DE19718189A1 - Vorrichtung zur Lageveränderung eines optischen Abbildungssystems - Google Patents
Vorrichtung zur Lageveränderung eines optischen AbbildungssystemsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Lageveränderung eines op
tischen Abbildungssystems. Vorzugsweise werden derartige optische Abbildungs
systeme zwischen einem Objekt, bspw. einem optischen Sichtendoskop und einer
Kameraeinheit angebracht.
Der Einsatz von Videokameras in der Medizintechnik, die insbesondere in Ver
bindung mit Endoskopen zur Beobachtung intrakorporaler Bereiche verwendet wer
den, ist seit langem bekannt. Mit Hilfe der in der Medizintechnik eingeführten Video
technik ist es möglich, kleinste intrakorporale Bereiche auf einem Monitor darzustel
len, um zum einen den zu behandelnden Bereich vergrößert beobachten zu können
und zum anderen mehreren Personen die Möglichkeit zu bieten, am operativen
Eingriff wenigstens visuell teilzuhaben. Um die hohen in der Chirurgie üblichen Ster
ilitätsbedingungen einhalten zu können, müssen die für den endoskopischen, video
technisch unterstützten operativen Eingriff verwendeten Instrumente höchst steril
sein, was jedoch eine Forderung ist, die in der üblichen Aufnahme und Videotechnik
weder von Interesse noch bei der Ausgestaltung und Konstruktion derartiger Geräte
bislang berücksichtigt worden ist.
Die in der Medizintechnik eingesetzten "Endoskop-Videosysteme" bestehen aus
einem Sichtendoskop, das mittels einer Kupplung, wie sie beispielsweise in der DE
37 10 648 C2 beschrieben ist, über eine Abbildungsoptik mit einer Videokameraein
heit verbunden ist. Die Sterilisationsanforderungen an die bekannten Endoskope
sowie die im Markt eingesetzten Videokameras erfüllen aufgrund ihrer technischen
Ausgestaltungen die heutigen medizinischen Standards, die eine leichte Sterilisier
barkeit voraussetzen.
Die bislang im Einsatz befindlichen Abbildungsoptiken, die zur Scharfstellung der
mittels eines Sichtendoskops betrachteten intrakorporalen Bereiche auf die in der
Videokamera befindlichen Abbildungsebene dienen, weisen mechanische Verstell
mechanismen auf, durch die die Abbildungsoptik entlang ihrer optischen Achse ver
schiebbar sind. Derartige Verstellmechanismen bestehen im allgemeinen aus einem
kleinen Fokussierhebel, der an der Außenwand eines die Abbildungsoptik um
schließenden Gehäuses angebracht ist. Mittels entsprechend ineinandergreifenden
Zahnräder bzw. Schneckengewinden, kann die im Gehäuseinneren befindliche Ab
bildungsoptik durch Verkippen des äußeren Fokussierhebels im Inneren des Ge
häuses axial verstellt werden. Dies jedoch erfordert wenigstens eine Antriebswelle,
die durch die Gehäusewand verläuft. Um den Sterilitätsbedingungen zu genügen,
müssen entsprechende Dichtungsvorkehrungen getroffen werden, die ein Eindringen
von Flüssigkeit in das Gehäuseinnere, in der sich die Abbildungsoptik befindet, ver
hindert. Insbesondere sind hierzu die Durchführungskanäle mit geeigneten Dichtun
gen zu versehen, durch die die Verbindungswelle zwischen Fokushebel und einem
Verstellmechanismus zur Lageveränderung der Abbildungsoptik geführt ist.
