DE19717977A1 - Zielgerät - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Zielgerät, zur Versorgung von Kiefergelenkfrakturen am Unterkiefer.

Ein großer Teil von Kiefergelenkfrakturen muß operativ versorgt werden. Dabei ist es häufig nicht möglich, diese Frakturversorgung von der Mundhöhlenschleimhaut vorzunehmen.

Aus diesem Grund müssen die Frakturversorgungen bisher von einem vor dem Ohr gelegenen Hautschnitt erfolgen.

Eine schwerwiegende Komplikationsmöglichkeit, bei diesem Zugang von außen ist die Ver­ letzung des Gesichtsnerven (Nervus fazialis), der sich in unmittelbarer Nähe des Hautschnittes, in der Ohrspeicheldrüse, in seine Äste aufteilt.

Zusätzlich ist bei dem Zugang von der äußeren Haut die Möglichkeit einer ästhetisch störenden Narbenbildung gegeben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Operationstrauma deutlich zu verringern. Hierzu wurden in erster Linie endoskopische Verfahren in Betracht gezogen. Ziel der Anwendung dieser Verfahren ist es, über einen möglichst kleinen Zugang auch die Schraubplatte (6), die zum Fixieren der Fraktur erforderlich ist, in die Wunde einzubringen.

Das neu entwickelte Verfahren erlaubt ein Einstellen und Reponieren der Kiefergelenkfrakturen über einen Schnitt am Kieferwinkel unter Anwendung modifizierter Zangen, die nachfolgend nicht näher erläutert werden.

Über denselben Zugang können Osteosynthesmittel mit Hilfe des Endoskopzusatzes (Fig. 4), der das Endoskop (Fig. 2) sowie die Schraubplatte (Fig. 3) zur Osteosynthese aufnimmt, zu dem Frakturbereich verbracht werden.

Mittels des Schiebers (7) können die Bohrungen der Schraubplatte (6) zentrisch vor die Zugangs-/Aufnahmebohrung (14) des Endoskopzusatzes (Fig. 4) positioniert werden.

Um eine Dejustage zu verhindern, wird der Schieber (7) in den Rastungen (12) fixiert.

Die Spitze des Endoskopzusatzes (15) ist wie ein Raspatorium ausgebildet, so daß der Wundbereich damit freigeräumt werden kann.

Über das angekoppelte Endoskop (Fig. 2) kann jederzeit, auch durch die Bohrungen der Schraub­ platte (6), der Wundbereich begutachtet werden.

Zur Sichtoptimierung kann über den Anschluß (9) gespült und abgesaugt werden.

Nach Positionierung der Schraubplatte (6) wird von außen, durch die Haut, das Verriegelungs­ stück (Fig. 1) gebohrt und mit dem Endoskopzusatz (Fig. 4), der Zugangs-/Aufnahmebohrung (14), fest verbunden.

Dazu ist das Verbindungsrohr (1) mit einer Bohrspitze und Verriegelungsmöglichkeit ausgestattet.

Durch das Verbindungsrohr (1), die Zugangs-/Verbindungsbohrung (14) des Endoskopzusatzes (Fig. 4) und einer Bohrung der Schraubplatte (6) kann eine Vorbohrung für eine Befestigungs­ schraube in den Kieferknochen gesetzt und anschließend o.a. Schraube eingebracht werden.

Nachdem eine Befestigungsschraube eingebracht wurde, kann mittels des Schiebers (7) die nächste Bohrung der Schraubplatte (6) vor der Zugangsbohrung (14) plaziert werden.

Bedingt durch die Elastizität der Haut ist die Positionierung des Zielgerätes (Fig. 5), ohne einen weiteren Zugang von außen anzubringen, möglich.

Die weitere Befestigung der Schraubplatte (6) erfolgt sinngemäß.

Bezugszeichenliste

1

Griff

2

Klemmstück

3

Verbindungsrohr

4

Endoskop

5

Kaltlichtanschluß

6

Schraubplatte

7

Schieber

9

Spül-/Absauganschluß

10

Griffstück

11

Führung/Aufnahme

12

Rastungen

13

Verriegelungsknopf

14

Zugangs-/Verbindungsbohrung

15

Endoskopzusatzspitze

16

Endoskopaufnahme

Fig.

1 Verriegelungsstück

Fig.

2 Endoskop

Fig.

3 Schraubplatte

Fig.

4 Endoskopzusatz

Fig.

5 Zielgerät

Claims (7)

1. Zielgerät (Fig. 5), bestehend aus dem Endoskopzusatz (Fig. 4) und dem Verriegelungsstück (Fig. 2).

2. Zielgerät (Fig. 5), nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Spitze des Endoskop­ zusatzes (Fig. 4) als Raspatorium ausgebildet ist.

3. Zielgerät (Fig. 5), nach Anspruch 1+2, gekennzeichnet dadurch, daß die Schraubplatte (6) im Endoskopzusatz (Fig. 4) aufgenommen und die Bohrungen mittels Schieber (7) zentrisch vor die Zugangsbohrung (14) positioniert werden können.

4. Zielgerät (Fig. 5), nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-3, gekennzeichnet dadurch, daß das Verbindungsrohr (1) des Verriegelungsstückes (Fig. 2) mit einer Bohrerspitze und Verriegelungseinrichtung ausgestattet ist.

5. Zielgerät (Fig. 5), nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-4, gekennzeichnet dadurch, daß der Endoskopzusatz (Fig. 4) und das Verriegelungsstück (Fig. 1) fest miteinander ver­ bunden werden können.

6. Zielgerät (Fig. 5), nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-5, gekennzeichnet dadurch, daß am Endoskopzusatz (Fig. 4) eine Spül- und Absaugvorrichtung eingebracht ist.

7. Zielgerät (Fig. 5), nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-6, gekennzeichnet dadurch, daß Kiefergelenk- und Gesichtsfrakturen, z. B. Jochbein, Augenhöhlenboden, mit deutlich verringertem Operationstrauma ausgeführt werden können.