DE19715774A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Steuerung einer Brennkraftmaschine gemäß den Oberbegrif
fen der unabhängigen Patentansprüche.
Ein derartiges Verfahren bzw. eine derartige Vorrichtung ist
aus der DE 195 18 813 C1 bekannt. Dort wird im Rahmen einer
Motorschleppmomentenregelung die Umsetzung eines von dieser
Regelung ermittelten Sollmotormomentenwerts in einen Soll
zündwinkel und in eine Einstellung eines zur Steuerung der
Leerlaufluft der Brennkraftmaschine dienendes Stellelement
beschrieben.
Aus der DE-A 44 07 475 ist ein Steuersystem für eine Brenn
kraftmaschine mit Momentenstruktur bekannt. Abhängig von ei
nem Sollmomentenwert, der beispielsweise vom Fahrer oder von
externen Systeme wie einer Antriebsschlupfregelung bzw. ei
ner Getriebesteuerung, etc. vorgegebenen wird, wird durch
Einstellung der Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine über eine
elektrisch steuerbare Drosselklappe, durch Beeinflussung des
Zündwinkels und ggf. der Kraftstoffzufuhr eine Annäherung
des Istmoments der Brennkraftmaschine an den Sollmomenten
wert erreicht. Vorteile einer solchen momentenbasierten Mo
torsteuerung finden sich hinsichtlich der Abgasqualität, der
Einbindung dieser externen Eingriffe, der Schnelligkeit der
Eingriffe und des Vorhalts einer bestimmten Momentenreserve
zur schnellen Momentenerhöhung in bestimmten Betriebszustän
den.
Es ist Aufgabe der Erfindung, diese Vorteile einer momenten
basierten Motorsteuerung auch bei herkömmlichen Systemen, in
denen lediglich die Leerlaufluft zur Brennkraftmaschine
elektrisch beeinflußbar ist, zu erreichen. Ferner ist Aufga
be, bei Systemen mit elektronischem Gaspedal eine geeignete
Arbeitspunkteinstellung der Brennkraftmaschine zu erreichen,
mit der alle Momentenanforderungen mit zufriedenstellender
Dynamik realisiert werden können.
Dies wird durch die kennzeichnenden Merkmale der unabhängi
gen Patentansprüche erreicht.
Die erfindungsgemäße Vorgehensweise erlaubt eine momentenba
sierte Motorsteuerung auch bei herkömmlichen Steuersystemen
ohne elektronisches Gaspedal, das heißt mit herkömmlicher
mechanischer Verbindung zwischen Fahrpedal und Drosselklap
pe. Besonders vorteilhaft ist, daß die Vorteile der momen
tenbasierten Motorsteuerung hinsichtlich Abgas, Einbindung
externer Eingriffe wie Antriebsschlupfregelung, Getriebe
schaltung, etc., Schnelligkeit der Eingriffe und Vorhalt ei
ner bestimmten Momentenreserve in bestimmten Betriebszustän
den genutzt werden können.
Besonders vorteilhaft ist, daß auch bei derartigen herkömm
lichen Steuerungskonzepten durch die Momentenkoordination an
einer zentralen Stelle eine bessere Arbeitspunkteinstellung
und eine bessere Dynamik erreicht wird.
Eine schnelle Momentenerniedrigung wird durch die Dynamik
der Zündwinkelverstellung erreicht. Eine fahrerunabhängige,
situationsbedingte Momentenerhöhung wird durch die Dynamik
des Leerlaufstellers vorgegeben. Durch die Bildung sogenann
ter Reservemomente wird der Arbeitspunkt stationär verscho
ben, so daß alle Momentenanforderungen mit ausreichender Dy
namik realisiert werden können.
Besonders vorteilhaft ist, daß die Vorgehensweise zur Ar
beitspunkteinstellung auch bei Systemen mit elektronischen
Gaspedal eingesetzt werden kann.
