DE19717802A1 - Funkenstrecke - Google Patents
FunkenstreckeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Funkenstrecke zum Einsatz in der
Stromversorgung insbesondere in Niederspannungsnetzen mit
zwei Elektroden, die im Innenraum eines Gehäuses angeordnet
sind (Oberbegriff des Anspruches 1). Derartige Funken
strecken sind beispielsweise aus DE-PS 29 34 236 bekannt. Hier
bei sind die elektrischen Daten der Funkenstrecke fest
gelegt. Dies gilt insbesondere und nachteiligerweise hin
sichtlich des Folgestromlöschvermögens. Ein weiterer Nach
teil bei Funkenstrecken der o.g. Bauart oder auch bei ande
ren Funkenstrecken besteht darin, daß aufgrund sehr unter
schiedlicher Installationsorte und der dort gegebenen An
schlußbedingungen sich in der heute üblichen Praxis eine
Vielzahl unterschiedlicher Ausführungen der Anschluß- und
Einbaumittel von Funkenstrecken ergeben hat. In der o.g.
Literaturstelle DE 29 34 236 C2 wird hinsichtlich der An
bringung bzw. Montage der Funkenstrecke nichts ausgeführt.
Auch sind keine Hinweise hinsichtlich der Anpassung einer
solchen Funkenstrecke an unterschiedliche elektrische Bedin
gungen gegeben.
Die Aufgaben- bzw. Problemstellung der Erfindung besteht
daher zunächst in der Schaffung einer Funkenstrecke, die bei
ihrer Herstellung mit einem geringen Fertigungsaufwand in
ihren elektrischen und/oder mechanischen Eigenschaften
verschieden gestaltet werden kann, um somit unterschiedli
chen Bedingungen der Praxis gerecht werden zu können.
Zur Lösung dieser Aufgabenstellung ist zunächst, ausgehend
vom Oberbegriff des Anspruches 1, eine Funkensteckenausbil
dung gemäß dem Kennzeichen des Anspruches 1 vorgesehen,
wonach zwischen den beiden Elektroden eine Lichtbogenkammer
für den im Überschlagsfall sich bildenden Lichtbogen und
dessen Folgestrom vorgesehen ist, wobei die elektrisch
wirksame Länge dieser Lichtbogenkammer unterschiedlich
wählbar ist. Hiermit kann bei sonst gleichbleibenden Abmes
sungen der Funkenstrecke das Folgestromlöschvermögen dieser
Funkenstrecke geändert und damit den jeweiligen Anforderun
gen angepaßt werden.
Ebenfalls ohne Änderung der sonstigen Abmessungen der Fun
kenstrecke können in einer nebengeordneten Ausführung gemäß
Anspruch 2 Maßnahmen zur Wählbarkeit der Feldstärke an der
Überschlagstelle vorgesehen sein.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht die
Kombination der Lehre des Anspruches 1 mit der Lehre des
Anspruches 2 vor, um eine entsprechend vielseitig gestalt
bare Funkenstrecke zu schaffen.
Die vorgenannten Änderungen sind ab Fabrik durch Auswech
seln, bzw. Abändern einiger weniger Teile ermöglicht. Hierzu
wird auf die späteren Ausführungen, einschließlich der
zugehörigen Unteransprüche Bezug genommen. Die Lehre der
Erfindung, hierzu wird auch auf die weiteren Ausführungen
und Unteransprüche verwiesen, hat den großen Vorteil, daß
man somit Veränderungen in der Feldstärke an der Überschlag
stelle, des Folgestromlöschvermögens und der Stoßstromtrag
fähigkeit erreichen kann, ohne bauliche Änderungen an ande
ren Stellen oder Bereichen der Funkenstrecke vornehmen zu
müssen. Dabei ist besonders wesentlich, daß - im Rahmen
eines gewissen Baugrößenbereiches - die äußeren Konturen der
Funkenstrecke und die Mittel zur Anbringung der Funkenstre
cke vor Ort durch die baulichen Veränderungen für die Ände
rung des Folgestromlöschvermögens und der Feldstärke an der
Überschlagstelle nicht geändert werden. Es sind also nur
eine Standardausführung oder nur wenige Standardausführungen
zu schaffen, die jeweils unter unterschiedlichen Installa
tionsbedingungen montiert werden können. Hierzu wird Unter
anspruch 10 und folgende verwiesen.
