DE19715113A1 - Verfahren zur Phasenkorrektur von Kernresonanzsignalen - Google Patents

Verfahren zur Phasenkorrektur von Kernresonanzsignalen

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Description

Beim sogenannten Echo Planar Imaging (EPI)-Verfahren werden in der Auslesephase durch fortlaufenden Wechsel der Polarität eines Auslesegradienten Kernresonanzsignale als Gradienten­ echos in schneller Folge erzeugt. Aufgrund der wechselnden Polarität des Auslesegradienten müssen die aus den Kernreso­ nanzsignalen gewonnenen Abtastwerte in eine Rohdatenmatrix derart einsortiert werden, daß die Einsortierrichtung von Zeile zu Zeile der Rohdatenmatrix wechselt. Wenn sich hierbei von Zeile zu Zeile auch nur geringfügige Abweichungen erge­ ben, führt dies zu sogenannten N/2-Geistern, d. h. bei einer Bildmatrix von N×N-Punkten wird das eigentliche Bild um N/2 verschoben in positiver und negativer Richtung bezüglich der Bildmatrixmitte nochmals abgebildet, und zwar im allgemeinen mit verschiedener Intensität.
Um dieses Problem zu lösen, sind mehrere Verfahren bekannt. In der US-Patentschrift 5 138 259 ist ein Verfahren beschrie­ ben, bei dem vor der eigentlichen Messung ein Justierscan durchgeführt wird. Dieser Justierscan unterscheidet sich von der Messung nur dadurch, daß er ohne Phasencodierung durchge­ führt wird. Es wird jedoch eine vollständige Korrekturdaten­ matrix gewonnen, aus der verschiedene Unvollkommenheiten des Meßsystems bestimmt und Korrekturdaten für die eigentliche Messung berechnet werden können. Mit diesen Verfahren wird allerdings die gesamte Meßzeit deutlich verlängert.
Aus den US-Patentschriften 4 644 279 und 4 970 457 ist es be­ kannt, vor der eigentlichen Messung ein Kernresonanzsignal zu gewinnen, bei dem mindestens einer der Magnetfeldgradienten ausgeschaltet ist und dieses Kernresonanzsignal zur Bestim­ mung des Grundmagnetfeldes heranzuziehen. Damit können Bild­ störungen, die durch Änderungen des Grundmagnetfeldes hervor­ gerufen werden, beseitigt werden.
Weiterhin ist es aus den Proceedings of the Society of Magne­ tic Resonance in Medicine, Vol. 3, 12th Annual Scientific Mee­ ting, 14.-20. August, 1993, Seite 1239 bekannt, in der Mitte des k-Raums einen Phasencodierpuls wegzulassen. Damit erhält man zwei in unterschiedlicher Richtung des k-Raums gewonnene Zeilen, die als Referenzwerte verwendet werden. Nach einer Fouriertransformation werden aus den Referenzzeilen in einem zweistufigen Verfahren relative Zeitverschiebungen bestimmt. Aufgrund der so gewonnenen Korrekturdaten werden die Bildda­ ten korrigiert. Das Verfahren zur Gewinnung der Korrek­ turdaten ist jedoch recht aufwendig und durch das Weglassen eines Phasencodierschritts entsteht eine Diskontinuität bei der Datenerfassung, die sich negativ auf die Bildqualität auswirken kann.
Aus IEEE Transactions on Medical Imaging, Vol. MI-6, No. 1, March 1987, S. 32-36, ist eine Phasenkorrekturmethode be­ kannt, die aber nicht auf das eingangs erläuterte Problem beim EPI-Verfahren bezogen ist. Dabei werden Phasenfehler er­ ster Ordnung durch Autokorrelation der komplexen Phasenver­ zerrungen der Bilddaten abgeschätzt, während ein Korrektur­ faktor nullter Ordnung aus dem Histogramm der Phasenvertei­ lung des bezüglich der ersten Ordnung korrigierten Bildes ge­ wonnen wird.
