DE10060426A1 - Gekapselter Überspannungsableiter mit mindestens einer Funkenstrecke - Google Patents
Gekapselter Überspannungsableiter mit mindestens einer FunkenstreckeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen gekapselten Überspannungsableiter mit mindestens einer Funkenstrecke, insbesondere zur Begrenzung von Netzfolgeströmen in Niederspannungsnetzen bei Gleich- oder Wechselstrom, umfassend eine im wesentlichen rotationssymmetrische Lichtbogenkammer mit dort symmetrisch oder koaxial angeordneten Elektroden, wobei zwischen den Elektroden eine Reihenschaltung aus einer hochohmigen Trennstrecke sowie einem hochohmigen, jedoch elektrisch leitenden oder halbleitenden Material bestehenden Abschnitt ausgebildet ist. Senkrecht zur Längsachse der Elektroden verlaufen Magnetfelderzeugungsmittel, welche einen im Überschlagsfall entstehenden Lichtbogen zur Rotation zwingen. Unter Einsatz dieser Magnetfelderzeugungsmittel, aber auch in Kombination besteht die Möglichkeit, zwischen den Elektroden angeordnete Deionplatten zur Aufteilung des im Überschlagsfall sich ergebenden Lichtbogens vorzusehen.
Description
Die Erfindung betrifft einen gekapselten Überspannungsableiter
mit mindestens einer Funkenstrecke, insbesondere zur Begrenzung
von Netzfolgeströmen in Niederspannungsnetzen in Gleich- oder
Wechselstrom.
Die Begrenzung von Netzfolgeströmen bei Niederspannungs-
Funkenstrecken erfordert ein Erhöhen der Lichtbogenspannung bis
zum Momentanwert der Netzspannung bzw. darüber hinaus. Ver
schiedene Methoden zur Erhöhung der Lichtbogenspannung sind aus
dem Stand der Technik bekannt und beruhen im allgemeinen auf
der Verlängerung des Lichtbogens, der Erhöhung der Anzahl der
Elektrodenfallgebiete durch die Unterteilung in Teillichtbögen
und auf der Erhöhung der elektrischen Feldstärke des Licht
bogens.
Zur Erhöhung der elektrischen Feldstärke des Lichtbogens wird
unter anderem die Kühlung des Lichtbogens durch eine Beströmung
mit Gasen bzw. Flüssigkeiten oder durch gasabgebende Stoffe,
die Einschnürung des Lichtbogens in Spalte bzw. Kammern und die
Druckerhöhung in gekapselten Anordnungen mit Normdruck oder
bereits erhöhtem Druck genutzt.
Bei Funkenstreckenableitern ist bei der Anwendung und prak
tischen Umsetzung der oben genannten Prinzipien zu beachten,
daß die primäre Aufgabe die Ableitung von Überspannungen mit
den damit verbundenen Stoßströmen ist. Die Lichtbogenbrenn
spannungen, die bei der Ableitung der Stoßströme auftreten,
dürfen dabei bestimmte Maximalwerte nicht überschreiten, da
sonst die Koordinierung mit weiteren Schutzelementen nicht
realisierbar ist. Aufgrund der geforderten niedrigen
Ansprechspannungen kann die Trennstreckenlänge nur minimal sein
und eine deutliche Verlängerung der Lichtbogenlänge ist durch
die üblichen quasi standardisierten Baugrößen begrenzt.
Bei den bekannten Niederspannungs-Funkenstrecken nach
EP 0 706 245 A2, DE 44 39 730 C2 oder EP 0 793 318 A1 wird zum
Erhalt einer höheren Lichtbogenspannung und einer Strombe
grenzung sowohl die Verlängerung als auch die Aufteilung des
Lichtbogens in Teillichtbögen genutzt.
Der Nachteil dieser Lösungen besteht in der relativ niedrigen
Lichtbogenspannung zum Zeitpunkt der Lichtbogenzündung von
einigen 10 V.
Der Lichtbogen wird zur Einhaltung der geforderten niedrigen
Ansprechspannung innerhalb einer sehr kurzen Trennstrecke
gezündet. Beim Auftreten von Netzfolgeströmen bewegt und
verlängert sich der Lichtbogen erst nach einer bestimmten
Verharrzeit, die mehrere µs beträgt, vor allem infolge des
Eigenmagnetfelds entlang der Hörnerableiter in dem Bereich der
dort gezeigten Deionbleche, wo er zur weiteren Erhöhung der
Lichtbogenspannung in Teillichtbögen aufgetrennt wird.
Die damit vergleichsweise langsame Erhöhung der Lichtbogen
spannung bewirkt einen nahezu ungehinderten Anstieg des
Netzfolgestroms. Die erreichbare Strombegrenzung bleibt somit
minimal. Ein weiterer Nachteil der zitierten Ableiter ist ihre
ausblasende Ausführung, wodurch eine beachtliche Menge von
hocherhitzten und teilweise noch ionisierten Gasen austreten
kann. Dies wiederum führt unmittelbar zu einer Gefährdung
benachbarter Geräte oder dort vorhandener Installationen. Eine
konsequente Kapselung jedoch erhöht erfahrungsgemäß die Zeit
bis zur Lichtbogenaufteilung weiter und schränkt die Wirksam
keit des bekannten Funktionsprinzips ein.
