DE19720673A1

DE19720673A1 - Entlüftungsvorrichtung für Spülklosetts mit Spülkasten

Info

Publication number: DE19720673A1
Application number: DE1997120673
Authority: DE
Original assignee: LOESNER WITOLD
Current assignee: LOESSNER, WITOLD, 24211 POHNSDORF, DE
Priority date: 1997-05-16
Filing date: 1997-05-16
Publication date: 1998-11-19

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Zur Entlüftung eines Toilettenraums wird ein Fenster geöffnet oder ein zentraler Abluftventilator aktiviert. Ein Austausch der gesamten Raumluft ist aber aus folgenden Gründen ungünstig:

1) unwirtschaftlich in den kalten Jahreszeiten, besonders bei einer Kombination von WC und Bad,
2) zeitraubend, der Benutzer und auch folgende werden der Geruchsbelästigung ausgesetzt,
3) speziell für die erste Methode gar nicht möglich bei ungünstiger Windrichtung; der Geruch wird in die Wohnräume gedrückt.

Sehr häufig wird angeregt, die belastete Luft an der Quelle abzusaugen. Diese Vorschläge sind wie in DE 43 13 406 C2 konstruktiv aufwendig. Sie sind damit teuer in der Herstellung, wegen einer Vielzahl beweglicher Teile störanfällig, nur vom Fachmann zu installieren oder es müssen bei nachträglichem Einbau viele Komponenten ausgetauscht werden.

Eine Verknüpfung von elektrisch betriebenen Komponenten mit wasserführenden Teilen ist wegen sicherheitstechnischer Probleme nicht unbedenklich.

Aufgabe der Erfindung ist es, die belastete Luft an der Quelle abzusaugen, dabei keine aufwendigen Steuermechanismen oder Ventile zu verwenden und den elektrischen Stromkreis räumlich vom Wasserkreis zu trennen.

Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Handelsübliche Spülkästen für Wasserspülklosetts haben im Bereitschaftszustand funktionsbedingt eine atmosphärische Verbindung vom Restluftvolumen im Spülkasten über den Überlaufstutzen und dem Zufluß zum Toilettenbecken. Ein erzeugter Unterdruck im Spülkasten wird zwangsläufig über diesen Luftkanal ausgeglichen, was zum Entlüften des Toilettenbeckens führt.

Die Verbindung zum Unterdruckerzeuger ist zum Beispiel auf einfache Weise im Deckel des Spülkastens entsprechend der Ansprüche 2 und 3 oberhalb des Wasserspiegels angebracht. Wasserführende Teile des Spülsystems sind von einer Änderung bereits vorhandener Systeme ausgeschlossen, womit sich der Änderungsaufwand reduziert.

Sämtliche stromführende Komponenten des Abluftsystems befinden sich außerhalb der Reichweite von Spritzwasser. Ein Ansaugen von Spülwasser ist nicht möglich, da der Absaugkanal oberhalb des Wasserspiegels liegt. Sicherheitsrelevante Vorschriften müssen nicht beachtet werden.

Bereits installierte Spülklosetts können mit geringem Aufwand nachgerüstet werden. Zum Beispiel wird nur der vorhandene Deckel gemäß dem Anspruch 3 bearbeitet oder ausgetauscht, um den Abluftkanal an den Spülkasten anzuschließen.

Neu installierte Systeme erzielen mit einem geräuscharmen Unterdruckerzeuger geringer Leistung vergleichbare Ergebnisse wie konventionelle Systeme, die mit einem starken Ventilator die gesamte Raumluft austauschen.

Gemeinschaftstoilettenräume lassen sich gezielt entlüften trotz des Einsatzes von nur einem Unterdruckerzeuger, wenn die Abluftschläuche von jedem Spülkasten über einen Adapter nach Anspruch 4 zusammengefaßt werden und an den Unterdruckerzeuger angeschlossen werden.

Eine solche unauffällige und zugleich kostengünstige Lösung für Inwand-Systeme läßt sich vorteilhaft realisieren, wenn nach Anspruch 6 der Unterdruckerzeuger in die Montagebucht des Spülkastens integriert ist. Ein Abluftschlauch sowie sein Verbindungsstück zum Spülkasten sind hierbei nicht erforderlich.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.

Fig. 1: eine Gesamtansicht des Systems

Fig. 2: Anschlußelemente für nachträglichen Einbau

Fig. 3: Adapter zum Raumentlüfter

Fig. 4: Mehrfachanschluß an einen Druckerzeuger

Fig. 5: Kompaktlösung

Fig. 6: Lösung bei Inwand-Systemen

Ein Wasserspülklosett 1 mit Spülkasten besteht wie in Fig. 1 dargestellt im wesentlichen aus der Klosettschüssel 2, dem Spülkasten 5 mit einem Wasserzulauf und dem Öffnungsventil 7 sowie dem verbindenden Rohrbogen 4. Das Öffnungsventil 7 ist als Überlaufstutzen 7' ausgebildet, so daß bei einem Defekt des Wasserzulaufs überschüssiges Wasser über den Rohrbogen 4 in die Klosettschüssel 2 abfließen kann. Wasserschäden im Toilettenraum werden so vermieden.

