DE19714563C1 - Überbrückungskupplung mit Reibbelägen mit Vertiefungen - Google Patents
Überbrückungskupplung mit Reibbelägen mit VertiefungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen hydrodynamischen Drehmomentwandler gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Durch die DE 44 32 624 A1 ist eine Überbrückungskupplung an einem hydrody
namischen Wandler bekannt, die einen über Reibbeläge mit dem Wandlergehäuse
verbindbaren, in Achsrichtung auslenkbaren Kolben umfaßt, wobei im Reibbelag
zumindest eine Vertiefung zum Durchfluß von Hydraulikflüssigkeit aus dem
Wandlerkreis vorgesehen ist.
Derartige Vertiefungen in einem Reibbelag können beispielsweise dadurch erzeugt
werden, daß das Reibmaterial an den Stellen, an denen die Vertiefung entstehen
soll, durch ein mechanisches, thermisches oder chemisches Bearbeitungsverfah
ren entfernt wird, und zwar mit beliebiger Tiefe, so auch mit der Reibbelagdicke
entsprechender Tiefe. Hierzu wird eine Schablone auf die Reibfläche eines Reib
belags aufgesetzt, die lediglich diejenigen Stellen nicht überdeckt, an denen Ver
tiefungen ausgebildet werden sollen. Diese Stellen werden anschließend dem
mechanischen, physikalischen oder chemischen Bearbeitungsverfahren zur Ent
fernung von Material ausgesetzt. Bei dieser Art der Materialentfernung zur Bil
dung der Vertiefungen verbleiben im Übergangsbereich der Vertiefungen Material
reste, die bei ausgerücktem Kolben und somit vom Wandlergehäuse getrenntem
Reibbelag für einen bereichsweisen Kontakt mit einer Gegenreibfläche, beispiels
weise am Wandlergehäuse, sorgen und dadurch ein unerwünschtes Schleppmo
ment erzeugen. Hierdurch wird der Wirkungsgrad des Wandlers in unerwünschter
Weise verschlechtert. Außerdem entsteht Reibungswärme.
Derartige Vertiefungen sind ebenfalls durch reines Prägen in den Reibbelag her
stellbar. Dadurch entstehen zwar keine Materialreste, die ein unerwünschtes
Schleppmoment erzeugen, aber die Tiefe der Vertiefungen ist begrenzt auf einen
Bruchteil der Reibbelagdicke. Die Vertiefungen können demnach nur einen gerin
gen Volumenstrom an Wandlerflüssigkeit durchfließen lassen, die Kühlwirkung ist
entsprechend gering.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Vertiefungen größerer Tiefe in einem
Reibbelag derart auszubilden, daß bei ausgerücktem Kolben ein Schleppmoment
verhinderbar ist.
Diese Aufgabe wird entsprechend dem Kennzeichenteil des Anspruchs 1 gelöst.
Es wird hierdurch die Möglichkeit geschaffen, ein Werkzeug, das beispielsweise
als Schablone ausgebildet ist und für die Herstellung von Vertiefungen auf den
Reibbelag gelegt wird, um all diejenigen Stellen, an denen keine Vertiefung ent
stehen soll, abzudecken, so daß nur diese Stellen frei bleiben, die einem materia
lentfernenden Bearbeitungsverfahren ausgesetzt werden sollen, gleichzeitig als
Prägewerkzeug auszubilden, durch welches die Randbereiche der durch die
Schablone freigehaltenen Stellen mittels einer Anprägung einer Materialverdich
tung unterzogen werden. Die erfindungsgemäße Maßnahme wird also bereits al
lein durch Aufsetzen der für die Entfernung von Material an den betreffenden
Stellen des Reibbelags erforderlichen Schablone hergestellt, so daß für die An
prägungen kein zusätzlicher Arbeitsgang benötigt wird. Durch entsprechende
Anwendung des materialentfernenden Bearbeitungsverfahrens kann sodann an
den besagten Stellen Material in vorbestimmbarer Tiefe entfernt werden, wobei
sogar die Möglichkeit besteht, das Material bis auf den Grund des Reibbelags,
mithin also bis auf dessen Trägerschicht abzutragen und dadurch eine maximale
Tiefe zu erzielen. Es ist klar, daß die in der Schablone vorgesehenen Aussparun
gen zur Herstellung der Vertiefungen schmäler als die Bereiche sind, an denen die
zur Ausbildung der Anprägungen erforderlichen Vorsprünge angeordnet sind,
damit bei Durchführung des materialentfernenden Bearbeitungsverfahrens nicht
gleichzeitig auch die Anprägungen im Reibbelag mitentfernt werden.
