DE19720849C2 - Ventil - Google Patents

Ventil

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DE19720849C2 DE19720849A DE19720849A DE19720849C2 DE 19720849 C2 DE19720849 C2 DE 19720849C2 DE 19720849 A DE19720849 A DE 19720849A DE 19720849 A DE19720849 A DE 19720849A DE 19720849 C2 DE19720849 C2 DE 19720849C2
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Description

Die Erfindung betrifft ein Ventil, mit einem in einem Ventil­ gehäuse angeordneten Verschlußkörper, der zwischen zwei Schaltstellungen umschaltbar ist, in denen er jeweils an ei­ ner gehäusefesten Abstützpartie anliegt, wobei der Verschluß­ körper an einem länglichen Träger vorgesehen ist, der zum Um­ schalten des Verschlußkörpers quer zu seiner Längsrichtung auslenkbar ist und der über zwei bezogen auf die Längsrich­ tung des Trägers mit Abstand zu beiden Seiten des Verschluß­ körpers vorgesehene Aufhängungspartien an zwei sich quer zur Umschaltrichtung des Verschlußkörpers mit Abstand gegenüber­ liegenden gehäuseseitigen Lagerstellen gelagert ist, wobei zumindest ein Längenabschnitt des Trägers von einer den Verschlußkörper in wenigstens eine seiner Schaltstellungen vorspannenden Federeinrichtung gebildet ist und der Abstand zwischen den gehäuseseitigen Lagerstellen so gewählt ist, dass der Träger in den beiden Schaltstellungen des Verschluß­ körpers eine bezüglich der gedachten Verbindungslinie zwi­ schen den Lagerstellen in Umschaltrichtung zur zugeordneten Abstützpartie hin ausgewölbte oder ausgeknickte und jeweils durch die Federeinrichtung stabilisierte Gestalt einnimmt.
Ein aus der US 3,426,800 bekanntes Ventil dieser Art ist mit einem einen Verschlußkörper tragenden blattfederartigen Trä­ ger ausgestattet, der zwischen zwei beabstandeten Gehäuse­ stellen verläuft und bistabil zwischen zwei Schaltstellungen umschaltbar ist, in denen er jeweils eine ausgewölbte Gestalt einnimmt, wobei der Verschlußkörper einen Fluidkanal ver­ schließt. Der Umschaltvorgang kann durch einen Steuerdruck oder elektrisch durch Elektromagnete ausgelöst werden.
Bedingt durch die im Vergleich zum Abstand der gehäuseseiti­ gen Befestigungsstellen größere Baulänge des Trägers, treten beim Umschalten unkontrollierte Verformungen auf, die sich nachteilig auf das Betriebsverhalten des Ventils auswirken können. Diese Problematik ist um so gravierender je größer der zwischen den beiden Schaltstellungen liegende Umschalthub gewählt wird.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Ventil der eingangs genannten Art zu schaffen, dessen Umschaltverhalten besser beherrschbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass die Federein­ richtung eine einen Teil des Trägers bildende Druckfederein­ richtung aufweist, die derart angeordnet ist, dass ihre Hauptfederungsrichtung in Längsrichtung des Trägers verläuft.
Auf diese Weise kann die gewünschte Schaltstellung weiterhin mit geringer Energieaufnahme aufrechterhalten werden. Im aus der Mittellage zu einer Seite ausgelenkten Zustand wird der Verschlußkörper durch die Druckfedereinrichtung in der betreffenden Schaltstellung gehalten. Da die Druckfederein­ richtung als Bestandteil des Trägers ausgeführt ist, sind weiterhin kompakte Abmessungen möglich, die das Ventil auch für kleine Baugrößen prädestinieren. Indem die Federkraft im wesentlichen in der Längsrichtung des Träger orientiert ist, geht das Umschalten mit einer Verkürzung des Trägers im Be­ reich der Druckfedereinrichtung einher, was ein definiertes Verhalten beim Übergang zwischen den Schaltstellungen und beim Durchlaufen der Totpunktlage gewährleistet.