Durch die mögliche Anpassung an unterschiedliche elektrische
Bedingungen und unterschiedliche mechanische Installations
bedingungen kann eine solche Funkenstrecke weitgehend uni
versell eingesetzt werden.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den weite
ren Unteransprüchen, sowie der nachfolgenden Beschreibung
und der zugehörigen Zeichnung von erfindungsgemäßen Ausfüh
rungsmöglichkeiten zu entnehmen. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung
im Längsschnitt,
Fig. 1a ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung
im Längsschnitt,
Fig. 2 im wesentlichen in der Seitenansicht eine
derartige Funkenstrecke mit Anschlußmitteln,
die beispielsweise an eine Montageplatte und
ein Anschlußkabel angeschlossen sind,
Fig. 3 der Einsatz einer Funkenstrecke nach der
Erfindung innerhalb eines Geräte-Außenge
häuses,
Fig. 4 eine Anwendungs- und Einbaumöglichkeit von
Funkenstrecken nach der Erfindung in einer
schematischen Draufsicht,
Fig. 4a eine Seitenansicht zu Fig. 1 in Richtung des
Pfeiles IVa,
Fig. 5 eine weitere Anwendungsmöglichkeit einer Fun
kenstrecke nach der Erfindung ebenfalls in
einer schematischen Draufsicht.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 zeigt im Längsschnitt
eine Funkenstrecke mit einer Elektrode 4 und einer aus den
beiden Teilen 7, 8 bestehenden Gegenelektrode. Dies ist zwar
im Sinne der Aufgabenstellung und deren Lösung eine bevor
zugte Ausführungsform der Erfindung. Doch ist die Erfindung
nicht auf diese Ausführung einer Elektrodengestaltung und
-anordnung beschränkt.
Sowohl beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, als auch bei
dem weiter unten zu erläuternden Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1a sind sämtliche Bauteile der jeweiligen Funkenstrecke
rotationssymmetrisch ausgebildet und haben die gleiche
Mittellängsachse 11. Diese Mittellängsachse 11 ist zwar nur
in Fig. 1 eingetragen, gilt aber gleichermaßen auch für
Fig. 1a.
Die vorgenannte Rotationssymmetrie gilt insbesondere auch
für die Elektroden. Dabei ist im Ausführungsbeispiel der Fig.
1 zwischen den Elektroden 4 und 7, 8 die zylindrische Licht
bogenkammer 10 mit einer Länge L vorgesehen. Die Lichtbogen
kammer 10 ist umgeben von einem ebenfalls rotationsförmigen
Abstandshalter in Form eines Lichtbogenkammerelementes 2 aus
einem bevorzugt elektrisch leitfähigen Kunststoff. Dieser
ebenfalls rotationssymmetrische Abstandshalter kann aus
einem bei Erhitzung ein Löschgas abgebenden Isolierstoff
bestehen. Dieser Abstandshalter 2 ist seinerseits umgeben
von einem weiteren Abstandshalter 6 aus einem isolierenden
Kunststoff. Falls der Abstandshalter 2 aus einem elektrisch
leitfähigen Kunststoff besteht, kann durch Variierung der
Länge dieses Lichtbogenkammerelementes 2 maßgeblich die
elektrisch wirksame Länge L der Lichtbogenkammer und damit
das Folgestromlöschvermögen der Funkenstreckenanordnung
bestimmt werden. Durch die Kombination eines elektrisch
leitfähigen Kunststoffes für das Abstandselement 2 mit einem
isolierenden Kunststoff für die Isolierscheibe 9 ist eine
Verlängerung der Lichtbogenkammer möglich, ohne daß sich die
Ansprechspannung der Gesamtanordnung verändert. Die An
sprechspannung ist in diesem Fall nur von der Dicke D der
Isolierscheibe 9 abhängig.