Neben aufwendigen Abdichtungsvorkehrungen, die bei den bekannten Verstell
mechanismen zur Fokussierung der Abbildungsoptik erforderlich sind, kommt als
weiterer Nachteil der Verschleiß dieser Dichtungen hinzu, die durch die von der Fo
kussierbewegung herrührende Reibung einen steten Materialabtrag unterworfen
sind, so daß derartige Abdichtungsvorkehrungen nach einer gewissen Zeit gewartet
und entsprechend ausgetauscht werden müssen.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Verstellmechanismen zur Lageveränderung der
Abbildungsoptik, die beispielsweise auch aus einem festen Gehäuseteil und einem
darauf verdrehbaren Verstellring bestehen, wie sie aus dem Photoobjektivbereich
bekannt sind, liegt in der Bedienungsfreundlichkeit, da bei derartigen Verstell
mechanismen eine Einhandbedienung wenn nicht unmöglich, so doch äußerst um
ständlich und sehr gewöhnungsbedürftig ist. Auch bieten die bekannten Verstell
mechanismen keine Symmetrie für die Handhabung von Links- und Rechtshänder.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Lageveränderung
eines optischen Abbildungssystems, das vorzugsweise zwischen einem optischen
Sichtendoskop oder einem Objekt, das abgebildet werden soll oder ein abzubilden
des Objekt virtuell darstellt, und einer Kameraeinheit anbringbar ist, derart weiterzu
bilden, daß zum einen eine unkomplizierte Einhandbedienung sowohl für Links- als
auch Rechtshänder möglich ist. Insbesondere soll der Verstellmechanismus des op
tischen Abbildungssystems derart ausgebildet sein, daß er leicht sterilisierbar ist und
jeglichen heutigen Anforderungen in der Medizintechnik genügt. Der Aufbau einer
solchen Vorrichtung soll insbesondere auf jegliche Verschleißteile verzichten, so daß
auf einem Verschleiß unterliegende Dichtungen verzichtet werden kann. Überdies
soll insbesondere die Gesamtbauform nicht größer ausfallen, als die bei den bisher
bekannten Vorrichtungen zur Lageveränderung derartiger Abbildungssysteme.
Die der Erfindung zugrundeliegende Lösung ist im Anspruch 1 angegeben. Vorteil
hafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Ansprüche 2 ff.
Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, ein optisches Abbildungssystem, das vorzugs
weise zwischen einem abzubildenden Objekt oder einem optischen Sichtendoskop
und einer Kameraeinheit anbringbar ist, mit einem auf magnetische Kraftübertra
gung basierenden Antrieb zu versehen und auf diese Weise räumlich zu manipu
lieren. Das optische Abbildungssystem ist dabei insbesondere wasserdicht von
einem Gehäuseteil umgeben, das z. B. an einer Kameraeinheit lösbar fest anbring
bar ist.
Erfindungsgemäß ist das optische Abbildungssystem wenigstens teilweise mit einem
Tragering umgeben, in dem wenigstens eine Magnetfeld-erzeugende oder
-empfindliche Einheit vorgesehen ist. Der Tragering selbst ist weitgehend
berührungsfrei von dem vorstehend genannten Gehäuseteil umgeben, das den
Tragering samt optischem Abbildungssystem wasserdicht umgibt. Das Gehäuseteil
ist wiederum wenigstens teilweise von einer Steuereinheit umgeben, die in radialer
und/oder axialer Richtung relativ zu der Magnetfeld-erzeugenden oder
-empfindlichen Einheit im Tragering ebenfalls wenigstens eine Magnetfeld
erzeugende oder empfindliche Einheit vorsieht, so daß durch die magnetische
Wechselwirkung der sich gegen überstehenden Magnetfeld-erzeugenden bzw.
-empfindlichen Einheiten eine rotatorische oder axiale Bewegungsübertragung durch
die Steuereinheit auf den inneren Tragering erfolgt. Auf diese Weise können auf jeg
liche Durchführungskanäle zur mechanischen Ansteuerung zwischen Steuereinheit
und Tragering verzichtet werden, die man aufwendig abdichten müßte.
Das optische Abbildungssystem kann grundsätzlich als Okularlinsensystem in einem
Sichtendoskop integriert oder als Projektionsoptik ausgebildet sein. Von besonderem
Interesse ist jedoch die Kombination aus einem Sichtendoskop, der Abbildungsoptik
und einer Kameraeinheit. Hierbei ist das den Tragering umgebende Gehäuseteil fest
lösbar mit der Kameraeinheit wasserdicht verbunden.
