DE19718171C2 - Verfahren zum Bestimmen der Einspritzzeit für eine direkteinspritzende Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zum Bestimmen der Einspritzzeit für eine direkteinspritzende BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der Ein
spritzzeitdauer für eine direkteinspritzende Brennkraftma
schine gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Brennkraftmaschinen mit Direkteinspritzung beinhalten ein
großes Potential zur Reduktion des Kraftstoffverbrauches bei
relativ geringem Schadstoffausstoß. Im Gegensatz zur Saug
rohreinspritzung wird bei einer Direkteinspritzung Kraftstoff
mit hohem Druck direkt in den Verbrennungsraum eingespritzt.
Hierzu sind Einspritzsysteme mit zentralem Druckspeicher
(Common-Rail) bekannt. In solchen Druckspeichersystemen wird
mittels einer Hochdruckpumpe ein von einer elektronischen
Steuerungseinrichtung der Brennkraftmaschine über Drucksensor
und Druckregler geregelter Kraftstoffdruck in der Verteiler
leiste aufgebaut, der weitgehend unabhängig von Drehzahl und
Einspritzmenge zur Verfügung steht. Über einen elektrisch an
steuerbaren Injektor wird der Kraftstoff in den Brennraum
eingespritzt. Dieser erhält seine Signale von dem Steuerge
rät.
Durch die funktionelle Trennung von Druckerzeugung und Ein
spritzung kann der Einspritzdruck unabhängig vom aktuellen
Betriebspunkt der Brennkraftmaschine weitgehend frei gewählt
werden.
Moderne elektronisch gesteuerte Einspritzsysteme für Diesel
motoren sind zeitgesteuert gegenüber den alten mechanisch ge
steuerten, die das verdichtete Volumen als Bezug haben und
darüber hinaus eine feste Kopplung von Förderrate und Dreh
zahl und damit Einspritzdruck und Drehzahl aufweisen. Dies
bedeutet, daß bei herkömmlichen Systemen bei gleicher Stellung
des Mengenstellwerkes unabhängig von den gerade herr
schenden Umgebungsbedingungen, immer das gleiche Kraftstoff
volumen eingespritzt wird. Demgegenüber muß bei zeitgesteuer
ten Systemen ausgehend von einer berechneten Einspritzmasse
eine Ansteuerzeit ermittelt werden.
Bei Druckspeichersystemen (Common-Rail-Systemen), bei denen
also der Einspritzdruck unabhängig vom Betriebspunkt der
Brennkraftmaschine eingestellt werden kann, hängt bei gleich
bleibenden Umgebungsbedingungen die für eine bestimmte Ein
spritzmasse erforderliche Injektoransteuerzeit von dem gerade
herrschenden Druckgefälle an dem Injektor, d. h. an der Ein
spritzdüse ab.
Im Steuergerät wird die notwendige Ansteuerzeit aus einem
Kennfeld, das über der geforderten Einspritzmasse und dem ak
tuellen Druck im Druckspeicher (Common-Rail) aufgespannt ist,
ermittelt. Grundlage des Kennfeldes sind Messungen auf einer
Prüfbank, wobei der Raildruck und die Ansteuerzeit variiert
und die sich daraus ergebenden Einspritzmassen gemessen wer
den. Die Injektoren spritzen dabei gegen den Umgebungsdruck.
Bei Übernahme der, auf diese Weise aufgenommenen Daten in ei
nen Speicher des Motorsteuergerätes kann es dann während des
Betriebs der Brennkraftmaschine aufgrund der dabei herrschen
den, gegenüber auf der Prüfbank unterschiedlichen Druckver
hältnisse an der Einspritzdüse zu fehlerhaften Einspritzvor
gängen hinsichtlich der Einspritzmasse kommen.