Zwischen den Abstandshaltern 2, 6 und dem Teil 7 der Elek
trode 7, 8 ist eine Isolierstoffscheibe 9 vorgesehen. Diese
Isolierstoffscheibe trennt die Abstandshalter 2, 6 sowohl
elektrisch als auch mechanisch von dem Elektrodenteil 7.
Zusätzlich kann zur Steuerung der elektrischen Feldstärke
und damit der Durchschlagbedingungen die Trennfuge 12 zwi
schen den beiden Abstandshaltern 2, 6 entsprechend gestaltet
sein. Hierzu zeigt Fig. 1 einen abgestuften Verlauf dieser
Trennfuge 12, die im übrigen ebenfalls rotationssymmetrisch
umläuft. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Abstu
fung so gewählt, daß der Bereich 2' des Abstandshalters 2
direkt an der Isolierstoffscheibe 9 anliegt. Falls dieser
Abstandshalter 2, der die Lichtbogenkammer in ihrer rota
tionssymmetrischen Form umgibt, aus einem leitfähigen Mate
rial besteht wird die Spannung der Elektrode 4 über den
Abstandshalter 2 und dessen sich neben der Lichtbogenkammer
befindliche Bereich 2' direkt an die Isolierstoffscheibe 9
herangeführt. Da der Bereich 2' des Abstandshalter 2 mit
seiner Innenfläche die Lichtbogenkammer umgibt und somit nur
durch die Dicke D der Isolierstoffscheibe 9 von der ent
sprechenden Innenfläche 7' des Elektrodenteils 7 getrennt
ist, liegt somit das Maximum der Feldstärke dort an der
Isolierstoffscheibe 9 an. Ein etwaiger Überschlag zwischen
den beiden Abstandshaltern 2, 6 wird vermieden. Vielmehr
erfolgt ein Gleitüberschlag von dem Elektrodenteil 7 entlang
der Innenfläche 13 der Isolierstoffscheibe 9 zur Innenfläche
des Bereiches 2' des Abstandshalters 2. Wie bereits erwähnt,
ist hierbei vorausgesetzt, daß die relevanten Dielektrizi
tätskonstanten der Kunststoffe der beiden Abstandshalter 2,
6 so aufeinander abgestimmt sind, daß das Maximum der Feld
stärke immer an der Luftgrenzschicht entlang der Innenfläche
13 liegt.
Somit sind unter entsprechender Abänderung der vorerwähnten
Teile ab Fabrik das Folgestromlöschvermögen, die Größe der
Feldstärke und damit der Überschlagspannung variierbar, ohne
daß die Außenabmessungen und die Anschlußmöglichkeiten einer
solchen Funkenstrecke geändert werden müssen. Denn die
Außenabmessungen ergeben sich im wesentlichen durch das aus
einem isolierenden Kunststoff oder aus Metall bestehende
Außengehäuse 1, welches die in seinem Innern befindlichen
Bauteile nach außen abdeckt, gegebenenfalls elektrisch
isoliert und zugleich mechanisch zusammenhält.
Um möglichst vielseitig verwendbare Anschlußmöglichkeiten zu
schaffen kann die Elektrode 4 ein Sackloch 14 mit einem
Innengewinde 15 aufweisen, während der Elektrodenteil 8 in
Art eines Stutzens aus dem Gehäuse der Funkenstrecke heraus
geführt und an seinem Außenumfang mit einem Gewinde 16
versehen ist. Die Gewinde 15, 16 ermöglichen beispielsweise
das Anschrauben oder Einschrauben dieses Funkenstrecken
moduls als separates Einzelgerät oder als Einbauteil an
Stromschienen in Gehäuse oder an sonstigen elektrischen
Bauelementen. Im einzelnen wird hierzu auf die weiter unten
gegebene Erläuterung der Fig. 3, 4 und 5 verwiesen.