Zwar ist aus der DE 43 20 909 C1 bereits ein Ventil bekannt, bei dem ein einen Verschlußkörper bildender länglicher Träger durch eine Druckfedereinrichtung in eine Schaltstellung vor­ gespannt ist. Allerdings ist die Druckfedereinrichtung so an­ geordnet, dass ihre Hauptfederungsrichtung mit der Umschalt­ richtung zusammenfällt, so dass kein bistabiles Umschaltver­ halten vorliegt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Un­ teransprüchen hervor.
Um den gewünschten Effekt zu erzielen, genügt es, wenn der Träger nur zum Teil als Federeinrichtung ausgebildet ist. In diesem Zusammenhang ist es zweckmäßig, wenn die Druckfeder­ einrichtung von dem auf der einen Seite des Verschlußkörpers befindlichen Längenabschnitt des Trägers gebildet ist.
Der auf der entgegengesetzten Seite des Verschlußkörpers be­ findliche Längenabschnitt kann ein starrer Trägerabschnitt sein, der an der zugeordneten Lagerstelle schwenkbeweglich angelenkt ist und auf diese Weise besonders leicht in seiner Position verändert werden kann. Alternativ könnte dieser Trä­ gerabschnitt auch von einer blattfederähnlichen, quer zur Längsrichtung des Trägers biegeelastischen Biegefedereinrich­ tung gebildet sein, so dass sich eine gehäuseseitige Schwenk­ lagerstelle erübrigt.
Um den Verschlußkörper umzuschalten, kann die Betätigungsein­ richtung über eine Stößelanordnung verfügen, wobei insbeson­ dere zwei Aktoren mit jeweils einem Betätigungsstößel vorhan­ den sind, die in der einen oder anderen Richtung auf den Ven­ tilkörper einwirken können. Der Stößelhub kann hierbei we­ sentlich geringer sein als der Schaltweg des Verschlußkör­ pers, wenn die Betätigungsgeschwindigkeit der Stößel entspre­ chend groß ist. Dies kann beispielsweise unter Verwendung von Magnetspulen mit Übererregung oder von Piezotranslatoren er­ reicht werden. Wesentlich ist die pro Schaltvorgang zugeführ­ te Energie, die sich insbesondere aus der Masse und den geo­ metrischen Daten des Trägers und des Verschlußkörpers, aus der Vorspannkraft der Federeinrichtung sowie deren Federkenn­ linie und dem Mediendruck errechnen lässt. Diese Energie ist hier verhältnismäßig gering.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeich­ nung näher erläutert. In dieser zeigt die einzige Figur eine erste Bauform des erfindungsgemäßen Ventils mit einem nur teilweise von einer Federeinrichtung gebildeten Träger in ei­ ner schematischen Längsschnittdarstellung.
Das abgebildete Ventil verfügt über ein Ventilgehäuse 1 mit einer im Innern befindlichen Ventilkammer 2. Es ist als 3/2- Wegeventil ausgebildet und verfügt über drei Fluidkanäle 3, 4, 5, die einerseits an der Außenfläche des Ventilgehäuses 1 und andererseits in die Ventilkammer 2 ausmünden.
Der eine Fluidkanal 3 ist ein Speisekanal. Er ist normaler­ weise an eine insbesondere pneumatische Druckmittelquelle an­ geschlossen. Die der Ventilkammer 2 zugeordnete Mündung 6 dieses Speisekanals ist von einem ersten Ventilsitz 7 umge­ ben, der beispielsweise von einem kragenartigen ringförmigen Gehäusevorsprung gebildet sein kann.
Ein weiterer Fluidkanal 4 ist ein Entlüftungskanal. An ihn lässt sich beispielsweise ein Schalldämpfer anschließen. Eine der Ventilkammer 2 zugeordnete Mündung 8 liegt der Mündung 6 des Fluidkanals 3 mit Abstand gegenüber. Auch sie ist von ei­ nem ringförmigen Ventilsitz 9 umgeben. Die beiden Ventilsitze 7, 9 befinden sich an gegenüberliegenden Wänden der Ventil­ kammer 2.
