DE19717267A1 - Verfahren zur Aufbereitung von tiefgekühltem Flüssiggas - Google Patents
Verfahren zur Aufbereitung von tiefgekühltem FlüssiggasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von tiefgekühltem Flüssiggas,
wie beispielsweise Flüssig-Erdgas (LNG) bzw. Flüssig-Propangas (LPG) oder
auch technische Gase, für einen nachgeordneten, verfahrenstechnischen Pro
zeß, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Neben Erdöl und seinen Spaltprodukten sowie Kohle werden heute auch gasför
mige Energieträger, wie z. B. Erdgas und Propangas, als Brennstoffe für Kraftwer
ke oder in Prozessen der Stahl- und der chemischen Industrie eingesetzt. Weil
Gase im allgemeinen ein relativ großes Volumen besitzen, müssen sie ausrei
chend komprimiert werden, um einen effektiven Transport und eine ebensolche
Lagerhaltung zu realisieren. Da jedoch zur Verdichtung von Gasen wesentlich
mehr Energie als zur Verdichtung von Flüssigkeiten erforderlich ist, werden das
Erdgas bzw. das Propangas zunächst verflüssigt. Dabei entsteht sogenanntes
Flüssig-Erdgas (LNG) bzw. Flüssig-Propangas (LPG). Sowohl der Transport als
auch die Lagerhaltung dieser Flüssiggase werden unter atmosphärischem Druck
und bei Temperaturen von etwa minus 160°C durchgeführt. Demnach muß das
jeweilige, tiefgekühlte Flüssiggas vor seinem Einsatz als Brennstoff verdampft,
d. h. rückvergast werden.
Gemäß S. 9 des Prospekts 100-332 MCI der Firma CHIODA, gedruckt im Mai
1995 in Japan, mit dem Titel "CHIODA in LPG/LNG recieving terminals", sind für
jedes der verwendeten, tiefgekühlten Flüssiggase eine Reihe von Verdampfungs
einrichtungen bekannt, bei denen die zur Verdampfung des Niedrigtemperatur-
Brennstoffs erforderliche Energie in Form von Warmwasser, Meerwasser oder zu
sätzlichem Brennstoff zugeführt wird. Nach Abgabe der zum Verdampfungsvor
gang benötigten Wärmemenge wird das jeweilige Wärmetauschmedium wieder
abgeführt, wodurch seine Kälteleistung für den Prozeß verloren geht.
Demgegenüber ist bei vielen Teilprozessen in Kraftwerken, in der Stahl- und der
chemischen Industrie eine Kühlung erforderlich. Entsprechend dem Artikel "Re
frigerated inlet cooling for new and retrofit installations" in der Zeitschrift Gas Tur
bine World, Jahrgang 23, Nr. 3, vom Mai/Juni 1993, führt die Senkung der Luft
eintrittstemperatur einer Gasturbinenanlage, d. h. der Eintrittstemperatur der vom
Verdichter angesaugten Verbrennungsluft, zu einer deutlichen Verbesserung der
abgegebenen Leistung und des Wärmeverbrauchs. Dazu werden externe Kühl
mittel wie gelagertes Eis, Ammoniak, Freone, Glycol usw. eingesetzt. Die Bereit
stellung, die Handhabung sowie die umweltgerechte Entsorgung dieser zusätzli
chen Kühlmittel verursacht jedoch einen nicht unerheblichen Arbeitsaufwand und
damit Kosten.
Die Erfindung versucht alle diese Nachteile zu vermeiden. Ihr liegt die Aufgabe zu
grunde, ein Verfahren zur Aufbereitung von tiefgekühltem Flüssiggas zwecks Ge
winnung von Prozeßenergie für einen nachgeordneten verfahrenstechnischen
Prozeß zu schaffen, mit dem auch die Kälteleistung des tiefgekühlten Flüssig
gases im nachgeordneten Prozeß genutzt werden kann.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß bei einem Verfahren gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1, die Kälteleistung des tiefgekühlten Flüssiggases
zumindest über ein Wärmetauschmedium zumindest einem der Teilschritte des
nachgeordneten, verfahrenstechnischen Prozesses als Wärmesenke zugeführt
wird. Mit diesem Verfahren kann die auf das Wärmetauschmedium übertragene
Kälteleistung des tiefgekühlten Flüssiggases im nachgeordneten Prozeß genutzt
und daher die Verwendung extern er Wärmetauschmedien, einschließlich der mit
ihnen verbundenen Nachteile, deutlich verringert werden. Bei Nichtverfügbarkeit
dieses Wärmetauschmediums wird das tiefgekühlte Flüssiggas mit einem zusätz
lichen Wärmetauschmedium rückvergast. Dieser Verfahrensschritt dient vorwie
gend dem Anfahren des nachgeordneten, verfahrenstechnischen Prozesses und
wird ebenso bei anderweitiger Nichtverfügbarkeit des ersten Wärmetauschmedi
ums, wie beispielsweise bei Reparaturarbeiten, aktiviert. Für sich betrachtet ähnelt
er dem herkömmlichen Verfahren, bei dem das Wärmetauschmedium nach der
Rückvergasung des tiefgekühlten Flüssiggases ungenutzt aus dem Prozeß abge
führt wird.
Zur Realisierung dieses Verfahrensschrittes ist es besonders zweckmäßig, wenn
das tiefgekühlte Flüssiggas zunächst in zwei Teilströme unterteilt, der erste Teil
strom mit einem externen Wärmetauschmedium erwärmt, rückvergast, anschlie
ßend gezündet und unter Bildung des zusätzlichen Wärmetauschmediums ver
brannt wird. Schließlich wird der zweite Teilstrom des abgezweigten, tiefgekühl
ten Flüssiggases im Wärmetausch mit dem zusätzlich gebildeten Wärmetausch
medium rückvergast, so daß die Versorgung des nachgeordneten, verfahrens
technischen Prozesses mit dem benötigten gasförmigen Medium jederzeit ge
währleistet ist.