Ferner ist es eine Besonderheit des vorliegenden Ausfüh
rungsbeispieles, daß die Elektrode 7, 8 einen zylindrischen
Innenraum 17 aufweist, der sowohl in die Lichtbogenkammer 10
übergeht als auch nach außen (in Fig. 1 nach links) offen
ist. Hiermit können die durch den Lichtbogen erhitzten Gase
über den Innenraum 17 nach außen abgeführt (abgeblasen)
werden. Es empfiehlt sich, den Elektrodenteil 7 als abbrand
festen Einsatz, vorzugsweise aus Wo-Cu herzustellen, während
das zweite Elektrodenteil und zugleich auch Düsenelement 8
aus einem demgegenüber kostengünstigeren Werkstoff, bei
spielsweise Ms hergestellt sein kann. Am Ausgang des Innen
raumes 17 und damit am ausgangsseitigen Ende des Elektroden
teiles 8 können sogenannte Auspuffelemente (in dieser Figur
nicht dargestellt) angebracht werden, welche die Temperatur
der ausgeblasenen heißen und hochionisierten Gase soweit
herabsetzt, daß im Umfeld dieser Funkenstreckenanordnung
keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen vorgenommen werden
müssen. Ein weiterer Vorteil hinsichtlich einer Anpassung ab
Fabrik an elektrische Anforderungen besteht darin, daß durch
Wahl des Durchmessers d des Innenraumes 17 die Stoßstrom
tragfähigkeit dieser Funkenstrecke verändert werden kann.
Mit der Vergrößerung des Durchmessers d wird die Stoßstrom
tragfähigkeit entsprechend erhöht, da die Druckentwicklung
in der Lichtbogenkammer 10 sinkt.
Zur Abdichtung dieser Funkenstrecke im Bereich der Elektrode
4 ist ein ringförmiges Deckelelement 3 mit einem O-Ring 5
vorgesehen. Das Deckelelement 3 hält den äußeren Abstands
halter 6 und drückt ihn gegen die isolierende Scheibe 9. Die
Elektrode 4 ist mit einem umlaufenden Bund 18 versehen, der
die Andruckkraft des Deckelelementes 3 auf den Abstandshal
ter 2 überträgt. Der vorgenannte Druck auf das Deckelelement
3 wird von dem umgebogenen Bereich 1' des hier metallischen
Außenmantels 1 bewirkt. Diese Umbiegung erfolgt, nachdem
zuvor die Bauteile der Funkenstrecke in den Metallmantel 1
eingebracht wurden, wobei sie sich an dessen in Fig. 1 links
gezeichneten Abbiegung 1'' abstützen. Um die vorgenannte
Druckkraft auf den Abstandshalter 2 optimal übertragen zu
können bzw. die in der Lichtbogenkammer erzeugte Druckkraft
durch den metallischen Außenmantel 1 aufzunehmen, empfiehlt
es sich, den Durchmesser des Bundes 18 der Elektrode 4
größer zu wählen, als den Durchmesser des von der Stirnflä
che 19 der Umbiegung 1' umschriebenen Kreises.
Die Herstellung des Außenmantels aus Metall hat den Vorteil,
daß er mechanisch hochbelastbar und somit sehr widerstands
fähig ist. Auch kann damit durch das o.g. Umbiegen gemäß
Ziffer 1' die notwendige Druckkraft auf die erläuterten
Innenteile ausgeübt werden.
Die Ummantelung kann auch bei Erfordernis eine hermetische
Umkapselung sein.
Eine weitere bevorzugte Ausführung der Erfindung ist in Fig.
1a dargestellt. Sie besitzt eine zweigeteilte Lichtbogenkam
mer, deren Gesamtlänge L sich aus den beiden Teillängen L'
und L'' zusammensetzt. Gegenüber der Ausführung nach Fig. 1
ist sowohl der Aufbau der beiden Elektroden, als auch der
Abstandshalter 2, 6 verändert. Die in der Zeichnung rechte
Elektrode besteht zunächst aus einem Teil 4, der ebenfalls
die Bohrung 14 mit Innengewinde 15 aufweist. Der Teil 4 ist
aus einem leitenden Material wie Messing hergestellt. Er ist
in Berührungskontakt mit dem weiteren Elektrodenteil 4', der
aus einem hochwertigen und abbrandfesten Werkstoff wie
Wolfram-Kupfer hergestellt ist. Hieran schließt sich in
Richtung zu dem in Fig. 1 linken Ende die vorgenannte Licht
bogenkammer von der Länge L an. Der Umfang dieses Kammerbe
reiches L wird umgeben von zwei Abstandshaltern 2, 2' und
einer dazwischen befindlichen Isolierscheibe 9. Hieran
schließt sich, nach links hin betrachtet, die weitere Elek
trode 7 an, die angrenzend zur Lichtbogenkammer in einen mit
ihr einstückigen 8 und 8' ausläuft und durchweg aus einem
hochwertigen und abbrandfesten Werkstoff wie Wolfram-Kupfer
besteht. Sie ist an ihrem nach außen ragenden Stutzen eben
falls mit einem Außengewinde 16 versehen. Somit kann auf
beiden Seiten der Funkenstrecke ein Deckelelement vorgesehen
werden, nämlich nicht nur rechts gemäß Ziffer 3, sondern
auch in der Zeichnung Fig. 1a links gemäß Ziffer 3'. Damit
ist in dieser Ausführung eine elektrische Isolierung beider
Elektroden, nämlich 4 und 7, 8' gegenüber dem metallischen
Außenmantel 1 gegeben.