Aus der US 4,397,285 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Steuerung einer Dieselbrennkraftmaschine bekannt, bei der
das Einspritzsystem mechanisch gesteuert ist, d. h. eine feste
Kopplung von Förderrate und Drehzahl und damit Einspritzdruck
und Drehzahl vorliegt. Zur Korrektur der Einspritzzeitdauer
wird der im Zylinder auftretende maximale Spitzendruck ermit
telt, davon die erste Ableitung gebildet und dieses Signal im
Sinne einer Einspritzzeitdauerkorrektur weiterverarbeitet.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren zum Bestimmen der Einspritzeitdauer bei einem Einspritz
system mit Hochdruckspeicher der eingangs genannten Art anzu
geben, das eine möglichst genaue Zumessung der geforderten
Einspritzmasse erlaubt.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1
gelöst. Durch Berücksichtigen des Druckes im Zylinder bei der
Bestimmung der Injektoransteuerzeitdauer wird es auf einfache
Weise ermöglicht, die geforderte Einspritzmasse mit großer
Genauigkeit zuzumessen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figuren
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: ein Blockschaltbild einer direkteinspritzenden
Brennkraftmaschine mit Hochdruckspeicher und zuge
höriger Steuerungseinrichtung,
Fig. 2 und Fig. 3: Blockschaltbilder zur Ermittlung der Ein
spritzzeitdauer.
In der Fig. 1 ist in Form eines Blockschaltbildes das tech
nische Umfeld gezeigt, in dem die Erfindung eingesetzt wird.
Dabei sind lediglich diejenigen Teile dargestellt, die für
das Verständnis der Erfindung nötig sind. Mit dem Bezugszei
chen 10 ist eine Diesel-Brennkraftmaschine bezeichnet, der
über eine Ansaugleitung 11 und ein Einlaßventil 12 die zur
Verbrennung notwendige Luft zugeführt wird. Ein nicht näher
bezeichneter Kolben begrenzt zusammen mit den Zylinderinnen
wänden einen Verbrennungsraum 13. Das Abgas gelangt über ein
Auslaßventil 14 in einen Abgaskanal 15.
Die Einspritzanlage weist einen Kraftstofftank 16 auf, der
über einen Kraftstoffilter 17, einer Vorförderpumpe 18 mit
einer Hochdruckpumpe 19 in Verbindung steht, die Kraftstoff
in eine Hochdruckleitung 20 mit hohem Druck befördert. Die
Hochdruckleitung 20 ist an eine Einspritzleiste 21 ange
schlossen, die Injektoren 22 in Form von Einspritzdüsen auf
weist, die Kraftstoff in die Verbrennungsräume der Brenn
kraftmaschine einspritzen. Die Einspritzleiste 21 ist vor
zugsweise als Hochdruckspeicher (Common Rail) ausgebildet.
Die Hochdruckleitung 20 weist ein ansteuerbares Druckstell
glied 23 auf, das beispielsweise eine regelbare Pumpe oder
ein Druckregelventil darstellt und das über eine Leckagelei
tung 24 mit dem Kraftstofftank 16 in Verbindung steht. Die
Injektoren 22 sind an eine zweite Leckageleitung 25 ange
schlossen, die ebenfalls zum Kraftstofftank 16 geführt ist.
Das Druckstellglied 23 ist über eine nicht näher bezeichnete
Ansteuerleitung mit einer elektronischen Steuerungseinrich
tung (ECU) 26 verbunden. Dasselbe gilt für die Vorförderpumpe
18. Die Hochdruckpumpe 19 kann entweder von der Brennkraftma
schine selbst, beispielsweise von der Kurbelwelle oder eben
falls elektrisch angetrieben werden. Die Steuerungseinrich
tung 26 steht zudem mit einem Drucksensor 27 in Verbindung,
der an der Einspritzleiste (Common-Rail) 21 angeordnet ist
und den Kraftstoffdruck ρRail in der Einspritzleiste 21 und
damit im Hochdruckbereich erfaßt. Ein Drucksensor 28 erfaßt
den Druck im Verbrennungsraum 13 und gibt ein Signal an die
Steuerungseinrichtung ab, das den Zylinderdruck ρZyl, insbe
sondere den Kompressionsdruck wiedergibt. Die Steuerungsein
richtung 26 hat zudem Zugriff auf einen Speicher 29, in dem
u. a. ein Einspritzkennfeld KF1 bzw. KF2 abgelegt ist. Auße
rdem weist sie weitere, allgemein bezeichnete Eingänge ES
auf, über die Daten der Brennkraftmaschine, die zu deren Be
trieb notwendig sind, wie z. B. Last- oder Drehzahl zugeführt
werden. Weitere Ausgangsgrößen der Steuerungseinrichtung zum
Ansteuern verschiedener Aktoren sind mit AS bezeichnet.