Ohne diese Funktion im Störfall einzuschränken, ist jetzt die Flußrichtung und das Medium im Rohrbogen 4 während des Bereitschaftszustandes geänder. Ein Anschlußstück 11, das oberhalb des Wasserspiegels 8, zum Beispiel im Spülkastendeckel 6 angebracht ist, verbindet über einen Luftschlauch 12 das im Spülkasten verbleibende Luftvolumen 9 mit dem Unterdruckerzeuger 13. Der so erzeugte Unterdruck im Spülkasten 5 gleicht sich zwangsläufig über den Überlaufstutzen 7' des Öffnungsventils 7, den Rohrbogen 4 und der Schüssel 2 der Toilette mit der umgebenden Atmosphäre aus. Der kontrollierte Luftstrom vom Rand der Klosettschüssel 2 zur Wassereinlauföffnung 3 fördert belastete Luft durch den Spülkasten 5 zur Austrittsöffnung des Unterdruckerzeugers 13, üblicherweise die Außenwand.

Fig. 2 zeigt ein Anschlußstück 11 für den nachträglichen Einbau. Es eignet sich zum Nachrüsten bereits installierter Wasserspülklosetts. Sollen alle Teile des alten System eine Weiterverwendung finden, muß eine Öffnung in das Gehäuse des Spülkastens 5 oberhalb des Wasserspiegels 8 geschnitten werden. Bei neuen Systemen kann dieses schon konstruktiv berücksichtigt werden durch eine Sollbruchstelle oder einen Durchbruch mit Verschlußkappe. Das Anschlußstück mit einem angeflanschten Schlauch 12 verbindet den Spülkasten mit dem Unterdruckerzeuger 13.

Handelsübliche Raumentlüfter lassen sich gezielt zur Entlüftung der Toilette verwenden. Ein Adapter 14, der statt einer eventuell verwendeten Blende eingesetzt wird, gleicht, wie schematisch die Fig. 3 zeigt, die unterschiedichen Rohrquerschnitte aus und nimmt den Luftschlauch 12 auf.

Ein Unterdruckerzeuger 13 kann bei ausreichender Leistung mehrere Spülklosetts entlüften. Diese Vorrichtung ist besonders bei Gemeinschaftstoiletten in Betrieben oder öffentlichen Toiletten von Vorteil, wenn mehrere Spülklosetts vorhanden sind. Fig. 4 zeigt einen Adapter 14, der für diesen Zweck einen Mehrfachanschluß zur Aufnahme der Luftschläuche 12 besitzt.

Ein kompaktes Einzelgerät entsteht, wenn der Unterdruckerzeuger 13 direkt in das Spülkastengehäuse integriert ist. Dieses System eignet sich vorteilhaft für die Neuproduktion und -installation. Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel. Der Unterdruckerzeuger 13 ist gegen Spritzwasser hermetisch verschlossen. Die Ablufteintrittsöffnung 10 ist innerhalb des Spülkastens 5 oberhalb des Wasserspiegels 8 zu finden. Durch die Abluftaustrittsöffnung 15 im Spülkasten 5 strömt die belastete Luft in den angeflanschten Abluftschlauch 12 aus dem Toilettenraum.

Bei Inwand-Systemen, wie sie Fig. 6 zeigt, kann ganz auf einen Abluftschlauch 12 verzichtet werden. Der Spülkasten 5 ist in einem abgedichteten Hohlraum eingelassen. Der Unterdruckerzeuger ist direkt an diesen Hohlraum angeflanscht. Ein im Hohlraum erzeugter Unterdruck gleicht sich über die Ablufteintrittsöffnung 10, das Öffnungsventil 7, den Rohrbogen 4 und die Toilettenschüssel 2 aus.

Claims

1. Luftabsaugvorrichtung zur Entlüftung von Wasserspülklosetts, dadurch gekennzeichnet, daß sie das Restluftvolumen (9) im Spülkasten (5) in einen Unterdruck versetzt, der sich durch das Öffnungsventil (7), den Rohrbogen (4) und die Kloschüssel (2) ausgleicht.

2. Luftabsaugvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Unterdruck erzeugende Ablufteintrittsöffnung (10) oberhalb des Wasserspiegels (8) im Spülkastengehäuse (5) liegt.

3. Luftabsaugvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anschlußstück (11) zum nachträglichen Einbau in ein bestehendes Spülklosettsystem eingesetzt wird.

4. Luftabsaugvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Adapter (14) einen Unterdruckerzeuger mit mehreren Verbrauchern verbindet.

5. Luftsaugvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterdruckerzeuger (13) in den Spülkasten (5) integriert ist.

6. Luftabsaugvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterdruckerzeuger an einen Hohlraum angeflanscht ist, in dem der Spülkasten (5) eingelassen wird.