Gemäß DE 29 81 0937 U1 wird zur Vermeidung der Verzögerungszeit
bis zur Aufteilung des Lichtbogens in Teillichtbögen der
Lichtbogen bereits innerhalb der Deionplatten gezündet. Da
hierbei die Anzahl der Trennstrecken und der Teillichtbögen
identisch ist, kann die Teillichtbogenanzahl aufgrund der
geforderten geringen Ansprechspannungen im Niederspannungs
bereich nicht sehr hoch gewählt werden. Eine effektive Strom
begrenzung ist daher nicht möglich.
Gemäß DE 197 55 082 A1 oder DE 197 42 302 A1 wird das Problem
der Reihenschaltung einer größeren Anzahl von Trennstrecken und
somit die Funktionsweise nach dem Deionprinzip direkt bei der
Lichtbogenzündung derart gelöst, daß außer einer Trennstrecke
das Ansprechen aller weiteren Trennstrecken durch eine
Potentialsteuerung mittels Widerständen oder Impedanzen oder
einer Kombination beider gesteuert wird.
Der Nachteil bei einer solchen Lösung besteht in der aufwen
digen angepaßten externen Beschaltung der einzelnen Trenn
strecken mit realen Schaltelementen. Weiterhin sind keine
Überlastreserven vorhanden. Es kann weder bei Überlast die
Lichtbogenspannung über die Zündspannung hinaus gesteigert
werden, noch ist eine Schädigung des Trennstreckenmaterials
bzw. des Deionplattenmaterials ausgeschlossen. Da der Licht
bogen dort zu keinerlei Bewegung gezwungen wird, kann der
Entstehungs- und Verweilort des Lichtbogens bei den gegebenen
Belastungen kaum wechseln. Ebenso wenig ist der Abstand der
Deionplatten variierbar und im übrigen recht minimal, da dieser
in etwa der Trennstreckenlänge entsprechen muß. Bei diesen
minimalen Abständen ist aufgrund der extrem kurzen Bogenlängen
keine weitere Beeinflussung des Spannungsfalls über der Licht
bogensäule, z. B. durch Bewegung, Kühlung oder Druckerhöhung
effektiv. Eine Optimierung der Anzahl der Teillichtbögen und
der Länge der Teillichtbögen, wie sie etwa bei Leistungs
schaltern üblich ist, kann durch die festen Abstände ebenfalls
nicht erfolgen. Die recht geringen Abstände der Deionplatten
begünstigen jedoch das Wiederzünden von Lichtbögen nach dem
Stromnulldurchgang bei Wechselspannung. Bei Gleichspannung ist
das erforderliche Löschen eines einmal gezündeten Folgestrom
lichtbogens aufgrund der begrenzten Möglichkeiten zur
Steigerung der Lichtbogenspannung nahezu ausgeschlossen.
Die Lehre nach DE 197 17 802 A1 offenbart eine Funkenstrecke
mit Folgestrombegrenzung, bei der die Lichtbogenspannung
infolge der Lichtbogenverlängerung durch das Eigenmagnetfeld
mit gasabgebenden Stoffen zur Beblasung und durch Druckerhöhung
bis in den Bereich der Netzspannung erhöht wird.
Die Nachteile dieser Funkenstrecke liegen in der zeitver
zögerten Erhöhung des Druckes, wodurch die Lichtbogenspannung
zu Beginn der Belastung deutlich unterhalb der Netzspannung
liegt, sowie in der dortigen ausblasenden Ausführungsform.
Die DE 41 41 681 A1 zeigt ein Überspannungsschutzelement,
welches über mindestens zwei zylindrische Elektroden mit
wirksamen Luftdurchschlagstrecken verfügt. Zwischen den
Elektroden sind stegförmige Zündhilfen für eine Gleitentladung
vorgesehen. Die dortige Funkenstrecke ist ausblasend gestaltet
und kann aufgrund der Ausführungsform nicht zur Strombegrenzung
genutzt werden. Die Anzahl der Teillichtbögen ist durch die Art
der Zündhilfen begrenzt, da deren Anzahl und Ausführung in
starkem Maße die Ansprechspannung der Funkenstrecke beein
flussen. Durch die stegartigen Zündhilfen können zwar die
Überlastungen und Schädigungen, wie sie bei Gleitstrecken aus
Polymeren bzw. Keramiken üblich sind, verringert werden, jedoch
kann eine Überlastung und Beschädigung der Elektroden nicht
ausgeschlossen werden.
Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, einen
gekapselten Überspannungsableiter mit mindestens einer Funken
strecke anzugeben, welcher unmittelbar zu Beginn des Folge
stromlichtbogens eine Lichtbogenspannung gewährleistet, die im
Bereich der Netzspannung liegt und die selbst in Überlast
fällen, aber auch bei Gleichspannung in ausreichendem Maße und
mit einer ausreichenden Geschwindigkeit erhöht werden kann. Der
zu schaffende Überspannungsableiter auf Funkenstreckenbasis
soll nach seinem Ansprechen infolge von Überspannungen mögliche
Folgeströme in Niederspannungsnetzen sowohl bei Wechselspannung
als auch bei Gleichspannung stark in Dauer und Höhe begrenzen
bzw. unterdrücken. Damit gilt es, empfindliche Geräte vor zu
starken und langhaltenden Absenkungen der Netzspannung zu
schützen, wobei das Ansprechen bzw. die Störung von anderen
Schutz- bzw. Meßeinrichtungen des Netzes verhindert werden
soll.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt durch einen
gekapselten Überspannungsableiter in den Ausführungsformen
gemäß der Lehre nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die Unter
ansprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiter
bildungen umfassen.
