ohne rotierenden
Antrieb durch Einschlagen der Spreizhülse erfolgen. In ersterem Fall arbeitet die
Spreizhülse nach Art eines Bohrers, in letzterem Fall wie ein Meißel, ihre Schneide
oder Schneiden bilden eine Art Meißelspitzen.
Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, die Spreizhülse im Bereich ihres vorderen
Stirnrandes zumindest im Bereich ihrer Schneide zu härten oder mit einem
Hartmetalleinsatz als Schneide zu versehen. Das Spreizelement kann ebenfalls mit
einer Hartmetallschneide nach Art eines Steinbohrers versehen sein.
Zum rotierenden Antrieb der Spreizhülse kann diese Mitnehmerklauen an ihrer
hinteren Stirnseite aufweisen, in die beispielsweise eine Hammerbohrmaschine nach
Art einer Klauenkupplung eingreift, um die Spreizhülse rotierend anzutreiben und
zugleich einzuschlagen.
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung ist mindestens eine wendelförmige
Bohrmehlnut ähnlich wie bei einem Spiralbohrer zur Bohrmehlabfuhr in der
Spreizhülse vorgesehen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Spreizanker im
Halbschnitt in ungespreiztem Zustand; und
Fig. 2 und 3 Einzelheitsdarstellungen gemäß Pfeil II in
Fig. 1 des teilweise (Fig. 2) und des
vollständig (Fig. 3) aufgespreizten
Spreizankers aus Fig. 1.
Der erfindungsgemäße, in Fig. 1 dargestellte, insgesamt mit 10 bezeichnete
Spreizanker weist einen Spreizkonus 12 als Spreizelement auf, der mit einem
zylindrischen Schaft 14 an seinem durchmesserkleineren Ende einstückig ist. Der
Schaft 14 ist an seinem dem Spreizkonus 12 fernen Ende mit einem Gewinde 16
zum Befestigen eines nicht dargestellten Gegenstandes am Spreizdübel 10 versehen.
Der Spreizkonus 12 weist, wie an sich von Steinbohrern bekannt,
Hartmetallschneidplatten 18 auf, die in Schlitze in einer Stirnseite des Spreizkonus
12 eingesetzt sind.
Auf den Schaft 14 des Spreizkonus 12 ist eine zylindrische Spreizhülse 20
aufgeschoben, die an ihrem vorderen Ende zur Ausbildung von Spreizzungen 22 mit
Längsschlitzen 24 versehen ist. Am Ende der Schlitze 24 ist eine umlaufende Rille
26 in die Spreizhülse 20 eingeprägt, um eine Biegestelle zum Aufspreizen der
Spreizzungen 22 zu bilden.
Ein vorderer Stirnrand der Spreizhülse 20 ist gezackt ausgebildet, um vordere Enden
der Spreizzungen 22 mit Schneiden 28 zu versehen. Im Bereich der Schneiden 28 ist
die Spreizhülse 20 gehärtet. Die Schneiden 28 können bei einer nicht dargestellten
Ausführungsform beispielsweise auch als in die vorderen Enden der Spreizzungen 22
eingesetzte Hartmetallplatten ausgebildet sein.
In eine Außenfläche der Spreizhülse 20 sind wendelförmig verlaufende Rillen als
Bohrmehlnuten 30 eingeprägt.
Zum Verankern des erfindungsgemäßen Spreizankers 10 in einem Mauerwerk 32
beispielsweise aus Beton wird der Spreizkonus 12 an seinem Schaft 14
beispielsweise in eine nicht dargestellte Hammerbohrmaschine eingespannt, rotierend
angetrieben und in axialer Richtung mit Schlägen beaufschlagt. Der Spreizkonus 12
bohrt dabei mit seinen Hartmetallschneidplatten 18 wie von Steinbohrern an sich
bekannt ein zylindrisches Bohrloch 34 in den Beton 32. Die Spreizhülse 20 kann
bereits beim Bohren des zylindrischen Bohrlochs 34 auf den Schaft 14 aufgeschoben
sein, sie kann auch nach dem Bohren des zylindrischen Bohrlochs 34 aufgeschoben
werden.