Aus der US Patentschrift 5 581 184 ist eine Pulssequenz be­ kannt, bei der Kernresonanzsignale unter Auslesegradienten mit alternierenden Vorzeichen gewonnen werden. Dabei wird un­ ter einem positiven und einem negativen Teilpuls des Auslese­ gradienten jeweils ein Navigatorecho (S1⁺, S2⁻) ohne Phasenco­ dierung gemessen. Auf der der Basis dieser beiden Naviga­ torechos werden dann Korrekturdaten erstellt. Es hat sich je­ doch gezeigt, daß dieses bekannte Verfahren nur zu unvollkom­ menen Korrekturdaten führt, d. h., daß N/2-Geister nicht voll­ ständig beseitigt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Phasenkorrek­ tur von Kernresonanzsignalen mit verbesserten Korrekturdaten auszugestalten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Fig. 1 bis 14 näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 bis 5 eine bekannte Pulssequenz nach dem EPI-Verfah­ ren zur Erläuterung der Problemstellung,
Fig. 6 die bekannte Einsortierung von Meßdaten in eine Rohdatenmatrix beim EPI-Verfahren,
Fig. 7 die Abbildung von N/2-Geistern, wie sie beim Stand der Technik auftritt,
Fig. 8 die Gewinnung von Korrekturdaten als Ausfüh­ rungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 9 bis 13 eine Pulssequenz mit Referenzechos als Ausfüh­ rungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 14 ein Flußdiagramm als Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Die Grundzüge des EPI-Verfahrens werden im folgenden anhand der Pulsdiagramme nach den Fig. 1 bis 5 beschrieben. Eine ge­ nauere Beschreibung des EPI-Verfahrens findet sich in der US-4,165,479.
Unter der Einwirkung eines Schichtselektionsgradienten GS wird ein Hochfrequenzpuls RF eingestrahlt, der aufgrund des Schichtselektionsgradienten GS nur eine ausgewählte Schicht des Untersuchungsobjektes anregt. Nach der Anregung werden Vorphasiergradienten GRV in Ausleserichtung und GPV in Pha­ sencodierrichtung eingeschaltet. Anschließend wird ein Ausle­ segradient GR mit Einzelpulsen alternierender Polarität ein­ geschaltet. Durch die alternierende Polarität wird das ent­ stehende Kernresonanzsignal jedesmal dephasiert und dann wie­ der rephasiert, so daß der in Fig. 5 dargestellte Signalver­ lauf S entsteht.
Während der Auslesephase wird ferner ein Phasencodiergradient GP in Form von Einzelimpulsen zwischen den einzelnen Signalen S eingeschaltet. Der Phasencodiergradient bewirkt eine Pha­ sencodierung, die durch die Einzelpulse schrittweise fortge­ schaltet wird. Die Auslesegradienten GR, die Phasencodiergra­ dienten GP und der Schichtselektionsgradient GS stehen senk­ recht aufeinander.
Die für die Bilderzeugung notwendige Information über die räumliche Herkunft der Signalbeiträge ist in Phasenfaktoren codiert. Zur Bildgewinnung werden die gewonnenen Kernreso­ nanzsignale S als komplexe Größen durch phasenempfindliche Demodulation gemessen. Die gewonnenen analogen Kernresonanz­ signale werden in einem Zeitraster abgetastet, die Abtastwer­ te werden digitalisiert und je Einzelpuls des Auslesegradien­ ten GR in eine Zeile einer in Fig. 6 dargestellten Rohdatenma­ trix M eingetragen. Unter jedem Einzelpuls des Auslesegra­ dienten GR werden N komplexe Werte ausgelesen. Diese werden in eine Zeile der Rohdatenmatrix M einsortiert. Dabei be­ zeichnet i einen Zeilenindex, j einen Spaltenindex. Nach je­ der Anregung folgen N Einzelpulse des Auslesegradienten GRO, so daß die Rohdatenmatrix M N Zeilen enthält. Insgesamt liegt eine N×N-Rohdatenmatrix vor. Diese Rohdatenmatrix stellt ei­ nen sogenannten k-Raum dar, wobei folgende Definitionen gel­ ten:
γ = gyromagnetisches Verhältnis
GR(t') = Momentanwert des Auslesegradienten GR
GP(t') = Momentanwert des Phasencodiergradienten GP.
Da die einzelnen Kernresonanzsignale unter alternierender Po­ larität des Auslösegradienten GR ausgelesen werden, müssen die Meßwerte ebenfalls alternierend mit steigenden j-(Spal­ tenindex-)-werten und in der nächsten Zeile mit fallenden j-Werten in die Rohdatenmatrix M eingefügt werden. In Fig. 6 ist die Richtung der Eintragung der abgetasteten und digitali­ sierten Kernresonanzsignale S1 und S2 eingezeichnet.