Der Grundgedanke der Erfindung liegt demnach darin, daß der
Folgestromlichtbogen in einer bevorzugt rotationssymmetrischen,
gekapselten Lichtbogenkammer mit Unterteilungen nach dem
Deionprinzip durch angelegte Magnetfelder sowohl durch Pinchen
eingeschnürt als auch zu einer kontinuierlichen Rotation
gezwungen wird.
Das Deionprinzip gewährleistet sofort bei der Entstehung des
Folgestromlichtbogens einen Wert der Lichtbogenspannung im
Bereich der Netzspannung, der nicht weiter unterschritten
werden kann.
Die minimale Höhe der Lichtbogenspannung ULB kann somit aus der
Anzahl der Elektrodenfallspannung UAK bestimmt werden. Dieser
Wert ist im wesentlichen abhängig von dem Elektrodenmaterial
und nur minimal abhängig von der Stromstärke.
Der Spannungsabfall der Lichtbogensäule liefert einen weiteren
Beitrag zur Erhöhung der Lichtbogenspannung, welcher sich aus
dem Produkt der Lichtbogenlänge ILB und der elektrischen
Feldstärke e des Bogens ergibt.
Vereinfacht kann die Lichtbogenspannung wie folgt berechnet
werden:
ULB = UAK + eILB
Durch das Anlegen von Magnetfeldern erfolgt eine Krafteinwir
kung auf das Eigenmagnetfeld des Lichtbogens, so daß dieser
sofort bei seiner Entstehung eingeschnürt wird. Dies wiederum
führt zu einer Erhöhung der elektrischen Feldstärke e, wodurch
die Lichtbogenspannung gegenüber einem unbeeinflußten Licht
bogen erhöht ist.
Mittels der Magnetfelder wird der Lichtbogen nach einer
material- und stromabhängigen Verharrzeit zusätzlich zur
Rotation gezwungen. Hierdurch kühlt sich der Lichtbogen ab und
es ergibt sich eine Verlängerung der Bogenlänge und damit eine
weitere Steigerung der Lichtbogenspannung.
Durch die vorgesehene Kapselung der Funkenstrecke ergibt sich
ein Druckanstieg insbesondere bei längeren Lichtbogenzeiten,
z. B. bei Gleichspannung, so daß eine weitere Steigerung der
elektrischen Feldstärke e die Folge ist und damit ebenso sich
die Lichtbogenspannung erhöht. Die kontinuierliche Lichtbogen
wanderung verbessert sowohl das Abbrandverhalten der Elektroden
als auch das Wiederzündverhalten positiv. Das oder die Magnet
felder können durch Spulen, Stromschleifen, aber auch Perma
nent- bzw. Dauermagnete erzeugt werden. Erfindungsgemäß kommen
sowohl homogene als auch wechselnde Magnetfelder sowie Prall
felder zur Verwendung.
Die erfindungsgemäße Funkenstrecke besitzt nur ein reale hoch
ohmige Trennstrecke, welche ihr Ansprechverhalten bestimmt.
Diese Trennstrecke befindet sich innerhalb einer der Deion
kammern und erstreckt sich über einen Teil oder über die
gesamte Länge dieser Kammer. Die anderen Deionkammern sind ein- oder
beidseitig mit elektrisch leitenden Polymeren, Keramiken,
Halbleitern bzw. Varistormaterialien verbunden. Nach dem Über
schlag der hochohmigen Trennstrecke können kleine, leistungs
arme Impulsströme durch dieses Material zu den Hauptelektroden
abgeleitet werden.
Leistungsstarke Stromimpulse würden hier zu einer Überlastung
dieser Materialien führen. Durch die direkte Verbindung dieser
Materialien mit den Deionplatten löst sich bei starker
Belastung der Strom quasi aus dem Material. Über eine Gleit
entladung entlang der Oberfläche zündet der Lichtbogen nahezu
gleichzeitig in allen Deionkammern. Damit kann ein stromstarker
Lichtbogen somit bei nahezu beliebigen und von der Trenn
streckenlänge unabhängigen Längen und variablen Abständen der
Deionkammern als Reihenschaltung einer beliebigen Anzahl von
Teillichtbögen gezündet werden. Eine äußere Beschaltung einer
solchen Funkenstrecke zur Potentialsteuerung ist nicht
notwendig.
Das oben genannte Prinzip hat die nachstehenden Vorteile inne.
Bei energiearmen Störimpulsen wird kein Lichtbogen in allen
Deionkammern gezündet. Ein Netzfolgestrom kann somit in einer
Vielzahl von Fällen vermieden werden. Weiterhin ist in diesem
Falle die Belastung der Deionkammern und damit des Ableiters
selbst gering.
Durch die von der Trennstreckenlänge bzw. von der Zündspannung
unabhängigen Abstände der Deionkammern kann eine problemlose
Optimierung der unabhängigen Einflußmöglichkeiten, wie Elek
trodenfallanzahl, Säulenlänge, Stärke des Magnetfelds bzw.
