DE19719161A1 - Rollenantriebseinheit - Google Patents
RollenantriebseinheitInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rollenantriebseinheit
zum Antrieb von Gegenständen, insbesondere von Frachtcontainern
auf einer Förderbahn nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Derartige Rollenantriebseinheiten werden beispielsweise zum
Transport von Frachtbehältern verwendet, die auf Rollenförder
bahnen aufgesetzt sind. Solche Frachtbehälter können Frachtcon
tainer oder Frachtpaletten sein, wobei ein bevorzugtes Anwen
dungsgebiet der hier gezeigten Rollenantriebseinheit Frachtla
desysteme im Luftfrachtverkehr sind, bei denen die Frachtcon
tainer in den Laderaum eines Flugzeuges hineingefahren und dort
verstaut werden. Die Rollenantriebseinheit ist demzufolge im
Flugzeug selbst installiert.
Beim Einschalten derartiger Rollenantriebseinheiten werden die
dazugehörigen Rollen hochgeschwenkt, und zwar derart, daß sie
sich an den Boden eines über ihnen befindlichen Frachtcontai
ners pressen. Durch diesen Reibschluß kann das Drehmoment der
Antriebsrollen auf den Boden des Frachtcontainers übertragen
werden und die Antriebsrollen befördern sie somit weiter.
Aufgrund des Einsatzgebietes tritt nun eine Vielzahl von Pro
blemen bei der Konstruktion derartiger Rollenantriebseinheiten
auf. Zum einen muß nämlich eine hinreichend hohe Anpreßkraft
zwischen der Antriebsrolle und dem Boden des Containers erzeugt
werden, andererseits soll die Anpreßkraft vom Drehmoment des
Motors "abgezweigt" werden, so daß keine gesonderten Mittel zum
Hochheben der Antriebsrolle notwendig sind. Hierbei muß die
Rollenantriebseinheit kleinbauend und von geringem Gewicht
sein. Da eine Vielzahl von derartigen Rollenantriebseinheiten
gleichzeitig in einer Förderbahn Verwendung findet, muß die Zu
verlässigkeit besonders hoch sein. Der Ausfall einer einzigen
Rollenantriebseinheit kann zu einer Störung im Ladebetrieb füh
ren.
Aus der Offenlegungsschrift DE 41 02 424 A1 ist eine solche
Rollenantriebseinheit bekannt. Bei dieser Rollenantriebseinheit
ist eine Antriebsrolle drehbar an einem Rahmen gelagert. Die
Antriebsrolle ist über eine Getriebeanordnung mit einem Elek
tromotor verbunden und kann mittels dieses Elektromotors ge
dreht werden. Die Getriebeanordnung ist durch ein Planetenge
triebe realisiert, das einen Eingang und zwei Ausgänge auf
weist. Der Eingang des Planetengetriebes ist mit dem Elektromo
tor, der erste Ausgang mit der Antriebsrolle und der zweite
Ausgang mit einer Hubeinrichtung verbunden, mit der die An
triebsrolle von einer unteren Ruhestellung in eine obere Ar
beitsstellung angehoben werden kann.
Bei dieser bekannten Rollenantriebseinheit soll die Rolle nicht
automatisch in die Ruhestellung absinken, wenn sie sich in ih
rer angehobenen Stellung befindet und der Strom für den Elek
tromotor abgeschaltet wird. In der Rollenantriebseinheit ist
daher eine steuerbare Blockiereinrichtung vorgesehen, die ein
Absinken der Antriebsrolle aus der Arbeits- in die Ruhestellung
verhindern kann. Weiterhin ist die Antriebsrolle über ein
selbsthemmend ausgebildetes Getriebe mit dem ersten Ausgang des
Planetengetriebes verbunden.
Diese Rollenantriebseinheit hat den Nachteil, daß die Antriebs
rolle nicht mehr bewegbar ist, wenn der Elektromotor abgeschal
tet ist. Somit muß zum Bewegen des Frachtcontainers von Hand
die Antriebsrolle durch Lösen der Blockiereinrichtung von der
oberen Arbeitsstellung in die Ruhestellung abgesenkt werden.