Vorzugsweise ist die Steuereinheit als Ring oder als flacher Betätigungshebel aus
gebildet und weist auf ihrer Außenseite eine Handhabungsvorrichtung zur radialen
oder axialen Lageveränderung der Steuereinheit auf, die vorzugsweise mittels eines
Daumens der Bedienperson betätigt werden kann. Da die Steuereinheit in beson
ders geeigneter Weise als Ring ausgebildet ist, wird sie nachstehend auch als Steu
erring bezeichnet.
Alternativ ist die Lageverschiebung des Trageringes auch über magnetfelder
zeugende Spulen realisierbar, die radial zum Steuerring angeordnet sind.
Aufgrund der kontaktfreien Kraftübertragung zwischen dem von einer Bedienperson
manipulierbaren Steuerring und dem die Abbildungsoptik tragenden Tragering kön
nen auf jegliche Gleitdichtungen, Dichtungsmittel und Gehäusedurchbrüche ver
zichtet werden.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Er
findungsgedankens anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen exemplarisch beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 schematisierte Darstellung der Verbindung zwischen einem
Sichtendoskop und einer Kameraeinheit,
Fig. 2a, b Querschnittsdarstellung durch eine erfindungsgemäß ausgebildete
Ausführungsform,
Fig. 3 Tragering mit Abbildungsoptik,
Fig. 4a, b schematisierte Querschnittsdarstellungen zur Verdeutlichung des
Verstellmechanismuses,
Fig. 5a, b Ausführungsbeispiel mit nur einem einzigen Magneten im Steuerring,
Fig. 6a, b alternative Ausführung zu Fig. 5,
Fig. 7 Ausführungsbeispiel mit Feldspule im Steuerring und Führungsnut im
Tragering,
Fig. 8 Ausführungsbeispiel mit Feldspule im Steuerring sowie mit Druckfeder,
Fig. 9 Ausführungsbeispiel wie Fig 8 ohne Druckfeder und mit zusätzlichem
Magnetring sowie
Fig. 10 Ausführungsbeispiel mit Autofocusspule.
Fig. 1 soll den grundsätzlichen Aufbau einer "Endosko-Videoeinheit" verdeutlichen.
Ein schematisiert dargestellter proximaler Okularbereich eines Sichtendoskopes
1 mündet in eine Kupplungseinheit 2, an der die in einem Gehäuse 3 gefaßte Ab
bildungsoptik zur Scharfstellung des Bildes für die nachgeschaltete Videokamera 4
angeordnet ist. Die Abbildungsoptik innerhalb des Gehäuses 3 ist durch äußere
Verstellmechanismen 5 axial zur optischen Achse verstellbar. Die damit verbun
denen Nachteile sind im vorstehenden Beschreibungsteil ausgeführt worden.
In den Fig. 2a und b sind jeweils Querschnittsdarstellungen durch eine er
findungsgemäß ausgeführte Vorrichtung zur Lageveränderung des optischen Ab
bildungssystems dargestellt. Das optische Abbildungssystem 6 ist von außen mit
einem Tragering 7 umgeben, der in dieser Ausführungsform vier jeweils auf dem
Tragering 7 gleich beabstandete Permanentmagnete 8 aufweist. Zusätzlich ist im
Außenumfang des Tragerings 7 eine Führungsnut FN eingearbeitet, die insbeson
dere aus der Seitensichtdarstellung des Tragerings nebst optischer Abbildungsoptik
aus Fig. 3 deutlicher hervorgeht.
Nahezu kontaktfrei, mit Ausnahme der Berührung des Trageringes 7 über eine
Führungskugel bzw. eines Führungsstiftes 9 ist der Tragering 7 von einem Ge
häuseteil 10 umgeben. Distalseitig ist das Gehäuseteil 10 mit entsprechender Ab
dichtung fest mit dem proximalseitigen Ende des Kameragehäuses verbunden.