Es sei an dieser Stelle bemerkt, daß bei einem der Ausfüh
rungsbeispiele vorgesehenen Merkmalen oder Merkmalskombina
tionen sinngemäß auch bei den anderen Ausführungsbeispielen
vorgesehen sein können.
Die zwischen den beiden Abstandshaltern 2 und 2' befindliche
Isolierstoffscheibe 9 kann ein selbständiger Einzelteil
(siehe Zeichnung) sein. Sie kann aber auch mit dem äußeren
Abstandhalter 6 einstückig ausgeführt werden.
Die Abstandshalter 2 und 2' können vorteilhaft aus elek
trisch leitfähigem Kunststoff bestehen. Aus Gründen der
Steuerung der Feldstärke zwischen den verschiedenen Ab
standshaltern 2, 2' ist es vorteilhaft, die Dicke der Iso
lierscheibe 9 zum Rand hin anwachsen zu lassen. Das Maximum
der Feldstärke liegt dann immer entlang der Gleitstrecke 13.
Darüber hinaus wird durch diese Maßnahmen einem möglichen
Absinken der Ansprechspannung nach Belastung vorgebeugt. Die
Ausführungsmöglichkeit nach Fig. 1a hat den weiteren Vor
teil, daß im Überschlagsfall der Abbrand des Materials der
beiden Abstandshalter 2, 2' gleichmäßig erfolgt, wodurch
sich eine Verlängerung der Gleitüberschlagsstrecke, die
zwischen den Innenflächen der Abstandshalter 2, 2' entlang
der Innenfläche der Isolierstoffscheibe 9 gelegen ist, und
damit eine Erhöhung der Ansprechspannung ergibt, die dem
vorgenannten Absinken entgegenwirkt.
Fig. 2 zeigt die Funkenstrecke nach Fig. 1 in der Seitenan
sicht, wobei der stutzenartige Elektrodenteil 8 mit seinem
Außengewinde 16 zum Anschrauben der Funkenstrecke an eine
metallische Montageplatte dient. Der Ausgang der Ausblas
düse 17 ist mit 17' und eine Kontermutter zum Halt der Montage
platte 19 ist mit 18 beziffert.
Der in Fig. 2 im oberen Bereich der Funkenstrecke vorgesehe
ne Anschluß besteht aus einem Schraubstutzen 20, der in das
Innengewinde 15 der Elektrode 4 eingeschraubt ist. An diesem
Schraubstutzen 20 kann ein Kabelschuh 21 eines Anschlußka
bels 22 mittels einer Mutter 23 fest angeschraubt werden.
Auch hier ist eine Kontermutter 24 vorgesehen. Der überste
hende Teil des Deckelelementes 3 bildet die Isolation des
elektrischen Anschlusses zum Metallmantel 1.
Aus vorstehendem ergibt sich, daß eine Funkenstrecke gemäß
Fig. 1, 1a sowohl die erläuterten Wählbarkeiten der Über
schlagspannung, des Stoßstromlöschungsvermögens und der
Stoßstromtragfähigkeit ermöglicht, als auch an den verschie
densten elektrischen Anschlußstellen angeschraubt werden
kann, also auch insoweit weitgehend universell einsetzbar
ist. Dies ist sehr kostengünstig. Anhand der Fig. 4, 4a
und 5 werden entsprechend vorteilhafte Anschlüsse einer
solchen Funkenstrecke bei einer mehrpoligen Schienenanord
nung, sowie an einer Potentialausgleichsschiene gezeigt.