Vorteilhaft ist ferner, daß beim Übergang vom Leerlauf in
den Betrieb außerhalb des Leerlaufs und umgekehrt ein Sprung
in der Zündwinkeleinstellung wirksam vermieden wird.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, daß kein Luftein
griff vorgenommen und die Drehzahl des Motors stabil gehal
ten wird, solange die Momentenänderung sich nur über den
Zündwinkel realisieren läßt. Erst eine Momentenanforderung
über einen dieser Grenzwerte hinaus führt zu einer Verände
rung der Luftzufuhr. Eine stabileres Betriebsverhalten und
ein verbesserter Fahrkomfort ist die Folge.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung von Ausführungsbeispielen bzw. aus den abhängigen
Patentansprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen näher erläutert. Fig. 1
zeigt eine Ausführungsform des Steuersystems für eine Brenn
kraftmaschine, bei welchem die in Fig. 2 anhand eines
Blockschaltbilds dargestellte Vorgehensweise eingesetzt
wird.
Fig. 1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines
Steuersystems für eine Brennkraftmaschine, welches eine
elektronische Steuereinheit 10 aufweist. Diese umfaßt eine
Eingangsschaltung 12, wenigstens einen Mikrocomputer 14 und
eine Ausgangsschaltung 16. Ein Kommunikationssystem 18 ver
bindet Eingangsschaltung 12, den wenigstens einen Mikrocom
puter 14 und die Ausgangsschaltung 16 zum Daten- und Infor
mationsaustausch. An die Eingangsschaltung 12 sind verschie
dene Eingangsleitungen angeschlossen, über die von entspre
chenden Meßeinrichtungen die zur Steuerung der Brennkraftma
schine notwendigen Betriebsgrößen zugeführt werden. In einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel wird über die Eingangslei
tung 20 von der Meßeinrichtung 22 die Drehzahl N_mot der
Brennkraftmaschine zugeführt, über die Leitung 24 von der
Meßeinrichtung 26 die Stellung w_dk der vom Fahrer betätig
baren Drosselklappe, über die Leitung 28 von der Meßeinrich
tung 30 ein Maß HFM für den Luftstrom zur Brennkraftmaschine
oder den Saugrohrdruck, über die Leitung 32 von der Meßein
richtung 34 ein Maß λ_ist für die Abgaszusammensetzung. Fer
ner sind Eingangsleitungen 36 bis 38 vorgesehen, die von den
Meßeinrichtungen 40 bis 42 erfaßten weiteren Betriebsgrößen
wie Motortemperatur t_mot, Eingriffssignale von externen Sy
stemen wie Getriebesteuerung, Antriebsschlupfregelung, Fahr
dynamikregelung, etc., den Status von Nebenverbrauchern, wie
einer Klimaanlage, etc., wenigstens ein, eine klopfende Ver
brennung repräsentierendes Signal Kl, etc. zuführen. An die
Ausgangsschaltung 16 sind Ausgangsleitungen angeschlossen,
über welche die beeinflußbaren Leistungsparameter der Brenn
kraftmaschine gesteuert werden. In Fig. 1 ist eine Aus
gangsleitung 44 zur Steuerung des Zündzeitpunktes, eine Aus
gangsleitung 46 zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzung in
die verschiedenen Zylinder symbolisiert sowie eine Ausgangs
leitung 48, über die ein Stellventil 50 zur Beeinflussung
der Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine, im bevorzugten Aus
führungsbeispiel der Leerlaufluft, betätigt wird. Das Steu
erventil 50 ist im bevorzugten Ausführungsbeispiel in einem
Umgehungskanal der Hauptdrosselklappe 52 angeordnet, welche
in herkömmlicher Weise über eine mechanische Verbindung 54,
z. B. über einen Bowdenzug, vom Fahrer durch Betätigen des
Fahrpedals 56 verstellt wird. Ferner wird in einem bevorzug
ten Ausführungsbeispiel die Stellung des Leerlaufstellers
erfaßt.
Ausgehend von den Eingangsgrößen werden in der Steuerein
richtung 10, dort im wenigstens einen Mikrocomputer 14,
Steuergrößen zur Einstellung der Leistungsparameter gebil
det. Dabei findet im bevorzugten Ausführungsbeispiel in und
außerhalb des Leerlaufs eine Positionierung des Steuerven
tils 50, eine Berechnung der in jeden Zylinder einzusprit
zenden Kraftstoffmenge sowie die Berechnung des an jedem Zy
linder einzustellenden Zündzeitpunkts statt. Die konkrete
Vorgehensweise zur der Berechnung der Leistungsparameter,
insbesondere zur Positionierung des Steuerventils 50 und zur
Einstellung der Zündzeitpunkte, ist in einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel anhand des Blockschaltbilds von Fig. 2
skizziert.