Allgemein kann diese Lösung für Prozesse in der Energieversorgung (Kraftwerke,
Energieverteilung) in der Stahlindustrie oder der Chemischen Industrie genutzt
werden, bei denen tiefgekühlte Flüssiggase, wie LNG oder LPG oder technische
Gase (z. B. N2, O2, NH3 usw.) verdampft werden müssen und bei denen gleich
zeitig das Erfordernis der Prozeßkühlung besteht.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn als erstes Wärmetauschmedium ein Arbeits
medium des der Rückvergasung nachgeordneten Prozesses eingesetzt und die
ses Arbeitsmedium im direkten Wärmetausch mit dem tiefgekühlten Flüssiggas
abgekühlt wird. In einer ersten Ausführungsform der Erfindung wird durch die
Rückvergasung aus dem flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand umge
wandelter Brennstoff schließlich einem Gasturbinenprozeß zugeführt, dort zu ei
nem Rauchgas verbrannt und letzteres zum Zweck der Arbeitsleistung entspannt.
Dabei wird als erstes Wärmetauschmedium im Gasturbinenprozeß zu verdich
tende Umgebungsluft verwendet.
Die damit verbundene Senkung der Lufteintrittstemperatur des Verdichters führt
zu einer deutlichen Verbesserung der abgegebenen Leistung und des Wärme
verbrauchs im Gasturbinenprozeß. Da bei Verwendung des tiefgekühlten Flüssig
gases als Kühlmedium für die anzusaugende Umgebungsluft keine zusätzliche
Energie zur Bereitstellung eines externen Kühlmittels erforderlich ist, kann der
Energieverbrauch des Gasturbinenprozesses trotz der höheren Leistung gesenkt
werden. Neben den Kosten für externe Kühlmittel entfallen auch die mit deren Ein
satz verbundenen Umweltbelastungen.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn zusätzlich zum ersten ein zweiter Wärmetausch des
tiefgekühlten Flüssiggases mit einem zweiten Wärmetauschmedium erfolgt. An
schließend wird jedes Wärmetauschmedium einem separaten Teilschritt des
nachgeordneten Prozesses zugeführt. Dabei wird rückvergaster, gasförmiger
Brennstoff in einen Gasturbinenprozeß eingebracht, dort zu einem Rauchgas
verbrannt und letzteres zum Zweck der Arbeitsleistung entspannt. Als erstes Wär
metauschmedium wird ebenfalls im Gasturbinenprozeß zu verdichtende Umge
bungsluft verwendet. Das zweite Wärmetauschmedium wird als Wärmesenke ei
nes mit dem Gasturbinenprozeß verbundenen Dampfturbinenprozesses einge
setzt.
Diese Lösung ist insbesondere für Fälle geeignet, bei denen das tiefgekühlte
Flüssiggas ein Kältepotential besitzt, welches durch die Kälteleistung des ersten
Wärmetauschmediums nicht vollständig nutzbar ist. Durch Einsatz des zweiten
Wärmetauschmediums als Wärmesenke des Dampfturbinenprozesses kann der
für diesen Teilprozeß vorgesehene Kühlaufwand deutlich verringert werden. Auf
grund der größeren Anzahl von Schaltungsmöglichkeiten steigt sowohl die Va
riabilität des Gesamtprozesses als auch die Anzahl der möglichen Nutzer des Käl
tepotentials des tiefgekühlten Flüssiggases. Infolge der Aufteilung des Verdamp
fungsprozesses in zwei Verfahrensschritte und der somit zumindest teilweisen,
räumlichen Trennung des Verdampfungsvorgangs des tiefgekühlten Flüssiggases
vom Kühlvorgang der angesaugten Umgebungsluft, wird der Explosionsschutz der
Gasturbinenanlage verbessert.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn bei dieser Lösung Wasser als zweites Wärme
tauschmedium verwendet wird. Dabei wird die Temperatur dieses Wassers im
Wärmetausch mit dem tiefgekühlten Flüssiggas auf nahe 0°C abgesenkt und das
Wasser in Eiswasser umgewandelt. Gleichzeitig wird eine turbulente Strömung im
Eiswasser erzeugt.
Durch den Einsatz von Wasser als zweites Wärmetauschmedium und die Absen
kung der Temperatur des Wassers bis zum Gefrierpunkt entsteht mit dem Eis
wasser ein Wärmetauschmedium, welches vorteilhaft einen hohen Wärmeüber
gang beim Wärmetausch mit der im Gasturbinenprozeß zu verdichtenden Um
gebungsluft gewährleistet. Dabei sorgt die turbulente Strömung des Eiswassers
dafür, daß sich das Eis in den Rohrleitungen des Zwischenkühlkreislaufs nicht
festsetzt. Außerdem kann bei Verwendung von Wasser auf den Einsatz von
Kühlmitteln wie Ammoniak, Freone, Glycol usw. verzichtet werden, was sowohl
die Sicherheit des gesamten Prozesses erhöht als auch die Umwelt schont.
Bei Zugabe eines Additivs kann die Temperatur dieses Wassers im Wärmetausch
mit dem tiefgekühlten Flüssiggas ohne Gefahr der Vereisung der entsprechenden
Rohrleitungen weiter abgesenkt werden. Dadurch wird ein weitaus größerer Teil
vom Kältepotential des tiefgekühlten Flüssiggases für die Kühlung des nachgeord
neten Prozesses nutzbar.
Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung wird als Wärmesenke zu
mindest eines der Teilschritte des der Rückvergasung des tiefgekühlten Flüssig
gases nachgeordneten Prozesses ein Arbeitsmedium dieses nachgeordneten
Prozesses eingesetzt. Dieses Arbeitsmedium wird zuvor im Wärmetausch mit ei
nem ersten Wärmetauschmedium abgekühlt und letzteres nach diesem Wärme
tausch zum Wärmetausch mit dem tiefgekühlten Flüssiggas rezirkuliert. Durch die
Rückvergasung aus dem flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand umge
wandelter Brennstoff wird einem Gasturbinenprozeß zugeführt, dort zu einem
Rauchgas verbrannt und letzteres zum Zweck der Arbeitsleistung entspannt. Wie
in der ersten Ausführungsform wird dabei als abzukühlendes Arbeitsmedium im
Gasturbinenprozeß zu verdichtende Umgebungsluft eingesetzt. Aufgrund der
vollständigen Trennung der Verdampfung des tiefgekühlten Flüssiggases vom
Kühlvorgang der angesaugten Umgebungsluft kann der Explosionsschutz der
Gasturbinenanlage bei Leckagen deutlich verbessert werden.
Schließlich wird bei dieser Ausführungsform der Erfindung Wasser als erstes
Wärmetauschmedium verwendet. Dabei wird die Temperatur dieses Wassers im
Wärmetausch mit dem tiefgekühlten Flüssiggas auf nahezu 0°C abgesenkt und
das Wasser in Eiswasser umgewandelt. Gleichzeitig wird eine turbulente Strö
mung im Eiswasser erzeugt. Die damit verbundenen Vorteile entsprechen denen
der ersten Ausführungsform der Erfindung.
Analog der ersten Ausführungsform kann bei Zugabe eines Additivs die Tempera
tur dieses Wassers im Wärmetausch mit dem tiefgekühlten Flüssiggas ohne Ge
fahr der Vereisung der entsprechenden Rohrleitungen weiter abgesenkt werden.
Dadurch wird gleichfalls ein weitaus größerer Teil vom Kältepotential des tiefge
kühlten Flüssiggases für die Kühlung des nachgeordneten Prozesses nutzbar.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer An
lage zur Aufbereitung von tiefgekühltem Flüssiggas für einen nachgeordneten ver
fahrenstechnischen Prozeß dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Aufbereitungsanlage zur Verdamp
fung des Flüssiggases;
Fig. 2 eine Darstellung entsprechend Fig. 1, bei der die Aufbereitungsanlage
sowohl mit einer Gasturbinenanlage als auch mit einer Dampfturbine
verbunden ist;
Fig. 3 eine Vorderansicht einer quergeschnittenen Rohrleitung des Zwi
schenkühlkreislaufs der Aufbereitungsanlage;
Fig. 4 eine Darstellung gemäß Fig. 2, jedoch entsprechend einem zweiten
Ausführungsbeispiel.
Es sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente gezeigt.
Nicht dargestellt ist beispielsweise der als Verbindung zwischen der Gasturbinen
anlage und der Dampfturbine dienende Wasser-Dampf-Kreislauf, d. h. der Strö
mungsweg der entsprechenden Arbeitsmittel stromab der Gas- und der Dampftur
bine. Die Strömungsrichtung der Arbeitsmittel ist mit Pfeilen bezeichnet.
Die Anlage zur Aufbereitung eines tiefgekühlten Flüssiggases 1 besteht haupt
sächlich aus einem über eine Haupt-Flüssiggasleitung 2 mit einem Vorratstank 3
verbundenen Hauptverdampfer/Luftkühler 4. An letzteren schließt stromab eine
Hauptgasleitung 5 an, welche die Aufbereitungsanlage mit einer nachgeordneten
Anlage 6 verbindet (Fig. 1). Diese nachgeordnete Anlage 6 weist einen verfah
renstechnischen Prozeß auf, bei dem das tiefgekühlte Flüssiggas 1 als Brenn
stoff oder anderweitig in einem physikalischen und/oder chemischen Verfahren
verwendet wird und bei dem gleichzeitig das Erfordernis einer Prozeßkühlung be
steht. Beispielsweise kann eine Gasturbinenanlage (Fig. 2) oder auch eine Anlage
der Stahl- bzw. der chemischen Industrie (nicht dargestellt) mit der Aufbereitungs
anlage verbunden sein. Natürlich können auch mehrere Vorratstanks 3 über eine
gemeinsame Aufbereitungsanlage mit der Anlage 6 verbunden sein.
Im Inneren des Vorratstanks 3 ist eine Förderpumpe 7 und in der Haupt-Flüssig
gasleitung 2, außerhalb des Vorratstanks 3, eine Hochdruck-Speisepumpe 8 an
geordnet. Zwischen den beiden Pumpen 7, 8 ist ein Rückschlagventil 9 ausgebil
det. Stromab der Hochdruck-Speisepumpe 8 zweigt von der Haupt-Flüssiggas
leitung 2 eine Rückflußleitung 10 zum Vorratstank 3 ab. In der Rückflußleitung
10 sind eine Drosselblende 11 und eine Rückschlagklappe 12 angeordnet (Fig. 1).
Weiter stromab zweigen von der Haupt-Flüssiggasleitung 2 eine erste und eine
zweite Teilleitung 13,14 ab. In der ersten Teilleitung 13 sind nacheinander ein
Absperrventil 15, ein an einen Kühlkreislauf 16 angeschlossener Hilfsverdampfer
17, ein Druckregelventil 18 und ein Brenner 19 ausgebildet. Der Brenner 19 ist
Bestandteil eines in der zweiten Teilleitung 14 angeordneten Überflutungsver
dampfers 20, dem ein Absperrventil 21 vor- und eine Rückschlagklappe 22 nach
geschaltet sind. Letztere ist in einer Hilfsgasleitung 23 ausgebildet, welche strom
ab an den Überflutungsverdampfer 20 anschließt und mit ihrem anderen Ende in
die Hauptgasleitung 5 mündet.
