DE19715563C2 - Verfahren zum Reinigen einer Fensterfläche - Google Patents
Verfahren zum Reinigen einer FensterflächeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen einer Fen
sterfläche mit einem Reinigungskopf einer automatischen Reini
gungsvorrichtung, wobei der Reinigungskopf mit einem Gestell
verbunden ist, das in horizontaler Richtung (X-Richtung) und in
vertikaler Richtung (Z-Richtung) entlang einer Gebäudefassade
verfahrbar ist und wobei der Reinigungskopf gegenüber dem Ge
stell auf die zu reinigende Fensterfläche zu und von dieser weg
(Y-Richtung) sowie in den beiden anderen hierzu senkrechten
Richtungen (X-Richtung, Z-Richtung) bewegbar ist.
Es sind bereits automatische Reinigungsvorrichtungen vorgeschla
gen worden, die ein an Seilen hängendes Gestell aufweisen, auf
dem der Reinigungskopf befestigt ist. Auf dem Gestell befinden
sich die zugehörigen Aggregate wie Wassertanks, Energieerzeuger,
Leitungen etc.
Das Gestell ist mit Seilen an einem Kran oder einer Laufkatze
aufgehängt, der bzw. die auf Schienen verfahrbar ist, die auf
dem Dach des Gebäudes angebracht sind. Der Kran verfährt das
Gestell von Fensterzeile zu Fensterzeile, damit dort die Reini
gungsvorgänge ausgeführt werden können.
Die WO 93/24 044 A1 offenbart eine Fensterreinigungsvorrichtung,
deren Reinigungskopf zunächst in der Mitte einer Scheibe ange
setzt wird, um von dort zum oberen Rand und dann zum unteren
Rand geführt zu werden. Anschließend wird der Reinigungskopf in
Kontakt mit den seitlichen Rändern gebracht. Jedesmal, wenn der
Reinigungskopf eine Fensterkante erreicht, erzeugt dies ein
elektrisches Signal, das einem Mikrocomputer zugeführt wird, das
aus diesen Kontakten die Abmessungen eines rechteckigen Fensters
errechnet.
Mit diesen im Computer gespeicherten Werten fährt dann der
Reinigungskopf in horizontalen Zeilen die Fensterfläche ab.
Hierbei wird der Bewegungsbereich jeweils vom Computer gesteu
ert.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
einfacheres Verfahren zum Reinigen einer Fensterfläche anzuge
ben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Pa
tentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfin
dung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Bewegung des Reini
gungskopfes nicht von einem Mikrocomputer gesteuert, sondern der
Reinigungskopf wird in vorgegebenen Richtungen angetrieben, bis
er auf eine Fensterkante aufläuft. Hierbei trifft der Reini
gungskopf mit einem Element, bei dem es sich vorzugsweise um den
Rahmen des Reinigungskopfes handelt, auf die Fensterkante auf,
wobei dieses Element elastisch verschoben wird. Diese Verschie
bung wird erfaßt und als Steuersignal verwendet, um den weiteren
Antrieb in dieser Richtung abzustellen und den Reinigungskopf in
einer anderen Richtung zu bewegen.
Der Reinigungskopf läuft bei dem Verfahren jeweils auf die
Fensterkante auf, wodurch gewährleistet ist, daß die Fenster
fläche bis zum Rand gereinigt wird. Der Aufprall wird dadurch
gedämpft, daß hierbei der Fensterrahmen oder ein anderes Element
elastisch verschoben wird.
Die Steuerungsanlage gliedert sich in mehrere Steuerbaugruppen
auf, die das Gestell, den den Reinigungskopf haltenden Manipula
tor und den Reinigungskopf selbst betreffen.
Zunächst werden die Basisdaten des zu reinigenden Gebäudes auf
der Grundlage des Bauplans in einer Tabelle erfaßt, wobei die
Einteilung in Spalten und Zeilen erfolgt. Die horizontalen
Zeilen stellen die Fensterlage und die Fenstergeometrie dar,
während die Spalten die senkrechten Fensterzeilen angeben.
Die Erstellung dieser Basisdaten erfolgt zweckmäßigerweise mit
einem Tabellenkalkulationsprogramm oder einem Datenbanksystem.