Der dritte Fluidkanal 5 ist ein Arbeitskanal. An ihn kann ein mit dem fluidischen Druckmedium zu versorgender Verbraucher angeschlossen werden. Seine der Ventilkammer 2 zugeordnete Mündung 12 liegt abseits der anderen Mündungen 6, 8.
In der Ventilkammer 2 ist ein beweglicher Verschlußkörper 13 angeordnet. Er hat beispielsgemäß eine plättchenartige oder pillenähnliche Gestalt. In der Figur ist der Verschlußkörper 13 in durchgezogenen Linien in einer ersten Schaltstellung 14 gezeigt, in der er am Ventilsitz 9 des Fluidkanals 4 anliegt und die zugeordnete Mündung 8 fluiddicht verschließt. Der Ventilsitz 9 bildet eine Abstützpartie für den Verschlußkör­ per 13.
Mit Hilfe einer Betätigungseinrichtung 16 lässt sich der Verschlußkörper 13 durch Verlagerung aus der ersten Schalt­ stellung 14 in eine strichpunktiert angedeutete zweite Schaltstellung 15 umschalten. In der zweiten Schaltstellung 15 liegt er an dem ebenfalls eine Abstützpartie 7' bildenden anderen Ventilsitz 7 an und verschließt die diesem zugeordne­ te und bis dahin offene Mündung 6 des Fluidkanals 3 fluid­ dicht. Gleichzeitig ist der Verschlußkörper 13 hierbei von dem anderen Ventilsitz 9 abgehoben, so dass die Mündung 8 des Fluidkanals 4 freigegeben ist.
Die Umschaltrichtung des Verschlußkörpers 13 beim Übergang zwischen den beiden Schaltstellungen 14, 15 ist durch Doppel­ pfeil 17 angedeutet. Bei der gezeigten Ventilbauform liegt in der ersten Schaltstellung über die Ventilkammer 2 eine Fluid­ verbindung zwischen dem Speisekanal 3 und dem Arbeitskanal 5 vor. Gleichzeitig ist der Entlüftungskanal 4 abgesperrt. In der zweiten Schaltstellung ist der Speisekanal 3 abgesperrt, während gleichzeitig der Arbeitskanal 5 über die Ventilkammer 2 mit dem Entlüftungskanal 4 kommuniziert, so dass der Ver­ braucher entlüftet wird.
Der Verschlußkörper 13 ist an einem länglichen Träger 18 vor­ gesehen, der sich ebenfalls in der Ventilkammer 2 befindet. Dieser Träger 18 besitzt an seinen beiden einander entgegen­ gesetzten schmalseitigen Enden jeweils eine Aufhängungspartie 21, 22, mit der er an einer gehäuseseitigen Lagerstelle 23, 24 aufgehängt bzw. gelagert ist. Die Anordnung ist so getrof­ fen, dass eine gedachte, in den Figuren strichpunktiert ange­ deutete Verbindungslinie 25 zwischen den beiden Lagerstellen 23, 24 quer und insbesondere zumindest im wesentlichen recht­ winklig zu der Umschaltrichtung 17 verläuft. Beispielsgemäß sind die Lagerstellen 23, 24 sich gegenüberliegenden Wänden 26 der Ventilkammer 22 zugeordnet, die sich quer zu den ein­ ander ebenfalls gegenüberliegenden und die Mündungen 6, 8 aufweisenden anderen Wänden 29 erstrecken.
Der Verschlußkörper 13 ist mit in Längsrichtung 20 gemessenem Längsabstand zu beiden Aufhängungspartien 21, 22 zwischen diesen angeordnet. Dadurch befindet sich beidseits des Verschlußkörpers 13 jeweils ein Trägerabschnitt 27, 28, der die Verbindung zwischen dem Verschlußkörper 13 und der Aufhängungspartie 21, 22 bzw. der betreffenden Lagerstelle 23, 24 herstellt.