Distalseitig ist das Gehäuseteil 10 mit einer Glasscheibe G abgedichtet. Auf diese
Weise umschließt das Gehäuseteil 10 das im Inneren befindliche optische Ab
bildungssystem 6 wasserdicht. Der einzige Berührungspunkt zwischen dem Trager
ing 7 und Gehäuseteil 10 ist an der Stelle, an der der Führungsstift bzw.
Führungskugel 11 in die Führungsnut FN innerhalb des Trageringes gleitend ein
greift. Da das Gehäuseteil 10 relativ zum Kameragehäuse ortsfest verbleibt, kann
durch Relativdrehung des Trageringes 7 eine Lageveränderung des optischen Ab
bildungssystems 6 in Richtung der optischen Achse erzeugt werden. Die Re
lativdrehung des Trageringes 7 wird von einem, das Gehäuseteil 10 umgebenden
Steuerring 12 injiziert, in dem entsprechend der Anzahl der Permanentmagnete 8 im
Tragering 7 radial gegenüberliegende, größer ausgebildete Permanentmagnete 13
vorgesehen sind. Besonders vorteilhaft ist die größere Ausgestaltung der
Permanentmagnete 13, deren Magnetfelder über einen größeren Winkelbereich und
axialen Bereich mit den ihnen radial gegenüberliegenden kleineren Magneten in
Wechselwirkung treten. Durch Verdrehen des Steuerrings 12 gegenüber dem Ge
häuseteil 10 wird der innere Tragering 7 durch die magnetischen Kräfte mitbewegt,
so daß dieser geführt über die Führungsnut FN eine gesteuerte axiale
Lageveränderung erfährt.
Vorzugsweise sieht der Steuerring 12 an der Außenseite Handhabungsvorrichtungen
14 vor, die im dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei Stegelementen bestehen,
die der Ergonomie eines Daumens D angepaßt sind und von diesem um
180° verdreht werden kann. Die Schneckenbahn der Führungsnut FN ist dabei derart
ausgebildet, daß bei einer ergonomisch günstigen Daumenbewegung innerhalb
eines Schwenkbereiches von 0°-180° der Vollfokusbereich abgefahren werden kann.
Zur ergonomischen Bedienung des Steuerrings 12 für Linkshänder wird dieser auf
einfache Weise aufgrund der wirkenden magnetischen Kräfte in dem Bereich zwis
chen 180° und 360°, wie in Fig. 2a dargestellt, gedreht. Gleichzeitig
kann jedoch mit der gleichen Handhabungsvorrichtung, die jedoch nur um 180° ver
dreht ist, siehe hierzu Fig. 2b, ein Rechtshänder die erfindungsgemäße Vorrichtung
bedienen. Auf diese Weise kann ein und die gleiche Vorrichtung gleichberechtigt von
Links- bzw. Rechtshändern bedient werden, ohne dabei die Gesamtanordnung
auseinandernehmen zu müssen oder andersartige konstruktive Umarbeiten vor
nehmen zu müssen.
In Fig. 3 ist der Tragering 7 nebst optischem Abbildungssystem 6 im Querschnitt
dargestellt und zeigt die Führungsnut FN sowie die auf dem Außenumfang ange
brachten Magnete 8.
Die Fig. 4a und 4b verdeutlichen den axialen Verschiebemechanismus des Trager
ings 7 nebst optischen Abbildungssystems 6 innerhalb des Gehäuseteils 10. Durch
Verdrehen des Steuerrings 12 erfährt der Tragering 7 eine gleichsinnige
Drehbewegung, die durch das Ineinandergreifen des Führungsstifts bzw. Kugel 11 in
die Führungsnut FN in eine Axialbewegung umgesetzt wird. In der oberen Darstel
lung gemäß Fig. 4a befindet sich die Abbildungsoptik 6 in der hintersten linken Stel
lung, wohingegen sich die Abbildungsoptik 6 gemäß Fig. 4b in der vordersten
Verstellposition befindet. Wichtig hierbei ist, daß das wirksame Magnetfeld der Mag
nete 13 innerhalb des Steuerringes 12 derart groß ausgebildet ist, daß eine
Wechselwirkung zwischen den Magneten 13 und 8 entlang der gesamten
Lageveränderung stattfindet. Siehe hierzu insbesondere die das Magnetfeld sym
bolisch begrenzenden strichlierten Linien in den Fig. 4a und 4b, die zugleich
auch den axialen Bewegungsbereich der Magnete 8 innerhalb des Tragerings 7 dar
stellen.