Verlängerung des Lichtbogens durch Aufweitung und Bewegung
desselben erfolgen. Dies erlaubt nicht nur eine Optimierung zur
Erhöhung der Lichtbogenspannung, sondern auch die gezielte
Beeinflussung des Wiederzündverhaltens und der Abbrand
eigenschaften.
Durch das angelegte Magnetfeld werden alle freibeweglichen
Ladungsträger innerhalb der Funkenstrecke sofort beeinflußt und
aus dem Zündbereich wegtransportiert. Dies bewirkt zum einen,
daß nach energiearmen Entladungen die Bedingungen für das
Zünden eines Folgestroms extrem verschlechtert werden und zum
anderen, daß ein entstehender Lichtbogen in eine kontinuier
liche Rotation versetzt wird, wodurch der Abbrand minimierbar
ist. Ein solcher minimierter Abbrand führt jedoch zu einer
geringeren Alterung der Funkenstrecke. Aus diesem Grund können
preiswertere Materialien verwendet oder andererseits der
Lichtbogen länger getragen werden. Dies ist insbesondere bei
Gleichspannungsanwendungen von Vorteil.
Die kontinuierliche Bewegung des Lichtbogens kann bei einer
Kapselung der Funkenstrecke mit Hilfe des entstehenden Drucks
zu einer erheblichen Leistungssteigerung genutzt werden. Die
Lichtbogenspannung kann so bei lang andauernden Überlastungen,
d. h. Spannungsanhebungen erhöht werden und sich gegebenenfalls
höheren Belastungen quasi automatisch anpassen.
Grundsätzlich umfaßt der gekapselte Überspannungsableiter nach
der Erfindung mindestens eine Funkenstrecke innerhalb einer im
wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildeten Lichtbogen
kammer mit dort symmetrisch oder koaxial angeordneten Elek
troden.
Zwischen den Elektroden befindet sich eine Reihenschaltung aus
einer hochohmigen Trennstrecke sowie einem hochohmigen, jedoch
elektrisch leitenden oder halbleitenden Material. Diese
Reihenschaltung ist in einem Abschnitt zwischen den Elektroden
befindlich und mit diesen in Kontakt stehend.
Bei einer ersten Ausführungsform sind senkrecht zur Längsachse
der Elektroden verlaufende Magnetfelderzeugungsmittel vor
gesehen, welche einen im Überschlagsfall entstehenden Licht
bogen beeinflussen, insbesondere zur Rotation zwingen.
Bei einer weiteren Ausführungsform wird auf die Magnetfeld
erzeugungsmittel verzichtet, wobei jedoch hier zwischen den
Elektroden angeordnete Deionplatten den Lichtbogen im Über
schlagsfall zur Aufteilung zwingen.
Eine dritte Ausführungsform der Erfindung geht von einer
Kombination der beschriebenen Magnetfelderzeugungsmittel und
der Deionplatten zur Aufteilung des im Überschlagsfall sich
ausbildenden Lichtbogens aus.
Zur gezielten Führung des Lichtbogens besitzen die Elektroden
bei koaxialem Aufbau mindestens einen Abschnitt geringeren
Abstands, wobei in diesem Bereich die dort vorhandenen Deion
platten eine größere Dicke aufweisen.
Die hochohmige Trennstrecke schließt sich gemäß der Erfindung
entweder unmittelbar an eine der Elektroden an und ist im
Randbereich der Lichtbogenkammer angeordnet oder aber es wird
die hochohmige Trennstrecke als Abschnitt innerhalb des
Bereichs aus dem elektrisch leitenden oder halbleitenden
Material ausgebildet.
Bei einer koaxialen Ausführungsform der Elektroden des Über
spannungsableiters ist ausgehend von der Innenelektrode ein
Abschnitt vorgesehen, der sich hinein in den bevorzugten
Überschlagsweg des Lichtbogens erstreckt und der aus einem
halbleitenden oder leitfähigen Material besteht. Dieser
Abschnitt kann dann eine oder mehrere der im Raum zwischen den
Elektroden befindlichen Deionplatten verbinden.
Bei einer Zylinderanordnung des Ableiters stehen sich die
Elektroden quasi im Bereich der Boden- und Deckfläche des
Zylinders gegenüber und die Reihenschaltung wird im wesent
lichen entlang der Zylinderachse ausgebildet. In diesem Fall
sind die Magnetfelderzeugungsmittel z. B. in Form von Dauer
magnetplatten zur Ausbildung eines Prallfelds vorgesehen.
In einer weiteren Ausführungsform stehen die Deionplatten nicht
mit der Reihenschaltung in Kontakt, sondern sind hiervon beab
standet. Unter Magnetfeldeinwirkung kann sich dann der Licht
bogen entlang der Elektroden in die von den Deionplatten
gebildeten kammerartigen Abschnitte hineinbewegen.
Erfindungsgemäß besteht das Trennstreckenmaterial aus einem
Polymer, bzw. POM oder PTFE. Ebenso können hierfür Keramiken,
insbesondere Glaskeramiken zur Anwendung kommen.