Die Blockschaltbilddarstellung gemäß Fig. 2 wurde aus Über
sichtlichkeitsgründen gewählt. In einer bevorzugten Reali
sierung wird die Motorsteuerung wenigstens ein im wenigstens
einen Mikrocomputers ablaufendes Programm durchgeführt. Die
Blockschaltbilddarstellung nach Fig. 2 repräsentiert die
Struktur dieses Programms, wobei die einzelnen Blöcke die
entsprechenden Programmteile, Kennlinien, Kennfeldern, Ta
bellen, etc. bezeichnen, während die Verbindungslinien das
Zusammenwirken dieser Programmelemente darstellen.
Die in Fig. 2 dargestellte momentenbasierte Motorsteuerung
weist als wesentliche Steuergrößen den Zündwinkel zw_soll
und die Füllung über den Leerlaufsteller drlllss auf. Dar
über hinaus werden in anderen Ausführungsbeispielen die
Kraftstoffzufuhr zu den einzelnen Zylindern beeinflußt, in
dem die Kraftstoffzufuhr zu einzelnen Zylindern vollständig
unterbunden wird und/oder indem die vorgegebene Gemischzu
sammensetzung im Sinne einer Momentenänderung beeinflußt
wird.
Zur Motorsteuerung wird die Motordrehzahl n_mot und als Maß
für die Fahrpedalbetätigung der Drosselklappenwinkel w_dk
zugeführt. Aus diesen beiden Größen wird in einem Pedalmo
mentbilder 100 das sogenannte indizierte Pedalmoment mi_ped
berechnet. Diese Berechnung erfolgt nach Maßgabe eines vor
gegebenen Kennfeldes, aus welchem in Abhängigkeit der Dros
selklappenstellung und der Motordrehzahl ein Momentenwert
ausgelesen wird, der wiederum unter Berücksichtigung eines
minimal notwendigen indizierten Moments mi_min und eines ma
ximal möglichen indizierten Moments mi_max zum Pedalmoment
mi_ped umgerechnet wird. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird das aus dem Kennfeld ausgelesene Moment auf den Mini
mal- und Maximalwert bezogen. Dies erfolgt im bevorzugten
Ausführungsbeispiel auf der Basis der folgenden Gleichung:
mi_ped = f (w_dk, n_mot).(mi_max - mi_min) + mi_min
Die minimalen und maximalen indizierten Momente sind be
triebspunktabhängig. Daher ist zur Bestimmung des minimal
notwendigen indizierten Moments mi_min ein Minimalwertbilder
102 (z. B. Kennlinien, Kennfelder) vorgesehen, der das mini
mal notwendige indizierte Moment wenigstens in Abhängigkeit
von Motordrehzahl und Motortemperatur, ggf. ergänzend auf
der Basis des Status von Nebenverbrauchern, der Motorlast,
etc., ermittelt. Das minimal notwendige indizierte Moment
stellt dabei das indizierte Moment dar, das zur Überwindung
der internen Verluste der Brennkraftmaschine sowie zum Be
treiben von Nebenaggregaten, wie einer Klimaanlage, notwen
dig ist, ohne daß die Brennkraftmaschine Leistung bzw. Mo
ment an den Triebstrang abgibt. Ferner ist ein Maximalwert
bilder 104 (z. B. Kennlinie oder Kennfeld) vorgesehen, wel
cher wenigstens abhängig von der Motordrehzahl das maximal
mögliche indizierte Moment mi_max berechnet. Dieses stellt
das indizierte Moment dar, das im aktuellen Betriebspunkt
mit Blick auf Motorschutz und Motorleistungsgrenzen erzeugt
werden kann. Das berechnete Pedalmoment mi_ped ist dann zwi
schen dem minimal notwendigen und einem maximal möglichen
indizierten Moment im aktuellen Betriebspunkt veränderlich.