In den weiteren Figuren werden bereits beschriebene und mit den entsprechenden
Bezugsziffern versehene Baugruppen mit den eingeführten Bezugsziffern in den
Zeichnungen versehen, ohne dabei im einzelnen die bekannten Baugruppen erneut
zu beschreiben. Eine weitere alternative Ausbildungsform besteht darin, anstelle des
vorstehend ausgebildeten Steuerrings mit den darin eingearbeiteten Permanentmag
neten als stabförmigen Magnetträger zu reduzieren, der axial zur optischen Achse
des Abbildungssystems auf dem Gehäuseteil 10 verschiebbar angeordnet ist. Auf
diese Weise kann die Führungsnut mit Führungsstift entfallen, da die Axialverschie
bung des stabförmig ausgebildeten Magnetträgers direkt auf den Tragering übertra
gen werden kann.
In Fig. 5a ist eine Querschnittsdarstellung senkrecht zur optischen Achse des Ab
bildungssystems 6 eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels dargestellt. Zur
axialen Lageverschiebung des Abbildungssystems 6, das mit dem Tragering 7 ver
bunden ist, der als magnetfeldempfindliche Einheit einen Eisenkern 8′ aufweist, ist
im Steuerring 12 nur ein einziger Magnet 13 vorgesehen, durch dessen magnetisier
bare Wirkung der Eisenkern 8′ erfaßt wird und bei Bewegung des Steuerrings 12
nebst Magnet 13 eine unmittelbare Nachführung des Tragerings 7 aufgrund der
magnetischen Wechselwirkung zwischen Magnet 13 und Eisenkern 8′ erfährt.
Durch die heutigen Fortschritte in der Materialtechnik sind Magnetwerkstoffe
bekannt, die ein derart hohes Magnetfeld erzeugen, so daß zur axialen Lagever
schiebung der Abbildungsoptik 6 parallel zur optischen Achse nur ein einziger Mag
net, wie das Ausführungsbeispiel zeigt, ausreicht.
In Fig. 5b ist die gleiche Anordnung im Längsquerschnitt dargestellt, aus der hervor
geht, daß im Steuerring 12 ein einziger Magnet 13 vorgesehen ist, der ein Magnet
feld erzeugt, von dem der Eisenkern 8′ erfaßt wird. Durch radiale Verdrehung des
Steuerrings 12 relativ zum Gehäuseteil 10 erfährt der Tragering 7 aufgrund der
mechanischen Zwangsführung des Führungsstiftes 11 innerhalb der Führungsnut FN
eine Rotation, die den Tragering 7 axial zur optischen Achse des Abbildungssystems
6 verfährt.
Im Unterschied zur vorstehenden Ausführungsform ist in Fig. 6a am Tragering 7
eine Vielzahl von Permanentmagneten 8 derart angeordnet, so daß eine Verdrehung
des Steuerrings 12 unmittelbar zu einer axialen Lageverschiebung der Abbildung
soptik 6 führt, ohne daß für die Lageverschiebung eine Zwangsführung des Trager
ings 7 durch die Führung des Führungsstiftes 11 innerhalb der Führungsnut FN er
forderlich ist. Die Führungsnut FN ist im gezeigten Beispiel gemäß Fig. 6a und 6b
paralle zur optischen Achse, linear ausgebildet. Anstelle der in den Aus
führungsbeispielen dargestellten Permanentmagnete 13 und 8 können jedoch auch
magnetische Spulenanordnungen verwendet werden, die mit Hilfe geeigneter elek
tronischer Ansteuerschaltungen betrieben werden können.