Sowohl zwischen der Abzweigung der beiden Teilleitungen 13,14 und dem
Hauptverdampfer/Luftkühler 4, als auch zwischen letzterem und der Einmündung
der Hilfsgasleitung 23, ist in der Haupt-Flüssiggasleitung 2 bzw. in der Hauptgas
leitung 5 jeweils ein weiteres Absperrventil 24, 25 angeordnet. Zudem weist die
Hauptgasleitung 5 stromauf der Anlage 6 ein Druckregelventil 26 auf. Eine eben
falls mit der Anlage 6 verbundene Ansaugleitung 27 für ein erstes Wärmetausch
medium 28 ist die Haupt-Flüssiggasleitung 2 im Hauptverdampfer/Luftkühler 4
kreuzend angeordnet. Dabei wird als erstes Wärmetauschmedium 28 Umge
bungsluft eingesetzt. Natürlich kann der Wärmetausch anstatt im Kreuzstrom
prinzip auch mittels eines anderen Wärmetauschprinzips, beispielsweise im Ge
genstrom- oder im Gleichstromprinzip oder in gewickelten Wärmetauschern reali
siert werden (nicht dargestellt).
Im Vorratstank 3 wird als tiefgekühltes Flüssiggas 1 Verwendung findendes, bei
spielsweise mit Kühltankschiffen angeliefertes Flüssig-Erdgas (LNG) gelagert. Bei
normalem Betrieb der mit der Aufbereitungsanlage verbundenen Anlage 6 sind die
in der Haupt-Flüssiggasleitung 2 bzw. in der Hauptgasleitung 5 angeordneten Ab
sperrventile 24, 25 geöffnet und die Absperrventile 15, 21 der Teilleitungen 13,14
geschlossen.
Das unter atmosphärischem Druck im Vorratstank 3 gelagerte, Flüssig-Erdgas
(LNG) 1 wird mit Hilfe der Förderpumpe 7 in die Haupt-Flüssiggasleitung 2 geför
dert. Die dort angeordnete Hochdruck-Speisepumpe 8 erhöht den Druck auf den
erforderlichen Betriebsdruck und leitet das Flüssig-Erdgas 1 mit diesem Betriebs
druck zum Hauptverdampfer/Luftkühler 4 weiter. Dabei verhindert das zwischen
den beiden Pumpen 7, 8 angeordnete Rückschlagventil 9 ein Zurückfließen des
Flüssig-Erdgases 1 über die Haupt-Flüssiggasleitung 2 in den Vorratstank 3. Die
ungenutzte Menge an Flüssig-Erdgas 1 wird über die Rückflußleitung 10 zum
Vorratstank 3 zurückgeführt. Die dort angeordnete Drosselblende 11 bewirkt eine
Druckreduzierung der ständig zurückfließenden Mindestmenge an tiefgekühltem
Flüssig-Erdgas 1, ausgehend vom Druckniveau stromab der Hochdruck-Speise
pumpe 8, auf das zum sicheren Rückströmen in den Vorratstank 3 erforderliche
Druckniveau. Bei abgeschalteter Hochdruck-Speisepumpe 8 verhindert die Rück
schlagklappe 12 ein Zurückströmen des tiefgekühlten Flüssig-Erdgases 1 aus der
Rückflußleitung 10 in die Haupt-Flüssiggasleitung 2.
Im Hauptverdampfer/Luftkühler 4 erfolgt ein direkter Wärmetausch zwischen dem
Flüssig-Erdgas 1 und in der Ansaugleitung 27 befindlicher Umgebungsluft 28. Da
bei wird die zur Rückvergasung des Flüssig-Erdgases 1 erforderliche Verdamp
fungsenergie durch Wärmetausch zwischen der angesaugten Umgebungsluft 28
und dem Flüssig-Erdgas 1 gewonnen. Im Ergebnis dessen entsteht einerseits ein
gasförmiger Brennstoff 29, in diesem Fall Erdgas, welcher in der Anlage 6 ver
brannt wird. Dabei wird mittels des Druckreduzierventils 26 ein den Anforderungen
der Anlage 6 entsprechender Gasdruck eingestellt. Andererseits wird die ange
saugte Umgebungsluft 28 heruntergekühlt, wodurch der Kühlbedarf der nachge
ordneten Anlage 6 befriedigt werden kann. Die als Arbeitsmedium der nachgeord
neten Anlage 6 dienende und von dieser angesaugte Umgebungsluft 28 ist damit
gleichzeitig das erste Wärmetauschmedium der Aufbereitungsanlage und der Luft
kühler 4 wird zu deren Hauptverdampfer.
Beim Start der mit der Aufbereitungsanlage verbundenen Anlage 6 wird von die
ser sofort ausreichend gasförmiger Brennstoff 29 benötigt. Zu diesem Zeitpunkt
steht jedoch im Hauptverdampfer/Luftkühler 4 noch keine angesaugte Umge
bungsluft 28 zur Rückvergasung des in der Haupt-Flüssiggasleitung 2 anliegen
den, tiefgekühlten Flüssiggases 1 zur Verfügung. Daher werden zunächst die Ab
sperrventile 24, 25 geschlossen, wodurch der Hauptverdampfer/Luftkühler 4 aus
der Aufbereitungsanlage herausgenommen wird. Gleichzeitig erfolgt das Öffnen
der in den beiden Teilleitungen 13, 14 angeordneten Absperrventile 15, 21. In die
Teilleitung 13 strömt ein erster Teilstrom 30 des Flüssig-Erdgases 1 ein, welcher
unter Einwirkung eines im Kühlkreislauf 16 zirkulierenden, externen Wärme
tauschmediums 31 im Hilfsverdampfer 17 zu einem gasförmigen Brennstoff 29'
rückvergast wird. Dabei wird mittels des Druckreduzierventils 18 ein den Anfor
derungen des Brenners 19 entsprechender Gasdruck eingestellt. Als externes
Wärmetauschmedium 31 wird Seewasser eingesetzt, wobei natürlich auch andere
geeignete Medien Verwendung finden können.