Sonst notwendige Verbindungs- und Montageelemente entfallen
dabei.
Fig. 3 zeigt die Funkenstreckenanordnung 1 nach Fig. 1 oder
1a mit einem Metallmantel. Sie befinden sich in einem Gerä
te-Außengehäuse 25 aus einem isolierenden Werkstoff. Ein
Anschluß 26 dieses Gehäuses ist über einen Anschlußbügel 27
und eine Schraube 28, die in das Innengewinde 15 der Elek
trode 4 eingeschraubt ist, an diese Elektrode angeschlossen.
Ein weiterer Anschluß 29 des Außengehäuses 25 ist über einen
weiteren Anschlußbügel 30 mit dem stutzenförmigen Ausgang
des Elektrodenteiles 8 verbunden. Hierzu hat der Anschlußbü
gel 30 eine Bohrung, mit der er über den nach außen vorste
henden Stutzen des Elektrodenteiles 8 gesteckt und durch
eine Mutter 31 fest gehalten wird, die auf das Außengewinde 16
aufgeschraubt ist. Am Gasaustritt 17 ist ein Auspuffele
ment 32 vorgesehen. Dieses Auspuffelement hat den Vorteil,
daß man den sonst bei anderen ausblasenden Funkenstrecken
notwendigen "Schutzraum", oder eine bestimmte Entfernung zu
blanken, spannungsführenden oder zu brennbaren Teilen nicht
benötigt. Dabei ist dieses Auspuffelement so gestaltet, daß
die Strömungsgeschwindigkeit und damit der Massendurchsatz
der austretenden Gase reduziert wird. Dies wirkt sich posi
tiv auf das Löschvermögen, insbesondere auf die Strombegren
zung, aus.
Da der metallische Mantel der Funkenstrecke 1 unter Spannung
stehen kann, ist es in diesem Fall notwendig, ihn mit einer
Kappe 33 aus einem isolierenden Werkstoff zu versehen. Damit
ist es möglich, deren Abstand e zum Anschlußbügel 27 relativ
klein halten zu können, ohne daß eine Überschlagsgefahr
besteht. Das Geräte-Außengehäuse 25 mit seinen Anschlüssen
26, 29 dient also als Einbaugehäuse für diese Funkenstre
ckenanordnung, deren standardisierte Außenkontur in dieses
Gehäuse paßt. Hierbei werden keine besonderen mechanischen
Beanspruchungen von der Funkenstrecke auf das Außengehäuse
übertragen. Ferner soll das Geräte-Außengehäuse eine geringe
Kriechstromneigung haben. Das von der Funkenstrecke gebilde
te Modul soll, insbesondere mittels seiner metallischen
Ummantelung, keine Druckentwicklungen aufgrund heißer Gase
oder dergleichen auf das Geräte-Außengehäuse 25 übertragen.
Das Geräte-Außengehäuse kann auf Montageträgern, d. h. Schie
nen montiert oder lösbar befestigt werden.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 4 und 4a zeigt ein 3-Pha
sensystem L1, L2 und L3 mit einem PEN-Leiter. Es sind drei
Funkenstrecken 1 vorgesehen, die ausgangsseitig mit ihrem
herausragenden Elektrodenteil 8 an den Leiterschienen der
drei o.g. Phasen angeschraubt sind (siehe hierzu die Seiten
ansicht 4a). Oberseitig sind die Elektroden 4 der Funken
strecken über eine Schiene 34 kurzgeschlossen und mit der
PEN-Schiene verbunden. Die Schiene 34 kann an der Elektrode
mit Hilfe eines Schraubstutzens 20 gehalten werden (siehe
hierzu die Beschreibung zu Fig. 2). Ferner sind in Fig. 4
schematisch eine Kabeleinspeisung 35 und Kabelabgänge 36,
sowie elektrisch isolierende Stromschienenhalter 37 mit
dargestellt. Derartige Stromschienensysteme werden vielfach
in Schalt- und Verteilersystemen der Gebäudeinstallations
technik eingesetzt. Sie sind in der dargestellten und be
schriebenen Weise mit Funkenstrecken zu bestücken, die eine
blitzstromgerechte Installation schaffen, einschließlich der
erläuterten Vorteile.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 5 sind Funkenstrecken 1 nach
der Erfindung vorgesehen, um die vom betreffenden Energie
versorgungsunternehmen ankommenden Kabel 39 bzw. deren
Stromschienenanschlußklemmen an eine Potentialausgleichs
schiene 38 anzuschalten. Die Funkenstrecken 1 befinden sich
also zwischen der jeweiligen Stromschiene 40 und der Poten
tialausgleichsschiene 38, so daß im Fall von Überspannungen
diese auf direktem Weg an die Potentialausgleichsschiene
abgeleitet werden.