Zum Abbremsen des Frachtcontainers kann die Antriebsrolle nun
nicht mehr verwendet werden, da sie nicht mehr mit der Unter
seite des zu befördernden Frachtcontainers in Kontakt ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Rollenantriebseinheit mit erweiterten Funktionen anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruches 1
gelöst.
Gemäß der vorliegenden Erfindung weist die Rollenantriebsein
heit eine Hauptgetriebeanordnung auf, deren Eingang mit einem
Elektromotor verbunden ist. Die Hauptgetriebeanordnung weist
weiterhin zwei Ausgänge auf, von denen der eine mit einer Hub
einrichtung zum Anheben einer Antriebsrolle von einer unteren
Ruhestellung in eine obere Arbeitsstellung und der andere mit
der Antriebsrolle verbunden ist. Die Hauptgetriebeanordnung ist
erfindungsgemäß so ausgestaltet, daß die Antriebsrolle durch
einen sich bewegenden Gegenstand, der durch die Rollenan
triebseinheit auf einer Förderbahn angetrieben werden soll,
drehbar ist. Es ist daher vorteilhafterweise möglich, den zu
befördernden Gegenstand von Hand über die Antriebsrollen zu be
wegen, auch dann, wenn der für den Antrieb der Rollenan
triebseinheit vorgesehene Elektromotor nicht in Betrieb ist.
Die Rollenantriebseinheit weist eine erste steuerbare Bremsein
richtung auf, mit der die Hubeinrichtung gesperrt werden kann.
Dadurch ist es möglich, die Antriebsrolle in ihrer oberen Ar
beitsstellung zu halten, so daß ein Absinken der Antriebsrolle
bei abgeschaltetem Elektromotor verhindert wird.
Bei der erfindungsgemäßen Rollenantriebseinheit ist desweiteren
eine zweite steuerbare Bremseinrichtung vorgesehen, die zum
Bremsen des Elektromotors verwendet wird. Dadurch ist es vor
teilhafterweise möglich, sich bewegende Frachtcontainer abzu
bremsen. Durch ein Feststellen der Antriebswelle des Elektromo
tors bei abgeschaltetem Elektromotor kann weiterhin gewährlei
stet werden, daß der Frachtcontainer auf der Förderbahn nicht
verrutscht. Ein unbeabsichtigtes Weitertransportieren des
Frachtcontainers, insbesondere auf einer geneigten Flächen kann
daher mittels der zweiten steuerbaren Bremseinrichtung verhin
dert werden. Aufgrund der Erfindung sind eine große Flexibili
tät der Anwendungen der Rollenantriebseinheit gegeben.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die
Hubeinrichtung Rückstelleinrichtungen auf, um die Antriebsrolle
von der Arbeits- in die Ruhestellung zurückzuholen. Dadurch
wird gewährleistet, daß die Antriebsrolle schnell und sicher in
die Ruhestellung zurückgeholt wird, wenn der Elektromotor abge
schaltet wird und die erste steuerbare Bremseinrichtung die
Hubeinrichtung nicht sperrt. In einer besonders einfachen
Ausgestaltung umfassen die Rückstelleinrichtungen eine
Rückstellfeder.
Die Hubeinrichtung umfaßt in einer weiteren vorteilhaften Aus
gestaltung eine drehbar gelagerte Nockeneinrichtung zum Anheben
der Antriebsrolle. Eine solche Nockeneinrichtung ist einfach
herstellbar und trägt daher zu einer kostengünstigen Realisie
rung der Hubeinrichtung bei.
Die erste steuerbare Bremseinrichtung weist vorteilhafterweise
eine Drehbremse zum drehfesten Halten der Nockeneinrichtung
auf. Eine solche Drehbremse gewährleistet einen besonders si
cheren Bremsvorgang.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist zwischen der ersten steuerbaren Bremseinrichtung und der
Nockeneinrichtung ein Getriebe vorgesehen, das die Drehge
schwindigkeit der ersten steuerbaren Bremseinrichtung gegenüber
der Nockeneinrichtung erhöht. Zum Bremsen der Nockeneinrichtung
ist daher ein geringes Bremsmoment notwendig.