Nach dem Einströmen des gasförmigen Brennstoffs 29' in den Brenner 19 wird
dieser gezündet, so daß im Überflutungsverdampfer 20 heiße Rauchgase 32
entstehen. Dieses zusätzliche und interne Wärmetauschmedium 32 dient zur
Rückvergasung eines über die zweite Teilleitung 14 zugeführten, zweiten Teil
stromes 33 des Flüssig-Erdgases 1. Der dabei entstehende gasförmigen Brenn
stoff 29'' wird über die Hilfsgasleitung 23 in die Hauptgasleitung 5 geführt und
steht damit der nachgeordneten Anlage 6 zur Verfügung. Ein Rückströmen des
gasförmigen Brennstoffs 29'' in den Überflutungsverdampfer 20 wird durch die
Rückschlagklappe 22 verhindert. Wenn die Anlage 6 angelaufen ist und ausrei
chend Umgebungsluft 28 ansaugt, wird der Hauptverdampfer/Luftkühler 4 in die
Aufbereitungsanlage geschaltet. Dies geschieht durch Öffnen der zuvor geschlos
senen Absperrventile 24, 25 und gleichzeitiges Schließen der in den beiden Teil
leitungen 13, 14 angeordneten Absperrventile 15, 21.
Bei einem Ausfall aber auch bei einer planmäßigen Reparatur der Anlage 6 ist
der Hauptverdampfer/Luftkühler 4 nicht in Betrieb. In diesem Fall wird die Aufbe
reitungsanlage, wie bereits oben beschrieben, auf den Überflutungsverdampfer 20
umgeschaltet und der dort erzeugte gasförmige Brennstoff 29'' über eine in Fig. 1
gestrichelt dargestellte Gasleitung 34 einem externen Verbraucher (nicht darge
stellt) zugeführt. Natürlich kann statt des Überflutungsverdampfers 20 auch ein
anderer, geeigneter Hilfsverdampfer eingesetzt werden.
In einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die der Aufbereitungsanla
ge nachgeordnete Anlage 6 als Gasturbinenanlage, mit einem Verdichter 35, ei
ner Brennkammer 36 und einer Gasturbine 37 ausgebildet. Demnach ist die an
den Hauptverdampfer/Luftkühler 4 anschließende Hauptgasleitung 5 stromab mit
der Brennkammer 36 verbunden, während die Ansaugleitung 27 für die Umge
bungsluft 28 in den Verdichter 35 mündet. Die Gasturbine 37 und der Verdichter
35 sind auf einer gemeinsamen Welle 38 gelagert, welche gleichzeitig auch einen
Generator 39 aufnimmt (Fig. 2).
Zusätzlich weist die Aufbereitungsanlage einen zweiten, parallel zum Hauptver
dampfer/Luftkühler 4 in der Hauptgasleitung 5 angeordneten Verdampfer 40 auf.
Dazu verzweigt sich die Haupt-Flüssiggasleitung 2 an einer stromauf des zweiten
Verdampfers 40 ausgebildeten Verzweigungsstelle 41 in zwei Flüssiggasteillei
tungen 42, 43. In der ersten Flüssiggasteilleitung 42 ist der Hauptverdampfer
/Luftkühler 4 im wesentlichen wie bereits oben beschrieben angeordnet. Abwei
chend davon weist er austrittseitig eine Zwischenleitung 44 zu einer Einmün
dungsstelle 45 in die austrittseitig des zweiten Verdampfers 40 angreifende
Hauptgasleitung 5 auf. Das Absperrventil 24 des Hauptverdampfers/Luftkühlers 4
ist in der ersten Flüssiggasteilleitung 42 und das Absperrventil 25 in der Zwischen
leitung 44 ausgebildet. Die zweite Flüssiggasteilleitung 43 nimmt den zweiten Ver
dampfer 40 auf, wobei zwischen diesem und der Verzweigungsstelle 41 ein Ab
sperrventil 46 angeordnet ist. Ein weiteres Absperrventil 47 ist in der Hauptgas
leitung 5, zwischen dem zweiten Verdampfer 40 und der Einmündungsstelle 45
der Zwischenleitung 44 ausgebildet. Zudem besitzt die Hauptgasleitung 5 im Be
reich zwischen dem zweiten Verdampfer 40 und dem Absperrventil 47 eine Rück
schlagklappe 48.
Der zweite Verdampfer 40 ist in einem aus Rohrleitungen 49 bestehenden Zwi
schenkühlkreislauf 50 angeordnet, welcher eine Rezirkulationspumpe 51, einen
Hochtank 52 und einen Zweitkühler 53 für ein zweites Wärmetauschmedium 54
aufnimmt. Dieser Zweitkühler 53 ist Bestandteil eines Hauptkühlkreislaufs 55 einer
an die Gasturbinenanlage 6 angeschlossenen Dampfturbine 56. Der Hauptkühl
kreislauf 55 ist mit einem Hauptkühler 57 sowie mit einer Haupt-Kühlwasserpumpe
58 ausgestattet. Er ist über den Hauptkühler 57 mit einer Kühlquelle 59 verbun
den, wobei als eine solche ein Kühlturm, ein Luftkühlung oder auch See- bzw.
Flußwasser genutzt werden können. Die Rohrleitungen 49 des Zwischenkühl
kreislaufs 50 sind in ihrem Inneren mit mehreren spiralförmig ausgebildeten Rip
pen 60 versehen (Fig. 3).
Die auf einer gemeinsamen Welle 61 mit einem Generator 62 sitzende Dampftur
bine 56 ist sowohl dampfeingangsseitig über eine Frischdampfleitung 63 als auch
dampfausgangsseitig über eine Abdampfleitung 64 mit einem nicht dargestellten
Wasser-Dampf-Kreislauf und über letzteren mit der Gasturbine 37 verbunden. In
der Abdampfleitung 64 ist ein Kondensator 65 angeordnet, an den stromab eine
Wasserleitung 66 mit einer integrierten Kondensatpumpe 67 anschließt. Der Kon
densator 65 besitzt einen in den Hauptkühlkreislauf 55 mündenden und von die
sem abzweigenden Kühlkreislauf 68 (Fig. 2).
