DE19716743A1 - Elektrischer Trennstoß - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen elektrischen Trennstoß zur ört
lichen Begrenzung tonfrequenter Gleisstromkreise. Für die Si
cherung des Zugbetriebes und zum Überwachen des Betriebsab
laufes sind die Gleise bei Eisenbahnen in eine Folge von
Gleis- und Weichenabschnitten unterteilt. Diese werden dar
aufhin überwacht, ob sie durch Fahrzeuge besetzt oder frei
sind. Zum Überwachen der einzelnen Gleisabschnitte werden
vielfach sogenannte Gleisstromkreise verwendet. Ein Gleis
stromkreis besteht in der Regel aus einer Wechselstromquelle
bzw. einem Sender, der über die Fahrschienen des Eisenbahn
gleises einen Empfänger speist. Die elektrische Trennung auf
einander folgender Gleisabschnitte bzw. Gleisstromkreise kann
prinzipiell durch einen Isolierstoß erfolgen. Solche Isolier
stöße werden aber durch den Fahrbetrieb mechanisch stark be
ansprucht und müssen häufig auf ihren ordnungsgemäßen Zustand
überprüft und ausgebessert werden. Außerdem sind kostspielige
Drosselstöße zum Triebstromausgleich zwischen gegeneinander
isoliert verlegten Schienen erforderlich. In Eisenbahnanla
gen, in denen die Schienen zur Erzielung eines ruhigen Wagen
laufes durchgehend miteinander verschweißt sind, werden zur
Begrenzung der durch Gleisstromkreise überwachten Gleisab
schnitte elektrische Trennstöße benötigt. Diese sollen bei
elektrischen Bahnen auch einen Triebstromausgleich zwischen
den beiden Schienen eines Gleises ermöglichen. Im Gegensatz
zu Gleisstromkreisen mit Isolierstößen sind im Falle von
elektrischen Trennstößen höhere Signalstromfrequenzen für die
Gleisstromkreise erforderlich. Elektrische Trennstöße wirken
wie Schwingkreise, wodurch die an einen Trennstoß geforderte
Selektivität zu benachbarten Gleisstromkreisen sowie auch ein
geringer Verbrauch an Signalenergie zur Erzielung längerer
Gleisstromkreise gewährleistet ist.
Neben der geforderten Selektivität und dem geringen Verbrauch
an Signalenergie besteht eine zweite Anforderung an elektri
sche Trennstöße darin, möglichst wenig Signalenergie in be
nachbarte Gleisabschnitte eintreten zu lassen. Eine dritte
Anforderung besteht darin, einen wirkungsvollen Potentialaus
gleich zwischen den Fahrschienen hinsichtlich der Fahrstrom
rückführung zu den Unterwerken herbeizuführen. Eine vierte an
elektrische Trennstöße gestellte Anforderung besteht schließ
lich darin, zwei aneinander grenzende Gleisstromkreise tot
zonenfrei aneinander zu koppeln. Dadurch soll gewährleistet
sein, daß beim Überfahren des Trennstoßes eine zeitlich bzw.
örtlich lückenlose Besetztmeldung der aneinander grenzenden
Gleisabschnitte erfolgt.
Die genannten Anforderungen an Trennstöße können aus techni
schen Gründen nicht alle optimal erfüllt sein, so daß die
technische Realisierung eines elektrischen Trennstoßes immer
auf einen Kompromiß hinausläuft. Besonders die zweite und die
vierte Anforderung schließen einander nahezu aus.
In der DE-AS 1 265 186 ist ein elektrischer Trennstoß vorge
schlagen, bei dem der den Fahrstromausgleich bewirkende Ver
binder zwischen den beiden Schienen eines Gleises etwa S-för
mig und so angeordnet ist, daß dessen Teilstücke abwechselnd
quer bzw. parallel zum Gleis verlaufen, wobei zwischen den
Schienen und den betreffenden Teilstücken des Verbinders eine
feste induktive Kopplung besteht und nach zwei entgegenge
setzten Seiten offene Leiterschleifen gebildet werden. Ein
solcher Trennstoß erfüllt jedoch nur unzureichend die zweite
und dritte Anforderung hinsichtlich des Eintritts von Signal
energie in benachbarte Gleisabschnitte und hinsichtlich des
Potentialausgleichs zwischen den Fahrschienen.