Vorteilhafterweise sind die Hauptgetriebeanordnung und die
zweite steuerbare Bremseinrichtung konzentrisch zur Drehachse
des Läufers des Elektromotors angeordnet. Die Drehachse des
Läufers ist wiederum senkrecht zur Drehachse der Antriebsrolle
angeordnet. Dadurch läßt sich ein besonders kompakter Aufbau
der Rollenantriebseinheit gewährleisten, der eine geringe
Breite und Höhe aufweist.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
sind der Rahmen an einem Ende um eine Schwenkachse schwenkbar
gelagert und die Hubeinrichtung im wesentlichen in einer zu
dieser Schwenkachse senkrechten Mittellinie des Rahmens ange
ordnet. Durch diese symmetrische Anordnung der Rollenantriebs
einheit wird eine einfache, betriebssichere Lagerung ermög
licht, da nur ein geringes Kippmoment um die Mittellinie er
zeugt wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den ab
hängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
Im folgenden werden die Erfindung und ihre Vorteile anhand ei
nes Ausführungsbeispiels und der Zeichnungen beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 ein Ersatzschaltbild des Ausführungsbeispiels der er
findungsgemäßen Rollenantriebseinheit,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Rollenantriebsein
heit und
Fig. 3 einen Horizontalschnitt durch die erfindungsgemäße
Rollenantriebseinheit gemäß Fig. 2.
Fig. 1 zeigt ein Ersatzschaltbild eines Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Rollenantriebseinheit zur Beförderung von
Gegenständen, wie z. B. Frachtcontainern, auf einer Förderbahn
in einem Flugzeug.
Die Rollenantriebseinheit enthält einen Elektromotor 20, dessen
Antriebswelle mit einem Eingang eines Hauptgetriebes 50 verbun
den ist. Das Hauptgetriebe 50 ist hier mittels eines Planeten
getriebes realisiert. Ein Sonnenrad 51 des Planetengetriebes
ist an der Antriebswelle des Elektromotors 20 befestigt. Das
Sonnenrad 51 kämmt mit Planetenrädern 52, die auf einem Plane
tenträger 53 drehbar befestigt sind und mit einem Hohlrad 54
des Hauptgetriebes 50 kämmen. Der Planetenträger 53 ist mit
einem Sonnenrad 61 eines ersten Untersetzungsgetriebes 60
verbunden. Das Sonnenrad 61 kämmt mit Planetenrädern 62 des
ersten Untersetzungsgetriebes 60. Die Planetenräder 62 sind
drehbar auf einem Planetenträger 63 befestigt. Dieser
Planetenträger 63 ist mit einem Sonnenrad 56 eines zweiten
Untersetzungsgetriebes 55 verbunden. Das Sonnenrad 56 kämmt mit
Planetenrädern 57 des zweiten Untersetzungsgetriebes 55, die
auf einem Planetenträger 59 drehbar befestigt sind. Der
Planetenträger 59 stellt einen zweiten Ausgang der aus dem
Hauptgetriebe 50 und dem ersten und zweiten Untersetzungs
getriebe 60 und 55 gebildeten Getriebeanordnung dar. Die
Hohlräder des ersten und zweiten Untersetzungsgetriebes 60 und
55 sind mit dem Hohlrad 54 des Hauptgetriebes 50 verbunden und
stellen einen ersten Ausgang der Getriebeanordnung aus dem
Hauptgetriebe 50 und dem ersten und zweiten
Untersetzungsgetriebe 60 und 55 dar. Der zweite Ausgang 59 der
Getriebekombination aus dem Hauptgetriebe 50 und den
Untersetzungsgetrieben 60 und 55 ist mit einem zweiten Kegelrad
33 eines Kegelgetriebes 34 verbunden. Ein erstes Kegelrad 32
des Kegelgetriebes 34 ist auf einer Antriebswelle 31 einer
Antriebsrolle 30 befestigt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist die Drehachse des Elektromotors 20 senkrecht zur Drehachse
der Antriebsrolle 30 angeordnet. Zur Übertragung der
Drehmomente zwischen Antriebsrolle 30 und Elektromotor 20 wird
daher das Kegelgetriebe 34 verwendet.
Die Antriebswelle 31 der Antriebsrolle 30 wird in bekannter
Weise mittels einer Bremseinrichtung 90 (leicht) gebremst, um
ein Anheben aus der Ruhestellung der Antriebsrolle zu
ermöglichen.