Beim Betrieb der Gasturbinenanlage 6 und der Dampfturbine 56 wird das im Vor
ratstank 3 gelagerte Flüssig-Erdgas (LNG) 1 in der Aufbereitungsanlage zu einem
gasförmigen Brennstoff 29, d. h. zu Erdgas rückvergast. Das Erdgas 29 wird in der
Brennkammer 36 der Gasturbinenanlage 6 verbrannt. Dabei entstehen Rauch
gase 69, die in der Gasturbine 37 entspannt werden und sowohl deren Antrieb als
auch, über die Welle 38, dem Antrieb des Verdichters 35 und des Generators 39
dienen. Anschließend werden die Turbinenabgase in einem nicht dargestellten
Wasser-Dampf-Kreislauf mit Hilfe bekannter Verfahren zu Frischdampf umgewan
delt. Der über die Frischdampfleitung 63 zur Dampfturbine 56 weitergeleitete
Frischdampf wird in dieser entspannt und treibt damit den Generator 62 an. Im
Kondensator 65 wird der Abdampf der Dampfturbine 56 kondensiert und das ent
standene Wasser in den Wasser-Dampf-Kreislauf rezirkuliert.
Die Rückvergasung des Flüssig-Erdgases 1 erfolgt durch einen direkten Wärme
tausch mit der vom Verdichter 35 angesaugten Umgebungsluft 28 im Hauptver
dampfer/Luftkühler 4 der Aufbereitungsanlage. Dabei wird die zur Verdampfung
erforderliche Energie durch die Kühlung der angesaugten Umgebungsluft 28 mit
dem Flüssig-Erdgas 1 gewonnen. Der Einsatz der deutlich heruntergekühlten
Umgebungsluft 28 als Arbeitsmedium des Verdichters 35 verbessert dessen Ef
fektivität und die der gesamten Gasturbinenanlage 6. Die Umgebungsluft 28 ist
damit gleichzeitig das erste Wärmetauschmedium der Aufbereitungsanlage und
der Luftkühler 2 wird zu deren Hauptverdampfer.
Die zur Verdampfung des Flüssig-Erdgases 1 aus der angesaugten Umgebungs
luft 28 verfügbare Energie schwankt in Abhängigkeit von der Jahreszeit. Zudem
kommt, daß bei einer niedrigen Temperatur der angesaugten Umgebungsluft 28,
wie das im Winter regelmäßig der Fall ist, keine Notwendigkeit zu deren Kühlung
besteht. Demnach wird die erforderliche Verdampfungsenergie bei entsprechen
den Betriebsbedingungen dem Hauptkühlkreislauf 55 entnommen. Je nach Bedarf
kann die Verdampfung des Flüssig-Erdgases 1 sowohl im Hauptverdampfer/Luft
kühler 4 als auch im zweiten Verdampfer 40, oder auch nur in einem von beiden
ablaufen. Wenn jedoch das Kältepotential des Flüssig-Erdgases 1 durch die Kälte
leistung des ersten Wärmetauschmediums 28 nicht vollständig nutzbar ist, werden
beide Verdampfungsvorgänge gleichzeitig genutzt.
Dabei erfolgt im Verdampfer 40, parallel zum im Hauptverdampfer/Luftkühler 4
stattfindenden ersten Wärmetausch, ein zweiter Wärmetausch des Flüssig-Erd
gases 1 mit einem zweiten Wärmetauschmedium 54. Dazu fördert die Rezirku
lationspumpe 51 im Hochtank 52 als zweites Wärmetauschmedium 54 vorrätiges
Wasser zum Hauptkühlkreislauf 55 und anschließend zurück zum Verdampfer
40. Der Hochtank 52 dient neben der Lagerung des Wassers 54 auch zur Steue
rung des Ansaugdrucks der Rezirkulationspumpe 51 und zudem als Niveauaus
gleichsbehälter. Beim Wärmetausch mit dem tiefgekühlten Flüssig-Erdgas 1 wird
die Temperatur des Wassers 54 auf nahezu 0°C abgesenkt und dadurch ein Teil
des Wassers 54 in Eis umgewandelt, so daß sich stromab des Verdampfers 40
Eiswasser 54' im Zwischenkühlkreislauf 50 befindet.
Die spiralförmigen Rippen 60 erzeugen in den Rohrleitungen 49 des Zwischen
kühlkreislaufs 50 eine turbulente Strömung des Eiswassers 54', so daß sich im
Inneren der Rohrleitungen 49 kein Eis absetzen kann (Fig. 3). Natürlich kann die
ser Effekt auch durch andere passive Mittel, wie beispielsweise entsprechende
Einsätze bzw. Anti-Haftbeschichtungen, oder durch aktive Mittel, z. B. rotierende
Wirbelerzeuger, unterstützt werden (nicht dargestellt). Mit diesem Eiswasser 54'
wird eine effektive Kühlung des Kühlmediums 70 des Kondensators 65 ermöglicht.
Alternativ oder auch ergänzend zu den bisher beschriebenen Maßnahmen wer
den dem Wasser 54 Additive (z. B. diverse Salze) zugesetzt. Damit läßt sich die
Temperatur des beim Wärmetausch mit dem Flüssig-Erdgas 1 entstehenden Eis
wassers 54' ohne Gefahr der Vereisung der Rohrleitungen 49 deutlich unter 0°C
absenken. Auf diese Weise kann ein weitaus größerer Teil vom Kältepotential
des Flüssig-Erdgases 1 für die Kühlung des nachgeordneten Prozesses genutzt
werden.
Der Hauptkühler 57 und die Kühlquelle 59 haben die gleiche Funktion wie der
Zweitkühler 53. Sie werden dann eingesetzt, wenn das Kältepotential des Flüssig-
Erdgases 1 für die erforderlichen Kühlzwecke nicht ausreicht oder wenn die Auf
bereitungsanlage für das Flüssig-Erdgas 1 nicht in Betrieb ist und trotzdem ein
Kühlbedarf besteht.