Das Gestell der automatischen Reinigungsvorrichtung hängt - wie
oben beschrieben - bevorzugt über Seile an einem Kran oder einer
Laufkatze und wird vorzugsweise in vertikalen Schienen der
Gebäudefassade geführt, d. h. das Gestell wird in Z-Richtung in
der jeweiligen Fassadenspalte vor den einzelnen Fenstern posi
tioniert, damit dort der Reinigungsvorgang ausgeführt werden
kann. Wenn die Fenster einer Fassadenspalte gereinigt sind, wird
das Gestell aus den zugehörigen vertikalen Führungsschienen
ausgefädelt und in X-Richtung so versetzt, daß das Gestell in
die vertikalen Führungsschienen der nächsten Fassadenspalte
eingefädelt werden kann.
Das Gestell wird auf der Basis der vorzugsweise tabellarisch
erfaßten Fassadendaten so vor einem Fenster positioniert, daß
der Reinigungskopf beim Vorschub in der Y-Richtung, also bei der
Zustellbewegung zum Gebäude, bevorzugt etwa an der Fenstermitte
angesetzt wird. Dies bedeutet, daß die Fassadendaten nicht
kritisch sind.
Im einzelnen wird dies so bewerkstelligt, daß sich der Reini
gungskopf in der zurückgezogenen Position befindet, wenn das
Gestell so vor dem Fenster positioniert wird, daß der Reini
gungskopf etwa die Fenstermitte anfahren kann. Durch Aktivieren
der Y-Achse wird der Reinigungskopf an der Fensterfläche ange
setzt.
Der Reinigungskopf ist in drei zueinander senkrecht verlaufenden
Richtungen bewegbar. Dies wird in einer bevorzugten Ausführungs
form der Erfindung dadurch bewerkstelligt, daß der Reinigungs
kopf an bevorzugt zwei nebeneinander angeordneten pneumatischen
Kolben/Zylinderanordnungen befestigt ist, wobei der Kolbenhub
die Zustellbewegung zur Fensterfläche ausführt.
Die Kolben/Zylinderanordnungen, die auch durch andere geeignete
Antriebe ersetzt werden können, sind ihrerseits in einer bevor
zugten Ausführungsform an einem Schlitten befestigt, der auf
einer in Z-Richtung verlaufenden Führungsschiene beweglich
angeordnet ist.
Im einzelnen kann die Ausbildung so getroffen sein, daß sich am
Ende der Führungsschiene jeweils Umlenkrollen befinden, über die
beispielsweise Zahnriemen verlaufen, die beidseitig an dem
Schlitten befestigt sind. Dieser Zahnriemen wird von einem
zugehörigen Motor angetrieben.
Weiter ist bevorzugt vorgesehen, daß die im Folgenden als Z-
Achse bezeichnete, in Z-Richtung verlaufende Führungsschiene an
zwei Schlitten befestigt ist, die ihrerseits auf zwei in hori
zontaler X-Richtung verlaufenden Führungsschienen sitzen, die
nachfolgend als X-Achse bezeichnet werden. Auch hier erfolgt der
Antrieb bevorzugt über an den Schlitten befestigten Zahnriemen,
die über Umlenkrollen laufen und von einem eigenen Antriebsmotor
für die X-Achse angetrieben werden.
Der Antrieb der Y-Achse erfolgt bevorzugt kraftgesteuert. Dies
bedeutet, daß der Reinigungskopf nach der Aktivierung der Y-
Achse mit einer kleinen Kraft nach vorne gedrückt wird und beim
Erreichen der Fensterscheibe von selbst zum Stillstand kommt.
Die Rückwärtsbewegung in die Ausgangsposition kann beispiels
weise durch Federkraft erfolgen. Bevorzugt ist jedoch, daß der
Reinigungskopf durch sein Eigengewicht in die zurückgezogene
Ausgangsposition zurückgleiten kann, wozu die den Reinigungskopf
haltenden Kolben etwas schräg nach oben verlaufen.
Die Überwachung der Y-Position erfolgt über ein hierzu angeord
netes Wegmeßsystem.