Die allgemeine Funktion einer solchen Direkteinspritzanlage
mit Hochdruckspeicher ist bekannt und es wird deshalb nicht
näher darauf eingegangen. Im folgenden wird erläutert, wie
die Einspritzzeitdauer korrigiert werden kann, um die gefor
derte Einspritzmasse in den Verbrennungsraum einzuspritzen.
Eine erste Möglichkeit besteht darin, einen Faktor zu ermit
teln, mit dem der aus dem Einspritzkennfeld KF1 abhängig von
der geforderten Einspritzmasse und dem aktuellen Druck im
Druckspeicher pRail ausgelesene Wert für die notwendige An
steuerzeitdauer für den Injektor beeinflußt wird.
Das Druckgefälle Δp an dem Injektor 22 errechnet sich nach
der Gleichung
Δp = pRail - pZyl
mit ρRail als Druck im Druckspeicher, pZyl als Druck im Ver
brennungsraum.
Dieses Druckgefälle wird bei der Berechnung der Ansteuerzeit
dauer berücksichtigt. Es wird hierzu ein Faktor berechnet,
mit dem die aus dem Einspritzkennfeld KF1 ausgelesene Ein
spritzzeitdauer korrigiert wird.
Der Massenstrom durch eine Drosselstelle, in diesem Falle die
Düsenöffnung des Injektors, berechnet sich aus der Gleichung
mit
µ: Durchflußbeiwert
A: effektive Querschnittsfläche der Düsenöffnung
ρ: Kraftstoffdichte
Δp: Druckgefälle
µ: Durchflußbeiwert
A: effektive Querschnittsfläche der Düsenöffnung
ρ: Kraftstoffdichte
Δp: Druckgefälle
Der an der Prüfbank mit Gegendruck pUmg = 1 (normierter Wert)
gemessene Massenstrom Prüfbank ergibt sich mit dem dort herr
schenden Druckgefälle Δp = pRail - pUmg zu:
An der Brennkraftmaschine, bei der der Kraftstoff aus dem
Hochdruckspeicher nicht gegen Umgebungsdruck, sondern in den
Verbrennungsraum mit Gegendruck pZyl eingespritzt wird, stellt
sich bei gleicher Ansteuerzeitdauer und gleichem Druck pRail
im Druckspeicher wie bei der Messung auf der Prüfbank folgen
der Massenstrom BKM ein:
Setzt man die beiden Massenströme Prüfbank und BKM ins Ver
hältnis, so erhält man einen dimensionslosen Zeitverlänge
rungsfaktor f:
mit dem die in dem Einspritzkennfeld KF1 gespeicherte und zum
Steuern des Einspritzvorganges ausgelesene Einspritzzeitdauer
tKennfeld beaufschlagt wird nach folgender Beziehung:
t = tKennfeld . f
mit t als korrigierte Einspritzzeitdauer.
In Fig. 2 ist das Vorgehen bei der Berechnung der korrigier
ten Einspritzzeitdauer in Form eines Blockschaltbildes darge
stellt. Im Einspritzkennfeld KF1 sind wie Eingangs erwähnt,
abhängig von der Einspritzmasse ME und des Druckes im Druck
speicher pRail die auf der Prüfbank ermittelten Werte für die
Einspritzzeitdauer tKennfeld abgelegt. Die Werte für den aktuel
len Druck im Druckspeicher pRail und für den Druck im Verbren
nungsraum pZyl werden mit den Drucksensoren 27 bzw. 28 ermit
telt.
Alternativ hierzu kann der Druck im Verbrennungsraum auch aus
dem Maximalwert des Kompressionsdruckes oder über eine Kenn
linie, die den Verlauf des Kompressionsdruckes über dem Kur
belwinkel wiedergibt, ermittelt werden.