Unter indiziertem Moment wird dabei das Moment der Hoch
druckphase verstanden.
Befindet sich die Brennkraftmaschine im Leerlaufzustand, das
heißt wenn zumindest die Drosselklappe geschlossen ist oder
sich nahe ihrer geschlossenen Stellung befindet und/oder ei
ne Motordrehzahlbedingung erfüllt ist, ist ein Schalter 106
derart eingestellt, daß das Pedalmoment mi_ped als Fahrer
wunschmoment mi_fa zu einem Momenteneingriffskoordinator 108
geführt wird. Dem Momenteneingriffskoordinator 108 wird ne
ben dem indizierten Fahrerwunschmoment mi_fa, welches im
Leerlauf gleich dem Pedalmoment mi_ped ist, die entsprechen
den Sollmomentenwerte externer Eingriffe, wie beispielsweise
einer Antriebsschlupfregelung, einer Getriebesteuerung, ei
ner Fahrdynamikregelung, etc., und/oder begrenzende Eingrif
fe wie einer Drehzahlbegrenzung, Fahrgeschwindigkeitsbegren
zung, etc. zugeführt. Der Momentenkoordinator wählt nach ei
ner vorgegebenen Strategie den einzustellenden Momentenwert
aus. Z.B. wird bei begrenzenden Eingriffe der jeweils klei
nere Wert ausgewählt, ebenso wie bei der Koordination des
Sollwertes der Antriebsschlupfregelung und des Fahrerwun
schmoments. Der Koordinator 108 entspricht für diesen Fall
einer Minimalwertauswahl. Ausgangssignal des Koordinators
108 ist ein Momentensollwert mi_soll, der in dem Sollzünd
winkelbilder 110 in einen Sollzündwinkel zw_soll umgerechnet
wird. Die entsprechende Vorgehensweise unter Berücksichti
gung von optimalen Zündwinkel und optimalen Moment ist z. B.
in der eingangs genannten DE 195 18 813 C1 beschrieben. Der
berechnete Sollzündwinkel wird dann durch entsprechende Ver
schiebung des Zündzeitpunkts bzw. des Zündwinkels an den
einzelnen Zylinder eingestellt. Innerhalb des Leerlaufs wird
der Zündwinkel im wesentlichen durch das minimale, indizier
te Moment eingestellt.
Außerhalb des Leerlaufs, in dem der Schalter auf der in Fig.
2 gezeigten Stellung steht, wird der Arbeitspunkt der
Brennkraftmaschine über den Zündwinkel aus einer Minimalaus
wahl zwischen einem Basiszündwinkelwirkungsgrad eta_zw_bas
und einem Vorgabezündwinkelwirkungsgrad eta_zw_vor festge
legt. Zu diesem Zweck ist ein Basiszündwinkelbilder 112 vor
gesehen, der in herkömmlicher Weise nach Maßgabe eines Kenn
feldes aus Motordrehzahl n_mot und relativer Zylinderfüllung
rl (Last), ggf. unter Berücksichtigung der Basiseinstellung
der Gemischzusammensetzung (λ_bas, Gemischzusammensetzung
ohne externen Eingriff, in der Regel λ=1) einen Basiszünd
winkel zw_bas auswählt, der noch im Rahmen einer Klopfrege
lung korrigiert wird. Dieser Basiszündwinkel zw_bas stellt
den Zündwinkel der Brennkraftmaschine im aktuellen Ar
beitspunkt ohne externen Eingriff dar. Er wird in einer Ver
knüpfungsstelle 114 mit einem aus einem anderen Zündwinkel
bilder 116 ausgelesenen optimalem Zündwinkel zw_opt_lb sub
trahiert. Der optimale Zündwinkel wird dabei aus wenigstens
einem Kennfeld abhängig von Motordrehzahl n_mot und Motor
mischzusammensetzung (in der Regel 1) ausgelesen. Er stellt
den Zündwinkel mit dem höchsten Wirkungsgrad unter den aktu
ellen Betriebsbedingungen dar.