Aus der Rohdatenmatrix M oder - anders ausgedrückt - aus dem K-Raum kann man ein Bild gewinnen, indem man den Zusammenhang über eine zweidimensionale Fouriertransformation ausnutzt:
wobei in diesem Fall die Ortskoordinate x in Richtung des Auslesegradienten GR, die Ortskoordinate y in Richtung des Phasencodiergradienten GP liegt und ρ(x, y) die Kernspindichte am Ort x, y ist.
Wie bereits eingangs erwähnt, sind EPI-Bilder aufgrund der alternierenden Einsortierung der Meßdaten anfällig für N/2-Gei­ ster. Eine Ursache hierfür kann z. B. darin liegen, daß das Abtastraster nicht auf die Mitte der Auslesegradientenpulse GR justiert ist oder allgemeiner gesagt, daß das Gradienten­ raster und das Abtastraster für die Kernresonanzsignale ge­ geneinander verschoben sind. In Fig. 3 ist eine derartige Verschiebung des Gradientenrasters durch einen Pfeil ange­ deutet. In Fig. 6 ist schematisch die Position zweier Kern­ resonanzsignale S1 und S2 bei einer derartigen Verschiebung dargestellt. Durch die Verschiebung des Gradientenrasters in der in Fig. 3 dargestellten Richtung verschieben sich die Signalmaxima in jeder k-Raum-Zeile. Wegen der alternierenden Einsortierung der Meßwerte führt dies - wie in Fig. 6 darge­ stellt - dazu, daß beispielsweise die Kernresonanzsignale S1 und S2 in der Rohdatenmatrix M nicht mehr untereinander lie­ gen. Allgemein gesagt alternieren die Maxima-Positionen der Kernresonanzsignale von Zeile zu Zeile der Rohdatenmatrix M. Es sei bemerkt, daß bei Pulssequenzen mit nicht vorzeichen­ alternierenden Auslesegradienten die Kernresonanzsignal-Maxima in der Rohdatenmatrix M auch dann untereinander ste­ hen, wenn das Gradientenzeitraster gegenüber dem Abtastzeit­ raster verschoben ist. Dies rührt daher, daß in diesem Fall alle Abtastwerte von derselben Seite der Rohdatenmatrix be­ ginnend einsortiert werden.
Bei EPI-Sequenzen liegt die Abtastzeit für einen Abtastwert des Kernresonanzsignals typischerweise bei 0,5 bis 4 µs. Es hat sich herausgestellt, daß Zeitverschiebungen zwischen dem Gradientenzeitraster und dem Abtastzeitraster kleiner als 1/20 dieser Abtastzeit sein müssen, damit N/2-Geister ver­ mieden werden. Ansonsten führt eine Verschiebung zu N/2-Gei­ stern, wie sie beispielhaft in Fig. 7 dargestellt sind. Ein Objekt A wird dabei nach oben und unten jeweils um die halbe Zeilenzahl der gesamten Bildmatrix verschoben, so daß die Geister-Bilder A' und A'' entstehen. Wesentlich zum Auftreten dieses Problems kann die bei der Signalaufbereitung stets eingesetzte analoge Tiefpaßfilterung beitragen. Jedes Filter weist eine endliche Signalverzögerungszeit auf, die umso län­ ger ist, je steiler das Filter im Frequenzbereich ist. We­ sentlich dabei ist, daß das Eingangssignal als Folge des Kau­ salitätsprinzips in positiver Zeitrichtung verzerrt wird. Da­ mit tritt also eine Signalverschiebung mit den oben darge­ stellten Konsequenzen der N/2-Geister auf.
Die erläuterte Signalverschiebung führt nach der Fourier-Trans­ formation in Zeilenrichtung zu einem linearen Phasengang des Signals. Ferner kann auch noch ein konstanter Phasenfeh­ ler auftreten, beispielsweise bei einer Drift des Grundma­ gnetfelds. Ein derartiger Drift kann beispielsweise durch Wirbelströme verursacht werden. Insgesamt ergibt sich damit nach der Fourier-Transformation der Rohdatenmatrix in Zeilen­ richtung ein von der Spaltennummer i abhängiger Phasengang:
ϕ(i) = ϕ0 + i.Δϕ1.
In der bereits eingangs genannten US-Patentschrift 5 581 184 wurde ein Verfahren vorgeschlagen, mit dem sowohl der kon­ stante als auch der lineare Term des Phasengangs eliminiert wird.