Der weitere Abschnitt der Reihenschaltung aus einem hoch
ohmigen, jedoch leitenden oder halbleitenden Material kann aus
einem leitfähigen Polymer, d. h. einem Polymer mit Metall- oder
Graphitfasern bzw. Ruß- oder Graphitpartikeln bestehen.
Weiterhin kommen auf Siliziumkarbid basierende elektrisch
leitende oder halbleitende Keramiken oder solche auf ZnO-Basis
zum Einsatz. Ebenso besteht die Möglichkeit, elektrisch
leitende oder halbleitende Gläser oder Kupferoxidmaterialien zu
verwenden.
Die Elektrodenmaterialien basieren auf Wolfram, Kupfer oder
Kupferlegierungen, Graphit oder elektrisch leitenden Keramiken.
Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
sowie unter Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert werden.
Hierbei zeigen:
Fig. 1 ein Grundprinzip des Überspannungsableiters mit der
Reihenschaltung zwischen den Elektroden sowie Magnet
felderzeugungsmitteln;
Fig. 2 eine Anordnung gemäß Fig. 1, jedoch mit Deionplatten
und Verzicht auf eine magnetische Beblasung;
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel eines Überspannungsableiters
sowohl mit magnetischer Beblasung als auch Deion
platten;
Fig. 4 eine Ausführungsform des Überspannungsableiters mit
Elektroden, welche Verdickungsabschnitte aufweisen und
hierzu entsprechend korrespondierenden Deionplatten
unterschiedlicher Dicke;
Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel des Überspannungsableiters mit
einer Trennstrecke, die von hochohmigen, jedoch lei
tenden oder halbleitenden Abschnitten umgeben ist;
Fig. 6a, 6b Längsschnitts- sowie Querschnittsdarstellung einer
Ausführungsform des Überspannungsableiters mit Deion
platten und einem von der zentralen Elektrode sich zur
Außen- oder Randelektrode erstreckenden fingerartigen
Abschnitt zur Steuerung und Lichtbogenbeeinflussung;
Fig. 7 eine Ausführungsform des Überspannungsableiters nach
Art eines Zylinders sowie einem sich ausbildenden
magnetischen Prallfeld;
Fig. 8 eine Ausführungsform des Überspannungsableiters mit
konisch geformten Elektroden, welche eine Wanderung
des Lichtbogens hinein in die Zwischenräume von
Deionplatten anregen, wobei die Deionplatten von der
Reihenschaltung beabstandet angeordnet sind;
Fig. 9 eine ähnliche Ausführungsform wie in Fig. 8 gezeigt,
jedoch bei einer koaxialen Anordnung von Elektroden,
die wiederum konische oder schräg verlaufende
Abschnitte besitzen, um ein gezieltes Wandern des
Lichtbogens hinein in die Kammern zwischen den
Deionplatten zu bewirken; und
Fig. 10 eine Ausführungsform mit zusätzlicher Triggerelek
trode.
Es sei an dieser Stelle angemerkt, daß alle figürlichen Dar
stellungen nur den prinzipiellen Aufbau der Überspannungs
ableiter zeigen, wobei ganz bewußt auf eine Darstellung von
Stromzuführungen bzw. der Kapselung verzichtet wurde.
Gemäß der Ausführungsform nach Fig. 1 wird von einer koaxialen
Anordnung einer äußeren Elektrode 1 und einer inneren Elektrode
2 ausgegangen.
Eine hochohmige Trennstrecke 3 schließt sich an eine der
Elektroden, beim gezeigten Beispiel die Außenelektrode 1 an.
Der hochohmigen Trennstrecke 3 benachbart ist ein Abschnitt 4
aus einem hochohmigen, aber elektrisch leitenden oder halb
leitenden Material. Die hochohmige Trennstrecke 3 und der
Abschnitt 4 stellen eine Reihenschaltung dar, die sich zwischen
den Elektroden 1 und 2 befindet.
Magnetfelderzeugungsmittel 5, z. B. in Form von Spulen oder
Dauermagneten, bewirken eine Rotation des sich im Über
schlagsfall ausbildenden, nicht gezeigten Lichtbogens.
Vorzugsweise wird von einer koaxialen Elektrodenanordnung mit
einem oder mehreren homogenen Magnetfeldern ausgegangen, jedoch
sind auch Überspannungsableiter mit teller- oder ringförmigen
Elektroden sowie magnetischen Prallfeldern, wie in den Fig. 7
oder 8 gezeigt, realisierbar.
In dem Fall, wenn zwischen den Elektroden 1 und 2 eine Über
spannung anliegt, welche die Spannungsfestigkeit der Trenn
strecke 3, die als Gleitstrecke ausgelegt ist, übersteigt,
kommt es zu einem Überschlag zwischen der Elektrode 1 und dem
Abschnitt 4.
Der Abschnitt 4 kann aufgrund seiner Materialeigenschaften
kleine Impulsströme bis zur Elektrode 2 abführen. Bei Strömen
von mehreren 10 Ampere oder bei längeren Zeitdauern käme es
jedoch zu einem Überlasten dieses Materials. Es entwickelt sich
daher an der Oberfläche des Materials im Abschnitt 4 eine
Gleitentladung, welche sich schließlich vom Material löst und
in einen Lichtbogen zwischen den Elektroden 1 und 2 übergeht.