Nahezu ideal verhalten sich bezüglich der Erfüllung der zwei
ten und dritten Anforderung sogenannte Kurzschlußverbinder.
Hier verbindet ein unterschiedliche Schienenpotentiale aus
gleichender Leiter ausreichenden Querschnitts auf kürzestem
Wege beide Schienen des Gleises. Spiegelbildlich von dieser
Kurzschlußverbindung sind in einiger Entfernung Kondensatoren
an die Fahrschienen derart angeschlossen, daß die Fahrschie
nen und der Kurzschlußverbinder zusammen mit dem jeweiligen
Kondensator einen Parallelschwingkreis bilden, der auf die
zugehörige Signalfrequenz abgestimmt ist. Ein solcher Trenn
stoß ist beispielsweise in der Zeitschrift "Signal + Draht
71" (1979), Seite 95 beschrieben. Der Hauptnachteil dieses
Trennstoßes ist seine relativ große Totzone bzw. Detektions
lücke in Bezug auf eine Einzelachse. Unter einer Detektions
lücke ist ein Bereich zu verstehen, in dem der von einer Ach
se verlassene Abschnitt freigemeldet, der zu befahrende aber
noch nicht besetzt gemeldet wird. Allgemeiner ausgedrückt
handelt es sich um einen Streckenabschnitt innerhalb eines
durch einen Gleisstromkreis überwachten Gleisabschnitts, in
dem eine Fahrzeugachse von der Sicherungseinrichtung nicht
erkannt wird, obwohl die Achse die beiden Fahrschienen elek
trisch leitend verbindet. Ein weiterer Nachteil ist das ge
ringe L/C-Verhältnis dieses Trennstoßes, was zu einem hohen
Eigenverbrauch an Signalenergie führt und damit die Reichwei
te der Gleisstromgleise drastisch reduziert. Darüber hinaus
ist wegen der erforderlichen großen Trennstoßlänge der Ver
lauf der vom Achsort abhängigen Empfangsspannung innerhalb
des Trennstoßes sehr flach, was zu einem großen und unkon
trollierbaren Schwankungsbereich der Totzone führt.
Es sind Kurzschlußverbindertrennstöße der genannten Art be
kannt, bei denen eine Induktivitätserhöhung bzw. eine Verbes
serung des L/C-Verhältnisses dadurch erreicht wird, daß die
Trennstoßlänge vergrößert oder statt des Kurzschlußverbinders
eine Luftspule mit höherer Induktivität als bei üblichen
Kurzschlußverbindern verwendet wird, (Suwo, K.-H.: "Die Si
gnaltechnik auf der Schnellfahrstrecke Paris-Lyon" in Signal + Draht
(1982) 12). Beim zuerst genannten Lösungsvorschlag
vergrößert sich auch die Detektionslücke und beim zweiten Lö
sungsvorschlag tritt wegen der hohen Impedanz der Luftspule
ein entsprechend hoher Anteil an Signalenergie in den Nach
bargleisabschnitt ein. Die Vergrößerung der Kurzschlußimpe
danz bewirkt außerdem eine Verschlechterung des Triebstrom
ausgleichs.
Davon ausgehend besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ei
nen Kurzschlußverbinder-Trennstoß hinsichtlich der zweiten
und vierten Anforderung derart zu verbessern, daß die Detek
tionslücke verkürzt und der Eintritt von Signalenergie in den
Nachbargleisabschnitt verringert wird. Insbesondere soll die
Detektionslücke so verringert sein, daß sie kürzer ist als
der Achsabstand des Drehgestelles eines Schienenfahrzeuges.
