DE19715827A1 - VTOL-Fluggerät - Google Patents
VTOL-FluggerätInfo
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- B64—AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
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- B64C23/08—Influencing air flow over aircraft surfaces, not otherwise provided for using Magnus effect
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description
Der von MAGNUS schon 1850 entdeckte Effekt bezieht sich auf
einen rotierenden Zylinder in einer strömenden Flüssigkeit.
Dabei verdichten sich die Stromlinien auf der Oberfläche des
Zylinders in der Drehrichtung und es kommt zu einer quer zur
Strömung gerichteten Kraft. Dies wird in Zeichnung 1 (Abb. I)
dargestellt.
Der Magnuseffekt ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts von FLETTNER
als Ersatz für das Schiffssegel benutzt worden. Es gab Schiffe
mit senkrecht rotierenden Flettner-Zylindern, die als Segel ar
beiteten. Es gab auch Flugzeuge, bei denen horizontal drehende
FLETTNER-Zylinder dem Auftrieb dienten. Dem Vortrieb des Flettner
flugzeugs diente schließlich ein sich vorn am Rumpf befindlicher
Propeller, um hinreichend Anströmung zu erreichen. Beide Nutz
ungen sind ebenfalls in der Zeichnung 1 (Abb. II und III) sche
matisch abgebildet.
Soweit ist der Einsatz von Flettnerzylindern in der See-und
Luftfahrt grundsätzlich nicht neu. Neu dagegen ist die Nutzung
des MAGNUS-Effekts mit FLETTNER-Zylindern im Verbund mit einem
Rotorsystem für ein senkrecht startend- und landendes Fluggerät
(VTOL-Hubschrauber).
Das hier grundlegende Prinzip des erfindungsgemäßen Fluggeräts
liegt in der Anordnung von sich selbständig drehenden Flettner
zylindern an einem gemeinsamen Rotorkreuz, das sich wie beim einem
klassischen Hubschrauber in horizontaler Ebene dreht.
Im Einzelnen wird die grundsätzliche Ausführungsform in der
Zeichnung 2 dargestellt. Die Eigenbewegung der Flettnerzylinder
steht dabei immer so gegen die Rotordrehung, daß sich auf der
Unterseite der Flettnerzylinder nach dem Magnus-Effekt ein Über
druck und auf der Oberseite der Zylinder ein Unterdruck ausbildet.
Beide Effekte zusammen addieren sich zum Auftrieb des Fluggeräts.
Die Auftriebskraft steht bei richtiger Koordination der Dreh
bewegung der Flettnerzylinder zur Drehung des Hauptrotors senk
recht zur horizontalen Drehfläche nach oben (aus der Zeichnungs
ebene heraus). Wird die vertikale Achse des Hauptrotors eines
solcherart konstruierten Fluggerätes um 5-20% geneigt, so läßt
sich das Gerät in jede beliebige Flugrichtung bringen.
Zweckmäßigerweise wird die Oberfläche der Flettnerzylinder
mit einem rauhen Belag versehen, damit der Magnus-Effekt be
sonders intensiv wird. Auch Nuten oder Kämme auf der Ober
fläche haben eine verbessernde Wirkung.
Das Fluggerät kann auch in Form eines Systems mit Spitzenantrieb
über die Flettnerzylinder gebaut werden. Eine solche Konstruktion
ist jedoch technisch komplizierter und hier nicht weiter ausge
führt.
Der Hauptantrieb für den Zentralrotor findet mit einem diesel
elektrischen Maschine oder Turbine statt. Der Generator ist da
bei auf einer senkrecht stehnden Achse angekoppelt. Der Generator
liefert den Strom für die elektrischen Antriebe der Flettner
zylinder und einen kleineren Heckrotor mit klassischen Flügeln.