Nach dem Bohren des zylindrischen Bohrlochs 34 mit gewünschter Tiefe wird die
Spreizhülse 20 mit ihren Spreizzungen 22 auf den Spreizkonus 12 aufgetrieben. Die
vorderen Enden der Spreizzungen 22 werden dadurch mit ihren Schneiden 28 voran
durch eine Umfangswandung des Bohrloch 34 in den Beton 32 eingetrieben. Der
Beginn des Eintreibens ist in Fig. 2, das Endstadium der vollständig in den Beton 32
eingetriebenen und aufgespreizten Spreizzungen 22 und des somit formschlüssig in
der Bohrung 34 verankerten Spreizankers 10 ist in Fig. 3 dargestellt. Beim
Eintreiben der Spreizzungen 22 in den Beton 32 erfolgt kein weiterer Vorschub des
Spreizkonus 12. Das Aufspreizen der Spreizzungen 22 und Eintreiben in den Beton
32 kann ohne rotierenden Antrieb der Spreizhülse 20 durch Schlagen mit einem
Schlagwerk der Hammerbohrmaschine oder auch mittels eines Hammers erfolgen.
Die Spreizzungen 22 mit ihren Schneiden 28 wirken dabei wie Meißel. Auch kann die
Spreizhülse 20 zum Eintreiben der Spreizzungen 22 in den Beton 32 mittels der nicht
dargestellten Hammerbohrmaschine rotierend angetrieben und zugleich in axialer
Richtung mit Schlägen vorangetrieben werden. In diesem Fall wirken die Schneiden
28 der Spreizzungen 22 nach Art eines Bohrers. In jedem Fall dringen die
Spreizzungen 22 durch die Umfangswandung des zylindrischen Bohrlochs 34 in den
Beton 32 ein und bilden eine konische Hinterschneidung 36, in der sie den
Spreizanker 10 durch ihre Aufspreizung formschlüssig verankern.
Um die Spreizhülse 20 rotierend antreiben zu können, sind an ihrem hinteren, dem
Spreizkonus 12 abgewandten Stirnrand rechteckförmige Ausnehmungen angebracht,
deren Flanken Mitnehmerklauen 38 für eine nicht dargestellte Klauenkupplung der
Hammerbohrmaschine bilden.
Der größte Durchmesser des Spreizkonus 12 entspricht näherungsweise einem
Außendurchmesser der Spreizhülse 20, im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der
größte Durchmesser des Spreizkonus 12 geringfügig größer als der
Außendurchmesser der Spreizhülse 20.
Beim Bohren des zylindrischen Bohrlochs 34 mit auf den Schaft 14 aufgeschobener
Spreizhülse 20 dienen deren Bohrmehlnuten 30 der Bohrmehlabfuhr, sie fördern beim
Bohren entstehendes Bohrmehl aus dem Bohrloch 34 heraus.
Claims (6)
1. Spreizanker mit einer Spreizzungen aufweisenden Spreizhülse, die durch
Aufschieben der Spreizhülse auf ein Spreizelement aufspreizbar sind, wobei die
Spreizhülse mindestens eine Schneide zur Erzeugung einer Hinterschneidung an
einer vorderen Stirnseite der Spreizhülse aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Spreizelement (12) mindestens eine Schneide (18) zum Bohren eines
zylindrischen Bohrlochs (34) aufweist.
2. Spreizanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizhülse
(20) im Bereich der Schneide (28) gehärtet ist.
3. Spreizanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizhülse
(20) einen Hartmetalleinsatz als Schneide aufweist.
4. Spreizanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spreizelement
(12) eine Hartmetallschneide (18) aufweist.
5. Spreizanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizhülse
(20) Mitnehmerklauen (36) an ihrer hinteren Stirnseite aufweist.
6. Spreizanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizhülse
(20) mindestens eine wendelförmige Bohrmehlnut (30) zur Bohrmehlabfuhr
aufweist.
Priority Applications (1)
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