Der erste Ausgang 54 der Getriebeanordnung, der durch die
miteinander verbundenen Hohlräder gebildet wird, ist mit einer
Hubeinrichtung 40 verbunden. Diese Hubeinrichtung 40 umfaßt
vorzugsweise eine drehbar gelagerte Nockeneinrichtung. Die Hub
einrichtung 40 dient zum Anheben der Antriebsrolle 30 von einer
unteren Ruhestellung in eine obere Arbeitsstellung. Um zu ge
währleisten, daß die in der oberen Arbeitsstellung befindliche
Antriebsrolle 30 in die Ruhestellung zurückholbar ist, weist
die Hubeinrichtung 40 Rückstelleinrichtungen in Form von tor
dierbaren Rückstellfedern 45 und 46 auf. Die Nockeneinrichtung
40 ist über ein Getriebe G mit einer ersten steuerbaren
Bremseinrichtung 70 verbunden. Diese erste steuerbare Bremsein
richtung 70 dient zum Sperren der Hubeinrichtung 40, insbeson
dere dann, wenn sich die Antriebsrolle 30 in ihrer oberen Ar
beitsstellung befindet. Mittels des Getriebes G ist ein Erhöhen
der Drehgeschwindigkeit der ersten steuerbaren Bremseinrichtung
70 gegenüber der Nockeneinrichtung 40 möglich. Zum Sperren der
Nockeneinrichtung 40 durch die erste steuerbare Bremseinrich
tung 70 ist daher ein nur geringes Bremsmoment nötig.
An der Antriebswelle des Elektromotors 20 ist eine zweite steu
erbare Bremseinrichtung 80 angebracht, die zum Bremsen des
Elektromotors 20 verwendet wird. Mittels der zweiten steuerba
ren Bremseinrichtung 80 kann die Antriebswelle des Elektromo
tors 20 festgestellt werden, so daß über die Getriebe 50, 55
und 60 die Antriebsrolle 30 abgebremst oder blockiert werden
kann.
Wird nun der Elektromotor 20 eingeschaltet, so bremst gleich
zeitig die Bremseinrichtung 90 den Planetenträger 53. Das von
dem Elektromotor 20 über die Antriebsrolle übertragene
Drehmoment wird auf die Planetenräder 52 des Hauptgetriebes 50
und damit auf das Hohlrad 54 und die mit diesem in Verbindung
stehende Hubeinrichtung 40 übertragen. Dadurch wird bewirkt,
daß die Antriebsrolle 30 aufgrund der Drehung der
Nockeneinrichtung der Hubeinrichtung 40 aus ihrer Ruhestellung
in ihre obere Arbeitsstellung angehoben wird. Durch das Anheben
der Antriebsrolle 30 werden die Rückstellfedern 45 und 46 an
der Hubeinrichtung vorgespannt. Hat die Nockeneinrichtung ihren
Endanschlag erreicht, so bewirkt dies ein Festhalten des
Hohlrades 54. Das Drehmoment des Elektromotors 20 wird nun über
dem Planetenträger 53 auf die Antriebsrolle 30 übertragen, die
dann beginnt, sich zu drehen.
Nachdem die Antriebsrolle 30 ihre obere Arbeitsstellung
erreicht hat, wird die erste steuerbare Bremseinrichtung 70
betätigt, so daß die Hubeinrichtung 40 sperrt. Dadurch wird ein
Absinken der Antriebsrolle 30 in ihre Ruhestellung verhindert.
Kommt die hochgehobene Antriebsrolle 30 mit einem darüber
befindlichen Container in Berührung, so wird dieser Container
aufgrund der Drehbewegung der Antriebsrolle 30 weiterbefördert.
Bei Abschalten des Elektromotors 20 und angezogener erster
Bremseinrichtung 70 wird die Antriebsrolle 30 weiterhin in ih
rer oberen Arbeitsstellung gehalten. Da zwischen Elektromotor
20 und Antriebsrolle 30 keine selbsthemmenden Getriebe vorhan
den sind, ist es nun möglich, den auf der Antriebsrolle 30
befindlichen Frachtcontainer weiterlaufen zu lassen oder von
Hand weiterzuschieben, sofern die zweite Bremseinrichtung 80
nicht betätigt ist. Auf diese Weise ist ein leichtes Verschie
ben des Containers trotz der weiterhin angehobenen Antriebs
rolle 30 möglich.