Bei Ausfall des Hauptrotormotors wird Autoratation möglich, wenn
das Rotorkreuz so zum Stillstand gebracht wird, daß zwei Flettner
zylinder quer zur Flugzuglängsachse festgehalten werden und der
elektrische Antrieb der Zylinder so geschaltet wird, daß jetzt
beide Zylinder gleichsinnig drehen und als starre Flügel wirken.
Die elektrische Energie kommt für diesen Notfall aus einer Hilfs
batterie.
Im Gegensatz zum Flugzeug mit Flettner-Zylindern (Ersatzflügel)
wo sich die starren, über eine Achse laufenden Zylinder immer
gleichsinnig drehen, drehen sich die Zylinder bei dem erfind
ungsgemäßen VTOL-Fluggerät im Normalbetriebsfall jeweils gegen
die Richtung der Rotordrehbewegung, das heißt in der Aufsicht
gegensinnig, aber jeweils mit der "Anströmung". In Bezug auf die
Gesamtrotation drehen sich die Flettner-Zylinder dann für den
Magnus Effekt entsprechend immer richtig, um den Auftrieb des
VTOL-Fluggeräts zu gewährleisten.
Die Anströmung der Flettner-Zylinder geschieht nicht durch den in
Flugrichtung auftretenden Gegenwind oder einen Frontflügel, sond
ern durch die schnelle Drehung des Rotorkreuzes. Der Magnus-Effekt
bleibt kohärent, womit sichergestellt ist, daß die Drehung der
Flettnerzylinder in der Aufsicht jeweils mit der Rotorkreuzdreh
ung oben gleichsinnig und unten gegensinnig läuft.
Das bedeutet bei einem Hubschrauber mit zwei Flettnerzylindern,
daß die beiden Zylinder selbst eine unabhängige Eigendrehung
haben müssen. Die Drehung der Flettnerzylinder wird durch die
Elektromotoren erreicht. So kann auch der Gleichlauf der Dreh
richtung der Flettnerzylindern bei Stillstand quer zur Flug
richtung für die Notsituation des Gleitfluges einfach durch elek
trische Umschaltung erreicht werden. Der Generator des Haupt
rotors liefert die Energie für die Eigenbewegung der Flettner
zylinder. Zur Übertragung der elektrischen Energie auf die An
triebsmotoren der Flettnerzylinder sind entsprechende Schleif
kontakte vorgesehen.
An den äußeren Enden der Flettner-Zylinder sind jeweils Scheiben
oder Scheibenringe angebracht. Damit wird verhindert, daß die
Luftströmung bei der Drehbewegung des Hauptrotors durch Zentri
fugalkräfte nach außen abströmt und damit den Auftrieb verring
ert. Diese Scheiben haben einen größeren Durchmesser als die
Flettnerzylinder selbst.
Zeichnung 2 zeigt eine schematische Gesamtaufsicht des erfindungs
gemäßen VTOL-Fluggeräts mit zwei Flettner-Zylindern (A) und (A'),
2 Elektromotoren für den Zylinderantrieb (B) und (B'), den Haupt
rotorantrieb C), die Kanzel (D), die Standkufen (E) und den klein
en Flügelrotor am Heck zur Stabilisierung des Fluggeräts (F).
Der technische Fortschritt des VTOL-Fluggeräts liegt in folgen
den Fakten:
- a) Die für den klassischen Hubschrauber bei Rotation der Flügel notwendige ständige Veränderung des Anstellwinkels der Rotor blätter und die damit komplizierte und störungsanfällige Steu erung wird überflüssig.
- b) Die durch den Magnus-Effekt eintretende Auftriebskraft läßt sich durch Regelung der Rotation und Drehung der Flettner zylinder für Steig-und Sinkflug elektrisch ideal regeln.
- c) Das Fluggerät ist in seinem Flugverhalten nicht mehr so empfindlich abhängig von seitlichen Böen und Auf-oder Ab winden.
- d) Bei Fixierung der Rotordrehung in Querstellung zum Rumpf wirken die synchronisierten Flettnerzylinder wie Flügel so, daß das Fluggerät beispielsweise im nahezu lautlosen Gleit- oder Sinkflug gehalten werden kann.