An diese Potentialausgleichsschiene 38 können neben dem
Fundamenterder 41 beispielsweise ein ebenfalls mit 41 be
nannter Blitzableiter, metallische Rohrleitungen 42 einer
Heizungsanlage, ein Hauptpotentialausgleichsleiter 43 und
dgl. angeschlossen sein. Somit ist durch die Potentialaus
gleichsschiene 38 ein gemeinsamer Erdungspunkt der Funken
strecken 1 in ihrer Funktion als Überspannungsableiter und
allen weiteren, in den Potentialausgleich einzubeziehenden
Systemen gegeben.
Besonders die zuletzt erörterten Ausführungsbeispiele der
Fig. 4 und 5 zeigen den Vorteil der leichten Montierbarkeit
eines solchen Funkenstreckenmoduls mit Schraubanschlüssen,
welche von den beiden Elektroden 4 bzw. 7, 8 gebildet wer
den. Dies trägt mit zum universellen Einsatz einer solchen
Funkenstrecke bei, wobei eine blitzstromgerechte Installa
tion realisiert werden kann, da durch die konstruktive
Gestaltung und die mögliche Anschlußtechnik der Erfindung
sogenannte "Stichleitungen" im Ableiterzweig vermieden
werden können.
Das Zusammenwirken der erläuterten elektrischen Eigenschaf
ten einer solchen Funkenstrecke stellt bereits einen Kombi
nations- oder Synergieeffekt dar. Dieser Synergieeffekt kann
im Falle der Ausgestaltung der Anschlüsse der Elektroden 4
und 7, 8, wie vorstehend angegeben, noch wesentlich ver
stärkt werden.
Alle neuen Merkmale und ihre Kombinationen miteinander
werden als erfindungswesentlich angesehen.
Claims (22)
1. Funkenstrecke zum Einsatz in der Stromversorgung, insbe
sondere in Niederspannungsnetzen, mit zwei Elektroden,
die im Innenraum eines Gehäuses angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Elektroden (4;
4, 4'; 7, 8; 7, 8') eine Lichtbogenkammer (10) für den
im Überschlagsfall sich bildenden Lichtbogen und dessen
Folgestrom vorgesehen ist, wobei die elektrisch wirksame
Länge (L) dieser Lichtbogenkammer unterschiedlich wähl
bar ist.
2. Funkenstrecke zum Einsatz in der Stromversorgung, insbe
sondere in Niederspannungsnetzen mit zwei Elektroden,
die im Innenraum eines Gebäudes angeordnet sind, gekenn
zeichnet durch Mittel zur unterschiedlichen Wählbarkeit
der Feldstärke an der Überschlagstelle (13).
3. Funkenstrecke gekennzeichnet durch die Kombination der
Merkmale der Ansprüche 1 und 2.
4. Funkenstrecke nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Lichtbogen
kammer (10) umgebendes Lichtbogenkammerelement (2; 2,
2') aus einem elektrisch leitenden Kunststoff besteht.
5. Funkenstrecke nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Lichtbogenkammer
element (2) als Abstandshalter zwischen den beiden
Elektroden (4; 7, 8) angeordnet ist, wobei sich zwischen
dem Abstandshalter und einer (7, 8) dieser Elektroden
ein Spalt zur Aufnahme einer Isolierstoffscheibe (9)
befindet und daß die Dicke (D) dieses Spaltes unter
schiedlich wählbar ist.