Nachdem das Gestell in die ungefähre Position der Fenstermitte
gebracht worden ist, laufen die X- und die Z-Achse im weiter
unten näher beschriebenen Kanten-Such-Modus zur Fenstermitte und
bleiben dort stehen. Durch Aktivieren der Y-Achse wird der
Reinigungskopf auf die Fensterscheibe aufgesetzt.
Es erfolgt nun das Einschalten des Saugdrucks und des Spülwas
sers, das zu diesem Zeitpunkt noch nicht zum Reinigen der Fen
sterscheibe, sondern nur als Schmiermittel dient.
Die Erfindung sieht vor, daß nun der Reinigungskopf bevorzugt
geradlinig in dem Kanten-Such-Modus entweder in X-Richtung oder
in Z-Richtung über die Fensterfläche bewegt wird, bis er auf
eine Fensterkante aufläuft. Unter der Annahme, daß die erste
Bewegungsrichtung in Z-Richtung erfolgte, wird der Reinigungs
kopf nun in einem der Z-Richtung zugeordneten Kanten-Folge-Modus
entlang der Fensterkante in einem in der X-Richtung wirksamen
Kanten-Such-Modus bewegt, bis der Reinigungskopf auf die zweite
Fensterkante aufläuft, womit er eine Eckposition des Fensters
erreicht hat.
Bevorzugt ist vorgesehen, daß die Steuereinrichtung im Kanten-
Such-Modus dem der zugehörigen Achse zugeordneten Motor eine
Sollgeschwindigkeit vorgibt, wobei sich die spezifische Verfahr
geschwindigkeit nach den für die jeweilige Fensterscheibe not
wendigen Bedingungen und der Entfernung von der zu erwartenden
Fensterkante richtet. In dem Kanten-Such-Modus wird jeweils nur
eine Achse, die X- oder Z-Achse, mit der vorgegebenen Sollge
schwindigkeit angesteuert, während die andere Achse auf einer
festen Position gehalten wird. Dies kann entweder in dem weiter
unten beschriebenen Kanten-Folge-Modus geschehen oder lagegere
gelt.
Erfindungsgemäß ist ferner vorgesehen, daß beim Auftreffen des
Reinigungskopfes auf eine Fensterkante ein in Anlage an die
Fensterkante geratendes Elementes des Reinigungskopfes, vorzugs
weise dessen Rahmen gegenüber der inneren festen Struktur des
Reinigungskopfes, beispielsweise einer Bürstenanordnung, ver
schoben wird, wobei die Größe dieser Verschiebung von einem Meß-
oder Sensorsystem erfaßt und der nachfolgend als "Sensorhub"
bezeichnete Meßwert der Steuereinrichtung zugeführt wird. Der
Rahmen ist dabei vorzugsweise elastisch gegenüber der inneren
festen Struktur gelagert, beispielsweise durch geeignete Feder
einrichtungen, die zwischen dem rechteckigen Rahmen und der
inneren festen Struktur nach allen vier Seiten wirksam sind.
Auf diese Weise kann mit dem der jeweiligen Achse zugeordneten
Sensorhub ermittelt werden, ob sich der Reinigungskopf auf einer
freien Fläche bewegt, ob er auf ein Hindernis (Fensterkante)
getroffen ist oder ob er sich entlang einer Fensterkante bewegt.
Bei dem vorzugsweise elastisch gelagerten Element des Reini
gungskopfes muß es sich nicht unbedingt um dessen Rahmen han
deln, sondern es können beispielsweise auch von dem Rahmen
vorstehende Kontaktelemente elastisch verschiebbar oder aus
lenkbar sein.
Wie bereits oben erwähnt, wird der Antrieb der X-Achse und der
Z-Achse geschwindigkeitsgesteuert, d. h. auf freier Fläche wird
der Reinigungskopf mit einer vorgegebenen Sollgeschwindigkeit
über die Scheibe bewegt. Nach einem weiteren Vorschlag der
Erfindung wird diese Sollgeschwindigkeit des Reinigungskopfs in
Abhängigkeit von der durch den Sensorhub erfaßten Verschiebung
des elastischen Rahmens des Reinigungskopfs beim Auftreffen auf
eine Fensterkante bis auf Null gebremst. Dabei ist bevorzugt,
daß dann, wenn die Sensoreinrichtung des Reinigungskopfes das
Auftreffen auf eine Fensterkante erkennt, die vom Rechner vor
gegebene Geschwindigkeit proportional zum Sensorhub oder Sensor
ausschlag bis zum Stillstand der Bewegungsachse reduziert wird.