Eine weitere, alternative Ausführungsform zur Lageverschiebung des Tragerings 7,
allerdings ohne die Verwendung von Permanentmagneten innerhalb des
Steuerrings 12, ist in Fig. 7 dargestellt. Der Steuerring 12 ist mit einer Feldspule 13′
fest an das Gehäuseteil 10 angebracht. Durch entsprechende Stromversorgung der
Feldspule 13′ mit Hilfe eines Steuerverstärkers SV und eine entsprechende Anord
nung von Permanentmagneten in Form von Stabmagneten 8, die radial um den
Tragering 7 angeordnet sind, kann im Wege der magnetischen Wechselwirkung eine
Rotation des Tragerings 7 nebst Abbildungsoptik 6 erzwungen werden, wodurch der
Tragering 7 aufgrund der Zwangsführung des Führungsstiftes 11 in der Führungsnut
FN zu einer Axialverschiebung der Abbildungsoptik 6 führt. Nur der Vollständigkeit
halber sei angemerkt, daß das Gehäuseteil 10 einseitig mit einem Glasfenster G
abgeschlossen ist. Der Abbildungsoptik 6 unmittelbar gegenüber liegend befindet
sich ein Bildsensor B, der mit dem Steuerverstärker SV verbunden ist.
In Fig. 8 ist eine Weiterentwicklung zum vorstehend gezeigten Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 7 dargestellt, bei der auf eine Zwangsführung des Tragerings 7 mittels
Führungsstift und Führungsnut verzichtet wurde. Hierzu ist der Tragering 7 nebst
Abbildungsoptik 6 mittels einer Druckfeder DF in einer bestimmten Ausgangslage
vorgespannt. Am Tragering 7 ist lediglich ein Eisenring 8′ angebracht. Mit Hilfe einer
induktiven Feldspule 13′, die über einen Stromfühler SF an einem Steuerverstärker
SV angeschlossen ist und auf diese Weise mit elektrischem Strom versorgt wird,
kann aufgrund der magnetischen Wechselwirkung zwischen dem Magnetfeld der in
duktiven Feldspule 13′ und dem magnetisierbaren Eisenring 8′ bei entsprechender
Bestromung der Spule eine entsprechende Kraft auf den Tragering 7, beispielsweise
entgegen der Federkraft der Druckfeder DF erzeugt werden, wodurch eine steuer
bare Lageverschiebung der Abbildungsoptik 6 parallel zur optischen Achse möglich
ist. Mit Hilfe eines geeigneten Stromfühlers SF ist es überdies möglich, die genaue
Lage des magnetisierbaren Eisenringes 8′ relativ zur fest an dem Gehäuseteil 10
angebrachten induktiven Feldspule 13′ festzustellen, wodurch bei geeigneter
Regelung unter Verwendung der vom Bildsensor B erhaltenen Informationen eine
Autofokusfunktion der Abbildungsoptik 6 möglich ist. Anstelle der Druckfeder DF
kann gemäß Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 ein Magnetring 15 verwendet werden,
dessen Magnetpolung derart orientiert ist, daß die Magnetpolung von einer Vielzahl
von Permanent-Stabmagneten 8, die radial im Tragering 7 vorgesehen sind, sich
gleichpolig gegenüberstehen. Im übrigen gleicht der Aufbau dem Aus
führungsbeispiel gemäß Fig. 8 und ermöglicht ebenso die Standortermittlung der Ab
bildungsoptik mit Hilfe eines extra vorgesehenen Stromfühlers SF. In Erweiterung zur
vorstehend genannten Ausführungsform gemäß Fig. 9 sieht die Ausführungsform
gemäß Fig. 10 eine extra für die Positionsbestimmung der Abbildungsoptik relativ
zur optischen Achse eine Sensorspule 16 vor, die vorzugsweise aktiv im 100
Hz-Betrieb betrieben wird, wobei die Spannungsamplitude, die durch die Induktion
swirkung des Permanentmagneten 8, der auf dem Tragering 7 beispielsweise in
Form eines Stabmagneten vorgesehen ist, beeinflußt wird und als Meßwert verwen
det wird. Der übrige Aufbau gleicht dem der vorbeschriebenen Ausführungsformen.