Selbstverständlich kann die Ausbildung der Anprägungen durch Materialverdich
tung auch vor oder nach dem materialentfernenden Verfahren angewendet wer
den, jedoch kommt dann außer dem zusätzlichen Herstellungsschritt auch noch
das Problem hinzu, daß möglicherweise das Prägewerkzeug nicht exakt mit der in
der Schablone für das materialentfernende Bearbeitungsverfahren vorgesehenen
Ausnehmung deckungsgleich ist, was Toleranzprobleme zur Folge haben könnte.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 die obere Hälfte eine Längsschnittes durch die mit zwei Reibbelägen aus
gebildete Überbrückungskupplung an einem hydrodynamischen Wandler;
Fig. 2 einen Reibbelag aus der Ansicht A der Fig. 1 zur Darstellung von Vertie
fungen in demselben;
Fig. 3 Vorrichtung zur Herstellung der Vertiefungen mit Anprägungen in deren
Randbereich.
In Fig. 1 ist derjenige Bereich eines hydrodynamischen Drehmomentwandlers
herausgezeichnet, in dem Reibbeläge zur Übertragung eines Drehmomentes vom
Wandlergehäuse sowie von einem Kolben der Überbrückungskupplung auf eine
Abtriebswelle vorgesehen sind. Es wurde hierbei darauf verzichtet, den Drehmo
mentwandler als Ganzes darzustellen und zu beschreiben, weil derartige
Drehmomentwandler aus dem Stand der Technik bekannt sind, beispielsweise
aus der DE 41 21 586 A1.
Die in Fig. 1 gezeigte Überbrückungskupplung 1 weist einen Kolben 2 auf, der an
seiner dem Wandlergehäuse 3 zugewandten Seite im radial äußeren Bereich zur
Inanlagebringung eines Reibbelags 4 ebenflächig ausgebildet ist. Zwischen die
sem Reibbelag und einem weiteren Reibbelag 5, der an einem ebenfalls ebenflä
chigen Bereich des Wandlergehäuses 3 zur Anlage bringbar ist, hängt eine Lamel
le 6, die drehfest, aber axial verschiebbar an einem Lamellenmitnehmer 7 aufge
nommen ist, der seinerseits am Turbinenrad 8 befestigt ist. Die Reibbeläge 4, 5
sind an der Lamelle 6 befestigt.
Der Kolben 2 ist im radial inneren Bereich über eine Feder 10 mit einer Halte
rung 11 verbunden, die auf einem Ansatz eines gehäusefesten Zapfens 12 ver
stemmt ist. Der Kolben 2 wird unter der Wirkung des durch den Wandler zuge
führten Hydraulikmittels, wie beispielsweise Öl, über die Reibbeläge 4 und 5 so
wie die Lamelle 6 mit dem Wandlergehäuse 3 in Anlage gehalten, sofern nicht
durch Umsteuerung in aus der DE 41 21 586 A1 bekannter Weise eine zwischen
dem Wandlergehäuse 3 und dem Kolben 2 verbleibende Kammer 18 mit einem
Druck beaufschlagt wird, der höher als derjenige an der vom Wandlergehäuse 3
abgewandten Seite des Kolbens 2 ist. In Abhängigkeit von den Druckver
hältnissen auf den beiden Seiten des Kolbens 2 steht dieser entweder in reib
schlüssiger Verbindung mit dem Wandlergehäuse 3, so daß über die Reib
beläge 4, 5 und die Lamelle 6 sowie den Lamellenmitnehmer 7 eine Drehung des
Wandlergehäuses 3 auf das Turbinenrad 8 und von diesem über die Turbinen
nabe 13 auf eine Abtriebswelle 14 übertragen wird, die über eine Verzahnung 32
drehfest in der Turbinennabe 13 aufgenommen ist. Durch Umsteuerung kann der
Kolben 2 von der Lamelle 6 und damit vom Wandlergehäuse 3 getrennt werden,
so daß die Antriebsbewegung des Wandlergehäuses 3 über das Pumpenrad 15
mit Schlupf auf das Turbinenrad 8 geleitet wird und von dort über die Turbi
nennabe 13 auf die Abtriebswelle 14 gelangt.