Die Ermittlung von Korrekturdaten wird jedoch bei diesem be­ kannten Verfahren nur unvollkommen durchgeführt. Dies wird im Folgenden anhand der Fig. 8 demonstriert. Fig. 8 zeigt einen Pulszug des Auslesegradienten GR, der der eigentlichen Bild­ messung vorangestellt ist. Gemäß dem oben genannten Stand der Technik werden zwei Referenzechos in Form eines Kernresonanz­ signals S1⁺ unter einem positiven Teilpuls des Auslesegra­ dienten GR und eines Kernresonanzsignals S2⁻ unter einem ne­ gativen Teilpuls des Auslesegradienten GR gewonnen. Beide Re­ ferenzechos, also die Kernresonanzsignale S1⁺ und S2⁻, werden ohne Einwirken eines Phasencodiergradienten gewonnen.
In der vorgenannten Patentschrift wird nun davon ausgegangen, daß die Phasenunterschiede zwischen den beiden unter negati­ ven bzw. positiven Teilpulsen gewonnenen Kernresonanzsignalen die Phasenfehler repräsentieren, die letztlich zu den ein­ gangs erläuterten N/2-Geistern führen. Bei dieser Überlegung wurde jedoch folgender Effekt außer Acht gelassen:
Die beiden Referenzechos S1⁺ und S2⁻ besitzen unvermeidlich verschiedene Echozeiten, d. h. die Echozeit TE1 des Referen­ zechos S1⁺ ist kleiner als die Echozeit TE2 des Referenzechos S2⁻. Stimmt die lokale Spinpräzisionsfrequenz im Objekt um den Betrag Δω nicht mit der am MR-Gerät eingestellten Fre­ quenz überein, führt dies zu einer Phasendifferenz
Δϕ = Δω.ΔTE
zwischen den beiden Referenzechos, die von den an sich zu korrigierenden Phasendifferenzen anderen Ursprungs nicht zu unterscheiden sind. Der Anstieg der Phasen Δϕ aufgrund von Offresonanzeffekten ist in Fig. 8 gestrichelt eingezeichnet.
Wenn man beispielsweise fordert, daß der N/2-Geist eine rela­ tive Stärke von < 1 : 40 besitzen soll, d. h. Δϕ < arctan 1/40 = 3° ist, wobei ΔTE = 600 µsec und B0 = 1,5 Tesla, kommt man zu ei­ ner in der Praxis kaum erreichbaren Anforderung an die Feld­ homogenität von ± 0,2 ppm.
Der Offresonanzeffekt führt bei der EPI-Pulssequenz zu einer Verschiebung des Bildes in Phasencodierrichtung, er verur­ sacht jedoch keine N/2-Geister. Wenn man nun die Phasenent­ wicklung durch den Offresonanzeffekt, wie beim Stand der Technik bei der Bestimmung der Referenzechos des S1⁺ und S2⁻ mit einfließen läßt, so werden damit gerade wieder N/2-Gei­ ster eingeführt.
Entsprechend einem Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 8 wird dies nun dadurch vermieden, daß man ein drittes Referenzecho S3⁺ mißt, das wie das erste Referenzecho S1⁺ un­ ter einem positiven Teilpuls des Auslegegradienten GR gemes­ sen wird. Durch geeignete Interpolation des ersten Referen­ zechos S1⁺ und des dritten Referenzechos S3⁺ kann man nun ein Interpolationsecho S2⁺ ermitteln, das einem unter einem posi­ tiven Teilimpuls gewonnenen Referenzecho S2⁺ zum Meßzeitpunkt des zweiten Referenzechos S2⁻ entspricht. Mit anderen Worten erhält man also zu einem einheitlichen Echozeitpunkt TE2 Refe­ renzechos sowohl für einen negativen als auch für einen posi­ tiven Teilpuls, wobei das Referenzecho S2⁻ für den negativen Teilpuls tatsächlich gemessen, das Referenzecho S2⁺ für einen fiktiven positiven Teilpuls zum Zeitpunkt TE2 als Interpola­ tionsecho rechnerisch ermittelt wird. Da beide Referenzechos (fiktiv) zum selben Echozeitpunkt TE2 anfallen, entfällt das Problem, daß die Messung durch Offresonanzeffekte verfälscht wird.