Durch das vorhandene Magnetfeld aufgrund der Magnetfelder
zeugungsmittel 5 werden die freibeweglichen Ladungsträger beim
Überschlagen der Trennstrecke 3 bzw. beim Überschlagen der
minimalen Lichtbogenstrecke bei Folgestrom aus dem Über
schlagsbereich bewegt.
Nach dem Abklingen des Stoßvorgangs steht nur noch der Momen
tanwert der Netzspannung für die gesamte Überschlagstrecke zur
Verfügung. Durch den Abtransport der Ladungsträger reicht diese
Spannung insbesondere bei energiearmen Stoßentladungen nicht
mehr zum Zünden eines Folgestromlichtbogens aus. Damit kann das
Risiko eines Netzfolgestroms deutlich reduziert werden.
Kommt es zum Netzfolgestrom, wird der damit verbundene Licht
bogen zwischen den Elektroden 1 und 2 durch das Magnetfeld
kontinuierlich zur Rotation gezwungen. Der Lichtbogen verlöscht
bei Wechselspannungen im Stromnulldurchgang. Die Gefahr des
Wiederzündens wird durch das bestehende Magnetfeld reduziert.
Aufgrund der kontinuierlichen Bewegung des Lichtbogens neigen
die Elektroden wenig zum partiellen Aufschmelzen, wodurch die
Thermoemission und die Bildung von Punkten hoher Feldstärke
reduziert ist.
Bei Gleichspannungen ohne natürlichen Stromnulldurchgang muß
zur Stromlöschung die Lichtbogenspannung über die treibende
Netzspannung gesteigert werden. Dies kann bei einer gekapselten
Anordnung durch eine allmähliche Druckerhöhung innerhalb der
Funkenstrecke erfolgen. Durch den geringen Elektrodenabbrand
kann die Zeitdauer für die Spannungserhöhung und die Licht
bogenlöschung bei Gleichspannung, bei der kein natürlicher
Stromnulldurchgang auftritt, mehrere 10 ms betragen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind wiederum zwei Elek
troden 1 und 2 zur Bildung der Funkenstrecke vorhanden. Eine
Trennstrecke 3 und ein Abschnitt 4 sind analog der Erläute
rungen zur Fig. 1 ausgebildet. Die Reihenschaltung aus den
Abschnitten 3 und 4 dient analog einer Verlängerung der
minimalen Lichtbogenstrecke bei Folgestrom.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 verzichtet auf eine
magnetische Beblasung, jedoch sind Deionplatten 6 vorhanden,
durch welche ein Lichtbogen zwischen den Hauptelektroden 1 und
2 in mehrere Teillichtbögen bei seiner Entstehung aufgeteilt
wird.
Die Geometrie der Anordnung nach Fig. 2 kann koaxial, zylin
drisch oder auch quaderförmig sein, wobei die Dicke der Deion
platten 6 im Bereich von 0,2 bis 2 mm und der Plattenabstand
gleichmäßig oder ungleichmäßig gewählt sein kann. Die Platten
abstände können im Bereich zwischen 0,1 und im wesentlichen
5 mm variieren.
Nach dem Überschlag der Trennstrecke 3 fließt der Strom durch
das Material des Abschnitts 4 zur Hauptelektrode 2. Wird die
Strombelastbarkeit des Materials im Abschnitt 4 überschritten,
bildet sich in den einzelnen zwischen den Platten 6 ent
stehenden Deionkammern recht schnell eine Gleitentladung, die
sich dann von der Oberfläche löst. Der Lichtbogen zündet dann
zwischen den einzelnen Deionplatten und den Hauptelektroden.
Die erreichbare Lichtbogenspannung wird im wesentlichen durch
die Elektroden- und Deionplattenmaterialien, die Anzahl der
Deionkammern und die Gesamtlichtbogenlänge bestimmt. Die
Lichtbogenspannung kann nur im gekapselten Zustand durch die
Druckerhöhung entscheidend gesteigert werden.
Bei einer Kombination von Magnetfelderzeugungsmitteln 5 und
Deionplatten 6 gemäß Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 kann der
Lichtbogen mit Hilfe des entstehenden Magnetfelds kontinuier
lich bewegt werden. Hierbei resultieren zusätzliche Möglich
keiten zur Spannungssteigerung und es ist die Realisierung von
längeren Lichtbogenzeiten, z. B. bei Gleichspannungsanwendungen
unproblematisch.
Die Deionplatten 6 bei den Ausführungsformen nach Fig. 2 und 3
reichen mit ihren Fußpunkten bis unmittelbar zum Abschnitt 4
und erstrecken sich nahezu über die gesamte Längsausdehnung der
Elektroden 1 und 2.
Bei der Variation der Geometrie der Elektrode 1 und der Deion
platten 6 nach Fig. 4 ergibt sich die Möglichkeit, die im
Überspannungsableiter grundsätzlich notwendigen Isolations
materialien zu entlasten. Auch führt die sich ergebende Eng
stelle aufgrund der gegenüberliegenden dickeren Abschnitte der
Elektroden und/oder Deionplatten zu einer Entlastung der
Trennstrecke 3 bzw. des Abschnitts 4, indem der Lichtbogen
definiert geführt wird.
Alternativ zu einer Trennstrecke 3, die sich an die Außen
elektrode 1 anschließt, kann gemäß Fig. 5 die Trennstrecke 3
auch von dem Abschnitt 4 umgeben oder eingebettet sein.