Natürlich kann der zweite Verdampfer 40 über den Zwischenkühlkreislauf 50 auch
mit anderen Nutzern, beispielsweise mit dem nicht dargestellten Wasser-Dampf-
Kreislauf der Dampfturbine 56 verbunden werden. Somit kann das Kältepotential
des Flüssig-Erdgases 1 noch besser genutzt werden. Zudem ergeben sich ver
schiedene Schaltungsmöglichkeiten, welche die Variabilität der Anlage erhöhen.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel ist die der Aufbereitungsanlage nachge
ordnete Anlage 6 ebenfalls als mit einer Dampfturbine 56 zusammenwirkende
Gasturbinenanlage ausgebildet. Der Verdichter 35 ist über die Ansaugleitung 27
mit einem Luftkühler 71 verbunden. In der Haupt-Flüssiggasleitung 2 ist ein
Hauptverdampfer 72 für das Flüssig-Erdgas 1 angeordnet. Der Hauptverdampfer
72 ist Bestandteil eines Kühlkreislaufs 73, in dem außer dem Hochtank 52 und
der Rezirkulationspumpe 51 auch der Luftkühler 71 des Verdichters 35 der Gas
turbinenanlage 6 in Reihe angeordnet ist. Stromab des Luftkühlers 71 sind im
Kühlkreislauf 73 ein Absperrventil 74 und stromauf des Luftkühlers 71 ein Regel
ventil 75 ausgebildet (Fig. 4). Parallel zum Kühlkreislauf 73 ist ein Zwischenkühl
kreislauf 76 angeordnet, welcher den Kühlkreislauf 73 mit dem analog dem ersten
Ausführungsbeispiel ausgebildeten Hauptkühlkreislauf 55 verbindet. Der Zwi
schenkühlkreislauf 76 besitzt zwei Absperrventile 77, 78, mit denen die Aufberei
tungsanlage je nach konkreter Betriebssituation vom Hauptkühlkreislauf 55 ge
trennt oder mit diesem verbunden werden kann.
Wie beim ersten Ausführungsbeispiel wird mit vom Verdichter 35 angesaugter
Umgebungsluft 28' ein Arbeitsmedium des der Rückvergasung des Flüssig-
Erdgases 1 folgenden Prozesses als Wärmesenke dieses nachgeordneten Pro
zesses eingesetzt. Die Umgebungsluft 28' wird jedoch zuvor im Wärmetausch mit
einem ersten Wärmetauschmedium 79 abgekühlt und letzteres nach diesem Wär
metausch zum Wärmetausch mit dem tiefgekühlten Flüssig-Erdgas 1 rezirkuliert.
Als erstes Wärmetauschmedium 79 wird Wasser eingesetzt, welches beim Wär
metausch mit dem tiefgekühlten Flüssig-Erdgas 1 analog dem ersten Ausfüh
rungsbeispiel zum Teil in Eis umgewandelt wird. Demnach befindet sich stromab
des Hauptverdampfers 72 Eiswasser 79' im Kühlkreislauf 73. Mittels der spiral
förmigen Rippen 60 werden in den Rohrleitungen 49 des Kühlkreislaufs 73 eben
falls Wirbel erzeugt, welche das Eiswasser 79' fließfähig halten und ein Vereisen
der Rohrleitungen 49 verhindern (Fig. 3). In Abhängigkeit vom Kühlbedarf der An
lage und vom Kältepotential des Flüssig-Erdgases 1 wird eine effektive Kühlung
sowohl der Umgebungsluft als auch des Kühlmediums 70 des Kondensators 65
ermöglicht. Dazu kann neben dem Hauptverdampfer 72, durch entsprechendes
Schließen bzw. Öffnen der Ventile 74, 75 bzw. der Absperrventile 77, 78, wahl
weise entweder der Luftkühler 71 und/oder der Zwischenkühlkreislauf 76 betrie
ben werden (Fig. 4).
Der bei der Rückvergasung gewonnene, gasförmige Brennstoff 29 wird ebenfalls
der Brennkammer 36 zugeführt, dort zu einem Rauchgas 69 verbrannt und letzte
res zum Zweck der Arbeitsleistung in der Gasturbine 37 entspannt. Alle weiteren
Verfahrensschritte verlaufen analog dem ersten Ausführungsbeispiel.
1
tiefgekühltes Flüssiggas, Flüssig-Erdgas (LNG)
2
Haupt-Flüssiggasleitung
3
Vorratstank
4
Hauptverdampfer/Luftkühler
5
Hauptgasleitung
6
Anlage, Gasturbinenanlage
7
Förderpumpe, Pumpe
8
Hochdruck-Speisepumpe, Pumpe
9
Rückschlagventil
10
Rückflußleitung
11
Drosselblende
12
Rückschlagklappe
13
Teilleitung, erste
14
Teilleitung, zweite
15
Absperrventil
16
Kühlkreislauf
17
Hilfsverdampfer
18
Druckregelventil
19
Brenner
20
Überflutungsverdampfer
21
Absperrventil
22
Rückschlagklappe
23
Hilfsgasleitung
24
Absperrventil
25
Absperrventil
26
Druckregelventil
27
Ansaugleitung
28
erstes Wärmetauschmedium, Umgebungsluft
29
gasförmiger Brennstoff, Erdgas
30
Teilstrom, erster
31
externes Wärmetauschmedium, Seewasser
32
zusätzliches Wärmetauschmedium, Rauchgas
33
Teilstrom, zweiter
34
Gasleitung
35
Verdichter
36
Brennkammer
37
Gasturbine
38
Welle
39
Generator
40
Verdampfer, zweiter
41
Verzweigungsstelle
42
Flüssiggasteilleitung, erste
43
Flüssiggasteilleitung, zweite
44
Zwischenleitung
45
Einmündungsstelle
46
Absperrventil, in
43
47
Absperrventil
48
Rückschlagklappe
49
Rohrleitung
50
Zwischenkühlkreislauf
51
Rezirkulationspumpe
52
Hochtank
53
Zweitkühler
54
zweites Wärmetauschmedium, Wasser
55
Hauptkühlkreislauf
56
Dampfturbine
57
Hauptkühler
58
Haupt-Kühlwasserpumpe
59
Kühlquelle
60
Rippe (in
49
)
61
Welle
62
Generator
63
Frischdampfleitung
64
Abdampfleitung
65
Kondensator
66
Wasserleitung
67
Kondensatpumpe
68
Kühlkreislauf
69
Rauchgas
70
Kühlmedium
71
Luftkühler
72
Hauptverdampfer
73
Kühlkreislauf
74
Absperrventil, in
73
75
Regelventil, in
73
76
Zwischenkühlkreislauf
77
Absperrventil, in
76
78
Absperrventil, in
76
79
erstes Wärmetauschmedium, Wasser