Der Verschlußkörper 13 kann, wie in der Zeichnung gezeigt, in den Längsverlauf 20 des Trägers 18 eingesetzt sein, so dass er praktisch selbst einen Bestandteil des Trägers bildet. Möglich ist aber beispielsweise auch eine nicht gezeigte Va­ riante, bei der der Träger 18 den Verschlußkörper trägt. Hier ist es dann zweckmäßig, einen mehrteiligen Verschlußkörper vorzusehen, der über zwei Verschlußkörperteile verfügt, die an den beiden einem jeweiligen Ventilsitz 7, 9 zugewandten Längsseiten des Trägers 18 sitzen.
Es ist von Vorteil, wenn der Verschlußkörper 13 zumindest in etwa mittig zwischen den Aufhängungspartien 21, 22 angeordnet ist.
Wie aus der Figur gut hervorgeht, ist der in Richtung der Verbindungslinie 25 gemessene Abstand zwischen den beiden La­ gerstellen 23, 24 so gewählt, dass der Träger in beiden Schaltstellungen 14, 15 des Verschlußkörpers 13 eine Gestalt einnimmt, bei der er seitlich in Umschaltrichtung 17 aus der Verbindungslinie 25 ausgewölbt oder ausgeknickt ist. Ob es sich eher um eine Ausknickung oder um eine Auswölbung han­ delt, hängt im wesentlichen von der Bauform des Trägers 18 ab. Im Falle der Fig. 1 ist eher von einer Ausknickung zu sprechen.
Die jeweilige ausgewölbte oder ausgeknickte Gestalt ist durch eine Federeinrichtung 32 stabilisiert. Diese Federeinrichtung 32 übernimmt ihre Stabilisierungsaufgabe vorteilhafterweise in beiden Schaltstellungen 14, 15, wobei sie bewirkt, dass der Verschlußkörper 13 gegen die jeweils zugeordnete und bei­ spielsgemäß von einem Ventilsitz 7, 9 gebildete Abstützpartie 7', 9' gedrückt wird. Es handelt sich nicht um eine zusätz­ lich zum Träger 18 vorgesehene Federeinrichtung 32, 32', son­ dern es ist vielmehr zumindest ein Längenabschnitt des Trä­ gers 18 selbst von der Federeinrichtung 32 gebildet. Eine ge­ ringe Anzahl von Bauteilen ist die Folge.
Bei der abgebildeten Ausführungsform ist nur ein gewisser, sich in Längsrichtung 20 erstreckender Teil des Trägers 18 von der Federeinrichtung 32 gebildet. Bevorzugt handelt es sich hierbei um den einen Trägerabschnitt 28, der sich zwi­ schen dem Verschlußkörper 13 und der einen Aufhängungspartie 22 erstreckt. Die Federeinrichtung 32 ist hier bevorzugt als Druckfedereinrichtung 33 ausgebildet, die nach Art einer Schraubenfedereinrichtung ausgeführt ist und die einenends am Verschlußkörper 13 und andernends an der Lagerstelle 24 an­ greift. Auf diese Weise fällt ihre Hauptfederungsrichtung 34 mit der Längsrichtung des Trägers 18 zusammen.
Der entgegengesetzt angeordnete andere Trägerabschnitt 27 ist beispielsgemäß in sich starr ausgebildet, wobei auch zwischen dem Trägerabschnitt 27 und dem Verschlußkörper 13 vorzugswei­ se eine starre Verbindung vorliegt. Mit seinem entgegengesetzten, die Aufhängungspartie 21 bildenden Ende ist der Trä­ gerabschnitt 27 jedoch schwenkbeweglich an der zugeordneten Lagerstelle 23 gelagert, so dass der Trägerabschnitt 27 in einer Ebene schwenkbar ist, die von den beiden Mündungen 6, 8 und der Lagerstelle 23 aufgespannt wird.
Der Abstand zwischen den beiden Lagerstellen 23, 24 ist kon­ stant und bleibt im Betrieb des Ventils unverändert.