Wenn beispielsweise eine Geschwindigkeit von 30% des Maximalwer
tes vorgegeben ist, bleibt der Antrieb bei 30% des maximalen
Sensorhubs stehen.
Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, daß das Verhältnis zwi
schen der vorgegebenen Geschwindigkeit und dem Sensorhub auch
unproportional sein kann.
Wenn sich der Reinigungskopf entlang eines Fensterrahmens bis zu
dem hierzu senkrechten Fensterrahmen bewegt, folgt er dem Fen
sterrahmen automatisch in dem Kanten-Folge-Modus, in dem der
Reinigungskopf mit einer vorgegebenen Kraft gegen den Fenster
rahmen angedrückt ist. Dies bedeutet, daß der Reinigungskopf bei
dieser Bewegung so an dem Rahmen anliegt, daß der elastisch
gelagerte Rahmen des Reinigungskopfes um einen vorgegebenen
Wert, d. h. einen vorgegebenen Sensorhub, aus der Ausgangsstel
lung ausgelenkt ist. Dieser Sensorhub bzw. diese elastische
Verschiebung des Rahmens wird von dem zugehörigen Antriebsmotor
während der Bewegung in hierzu senkrechter Richtung aufrecht
erhalten.
Beim Auftreffen auf eine Ecke des Fensters ist ferner vorgese
hen, daß der Reinigungskopf durch Vergrößerung des Sensorhubs in
beiden Richtungen (X- und Z-Richtung) so in die Ecke gedrückt
wird, daß die Bürsten des Reinigungskopfes nahe an den Rand der
Scheibe geraten. Dies erfolgt durch Erhöhung der Steuerspannung
beider Achsen. Aus dieser Position in einer Ecke des Fensters
beginnt der eigentliche Reinigungsvorgang.
Nach Erreichen der gegenüberliegenden Ecke, wobei der Reini
gungskopf beispielsweise der vertikalen Kante im Kanten-Folge-
Modus folgte, während der Antrieb der Z-Achse in Kanten-Such-
Modus erfolgte, geht nun der Z-Achsenantrieb in den Kanten-
Folge-Modus über, während die X-Achse so angesteuert wird, daß
der Reinigungskopf um eine vorgegebene Strecke verfahren wird.
Diese Strecke kann in einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung etwa 90% der Reinigungsbreite des Kopfes betragen. Das
Erreichen der Sollposition wird mit Hilfe eines Positionszählers
ermittelt.
Aus dieser Position wird der Z-Antrieb betätigt, wobei sich die
Z-Achse im Kanten-Such-Modus befindet, während die X-Achse
gleichzeitig lagegeregelt wird. Dies erfolgt mit Hilfe eines
Positionszählers, der den zugehörigen Rechner in die Lage ver
setzt, eine Drift auszugleichen. Hierzu wird vorgeschlagen, daß
der Motor mit einem Geber versehen ist, der eine bestimmte
Anzahl von Impulsen (z. B. 512) pro Motorumdrehung erzeugt. Aus
diesen Impulsen ermittelt ein Positionszähler Analogwerte, die
der Rechner schnell verarbeiten kann, der dem Motor daraufhin
die entsprechenden Korrektursignale gibt. Dies bedeutet, daß die
Steuerung in der Praxis winzige Steuersignale abgibt, die zur
Fesselung der vorgegebenen Position des Reinigungskopfes führen.
Die schnelle Reaktion des Motors ist durch die Kombination des
digitalen mit dem analogen System gewährleistet.
Bei Erreichen des gegenüberliegenden Fensterrahmens wird der
Reinigungskopf wieder an den Rand gedrückt und die X-Achse
erneut um 90% der Kopfbreite versetzt, wodurch zeilenweise die
gesamte Fensterfläche gereinigt wird. Schließlich wird nach dem
Reinigen der ganzen Scheibe der Reinigungskopf abgehoben und zum
nächsten Fenster verfahren.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand eines
Zahlenbeispiels beschrieben.