Mit Hilfe der Ansichten nach den Fig. 6a und 6b sei eine
koaxiale Funkenstrecke gezeigt, bei der ein Bereich oder ein
Teil der entstandenen Deionkammern zwischen den Deionplatten 6
durch einen halbleitenden oder leitfähigen Abschnitt 7, der
sich im bevorzugten Überschlagsweg befindet, verbunden ist. Bei
dieser Ausführungsform ergibt sich eine Reduzierung der Licht
bogenspannung bei Stoßimpulsen, insbesondere der Form
10/350 µs. Hierdurch kann der Energieeintrag bei Blitzbelastung
erheblich reduziert werden. Bei auftretendem Folgestrom kann
der resultierende Lichtbogen durch ein entsprechendes Magnet
feld (die Magnetfelderzeugungsmittel sind in der Fig. 6a, 6b
nicht gezeigt) weiterhin in die Deionkammern hineingezwungen
werden. Die Lichtbogenspannung bricht bei jedem Umlauf des
Bogens nur kurzzeitig zusammen.
Die zylinderförmige Funkenstrecke mit Deionkammern zwischen den
Deionplatten 6 nach Fig. 7 entspricht vom Grundsatz her dem
Aufbau der Funkenstrecke nach Fig. 3, jedoch führen die
Magnetfelderzeugungsmittel 5 zu einem magnetischen Prallfeld.
Der in der Fig. 8 prinzipiell dargestellte Überspannungsab
leiter weist von den Deionplatten 6 gebildete Deionkammern auf,
die oberhalb der verlängerten Überschlagsstrecke angeordnet
sind. Durch die zueinander gewandten konischen Verläufe der
Elektroden 1 und 2 wird der Lichtbogen hinein in den Bereich
der beabstandet angeordneten Deionplatten 6 hinein bewegt. Bei
Blitzbelastung kann durch die vergleichsweise niedrige Bogen
spannung der Energieeintrag minimiert werden. Bei Folgestrom
bewegt sich der Lichtbogen unter Krafteinwirkung des Magnet
felds mittels der Magnetfelderzeugungsmittel 5 entlang der
Zylinderelektroden 1 und 2 hinein in die Deionkammern, wo er
dann einer kontinuierlichen Bewegung unterliegt. Die konische
Ausbildung von Abschnitten der Elektroden bzw. das Ausbilden
einer Phase dient, wie erläutert, der Unterstützung der Licht
bogenwanderung.
Ähnlich wie zu Fig. 8 erläutert, ist bei dem Überspannungs
ableiter nach Fig. 9 für einen Abstand der Deionplatten 6 von
der Trennstrecke 3 bzw. dem Abschnitt 4 der Reihenschaltung
Sorge getragen. Auch hier ergibt sich durch den konischen oder
schrägen Verlauf der Elektroden 1 und 2 am unteren Ende ein
Hineinwandern des Lichtbogens in die Deionkammern, d. h. die
Räume zwischen den Deionplatten 6.
Die Deionplatten 6 sowie die Elektroden 1 und 2 basieren auf
Wolfram, Kupfer oder Kupferlegierungen, Graphitmaterialien oder
elektrisch leitenden Keramiken.
Für die Trennstrecke 3 kommen Polymere, z. B. POM oder PTFE,
aber auch Glaskeramiken oder Keramiken zum Einsatz.
Der hochohmige, jedoch leitende oder halbleitende Abschnitt 4
besteht aus leitfähigen Polymeren, d. h. solchen mit Metall-,
Graphitfasern oder Ruß- bzw. Graphitpartikeln. Auch können auf
Siliziumkarbid basierende elektrisch leitende und halbleitende
Keramiken oder solche auf ZnO-Basis eingesetzt werden. Ebenso
ist die Verwendung von elektrisch leitenden oder halbleitenden
Gläsern oder Kupferoxiden denkbar. Das Material des finger
artigen Abschnitts 7 entspricht ja nach zugewiesener Funktion
entweder dem Elektrodenmaterial oder aber auch demjenigen des
Abschnitts 4 der Reihenschaltung aus Trennstrecke und dem sich
anschließenden hochohmigen, jedoch leitenden oder halbleitenden
Material.
Gemäß Fig. 10 kann durch Integration einer weiteren Elektrode 8
bevorzugt im Teil 3 (hochohmige Trennstrecke) die Funkenstrecke
triggerbar ausgeführt werden.
Diese zusätzliche Triggerelektrode 8 kann in einer koaxialen
Anordnung ringförmig ausgebildet sein. Ebenfalls ist eine
stiftförmige Ausführung der Elektrode möglich. Des weiteren
kann die Elektrode auch zwischen dem Teil 3 und dem Teil 4 bzw.
im Teil 4 selbst eingebracht werden. Der Einsatz dieser
zusätzlichen Elektroden kann auch bei allen weiteren Varianten,
z. B. auch bei Ausführungen mit Deionplatten realisiert werden.