In den beiden Schaltstellungen 14, 15 wirkt die Federeinrich­ tung 32 mit einer Federkraft F auf den Verschlußkörper 13 ein, wobei die Kraftrichtung unter einem spitzen Winkel zu der Verbindungslinie 25 verläuft. Somit ergibt sich eine re­ sultierende Schließkraft, die den Verschlußkörper 13 gegen den zugeordneten Ventilsitz 7, 9 drückt.
Zum Umschalten zwischen den Schaltstellungen 14, 15 wird die Betätigungseinrichtung 16 kurzzeitig betätigt. Diese umfasst beim Ausführungsbeispiel eine Stößelanordnung mit zwei Stö­ ßeln 35, 36, die unter Vermittlung jeweils eines Aktors 37 mit hoher Geschwindigkeit in der gewünschten Umschaltrichtung auf den Träger 18 oder vorzugsweise auf den Verschlußkörper 13 einwirken können.
Beispielsgemäß sind die Stößel 35, 36 derart angeordnet, dass ihr Betätigungsende 42 der in der jeweiligen Schaltstellung dem zugeordneten Ventilsitz 7, 9 zugewandten Schließfläche 38, 38' des Verschlußkörpers 13 mit möglichst geringem Abstand gegenüberliegt. Hierzu kann sich ein jeweiliger Stößel 35, 36 wie abgebildet durch das Gehäuse 1 und die zugeordnete Mündung 6, 8 erstrecken. Durch Betätigung des vorzugsweise außen am Ventilgehäuse 1 angeordneten Aktors 37 wird der betreffende Stößel 35, 36 gegen den Verschlußkörper 13 verla­ gert - eine verlagerte Stellung ist strichpunktiert bei 39 angedeutet -, wobei der beaufschlagte Verschlußkörper 13 von der zugeordneten Abstützpartie 7, 9 abgehoben und in Um­ schaltrichtung 17 zur anderen Abstützpartie hin beschleunigt wird. Dabei wird die am Verschlußkörper 13 und an der Lager­ stelle 24 vorzugsweise gelenkig aufgehängte Druckfederein­ richtung 33 unter Reduzierung ihrer Baulänge komprimiert, wo­ bei sich die minimalen Längenabmessungen dann einstellen, wenn der derart ausgelenkte Träger 18 einen Totpunkt er­ reicht, bei dem er auf der Verbindungslinie 25 liegt. Hierbei handelt es sich allerdings um eine äußerst labile Gleichge­ wichtslage. In der Praxis verhält es sich daher so, dass der durch den Stößel 35, 36 beschleunigte Verschlußkörper 13 auf­ grund der erhaltenen kinetischen Energie bzw. des Schwunges über den Totpunkt überschwenkt und dann sofort von der ent­ sprechend ausgelenkten Druckfedereinrichtung 33 in Richtung der gewünschten anderen Schaltstellung gedrückt wird. Es ist daher nicht erforderlich, dass der Hub des betreffenden Stö­ ßels 35, 36 dem gesamten Umschaltweg des Verschlußkörpers 13 entspricht, er kann sogar unter Umständen geringer sein als der Weg bis zur Verbindungslinie 25. Voraussetzung ist ledig­ lich, dass der Verschlußkörper 13 ausreichend kinetische Energie erhält. In diesem Zusammenhang wird der Verschlußkör­ per 13 vorzugsweise derart ausgebildet, dass er als Träg­ heitskörper wirkt, dessen träge Masse den Vorgang unter­ stützt. Alternativ könnte auch ein separater Trägheitskörper an dem Träger 18 vorgesehen werden.
Bei den Aktoren 37 kann es sich beispielsweise um Magnetspu­ len handeln, die auf einen verschieblichen Anker einwirken, der mit dem betreffenden Stößel 35, 36 verbunden ist oder diesen bildet. Andere geeignete Aktoren wären aber ebenfalls verwendbar.