Ein Fenster mit 2 m Höhe und 1,50 m Breite soll gereinigt wer
den. Hierzu wird der Reinigungskopf 0,2 m von der Unterkante und
0,2 m von der linken Seitenkante auf das Fenster aufgesetzt.
Im Kanten-Such-Modus wird die X-Achse mit ca. 50 mm/s verfahren.
Dies entspricht einer Steuerspannung von ca. -1,5 V (minus, da
nach links gefahren wird).
Die Z-Achse wird auf der Position 0,2 m über der Fensterunter
kante gehalten. Falls der Motor durch die üblicherweise vorhan
dene Drift des Reglers wegläuft, wird dies vom steuernden Rech
ner korrigiert und ein Geschwindigkeitssignal in der zu kor
rigierenden Richtung erzeugt. Die Stellungsinformation erhält
der Rechner dabei von dem Positionszähler.
Trifft der Reinigungskopf bei seiner Bewegung auf den Fenster
rand auf, bleibt der Antrieb stehen und geht in den Kanten-
Folge-Modus über. Der Sensor hat sich beim Stillstand ca. 2 mm
bewegt. Zur Sicherstellung der Position wird die Steuerspannung
der X-Achse auf -5 V erhöht, so daß sich eine Sensorposition von
ca. 6 mm einstellt.
Jetzt läuft die Z-Achse im Kanten-Such-Modus an. Die X-Achse
wird so gesteuert, daß der Sensorhub an der Fensterkante kon
stant bleibt. Trifft die Z-Achse auch auf die Fensterkante
bleibt diese stehen.
Beide Achsen befinden sich jetzt im Kanten-Folge-Modus. Durch
Erhöhen der Steuerspannung auf beide Achsen auf ca. -8 V wird
der Reinigungskopf in die Ecke des Fensters gedrückt. Der Hub
des Sensors ist dabei in beiden Achsen bei etwa 10 mm.
Jetzt beginnt der eigentliche Reinigungsvorgang. Die Z-Achse
wird mit einer Spannung von ca. 3 V angesteuert, die den Reini
gungskopf mit ca. 100 mm/s nach oben laufen läßt. Dies bedeutet
auch den Übergang in den Kanten-Such-Modus. Dabei bleibt die X-
Achse im Kanten-Folge-Modus.
Beim Erreichen der Fensteroberkante bleibt die Z-Achse bei einem
Sensorhub von ca. 3 mm wieder stehen. Durch das Erhöhen der
Steuerspannung der Z-Achse auf 8 V wird der Reinigungskopf in
die linke obere Ecke des Fensters gedrückt.
Die X-Achse wird jetzt angesteuert und um 90% der Reinigungs
breite des Kopfes verfahren. Dies erfolgt durch eine Steuer
spannung von ca. +6 V, die auf 0 V reduziert wird, wenn die
Sollposition erreicht ist.
Die Z-Achse läuft wieder nach unten, nachdem eine Steuerspannung
von ca. -6 V angelegt wird. Während des Laufs nach unten sind
beide Achsen im Kanten-Such-Modus, wobei die X-Achse gleichzei
tig lagegeregelt ist. Dies erfolgt mit Hilfe des Positionszäh
lers, der den Rechner in die Lage versetzt, eine etwaige Drift
auszugleichen.
Beim Erreichen der Fensterunterkante und nach Andrücken des
Reinigungskopfes versetzt die X-Achse den Reinigungskopf erneut
um 90% seiner Kopfbreite. Es wird dann wieder nach oben gerei
nigt. Dies erfolgt solange, bis die X-Achse, die ständig im
Kanten-Such-Modus war, auf die rechte Fensterkante trifft. Ist
dies der Fall, erfolgt eine abschließende vertikale Reinigungs
bewegung mit abschließendem Andrücken des Reinigungskopfes in
die rechte untere Ecke des Fensters. Damit ist sichergestellt,
daß die ganze Scheibe gereinigt ist.