Diese Aufgabe wird durch einen elektrischen Trennstoß mit den
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Ein erfindungsgemäßer
Trennstoß weist danach eine die Schienen eines Gleises auf
kürzestem Weg verbindende Kurzschlußverbindung auf, wodurch
der Trennstoß in zwei Halbtrennstöße unterteilt wird. Der ei
ne Halbtrennstoß erstreckt sich dabei ausgehend von der Kurz
schlußverbindung in Richtung des einen und der andere Halb
trennstoß in Richtung des anderen der beiden aneinander gren
zenden Gleisabschnitte. Die Außengrenzen des Trennstoßes bzw.
der Halbtrennstöße werden jeweils durch ein Anschlußpunktpaar
mit zwei an gegenüberliegenden Stellen der Schienen angeord
neten Anschlußpunkten gebildet, wobei die Anschlußpunkte über
eine erste und eine zweite Verbindungsleitung mit einem Kon
densator verbunden sind. Die Verbindungsleitungen sind nach
folgend je nach Lageort in die Bereiche Querabschnitt, Paral
lelabschnitt, Verbindungsabschnitt und Anschlußabschnitt un
terteilt. Die Verbindungsleitungen sind so verlegt, daß sie
jeweils mit wenigstens einem Parallelabschnitt in engem räum
lichen Kontakt und positiver induktiver Gegenkopplung zu den
Schienen verlaufen. Gegenüber den in Signal + Draht 71 (1975)
offenbarten Trennstoß wird das L/C-Verhältnis des aus jeweils
Kondensatorverbindungsleitung und Schienen gebildeten Paral
lelschwingkreises vergrößert. Dies bewirkt, daß der Trennstoß
insgesamt eine geringere Länge aufweisen kann, als dies bei
herkömmlichen Trennstößen der Fall ist, wodurch sich die
Detektionslücke verringert.
Eine weitere Verbesserung in Richtung auf eine Vergrößerung
des L/C-Verhältnisses wird dadurch erreicht, daß sich die
Parallelabschnitte nahezu über die gesamte Länge eines Halb
trennstoßes erstrecken und daß sie in den Schienenkehlen ver
legt sind. Die Enden der Parallelabschnitte können prinzi
piell in beliebiger Art und Weise mit einem Kondensator ver
bunden sein. Erfindungsgemäß wird jedoch vorgeschlagen, daß
der einem Parallelabschnitt zugeordnete Anschlußpunkt jeweils
an der dem Parallelabschnitt gegenüberliegenden Schiene ange
ordnet ist, wobei die die einen Enden des Parallelabschnittes
eines Halbtrennstoßes mit den jeweiligen Anschlußpunkten ver
bindenden Abschnitte der Verbindungsleitungen im wesentlichen
rechtwinklig zu den Schienen verlaufenden Querabschnitte
sind, die zumindest auf einen Teil ihrer Länge in engem räum
lichen Kontakt zueinander und mit positiver Gegenkopplung
verlegt sind. Auch diese Maßnahme dient der Induktivitätser
höhung der entsprechenden Parallelkreise. Die außerhalb des
Gleises angeordneten Kondensatoren sind mit dem weiter ent
fernt liegenden Parallelabschnitt über eine Anschlußleitung
die einen vorzugsweise quer zu den Schienen verlaufenden und
einen relativ großen Abstand zu der Kurzschlußverbindung auf
weisenden Verbindungsabschnitt umfaßt. Durch den genannten
Abstand ist eine induktive Kopplung im wesentlichen unter
drückt. Diese Maßnahme dient letztlich dem Ziel, die Impedanz
der Kurzschlußverbindung so gering wie möglich zu halten, um
den Eintritt von Signalenergie in einen angrenzenden Gleisab
schnitt zu verringern.
Das genannte L/C-Verhältnis kann je nach den jeweiligen An
forderungen noch weiter erhöht werden, indem wenigstens eine
Verbindungsleitung nach Art einer Leiterschleife mit wenig
stens einer Windung unter Bildung weiterer Parallel- und
Querabschnitte verlegt ist, wobei die Parallelabschnitte in
engem räumlichen Kontakt und mit positiver Gegenkopplung zu
den Schienen und zu den übrigen Parallelabschnitten eines
Halbtrennstoßes und die Querabschnitte mit engem räumlichen
Kontakt und ebenfalls positiver Gegenkopplung zu den ihnen
benachbarten Querabschnitten sowie zum Verbindungsabschnitt
verlegt sind. Hierbei ist jedoch zu beachten, daß sich die
geforderten Trennstoßeigenschaften nicht beliebig durch eine
stetige Steigerung des L/C-Verhältnisses verbessern lassen.