6. Funkenstrecke nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß ein weiterer Abstandshalter (6) aus einem isolieren
den Werkstoff vorgesehen ist, der sich zwischen dem als
Abstandshalter dienenden Lichtbogenkammerelements (2)
und einer äußeren Ummantelung (1) der Funkenstrecke
befindet.
7. Funkenstrecke nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stoßfläche zwischen dem inneren Lichtbogenkam
merelement (2) und dem äußeren Abstandshalter (6) abge
stuft ist derart, daß das Lichtbogenkammerelement (2)
nur mit einem umlaufenden Bund (2') an der Isolier
stoffscheibe (9) anliegt, wobei der Bund (2') die Iso
lierkammer (10) mit umgibt.
8. Funkenstrecke nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lichtbogenkammerelement (2) aus zwei Abstands
haltern (2, 2') besteht und eine Isolierstoffscheibe (9)
mittig zwischen den beiden Abstandshaltern (2, 2')
angeordnet ist.
9. Funkenstrecke nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Isolierstoffscheibe (9) in Radialrichtung nach
außen in ihrer Dicke (D) bevorzugt linear zunimmt.
10. Funkenstrecke nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß mehrere, jeweils aus zwei Abstandshaltern
(2, 2') und einer dazwischen befindlichen Isolierstoff
scheibe (9) bestehende Anordnungen nebeneinander vorge
sehen sind.
11. Funkenstrecke nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 10, gekennzeichnet durch eine bevorzugt metallische
Ummantelung (1), welche die Bauteile der Funkenstrecke
zusammenhält.
12. Funkenstrecke nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (4;
4, 4'; 7, 8; 7, 8') eine gemeinsame Mittellängsachse
haben.
13. Funkenstrecke nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (4; 7, 8; 7, 8') als Anschlüsse,
bevorzugt mit Schraubgewinde (15, 16) ausgebildet sind.
14. Funkenstrecke nach einem oder mehreren der Ansprüche 11
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine Elektrode (7)
als Ausblasdüse (17) ausgebildet ist.
15. Funkenstrecke nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch
die ausgestoßenen Gase bremsenden und in der Temperatur
reduzierenden Auspuffelemente (32), die außerhalb der
Ausblasdüse nahe deren Öffnung (17') vorgesehen sind.
16. Funkenstrecke nach Anspruch 14 oder 15, gekennzeichnet
durch eine Wählbarkeit des Innendurchmessers (d) der
Ausblasdüse (17) zwecks Veränderung der Stoßstromtrag
fähigkeit.
17. Funkenstrecke nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (4;
4, 4'; 7, 8; 7, 8') rotationssymmetrisch sind.
18. Funkenstrecke nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Bauteile
der Funkenstrecke rotationssymmetrisch sind und die
gleiche Mittellängsachse (11) aufweisen.
19. Funkenstreckenanordnung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß ein die
Funkenstrecke (1) bildendes Modul in ein Außengehäuse
(25) eingebracht und daran befestigt ist.
20. Funkenstreckenanordnung nach Anspruch 19, gekennzeichnet
durch eine Kappe (33) aus einem isolierenden Werkstoff,
welche über einen metallischen Ummantelung des Modul
gesteckt ist und somit sich zwischen der Ummantelung und
dem Außengehäuse (25) befindet.
21. Funkenstreckenanordnung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einer mehrphasigen Anordnung von Stromschienen (L1, L2,
L3) an jede Stromschiene eine Funkenstrecke (1) mit
einem ihrer Schraubanschlüsse angeschraubt ist und daß
die weiteren Schraubanschlüsse dieser Funkenstrecken mit
einer gemeinsamen Kurzschluß- oder Erdungsschiene (34)
verschraubt sind.
22. Funkenstreckenanordnung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem Mehrphasenanschluß (L1, L2, L3) mit Erdung (PE)
jeweils eine Funkenstrecke vorgesehen und mit einem
ihrer Schraubanschlüsse mit der jeweiligen Stromschiene
(40) und mit ihren anderen Schraubanschlüssen an einer
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