Es wäre auch denkbar, den Träger 18 zumindest teilweise als Federeinrichtung auszubilden, die sich aus unterschiedlichen Federtypen zusammensetzt. So könnte man sich vorstellen, bei der abgebildeten Bauform anstelle des starren Trägerabschnit­ tes 27 eine blattfederähnliche Biegefederanordnung vorzuse­ hen, die quer zur Längsrichtung 20 des Trägers 18 biegeelas­ tisch ist.
Beim Ausführungsbeispiel liegt ein Ventil mit einem bistabi­ len Schaltmechanismus vor, wobei je nach Ausgestaltung sehr geringe Umschaltkräfte und/oder sehr geringe Haltekräfte be­ nötigt werden.
Abschließend erfolgt noch die Erläuterung einer nicht darge­ stellten Ausführungsform mit einer modifizierten Betätigungs­ einrichtung. Dabei ist die eine Lagerstelle 24 stationär am Ventilgehäuse 1 angeordnet, während die andere sich eben­ falls am Ventilgehäuse 1 abstützende Lagereinrichtung 24 nach Bedarf relativ zum Ventilgehäuse 1 beweglich ist. Sie sitzt an einem beispielsgemäß stangen- oder stößelartigen Stell­ glied eines Aktors der Betätigungseinrichtung und ist durch Verlagerung des Stellgliedes quer zur Umschaltrichtung in Längsrichtung der Verbindungslinie verlagerbar. Dadurch kann der Abstand zwischen den Lagerstellen variiert werden.
Um den Verschlußkörper umzuschalten, wird die bewegliche La­ gerstelle durch Betätigung des Aktors im Sinne einer Ab­ standsvergrößerung von der anderen Lagerstelle wegbewegt. Da­ bei wird die an der beweglichen Lagerstelle angebrachte Auf­ hängungspartie mitgezogen, so dass sich die Krümmung des Trä­ gers verringert, wobei der Verschlußkörper von der Abstütz­ partie 9 abhebt.
Die Aufhängungspartie lässt sich soweit zurückziehen, bis der Abstand zwischen den Lagerstellen der Länge des Trägers im gestreckten linearen Zustand entspricht. Hier nimmt der Trä­ ger eine Neutralstellung ein, in der er entlang der Verbin­ dungslinie 25 verläuft.
Der Träger ist bevorzugt so ausgebildet, dass die Neutral­ stellung die von ihm im unbelasteten Zustand eingenommene Stellung ist. Um die beiden Schaltstellungen zu erreichen, muss daher über den Aktor eine zur gegenüberliegenden Lager­ stelle gerichtete Stellkraft auf die zugeordnete Aufhängungspartie ausgeübt werden, damit sich der Abstand zwischen den Lagerstellen verringert und der Träger in die ausgewölbte Gestalt gezwungen wird. Damit ist jedoch der Vorteil verbun­ den, dass zur Initiierung des Umschaltvorganges keine Um­ schaltkraft benötigt wird. Es genügt die Stell- bzw. Halte­ kraft des Aktors zu entfernen, so dass sich der Verschlußkör­ per allein aufgrund der Eigenelastizität des Trägers in Um­ schaltrichtung bewegt. Hier ist wiederum von Vorteil, dass aufgrund der vorhandenen kinetischen Energie der Verschluß­ körper bei Erreichen der Neutralstellung nicht anhält, son­ dern über die lineare Gestalt des Trägers bzw. die Neutral­ stellung hinaus durchschwingt. Wird nun unmittelbar der Aktor erneut im Sinne einer Abstandsverringerung zwischen den La­ gerstellen verlagert, wird der Verschlußkörper in die andere Schaltstellung gezwungen.
Zum Umschalten wird also die axiale Vorspannung des elastisch ausgewölbten Trägers für genau die Zeitspanne aufgehoben, die dieser benötigt, um die Neutralstellung zu erreichen. Von Vorteil ist hierbei, dass nur ein Aktor benötigt wird, bei­ spielsweise wiederum eine Elektromagnet oder ein insbesondere miniaturisierter Linearantrieb.