Die optimalen Trennstoßeigenschaften werden bei einem optima
len Resonanzwiderstand des Schwingkreises erzielt, der wie
derum von einer Reihe anderer Parameter des gesamten Gleis
stromkreises abhängt.
Die Erfindung wird nun anhand von in den beigefügten Zeich
nungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen elektrischen Trennstoß für aneinander gren
zende Gleisabschnitte,
Fig. 2 ein Ersatzschaltbild für den Trennstoß gemäß Fig. 1
und
Fig. 3 einen modifizierten Trennstoß.
Der in Fig. 1 gezeigte elektrische Trennstoß umfaßt einen
Kurzschlußverbinder 1 als Kurzschlußverbindung zwischen zwei
Schienen 2, 3 eines Gleises, wobei sich der Kurzschlußverbin
der zwischen zwei Anschlußpunkten C und D erstreckt. Der
Kurzschlußverbinder 1 unterteilt das Gleis in zwei sich beid
seitig von ihm weg erstreckende Gleisabschnitte 4, 5. Der
Kurzschlußverbinder ist ein Kupferseil mit großem Querschnitt
und daher niederohmig. Die Außengrenzen des in Fig. 1 darge
stellten Trennstoßes werden durch zwei Anschlußpunktpaare ge
bildet, die zwei an gegenüberliegenden Stellen der Schie
nen 2, 3 angeordnete Anschlußpunkte A-B bzw. A'-B' umfassen.
Der Trennstoß ist somit symmetrisch aufgebaut und umfaßt zwei
sich vom Kurzschlußverbinder beidseitig weg erstreckende Ab
schnitte, die im folgenden als Halbtrennstöße 6, 6' bezeich
net werden. Im folgenden wird der Aufbau eines erfindungsge
mäßen Trennstoßes exemplarisch an dem in Fig. 1 links darge
stellten Halbtrennstoß 6 erläutert. Außerhalb des Gleises ist
ein Kondensator 8 angeordnet, der über zwei Verbindungslei
tungen 9, 10 mit den Schienen 2, 3 bzw. den Anschlußpunk
ten B, A verbunden ist. Die Verbindungsleitungen 9, 10 weisen
einen Abschnitt auf, der in den Schienenkehlen verlegt ist,
der also parallel zu den Schienen 2, 3 verläuft und der im
folgenden mit Parallelabschnitt 11, 12 bezeichnet wird. Das
vom Kurzschlußverbinder 1 wegweisende Außenende 13 der Paral
lelabschnitte ist über einen im wesentlichen quer zu den
Schienen verlaufenden und daher als Querabschnitt 14, 15 be
zeichneten Leitungsabschnitt mit einem Anschlußpunkt B bzw. A
verbunden. Der der jeweiligen Verbindungsleitung 9, 10 zuge
ordnete Anschlußpunkt ist dabei jeweils an der dem Parallel
abschnitt gegenüberliegenden Schiene angeordnet. Im vorlie
genden Falle ist also Parallelabschnitt 11 der Verbindungs
leitung 10 in räumlich engem Kontakt zur Schiene 2 und der
ihm zugeordnete Anschlußpunkt A an der gegenüberliegenden
Schiene 3 angeordnet. Dementsprechend verbindet der Querab
schnitt 14 der Verbindungsleitung 9 den an der Schiene 2 an
geordneten Anschlußpunkt B mit dem längs der Schiene 3 ver
laufenden Parallelabschnitt 12. Die Querabschnitte 14 und 15
verlaufen im wesentlichen quer zu den Schienen und sind in
engem räumlichen Kontakt zueinander angeordnet. Dieser pa
rallele Verlauf der Querabschnitte 14 und 15 ist in Fig. 1
schematisch sich durch sich X-förmig überkreuzende Linien
dargestellt.