Unter der Annahme, daß der T2*-Relaxationseinfluß während der Messung der drei Navigatorechos zu vernachlässigen ist:
TE3 - TE2 = ΔTE23 << T2*
TE2 - TE1 = ΔTE12 << T2*
erhält man das gesuchte Interpolationsecho S2⁺ näherungsweise durch:
dabei sind TE1, TE2 und TE3 die Echozeitpunkte der Referenz­ echos S1⁺, S2⁻ bzw. S3⁺. Bei symmetrischem Gradienten-Zeitver­ lauf vereinfacht sich diese Interpolation zum komplexen ar­ rithmetischen Mittel:
Eine komplette EPI-Pulssequenz mit vorangestellter Korrektur­ messung ist in den Fig. 9 bis 13 dargestellt. Dabei werden in einer Zeitspanne TN vor der eigentlichen Messung die Refe­ renzechos S1⁺, S2⁻ und S3⁺ entsprechend Fig. 8 ermittelt. Für die nachfolgende Korrektur werden jedoch nun nicht die Refe­ renzechos S1⁺ und S2⁻, sondern das Referenzecho S2⁻ und das durch Interpolation ermittelte Referenzecho S2⁺ verwendet.
Die weitere Korrektur läuft wie in der oben genannten Patent­ schrift 5 581 184 beschrieben ab, d. h. die Referenzechos S2⁺, S2⁻ werden, wie alle Kernresonanzsignale, mit einem pha­ senempfindlichen Demodulator demoduliert und als komplexe Größen abgetastet und digitalisiert. Hierbei erhält man je­ doch keine vollständige Matrix, da keine Phasencodierschritte durchgeführt wurden, sondern jeweils nur eine Daten-Zeile für die Referenzechos S2⁺ und S2⁻. Nach einer Fourier-Transforma­ tion wäre bei exakter Zentrierung der Referenzechos S2⁺, S2⁻ im Gradientenraster das Ergebnis jeweils rein reell, d. h., es läge kein Phasengang vor. Eine mangelnde Zentrierung führt jedoch zu einem linearen Phasengang, der aufgrund folgender Autokorrelationsfunktionen ermittelt werden kann:
Dabei sind S2j⁺, S2j⁻ jeweils die einzelnen fouriertransfor­ mierten komplexen Abtastwerte, der Stern (*) stellt die kon­ jugiert komplexe Größe dar, R⁺ bzw. R⁻ den in diesem Zusam­ menhang nicht interessierenden Betrag der Funktion und Δϕ1⁺ den Phasengang im positiven Referenzecho S2⁺ und Δϕ1⁻ den Phasengang des negativen Referenzechos S2⁻. Damit erhält man also den linearen Phasengang des Signals, und zwar getrennt für Echos unter positiven und negativen Gradienten des Ausle­ segradienten GR. Es kann davon ausgegangen werden, daß dieser Phasengang für alle nachfolgenden, zur Bildgewinnung verwen­ deten Signale gleich ist und somit deren Phasengang korri­ giert werden kann.
Beim dargestellten Verfahren zur Bestimmung des Phasengangs erfolgt aufgrund der Summenbildung der Abtastwerte eine Mit­ telung über das Objekt, so daß man zuverlässige Werte erhält. Da nur aus dem Objektbereich Signal kommt, wird bei der Mit­ telung praktisch nur der relevante Objektbereich berücksich­ tigt.
Mit Hilfe der so gewonnenen Phasengänge für positive und ne­ gative Pulse des Auslesegradienten kann nun eine Korrektur der Bildsignale durchgeführt werden, wobei die Korrektur wie­ der an den in Zeilenrichtung fouriertransformierten Werten der Rohdatenmatrix vorgenommen wird. Diese Werte werden im folgenden mit Hij, die entsprechenden korrigierten Werte mit Hij, bezeichnet. Die korrigierten Werte Hij, müssen für Si­ gnale unter positiven und negativen Pulsen des Auslesegra­ dienten GR, also gerade und ungerade Zeilennummern i geson­ dert betrachtet werden:
Wie bereits erwähnt, gibt es nicht nur einen linearen Phasen­ fehler Δϕ1, sondern auch einen konstanten Phasenfehler ϕ0. Auch dieser konstante Phasenfehler ϕ0 kann aus den Referenz­ echos S2⁺, S2⁻ ermittelt werden. Dazu wird zunächst der li­ neare Phasengang der Referenzechos selbst mit Hilfe der be­ reits gewonnenen Werte Δϕ1⁺, Δϕ1⁻ korrigiert, wobei die kor­ rigierten, in Zeilenrichtung fouriertransformierten Werte mit S2j⁺' bzw. S2j⁻' bezeichnet werden:
Aus den obengenannten Werten für S2⁺'j, S2⁻'j kann nun mit folgender Kreuzkorrelation die Phasendifferenz ϕ0 zwischen den beiden Echos, und zwar Pixel für Pixel der Matrix berech­ net werden.