Zusätzlich ist zum Betrieb der Arbeitsspule 13′ ein mit Gleichspannung überlagerter
Generator Ge vorgesehen, der vorzugsweise im 100 Hz-Betrieb arbeitet. Ferner fil
tert ein Schärfedetektor SD hohe Frequenzen aus dem Videosignal, das mittels Bild
sensor B erhalten wird. In Abhängigkeit der hochfrequenten Flanken ist der Schär
fewert des Videosignals zu ermitteln. Zusätzlich wird die Sensorspule 16 durch einen
Positionsdetektor Po angesteuert.
Durch den Fortfall aller nach dem Stand der Technik erforderlichen Dichtungsvorke
hrungen, wie beispielsweise Gleitdichtungen, entsteht eine besonders leichtgängige
verschleißfreie und einfache Konstruktion zur Lageveränderung optischer Abbildung
ssysteme. Auf jegliche übliche Bohrungen für einen mechanischen Antrieb kann ver
zichtet werden. Da der aus antimagnetischem Metall oder Kunststoff oder Keramik
gefertigte Gehäuseteil auf der einen Seite vorzugsweise über eine Glasscheibe und
auf der anderen Seite durch ein abgedichtetes Gewindeteil mit der Kameraeinheit
verbunden ist und das darin befindliche optische Abbildungssystem wasserdicht ein
schließt, erfüllt die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung jeglichen heutigen
Sterilisationserfordernissen in der Medizintechnik.
Bezugszeichenliste
1 Sichtendoskop
2 Kupplungseinheit
3 Gehäuse
4 Videokamera
5 Verstellmechanismus
6 optisches Abbildungssystem
7 Tragering
8 Permanentmagnet
8′ Eisenkern, Stabmagnet
9 Führungsstift
10 Gehäuseteil
11 Führungskugel, -stift
12 Steuerring
13 Permanentmagnet
13′ Feldspule
14 Handhabungsmechanismus
15 Magnetring
16 Sensorspule
FN Führungsnut
G Glasscheibe
D Daumen
SV Steuerverstärker
B Bildsensor
SF Stromfühler
DF Druckfeder
Ge Generator
SD Schärfedetektor
Po Positionsdetektor
2 Kupplungseinheit
3 Gehäuse
4 Videokamera
5 Verstellmechanismus
6 optisches Abbildungssystem
7 Tragering
8 Permanentmagnet
8′ Eisenkern, Stabmagnet
9 Führungsstift
10 Gehäuseteil
11 Führungskugel, -stift
12 Steuerring
13 Permanentmagnet
13′ Feldspule
14 Handhabungsmechanismus
15 Magnetring
16 Sensorspule
FN Führungsnut
G Glasscheibe
D Daumen
SV Steuerverstärker
B Bildsensor
SF Stromfühler
DF Druckfeder
Ge Generator
SD Schärfedetektor
Po Positionsdetektor
Claims (23)
1. Vorrichtung zur Lageveränderung eines optischen Abbildungssystems, mit
- - einem das optische Abbildungssystem wenigstens teilweise umgebenden Tragering, in dem wenigstens eine magnetfelderzeugende oder magnetfeldemp findliche Einheit vorgesehen ist,
- - einem den Tragering weitgehend berührungsfrei umgebenden Gehäuseteil, das den Tragering samt optischen Abbildungssystem wasserdicht umgibt sowie
- - einer das Gehäuseteil wenigstens teilweise umgebenden Steuereinheit, die in radialer oder axialer Richtung zu der magnetfelderzeugenden oder magnet feldempfindlichen Einheit im Tragering ebenfalls wenigstens eine magnetfelder zeugende oder magnetfeldempfindliche Einheit vorsieht, durch die kontaktfrei und ohne verschleißende, ineinandergreifende Wirkmechanismen mittels mag netischer Kraft der Tragering samt optischen Abbildungssystems in Richtung seiner optischen Achse verschiebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite der Steuereinheit, die ringförmig
oder als flächiger Hebel ausgebildet ist, eine Handhabungsvorrichtung zur radialen
und/oder axialen Lageveränderung der Steuereinheit vorgesehen ist, wodurch bei
Betätigung der Handhabungsvorrichtung der Tragering eine axiale Lageveränderung
erfährt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß vier magnetfelderzeugende oder -empfindliche Ein
heiten gleichverteilt auf dem Tragering und der Steuereinheit angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die magnetfelderzeugende Einheit ein Permanet