Das dem Kurzschlußverbinder 1 zugewandte innere Ende 16 des
sich an der vom Kondensator weiter entfernten Schiene 2 an
geordneten Parallelabschnitts 11 ist über eine Anschlußlei
tung mit dem Kondensator 8 verbunden, wobei der sich zwischen
den Schienen befindliche Teil als Verbindungsabschnitt 17 und
der sich außerhalb des Gleises befindliche Abschnitt als An
schlußabschnitt 18 bezeichnet wird. Das Innenende 16 des Pa
rallelabschnittes 12 ist über einen Anschlußabschnitt 19 mit
dem Kondensator 8 verbunden. Der Verbindungsabschnitt 17 ist
mit einem Abstand X zum Kurzschlußverbinder 1 angeordnet.
Der aus dem Kondensator 8, den Verbindungsleitungen 9, 10, den
Schienen 2, 3 und dem Kurzschlußverbinder 1 gebildete Paral
lelschwingkreis kann entweder als Sender oder als Empfänger
verwendet werden, je nachdem an welcher Stelle die den ent
sprechenden Gleisabschnitt mit Signalstrom versorgende Span
nungsquelle angeordnet ist. Wenn beispielsweise zum Kondensa
tor 8 eine Wechselspannungsquelle parallel geschaltet ist, so
handelt es sich bei dem entsprechenden Schwingkreis um einen
Sender. In Fig. 1 ist jedoch eine Spannungsquelle an anderer
Stelle, etwa dem anderen und sich in Fig. 1 links vom Halb
trennstoß 6 befindlichen Ende des Gleisabschnittes 4 angeord
net. Zur Verdeutlichung ist die Spannungsquelle 20 in Fig. 1
in der Nähe des Halbtrennstoßes 6 zwischen die Schienen 2 und
3 zusammen mit einem Widerstand 23 eingezeichnet. Der Wider
stand 23 stellt den Innenwiderstand des Senders dar.
Um die bei einem erfindungsgemäßen Trennstoß auftretenden in
duktiven Kopplungen zu verdeutlichen, ist die Stromrichtung -
quasi als Momentaufnahme - in Form von Stromrichtungspfei
len 24 angegeben. Es wird deutlich, daß die Parallelabschnit
te 11 und 12 jeweils so angeordnet sind, daß sie und die ih
nen zugeordneten Abschnitte der Schienen 2, 3 gleichsinnig
stromdurchflossen sind, was eine positive induktive Gegen
kopplung bewirkt.
Dieser induktive Kopplungseffekt ist erfindungsgemäß er
wünscht, um die Induktivität bzw. das L/C-Verhältnis des
Trennstoßes zu erhöhen. Wenn sich beispielsweise eine Achse
an der Stelle 25 (Fig. 1) im Gleisabschnitt 4 befindet, ist
die Spannungsquelle 20 kurzgeschlossen, so daß am Kondensa
tor 8 des dem Halbtrennstoßes 6 zugeordneten Empfängers keine
Spannung anliegt. Wenn sich die Achse in Richtung des Pfei
les 26 auf den Kurzschlußverbinder 1 zubewegt, werden zu
nächst die Anschlußpunkte A und B überfahren und die Spannung
am Kondensator 8 beginnt zu steigen. Wenn die Ansprechschwel
le des Empfängers erreicht ist, wird der Gleisabschnitt 4 als
frei gemeldet. Während bei herkömmlichen Halbtrennstößen we
gen deren erforderlichen großen Längen die Kennlinie der vom
Achsort abhängigen Empfangsspannung am Kondensator 8 relativ
flach verläuft, wird durch den erfindungsgemäßen, wesentlich
kürzeren Halbtrennstoß auch ein wesentlich steilerer Verlauf
der Empfangsspannung erreicht. Die Länge eines Halbtrenn
stoßes ist definiert durch die Summe der Strecken L und X,
wobei L die Strecke zwischen dem Anschlußpunktpaar A-B und
dem Verbindungsabschnitt 17 und X der Abstand zwischen dem
Verbindungsabschnitt 17 und dem Kurzschlußverbinder 1 ist.