Mit dem so gewonnen, ebenfalls über das Objekt gemittelten Wert der konstanten Phasenverschiebung ϕ0 können nun wiederum die in Zeilenrichtung fouriertransformierten Bildsignale kor­ rigiert werden, wobei hier nur eine Korrektur der ungeraden Echos erforderlich ist:
Hij'' = Hij'.e i = 1(2) N-1
In Fig. 14 ist der gesamte Korrekturvorgang nochmals anhand eines Flußdiagrammes dargestellt. Zunächst werden Referenz­ echos und Bildechos (Bildsignale) gewonnen. Sowohl für die Referenzechos als auch für die Bildechos erfolgt eine Fou­ rier-Transformation in Zeilenrichtung. Dann wird mit Hilfe einer Autokorrelationsfunktion für beide Referenzechos je­ weils ein linearer Phasengang bestimmt, mit dessen Hilfe die in Zeilenrichtung fouriertransformierten Bildechos korrigiert werden. Ferner werden mit dem ermittelten Wert des linearen Phasengangs auch die Referenzechos selbst korrigiert. Durch Kreuzkorrelation der korrigierten Referenzechos erhält man eine Korrekturgröße ϕ0 für den konstanten Phasengang. Eine entsprechende Korrektur wird auf die Bilddaten angewandt. Ein Bild erhält man schließlich durch Fourier-Transformation der korrigierten Matrix in Spaltenrichtung.
Mit dem obengenannten Verfahren kann man eine Phasenkorrektur von Kernresonanzsignalen in EPI-Sequenzen sowohl bezüglich eines konstanten als auch bezüglich eines linearen Terms mit geringem Aufwand, insbesondere geringem Zeit- und Rechenauf­ wand, durchführen. Aufgrund der Mittelung der für die Korrek­ tur herangezogenen Meßwerte funktioniert die Korrektur zuver­ lässig und genau. Aus den erläuterten Gründen werden die auf­ grund der Referenzechos gewonnenen Korrekturdaten nicht durch Offresonanz-Effekte verfälscht.

Claims (3)

1. Verfahren zur Phasenkorrektur von Kernresonanzsignalen, wobei Bild-Echos unter Auslesegradienten wechselnden Vorzei­ chens gewonnen und zeilenweise in eine Rohdatenmatrix (R) eingetragen werden, mit folgenden Schritten:
  • - unter mindestens einem Puls erster Polarität des Auslese­ gradienten (GR) wird mindestens ein Referenzecho (S⁺) er­ ster Art unter mindestens zwei Pulsen zweiter Polarität des Auslesgradienten (GR) werden mindestens zwei Referenzechos (S⁻) zweiter Art gewonnen, wobei die Referenzechos (S⁺, S⁻) dieselbe Phasencodierung aufweisen,
  • - aus mindestens zwei Referenzechos (S1⁺, S3⁺) der zweiten Art wird durch Interpolation mindestens ein Interpolati­ onsecho (S2⁺) für den Abtastzeitpunkt mindestens eines Refe­ renzechos (S2⁻) der ersten Art ermittelt,
  • - aus einem Vergleich zwischen Interpolationsechos (S2⁺) und zeitlich zugeordneten Referenzechos (S2⁻) der ersten Art wird ein Korrekturdatensatz ermittelt,
  • - aufgrund des Korrekturdatensatzes werden die Bildechos kor­ rigiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei bei einem Auslesegradien­ ten mit Pulsen alternierender Polarität ein Interpolationsecho (S2⁺) durch Interpolation von Referenzechos (S1⁺, S3⁺) unter dem ersten und dem dritten Puls, und ein Referenzecho (S2⁻) unter dem zweiten Puls des Auslesegradienten gewonnen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei das Interpolationsecho nach folgender Formel ermittelt wird:
wobei gilt:
S1⁺ = Referenzecho unter dem ersten Puls
S2⁻ = Referenzecho unter dem zweiten Puls
S3⁺ = Referenzecho unter dem dritten Puls
S2⁺ = Interpolationsecho
TE1, TE2, TE3 = Echozeiten der Referenzechos unter dem ersten, zweiten bzw. dritten Puls.
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