magnet, in Form eines Stabmagneten oder eines Hohlzylinders ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die anguläre und axiale Ausdehnung der magnet
felderzeugenden Einheiten in der Steuereinheit größer ist als die anguläre Aus
dehnung der magnetfelderzeugenden oder magnetfeldempfindlichen Einheiten im
Tragering.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die radial nach außen gerichtete Magnetpolung der
magnetfelderzeugenden Einheiten im Tragering umgekehrt ist zu der radial nach innen
gerichteten Magnetpolung der magnetfelderzeugenden Einheiten in der Steu
ereinheit.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit um 360° drehbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabungseinrichtung an der Steuereinheit
aus zwei abstehenden Stegelementen besteht, zwischen denen vorzugsweise ein
Daumen des Bedienpersonals legbar ist, um auf diese Weise die Steuereinheit ein
händig nach links oder rechts zu verdrehen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabungseinrichtung an der Steuereinheit
eine, vorzugsweise an einen Daumen ergonomisch angepaßte Kontur aufweist, um
auf diese Weise die Steuereinheit einhändig parallel zur optischen Achse der Ab
bildungsoptik zu verschieben.
10. Vorrichtungen nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit in zwei Stellungen einstellbar ist, so
daß dieser sowohl von einem Links- als auch von einem Rechtshänder bedienbar
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite des Gehäuseteils ein Führungse
lement angeordnet ist, das in eine, in den Tragering eingearbeitete Führungsnut
gleitend eingreift.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsnut am Tragering eine derartige
Steigung aufweist, daß bei einer Verdrehung der Steuereinheit innerhalb 180° der
gesamte Lageveränderungsbereich des optischen Abbildungssystems durchfahrbar
ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit in Richtung der optischen Achse
verschiebbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die magnetfelderzeugenden Einheiten elektrisch an
steuerbare Spulen sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit als elektrisch ansteuerbare Spule
ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß eine, an einen Meßkreis angeschlossene Induk
tionsspule vorgesehen ist, die zur Positionsbestimmung des Trageringes samt Ab
bildungsoptik vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß vom Tragering koaxial beabstandet ein Magnetring
vorgesehen ist, dessen Magnetpolung derart orientiert ist, daß gleiche Magnetpole
zwischen Magnetring und Tragering, auf dem magnetfelderzeugende Einheiten vor
gesehen sind, sich gegenüberliegen.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß der Tragering durch ein Federelement in eine Rich
tung parallel zur optischen Achse des Abbildungssystems vorgespannt ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuseteil wenigstens einseitig mit einem Fen
ster abgedichtet ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß das optische Abbildungssystem zwischen einem Ob
jekt und der Kameraeinheit abringbar ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß das Objekt ein optisches Sichtendoskop ist oder ein
abzubildendes Objekt ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21
dadurch gekennzeichnet, daß die Abbildungsoptik zwischen einem Sichtendoskop
und einer Kameraeinheit anbringbar ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuseteil wasserdicht an die Kameraeinheit
fest lösbar anbringbar ist.
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