Die Kennlinie der vom Achsort abhängigen Empfangsspannung
wird um so steiler, je größer die Induktivitätsänderung des
Empfängerschwingkreises bezogen auf die von der Achse durch
fahrene Streckeneinheit ist. Würden die in Fig. 1 dargestell
ten Parallelabschnitte 11, 12 jeweils an der gegenüberliegen
den Schiene angeordnet, so wären die Abschnitte und die ihnen
zugeordneten Schienenbereiche gegensinnig stromdurchflossen,
was eine Verringerung der Schwingkreisimpedanz zur Folge hät
te. Die sich ergebende Gesamtinduktivität wäre aufgrund der
negativen Kopplung geringer als bei einem herkömmlichen Kurz
schlußverbinder gleicher Länge. Dies ist erfindungsgemäß aber
gerade nicht erwünscht.
In Fig. 2 ist das Ersatzschaltbild für den Trennstoß gemäß
Fig. 1 dargestellt. Die zwischen den Punkten 26 und 27 einge
zeichneten Induktivitäten I1, I2 und I3 entsprechen den In
duktivitäten der Parallelabschnitte 11, 12, der ihnen zuge
ordneten Schienenabschnitte sowie der Induktivität der Quer
abschnitte 14 und 15. Die Induktivitäten I1 bis I3 sind in
dem Ersatzschaltbild mit LB bezeichnet. Zwischen dem Punkt 26
und dem Kondensator 8 ist die Induktivität LA des Verbin
dungsabschnitts 17 wirksam. Die unsymmetrische Verteilung der
Induktivitäten in bezug auf die Punkte 26 und 27 bzw. die An
schlußpunkte A und B in dem Ersatzschaltbild ergibt sich also
durch die unterschiedlichen Induktivitäten auf dem Weg von
dem Anschlußpunkt A zum Kondensator 8 und auf dem Weg vom An
schlußpunkt B zum Kondensator 8. Das Ersatzschaltbild gemäß
Fig. 2 stellt einen angezapften Parallelkreis dar, bei dem die
an den Punkten A und B anstehende Signalspannung hochtrans
formiert und am Kondensator 8 ausgewertet wird. Re stellt den
Eingangswiderstand des Halbtrennstoßes dar, der zwischen den
Punkten A und B auftritt. R0 ist der Resonanzwiderstand der
Anordnung, der parallel zum Kondensator 8 wirkt.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel weist der
im Gleis verlegte Leiter - die Verbindungsleitung 9 - eine
weitere Windung auf, wodurch weitere Quer- und Parallelab
schnitte gebildet werden. Während bei dem in Fig. 1 gezeigten
Trennstoß das Innenende 16 des Parallelabschnitts 12 über den
Anschlußabschnitt 19 mit dem Kondensator 8 verbunden ist,
schließt sich im Fall der Fig. 3 an das Innenende 16 ein sich
von der Schiene 3 zur Schiene 2 erstreckender Querabschnitt
28 an, an den sich wiederum ein sich zur Außengrenze des
Halbtrennstoßes 6 erstreckender Parallelabschnitt 29 an
schließt, der in einen sich von der Schiene 2 zur Schiene 3
erstreckenden weiteren Querabschnitt 30 übergeht, wobei sich
an diesen wiederum ein weiterer Parallelabschnitt 31 an
schließt, der sich zum Kurzschlußverbinder 1 hinerstreckt und
der schließlich in den Anschlußabschnitt 19, der zum Konden
sator 8 hinführt, übergeht. Die Leitungen in den so entstan
denen Kopplungsbereichen 32 bis 35 sind allesamt gleichsinnig
stromdurchflossen, wodurch sich gegenüber der Anordnung nach
Fig. 1 weitere positive Gegenkopplungen und somit eine ent
sprechende Induktivitätserhöhung der Anordnung ergibt. In
Fig. 3 ist der Kondensator 8 in einer Einheit 36 enthalten,
die gegebenenfalls weitere Abstimmelemente umfassen kann.
Claims (7)
1. Elektrischer Trennstoß zur örtlichen Begrenzung tonfre
quenter Gleisstromkreise, mit
- - einem die Schienen (2, 3) eines Gleises auf kürzestem Weg verbindenden, den Trennstoß in zwei Halbtrennstöße (6, 6') unterteilenden Kurzschlußverbinder (1),
- - je zwei die Außengrenzen des Trennstoßes bildenden An schlußpunktpaaren mit zwei an gegenüberliegenden Stellen der Schienen angeordneten Anschlußpunkten (A-B, A'-B'), und
- - jeweils einem mit den Anschlußpunktpaaren über eine erste und eine zweite Verbindungsleitung (9, 10) verbundenen Kon densator (8, 8'), wobei die Verbindungsleitungen (9, 10) jeweils mit wenigstens einem Parallelabschnitt (11, 12) mit engem räumlichen Kontakt und positiver Gegenkopplung zu den Schienen (2, 3) verlegt sind.
2. Trennstoß nach Anspruch 1, wobei sich die Parallelab
schnitte (11, 12) nahezu über die gesamte Länge eines Halb
trennstoßes (6, 6') erstrecken.
3. Trennstoß nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Parallelab
schnitte (11, 12) in den inneren Schienenfußkehlen des
Gleises verlegt sind.
4. Trennstoß nach einem der Ansprüche 1-3, wobei der einem
Parallelabschnitt (11, 12) zugeordnete Anschlußpunkt (A, A', B,
B') jeweils an der dem Parallelabschnitt gegenüberliegenden
Schiene (2, 3) angeordnet ist, wobei die die Parallelab
schnitte (11, 12) eines Halbtrennstoßes (6, 6') mit den
jeweiligen Anschlußpunkten verbindenden Abschnitte der Ver
bindungsleitungen im wesentlichen rechtwinklig zu den Schie
nen verlaufende Querabschnitte (14, 15) sind, die zumindest
auf einem Teil ihrer Länge in engem räumlichen Kontakt zu
einander verlegt sind.
5. Trennstoß nach einem der Ansprüche 1-4, wobei die Kon
densatoren (8, 8') außerhalb des Gleises angeordnet sind und
der von den Kondensatoren weiter entfernte Parallelab
schnitt (11) mit einem vorzugsweise quer zu den Schienen ver
laufenden Verbindungsabschnitt (17) mit dem Kondensator (8,
8') verbunden ist, wobei der Abstand (x) zwischen der Kurz
schlußverbindung und dem Verbindungsabschnitt (17) so groß
ist, daß zwischen ihnen praktisch keine induktive Kopplung
vorhanden ist.
6. Trennstoß nach Anspruch 5, wobei wenigstens eine Verbin
dungsleitung (9) nach Art einer Leiterschleife mit wenigstens
einer Windung unter Bildung weiterer Parallelabschnitte (29,
31) und Querabschnitte (28, 30) verlegt ist, wobei die Pa
rallelabschnitte (29, 31) in räumlich engem Kontakt und mit
positiver Gegenkopplung zu den Schienen (2, 3) und zu den üb
rigen Parallelabschnitten (11, 12) eines Halbtrennstoßes (6)
und die Querabschnitte (28, 30) mit engem räumlichen Kontakt
und mit positiver Gegenkopplung zu den ihnen benachbarten
Querabschnitten (14, 15) sowie zum Verbindungsabschnitt (17)
verlegt sind.
7. Trennstoß nach einem der Ansprüche 1-6, wobei ein Halb
trennstoß (6, 6') eine Länge hat, die etwa dem Achsabstand
des Drehgestells eines Schienenfahrzeugs entspricht.
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DE1997116743 DE19716743A1 (de) | 1997-04-11 | 1997-04-11 | Elektrischer Trennstoß |
Publications (1)
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DE19716743A1 true DE19716743A1 (de) | 1998-10-15 |
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8131 | Rejection |