Claims (13)
1. Gekapselter Überspannungsableiter mit mindestens einer
Funkenstrecke, insbesondere zur Begrenzung von Netzfolgeströmen
in Niederspannungsnetzen bei Gleich- oder Wechselstrom,
umfassend eine im wesentlichen rotationssymmetrische Licht
bogenkammer mit dort symmetrisch oder koaxial angeordneten
Elektroden, wobei zwischen den Elektroden eine Reihenschaltung
aus einer hochohmigen Trennstrecke sowie einem hochohmigen,
jedoch elektrisch leitenden oder halbleitenden Material
bestehenden Abschnitt ausgebildet ist und senkrecht zur
Längsachse der Elektroden verlaufende Magnetfelderzeugungs
mittel, welche einen im Überschlagsfall entstehenden Lichtbogen
zur Rotation zwingen.
2. Gekapselter Überspannungsableiter mit mindestens einer
Funkenstrecke, insbesondere zur Begrenzung von Netzfolgeströmen
in Niederspannungsnetzen bei Gleich- oder Wechselstrom,
umfassend eine im wesentlichen rotationssymmetrische Licht
bogenkammer mit dort symmetrisch oder koaxial angeordneten
Elektroden, wobei zwischen den Elektroden eine Reihenschaltung
aus einer hochohmigen Trennstrecke sowie einem hochohmigen,
jedoch elektrisch leitenden oder halbleitenden Material
bestehenden Abschnitt ausgebildet ist und zwischen den
Elektroden angeordnete Deionplatten zur Aufteilung des im
Überschlagsfall sich ausbildenden Lichtbogens.
3. Gekapselter Überspannungsableiter mit mindestens einer
Funkenstrecke, insbesondere zur Begrenzung von Netzfolgeströmen
in Niederspannungsnetzen bei Gleich- oder Wechselstrom,
umfassend eine im wesentlichen rotationssymmetrische Licht
bogenkammer mit dort symmetrisch oder koaxial angeordneten
Elektroden, wobei zwischen den Elektroden eine Reihenschaltung
aus einer hochohmigen Trennstrecke sowie einem hochohmigen,
jedoch elektrisch leitenden oder halbleitenden Material
bestehenden Abschnitt ausgebildet ist, senkrecht zur Längsachse
der Elektroden verlaufende Magnetfelderzeugungsmittel, welche
einen im Überschlagsfall entstehenden Lichtbogen zur Rotation
zwingen, und zwischen den Elektroden angeordnete Deionplatten
zur Aufteilung des im Überschlagsfall sich ausbildenden Licht
bogens.
4. Gekapselter Überspannungsableiter nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand der Deionplatten im Bereich von 0,1 bis 5 mm liegt.
5. Gekapselter Überspannungsableiter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Führung des Lichtbogens die Elektroden bei koaxialem Aufbau
mindestens einen Abschnitt geringeren Abstands besitzen, wobei
in diesem Bereich die dort vorhandenen Deionplatten eine
größere Dicke aufweisen.
6. Gekapselter Überspannungsableiter nach einem der vorange
gangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die hochohmige Trennstrecke unmittelbar an eine der Elektroden
anschließt und im Randbereich der Lichtbogenkammer angeordnet
ist.
7. Gekapselter Überspannungsableiter nach einem der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der hochohmigen Trennstrecke benachbart jeweils Abschnitte aus
dem elektrisch leitenden oder halbleitenden Material, insgesamt
die Reihenschaltung bildend, angeordnet sind.
8. Gekapselter Überspannungsableiter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
ausgehend von der Innenelektrode bei koaxialem Aufbau des
Ableiters sich ein halbleitender oder leitfähiger Abschnitt
hinein in den bevorzugten Überschlagsweg erstreckt, wobei der
Abschnitt eine oder mehrere der Deionplatten verbindet oder
isoliert von den Deionplatten angeordnet ist.
9. Gekapselter Überspannungsableiter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei einer Zylinderanordnung des Ableiters die Elektroden
gegenüberliegend ausgebildet sind und die Reihenschaltung im
wesentlichen entlang der Zylinderachse verläuft, wobei
Deionplatten, konzentrisch die Reihenschaltung umgebend,
zwischen den Elektroden angeordnet sind, wobei die Magnet
felderzeugungsmittel zur Ausbildung eines Prallfelds dienen.
10. Gekapselter Überspannungsableiter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
Deionplatten zur Reihenschaltung beabstandet angeordnet sind,
wobei unter Magnetfeldeinwirkung sich der Lichtbogen entlang
der Elektroden in die von den Deionplatten gebildeten kammer
artigen Abschnitte hineinbewegt.
11. Gekapselter Überspannungsableiter nach einem der vorange
gangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Trennstreckenmaterial ein Polymer wie POM oder PTFE ist
oder aus Keramik oder Glaskeramik besteht.
12. Gekapselter Überspannungsableiter nach einem der vorange
gangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das leitfähige oder halbleitende hochohmige Material der
Reihenschaltung aus einem leitfähigen Polymer mit Metall- oder
Graphitfasern sowie Ruß- oder Graphitpartikeln, eine auf
Siliziumkarbid basierende elektrisch leitende oder halbleitende
Keramik, ein elektrisch leitendes oder halbleitendes Glas ist
oder auf ZnO oder Kupferoxiden basiert.
13. Gekapselter Überspannungsableiter nach einem der vorange
gangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich der Reihenschaltung eine zusätzliche Triggerelek
trode angeordnet oder eine Deionplatte als solche ausgeführt ist.
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