Der Kolben 2 ist ohne einen Torsionsschwingungsdämpfer ausgebildet. Es kann
daher erforderlich sein, die Anpreßkraft des Kolbens gegenüber der Lamelle 6 und
dem Wandlergehäuse 3 so zu steuern, daß, sofern Drehstöße über das Letztge
nannte eingeleitet werden, Schlupf zwischen den Reibbelägen 4, 5 und der Lamel
le 6 entstehen kann. Dem Vorteil einer Schwingungsdämpfung mittels der Rei
bung steht allerdings ein erhöhter Kühlungsbedarf der Wandlerbauteile, wie
Wandlergehäuse 3, Lamelle 6 und Kolben 2 entgegen. Aus diesem Grund ist vor
gesehen, durch den Wandler zugeführtes Öl radial außen an den Reibbelägen 4, 5
in Vertiefungen 17, die in Fig. 2 gezeigt sind, einzuleiten und, nach Durchströ
mung der Vertiefungen 17, an den radialen Innenseiten der Reibbeläge 4, 5 her
auszuführen und über die Kammer 18 zwischen dem Wandlergehäuse 3 und dem
Kolben 2 sowie über nach radial innen zur Drehachse 19 führende Bohrungen 20
ins Drehzentrum des Drehmomentwandlers zu leiten, wo es durch eine Längsboh
rung 21 in der Abtriebswelle 14 in einen Ölvorrat zurückströmen kann.
Um eine möglichst optimale Kühlwirkung im Bereich der Reibbeläge zu erzielen,
wird erfindungsgemäß ein Verlauf für die Vertiefungen 17 vorgeschlagen, wie er
beispielsweise für den Reibbelag 4, gemäß der Fig. 2 gezeigt ist. Hierbei ist für
eine Vertiefung 17 am radial äußeren Rand 22 des jeweiligen Reibbelags 4, 5 ein
Zulauf 23 vorgesehen, der in eine Aufweitung 24 der Vertiefung 17 mündet.
Ausgehend von der Aufweitung 24 setzt sich die Vertiefung 17 in Form von Ka
nälen 29 in Umfangsrichtung fort, wobei diese Fortsetzung beidseitig nach radial
innen verläuft, bis jeweils nahezu der radial innere Rand 25 des Reibbelags 4, 5
erreicht ist. Dort erfährt die Vertiefung 17 wiederum eine Aufweitung 24 und
läuft im Anschluß daran auf erneut verengte Kanalquerschnitt nach radial außen
bis dicht an den Rand 22, wo eine weitere Aufweitung 24 vorgesehen ist. Die
Vertiefung 17 kann mit einer Mehrzahl derartiger Verläufe zwischen dem äußeren
Rand 22 und dem inneren Rand 25 des Reibbelags 4, 5 pendeln, bis sie einen Ab
lauf 26 erreicht, der nach radial innen führt. Der Ablauf 26 ist ebenso wie der Zu
lauf 23 senkrecht zum jeweils zugeordneten Rand des Reibbelags 4, 5 ausgerich
tet.
Öl, das über den Zulauf 23 in die Vertiefung 17 eingetreten ist, wird über die Ka
näle 29 derart weitergeleitet, daß es praktisch den gesamten Reibbelag 4 von
radial außen nach radial innen durchströmt. Die Mehrzahl an Umlenkungen 28,
die das Öl bis zum Erreichen des Ablaufs 26 durchströmen muß, sorgen hierbei
für einen höheren Wärmeaustausch als bei geradlinig durchfließendem Öl, was
noch dadurch unterstützt wird, daß im Bereich der jeweiligen Umlenkung 28 die
Vertiefung 17 eine Aufweitung 24 aufweist, die zur Aufnahme eines Ölvorrates
dient und dadurch die Kühlwirkung an dieser Stelle verstärkt. Da über den Um
fang des Reibbelags 4, 5 gesehen eine Mehrzahl derartiger Vertiefungen 17 vor
gesehen sind, sind die den Reibflächen benachbarten Wandlerelemente, wie
Wandlergehäuse 3, Kolben 2 oder Lamelle 6 gut kühlbar, ohne daß eine überzo
gen große Kühlfläche vorhanden sein müßte, die wiederum eine zu hohe Flächen
pressung an den Reibbelägen zur Folge hätte.
Die Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch den Reibbelag 4 im Bereich einer auszubil
denden Vertiefung 17, wobei der Reibbelag, bezogen auf die Fig. 1, sowohl an
der Lamelle 6 als auch am Kolben 2 oder am Wandlergehäuse 3 vorgesehen sein
kann. Es wird daher im vorliegenden Fall in allgemeiner Weise von einem Belag
träger 40 gesprochen. Der Reibbelag 4 ist auf den Belagträger 40 aufgeklebt.