Zur Steuerung des Reinigungskopfes wird demnach eine Sensorik
herangezogen, die ermittelt, ob der Reinigungskopf an eine Kante
des Fensters anstößt. Die Sensorik ermittelt die Verschiebung
des Rahmens des Reinigungskopfes, der gegenüber seiner inneren
festen Struktur in X- und Z-Richtung so gelagert ist, daß er um
eine bestimmte Strecke, beispielsweise um ca. 12 mm verschoben
werden kann. Dieser Weg wird von einem redundanten Stellungs
meßsystem, z. B. einem Potentiometer erfaßt und der Steuerelek
tronik zugeführt. Außerdem wird zur Steuerung des Kopfes eine
Positionszähleinrichtung herangezogen, die dann wirksam ist,
wenn sich der Reinigungskopf nicht entlang einer Fensterkante
bewegt.
Nachfolgend wird ein erfindungsgemäßer Manipulator einer automa
tischen Reinigungsvorrichtung mit Bezug auf die Zeichnung näher
beschrieben, mit dem der Reinigungskopf der Vorrichtung nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren gesteuert werden kann. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Stirnansicht des Manipulators und
Fig. 2 eine Seitenansicht der Anordnung gemäß Fig. 1.
Die Figuren zeigen auf weitgehend schematische Weise ein Gestell
1, das an Seilen 2 entlang einer nicht dargestellten Gebäudefas
sade hängt, die über Kranadapter 3 an dem Gestell 1 befestigt
sind. Das Gestell 1 ist mit integrierter Wasseraufbereitungs
anlage und Steuerung versehen, ohne daß dies in den Figuren
dargestellt ist.
Das Gestell 1 ist mit starren Stützbeinen 4 versehen, deren
Enden 5 in nicht dargestellten vertikalen Führungsschienen
geführt sind, die an der Gebäudefassade befestigt oder in diese
eingelassen sind. Die Erfindung ist aber nicht auf eine derartige
Führung beschränkt.
Ein Reinigungskopf 6, der beispielsweise mit Bürsten versehen
sein kann, ist an einer oder zwei pneumatischen Kolben/Zylinder
anordnungen 7 befestigt, mit denen der Reinigungskopf entlang
der Y-Achse (siehe Fig. 2) in Anlage an eine zu reinigende
Fensterscheibe vorgeschoben werden kann. Die Rückwärtsbewegung
erfolgt durch das Eigengewicht des Reinigungskopfes im kraftlo
sen Zustand der pneumatischen Kolben/Zylinderanordnung.
Bei dem Reinigungskopf 6 kann es sich aber beispielsweise auch
um einen Ultraschallreinigungskopf handeln, und anstelle einer
pneumatischen Kolben/Zylinderanordnung kann beispielsweise auch
eine hydraulische Anordnung oder eine geeignete andere Antriebs
anordnung vorgesehen sein.
Der Reinigungskopf 6 und seine Antriebseinrichtung sind an einem
Schlitten 8 befestigt, der auf einer Führungsschiene 9 ver
schieblich sitzt, die in Fig. 1 als Z-Achse bezeichnet ist. Die
Z-Achse 9 ist wiederum von zwei Schlitten 10 gehalten, die
ihrerseits auf zwei horizontal verlaufenden Führungsschienen 11
verschieblich sitzen, die in den Figuren als X-Achse bezeichnet
sind.
An den Enden der Führungsschienen 9 und 11 befinden sich nicht
dargestellte Umlenkrollen, über die jeweils ein Antriebsriemen
verläuft, dessen Enden an dem Schlitten 8 bzw. den Schlitten 10
befestigt sind.
Die Riemen werden von einem Antriebsmotor 12 der Z-Achse bzw.
einem Antriebsmotor 13 der X-Achse angetrieben. Hierdurch wird
der Reinigungskopf 6 nach dem erfindungsgemäßen Steuerverfahren
über eine zu reinigende Fensterscheibe bewegt.