Claims (11)

1. Ventil, mit einem in einem Ventilgehäuse (1) angeordne­ ten Verschlußkörper (13), der zwischen zwei Schaltstellungen (14, 15) umschaltbar ist, in denen er jeweils an einer gehäu­ sefesten Abstützpartie (7', 9') anliegt, wobei der Verschluß­ körper (13) an einem länglichen Träger (18) vorgesehen ist, der zum Umschalten des Verschlußkörpers (13) quer zu seiner Längsrichtung (20) auslenkbar ist und der über zwei bezogen auf die Längsrichtung (20) des Trägers (18) mit Abstand zu beiden Seiten des Verschlußkörpers (13) vorgesehene Aufhän­ gungspartien (21, 22) an zwei sich quer zur Umschaltrichtung (17) des Verschlußkörpers (13) mit Abstand gegenüberliegenden gehäuseseitigen Lagerstellen (23, 24) gelagert ist, wobei zu­ mindest ein Längenabschnitt des Trägers (18) von einer den Verschlußkörper (13) in wenigstens eine seiner Schaltstellun­ gen (14, 15) vorspannenden Federeinrichtung (32) gebildet ist und der Abstand zwischen den gehäuseseitigen Lagerstellen (23, 24) so gewählt ist, dass der Träger (18) in den beiden Schaltstellungen (14, 15) des Verschlußkörpers (13) eine be­ züglich der gedachten Verbindungslinie (25) zwischen den La­ gerstellen (23, 24) in Umschaltrichtung (17) zur zugeordneten Abstützpartie (7', 9') hin ausgewölbte oder ausgeknickte und jeweils durch die Federeinrichtung (32, 32') stabilisierte Gestalt einnimmt, und mit einer Betätigungseinrichtung (16, 16') zum Auslenken des Trägers (18) zum Zwecke des Umschal­ tens des Verschlußkörpers (13), dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung (32) eine einen Teil des Trägers (18) bildende Druckfedereinrichtung (33) aufweist, die derart an­ geordnet ist, dass ihre Hauptfederungsrichtung (34) in Längs­ richtung (20) des Trägers (18) verläuft.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfedereinrichtung (33) eine Schraubenfedereinrichtung ist.
3. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfedereinrichtung (33) von dem auf der einen Seite des Verschlußkörpers (13) befindlichen Längenabschnitt (28) des Trägers (18) gebildet ist.
4. Ventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der auf der der Druckfedereinrichtung (33) entgegengesetzten Sei­ te des Verschlußkörpers (13) befindliche Längenabschnitt des Trägers (18) ein an der zugeordneten Lagerstelle (23) schwenkbeweglich angelenkter starrer Trägerabschnitt (27) ist.
5. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, dass der Abstand zwischen den Lagerstellen (23, 24) unveränderlich ist.
6. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, dass der Träger (18) teilweise von einer blattfe­ derähnlichen, quer zur Längsrichtung (20) des Trägers (18) biegeelastischen Biegefedereinrichtung (43) gebildet ist.
7. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, dass an dem Träger (18) ein den Umschaltvorgang un­ terstützender Trägheitskörper angeordnet ist.
8. Ventil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägheitskörper von dem Verschlußkörper (13) gebildet ist.
9. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (16) über eine Stö­ ßelanordnung (35, 36) verfügt, die zum Umschalten auf den Verschlußkörper (13) oder den Träger (18) einwirken kann.
10. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Betätigungseinrichtung einen gehäuseseitig fixierten Aktor aufweist, der über ein die eine Lagerstelle aufweisendes Stellglied verfügt, das quer zur Umschaltrich­ tung verlagerbar ist, um den Abstand zwischen den beiden La­ gerstellen zu verändern.
11. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge­ kennzeichnet, dass eine oder beide Abstützpartien (7', 9') von einem einem Fluidkanal (3, 4) zugeordneten Ventilsitz (7, 9) gebildet sind.
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