Die Fig. 3 zeigt eine weitere Möglichkeit zur Berücksichti
gung des Druckes im Verbrennungsraum bei der Bestimmung der
Einspritzzeitdauer. Dabei wird nicht der Druck pRail im Hoch
druckspeicher als Eingangsgröße des Einspritzkennfeldes KF2
herangezogen, sondern die tatsächlich an der Düse des Injek
tors herrschende Differenz Δp aus dem Druck pRail im Hoch
druckspeicher und Zylinderdruck pZyl. Somit wird mit gleicher
Druckdifferenz und gleicher Ansteuerzeitdauer an der Brenn
kraftmaschine die gleiche Einspritzmasse erzielt wie an der
Prüfbank.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde anhand einer direktein
spritzenden Diesel-Brennkraftmaschine mit Hochdruckspeicher
erläutert; es ist aber auch ebenso für eine mit Hochdruckein
spritzung und Druckspeicher arbeitende Otto-
Brennkraftmaschine geeignet, bei der die Druckdifferenz an
dem Einspritzventil bei der Bestimmung der Einspritzzeitdauer
berücksichtigt werden soll.
Claims (4)
1. Verfahren zum Bestimmen der Einspritzzeitdauer für eine
mit Direkteinspritzung arbeitende Brennkraftmaschine mit
einem Hochdruckspeicher (21), aus dem Kraftstoff einem In jektor (22) zugeführt wird und
eine Einspritzzeitdauer für den Injektor (22) abhängig von einem Wert für eine geforderte Einspritzmasse (ME) an Kraft stoff und dem Druck (pRail) im Hochdruckspeicher (21) ermit telt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Druck (pRail) im Hochdruckspeicher (21) mittels eines Drucksensors (27) erfaßt wird und bei der Ermittlung der Ein spritzzeitdauer (t) zusätzlich der zum Einspritzbeginn herr schende Kompressionsdruck (pZyl) im Zylinder der Brennkraft maschine berücksichtigt wird, in dem abhängig die von der Einspritzmasse (ME) und dem Druck (pRail) im Hochdruckspeicher (21) ermittelte Einspritzzeitdauer (tKennfeld) durch Multiplika tion mit einem Zeitverlängerungsfaktor (f) korrigiert wird.
einem Hochdruckspeicher (21), aus dem Kraftstoff einem In jektor (22) zugeführt wird und
eine Einspritzzeitdauer für den Injektor (22) abhängig von einem Wert für eine geforderte Einspritzmasse (ME) an Kraft stoff und dem Druck (pRail) im Hochdruckspeicher (21) ermit telt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Druck (pRail) im Hochdruckspeicher (21) mittels eines Drucksensors (27) erfaßt wird und bei der Ermittlung der Ein spritzzeitdauer (t) zusätzlich der zum Einspritzbeginn herr schende Kompressionsdruck (pZyl) im Zylinder der Brennkraft maschine berücksichtigt wird, in dem abhängig die von der Einspritzmasse (ME) und dem Druck (pRail) im Hochdruckspeicher (21) ermittelte Einspritzzeitdauer (tKennfeld) durch Multiplika tion mit einem Zeitverlängerungsfaktor (f) korrigiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zeitverlängerungsfaktor (f) abhängig vom Druck (pRail) im
Hochdruckspeicher (21) und vom Kompressionsdruck (pZyl) im
Zylinder bestimmt ist und der umso höher ist, je kleiner die
Druckdifferenz (Δp = pRail - pZyl) am Injektor ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zeitverlängerungsfaktor (f) nach folgender Beziehung ermit
telt wird:
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckdifferenz (Δp) zwischen Druck (pRail) im Hochdruckspei
cher (21) und Kompressionsdruck (pZyl) im Zylinder zusammen
mit der geforderten Einspritzmasse (ME) Eingangsgrößen für
ein Einspritzkennfeld (KF2) bilden, in dem abhängig von diesen
Werten die Einspritzzeitdauer (t) für den Injektor abge
legt ist.
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