28
' Umgebungsluft, Arbeitsmedium
29
' gasförmiger Brennstoff
29
'' gasförmiger Brennstoff
54
' Eiswasser
79
' Eiswasser
Claims (12)
1. Verfahren zur Aufbereitung von tiefgekühltem Flüssiggas für einen nach
geordneten, in mehreren Teilschritten ablaufenden, verfahrenstechnischen
Prozeß, bei dem das tiefgekühlte Flüssiggas (1) vor seiner Nutzung im
nachgeordneten Prozeß, im Wärmetausch mit zumindest einem Wärme
tauschmedium (28, 32, 54, 79) rückvergast wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kälteleistung des tiefgekühlten Flüssiggases (1) als Wärmesenke
zumindest über ein Wärmetauschmedium (28, 54, 79) zumindest einem der
Teilschritte des nachgeordneten Prozesses zugeführt und das tiefgekühlte
Flüssiggas (1) bei Nichtverfügbarkeit dieses Wärmetauschmediums (28, 54,
79) mit einem zusätzlichen Wärmetauschmedium (32) rückvergast wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das tiefgekühl
te Flüssiggas (1) zunächst in zwei Teilströme (30, 33) unterteilt wird, der er
ste Teilstrom (30) mit einem externen Wärmetauschmedium (31) rückver
gast, anschließend gezündet und unter Bildung des zusätzlichen Wärme
tauschmediums (32) verbrannt wird, während der zweite Teilstrom (33) des
tiefgekühlten Flüssiggases (1) im Wärmetausch mit dem zusätzlichen Wär
metauschmedium (32) rückvergast wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein er
stes Wärmetauschmedium (28) im direkten Wärmetausch mit dem tiefge
kühlten Flüssiggas (1) abgekühlt und als erstes Wärmetauschmedium (28)
ein Arbeitsmedium des nachgeordneten Prozesses verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zum
ersten ein zweiter Wärmetausch des tiefgekühlten Flüssiggases (1) mit ei
nem zweiten Wärmetauschmedium (54) erfolgt und anschließend jedes
Wärmetauschmedium (28, 54) einem separaten Teilschritt des nachgeord
neten Prozesses zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Wär
mesenke des zumindest einen Teilschrittes des nachgeordneten Prozesses
ein Arbeitsmedium (28') des nachgeordneten Prozesses eingesetzt, dieses
Arbeitsmedium (28') zuvor im Wärmetausch mit einem ersten Wärme
tauschmedium (79) abgekühlt und letzteres nach diesem Wärmetausch
zum Wärmetausch mit dem tiefgekühlten Flüssiggas (1) rezirkuliert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das tiefgekühl
te Flüssiggas (1) zu einem gasförmigen Brennstoff (29) rückvergast, dieser
gasförmige Brennstoff (29) einem Gasturbinenprozeß zugeführt, dort zu
einem Rauchgas (69) verbrannt und letzteres zum Zweck der Arbeitslei
stung entspannt wird, wobei im Gasturbinenprozeß zu verdichtende Um
gebungsluft als erstes Wärmetauschmedium (28) verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das tiefgekühl
te Flüssiggas (1) zu einem gasförmigen Brennstoff (29) rückvergast, dieser
gasförmige Brennstoff (29) einem Gasturbinenprozeß zugeführt, dort zu
einem Rauchgas (69) verbrannt und letzteres zum Zweck der Arbeitslei
stung entspannt wird, wobei im Gasturbinenprozeß zu verdichtende Um
gebungsluft als erstes Wärmetauschmedium (28) verwendet und das zwei
te Wärmetauschmedium (54) als Wärmesenke eines mit dem Gasturbinen
prozeß verbundenen Dampfturbinenprozesses eingesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das tiefgekühl
te Flüssiggas (1) zu einem gasförmigen Brennstoff (29) rückvergast, dieser
gasförmige Brennstoff (29) einem Gasturbinenprozeß zugeführt, dort zu
einem Rauchgas (69) verbrannt und letzteres zum Zweck der Arbeitslei
stung entspannt wird, wobei im Gasturbinenprozeß zu verdichtende Um
gebungsluft als das vom ersten Wärmetauschmedium (79) gekühlte Ar
beitsmedium (28') eingesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 4 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß als
zweites Wärmetauschmedium (54) Wasser verwendet wird, die Temperatur
dieses Wasser (54) im Wärmetausch mit dem tiefgekühlten Flüssiggas (1)
auf nahezu 0°C abgesenkt, dabei das Wasser (54) in Eiswasser (54') um
gewandelt und gleichzeitig im Eiswasser (54') eine turbulente Strömung er
zeugt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Wasser
(54) ein Additiv zugefügt und die Temperatur dieses Wassers (54) im Wär
metausch mit dem tiefgekühlten Flüssiggas (1) weiter abgesenkt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 5 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß als er
stes Wärmetauschmedium (79) Wasser verwendet wird, die Temperatur
dieses Wassers (79) im Wärmetausch mit dem tiefgekühlten Flüssiggas (1)
auf nahezu 0°C abgesenkt, dabei das Wasser (79) in Eiswasser (79') um
gewandelt und gleichzeitig im Eiswasser (79') eine turbulente Strömung er
zeugt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß dem Wasser
(79) ein Additiv zugefügt und die Temperatur dieses Wassers (79) im Wär
metausch mit dem tiefgekühlten Flüssiggas (1) weiter abgesenkt wird.
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