Die Differenz zwischen diesen beiden Zündwinkelwerten wird
dann einer Kennlinie 118 zugeführt, in der die Abweichung
vom optimalen Wirkungsgrad eta_zw_bas abhängig von der Dif
ferenz abgelegt ist. eta_zw_bas ist 1, wenn die Differenz
Null ist, d. h. der Basiszündwinkel dem optimalen entspricht.
Ferner ist ein Vorgabewertbilder 120 vorgesehen, welcher ei
nen Vorgabezündwinkelwirkungsgrad eta_zw_vor abgibt. In ei
nem bevorzugten Ausführungsbeispiel stellt der Bilder 120
ein Kennfeld dar, in dem der Vorgabezündwinkelwirkungsgrad
z. B. in Abhängigkeit von Motordrehzahl n_mot und Pedalmoment
mi_ped abgelegt ist. Dieser Vorgabewirkungsgrad dient als
Vorgabegröße z. B. für bestimmte Betriebsbereiche wie Start,
Kaltheizen, etc. und ist so bemessen, daß sich beim Übergang
vom Leerlauf in den Betrieb außerhalb des Leerlaufs und um
gekehrt kein Sprung in der Zündwinkeleinstellung sich er
gibt. Der Vorgabezündwinkelwirkungsgrad und der Basiszünd
winkelwirkungsgrad werden in einer Minimalwertauswahlstufe
122 miteinander verglichen und der jeweils kleinere Wert,
das heißt der jeweils schlechtere Wirkungsgrad, als Vorsteu
erzündwinkelwirkungsgrad eta_zw_vst ausgegeben. In einem
Multiplizierelement 124 wird das optimale indizierte Moment
mi_opt_l1 mit dem Wirkungsgrad eta_zw_vst multipliziert und
als Fahrerwunschmoment mi_fa an den Momentenkoordinator 108
abgegeben. Das optimale indizierte Moment mi_opt_l1 wird
dabei in einem Momentenbildner 126 wenigstens in Abhängig
keit von Motordrehzahl n_mot und relativer Zylinderfüllung
rl (Last) gebildet. Es stellt das maximale indizierte Moment
dar, das sich bei der gegebenen Füllung und Drehzahl ergibt,
wenn die Brennkraftmaschine mit stöchiometrischen Gemisch
(λ=1) und mit optimalen Zündwinkel zw_opt betrieben wird.
Durch die Vorgabe der Zündwinkelwirkungsgrade und Einstellen
des Zündwinkels entsprechend dieser Wirkungsgrade außerhalb
des Leerlaufs wird ein Zündwinkelarbeitspunkt festgesetzt,
der es erlaubt, eine schnelle Reaktion auf eine Änderung der
Momentenwünsche sowohl in Richtung auf eine Momentenerhöhung
als auch in Richtung auf eine Momentenreduzierung vorzuneh
men.
Die Einstellung des Luftpfades über den Leerlaufsteller er
gibt sich wie folgt. Das wenigstens in Abhängigkeit von Mo
tordrehzahl n_mot und Motortemperatur t_mot gebildete mini
mal notwendige indizierte Moment mi_min stellt ein indizier
tes Moment für den Luftpfad mi_kol dar. Dieses wird unter
Berücksichtigung eines Korrekturmoments dmllr einer Leer
laufregelung, eines indizierten Basismoments mibas, das
heißt des Istmoments ohne externen Momenteneingriff, und des
indizierten Moments beim spätestmöglichen Zündwinkel mizwmn
gebildet. Das indizierte Basismoment mibas wird dabei anhand
von Kennfeldern und Korrekturen im Basismomentenbildner 128
aus Motordrehzahl n_mot, relativer Zylinderfüllung rl, Ba
sislamdawert λ_bas und Basiszündwinkel zw_bas gebildet. Der
Eingriff des Leerlaufreglers dmllr wird vom Leerlaufregler
130 abhängig von der Motordrehzahl Nmot und einem von Be
triebsgrößen wie Motortemperatur abhängigen Sollwerts im
Rahmen eines Drehzahlregelkreises ermittelt. Das indizierte
Moment beim spätestmöglichen Zündwinkel mizwmn wird in einem
entsprechenden Element 132 aus einem Kennfeld nach Maßgabe
des aktuellen Betriebspunktes, der durch Motordrehzahl n_mot
und relativer Zylinderfüllung rl gegeben wird, ausgelesen.