Um ein unabsichtliches Weiterlaufen des Frachtcontainers,
insbesondere auf einer geneigten Fläche zu verhindern oder
einen laufenden Frachtcontainer abzubremsen, kann die zweite
Bremseinrichtung 80 angezogen werden. Die Antriebswelle des
Elektromotors 20 wird dadurch festgestellt, so daß eine Drehbe
wegung der Antriebsrolle 30 nunmehr nicht möglich ist. Durch
den Haftschluß zwischen Frachtcontainer und Antriebsrolle 30
wird der Frachtcontainer, auch bei geneigter Fläche der Förder
bahn sicher gehalten. Ein unbeabsichtigtes Verrutschen ist
nicht möglich.
Wird die erste Bremseinrichtung 70 gelöst und damit das Sperren
der Hubeinrichtung 40 aufgehoben, so bewirken die Rückstellfe
dern 45 und 46 eine Rückwärtsbewegung der Nockeneinrichtung, so
daß die Antriebsrolle 30 von ihrer oberen Arbeitsstellung in
ihre Ruhestellung zurückgeholt wird.
Bei der erfindungsgemäßen Rollenantriebseinheit gemäß der Fig.
1 ist zwischen der ersten steuerbaren Bremseinrichtung 70 und
der Nockeneinrichtung 40 das Getriebe G vorgesehen. Mittels
dieses Getriebes G wird die Drehgeschwindigkeit der ersten
Bremseinrichtung 70 gegenüber der Nockeneinrichtung 40 erhöht.
Dadurch muß die erste steuerbare Bremseinrichtung 70 vorteil
hafterweise nur ein kleines Bremsmoment erzeugen, um die
Nockeneinrichtung 40 zu sperren.
Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen
Rollenantriebseinheit, wie sie anhand des Ersatzschaltbildes
gemäß der Fig. 1 zuvor beschrieben wurde. Die Antriebsrolle 30
ist an einem Ende eines Rahmens 10 drehbar gelagert. Die
Drehachse der Antriebswelle 31 der Antriebsrolle 30 ist dabei
parallel zu einer Schwenkachse 11 ausgerichtet, die sich an dem
anderen Ende des Rahmens 10 befindet. Die Antriebsrolle 30 wird
um diese Schwenkachse 11 geschwenkt, wenn sie sich von ihrer
unteren Ruhestellung in ihre obere Arbeitsstellung bewegt und
umgekehrt. Der Elektromotor, die erste Bremseinrichtung, die
Hubeinrichtung, die Getriebeanordnungen, sowie die Rückstellfe
dern sind durch ein Metallgehäuse geschützt innerhalb des Rah
mens 10 angeordnet. Aufgrund der Anordnung der Schwenkachse 11
an dem der Antriebsrolle 30 entgegengesetzten Ende des Rahmens
10 werden der Elektromotor 20 und die Getriebeanordnungen 50,
55 und 34 beim Anheben der Antriebsrolle 30 mitangehoben.
Fig. 3 zeigt einen Horizontalschnitt durch die Rollenan
triebseinheit gemäß Fig. 2. Der Elektromotor 20 weist in der
üblichen Weise einen Läufer 22 und einen Ständer 21 auf, der in
dem Rahmen 10 fest gelagert ist. Die Drehachse des Läufers 22
ist längs der Förderrichtung der Förderbahn, und damit senk
recht zur Drehachse der Antriebsrolle 30 ausgerichtet. Das
Hauptgetriebe 50 und die zweite steuerbare Bremseinrichtung 80
sind konzentrisch zur Drehachse des Läufers 22 angeordnet. Da
durch ist es vorteilhafterweise möglich, einen sehr kompakten
Aufbau der erfindungsgemäßen Rollenantriebseinheit zu errei
chen. Durch diesen Aufbau wird insbesondere die Breite der
Rollenantriebseinheit begrenzt. Dies ist bei einer Verwendung
der Rollenantriebseinheit in einem Flugzeug vorteilhaft. Fig. 3
zeigt weiterhin, daß die Drehachse der ersten steuerbaren
Bremseinrichtung 70 und die - konzentrische - Drehachse des ihr
zugeordneten Getriebes G parallel zur Drehachse des Läufers 22
angeordnet sind. Desweiteren ist die Drehachse der Nockenein
richtung 40 ebenfalls parallel zur Drehachse des Läufers 22 an
geordnet. Dadurch ist ebenfalls die Kompaktheit der Rollenan
triebseinheit erhöht.