Anschließend wird ein Prägewerkzeug 37 auf die Reibfläche 32 des Reibbelages
aufgesetzt, wobei dieses Prägewerkzeug 37 in demjenigen Bereich, in welchem
die Vertiefung 17 entstehen soll, eine Ausnehmung 50 und in demjenigen Be
reich, der beim fertigen Reibbelag als Übergangsbereich 30 zwischen Reibflä
che 32 und Vertiefung 17 wirksam sein soll, einen in Richtung zum Materialträ
ger 40 gerichteten Vorsprung 42 aufweist. Aufgrund dieses Vorsprunges wird
der Reibbelag 4 im Übergangsbereich 30 stärker verdichtet als im übrigen Anla
gebereich des Prägewerkzeugs 37, so daß im Erstreckungsbereich des Vorsprun
ges 42 jeweils eine Materialverdichtung und damit eine Anprägung 35 entsteht.
Sodann wird das Prägewerkzeug 37 durch eine Axialbewegung vom Reibbelag
abgehoben und durch Stanzen, Lasern oder Strahlen das Material aus dem Reib
belag 4 entfernt, so daß die gewünschte Vertiefung 17 entsteht. Aufgrund der
vorangegangenen Materialverdichtung im Übergangsbereich 30 entstehen bei
dieser Entfernung von Material im Bereich der Vertiefung 17 keine Vorsprünge in
Richtung zu einer möglichen Gegenreibfläche, so daß bei ausgerücktem Kolben 2
kein Schleifvorgang zwischen der Reibfläche 32 des Reibbelags 4 und der Gegen
reibfläche entstehen kann, so daß folglich auch kein Schleppmoment auftritt.
Selbstverständlich kann die Entfernung des Materials aus dem Reibbelag 4 zur
Herstellung der Vertiefung 17 auch vor der Materialverdichtung oder zeitgleich
mit dieser erfolgen. Gerade der letztgenannte Anwendungsfall ist von besonde
rem Vorteil, weil das für die Entfernung des Materials erforderliche Werkzeug mit
den Vorsprüngen 42 versehen ist, so daß die erfindungsgemäße vorteilhafte Wir
kung ohne fertigungstechnischen Mehraufwand erzielbar ist. Ein derartiges Werk
zeug kann beispielsweise durch eine Schablone 50 gebildet sein, die den Reibbe
lag 4 mit Ausnahme des Bereichs, an dem die Vertiefungen 17 entstehen sollen,
abdeckt und gleichzeitig die Anprägung 35 erzeugt. Der freigehaltene Bereich der
Reibbeläge 4 wird sodann durch ein mechanisches, thermisches oder chemisches
Bearbeitungsverfahren entfernt. Die Schablone 50 ist hierzu an diesen Stellen mit
Ausnehmungen 52 versehen und weist, angrenzend an die Ränder der Ausneh
mungen 52 an ihrer dem Reibbelag 4 zugewandten Seite die Vorsprünge 42 auf,
so daß die erfindungsgemäßen Anprägungen 35 bereits beim Aufsetzen dieser
Schablone 50 auf den Reibbelag 4 hergestellt werden.
Claims (4)
1. Überbrückungskupplung an einem hydrodynamischen Wandler, die einen
über wenigstens einen Reibbelag mit dem Wandlergehäuse verbindbaren,
in Achsrichtung auslenkbaren Kolben umfaßt, wobei im Reibbelag zumin
dest eine Vertiefung zum Durchlaß von Hydraulikflüssigkeit aus dem
Wandlerkreis ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Vertiefung (17) in ihrem Übergangsbereich (30) zur Reibflä
che (32) des Reibbelags (4) eine Anprägung (35) zur Schaffung eines kan
tenfreien Übergangs zur Reibfläche (32) aufweist.
2. Überbrückungskupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anprägung (35) durch Materialverdichtung in den Übergangsbe
reich (30) mittels eines Prägewerkzeugs (37) herstellbar ist.
3. Überbrückungskupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Prägewerkzeug (37) gleichzeitig als Schablone (50) wirksam ist,
durch welche die Reibfläche (32) des Reibbelags (4) bis auf diejenigen
Stellen, an denen eine Vertiefung (17) entstehen soll, abdeckbar ist, so
daß nur diese Stellen, an denen die Schablone (50) mit Ausnehmun
gen (52) ausgebildet ist, einem materialentfernenden Bearbeitungsverfah
ren ausgesetzt sind.
4. Überbrückungskupplung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Schablone (50) an deren dem Reibbelag (4) zugewandten Seite
jeweils im Randbereich der Ausnehmungen (52) Vorsprünge (42) vorgese
hen sind, durch welche die jeweilige Anprägung (35) herstellbar ist.
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