In einer Logik 134 wird das indizierte Moment mi_kol gebil
det. Dieses ändert sich nur dann, wenn die Summe von minima
lem Moment mi_min und vom Deltamoment dmllr des Leerlaufreg
lers größer ist als das indizierte Basismoment mibas
(maximal mögliches Moment beim aktuellen Arbeitspunkt) oder
kleiner ist als das für den aktuellen Arbeitspunkt minimal
einstellbares Moment mizwmn ist. Dies wird durch die Aus
wahllogik 134 erreicht, die sich wie folgt darstellen läßt:
Wenn
Wenn
(mi_min + dmllr) - mibas < 0,
dann
mi_kol = mi_min + ((mi_min + dmllr) - mibas);
Wenn
(mizwmn - (mi_min + dmllr)) < 0,
dann
mi_kol = mi_min - ((mizwmn - (mi_min + dmllr))
Durch diese Maßnahme wird in vorteilhafter Weise eine Stabi
lisierung des Lufteingriffs erreicht. Solange die geforderte
Momentenänderung zwischen den Werten mibas und mizwmn sich
bewegt wird kein Lufteingriff vorgenommen und die Drehzahl
des Motors stabil gehalten. Die Momentenänderung wird nur
über den Zündwinkel realisiert. Führt eine Momentenanforde
rung über einen dieser Grenzwerte hinaus, wird die Luftzu
fuhr entsprechend verändert.
Das in der Auswahllogik 134 ermittelte indizierte Moment
mi_kol wird in einem Additionselement 136 mit dem Reservemo
ment dmrllr beaufschlagt. Dieses ist in Tabellen, Kennlinien
oder Kennfelder 138 abhängig vom jeweiligen Betriebszustand
abgelegt. Beispielsweise wird das über den Luftpfad einge
stellte Moment in Betriebszuständen wie Leerlauf Katheizen,
Start, etc. gegenüber dem Normalwert erhöht, das heißt, ein
Änderungsbetrag dmrllr auf das indizierte Moment mi_kol auf
addiert. Durch die erhöhte Füllung stellt sich der Zündwin
kel zw_soll automatisch nach spät (momentenverringernd). Auf
diese Weise kann in diesen Betriebszuständen eine schnelle
Momentenreaktion auch im Sinne einer Erhöhung des Drehmo
ments der Brennkraftmaschine durch entsprechende Frühziehung
des Zündwinkels erfolgen. Das um das Reservemoment korri
gierte indizierte Moment wird in der Divisionsstelle 140
durch den Vorsteuerzündwinkelwirkungsgrad eta_zw_vst divi
diert. Durch diese Maßnahme wird die in dem Zündwinkelpfad
vorgenommene Verschlechterung der Wirkungsgradeinstellung im
Luftpfad dergestalt berücksichtigt, daß das über die Füllung
eingestellt Moment sich genau um den Betrag verändert, um
den sich das über den Zündwinkel eingestellte Moment verän
dert hat. Das in der Brennkraftmaschine indizierte Drehmo
ment bleibt also im wesentlichen gleich. Der auf diese Weise
ermittelte Momentensollwert wird in einer weiteren Divisi
onsstufe 142 mit einem Zündwinkelwirkungsgrad etalab bezogen
auf eine stöchiometrische Gemischzusammensetzung (λ=1) divi
diert. Dieser Wirkungsgrad stellt die Abweichung vom optima
len indizierten Moment durch eine von dem stöchiometrischen
Gemisch abweichenden Zusammensetzung dar und ist als Kennli
nie abhängig von λ_ist abgelegt. In der Wirkungsgradkennli
nie 144 wird abhängig von der aktuellen Gemischzusammenset
zung λ_ist der Wirkungsgradwert etalam ausgelesen und in der
Divisionsstufe 142 mit dem Sollwert verbunden. Ergebnis ist
ein Sollwert für eine Momentenänderung dmi_l_soll über den
Luftpfad, welcher durch Ansteuern des Leerlaufstellers ein
gestellt wird. Zu diesem Zweck wird in einem Sollfüllungs
bildner 146 der Sollwert wenigstens unter Berücksichtigung
der Motordrehzahl n_mot z. B. nach Maßgabe eines Kennfeldes
oder eine Kennlinie in eine Füllungsänderung, das heißt eine
Stellungsänderung des Leerlaufstellers drlllss umgesetzt.