Claims (12)
1. Verfahren zum Reinigen einer Fensterfläche mit einem Reini
gungskopf einer automatischen Reinigungsvorrichtung, wobei der
Reinigungskopf mit einem Gestell verbunden ist, das in horizon
taler Richtung (X-Richtung) und in vertikaler Richtung (Z-Rich
tung) entlang einer Gebäudefassade verfahrbar ist und wobei der
Reinigungskopf gegenüber dem Gestell auf die zu reinigende
Fensterfläche zu und von dieser weg (Y-Richtung) sowie in den
beiden anderen hierzu senkrechten Richtungen (X-Richtung, Z-
Richtung) bewegbar ist, mit folgenden Schritten:
das Gestell wird vor einer Fensterfläche positioniert;
der Reinigungskopf wird in Y-Richtung bis zu der Fensterfläche vorgeschoben;
der Reinigungskopf wird anschließend in einem ersten Kanten- Such-Modus über die Fensterfläche bewegt, bis er auf eine Fen sterkante aufläuft, wobei der Reinigungskopf mit einem Element auf den Fensterrahmen aufläuft, das dabei gegenüber der inneren Struktur des Reinigungskopfes elastisch verschoben wird;
die Größe dieser Verschiebung wird von einer Sensoreinrichtung erfaßt und als Steuersignal verwendet;
daraufhin wird der Reinigungskopf in einem Kanten-Folge-Modus entlang dieser Fensterkante in einem zweiten Kanten-Such-Modus bewegt, bis er in einer Fensterecke auf die zweite Fensterkante aufläuft, wobei wiederum die Größe der elastischen Verschiebung erfaßt und als Steuersignal verwendet wird;
der Reinigungskopf fährt danach zeilenförmig die Fensterfläche ab.
das Gestell wird vor einer Fensterfläche positioniert;
der Reinigungskopf wird in Y-Richtung bis zu der Fensterfläche vorgeschoben;
der Reinigungskopf wird anschließend in einem ersten Kanten- Such-Modus über die Fensterfläche bewegt, bis er auf eine Fen sterkante aufläuft, wobei der Reinigungskopf mit einem Element auf den Fensterrahmen aufläuft, das dabei gegenüber der inneren Struktur des Reinigungskopfes elastisch verschoben wird;
die Größe dieser Verschiebung wird von einer Sensoreinrichtung erfaßt und als Steuersignal verwendet;
daraufhin wird der Reinigungskopf in einem Kanten-Folge-Modus entlang dieser Fensterkante in einem zweiten Kanten-Such-Modus bewegt, bis er in einer Fensterecke auf die zweite Fensterkante aufläuft, wobei wiederum die Größe der elastischen Verschiebung erfaßt und als Steuersignal verwendet wird;
der Reinigungskopf fährt danach zeilenförmig die Fensterfläche ab.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung im Kanten-
Such-Modus dem zugehörigen Motor eine Sollgeschwindigkeit vor
gibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß im Kanten-Such-Modus eine Achse (X-
oder Z-Achse) mit einer Sollgeschwindigkeit angesteuert und die
andere Achse auf einer festen Position gehalten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Auftreffen des Reinigungskopfes
auf die Fensterkante der Rahmen des Reinigungskopfes gegenüber
der inneren Struktur des Reinigungskopfes elastisch verschoben
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sollgeschwindigkeit des Reini
gungskopfs in Abhängigkeit von der durch den Sensorhub erfaßten
Verschiebung bis auf Null verringert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungskopf den Kanten-Folge-
Modus bei einer durch den Rechner vorgegebenen Rahmenverschie
bung bzw. dadurch festgelegten Sensorhub ausführt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungskopf bei der Bewegung
ohne Kantenberührung lagegeregelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Lageregelung die von einem
Impulsgeber des zugehörigen Motors pro Umdrehung abgegebenen
digitalen Impulse von einem Positionszähler verarbeitet und
bevorzugt als analoge Positionsangabe an die Steuereinrichtung
abgegeben werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Erreichen einer Fensterkante der
Reinigungskopf durch Erhöhen der Steuerspannung des zugehörigen
Motors weiter an den Rand gedrückt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zustellbewegung (Y-Richtung) des
Reinigungskopfs zur Fensterfläche kraftgesteuert erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückwärtsbewegung (Y-Richtung)
in die Ausgangsstellung durch Schwerkraft erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückwärtsbewegung (Y-Richtung)
in die Ausgangsstellung durch Federkraft erfolgt.
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