Bei der Rollenantriebseinheit gemäß dem vorliegenden Aus
führungsbeispiel ist die Hubeinrichtung 40 vorteilhafterweise
im wesentlichen in einer zu der Schwenkachse 11 senkrechten
Mittellinie des Rahmens 10 angeordnet. Durch diese symmetrische
Anordnung der Hubeinrichtung 40 ist eine einfache Lagerung des
schwenkbaren Rahmens 10 möglich, so daß beim Anheben ein nur
geringes Kippmoment erzeugt wird.
Claims (10)
1. Rollenantriebseinheit zum Antrieb von Gegenständen auf ei
ner Förderbahn umfassend,
- - einen Rahmen (10), an dem eine mittels eines Elektro motors (20) drehbare Antriebsrolle (30) gelagert ist;
- - eine Hubeinrichtung (40) zum Anheben der Antriebs rolle (30) von einer unteren Ruhestellung in eine obere Arbeitsstellung;
- - eine Hauptgetriebeanordnung (50), die
- - einen mit dem Elektromotor (20) verbundenen Ein gang (51) und zwei Ausgänge (54/59) aufweist, von denen der eine (54) mit der Hubeinrichtung (40) und der andere mit der Antriebsrolle (30) verbunden ist,
- - und die derart ausgebildet ist, daß die An triebsrolle (30) durch einen sich bewegenden Gegen stand drehbar ist;
- - eine erste steuerbare Bremseinrichtung (70) zum Sperren der Hubeinrichtung (40), insbesondere in de ren oberer Arbeitsstellung;
- - eine zweite steuerbare Bremseinrichtung (80) zum Bremsen des Elektromotors (20)
2. Rollenantriebseinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hubeinrichtung (40) Rückstelleinrichtungen (45, 46)
umfaßt, um die Antriebsrolle von der Arbeits- in die Ruhe
stellung zurückzuholen.
3. Rollenantriebseinheit nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Rückstelleinrichtungen (45, 46) mindestens eine Rück
stellfeder umfassen.
4. Rollenantriebseinheit nach einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hubeinrichtung (40) eine drehbar gelagerte
Nockeneinrichtung umfaßt.
5. Rollenantriebseinheit nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste steuerbare Bremseinrichtung (70) eine Drehbremse
umfaßt, zum drehfesten Halten der Nockeneinrichtung.
6. Rollenantriebseinheit nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der ersten steuerbaren Bremseinrichtung (70) und
der Nockeneinrichtung ein Getriebe (G) zum Erhöhen der
Drehgeschwindigkeit der ersten steuerbaren Bremseinrich
tung (70) gegenüber der Nockeneinrichtung vorgesehen ist.
7. Rollenantriebseinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Rahmen (10) an einem Ende um eine Schwenkachse
schwenkbar gelagert ist und am anderen Ende des Rahmens
die Antriebsrolle (30) mit ihrer Drehachse parallel zur
Schwenkachse gelagert ist.
8. Rollenantriebseinheit nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hauptgetriebeanordnung (50) sowie die zweite steuer
bare Bremseinrichtung konzentrisch zur Drehachse eines
Läufers (22) des Elektromotors (28) und diese senkrecht
zur Drehachse der Antriebsrolle (30) angeordnet sind.
9. Rollenantriebseinheit nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Drehachse der ersten steuerbaren Bremseinrichtung
(70) sowie eine Drehachse eines gegebenenfalls ihr zuge
ordneten Getriebes (G) parallel zu einer Drehachse einer
zur Hubeinrichtung (40) gehörenden Nockeneinrichtung und
zur Drehachse des Läufers (22) des Elektromotors (20) an
geordnet sind.
10. Rollenantriebseinheit nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hubeinrichtung (40) im wesentlichen in einer zur
Schwenkachse senkrechten Mittellinie des Rahmens (10)
angeordnet ist.
Priority Applications (4)
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DE19719161A1 true DE19719161A1 (de) | 1998-11-12 |
Family
ID=7828803
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997119161 Ceased DE19719161A1 (de) | 1997-04-11 | 1997-05-06 | Rollenantriebseinheit |
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