Diese Füllungsänderung wird dann durch Ansteuern des Leer
laufstellers z. B. im Rahmen eines Stellungsregelkreises, ei
nes Luftmassenregelkreises, eines Stromregelkreises, eines
Füllungsregelkreises oder durch reine Steuerung eingestellt.
Die erfindungsgemäße Lösung wurde anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiel beschrieben, bei dem zur Einstellung der
Luftzufuhr nur ein Leerlaufsteller zur Verfügung steht. Die
Vorgabe eines Zündwinkelarbeitspunkts weist jedoch auch Vor
teile bei Steuersystemen auf, bei denen die Luftzufuhr über
den gesamten Bereich abhängig vom Fahrerwunsch auf elektri
schem Wege eingestellt wird. Daher wird auch in einer sol
chen Ausführung ein Zündwinkelwirkungsgrad zumindest in be
stimmten Betriebszuständen vorgegeben, der dann über den
Zündwinkel eingestellt und zur Aufrechterhaltung des Moments
bei der Lufteinstellung berücksichtigt wird.
Ferner wurde aus Übersichtlichkeitsgründen die Einflußgrößen
zur Motorsteuerung im Rahmen des bevorzugten Ausführungsbei
spiels auf Zündwinkel und Luft beschränkt. In einem anderen
Ausführungsbeispiel ist ferner auch eine Beeinflussung der
Kraftstoffzufuhr durch Ausblendung und/oder Veränderung der
Gemischzusammensetzung vorgenommen. In diesem Fall wird die
erfindungsgemäße Zündwinkeleinstellung in entsprechender An
wendung der aus der DE-A 44 07 475 bekannten Vorgehensweise
bei der Bestimmung der Ausblendung bzw. der Veränderung der
Gemischzusammensetzung berücksichtigt, während die Steuerung
der Kraftstoffzufuhr bei der Berechnung der Basiszündwinkel
größen und der Lufteinstellung wie in Fig. 2 zum Teil ange
deutet (112, 116, 144) in entsprechender Anwendung der aus
der DE-A 44 07 475 bekannten Vorgehensweise berücksichtigt
wird.
Claims (13)
1. Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine, bei
welcher wenigstens der Zündwinkel der Brennkraftmaschine und
ein die Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine beeinflussendes
Stellelement gesteuert werden, wobei die Steuerung abhängig
von Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine und/oder externen
Eingriffen im Sinne einer Einstellung eines vorgegebenen
Drehmoments der Brennkraftmaschine erfolgt, dadurch gekenn
zeichnet, daß in wenigstens einem Betriebszustand ein Wir
kungsgrad der Zündwinkeleinstellung bezogen auf eine optima
le Einstellung im aktuellen Arbeitspunkt vorgegeben wird und
der Zündwinkel zur Bereitstellung dieses Wirkungsgrades ver
ändert wird, wobei die Zündwinkeleinstellung im Rahmen der
Steuerung der Luftzufuhr im Sinne einer Aufrechterhaltung
des Drehmoments der Brennkraftmaschine berücksichtigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
außerhalb des Leerlaufs der Brennkraftmaschine der Zündwin
kel nach Maßgabe eines vorgegebenen Zündwinkelwirkungsgrads
bestimmt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein erster Zündwinkelwirkungsgrad
aus der Abweichung eines Basiszündwinkels von einem optima
len Zündwinkel im aktuellen Arbeitspunkt gebildet wird und
ein zweiter Wirkungsgrad als Vorsteuerwirkungsgrad abhängig
von Betriebsgrößen gebildet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbe
sondere nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
kleinste Zündwinkelwirkungsgrad der Einstellung des Zündwin
kels außerhalb des Leerlaufs zugrundeliegt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß innerhalb des Leerlaufs der Zünd
winkel nach Maßgabe eines aus Fahrerwunsch und Motordrehzahl
unter Berücksichtigung von Minimal- und Maximalmomenten ge
bildeten Sollmomentenwert abgeleitet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Luftzufuhr beeinflussende
Stellelement ein Leerlaufstellelement ist, welches einen
Teil der Luftzufuhr beeinflußt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Einstellung des die Leer
laufluft beeinflussenden Stellelements nach Maßgabe des mi
nimal notwendigen Moments, eines Eingriffsmoments eines
Leerlaufreglers, einer Momentenreserve in vorbestimmten Be
triebsphasen während des Leerlaufzustandes und/oder unter
Berücksichtigung von Zündwinkelwirkungsgrad und/oder Ge
mischzusammensetzungswirkungsgrad gebildet wird.
8. Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine, bei
welcher wenigstens der Zündwinkel der Brennkraftmaschine und
ein die Leerlaufluftzufuhr zur Brennkraftmaschine beeinflus
sendes Stellelement gesteuert werden, wobei die Steuerung
abhängig von Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine und/oder
externen Eingriffen im Sinne einer Einstellung eines vorge
gebenen Drehmoments der Brennkraftmaschine erfolgt, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Veränderung der Lufteinstellung nur
dann erfolgt, wenn die das vorgegebene Drehmoment nicht al
lein durch Zündwinkelverstellung bereitgestellt werden kann.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß sich die Lufteinstellung nur dann
ändert, wenn die Summe aus dem minimal notwendigen und dem
Deltamoment des Leerlaufreglers größer ist als das Moment,
das das maximal mögliche Moment beim aktuellen Arbeitspunkt
darstellt, oder wenn diese Summe kleiner als das für den ak
tuellen Arbeitspunkt minimal einstellbare Moment ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Stellelement ein Stellelement
im Umgehungskanal zur Hauptdrosselklappe ist, welche über
eine mechanische Verbindung mit einem, vom Fahrer betätigba
ren Bedienelement verbunden ist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß externe Eingriffe, wie Antriebs
schlupfregelung, Getriebesteuerung, etc., und/oder begren
zende Eingriffe wie Drehzahlbegrenzung, Fahrgeschwindig
keitsbegrenzung, etc. zu einer Verstellung des Zündwinkels
führen.
12. Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine, mit
einer elektronischen Steuereinheit, welche wenigstens den
Zündwinkel und ein die Luftzufuhr zur Brennkraftmaschine be
einflussendes Stellelement steuert, wobei die elektronische
Steuereinheit Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine und/oder
des Fahrzeugs erfaßt und die Einstellung von Zündwinkel und
Luftzufuhr nach Maßgabe von vorgegebenen Drehmomentenwerten
durchführt, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Steuereinheit Mittel aufweist, welche in wenigstens einem
Betriebszustand einen Wirkungsgrad der Zündwinkeleinstellung
bezogen auf eine optimale Einstellung im aktuellen Ar
beitspunkt vorgeben und den Zündwinkel zur Bereitstellung
dieses Wirkungsgrades verändern, wobei die Zündwinkelein
stellung im Rahmen der Steuerung der Luftzufuhr im Sinne ei
ner Aufrechterhaltung des Drehmoments der Brennkraftmaschine
berücksichtigt wird.
13. Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine, mit
einer elektronischen Steuereinheit, welche wenigstens den
Zündwinkel und ein die Leerlaufluftzufuhr zur Brennkraftma
schine beeinflussendes Stellelement steuert, wobei die elek
tronische Steuereinheit Betriebsgrößen der Brennkraftmaschi
ne und/oder des Fahrzeugs erfaßt und die Einstellung von
Zündwinkel und Luftzufuhr nach Maßgabe von vorgegebenen
Drehmomentenwerten durchführt, dadurch gekennzeichnet, daß
die elektronische Steuereinheit Mittel aufweist, welche eine
Veränderung der Lufteinstellung nur dann vornehmen, wenn die
das vorgegebene Drehmoment nicht allein durch Zündwinkelver
stellung bereitgestellt werden kann.
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