- e) Die Mitführung einer Notstrombatterie macht das Fluggerät zwar etwas schwerer, garantiert aber selbst bei Totalausfall des Hauptmotors noch die Drehung der Flettnerzylinder und damit eine sichere Notlandung.
- f) Die Gesamtkosten für den Bau des Fluggeräts liegen voraus sichtlich unter denen eines konventionellen Hubschraubers.
- g) Das Fluggerät ist bei richtig geführter Dämpfung des Haupt antriebsmotors leiser als ein konventioneller Hubschrauber.
- h) Bei einer erfindungsgemäßen Konstruktion mit einem Spitzen antrieb kann die Stabilität und die Auftriebskraft des erfindungsgemäßen VTOL-Fluggerätes gesteigert werden.
Claims (11)
1. VTOL-Fluggerät, dadurch gekennzeichnet, daß für den Auftrieb
ein horizontal drehendes System mit Flettner-Rohrzylindern
benutzt wird.
2. VTOL-Fluggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
für den Hauptantrieb eine dieselelektrisch arbeitenden Maschine
eingesetzt wird.
3. VTOL-Fluggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Eigenantrieb der Flettner-Zylinder durch Elektromotore er
folgt.
4. VTOL-Fluggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die vertikale Achse des horizontalen Hauptdrehsystems um 5-20°
nach vorn, hinten oder seitwärts geneigt werden kann.
5. VTOL-Fluggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Eigendrehung der Flettner-Rohre, oben mit der Drehrichtung
und unten gegen die Drehrichtung des horizontal laufenden Haupt
rotors, das heißt insgesamt gleichsinnig arbeiten, um den
Magnuseffekt im erfindungsgemäßen Sinn für jede Rotorstellung
ausnutzen zu können.
6. VTOL-Fluggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei fixiertem Rotorkreuz die Drehbewegung der Flettner-Rohre im
Notfall so geschaltet wird, daß sie aerodynamisch wie Flügel
wirken.
7. VTOL-Fluggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Totalausfall der Hauptantriebsquelle die Drehbewegung der
Rotorachse durch einen druckgas-gestützten Spitzenantrieb er
folgt und auch die Eigendrehung der Flettnerzylinder für diesen
Notfall gesichert ist.
8. VTOL-Fluggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
jedenfalls zur Aufrechterhaltung der Eigendrehung der Flettner
zylinder eine starke Notstrombatterie an Bord ist.
9. VTOL-Fluggerät nach Anspruch 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flettnerzylinder auf ihrer Außenfläche eine rauhe Beschicht
ung, Nuten oder Kämme in Längs- oder Querrichtung zur Drehbewegung
der Flettnerzylinder haben.
10. VTOL-Fluggerät nach Anspruch 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Außenenden der Flettnerzylinder Scheiben oder Scheiben
ringe angebracht sind, deren Durchmesser größer ist, als der der
Flettnerrohre.
11. VTOL-Fluggerät nach Anspruch 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Stabilisierung der Längsachse des Fluggerätes am Heck ein
ebenfalls elektrisch angetriebener, kleiner Flügelrotor ange
bracht ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19715827A DE19715827A1 (de) | 1997-04-16 | 1997-04-16 | VTOL-Fluggerät |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19715827A DE19715827A1 (de) | 1997-04-16 | 1997-04-16 | VTOL-Fluggerät |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19715827A1 true DE19715827A1 (de) | 1998-10-22 |
Family
ID=7826655
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19715827A Withdrawn DE19715827A1 (de) | 1997-04-16 | 1997-04-16 | VTOL-Fluggerät |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19715827A1 (de) |
Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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RU2661255C1 (ru) * | 2017-08-07 | 2018-07-13 | Александр Поликарпович Лялин | Конвертоплан - 2 |
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-
1997
- 1997-04-16 DE DE19715827A patent/DE19715827A1/de not_active Withdrawn
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |