Die Erfindung betrifft ein Datenendgerät für einen DAB-Empfänger, mit den
Merkmalen des Oberbegriffs nach Anspruch 1.
In den letzten Jahren wurde unter Förderung der Europäischen Gemeinschaft das
DAB-Projekt, als Nachfolger für den UKW-Rundfunk, unter dem Kennzeichen
EUREKA 147 entwickelt.
Ein Gesichtspunkt des DAB-Projekts ist die Zurverfügungstellung von Daten, die
zusätzlich zum üblichen Audioprogramm ausgestrahlt werden, um den Nutzer des
DAB-Systems z. B. Informationen über Verkehrssituation usw. anbieten zu können.
Zur Auswertung der Daten ist neben einem DAB-Empfänger ein Datenendgerät
nötig, das die Daten für den Nutzer aufbereitet.
Die Schnittstelle zwischen dem DAB-Empfänger und dem Datenendgerät ist in
einem Entwurf für eine europäischen Norm (prEN 50255) festgelegt und wird
Receiver Data Interface (RDI) genannt. Entsprechend dieser Norm sind für die
Schnittstelle drei Modi vorgesehen, nach denen die Daten vom DAB-Empfänger an
das Datenendgerät weitergegeben werden, abhängig vom Typ des
DAB-Empfängers. Die RDI-Modi sind low capacity mode, high capacity mode
Extended Frame und high capacity mode Normal Frame. Dabei unterscheiden sich
Normal Frame und Extended Frame dadurch, daß beim Normal Frame 20 Bit Daten
und vier Bit Frame Type pro Rahmen vorgesehen sind, wohingegen beim Extended
Frame zwei Bit des Frame Type zusätzlich für die Daten verwendet werden.
Beim Anschluß eines Datenendgeräts an einen DAB-Empfänger tritt deshalb das
Problem auf, daß abhängig vom RDI-Mode, in welchem die Daten von dem
DAB-Empfänger an das Datenendgerät weitergegeben werden, das Datenendgerät
eingestellt werden muß, um die Daten auswerten zu können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Datenendgerät für einen
DAB-Empfänger anzugeben, das ohne weitere Einstellungen direkt an den
DAB-Empfänger angeschlossen werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Datenendgeräts liegt insbesondere darin, daß
durch die Auswertung der Rahmenkennung (Frame Type) eine automatische
Einstellung des Datenendgeräts auf den die Daten liefernden DAB-Empfänger
erfolgt.
Weitere Vorteile ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der
nachfolgenden Beschreibung.
An einen DAB-Empfänger ist am Ausgang eines im DAB-Empfänger enthaltenen
Decoders ein Datenendgerät angeschlossen, das den Bitstrom des Decoders
verarbeitet. Zusätzlich können weitere Datenendgeräte am DAB-Empfänger
angeschlossen sein. Im Datenendgerät werden der Bitstrom des Decoders des
DAB-Empfängers ausgewertet, wobei der Bitstrom aus einzelnen Rahmen mit 24 Bit
Länge besteht, mit 20 Bit Daten und vier Bit Rahmenkennung. Dazu werden die
einzelnen Rahmen im Bitstrom ermittelt und die Daten entsprechend des Modes, in
welchem der Bitstrom vom DAB-Empfänger zur Verfügung gestellt wird, verarbeitet.
Die unterschiedlichen Modes werden mittels der Rahmenkennung gekennzeichnet,
welche die letzten vier Bit eines Rahmens umfassen. Die einzelnen Modi sind
entsprechend der nachfolgenden Tabelle gekennzeichnet.
Aus DE 44 03 408 ist ein Verfahren zur Erkennung eines Übertragungsmodes bei
einem rahmenorientierten digitalen Mehrkanal-Übertragungsverfahren bekannt. Das
Verfahren erkennt einen Übertragungs-Mode aufgrund der Übertragungsdauer von
Teilen von Übertragungssymbolen und/oder Gruppen von Übertragungssymbolen
und/oder der Anzahl übertragener Trägerfrequenzen und/oder der
Frequenzabstände benachbarter Trägerfrequenzen.
Nachteilig hierbei ist, daß die spezifischen Übertragungsdauern der einzelnen
Übertragungsmoden bekannt sein müssen.
Aus dem Artikel "Datenübertragung im UKW-Rundfunk" von Dr.-Ing. Franz Stollwerk
der Zeitschrift Elektronik, Heft 7, 1988, ist eine Beschreibung des RDS
Übertragungsverfahren bekannt. Bei RDS handelt es sich aber um keine
Übertragung im Gleichwellennetz.
Im Datenendgerät wird die Rahmenkennung ausgewertet, dies kann beispielsweise
einmalig nach Anschluß des Datenendgeräts an den DAB-Empfänger geschehen
oder bei jeder Inbetriebnahme des Datenendgeräts, und das Datenendgerät stellt
automatisch die zur Auswertung des entsprechend erkannten Modes nötigen
Parameter ein.
Prinzipiell ist die einmalige Feststellung des vom Datenendgerät empfangenen
Modes ausreichend. Besonders vorteilhaft hat sich aber erwiesen, daß bei jedem
bzw. nach jedem Einschaltvorgang des Datenendgerätes, eine entsprechende
Analyse erneut durchgeführt wird. Hierdurch ist gewährleistet, daß für den Fall, daß
der Nutzer des Datenendgerätes einen neuen DAB-Empfänger anschließt, das
Datenendgerät dies erkennt. Andernfalls würde das Datenendgerät davon
ausgehen, daß die Parameter vom Vorgänger DAB-Empfänger weiterhin gültig sind.
Als besonders vorteilhaft hat sich im weiteren erwiesen, daß das Datenendgerät die
Feststellung des Modes kontinuierlich in jedem Frame oder nach jedem n-ten Frame
durchführt. In diesem Fall kann ein Datenendgerät im Betrieb an unterschiedliche
DAB-Empfänger angeschlossen werden und das Datenendgerät arbeitet in jedem
Fall korrekt.
Zur Einstellung der Parameter sind die für die Auswertung der einzelnen Modi
nötigen Protokolle, bzw. verschiedene Sätze von Parametern, in einem Speicher des
Datenendgeräts abgelegt. Entsprechend des erkannten Modes wird das zugehörige
Protokoll ausgewählt und die nötigen Parameter werden am Datenendgerät
eingestellt.
Stellt sich bei der Überprüfung der Rahmenkennung durch das Datenendgerät
heraus, daß für den ermittelten Mode kein Protokoll im Speicher des
Datenendgeräts vorhanden ist, wird eine Fehlermeldung angezeigt.